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Sonderdruck: John Deere 7310R AutoPowr & e23

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Das Landtechnikmagazin für Profis aus Nr. 1 | Januar/Februar 2015

Einen Film des Tests und


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Doppeltest: 7310R
Überreicht durch:
TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R AutoPowr

Von Matthias Mumme regelmäßig erfolgen, ein Filteraustausch


Mit der 2011 vorgestell- (bislang alle 6.000 Bh) soll aber nicht mehr
ten 7R-Baureihe hatte notwendig sein.
John Deere zugege- Anders als bei der ersten Generation der
benermaßen keinen 7R-Serie arbeitet der Lüfter nun wieder sau-
glücklichen Start. Der da- gend, und nicht mehr drückend. Das merkt
mals noch drückend arbeitende Lüfter war man am Geräuschniveau, aber auch daran,
laut und nahm zu viel Leistung ab. Dazu dass nicht mehr spürbar Leistung wegge-
gesellten sich Elektronikprobleme und eine nommen wird, wenn der Lüfter richtig ar-
noch nicht ganz ausgereifte Schaltautoma- beiten muss. Dafür wurde die Abluftführung
tik für das Command- Quad-Schaltgetriebe. deutlich geändert (dadurch gibt es u.a. auch
Es schien, als wäre die Baureihe unter zu kein Flimmern mehr über der Motorhaube),
großem Zeitdruck zu schnell entwickelt und die Kühlerpakete wurden vergrößert.
worden – schließlich flossen auch viele Neu- Beibehalten haben die Konstrukteure
heiten wie das ActiveCommand-Steering in den Boost, der sich bei Transportarbeiten
die Serie ein. oberhalb von 23 km/h und bei Zapfwel-
Die dann 2013 vorgestellte zweite Ge- lenarbeiten oberhalb 0,5 km/h zuschaltet.
neration sollte vieles besser machen. Der Was das Aggregat mit Reihenturbolader
Lüfter arbeitete nun wieder konventionell, (einer mit variabler und einer mit fester
insgesamt wirkte vieles ausgereifter und Turbinengeometrie) an Power bringt, hat
durchdachter. Als erster John Deere-Traktor das DLG Testzentrum in Groß-Umstadt für
reinigte der 7310R schließlich auch seine uns gemessen:
Abgase mittels AdBlue in Kombination mit Auf dem Zapfwellenprüfstand brachte
Dieselpartikelfilter und Abgasrückführung. der Sechsender bei Nenndrehzahl 196 kW und
Wir haben dieses Modell als stufenlose Auto- 891 Nm an den Stummel – gute Werte. Auch
Powr-Variante bei der DLG im PowerMix der spezifische Verbrauch von 239 g/kWh
messen lassen und in der Praxis eingesetzt. (absolut 56 l/h) kann sich sehen lassen. Sei-
Dazu gesellte sich auch die e23 PowrShift- ne Maximalleistung erreicht das Aggregat
Version mit Volllastschaltgetriebe, die wir bei ungefähr 1.800 Touren mit knapp 223
in einem separaten Artikel ab Seite 46 um- kW – das sind stolze 27 kW Überleistung bei
fassend bewerten. günstigen 228 g/kWh. Auch mit 1.304 Nm
maximalem Drehmoment bei 1.500 U/min
KRÄFTIGER DPS MIT SCR muss sich der Ami nicht verstecken.
Im neuen Topmodell der Baureihe arbei- Mit Boost kommt auf diese bereits guten
tet der grundsätzlich bekannte 9,0-l-PVX/ Werte nochmal einiges drauf: Bei Nenndreh-
PSS-Sechszylinder von Deere Power Sys- zahlbringtesderschwereHirschauf216kWbei
FOTOS: MUMME; SCHRANZ; CONRADI

tems (DPS). Im 7310R erfüllt dieser jedoch 980 Nm und einen spezifischen Verbrauch
bereits seit 2014 die Abgasnorm Tier 4 final von 238 g/kWh (61 l/h). Toll: Seine Maxi-
– und zwar mit SCR-Abgasreinigung zu- malleistung von 228 kW hält der Motor
sätzlich zum Partikelfilter und zur externen von 1.950 bis 1.800 Touren, und sie fällt bis
gekühlten Abgasrückführung (EGR). Die 1.600 U/min nur flach ab. Dazu gibt es ein
EGR wird mit maximal acht Prozent des schönes Drehmomentplateau von 1.600 bis
Abgasstroms beaufschlagt. Dazu sind die 1.300 U/min, das sich knapp über 1.300 Nm
einzelnen „Bausteine“ der Abgasreinigung bewegt und wohl dem Reihenturbolader zu
so ausgelegt, dass zum einen der AdBlue- verdanken ist. Auch das sind gute Werte.
Verbrauch sehr niedrig ist, zum anderen der
Partikelfilter laut Aussage von John Deere POWERMIX DURCHMISCHT
kein Wartungsintervall mehr hat, sondern Gut, aber nicht ganz so positiv fallen die
auf die Lebensdauer des Motors ausgelegt Messwerte im PowerMix aus. Gerade im
ist. Die Regeneration muss nach wie vor direkten Vergleich mit dem mechanischen

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Hürde genommen
Der 7310R ist der erste John Deere-Traktor mit SCR-Abgasreinigung. Wir sind
das Topmodell der Baureihe sowohl als AutoPowr- als auch als e23-Variante im
Praxiseinsatz gefahren und haben beide Schlepper bei der DLG testen lassen.

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TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R AutoPowr

>>> DREHMOMENTSTARK <<< e23-Getriebe (siehe Seite 48) zeigt sich, dass
das AutoPowr durch Wirkungsgradverluste
Das DLG-Testzentrum hat den 7310R zunächst auf dem Prüf- etwas von der guten Performance des Motors
stand auf Herz und Nieren geprüft. Zwischen AutoPowr und e23 „unterschlägt“. Mit 258 g/kWh PowerMix-
gab es dabei nur marginale Unterschiede. Durchschnitt liegt der 7310R AutoPowr den-
noch im grünen Bereich, und nur vier Prozent
über dem Durchschnitt seiner Leistungsklasse
Motorleistung
(Durchschnittswert aus Tier 4i und Tier 4 final;
225
200
Leistungsklasse 280 bis 350 PS).
175 Schlechter schneidet der Schlepper bei
150
125 schweren Zugarbeiten (Pflug 100 %) und bei
Leistung (PS)

100
75
schweren Zapfwellenarbeiten ab. Die Ursa-
50 che ist im Aufbau des AutoPowr zu finden,
25
0 1400 das im Mittel des ersten Fahrbereichs (der je
1200 nach Drehzahldrückung zwischen rund 8,0 und
Drehmoment (Nm)

