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Doppeltest: 7310R
Überreicht durch:
TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R AutoPowr
tems (DPS). Im 7310R erfüllt dieser jedoch 980 Nm und einen spezifischen Verbrauch
bereits seit 2014 die Abgasnorm Tier 4 final von 238 g/kWh (61 l/h). Toll: Seine Maxi-
– und zwar mit SCR-Abgasreinigung zu- malleistung von 228 kW hält der Motor
sätzlich zum Partikelfilter und zur externen von 1.950 bis 1.800 Touren, und sie fällt bis
gekühlten Abgasrückführung (EGR). Die 1.600 U/min nur flach ab. Dazu gibt es ein
EGR wird mit maximal acht Prozent des schönes Drehmomentplateau von 1.600 bis
Abgasstroms beaufschlagt. Dazu sind die 1.300 U/min, das sich knapp über 1.300 Nm
einzelnen „Bausteine“ der Abgasreinigung bewegt und wohl dem Reihenturbolader zu
so ausgelegt, dass zum einen der AdBlue- verdanken ist. Auch das sind gute Werte.
Verbrauch sehr niedrig ist, zum anderen der
Partikelfilter laut Aussage von John Deere POWERMIX DURCHMISCHT
kein Wartungsintervall mehr hat, sondern Gut, aber nicht ganz so positiv fallen die
auf die Lebensdauer des Motors ausgelegt Messwerte im PowerMix aus. Gerade im
ist. Die Regeneration muss nach wie vor direkten Vergleich mit dem mechanischen
Hürde genommen
Der 7310R ist der erste John Deere-Traktor mit SCR-Abgasreinigung. Wir sind
das Topmodell der Baureihe sowohl als AutoPowr- als auch als e23-Variante im
Praxiseinsatz gefahren und haben beide Schlepper bei der DLG testen lassen.
>>> DREHMOMENTSTARK <<< e23-Getriebe (siehe Seite 48) zeigt sich, dass
das AutoPowr durch Wirkungsgradverluste
Das DLG-Testzentrum hat den 7310R zunächst auf dem Prüf- etwas von der guten Performance des Motors
stand auf Herz und Nieren geprüft. Zwischen AutoPowr und e23 „unterschlägt“. Mit 258 g/kWh PowerMix-
gab es dabei nur marginale Unterschiede. Durchschnitt liegt der 7310R AutoPowr den-
noch im grünen Bereich, und nur vier Prozent
über dem Durchschnitt seiner Leistungsklasse
Motorleistung
(Durchschnittswert aus Tier 4i und Tier 4 final;
225
200
Leistungsklasse 280 bis 350 PS).
175 Schlechter schneidet der Schlepper bei
150
125 schweren Zugarbeiten (Pflug 100 %) und bei
Leistung (PS)
100
75
schweren Zapfwellenarbeiten ab. Die Ursa-
50 che ist im Aufbau des AutoPowr zu finden,
25
0 1400 das im Mittel des ersten Fahrbereichs (der je
1200 nach Drehzahldrückung zwischen rund 8,0 und
Drehmoment (Nm)
1000
10,0 km/h wechselt) einen geringen Wirkungs-
800
grad aufweist. Die Messzyklen werden aber im
Bereich von 7,1 bzw. 5,8 km/h abgefahren – also
600
genau dort, wo erst ungefähr die Hälfte bis 2/3
400
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 des Wirkungsgrads des Getriebes anliegen.
Drehzahl (1/min x 100)
Somit verwundert es nicht, dass der spezifische
Kraftstoffverbrauch dort höher liegt.
Kurvenwunder: An der Zapfwellenbremse hat sich der 7310R wacker geschla-
gen. Neben der hohen Überleistung von 27 kW ohne Boost (mit Boost sind es In den restlichen Messzyklen mit über-
„nur“ 12 kW) zeigt der Ami besonders im Boostmodus ein schönes Drehmoment- wiegend höheren Arbeitsgeschwindigkeiten
plateau. Allgemein sind die Drehmomentwerte sehr gut und sogar leicht über der verbraucht der 7310R hingegen nur geringfügig
Herstellerangabe. 45 Prozent Drehmomentanstieg bei 29 Prozent Drehzahlabfall mehr als der Durchschnitt seiner Klasse. Ein
sind ebenfalls top! Positiv fällt auch auf, dass der Motor im Boostmodus seine Beispiel ist der Zyklus Grubbern 100 %, der
Maximalleistung über einen Bereich von mehr als 100 U/min hält.
