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Definition:

Die Tuberkulose (TB) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die


durch Mykobakterien-Stämme verursacht wird – vornehmlich das
sogenannte Mycobacterium tuberkulöses. 
Die Tuberkulose-Übertragung erfolgt über unterschiedliche Wege:

 Infektion über die Atemluft: Die allermeisten Patienten stecken sich an, weil
sie von Kranken mit "offener" Tuberkulose angehustet oder angeniest wurden.
Die Patienten stoßen dabei winzige bakterienhaltige Sekrettröpfchen aus, die
Gesunde einatmen können und dann selbst erkranken.

 Infektion über den Verdauungstrakt: Die Bakterien können auch über den
Verdauungstrakt in den Körper gelangen. Der Erreger der
Rindertuberkulose, Mycobacterium bovis, kann beispielsweise durch rohe
Milch erkrankter Kühe auf Menschen übertragen werden.

 Infektion über die Haut: Ein weiterer Übertragungsweg sind


Hautverletzungen. Über sie kann der Tuberkulose-Erreger in den Körper
gelangen.

Inkubationszeit: Es dauert sechs bis acht Wochen, bis nach einer Ansteckung erste
Anzeichen einer Tuberkulose auftreten (Inkubationszeit).

Offene Tuberkulose
Breitet sich die Infektion im Körper aus, bilden sich Hohlräume, sogenannte
Kavernen, im Lungengewebe. Sie sind mit abgestorbenen Zellen und aktiven
Tuberkulosebakterien gefüllt (Nekrose, Verkäsung). Wenn diese Hohlräume zu den
Bronchien durchbrechen, spricht man von einer offenen Tuberkulose.

Miliartuberkulose:
Die Miliartuberkulose ist eine Tbc-Infektion, die neben der Lunge auch die Hirnhäute,
Leber, Milz sowie Nieren und Augen betrifft. Dabei bilden sich kleine, im gesamten
Organ verteilte, körnchengroße Entzündungsherde

Anamnese
 Haben Sie leichtes Fieber?

 Schwitzen Sie nachts sehr stark?

 Haben Sie in letzter Zeit viel Gewicht verloren?


 vorangegangene Tuberkuloseinfektion (in dem Fall können im Körper
schlummernde Tbc-Bakterien reaktiviert worden sein)

 bekannte Tbc-Fälle in der näheren Umgebung, also im Verwandten- und


Bekanntenkreis oder in der Arbeit (insbesondere im medizinischen Bereich)

 Reisen in Länder mit höherer Tuberkulose-Ausbreitung

 Vorerkrankungen oder die Anwendung von Medikamenten, die das


Immunstem schwächen und dadurch eine Tuberkulose-Infektion begünstigen.
Lungensymptome:
  
Tuberkulose ist zunächst eine Lungenerkrankung. Die aktive Tuberkulose äußert
sich durch Symptome wie: 
 anhaltender, hartnäckiger Husten 
 blutiger Auswurf (Hämoptyse)
 Brustschmerzen 
 Atemnot 
 Kurzatmigkeit 
 Gewichtsabnahme
 Nachtschweiß
 Fieber

*TB kann prinzipiell jedes Organ befallen, so beispielsweise auch die Knochen oder
das Nervensystem.  

Tuberkulose: Ursache
Am häufigsten wird TBC in Deutschland durch den Erreger Mycobacterium
tuberkulöses verursacht. Insbesondere Menschen mit einem geschwächten
Immunsystem sind betroffen. So unter anderem:
 HIV-Infizierte, AIDS-Patienten
 Patienten nach einer Transplantation, da deren Immunabwehr durch
Medikamente unterdrückt wird.
 Chronisch kranke Menschen, wie Diabetiker.
 Ältere Menschen.
 Patienten mit Nierenschwäche.
 Menschen, die regelmäßig Drogen konsumieren (u.a. Alkohol, Zigaretten).
 Menschen, die unterernährt sind.
 Obdachlose Menschen.
 Säuglinge und Kinder unter vier Jahren.
Tuberkulose – Diagnose
Rund 15 Prozent der an TBC-Erkrankten leiden nicht an Symptomen. Die
Erkrankung wird bei ihnen daher meist im Rahmen einer Routineuntersuchung
festgestellt.