1000
10,0 km/h wechselt) einen geringen Wirkungs-
800
grad aufweist. Die Messzyklen werden aber im
Bereich von 7,1 bzw. 5,8 km/h abgefahren – also
600
genau dort, wo erst ungefähr die Hälfte bis 2/3
400
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 des Wirkungsgrads des Getriebes anliegen.
Drehzahl (1/min x 100)
Somit verwundert es nicht, dass der spezifische
Kraftstoffverbrauch dort höher liegt.
Kurvenwunder: An der Zapfwellenbremse hat sich der 7310R wacker geschla-
gen. Neben der hohen Überleistung von 27 kW ohne Boost (mit Boost sind es In den restlichen Messzyklen mit über-
„nur“ 12 kW) zeigt der Ami besonders im Boostmodus ein schönes Drehmoment- wiegend höheren Arbeitsgeschwindigkeiten
plateau. Allgemein sind die Drehmomentwerte sehr gut und sogar leicht über der verbraucht der 7310R hingegen nur geringfügig
Herstellerangabe. 45 Prozent Drehmomentanstieg bei 29 Prozent Drehzahlabfall mehr als der Durchschnitt seiner Klasse. Ein
sind ebenfalls top! Positiv fällt auch auf, dass der Motor im Boostmodus seine Beispiel ist der Zyklus Grubbern 100 %, der
Maximalleistung über einen Bereich von mehr als 100 U/min hält.
mit 9,4 km/h bereits in Fahrbereich 2 abgetes-
tet wurde. Dort ist der Getriebewirkungsgrad
hoch, und entsprechend günstig der spezifische
Verbrauch
Kraftstoffverbrauch. Bleibt als Zwischenfazit:
90
Schwere Zugarbeiten um 5, 6 km/h sind nichts
80
absoluter Verbrauch (l/h)

70 für das AutoPowr-Getriebe im 7R. Beim 8R


mit vier Fahrbereichen sieht das schon wieder
60
50
40
anders aus.
30
20
10
0 245
LICHT UND SCHATTEN
Kommen wir damit zum Getriebe. Das von
spez. Verbrauch (g/kWh)

235

230
John Deere selbst entwickelte Compound-Ge-
triebe arbeitet mit drei Fahrbereichen, wobei
225
von Fahrbereich 1 auf Fahrbereich 2 die Leis-
220
tungsverzweigung von Ausgangskoppelung auf
215
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Eingangskoppelung wechselt. Diese Stufe ist
Drehzahl (1/min x 100)
bei rund 8,5 km/h auch deutlich spürbar. Der
Wechsel von Fahrbereich 2 auf 3 bei ca. 25 km/h
Sparsam: Auch in puncto Verbrauch gibt sich der 9,0-l-PSS keine Blöße. Ohne
ist hingegen kaum wahrnehmbar.
Boost hat die DLG bei Nennleistung 239 g/kWh gemessen, bei Maximalleistung
sogar nur 228 g/kWh. Diese Werte hält das Aggregat auch im Boostmodus fast Die Bedienung ist bereits aus den Vorgän-
auf den Punkt genau ein! Dazu ist der AdBlue-Verbrauch für die SCR-Abgas- germodellen bekannt: Über das Drehrädchen
nachbehandlung mit 2,1 bis 2,2 Prozent vom Dieselverbrauch sehr gering. auf dem AutoPowr-Stick wird eine Tempomat-
geschwindigkeit für die zwei in der „Schaltku-
lisse“ verfügbaren Geschwindigkeitsbereiche
vorgewählt. Diese Tempomatgeschwindigkei-
Legende SCR - Selektive Catalythische Reduktion (Abgasnachbehandlung durch Einspritzen von Harnstoff in den Abgas- ten können jederzeit mit dem Drehrädchen
strom); AdBlue - Harnstofflösung für die SCR-Reaktion; Drehmomentanstieg - Wert, um den das Drehmoment von der Nenndreh-
zahl ausgehend bis zum Erreichen des maximalen Drehmoments ansteigt (in Prozent); Common-Rail - elektronisch geregeltes übersteuert werden. Zusätzlich kann man
Einspritzsystem, das die Einspritzmenge unabhängig von der Motordrehzahl festlegt; PSS –Nachfolgegeneration der John Deere
PowerTech PVX-Motoren. aber auch über den Stick selbst eingreifen,
Werte ohne Boost Werte mit Boost

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Dieselverbrauch im DLG-PowerMix
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft Referenz*
ZUGARBEITEN: 263 G/KWH BZW. 46,7 L/H
Schwere Last (100 %) Pflug 270 g/kWh + 7,0 %
Grubber 259 g/kWh + 3,0 %
Mittlere Last (60 %) Pflug 267 g/kWh + 2,3 %
Grubber 259 g/kWh + 1,2 %
ZAPFWELLENARBEITEN: 254 G/KWH BZW. 40,9 L/H
Schwere Last (100 %) Kreiselegge 239 g/kWh + 5,3 %
Mähwerk 241 g/kWh + 6,6 %
Mittlere Last (60 %) Kreiselegge 273 g/kWh + 8,8 % Durchmischt: Im DLG-PowerMix
Mähwerk 242 g/kWh + 2,1 % gibt der 7310R AutoPowr ein im
Leichte Last (40 %) Kreiselegge 248 g/kWh + 3,3 % Schnitt gutes, aber stellenweise
Mähwerk 283 g/kWh + 4,0 % durchwachsenes Bild ab. Schwächen
GEMISCHTE ARBEITEN: 260 G/KWH BZW. 46,6 L/H zeigen sich vor allem im unteren Ge-
Miststreuer 260 g/kWh + 6,6 % schwindigkeitsbereich, sowohl bei
RB-Presse 260 g/kWh - 1,5 % schweren Zugarbeiten als auch bei
Transport nicht gemessen schweren Zapfwellenarbeiten. Mit
durchschnittlich vier Prozent höhe-
GESAMTDURCHSCHNITT: PowerMix 258 g/kWh bzw. 43,8 l/h + 4,0 %
rem Dieselverbrauch als der Klassen-
durchschnitt (Tier 4i/4 final) liegt der
Schlepper aber im grünen Bereich.
Legende: Messwerte des DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel Groß-Umstadt. Der Durchschnitt der Dazu ist der AdBlue-Verbrauch mit
Leistungsklasse gilt für die aktuellen Abgasnormen Tier 4i und 4 final. Zusätzlich zum Diesel verbrauchte der 7310R
AutoPowr 8,6 g/kWh AdBlue-Lösung, das entspricht 2,5 Prozent Relativverbrauch zum Dieselverbrauch. 8,6 g/kWh bzw. 2,5 Prozent Verhältnis
zum Dieselverbrauch sehr niedrig.