mit 9,4 km/h bereits in Fahrbereich 2 abgetes-
tet wurde. Dort ist der Getriebewirkungsgrad
hoch, und entsprechend günstig der spezifische
Verbrauch
Kraftstoffverbrauch. Bleibt als Zwischenfazit:
90
Schwere Zugarbeiten um 5, 6 km/h sind nichts
80
absoluter Verbrauch (l/h)
235
230
John Deere selbst entwickelte Compound-Ge-
triebe arbeitet mit drei Fahrbereichen, wobei
225
von Fahrbereich 1 auf Fahrbereich 2 die Leis-
220
tungsverzweigung von Ausgangskoppelung auf
215
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Eingangskoppelung wechselt. Diese Stufe ist
Drehzahl (1/min x 100)
bei rund 8,5 km/h auch deutlich spürbar. Der
Wechsel von Fahrbereich 2 auf 3 bei ca. 25 km/h
Sparsam: Auch in puncto Verbrauch gibt sich der 9,0-l-PSS keine Blöße. Ohne
ist hingegen kaum wahrnehmbar.
Boost hat die DLG bei Nennleistung 239 g/kWh gemessen, bei Maximalleistung
sogar nur 228 g/kWh. Diese Werte hält das Aggregat auch im Boostmodus fast Die Bedienung ist bereits aus den Vorgän-
auf den Punkt genau ein! Dazu ist der AdBlue-Verbrauch für die SCR-Abgas- germodellen bekannt: Über das Drehrädchen
nachbehandlung mit 2,1 bis 2,2 Prozent vom Dieselverbrauch sehr gering. auf dem AutoPowr-Stick wird eine Tempomat-
geschwindigkeit für die zwei in der „Schaltku-
lisse“ verfügbaren Geschwindigkeitsbereiche
vorgewählt. Diese Tempomatgeschwindigkei-
Legende SCR - Selektive Catalythische Reduktion (Abgasnachbehandlung durch Einspritzen von Harnstoff in den Abgas- ten können jederzeit mit dem Drehrädchen
strom); AdBlue - Harnstofflösung für die SCR-Reaktion; Drehmomentanstieg - Wert, um den das Drehmoment von der Nenndreh-
zahl ausgehend bis zum Erreichen des maximalen Drehmoments ansteigt (in Prozent); Common-Rail - elektronisch geregeltes übersteuert werden. Zusätzlich kann man
Einspritzsystem, das die Einspritzmenge unabhängig von der Motordrehzahl festlegt; PSS –Nachfolgegeneration der John Deere
PowerTech PVX-Motoren. aber auch über den Stick selbst eingreifen,
Werte ohne Boost Werte mit Boost
beispielsweise um die Fahrgeschwindigkeit in von ganz hinten nach ganz vorn schiebt – bei- nicht jedes mal von neuem durchführen muss,
bestimmten Situationen (Vorgewende) etwas spielsweise nach dem Drehen am Vorgewende. wenn man bestimmte Arbeiten wiederholend
zurückzunehmen – oder eben kurz mal schnel- Der Schlepper schießt dann unerwartet schnell durchführen will.
ler zu fahren, indem man in den Geschwin- nach vorn auf die per Drehrädchen eingestellte
digkeitsbereich 2 wechselt. Programmierba- Fahrgeschwindigkeit. Das ist in dem Fall dann VIEL KOMFORT, ABER ...
re Tempomaten gibt es also nicht, was sein zu viel des Guten. Besser harmoniert das Ge- Viel Lob haben wir für die neue Kabine des 7R
Für und Wider hat. Wir kamen mit der Auto triebe beim Arbeiten mit der Drehzahlbegren- zu vergeben. Sie bietet ein sehr gutes Rauman-
Powr-Lösung eigentlich gut klar, und zung im FieldCruise-Modus. gebot, und es gibt viele Ablagemöglichkeiten.
fanden die Eingreifmöglichkeiten zur indivi- Bei Transportarbeiten lässt sich die Be- Die Verarbeitung und die verwendeten Mate-
duellen Geschwindigkeitsreduzierung eigent- schleunigung auch durch Aktivierung der ECO- rialien sind absolut spitze. Die Rundumsicht
lich sogar besser als mit Tempomatknöpfen. Taste (links im Handgas-Panel oder per Häk- ist durch die Vierpfosten-Bauweise und die
Zudem wird über die Getriebekulisse auch die chen im Motormenü) reduzieren. Das geht aber schlanke Lenkradkonsole sehr gut.