 Tuberkulin-Hauttest (THT): Der Patient erhält eine Spritze unter die Haut mit
einer kleinen Menge an Eiweiß des Erregers (Tuberkulin). Hat das
Immunsystem bereits Antikörper gebildet, zeigt sich an der Einstichstelle meist
nach einigen Wochen eine gerötete Verhärtung.
 Interferon-Gamma-Release-Assay (IGRA): (Goldstandard) Der Interferon-
Gamma-Test ist genauer als der Hauttest. Dies wird bei Schwindsucht von
speziellen Abwehrzellen produziert.
 Blutuntersuchung: Man kann feststellen, ob Blutwerte wie CRP und weiße
Blutkörperchen erhöht sind.
 Röntgen der Lunge:

1-Bei einer Primärtuberkulose erscheinen diese als runde Schatten.


2-einer Infektion der Hilus-Lymphknoten ähnelt der Schatten einem Schornstein.
3-Bei einer Miliar-Tbc sind viele kleine Pünktchen erkennbar.
4- Flüssigkeitsansammlungen
 Computertomografie betroffener Körperregionen und lassen sich auch
Tuberkulose-Herde entdecken.
1_‚Tree in bud‘ Lobuläre konsolidieren.
2_Unscharfe zentrilobuläre Herde.
3_ Kavitation.
4_Milchglastrübung
 Laboruntersuchung von Auswurf (Sputum), Magensaft, Urin, Monatsblut
und Hirnwasser. Manchmal wird auch eine Gewebeprobe (Biopsie) aus Lunge
oder Lymphknoten genommen.
 Die Anzucht im Kulturmedium gilt als sensitivste Methode zum Nachweis.
 Wird ein Erreger nachgewiesen, lässt sich prüfen, ob er gegenüber
bestimmten Antibiotika resistent ist. Bis zum Ergebnis kann es jedoch zwölf
Wochen dauern.

Tuberkulose – Behandlung
 Tuberkulose kann man mit einer Kombination unterschiedlicher Antibiotika in
der Regel gut behandeln.
 Bei einer offenen Tuberkulose ist während der Zeit der akuten
Ansteckungsgefahr eine stationäre Aufnahme erforderlich.

 Für die antibiotische Behandlung werden meist diese vier Wirkstoffe


kombiniert: Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid.

 Die Standard-Therapie dauert rund sechs Monate, wobei in der Regel mit den
vier genannten Arzneien begonnen wird.

 Pyrazinamid und Ethambutol werden nach zwei Monaten abgesetzt, während


die Behandlung mit Isoniazid und Rifampicin für vier Monate fortgesetzt wird.

Tuberkulose vorbeugen
 Da das Risiko, sich in Deutschland mit Tuberkulose anzustecken gering ist,
wird eine Impfung von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut
nicht mehr empfohlen.

 Hat jemand Kontakt zu einem Erkrankten mit offener Tuberkulose, muss die
Person umgehend isoliert werden. Die Isolierung wird erst dann aufgehoben,
wenn drei unabhängige Proben des Auswurfs frei von Erregern sind.
Vorbeugend ist eine Behandlung mit dem Antituberkulotikum Isoniazid
sinnvoll.

 Um eine Ausbreitungsgefahr der Tuberkulose rechtzeitig zu erkennen und


verhindern zu können, werden die erkrankten Personen dem Gesundheitsamt
gemeldet.

Prognose: Bei rechtzeitiger Therapie ist TBC meist heilbar.

Nebenwirkungen:

INH: Kribbeln der Handflächen und Füße

Ethambutol: Gelenkschmerzen

Rifampin: Pankreatitis, Hautausschlag, Diarrhö

Prizinamid: Gelenkschmerzen.

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