beispielsweise um die Fahrgeschwindigkeit in von ganz hinten nach ganz vorn schiebt – bei- nicht jedes mal von neuem durchführen muss,
bestimmten Situationen (Vorgewende) etwas spielsweise nach dem Drehen am Vorgewende. wenn man bestimmte Arbeiten wiederholend
zurückzunehmen – oder eben kurz mal schnel- Der Schlepper schießt dann unerwartet schnell durchführen will.
ler zu fahren, indem man in den Geschwin- nach vorn auf die per Drehrädchen eingestellte
digkeitsbereich 2 wechselt. Programmierba- Fahrgeschwindigkeit. Das ist in dem Fall dann VIEL KOMFORT, ABER ...
re Tempomaten gibt es also nicht, was sein zu viel des Guten. Besser harmoniert das Ge- Viel Lob haben wir für die neue Kabine des 7R
Für und Wider hat. Wir kamen mit der Auto triebe beim Arbeiten mit der Drehzahlbegren- zu vergeben. Sie bietet ein sehr gutes Rauman-
Powr-Lösung eigentlich gut klar, und zung im FieldCruise-Modus. gebot, und es gibt viele Ablagemöglichkeiten.
fanden die Eingreifmöglichkeiten zur indivi- Bei Transportarbeiten lässt sich die Be- Die Verarbeitung und die verwendeten Mate-
duellen Geschwindigkeitsreduzierung eigent- schleunigung auch durch Aktivierung der ECO- rialien sind absolut spitze. Die Rundumsicht
lich sogar besser als mit Tempomatknöpfen. Taste (links im Handgas-Panel oder per Häk- ist durch die Vierpfosten-Bauweise und die
Zudem wird über die Getriebekulisse auch die chen im Motormenü) reduzieren. Das geht aber schlanke Lenkradkonsole sehr gut.
Sensibilität des Fahrpedals gesteuert, was zum nur im benutzerdefinierten Modus, und der In Sachen Bedienung und Ergonomie set-
Beispiel auf unebenen Wegen schnelle Reakti- Schlepper fährt dann konsequent mit geringe- zen die Amerikaner auf ihre CommandARM-
onen erlaubt. rer Motordrehzahl (was nochmals Diesel spart). Bedienarmlehne in neuester Ausführung. Hier
Die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Den Großteil der Einstellungen in den finden sich fast alle Bedienelemente – ein-
Vorwärts- und Rückwärtsfahrt lässt sich bei- Bereichen Getriebe und Motor-Getriebe-Ma- schließlich des wegabhängig programmierba-
spielsweise für Frontladerarbeiten oder auch nagement nimmt man jeweils im Getriebe- ren Vorgewendemanagements iTEC. Insge-
Wendevorgänge an Vorgewende im Getriebe- oder Motormenü des CommandCenter 4600 samt findet man sich schnell zurecht, nur der
menü prozentual einstellen. vor. Die Menüs kann man wahlweise über den Klimabereich in der Mitte der Armlehne ist
Nicht so angetan waren wir jedoch allgemein Touch-Bildschirm oder die Direktzugriffstas- etwas unübersichtlich geworden.
von der Motor-Getriebe-Abstimmung und vom ten unterhalb des Bildschirms erreichen – das Das neue CommandCenter 4600 lässt
Reaktionsverhalten des Getriebes. Zum einen geht schnell und intuitiv. Wie gehabt kann kaum Wünsche offen. Die Menüs sind klar
sind die Hydrostatengeräusche relativ laut. man Drehzahlgrenzen und Drehzahlbereiche strukturiert, der kontrastreiche Bildschirm
Zum anderen reagiert der Antrieb bei entspre- ebenso vorgeben wie eine prozentuale Motor- ist gut ablesbar und schaltet bei aktivierten
chender Drehzahlvorgabe durch Hand- oder drückung für unterschiedliche Arbeiten. Gut: Scheinwerfern automatisch in den Nachtmo-
Fußgas wie ein gespanntes Gummiband, wenn Die Einstellungen lassen sich abspeichern, so- dus um. Toll ist auch die Möglichkeit, sich die
man den Stick in der Getriebekulisse schnell dass man die Vielzahl an Programmierungen zwei Arbeitstableaus auf dem 10 Zoll großen

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TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R AutoPowr

>>> PLUS UND MINUS IM ÜBERBLICK <<<


Der 7310R steckt voller Technik –was ihm nicht nur Pluspunkte beschert.

Technische Daten
MOTOR
DPS Common-Rail (Tier 4i) DPS
Nennleistung 219 kW / 298 PS
(ECE-R24, 2.100 U/min)
Max. Leistung, ECE-R24 241 kW / 327 PS
Max. Leistung, ECE-R24 mit 249 kW / 338 PS
Boost (IPM)
Serviceintervall Abgasfilter mit DOC
und DPF sowie SCR
Max. Drehmoment 1.452 Nm; 1.600 U/min
Drehmomentanstieg 40 %
Drehmomentplateau ca. 1.550 - 2.100 U/min
Hubraum 9,0 l + Die Hubkraft im Heck be-
trägt maximal stolze 10,6 t,
+ Für 4.954 Euro erhält
man einen doppeltwirken-
+ Luftfilter und Öleinfüll-
stutzen (nicht im Bild)
Zylinderart/Kühlart 6 Reihenturbo/Wasser
durchgehend knapp 8 t. Gegen den Frontkraftheber mit 5,2 t sind gut erreichbar. Um besser
Tankinhalt AutoPowr / e23 543 / 497 l; AdBlue 26 l
Aufpreis liefert die LS-Pumpe maximaler Hubkraft, eigenem an die Batterien ranzukommen,
Motorölwechsel 500 Bh
bis zu 223 l/min, bis zu 85 l Bedienschalter sowie Memory- sollte man die Vorderräder
GETRIEBE/ZAPFWELLE davon sind entnehmbar. Funktion. nach rechts einschlagen.
AutoPowr / e23 stufenlos / 23 x 11
Endgeschwindigkeit 50 km/h
Zapfwellengeschwindig- 1.000/1.000E/540E
keiten (Serie/Option) (1.000/540/540E)
KRAFTHEBER & HYDRAULIK
Bauart Kat. III / IIIN
Max. Hubkraft hinten 10.200 kg
Durchgehende 7.800 kg
Hubkraft hinten
Steuergeräte Serie/Option 3 / max. 6
Förderleistung Pumpe 162 l/min (a.W. 223 l)
Max. Fördermenge 132 l/min
pro Ventil
Max. Förderdruck 204 bar
Max. entnehmbare 65 l, mit Zusatztank
Ölmenge
SONSTIGE DATEN
85 l
+ Das Premium-Lichtpaket
mit 24 Scheinwerfern
+ Das Terminal ist groß, gut
ablesbar und lässt sich
o Mit dem AutoPowr-Stick
kann man feinfühlig
Leergewicht ca. 10.700 kg (davon 22 LED) kostet 2.276 per Touch bedienen. Zudem regeln; schiebt man ihn aber bei
Zul. Gesamtgewicht 16.000 kg
Euro Aufpreis und reicht fast sind die Anzeigen individuell hoher Motordrehzahl schnell
Radstand 2,95 m
aus, um ein ganzes Fußballfeld einstellbar. Aber: Aufgrund der nach vorn, so reagiert das Ge-
zu beleuchten. Komplexität braucht man viel triebe wie ein Katapult. Die
Höhe über Kabine 3,13 m
Zeit, um alles nutzen zu können. erste Schaltstufe ist spürbar.
Lautstärke in der Kabine 70 dB(A)
ABMESSUNGEN & GEWICHTE
Grundpreis inkl. Räder 204.268 Euro (e23)
Aufpreis AutoPowr 4.556 Euro
6 DeLuxe Steuergeräte 4.038 Euro
Frontkraftheber + FZW 8.724 Euro
Kabinenfederung 4.362 Euro
Vorderachsfederung 9.068 Euro (50 km/h)
Druckluft-Bremsanlage 3.554 Euro
Premium-Lichtpaket 2.276 Euro
Gesamtpreis 240.846 Euro
Testmaschine zzgl. MwSt
MODELLPOLITIK

