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Praktikum „Instrumentelle Analytik“

Potentiometrie I
„Potentiometrische Simultantitration
zweier Basen“

Abgabe des Protokolls: 15.06.2022

Gruppe C4

Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven


Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

1. Ziel des Versuchs

In Versuch 1.1 wird eine potentiometrische Simultantitration zur Bestimmung von dem Gehalt
zweier Basen (NaOH und Na2CO3) durchgeführt. Die Indizierung erfolgt mittels Glaselektrode.

2. Theoretischer Hintergrund

Bei der Potentiometrie wird eine Stromlöse Messung der Spannung zwischen zwei Elektroden
durchgeführt. Für diese Methode wird eine Bezugselektrode mit konstanten und Bekannten
Potential herangezogen. Die Elektrode Ag/AgCl (Elektrode 2te Art) stellt in diesem Versuch (V
1.1) die Bezugselektrode dar. Sie besteht aus Silber, wird in eine KCl-lösung hoher Konzentration
getaucht und ist mit dem schwerlöslichen AgCl bedeckt. Da das Chlorid im Überschuss vorlegt,
ist das Elektrodenpotential von dem Chloridkonzentration abhängig. Dieser Zusammenhang wird
durch die Formel für das Löslichkeitsprodukt und die Nernstgleichungs erklärt.

I . K L= ( AgCl ) =a ¿

II. E ¿ ¿

Einsetzen von Formel I in II:

III. E ¿ ¿

Da KL (AgCl) konstant ist und die Aktivität von Chlorid sehr groß ist, führen geringere
Änderungen an Aktivität von Chlorid herum zu Änderung des Potentials E (Ag/ Ag +). Deshalb
wird der E (Ag/ Ag+) als konstant betrachtet. Die Aktivität von Ag + ist vor das Potenzial
unerheblich. Für die Potenziale ist neben der Bezugselektrode auch eine Messelektrode benötigt.
In diesem Versuch wird die Glaselektrode verwendet. Sie Vereins die Bezugselektrode mit der
Messelektrode in einem Messstab. Folgende Abbildung ist eine schematische Darstellung der

Glaselektrode.

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Bei der Glaselektrode befindet sich die Bezugselektrode in einem abgeschlossenen Raum an der
Außenseite der Messestadt, während die Messelektrode in Inneren ist. Die beiden Elektroden
weisen prinzipiell denselben Aufbau auf. Jede ist nämlich eine Ag-Elektrode bedeckt mit AgCl in
einer 3M KCl-Lösung. Sie sind über einen elektrischen Leiter so verbunden, dass im
Grundzustand kein Potentialunterschied herrscht. Die Messelektrode ist räumlich abgeschlossen.
Jedoch befindet sich an der Wendung zwischen der Messelektrode und dem Außenraum (spricht
der unter schauenden Analytlösung) eine Quellschicht mit Na +-Ionen bzw. Glasmembran. Die
H3O+-Ionen aus der Probelösung sind fähig, in der Quellschicht der Glaselektrode einzudringen.
Es kommt zu einem Austauschgleichgewicht zwischen den Na +-Ionen und den H3O+-Ionen. Das
Einbringen von H3O+-Ionen führt zur einer positiven Aufladung der Glasmembran. Damit diese
positive Ladung ausgeglichen wird, werden Cl-Ionen aus der direkten Umgebung der
Messelektrode abgezogen. Es gilt: je kleiner der pH-Wert der Probelösung ist, desto weniger Cl-
Ionen befinden sich in direkter Umgebung der Elektrode. Daraus folgt, dass der Glaselektrode eine
Konzentrationsmesskette ist, die von der Konzentration der Cl-Ionen in Innenpuffer abhängt. Laut
der Nernst`sche Gleichung für eine Ag/AgCl-Elektrode führen negative pH-Werten zu positiven
Spannungen und umgekehrt. Bei Auftragung des pH-Wertes gegen die Spannung ergibt sich der
folgende Zusammenhang: eine Änderung der H 3O+-Ionen-Konzentration um eine Zehnerpotenz
entspricht einer Spannungsänderung von 59 mV (die Steilheit s beträgt 59 mV)

3. Versuchsdurchführung

Die Durchführung dieses Versuchs entspricht der Versuchsvorschrift „Versuchsvorschriften zum


Praktikum „Instrumentelle Analytik“ – Block 1 Elektrochemische Methoden“, Versuch 1.1
Potentiometrie I: Potentiometrische Simultantitration zweier Basen vom SS 2022.

4. Auswertung

Der Versuch kann auf drei verschiedene Arten ausgewertet werden.

-Ablesen aus der Titrationskurve

-Ableitungskurve

-GRAN Verfahren

Hier werden alle 3 verfahren durchgeführt und deren Resultate Verglichen.

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Titrationskurve

Aus dem Graphen ist abzulesen, dass

V 2=16.6 mLV 3=19.2 mL

Mit Hilfe der folgenden Formel lässt sich der Verbrauch an Maßlösung für NaOH und Carbonat
berechnen.

V 1=V 3 −2∗( V 3−V 2 )V 1=14.00 mL

Verbrauch Maßlsg. NaOH: 14.00 mL

Verbrauch Maßlsg. Carbonat: 5.20 mL

Berechnung Masse NaOH:

n ( NaOH )=n ( HCL )

m ( NaOH )=c HCl∗V HCl∗M NaOH

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

mol g
m ( NaOH )=0.1 ∗14.0∗10−3 L∗39.99
L mol

m ( NaOH )=0.0559 g∗10

m ( NaOH )=0.559 g

Berechnung Masse Carbonat:

2∗n ( HCl )=n ( CO 3 )


−2

1
m ( CO3 )= 2 c
−2
∗V HCl∗M CO −2
3
HCl

1 mol g
m ( CO3 )= 2 0.1
−2 −3
∗5.2∗10 L∗60.01
L mol

m ( CO3−2) =0.016 g∗10

m ( CO3−2) =0.160 g

Ableitungskurve

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Aus dem Graphen ist abzulesen, dass

V 2=16.4 mLV 3=19.2 mL

Mit Hilfe der folgenden Formel lässt sich der Verbrauch an Maßlösung für NaOH und Carbonat
berechnen.

