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Steuerung, R e g e l u n g u n d P r o z e ß d a t e n v e r a r b e i t u n g
Anwendungsaufsatz · A p p l i c a t i o n Paper
Application of the design of finite adjustment time to the control of a bridge crane
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R e g e l u n g s t e c h n i k 1976 H e f t 9 Anwendungsaufsatz · Application Paper
= χ
κ + r s'n ® (2)
und
zG - rcosö, (3)
dT
Α fJH.) - f (7)
dtWqJ dqi~
9Τ
= (mK + mG)xK + mG(r sin!) + rcos^),
Bild 2. Schematische Darstellung der Verladebrücke; 03cK
9 Seilwinkel,
mK Masse der Laufkatze,
mG Masse des Greifers, ') Da r(t) von außen als Zeitfunktion vorgegeben wird, reichen zur Be-
Fk Vortriebskraft schreibung der Systembewegungen die beiden Koordinaten xK und 9
(Übrige Bezeichnungen siehe Bild 1) aus.
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Anwendungsaufsatz · Application Paper 1976 Heft 9 Regelungstechnik
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Regelungstechnik 1976 Heft 9 Anwendungsaufsatz · Application Paper
I Xjiui |Xj(OI
_
Katzantrieb Katzbewegung
Γ
u I Έμ"
κ Η Ζ Η ^
Last-
Tm rückwirkung
und r(f)
= 10-0.8
m
b = 0 0 0 0 (21)
zeigt Bild 5. Wie zu erwarten, wird hierbei die Schwingung
angefacht und die Periodendauer verkürzt. Diese Pende-
Wegen des Auftretens des nach Gl. (18) zeitlich veränder- lungen führen zu merklichen Schwingungen im Geschwin-
lichen Faktors r(t) ist die Systemmatrix zeitvariant. digkeitsverlauf des Katzfahrzeugs und sind auch im Ver-
lauf der Katzposition noch merkbar.
K a t z g e s c h w i n d i g k e it
Verstärkungsfaktor des Katzantriebs KM = 0.01 kN/V,
Zeitkonstante des Katzantriebs TM = 1 s,
Masse des Katzfahrzeugs mK = 1000 kg, !K_
m/s
Masse des Greifers mc = 4000 kg. ^ —
/
/—
Als Anfangswerte werden gewählt:
Anfangsposition des Katzfahrzeuges jc,(0) = 2 m , 2 5 t/s 30
Anfangsgeschwindigkeit
des Katzfahrzeugs jc2(0) - 0 ms" 1 ,
-0,01
Pendelwinkel x3 (0) = 0 rad, A
rad
Pendelwinkelgeschwindigkeit x 4 (0) = 0rads~
-0,02
Vortriebskraft x 5 (0) = 0 kN.
-0,03
Bild 4 zeigt den Verlauf der Variablen xu x2, x3 und x5 für 25 t/s 30
den Fall, daß die Seillänge nach der Zeitfunktion Vortriet jskraft
1
0,8
^ = 10 + 0.8 · ( -
m \s
\
F
kKN 0,6
Den umgekehrten Vorgang, also das Verkürzen der Pendel- Bild 4. Übergangsvorgänge bei zunehmender Seillänge.
länge von 34 m auf 10 m nach der Zeitfunktion (Bezeichnungen siehe Bild 2)
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Anwendungsaufsatz · Application Paper 1976 Heft 9 Regelungstechnik
Κ q,=b (23)
m/s 2 und
+ i= Qi-^li (24)
10 15 20 25 t/s 30
Für die Steuerbarkeit der Verladebrücke ist das Nichtver-
Pendelwinkel
0 schwinden der Determinante von Q Voraussetzung; diese
-0,01 erhält man nach einer längeren, aber elementaren Rechnung
-0,02 zu
rad
0,03 det Q = g (25)
-0,04
-0,05
10 15 20 25 t/s 30 sie ist von der Greifermasse mG und der Änderungsge-
Vortrie bskraft schwindigkeit r der Seillänge unabhängig. Der Determinan-
1
tenwert det Q ist für KM + 0 und endliche Parameter TM,
'K ° · 8 // mK und r mit Sicherheit ungleich Null, so daß das System
kN 0,6
0,4 / für reale Werte immer steuerbar ist Das
*
Herausfallen von
mc und r wird anhand der Struktur im Bild 3 sofort ver-
0,2 1
ständlich, wenn man bedenkt, daß diese Parameter nur in
0
10 15 20 25 t/s 30 Rückführungen auftreten und damit die Wirkung der
Steuergröße nicht verhindern können.
Bild 5. Übergangsvorgänge bei abnehmender Seillänge.