– – –
Der Basispreis des 7310R ent- Die Wendeschaltung re- Der Dieseltank ist zwar Das zusätzliche Arbeits-
spricht der Getriebevariante agiert beim AutoPowr zu schön groß, gluckert aber display im rechten A-Holm
e23 PowrShift. Das AutoPowr träge und ruppig, da die Ge- viel zu lange nach. Wer ihn ist zwar gut ablesbar, die Zapf-
ist aufpreispflichtig. Mit den triebewellen zum Richtungs- wirklich randvoll betanken will, wellengeschwindigkeit wird
2,15-m-Hinterrädern gehen wechsel erst komplett stillste- braucht dafür zu viel Zeit. hier aber leider nicht ange-
übrigens 23 l mehr in den Die- hen müssen. zeigt.
seltank als bei 2,05-m-Pneus.

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Bildschirm frei zusammenstellen zu können. MEHR WISSENSWERTES
Messwerte-Überblick
Allerdings: Die Anzahl an Möglichkeiten ist  Der 7310R kann auf der Hinterachse Räder bis
ZAPFWELLENMESSUNG
so immens, dass man sich wirklich intensiv mit 2,15 m Durchmesser aufziehen.
Nennleistung (2.100 U/min) 196 / 216* kW
dem Terminal beschäftigen muss – auch, um  An Zapfwellendrehzahlen gibt es wahlweise
Drehmoment bei Nenndrehzahl 891 / 980* Nm
Verbrauch bei Nenndrehzahl 239 / 238* g/kWh wichtige von weniger wichtigen Einstellmög- 1.000/1.000E/540 oder 1.000/540/540E, vor-
Max. Leistung (1.800 U/min) 223 / 228* kW lichkeiten unterscheiden zu können. wählbar im Zapfwellenmenü.
Max. Drehmoment (1.500/1.400 U/min) 1.304 / 1.315* Nm Lob haben wir auch für den rechts um 40  Serienmäßig liefert eine Load-Sensing-Pumpe
Verbrauch bei max. Drehmoment 225 / 222* g/kWh Grad drehbaren Fahrersitz zu vergeben. Damit 162 l/min an die Steuergeräte, auf Wunsch
Drehmomentanstieg 45 % kann man zum Beispiel den Holzhacker auch sogar 223 l/min (861 Euro). Davon sind bis zu
Drehmomentplateau 1.200 - 1.700 U/min
ohne RüFa einigermaßen komfortabel bedie- 85 l entnehmbar – klasse! Bis zu neun doppelt-
Verbrauch PTO 1.000 (1.967 U/min) 234 g/kWh (60 l/h)
nen. Und auch zur Kontrolle der Arbeitsqua- wirkende Steuergeräte (6 hinten, 3 vorn) lassen
TEILLAST AUF DER PRÜFBAHN
lität bei der Bodenbearbeitung mit AutoTrac- sich bestücken. Auch die Hubkräfte sind stark.
Max. Zugleistung bei max. Leistung 199 kW bei 251 g/kWh
Max. Zugleistung bei Nennleistung 175 kW bei 266 g/kWh Lenksystem haben wir es schätzen gelernt, uns  Der Wenderadius ist mit gemessenen 5,5 m (5,8
ohne Halsverrenken nach hinten umsehen zu mit Allrad) extrem eng.
A Zugleistung bei 7,4 km/h
Verbrauch (2.089 U/min)
167,3 kW
279 g/kWh (56 l/h)
75% Teillast

können. Kritik gibt es allgemein auch für die  Das optionale Premium-Lichtpaket mit 22
Zugleistung bei 11,0 km/h 171,6 kW
Verbrauch (2.100 U/min) 273 g/kWh (56 l/h) im Automatikmodus sehr laut arbeitende Kli- LED-Scheinwerfern reichte bei unseren nacht-
Zugleistung bei 15,0 km/h 174,5 kW maautomatik –die man durch die bessere Ge- einsätzen gefühlt aus, um einen ganzen Fuß-
Verbrauch (2.090 U/min) 266 g/kWh (56 l/h) räuschdämmung der Kabine nun eben stärker ballplatz auszuleuchten!
B Zugleistung bei 7,5 km/h 167,3 kW
wahrnimmt. Grundsätzlich ist es in der Kabine
höherer Gang

Verbrauch (1.777 U/min) 263 g/kWh (53 l/h)


75% Teillast,

angenehm leise – sieht man von den störenden


Zugleistung bei 11,0 km/h
Verbrauch (1.850 U/min)
171,6 kW
258 g/kWh (53 l/h) Bewertungspunkte 0 – 10*
Hydrostateneinträgen ab.
Zugleistung bei 15,0 km/h 174,2 kW
Verbrauch (1.939 U/min) 259 g/kWh (54 l/h) Zum Fahrkomfort: Die Kabine gibt es op- Motor
C Zugleistung bei 7,8 km/h
Verbrauch (2.160 U/min)
117,0 kW
296 g/kWh (42 l/h)
tional hydraulisch gefedert. Das bringt zusam- Leistung 9,5
50% Teillast

men mit der gefederten Vorderachse (9.068 Drehmoment 10,0


Zugleistung bei 11,5 km/h 119,6 kW
Verbrauch (2.170 U/min) 295 g/kWh (42 l/h) Euro inkl. Bremsen für 50 km/h) im Feld viel
Elastizität 10,0
Zugleistung bei 15,0 km/h 120,5 kW Komfort, auf schlechten Wegen wird man aber
Verbrauch (2.160 U/min) 293 g/kWh (43 l/h) Verbr. Teillast 9,5
dennoch ziemlich durchgeschüttelt. Ursache
D Zugleistung bei 7,8 km/h 117,0 kW sind die vergleichsweise hohe Sitzposition und Verbr. Volllast 9,5
höherer Gang
50% Teillast,