Sensibilität des Fahrpedals gesteuert, was zum nur im benutzerdefinierten Modus, und der In Sachen Bedienung und Ergonomie set-
Beispiel auf unebenen Wegen schnelle Reakti- Schlepper fährt dann konsequent mit geringe- zen die Amerikaner auf ihre CommandARM-
onen erlaubt. rer Motordrehzahl (was nochmals Diesel spart). Bedienarmlehne in neuester Ausführung. Hier
Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Den Großteil der Einstellungen in den finden sich fast alle Bedienelemente – ein-
Vorwärts- und Rückwärtsfahrt lässt sich bei- Bereichen Getriebe und Motor-Getriebe-Ma- schließlich des wegabhängig programmierba-
spielsweise für Frontladerarbeiten oder auch nagement nimmt man jeweils im Getriebe- ren Vorgewendemanagements iTEC. Insge-
Wendevorgänge an Vorgewende im Getriebe- oder Motormenü des CommandCenter 4600 samt findet man sich schnell zurecht, nur der
menü prozentual einstellen. vor. Die Menüs kann man wahlweise über den Klimabereich in der Mitte der Armlehne ist
Nicht so angetan waren wir jedoch allgemein Touch-Bildschirm oder die Direktzugriffstas- etwas unübersichtlich geworden.
von der Motor-Getriebe-Abstimmung und vom ten unterhalb des Bildschirms erreichen – das Das neue CommandCenter 4600 lässt
Reaktionsverhalten des Getriebes. Zum einen geht schnell und intuitiv. Wie gehabt kann kaum Wünsche offen. Die Menüs sind klar
sind die Hydrostatengeräusche relativ laut. man Drehzahlgrenzen und Drehzahlbereiche strukturiert, der kontrastreiche Bildschirm
Zum anderen reagiert der Antrieb bei entspre- ebenso vorgeben wie eine prozentuale Motor- ist gut ablesbar und schaltet bei aktivierten
chender Drehzahlvorgabe durch Hand- oder drückung für unterschiedliche Arbeiten. Gut: Scheinwerfern automatisch in den Nachtmo-
Fußgas wie ein gespanntes Gummiband, wenn Die Einstellungen lassen sich abspeichern, so- dus um. Toll ist auch die Möglichkeit, sich die
man den Stick in der Getriebekulisse schnell dass man die Vielzahl an Programmierungen zwei Arbeitstableaus auf dem 10 Zoll großen
Technische Daten
MOTOR
DPS Common-Rail (Tier 4i) DPS
Nennleistung 219 kW / 298 PS
(ECE-R24, 2.100 U/min)
Max. Leistung, ECE-R24 241 kW / 327 PS
Max. Leistung, ECE-R24 mit 249 kW / 338 PS
Boost (IPM)
Serviceintervall Abgasfilter mit DOC
und DPF sowie SCR
Max. Drehmoment 1.452 Nm; 1.600 U/min
Drehmomentanstieg 40 %
Drehmomentplateau ca. 1.550 - 2.100 U/min
Hubraum 9,0 l + Die Hubkraft im Heck be-
trägt maximal stolze 10,6 t,
+ Für 4.954 Euro erhält
man einen doppeltwirken-
+ Luftfilter und Öleinfüll-
stutzen (nicht im Bild)
Zylinderart/Kühlart 6 Reihenturbo/Wasser
durchgehend knapp 8 t. Gegen den Frontkraftheber mit 5,2 t sind gut erreichbar. Um besser
Tankinhalt AutoPowr / e23 543 / 497 l; AdBlue 26 l
Aufpreis liefert die LS-Pumpe maximaler Hubkraft, eigenem an die Batterien ranzukommen,
Motorölwechsel 500 Bh
bis zu 223 l/min, bis zu 85 l Bedienschalter sowie Memory- sollte man die Vorderräder
GETRIEBE/ZAPFWELLE davon sind entnehmbar. Funktion. nach rechts einschlagen.
