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Exzerpt 3

Antinomien der Reinen Vernunft, 5. Abschnitt


Kant führt aus, dass die skeptische Art, anstatt
Antworten auf die kosmologischen Fragen zu
suchen, nach Gründen strebt, die dafür
sprechen, dass es auf diese Fragen keine
Antworten überhaupt geben kann.
A485-A487 Für Kant muss ein Gegenstand, um erkannt
werden zu können, den Eigenschaften
entsprechen die in seinem Verstandesbegriff
enthalten sind. Kant möchte zeigen, dass
kosmologische Ideen sich entweder als „zu
gross“ oder „zu klein“ erweisen, um ein
Verstandesbegriff sein zu können, der sich auf
Gegenstände der Erfahrung bezieht.
Wenn ich es richtig verstehe ist in jedem
Verstandesbegriff ein Unbedingtes enthalten,
auf das andere im Verstandesbegriff enthaltene
Bedingungen beruhen. Nun erweisen sich die
kosmologischen Ideen als untauglich weil sie
entweder unendliche Bedingungen haben und
der Verstandesbegriff seine Totalität nicht
erreichen kann, da er aus einem sukzessiven
Regressus besteht und der Ewigkeit hinterher
jagen muss, diese jedoch niemals erreichen
wird(„zu gross“). Der Begriff der Unendlichkeit
der Zeit müsste demnach die unendliche Reihe
von Ereignissen in sich in Vollendeterweise
begriffen haben. Da dies nicht möglich ist kann
es auch keinen Gegenstand der Erfahrung geben
der diesem Begriff der Zeit entspricht.
Jedoch kann die kosmologische auch „zu klein“
sein für den Verstandesbegriff, nämlich wenn
sie unvollständig ist bzw. kein Unbedingtes
enthält.
Abschnitt 6: „Der transzendentale Idealism, als der Schlüssel zur Auflösung der kosmologischen
Dialektik“
A 491- A491
Behauptung des Realismus: Gegenstände
unserer Wahrnehmung sind Dinge an sich.

Behauptung des (empirischen) Idealismus: Nur


innere Erfahrung ist ein wirkliches Ding an
sich.

Rekapitulation transz. Ästhetik und damit


Definition des transzendentalen Idealismus:
Alle Gegenstände unserer Wahrnehmung (das
Selbst eingeschlossen) sind bloße Vorstellungen
/ Erscheinungen.
Was der transzendentale Idealismus leistet:
- Unterscheidung Schein – Wirklichkeit
- Auch die Erfahrungen im Raum als
wirkliche Gegenstände deklarieren.
Was heißt es, dass die Erscheinungen
“wirkliche Dinge” sind?

A 494 Das “transzendentalen Objekt”, die Ursache für


die Gegenstände möglicher Erfahrung, können
wir nicht wahrnehmen.

Wie ist diese Ursachenbeziehung zwischen


Ding an sich und Gegenständen möglicher
Erfahrung zu verstehen?
A 495 -A497 Dass ich mir eine unendliche Zeitreihe
vorstellen muss, die Ursache für die Gegenwart
ist, entspringt den Regeln meines Denkens und
gilt entsprechend nur in Bezug auf die
Gegenstände möglicher Erfahrung.
Über die Ursache des Dinges an sich kann ich
nichts aussagen.
Abschnitt 7: “Kritische Entscheidung des kosmologischen Streits der Vernunft mit sich selbst”
A 498 – A506 Kant will den kosmologischen Streit lösen.
Dieser gründet in einer Verwechslung: Die
Vernunft sucht gemäß ihrer Natur (“vollständige
Prämissen zu einem gegebenen Schlußsatze
anzunehmen”) immer neue Ursachen für die
Gegenstände der Erfahrung und verweist so auf
eine regressive Kausalreihe. Problematisch wird
es, wenn die Gegenstände der Erfahrung, die nur
Erscheinungen sind, für Dinge an sich gehalten
werden und deswegen, zum Beispiel von einer
Weltursache der Welt an sich ausgegangen wird.
Über die Dinge an sich kann jedoch nichts
gewusst werden und die Kausalreihe gilt nur in
Bezug auf Gegenstände der Erfahrung.
A 506 Die Antinomie der reinen Vernunft dient auch als
Beweis für die transzendentale Idealität der
Erscheinungen: Die Welt als an sich Ganzes zu
sehen, führt zu Widersprüchen, die nur gelöst
warden können, wenn man die Welt als
Erscheinung und dadurch den Begriff der
Kausalität auf Gegenstände möglicher Erfahrung
eingeschränkt, ansieht.

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