Verbrauch (1.840 U/min) 273 g/kWh (38 l/h)


der kurze Radstand in Verbindung mit einer Verbr. Transport 9,5
Zugleistung bei 11,5 km/h 119,7 kW
Verbrauch (1.890 U/min) 272 g/kWh (39 l/h) gefederten Starrachse. Wer viel auf schlech- Wartung 9,0
Zugleistung bei 15,0 km/h 120,2 kW ten Wirtschaftswegen fahren muss oder über-
Verbrauch (1.980 U/min) 279 g/kWh (40 l/h) Getriebe & Zapfwellen**
wiegend im Acker unterwegs ist, für den hat
= sehr gut, = gut, = durchschnittlich Gangabstufung 9,0
= schlecht, = sehr sehr schlecht John Deere als Alternative den aktiv regelnden
*Werte mit Boost Schaltvorgänge 8,0
ActiveSeat (3.570 Euro) im Programm.
Transportdrehz. 9,5
Zapfwellen 8,5
Unser Fazit
Kraftheber & Hydraulik
>>> ERWACHSEN GEWORDEN <<< Hubkraft 10

Zur zweiten Generation hat Überleistung und schönem kulisse hat uns zeitweise ge- Bedienung EHR 9,5
John Deere die Baureihe 7R Drehmomentplateau, vor allem stört. Die Getriebebedienung Hydraulikleist. 10,0
wirklich grundlegend überar- bei aktiviertem Boost. Der ist anders als bei den Wettbe- Bedienung Hydr. 9,5
beitet. Die Schlepper wirken Verbrauch auf dem Prüfstand werbern, hat aber durchaus
nun ausgereift, die Menge an war sehr gering. In der Praxis auch ihre Vorteile. Kabine
verbauter Elektronik ist aber und im DLG PowerMix verliert Lautstärke 8,5
Lob gibt es ansonsten für die
wie auch bei anderen Fabrika- der 7310R AutoPowr ein paar
super verarbeitete Kabine, bei Platzangebot 10
ten eine potenzielle Fehler- Punkte durch Wirkungsgrad-
der man nur wenige Abstriche Ergonomie 9,5
quelle. Mit 11,3 t Leergewicht verluste des Getriebes, bewegt
machen muss. Der Fahrkom-
ohne Ballast ist der 7310R re- sich aber in puncto Verbrauch Komfort 9,0
fort wird durch die hohe Sitz-
lativ schwer – dadurch zeigt dennoch im grünen Bereich.
position und den kurzen Rad- Rundumsicht 10
sich, dass er mehr für Zugar-
Kritik für das Getriebe haben stand auf schlechten Wegen
beiten als für Grünland- oder
wir aber auch anderweitig zu etwas geschmälert. Der Wen-
Pflegearbeiten konstruiert Wenderadius 10
vergeben. So ist das Motor- deradius ist sensationell
wurde.
Getriebe-Management durch- klein, Hydraulikleistung und Straßenlage 8,5
Lob gibt es für den druckvol- aus noch verbesserungswür- Hubkräfte sind top.
* 0 Punkte = ungenügend; 10 Punkte = sehr gut
len 9,0-l-Motor mit hoher dig, und auch die Geräusch- ** nur AutoPowr

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TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R AutoPowr

>>> TRACTION-PRAXOMETER <<<


Diese zwei Praktiker haben bereits mit dem John Deere 7310R gearbei-
tet. Da die Schlepper erst seit Mitte 2014 verfügbar sind, stehen aktuell
nur dreistellige Betriebsstunden auf dem Zähler.

Markus Kleber, Landwirt aus 92693 Eslarn: „Seit Ende Juli arbeitet ein 7310R Auto-
Powr auf unserem Gemischtbetrieb mit Biogasanlage sowie 300 ha Ackerbau und Grünland.
Wir haben daneben auch einen 7250 AutoPowr im Einsatz, der seit Frühjahr 2014 auf dem
Betrieb ist. Ausschlaggebend für den Schlepper waren unter anderem die hohe Leistung und
das sehr gute Lenksystem. Der 7310R übernimmt viele Transportarbeiten, wie beispielsweise
mit einem 45-m3-Tridemwagen und einem 23,5-m3-Güllefass mit Bomech-Verteiler. Hier ver-
braucht er circa 16 bis 22 l/h. Vor der 6 m breiten Universaldrille mit Kurzscheibenegge sind es
30 bis 35 l/h, wobei wir auch viel in Hanglagen arbeiten. Schwere Grundbodenbearbeitung wird
mit dem Schlepper aktuell nicht durchgeführt. Bislang hat der Schlepper rund 300 Betriebs-
stunden abgeleistet, die AdBlue-Pumpe wurde nach einem Defekt auf Kulanz ersetzt.“
„Der Verbrauch pro Stunde ist etwa gleich hoch wie beim abgelösten stufenlosen
Großtraktor eines anderen Herstellers. Durch die hohe Leistung arbeitet der
7310R pro Hektar und pro Tonne Transportgut aber dennoch effizienter. Die Ab-
stimmung von Motor, Getriebe und Bremsen ist wesentlich besser als bei unserem
7250R. Beschleunigen und Verzögern sowie Abbremsen erfolgen ruckfrei. Auch
die Getriebegeräusche sind deutlich niedriger als beim 7250R. Der Fahrkomfort
ist sehr gut. Dazu ist die Abluftführung vom Motor sehr gut gelöst. Toll ist auch
der Frontkraftheber mit EHR und Memoryfunktion. Mit dem Standard-Lichtpaket
sind wir zufrieden, wobei wir wenig bei Dunkelheit arbeiten.“
„Die 50er-Kugeln für die Zwangslenkung lockern sich und können dann abreißen,
wenn man nicht aufpasst, und die Höhenverstellung der Unterlenker ist unprak-
tisch. Leider gibt es keinen Terminalhalter als Option, wir haben selbst einen ge-
fertigt. Der Kreuzschalthebel sollte eigentlich ab Mitte 2014 per Softwareupdate
ISOBUS-Funktionen ausführen können, nun wurden wir auf 2015 vertröstet.“