AutoPowr / e23 stufenlos / 23 x 11
Endgeschwindigkeit 50 km/h
Zapfwellengeschwindig- 1.000/1.000E/540E
keiten (Serie/Option) (1.000/540/540E)
KRAFTHEBER & HYDRAULIK
Bauart Kat. III / IIIN
Max. Hubkraft hinten 10.200 kg
Durchgehende 7.800 kg
Hubkraft hinten
Steuergeräte Serie/Option 3 / max. 6
Förderleistung Pumpe 162 l/min (a.W. 223 l)
Max. Fördermenge 132 l/min
pro Ventil
Max. Förderdruck 204 bar
Max. entnehmbare 65 l, mit Zusatztank
Ölmenge
SONSTIGE DATEN
85 l
+ Das Premium-Lichtpaket
mit 24 Scheinwerfern
+ Das Terminal ist groß, gut
ablesbar und lässt sich
o Mit dem AutoPowr-Stick
kann man feinfühlig
Leergewicht ca. 10.700 kg (davon 22 LED) kostet 2.276 per Touch bedienen. Zudem regeln; schiebt man ihn aber bei
Zul. Gesamtgewicht 16.000 kg
Euro Aufpreis und reicht fast sind die Anzeigen individuell hoher Motordrehzahl schnell
Radstand 2,95 m
aus, um ein ganzes Fußballfeld einstellbar. Aber: Aufgrund der nach vorn, so reagiert das Ge-
zu beleuchten. Komplexität braucht man viel triebe wie ein Katapult. Die
Höhe über Kabine 3,13 m
Zeit, um alles nutzen zu können. erste Schaltstufe ist spürbar.
Lautstärke in der Kabine 70 dB(A)
ABMESSUNGEN & GEWICHTE
Grundpreis inkl. Räder 204.268 Euro (e23)
Aufpreis AutoPowr 4.556 Euro
6 DeLuxe Steuergeräte 4.038 Euro
Frontkraftheber + FZW 8.724 Euro
Kabinenfederung 4.362 Euro
Vorderachsfederung 9.068 Euro (50 km/h)
Druckluft-Bremsanlage 3.554 Euro
Premium-Lichtpaket 2.276 Euro
Gesamtpreis 240.846 Euro
Testmaschine zzgl. MwSt
MODELLPOLITIK
– – –
Der Basispreis des 7310R ent- Die Wendeschaltung re- Der Dieseltank ist zwar Das zusätzliche Arbeits-
spricht der Getriebevariante agiert beim AutoPowr zu schön groß, gluckert aber display im rechten A-Holm
e23 PowrShift. Das AutoPowr träge und ruppig, da die Ge- viel zu lange nach. Wer ihn ist zwar gut ablesbar, die Zapf-
ist aufpreispflichtig. Mit den triebewellen zum Richtungs- wirklich randvoll betanken will, wellengeschwindigkeit wird
2,15-m-Hinterrädern gehen wechsel erst komplett stillste- braucht dafür zu viel Zeit. hier aber leider nicht ange-
übrigens 23 l mehr in den Die- hen müssen. zeigt.
seltank als bei 2,05-m-Pneus.
können. Kritik gibt es allgemein auch für die Das optionale Premium-Lichtpaket mit 22
Zugleistung bei 11,0 km/h 171,6 kW
Verbrauch (2.100 U/min) 273 g/kWh (56 l/h) im Automatikmodus sehr laut arbeitende Kli- LED-Scheinwerfern reichte bei unseren nacht-
Zugleistung bei 15,0 km/h 174,5 kW maautomatik –die man durch die bessere Ge- einsätzen gefühlt aus, um einen ganzen Fuß-
Verbrauch (2.090 U/min) 266 g/kWh (56 l/h) räuschdämmung der Kabine nun eben stärker ballplatz auszuleuchten!
