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2021 - Pädiatrie Handout von Marthe-Luise Seidel

Masern - eine Infektionskrankheit

Definition

 Masern sind eine durch das Masernvirus hervorgerufene, hoch ansteckende


Infektionskrankheit.
 Alternativer Name: Morbilli

Symptome & Einteilung

 Inkubationszeit: 8 - 10 Tage

Eine Maserninfektion verläuft zweiphasig.

Prodromalstadium / Initialstadium

 Dauer: 3 - 5 Tage
 unspezifische grippeähnliche Symptome (Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen,
trockener Husten, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf,- und Bauchschmerzen)
 Lichtempfindlichkeit (verbunden mit Bindehautentzündung)
 ab 2.-3. Tag Koplik-Flecken
 gegen Ende sinkt Fieber zunächst

Exanthemstadium
(griechisch exantheo = „ich blühe auf“)

 Symptome des Vorstadiums werden stärker


 geschwollene Lymphknoten im Halsbereich
 erneuter Fieberanstieg, Fieberkrämpfe
 Hautausschlag (Exanthem) mit 3-6 mm großen, hellroten, zusammenlaufenden
Flecken. Beginnend hinter den Ohren, Ausbreitung über Gesicht auf gesamten
Körper. Nach einigen Tagen bräunlich/violette Verfärbung. Nach 4-7 Tagen
Verblassung.
 Hautschuppung
 Parallel Rückgang anderer Beschwerden
 Fieber sinkt nach 5 - 7 Tagen

Erst wenn Ausschlag völlig verschwunden, gilt Patient als nicht mehr infektiös.

Dauer Erholungsphase: etwa 2 Wochen


Höhere Anfälligkeit für andere Infektionen: etwa 6 Wochen
Komplikationen

Ursache: geschwächtes Immunsystem durch Masern-Infektion


Betroffen: etwa 10-20 % der Patienten

 Otitis media, Bronchitis, Pneumonie, Durchfall Erkrankungen, Krupp Syndrom


 foudroyant (toxisch) verlaufende Masern
 Enzephalitis (Sterblichkeit: 10-20 %, bleibende Schäden am ZNS: 20-30 %)
 SSPE (tödlich verlaufende Spätkomplikation)

Ursache

 hervorgerufen durch ein Paramyxovivirus


 Tröpfcheninfektion

Bei nicht vorhandener Immunität: Ansteckungswahrscheinlichkeit bei fast 100%,


anschließender Ausbruch bei 95%.

Differenzialdiagnosen

Scharlach, Röteln, Ringelröteln, Pfeiffersches Drüsenfieber, Toxoplasmose, Infektionen


mit Mykoplasmen, Kawasaki Syndrom, Arzneimittelallergien

Konkreter Nachweis von Masernviren durch spezifische IgM-Antikörper im Blutserum.

Therapie

Keine spezifische antivirale Therapie vorhanden.

Symptomatische Therapie
 Antipyretika (fiebersenkende Medikamente), Antitussiva (Hustenmittel)
 ausreichend trinken (Flüssigkeitsverlust durch Fieber), Bettruhe
 ggf. spezifische Komplikationsbehandlung (z.B. Antibiotika)

Prävention

 Meldepflicht
 Quarantäne
 Impfung
Impfschema (Empfehlung durch STIKO):
Erste MMRV-Impfung mit 11-14 Monaten
Zweite Impfung mit 15-23 Monaten

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