Martin Wiesch, Lohnunternehmer aus 48432 Rheine: „In unserem Lohnunternehmen


fahren wir ausschließlich Traktoren von John Deere. Im Oktober 2014 kam ein 7310R AutoPowr
dazu, der bis heute 300 Betriebsstunden gearbeitet hat. Es ist unser erste 7R, allerdings hatten
wir schon einmal einen 7280R der ersten Serie zur Vorführung. Damals hat der drückende und
dadurch laute Lüfter aber nicht überzeugt, und der Schlepper erschien uns insgesamt noch
nicht so ausgereift. Im Sommer 2014 hatten wir dann einen neuen 7310R e23 PowrShift zur
Probe. Der Schlepper lief gut, da wir aber einen hohen Transportanteil haben und den Traktor
auch vor der Presse einsetzen wollen, haben wir uns für das stufenlose AutoPowr entschieden.
Er wird auch vor dem Güllefass mit Schleppschlauchverteiler und einem neuen Fass mit ange-
bauter Kurzscheibenegge eingesetzt.“
„Der Schlepper ist sehr kräftig, die Bedienung einfach wenn man schon Erfahrung
mit der Marke John Deere hat. Dank der großen 2,15 m messenden Hinterräder
kommt die Kraft auch gut auf dem Boden an. Nach 300 Betriebsstunden kann
man noch nicht viel zum Kraftstoffverbrauch sagen, er ist aber nicht höher als
beim unserem älteren John Deere 7920, der weniger Leistung hat. Der Fahrkom-
fort mit gefederter Vorderachse und Kabinenfederung ist sehr gut, die Kabine ist
innen sehr leise. Mit dem Premium-Lichtpaket lässt sich nachts hervorragend ar-
beiten.“
„Die Trittstufen bei 2,15-m-Bereifung sind zu schmal. Die Wendeschaltung könnte
etwas sanfter reagieren. Die Regelgeräusche vom Getriebe hört man zwar, wir fin-
den sie aber nicht störend. Der Bildschirm blendet bei Straßenfahrten im Dunkeln
zu stark, selbst bei dunkelster Einstellung im Nachtmodus.“

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TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R e23

Alternative: Neben dem


7310R AutoPowr haben wir
den gleichen Schlepper mit
e23-Getriebe getestet.

Mehr Gänge,
mehr Effizienz
Auf das e23-Getriebe haben viele 7R- und 8R-Kunden lange gewartet.
Nach unserem Fahrbericht in traction 1/2014 haben wir nun einen ausgiebigeren
Praxistest inklusive DLG PowerMix-Messungen durchgeführt.

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TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R e23

Dieselverbrauch im DLG-PowerMix
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft Referenz*
ZUGARBEITEN: 254 G/KWH BZW. 45,8 L/H
Schwere Last (100 %) Pflug 254 g/kWh +/- 0 %
Grubber 250 g/kWh +/- 0 %
Mittlere Last (60 %) Pflug 254 g/kWh +/- 0 %
Grubber 257 g/kWh +/- 0 %
ZAPFWELLENARBEITEN: 243,X G/KWH BZW. 39,5 L/H
Schwere Last (100 %) Kreiselegge 230 g/kWh +/- 0 %
Mähwerk 230 g/kWh +/- 0 %
Mittlere Last (60 %) Kreiselegge 236 g/kWh +/- 0 %
Mähwerk 235 g/kWh +/- 0 %
Spitze: Der 7310R e23 schlägt sich in
Leichte Last (40 %) Kreiselegge 239 g/kWh +/- 0 %
allen Kategorien sehr gut und liegt – was
Mähwerk 267 g/kWh +/- 0 %
wirklich reiner Zufall ist – in allen zwölf
GEMISCHTE ARBEITEN: 257 G/KWH BZW. 43,5 L/H
Messzyklen exakt auf dem berechneten
Miststreuer 247 g/kWh +/- 0 % Klassendurchschnitt der Abgasnormen
RB-Presse 267 g/kWh +/- 0 % Tier 4i und Tier 4 final. Damit schneidet
Transport nicht gemessen das e23 im Test deutlich besser ab als
GESAMTDURCHSCHNITT: PowerMix 249 g/kWh bzw. 42,3 l/h +/- 0 % das AutoPowr. Den direkten Vergleich
der PowerMix-Messwerte beider Getrie-
Legende: Messwerte des DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel Groß-Umstadt. Der Durchschnitt der bevarianten finden Sie auf der nachfol-
Leistungsklasse gilt für die aktuelle Abgasnorm Tier 3i und 4 final. An AdBlue-Lösung zur Abgasreinigung benötigte der genden Seite.
John Deere 7310R e23 im Schnitt 9 g/kWh, das entspricht 2,7 Prozent im Verhältnis zum Kraftstoffverbrauch.

G
Von Matthias Mumme wurden unsere Erwartungen voll bestätigt. zwischen den verschiedenen Gängen und Fahr-
leichzeitig mit dem Test des 7310R Über alle Testzyklen konnte der 7310R e23 geschwindigkeiten hat (je nach Übersetzung).
AutoPowr haben wir den bauglei- Top-Verbrauchswerte abliefern, und bewegt Das AutoPowr mit seinen drei Fahrbereichen
chen Schleppertyp mit e23-Getriebe sich damit komplett im sehr guten Verbrauchs- hingegen hat Geschwindigkeitsbereiche mit
getestet. Dabei sind wir im Praxi- bereich. Der Durchschnittsverbrauch über alle hohen mechanischen Anteilen und dement-
seinsatz mit einem Tridem-Abschieber, einem Testzyklen ist mit 249 g/kWh inklusive der Re- sprechend hohem Wirkungsgrad, aber auch
6-m-Sichelmulcher, einer 8,2 m breiten Kurz- generierung des Dieselpartikelfilters äußerst Bereiche mit hohem hydrostatischen Anteil
scheibenegge und einem 8,0 m breiten Grubber niedrig und im Spitzenfeld der Leistungsklasse und schlechterem Wirkungsgrad.
gefahren. Im Vorfeld wurde der Schlepper be- zwischen 280 und 350 PS. Im ersten Fahrbereich arbeitet das Auto-
reits im DLG Testzentrum auf dem Zapfwellen- Durch die geringeren Wirkungsgradver- Powr, wie bereits auf S. 41 erwähnt, mit einer
prüfstand und im PowerMix getestet. luste im Getriebe zeigen sich auch deutliche Ausgangskoppelung, deren Wirkungsgrad bis
Interessant war dabei in der Praxis wie auf Unterschiede im Vergleich zum 7310R Auto- zur ersten Schaltstufe zwischen 8 und 10 km/h
dem Prüfstand, wie sich das e23 PowrShift im Powr. Vor allem bei schweren Zugarbeiten (je nach eingestellter Motordrückung) ansteigt.
direkten Vergleich mit dem stufenlosen Auto- und gleichzeitig niedrigen Arbeitsgeschwin- Das bedeutet, das bei langsameren Arbeiten
Powr schlägt. Und uns hat auch interessiert, was digkeiten (Testzyklen Pflug 100 % und Pflug unterhalb dieses Geschwindigkeitspunkts der
sich beim e23 in Sachen Getriebeabstimmung 60 %) schneidet das e23 deutlich besser ab als Wirkungsgrad relativ steil abnimmt. Wird ge-
seit unserem Fahrbericht Ende 2013 getan hat. das AutoPowr. Das ist auch nachvollziehbar, rade dort eine hohe Zugkraft abgefragt – wie
da das e23 als mechanisch aufgebautes Ge- beim Pflügen – so nimmt der Kraftstoffver-
TOP WIRKUNGSGRAD triebe nur geringe Wirkungsgraddifferenzen brauch deutlich zu. Im mittleren Geschwindig-
Der 7310R e23 ist bis auf das Getriebe und
das Zapfwellengetriebe absolut baugleich mit
seinem stufenlosen Pendant. Bei der Zapf-
FOTOS: MUMME; SCHRANZ; WERKBILD (1)