B Zugleistung bei 7,5 km/h 167,3 kW
wahrnimmt. Grundsätzlich ist es in der Kabine
höherer Gang
Zur zweiten Generation hat Überleistung und schönem kulisse hat uns zeitweise ge- Bedienung EHR 9,5
John Deere die Baureihe 7R Drehmomentplateau, vor allem stört. Die Getriebebedienung Hydraulikleist. 10,0
wirklich grundlegend überar- bei aktiviertem Boost. Der ist anders als bei den Wettbe- Bedienung Hydr. 9,5
beitet. Die Schlepper wirken Verbrauch auf dem Prüfstand werbern, hat aber durchaus
nun ausgereift, die Menge an war sehr gering. In der Praxis auch ihre Vorteile. Kabine
verbauter Elektronik ist aber und im DLG PowerMix verliert Lautstärke 8,5
Lob gibt es ansonsten für die
wie auch bei anderen Fabrika- der 7310R AutoPowr ein paar
super verarbeitete Kabine, bei Platzangebot 10
ten eine potenzielle Fehler- Punkte durch Wirkungsgrad-
der man nur wenige Abstriche Ergonomie 9,5
quelle. Mit 11,3 t Leergewicht verluste des Getriebes, bewegt
machen muss. Der Fahrkom-
ohne Ballast ist der 7310R re- sich aber in puncto Verbrauch Komfort 9,0
fort wird durch die hohe Sitz-
lativ schwer – dadurch zeigt dennoch im grünen Bereich.
position und den kurzen Rad- Rundumsicht 10
sich, dass er mehr für Zugar-
Kritik für das Getriebe haben stand auf schlechten Wegen
beiten als für Grünland- oder
wir aber auch anderweitig zu etwas geschmälert. Der Wen-
Pflegearbeiten konstruiert Wenderadius 10
vergeben. So ist das Motor- deradius ist sensationell
wurde.
Getriebe-Management durch- klein, Hydraulikleistung und Straßenlage 8,5
Lob gibt es für den druckvol- aus noch verbesserungswür- Hubkräfte sind top.
* 0 Punkte = ungenügend; 10 Punkte = sehr gut
len 9,0-l-Motor mit hoher dig, und auch die Geräusch- ** nur AutoPowr
Markus Kleber, Landwirt aus 92693 Eslarn: „Seit Ende Juli arbeitet ein 7310R Auto-
Powr auf unserem Gemischtbetrieb mit Biogasanlage sowie 300 ha Ackerbau und Grünland.
Wir haben daneben auch einen 7250 AutoPowr im Einsatz, der seit Frühjahr 2014 auf dem
Betrieb ist. Ausschlaggebend für den Schlepper waren unter anderem die hohe Leistung und
das sehr gute Lenksystem. Der 7310R übernimmt viele Transportarbeiten, wie beispielsweise
mit einem 45-m3-Tridemwagen und einem 23,5-m3-Güllefass mit Bomech-Verteiler. Hier ver-
braucht er circa 16 bis 22 l/h. Vor der 6 m breiten Universaldrille mit Kurzscheibenegge sind es
30 bis 35 l/h, wobei wir auch viel in Hanglagen arbeiten. Schwere Grundbodenbearbeitung wird
mit dem Schlepper aktuell nicht durchgeführt. Bislang hat der Schlepper rund 300 Betriebs-
stunden abgeleistet, die AdBlue-Pumpe wurde nach einem Defekt auf Kulanz ersetzt.“
„Der Verbrauch pro Stunde ist etwa gleich hoch wie beim abgelösten stufenlosen
Großtraktor eines anderen Herstellers. Durch die hohe Leistung arbeitet der
7310R pro Hektar und pro Tonne Transportgut aber dennoch effizienter. Die Ab-
stimmung von Motor, Getriebe und Bremsen ist wesentlich besser als bei unserem
7250R. Beschleunigen und Verzögern sowie Abbremsen erfolgen ruckfrei. Auch
die Getriebegeräusche sind deutlich niedriger als beim 7250R. Der Fahrkomfort
ist sehr gut. Dazu ist die Abluftführung vom Motor sehr gut gelöst. Toll ist auch
der Frontkraftheber mit EHR und Memoryfunktion. Mit dem Standard-Lichtpaket
sind wir zufrieden, wobei wir wenig bei Dunkelheit arbeiten.“
„Die 50er-Kugeln für die Zwangslenkung lockern sich und können dann abreißen,
wenn man nicht aufpasst, und die Höhenverstellung der Unterlenker ist unprak-
tisch. Leider gibt es keinen Terminalhalter als Option, wir haben selbst einen ge-
fertigt. Der Kreuzschalthebel sollte eigentlich ab Mitte 2014 per Softwareupdate
ISOBUS-Funktionen ausführen können, nun wurden wir auf 2015 vertröstet.“
Mehr Gänge,
mehr Effizienz
Auf das e23-Getriebe haben viele 7R- und 8R-Kunden lange gewartet.