(Bezeichnungen siehe Bild 2) Ganz analog zum Begrifi J s r Steuerbarkeit nennt man ein
System total beobachtbar, wenn die Beobachtbarkeits-
matrix
_τ „τ (26)
Ρ = ίΡΪ ΡΪ Ρ 3 Ρ 4 ΡΪΥ
d) Steuerbarkeit und Beobachtbarkeit der Strecke
mit Pf = c r
Eine wichtige Voraussetzung für die Durchführbarkeit des
(27)
Entwurfs der Zustandsregler ist, daß die Regelstrecke von und PJ+ ι = ρ] Α + ΡΪ
der Steuerspannung des Motors her steuerbar und durch
' - noch festzulegende - Sensoren beobachtbar ist. Eine Be- überall dicht im Intervall [f 0 , tf ] den Rang η hat [11; 12],
trachtung der Struktur der Regelstrecke läßt folgendes also det Ρ + 0 ist. Bei e u . j Messung der Katzposition
vermuten: Für ein reales System mit einer von Null ver- x K = jc ι, also für
schiedenen Verstärkung KM, einer endlichen Masse mK und
cT = [1 0 0 0 0],
einer endlichen Seillänge r kann jede Zustandsvariable
durch ma beeinflußt werden; damit ist das System vollstän- erhält man die Determinante der Beobachtbarkeitsmatrix
dig steuerbar. Von der Ausgangsgröße yl (Katzposition) zu
ist das System dann beobachtbar, wenn die Greifermasse mG 2 γΓ,
von Null verschieden ist, allerdings dürfte die Beobachtbar-
keit der Zustandsgrößen x3 und x4 bei einem kleinen Mas-
(28)
senverhältnis m G /m K schlecht sein. Von der Ausgangs-
größe y2 (Seilwinkel) allein ist dagegen das System nicht Im Gegensatz zur Steuerbarkeit ist die Beobachtbarkeit
vollständig beobachtbar, da aus y2 nicht auf die Position (bei den gegebenen Parameterwerten allerdings nur
und die Geschwindigkeit der Katze geschlossen werden schwach) von r abhängig. Bei verschwindender Greifer-
kann. masse (mG = 0) sind die Greiferpendelungen von .Vj nicht
Diese physikalischen Überlegungen werden im folgenden mehr beobachtbar, da sie nicht mehr auf die Katze zurück-
durch Berechnen der Steuerbarkeits- und Beobachtbar- wirken; in diesem Fall ist nur noch das aus Antrieb und
keitsmatrix verifiziert, wobei diese Berechnung hier ana- Katze bestehende Teilsystem dritter Ordnung beobacht-
lytisch durchgeführt werden; in der Praxis wird man diese bar. Mit einem Sensor für den Pendelwinkel allein, also für
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Regelungstechnik 1976 Heft 9 Anwendungsaufsatz · A p p l i c a t i o n Paper
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Anwendungsaufsatz · Application Paper 1976 Heft 9 Regelungstechnik
Katzposition K a t z p DSition
18
χ
16
κ ÜK 14 χ""
m m
12 —
Χ , -
10
10 15 20 2 5 t/s 30 8I 10 15 20 2 5 t/s 30
Katzgeschwindigkeit Katzgeschwindigkeit
0.8 1,2
j
0 8
«
\P
0,6
,
A
m/s o,4 m/s 0 4
\
7-
/
0,2 0
0 -0,4
10 15 20 2 5 t/s 30 10 15 20 25 t/s 30
10 15 20 25 t/s 30 10 15 20 2 5 t/s 30
-0,4
-0,8
10 15 20 25 t/S 30 10 15 20 2 5 t/s 30
Bild 7. Übergangsvorgänge des geregelten Systems bei zunehmender Bild 8. Übergangsvorgänge des geregelten Systems bei abnehmender
Seillänge. (Bezeichnungen siehe Bild 2) Seillänge. (Bezeichnungen siehe Bild 2)
x/m 20
tion nach tf = 25 s den geforderten Endwert x^{tf) = 10 m,
während die anderen Variablen zu diesem Zeitpunkt den
Wert Null erreichen. Während die Greiferpendelungen
merklich auf die Geschwindigkeit der Katze zurückwirken,
zeigt der Verlauf der Katzposition einen glatten Verlauf,
der sich nur unwesentlich von dem Verlauf bei einer zeit-
optimalen Steuerung des Katzfahrzeugs allein unterschei- t=0
det (strichpunktierte Linie). Dieser glatte Verlauf ist aber
nur bei auslaufendem Seil (r > 0) zu erwarten; bei einem
V
Verkürzen des Seils (r < 0 ) reagiert das System nach Bild 5
auf sprungförmige Steuergrößen mit einer aufklingenden \
Schwingung. F ü h r t man für diesen Fall den Entwurf durch,
dann ergeben sich die im Bild 8 für r = - 0 . 4 m/s darge-
stellten Übergangsvorgänge, die sich erheblich vom ange- t=25s
20
deuteten zeitoptimalen Verlauf unterscheiden; Pendel-
winkel und Stellgröße sind merklich größer und die Ge-
schwindigkeit des Katzfahrzeugs wird kurzzeitig sogar
negativ. Die Darstellung der Lastbewegung in der x, z- b - r ^
Ebene (Bild 9) zeigt deutlich den Unterschied im dynami-
schen Verhalten.
ts 25s t=0
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