wellenmessung im DLG Testzentrum waren


beide Schlepper in Sachen Zapfwellenleistung,
Drehmoment und Verbrauch auf einem Niveau Modern: Die große
und konnten nahezu identische Kennlinien Kabine ist super ver-
aufweisen. Daher führen wir die Einzelwerte arbeitet, der Fahrer-
des 7310R e23 hier nicht auf – diese können Sie sitz kann um 40 Grad
nach rechts gedreht
aus dem Testbericht des 7310R AutoPowr auf
werden. Gegen Auf-
S. 4 übernehmen. preis (3.570 Euro)
Deutliche Unterschiede hingegen gab es gibt es auch
im Bereich der PowerMix-Messung. Damit den ActiveSeat.

10tractionSONDERDRUCK 2015 www.traction-magazin.de


keitsbereich und vor allem im Anfangsbereich DLG PowerMix: e23 PowrShift schlägt AutoPowr
des Fahrbereichs 2 (ca. 9-11 km/h) hingegen
7310R AutoPowr 7310R e23 Differenz
ist der Wirkungsgrad relativ hoch, weshalb ZUGARBEITEN
die Verbrauchsdifferenz zwischen e23 und Schwere Last (100 %) Pflug 270 254 -6,0 %
AutoPowr in den Grubberzyklen nicht mehr Grubber 259 250 -3,5 %
so gravierend ist. Mittlere Last (60 %) Pflug 267 254 -4,9 %
Grubber 259 257 +/- 0 %
Auch im Praxiseinsatz haben wir vor allem
ZAPFWELLENARBEITEN
in der schweren Bodenbearbeitung deutliche
Schwere Last (100 %) Kreiselegge 239 230 -3,8 %
Unterschiede beim Kraftstoffverbrauch sehen Mähwerk 241 230 -4,6 %
können. Vor allem beim Grubbern mit 8,5 bis 11 Mittlere Last (60 %) Kreiselegge 273 256 -5,9 %
km/h waren die Unterschiede drastisch. Mit 58 - Mähwerk 242 235 -2,9 %
60 l/h brauchten beide Testkandidaten zwar ab- Leichte Last (40 %) Kreiselegge 248 239 -3,6 %
solut genau so viel Diesel, der e23 konnte aber Mähwerk 283 267 -5,6 %
GEMISCHTE ARBEITEN
im Mittel um gut 0,9 km/h schneller arbeiten.
Gemischt Miststreuer 260 247 -5,0 %
Dadurch verbrauchte der e23 pro Hektar nur 7,0
RB-Presse 260 267 -2,7 %
l, der AutoPowr mit 7,7 l/ha zehn Prozent mehr DURCHSCHNITT
(jeweils Vorgewendezeiten unberücksichtigt). 258 249 -3,5 %
Das deckt sich mit den PowerMix-Messungen
Legende: Messwerte des DLG Testzentrum Technik & Betriebsmittel Groß-Umstadt. An AdBlue-Lösung zur Abgasreini-
der DLG. Bei leichteren Zugarbeiten im Ge- gung benötigte der John Deere 7310R e23 im Schnitt 9 g/kWh, das entspricht 2,7 Prozent im Verhältnis zum Kraftstoffver-
schwindigkeitsbereich um 15-16 km/h (Kurz- brauch (John Deere 7310R AutoPowr: 8,6 g/kWh bzw. 2,5 Prozent).
scheibenegge) waren die Unterschiede geringer
und brachten einen Verbrauchsvorteil des e23
im Bereich von 3,5 bis 5 Prozent. Auch bei trans- runter, sodass der Motor nicht mehr unter Voll- mit geringer Geschwindigkeit gearbeitet wird,
port- und Zapfwellenarbeiten konnte das e23 last arbeitet. Unsere Empfehlung für die Praxis z.B. mit dem Frontlader.
das AutoPowr in Sachen Effizienz abhängen. lautet daher klar: Wer überwiegend im Acker
Im direkten Vergleich hat uns das e23 auch mit arbeitet, ist mit dem e23 auf jeden Fall besser e23 VERBESSERT
seiner angenehmeren Geräuschkulisse über- beraten. Aber auch Transportarbeiten lassen Auf das e23-PowrShift-Getriebe haben viele
zeugt, da es kein Hydrostatenpfeifen gibt. Zu- sich damit gut durchführen, wobei gerade hier 8000er- und 8R-Kunden lange gewartet. Immer-
dem hatten wir immer den Eindruck, dass das der Bedienerkomfort noch etwas verbessert hin bietet es eine deutlich bessere Abstufung als
e23 das Potenzial des großvolumigen Motors werden könnte. Das AutoPowr sehen wir eher das bis dato verwendete 16/5-Paket, und eignet
besser ausreizt und ihn mehr in die Drückung bei Arbeiten, wo variable Geschwindigkeiten sich damit besser für schnelle Zugarbeiten im
fährt. Die Drehzahl lässt sich zwar auch beim bei konstanter Drehzahl gefordert werden Feld (z.B. Kurzscheibenegge) und Transport-
AutoPowr stark drosseln, jedoch regelt das (z.B. Pressen) – oder dort, wo häufig schnelle arbeiten. Im Praxiseinsatz konnten wir bereits
Getriebe bei hoher Last häufig die Übersetzung Beschleunigungswerte gefragt sind und oft eine Verbesserung der Schaltautomatik gegen-