Nach unserem Fahrbericht in traction 1/2014 haben wir nun einen ausgiebigeren
Praxistest inklusive DLG PowerMix-Messungen durchgeführt.
Dieselverbrauch im DLG-PowerMix
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft Referenz*
ZUGARBEITEN: 254 G/KWH BZW. 45,8 L/H
Schwere Last (100 %) Pflug 254 g/kWh +/- 0 %
Grubber 250 g/kWh +/- 0 %
Mittlere Last (60 %) Pflug 254 g/kWh +/- 0 %
Grubber 257 g/kWh +/- 0 %
ZAPFWELLENARBEITEN: 243,X G/KWH BZW. 39,5 L/H
Schwere Last (100 %) Kreiselegge 230 g/kWh +/- 0 %
Mähwerk 230 g/kWh +/- 0 %
Mittlere Last (60 %) Kreiselegge 236 g/kWh +/- 0 %
Mähwerk 235 g/kWh +/- 0 %
Spitze: Der 7310R e23 schlägt sich in
Leichte Last (40 %) Kreiselegge 239 g/kWh +/- 0 %
allen Kategorien sehr gut und liegt – was
Mähwerk 267 g/kWh +/- 0 %
wirklich reiner Zufall ist – in allen zwölf
GEMISCHTE ARBEITEN: 257 G/KWH BZW. 43,5 L/H
Messzyklen exakt auf dem berechneten
Miststreuer 247 g/kWh +/- 0 % Klassendurchschnitt der Abgasnormen
RB-Presse 267 g/kWh +/- 0 % Tier 4i und Tier 4 final. Damit schneidet
Transport nicht gemessen das e23 im Test deutlich besser ab als
GESAMTDURCHSCHNITT: PowerMix 249 g/kWh bzw. 42,3 l/h +/- 0 % das AutoPowr. Den direkten Vergleich
der PowerMix-Messwerte beider Getrie-
Legende: Messwerte des DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel Groß-Umstadt. Der Durchschnitt der bevarianten finden Sie auf der nachfol-
Leistungsklasse gilt für die aktuelle Abgasnorm Tier 3i und 4 final. An AdBlue-Lösung zur Abgasreinigung benötigte der genden Seite.
John Deere 7310R e23 im Schnitt 9 g/kWh, das entspricht 2,7 Prozent im Verhältnis zum Kraftstoffverbrauch.
G
Von Matthias Mumme wurden unsere Erwartungen voll bestätigt. zwischen den verschiedenen Gängen und Fahr-
leichzeitig mit dem Test des 7310R Über alle Testzyklen konnte der 7310R e23 geschwindigkeiten hat (je nach Übersetzung).
AutoPowr haben wir den bauglei- Top-Verbrauchswerte abliefern, und bewegt Das AutoPowr mit seinen drei Fahrbereichen
chen Schleppertyp mit e23-Getriebe sich damit komplett im sehr guten Verbrauchs- hingegen hat Geschwindigkeitsbereiche mit
getestet. Dabei sind wir im Praxi- bereich. Der Durchschnittsverbrauch über alle hohen mechanischen Anteilen und dement-
seinsatz mit einem Tridem-Abschieber, einem Testzyklen ist mit 249 g/kWh inklusive der Re- sprechend hohem Wirkungsgrad, aber auch
6-m-Sichelmulcher, einer 8,2 m breiten Kurz- generierung des Dieselpartikelfilters äußerst Bereiche mit hohem hydrostatischen Anteil
scheibenegge und einem 8,0 m breiten Grubber niedrig und im Spitzenfeld der Leistungsklasse und schlechterem Wirkungsgrad.
gefahren. Im Vorfeld wurde der Schlepper be- zwischen 280 und 350 PS. Im ersten Fahrbereich arbeitet das Auto-
reits im DLG Testzentrum auf dem Zapfwellen- Durch die geringeren Wirkungsgradver- Powr, wie bereits auf S. 41 erwähnt, mit einer
prüfstand und im PowerMix getestet. luste im Getriebe zeigen sich auch deutliche Ausgangskoppelung, deren Wirkungsgrad bis
Interessant war dabei in der Praxis wie auf Unterschiede im Vergleich zum 7310R Auto- zur ersten Schaltstufe zwischen 8 und 10 km/h
dem Prüfstand, wie sich das e23 PowrShift im Powr. Vor allem bei schweren Zugarbeiten (je nach eingestellter Motordrückung) ansteigt.