V 1=V 3 −2∗( V 3−V 2 )V 1=13.6 mL

Verbrauch Maßlsg. NaOH: 13.60 mL

Verbrauch Maßlsg. Carbonat: 5.60 mL

Berechnung Masse NaOH:

n ( NaOH )=n ( HCL )

m ( NaOH )=c HCl∗V HCl∗M NaOH

mol g
m ( NaOH )=0.1 ∗13.6∗10−3 L∗39.99
L mol

m ( NaOH )=0.0544 g∗10

m ( NaOH )=0.544 g

Berechnung Masse Carbonat:

2∗n ( HCl )=n ( CO 3−2 )

1
m ( CO3−2) = c ∗V HCl∗M CO −2
2 HCl 3

1 mol g
m ( CO3−2) = 0.1 ∗5.6∗10−3 L∗60.01
2 L mol

m ( CO3−2) =0.0168 g∗10

m ( CO3−2) =0.168 g

GRAN Verfahren

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Der Messpunktliste werden diese Werte entnommen:

Hieraus wird nun mithilfe der folgenden formel c(OH) zur bestimmung des Verbrauchs von HCl für
NaOH verwendet

V a +V m pH −14
c ( OH )= ∗10
Va

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Hierbei ergibt sich folgendes

Verbrauch [mL] pH-Wert c(OH)


0 12.555 0.03589219
0.01 12.557 0.03606988
0.02 12.558 0.03616508
0.03 12.56 0.03634411
0.398 12.562 0.0369593
0.576 12.562 0.03717572
1.402 12.545 0.03671437
2.192 12.512 0.03488403
2.94 12.499 0.03464195
3.716 12.489 0.03465092
4.522 12.455 0.03280762
5.27 12.423 0.03113753
6.016 12.382 0.02893172
6.736 12.337 0.02660545
7.446 12.292 0.0244503
8.156 12.235 0.0218495
8.83 12.18 0.01959053
9.51 12.111 0.01700536
10.152 12.039 0.01464151
10.784 11.951 0.01214419
11.37 11.851 0.00978508
11.918 11.734 0.0075732

Die werte werden in ein Diagramm eingetragen und eine Regressionsgerade angelegt.

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Aus der Formel der Regressionsgerade wird die Schnittstelle mit der x-Achse bestimmt, diese stimmt
mit dem Verbrauch an HCl überein.

0=−0.0032 x+0.047 x=14,69 mL = Verbrauch für NaOH

Verbrauch für Carbonat:

V ( CO 3 )=V 3−V 1
−2

V ( CO 3−2 )=4.51 ml

Berechnung Masse NaOH:

n ( NaOH )=n ( HCL )

m ( NaOH )=c HCl∗V HCl∗M NaOH

mol −3 g
m ( NaOH )=0.1 ∗14.69∗10 L∗39.99
L mol

m ( NaOH )=0.0587 g∗10

m ( NaOH )=0.587 g

Berechnung Masse Carbonat:

2∗n ( HCl )=n ( CO 3−2 )

1
m ( CO3 )= 2 c
−2
∗V HCl∗M CO3
−2

HCl

1 mol g
m ( CO3−2) = 0.1 ∗4.51∗10−3 L∗60.01
2 L mol

m ( CO3−2) =0.0135 g∗10

m ( CO3 )=0.135 g
−2

5. Diskussion

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Gruppe C4 Amira Ammar, Kalina Yakimova, Iva Rolshoven Versuch 1.1

Die Titrations- und Ableitungskurve sind graphische Methoden zur Auswertung. Ihre
Endergebnisse (bezogen auf die Masse von NaOH und CO3 -2) unterscheiden sich kaum
voneinander (die Abweichung ist weniger als 1%). Das GRAN-Verfahren ist eine mathematische
Methode, das eine genauere Auswertung ermöglicht. Die Regressionsgerade hat ein
Bestimmtheitsmaß von R2= 0,9836. Deswegen ist das GRAN-Verfahren auch die zuverlässigste
Methode. Jedoch weichen die Werte, die mit dem GRAN-Verfahren ermittelt wurden, mit
weniger als 1% von den Ergebnissen der beiden graphischen Methoden ab.

Bei dieser Titration wurde kein Grundelektrolyt zur Erhöhung der Ionenstärke hinzugegeben. Das
liegt daran, dass die Analyselösung verdünnt vorliegt. In diesem Fall kann Aktivität mit der
Konzentration in der Nernst`sche-Gleichung gleichgesetzt werden.

6. Quellen
 Rücker, Neugebauer, Willems (1992), Instrumentelle pharmazeutische Analytik, 2.
Auflage, Stuttgart
 Universität Freiburg, Lernmodul Instrumentelle Analytik, 2022
 Versuchsvorschrift „Versuchsvorschriften zum Praktikum „Instrumentelle Analytik“ –
Block 1 Elektrochemische Methoden“, Versuch 1.1 Potentiometrie I: Potentiometrische
Simultantitration zweier Basen vom SS 2022
 Vorlesung Instrumentelle Analytik, 2022

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