Aus der Praxis: Manfred Fritz, Gutsverwaltung Ackermann, Feldkirchen


„Das e23 BEGEISTERT AUF DEM ACKER“
„Wir fahren auf unserem zur Ackermann Saatzucht gehörenden Gutsbetrieb in Feldkirchen seit
September 2014 einen John Deere 7250R mit e23-PowrShift-Getriebe. Dieser ersetzte einen
7230R CommandQuad der ersten Serie, mit dem wir wirklich sehr große technische Probleme hatten.
Wir arbeiten auf ebenen, aber sehr schweren Böden, und setzen den 7250R überwiegend vor einem
5,80 m breiten Horsch Terrano, einem Attila-Tiefgrubber von Maschio und einem 5-Schar-Anbau-
beetpflug ein. Er ist auf dem Betrieb der Hauptschlepper für die schwere Bodenbearbeitung, und
begeistert uns auf dem Acker wirklich.
Der 9,0-l-Motor ist äußerst kräftig, dadurch könnte unser Beetpflug nun auch ruhig ein Schar
mehr haben. Wir wollten unbedingt den großen Sechszylinder, und haben daher nicht wieder einen
7230R genommen dieser jetzt das 6,8-l-Aggregat nutzt. Der 7250R wird bei uns etwa 1.000 Betriebs-
stunden pro Jahr absolvieren. Bis jetzt stehen 220 Stunden auf der Uhr, und der Schlepper läuft
problemlos und zu unserer vollen Zufriedenheit. Die Kraftentfaltung ist wie gesagt beeindruckend,
und das bei günstigem Verbrauch. Mit dem e23-Getriebe sind wir auch zufrieden, es ist
genau die richtige Wahl für den Acker und die Schaltautomatik arbeitet sauber.
Die Bedienung des Traktors bietet wirklich viele Möglichkeiten, wobei die älteren Mitarbeiter mit
der Funktionsvielfalt doch hier und da überfordert sind. Jüngere Kollegen kommen besser damit
klar, und nutzen dann auch intensiv Funktionen wie das iTEC oder den Efficiency Manager.“

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TEST DLG PowerMix | John Deere 7310R e23

über dem Vorserienmodell, das wir Ende 2013 dienung, dem Drehrädchen auf dem Stellhebel Gut: Alternativ zum Reversierhebel links vom
fuhren, spüren. Die Schaltsoftware reagiert und zusätzlich einem der zwei Druckknöpfe (zur Lenkrad bietet John Deere die Ausstattungsop-
nicht mehr so sensibel auf Lastwechsel; im Aktivierung der Efficiency Managers) arbeitet. tion „Reversierer rechts“ an. Dabei befindet sich
unteren Geschwindigkeitsbereich erfolgt das Hat man die Bedienschritte „intus“, kommt man der Schaltstick in einer größeren Kulisse mit
Schalten kontrollierter. Von Gang 13 auf Gang damit aber gut zurecht. Vor allem die Möglich- Neutral- und Rückwärtsbereich. Powershift-
14 ist der Wechsel nach wie vor etwas härter, keit, die Fahrgeschwindigkeit beispielsweise am Fahrer sind vom 16/5-Getriebe im früheren 7R
was laut John Deere der längeren Befüllzeit der Vorgewende per Drehrädchen wie auch durch und auch den 8R und den jeweiligen Vorgän-
großen Kupplung geschuldet ist. Zurückziehen des Stellhebels zu reduzieren, hat germodellen daran gewöhnt, mit der rechten
Zu detailliert wollen wir auf die Getriebe- uns dann sogar besser gefallen, als eine zweite Hand den Kraftfluss unterbrechen. Lob gibt
bedienung an dieser Stelle nicht mehr einge- Tempomatgeschwindigkeit per Knopfdruck ab- es auch für die AutoClutch-Funktion, mit der
hen, da wir diese bereits ausgiebig in unserem zurufen (wie bei vielen Wettbewerbern). Das ist beim Tritt des Bremspedals die Kupplung aus-
Fahrbericht erläutert haben. An den drei Fahr- jedoch Geschmackssache. Dass die eingestellten rückt und beim Loslassen wieder einrückt.
modi Auto, Benutzerdefiniert und Manuell hat Geschwindigkeiten nicht ganz exakt eingehalten Weiterhin wäre es bei manchen Arbeiten
sich nichts geändert. Für die Einarbeitung in werden, kann man bei einem Powershiftgetriebe toll, einfach per Knopfdruck zwischen den
den Efficiency Manager (u.a. mit Eingabe von akzeptieren. Die „zulässigen“ Drehzahlfenster Fahrmodi umschalten zu können. Bislang muss
„erlaubten“ Drehzahlfenstern) muss man sich werden entsprechend der vorgesehenen Arbeit man dazu noch ins Getriebemenü – das man
etwas Zeit nehmen, da man hier mit Handgas, und der Priorität (Spritsparen oder auf Leistung sich dank Layoutmanager immerhin auf den
dem Getriebestellhebel in der Armlehnenbe- fahren) im Motormenü eingestellt. Startbildschirm legen kann.

Unser Fazit

Das e23 PowrShift-Getriebe konnte in der gute Gangabstufung, sanfter Gangwechsel


Praxis und in den Tests der DLG durch einen drei Fahrmodi
hohen Wirkungsgrad und dementsprechend
hoher Wirkungsgrad
niedrige Verbrauchswerte überzeugen. Im di-
rekten Vergleich mit dem stufenlosen Auto- 50 km/h bei reduzierter Drehzahl ( etwa
1.800 U/min; je nach Bereifung)
Powr weist es auch eine harmonischere Ab-
stimmung mit dem 9,0-l-Motor auf. Für den 7R AutoClutch-Funktion
wäre das e23 demzufolge unsere erste Wahl in große Hinterachsbereifung (auch bei Auto-
Sachen Getriebe, auch wenn in puncto Bedie- Powr verfügbar)
nerkomfort noch das ein oder andere verbessert auf Wunsch Reversierer rechts integriert
werden kann. Die Getriebeabstimmung im Au- Umschaltung der Fahrmodi nur
tomatikmodus hat uns schon besser gefallen im Getriebemenü möglich
als beim Fahrbericht mit einer Vorserienma- Ändern des Startgangs sollte einfacher sein
schine Ende 2013.

1 2

1 Für schwere Zug-


und Transportarbei-
ten sollte das e23
erste Wahl sein. Bei
leichten Zapfwellen-
arbeiten hat das Auto-
Powr eher Stärken.
2 Die Bedienung des
e23 bietet viele Mög-
lichkeiten, aber es
gibt auch noch Ver-
besserungspotenzial
So können derzeit
z.B. noch keine Gänge
übersprungen werden.

12tractionSONDERDRUCK 2015 www.traction-magazin.de

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