direkten Vergleich mit dem stufenlosen Auto- und gleichzeitig niedrigen Arbeitsgeschwin- Das bedeutet, das bei langsameren Arbeiten
Powr schlägt. Und uns hat auch interessiert, was digkeiten (Testzyklen Pflug 100 % und Pflug unterhalb dieses Geschwindigkeitspunkts der
sich beim e23 in Sachen Getriebeabstimmung 60 %) schneidet das e23 deutlich besser ab als Wirkungsgrad relativ steil abnimmt. Wird ge-
seit unserem Fahrbericht Ende 2013 getan hat. das AutoPowr. Das ist auch nachvollziehbar, rade dort eine hohe Zugkraft abgefragt – wie
da das e23 als mechanisch aufgebautes Ge- beim Pflügen – so nimmt der Kraftstoffver-
TOP WIRKUNGSGRAD triebe nur geringe Wirkungsgraddifferenzen brauch deutlich zu. Im mittleren Geschwindig-
Der 7310R e23 ist bis auf das Getriebe und
das Zapfwellengetriebe absolut baugleich mit
seinem stufenlosen Pendant. Bei der Zapf-
FOTOS: MUMME; SCHRANZ; WERKBILD (1)
über dem Vorserienmodell, das wir Ende 2013 dienung, dem Drehrädchen auf dem Stellhebel Gut: Alternativ zum Reversierhebel links vom
fuhren, spüren. Die Schaltsoftware reagiert und zusätzlich einem der zwei Druckknöpfe (zur Lenkrad bietet John Deere die Ausstattungsop-
nicht mehr so sensibel auf Lastwechsel; im Aktivierung der Efficiency Managers) arbeitet. tion „Reversierer rechts“ an. Dabei befindet sich
unteren Geschwindigkeitsbereich erfolgt das Hat man die Bedienschritte „intus“, kommt man der Schaltstick in einer größeren Kulisse mit
Schalten kontrollierter. Von Gang 13 auf Gang damit aber gut zurecht. Vor allem die Möglich- Neutral- und Rückwärtsbereich. Powershift-
14 ist der Wechsel nach wie vor etwas härter, keit, die Fahrgeschwindigkeit beispielsweise am Fahrer sind vom 16/5-Getriebe im früheren 7R
was laut John Deere der längeren Befüllzeit der Vorgewende per Drehrädchen wie auch durch und auch den 8R und den jeweiligen Vorgän-
großen Kupplung geschuldet ist. Zurückziehen des Stellhebels zu reduzieren, hat germodellen daran gewöhnt, mit der rechten
Zu detailliert wollen wir auf die Getriebe- uns dann sogar besser gefallen, als eine zweite Hand den Kraftfluss unterbrechen. Lob gibt
bedienung an dieser Stelle nicht mehr einge- Tempomatgeschwindigkeit per Knopfdruck ab- es auch für die AutoClutch-Funktion, mit der
hen, da wir diese bereits ausgiebig in unserem zurufen (wie bei vielen Wettbewerbern). Das ist beim Tritt des Bremspedals die Kupplung aus-
Fahrbericht erläutert haben. An den drei Fahr- jedoch Geschmackssache. Dass die eingestellten rückt und beim Loslassen wieder einrückt.
modi Auto, Benutzerdefiniert und Manuell hat Geschwindigkeiten nicht ganz exakt eingehalten Weiterhin wäre es bei manchen Arbeiten
sich nichts geändert. Für die Einarbeitung in werden, kann man bei einem Powershiftgetriebe toll, einfach per Knopfdruck zwischen den
den Efficiency Manager (u.a. mit Eingabe von akzeptieren. Die „zulässigen“ Drehzahlfenster Fahrmodi umschalten zu können. Bislang muss
„erlaubten“ Drehzahlfenstern) muss man sich werden entsprechend der vorgesehenen Arbeit man dazu noch ins Getriebemenü – das man
etwas Zeit nehmen, da man hier mit Handgas, und der Priorität (Spritsparen oder auf Leistung sich dank Layoutmanager immerhin auf den
dem Getriebestellhebel in der Armlehnenbe- fahren) im Motormenü eingestellt. Startbildschirm legen kann.
Unser Fazit
1 2