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Grundlagen der

Elektromotoren und deren Schaltung


Technische Publikationen
Grundlagen der Elektromotoren

Dieser Fachartikel erläutert die in einem elektrischen Netz wichtigen Begriffe


wie Drehstrom, Wechselstrom etc.

Thomas Feick (Jahrgang 1957)


absolvierte eine Ausbildung als Elektroinstallateur. Seit 1985 ist er bei Babcock-BSH AG als
Technische Publikationen

Sachbearbeiter in der Elektroabteilung tätig.


1980 wechselte er in den Bereich der E-Konstruktion und ist bei der TROX TLT in Bad Hersfeld
neben seinen elektrotechnischen Aufgaben für den Servicebereich zuständig.

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Grundlagen der Elektromotoren
Drehstrom und
Wechselstrom
L1

Drehstrom
400 V
Ständer
400 V
Polrad
L2
U1
Der Drehstrom (oder auch 3-phasiger


U2
Wechselstrom) wird in Generatoren
230 V

12
N V2
400 V
erzeugt und in Leitungen an die Ver-
V1

braucher elektrischer Energie heran-


S
230 V
L3
geführt. Das Netz besteht aus den
drei stromführenden Leitern L1, L2
W2
W1

und L3, sowie einem Neutralleiter N


230 V

und Schutzleiter PE.


N

In einem Drehstromnetz mit der Be- Abb. 1


zeichnung 400 V 3/N ~ 50 Hz, das in
Europa am weitesten verbreitet ist,
Dieser Verkettungsfaktor von 1,73 = 冑3 Abbildung 2 zeigt, wie bei diesen Mo-
verhalten sich die Spannungen wie
hat Gültigkeit für alle Drehstromnetze toren die Anschlussklemmen be-
folgt:
(3-phasige Wechselstromnetze mit zeichnet sind.
Neutralleiter N, gleich welcher Nenn-
Zwischen den Leitern L1-L2, L2-L3 Die Spannungsangaben 230/400 V
spannung sie sind.
und L3-L1 herrschen jeweils 400 V, sagt aus, dass der Motor sowohl an
zwischen den Leitern L1-N, L2-N so- Drehstrommotoren ein Drehstromnetz von 230 V als
wie L3-N jeweils 230 V (siehe Abb.1). auch an ein solches von 400 V ange-
Im folgenden sollen nun die An-
schlussmöglichkeiten der Motoren schlossen werden kann.
Wechselstrom von Ventilatoren und Luftheizer an
die zuvor beschriebenen Netze erläu- Meistens hat man aber nicht die Wahl
Der Wechselstrom (oder Einphasen- tert werden. der Netzspannung, weil sie vorgege-
strom) ist eine Phase des Drehstrom- ben ist, dafür aber die Wahl der
Grundsätzlich gilt: Die Vorausset-
netzes mit dem zugehörigen Neutral- Schaltung des Motors. Jede einzelne
zung für den Anschluss eines Lüf-
leiter N. Welche der drei Phasen als Wicklung dieses Motors ist für eine
tungs-Gerätes mit Elektro-Motor ist
Wechselstromphase benutzt wird, ist Spannung von 230 V ausgelegt.
das Vorhandensein eines elektri-
ohne Bedeutung. In Abb. 1 sieht man, Durch die Stern- oder Dreieckschal-
schen Netzes. Zum Betrieb eines Mo-
dass bei Vorhandensein eines Dreh- tung ist es jedoch möglich, ihn an ei-
tors an einem elektrischen Netz müs-
stromnetzes mit Neutralleiter N und ner Spannung von 230 V oder 400 V
sen beide aufeinander abgestimmt
einer Spannung von 400 V auch zu betreiben.
sein, d. h. die Frequenz sowie die
gleichzeitig ein Wechselstromnetz Netz und Betriebsspannung müssen
von 230 V zur Verfügung steht. Das übereinstimmen. In der Sternschaltung sind die Wick-
Verhältnis der Spannungen zwischen lungen nach folgendem Schema mit-
den Phasen mit den Spannungen Drehstrommotoren für eintourigen einander verschaltet. (Abb. 3)
zwischen je einer Phase und dem Betrieb mit zwei Spannungsangaben
Technische Änderungen vorbehalten

Neutralleiter N wird durch den soge- z. B. 230/400 V oder 400/690 V. Aus dem Bild sind deutlich die in
nannten Verkettungsfaktor ausge- Sternform zusammengeschalteten
drückt. Wicklungen zu erkennen, während
U1 V1 W1
aus dem Bild des Klemmenbrettes
hervorgeht, wo die Zuleitung anzu-
schließen und die Stern-Brücke ein-
zulegen ist. Die Verkettung zwischen
Der Verkettungsfaktor errechnet sich
der Wicklungsspannung 230 V und
aus:
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der Netzspannung 400 V beträgt


Spannung auch hier 1,73 = 冑3.
zwischen
2 Phasen 400V Bei jeder anderen Wicklungsspan-
= = 1,73 = 冑3
Spannung 230 V nung muss die Netzspannung in der
Sternschaltung um 1,73 = 冑3 größer
W2 U2 V2
zwischen
1 Phase und N Abb. 2 sein als die Wicklungsspannung.

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In der Dreieckschaltung sind die Eine Drehrichtungsänderung wird 1W sind immer für niedrige Drehzahl,
Wicklungen nach Schema lt. Abb. 4 durch Vertauschen zweier Phasen die Klemmen 2U, 2V und 2W sind da-
miteinander verschaltet. der Zuleitung erreicht. gegen für die hohe Drehzahl.

Aus dem Bild sind deutlich die in Drehstrommotoren für Aus den Abb. 5 – 8 ist zu ersehen, wie
Dreieckform zusammengeschalteten zweitourigen Betrieb mit die Wicklungen miteinander verbun-
den und an welchen Klemmen die
Wicklungen zu erkennen, während einer Spannungsangabe stromführenden Leiter angeschlossen
aus dem Bild des Klemmenbrettes werden.
hervorgeht, wo die einzelnen Adern Man unterscheidet:
der Zuleitung anzuschließen und die a) polumschaltbare Motoren nach Dahlander-Wicklung
Dreieck-Brücken einzulegen sind. Bei Dahlander, Drehzahlverhältnis 1:2,
einem Vergleich der beiden vorliegen- Beim Betrieb in der niederen Drehzahl
den Schaltungen ist zu erkennen, b) polumschaltbare Motoren mit 2 ge- wird die Zuleitung an die Klemmen 1U,
dass bei einer Netzspannung von 400 trennten Wicklungen, Drehzahlver- 1V und 1W angeschlossen, während
V die Motor-Wicklungen im Stern (Y) hältnis auch anders als 1:2 möglich. die Klemmen 2U, 2V und 2W unbe-
und bei einer Netzspannung von 230 schaltet bleiben. (Abb. 5) Beim Betrieb
Die zweitourigen Motoren sind im Ge- der hohen Drehzahl wird die Zuleitung
V die Motor-Wicklungen im Dreieck
gensatz zu den eintourigen Motoren an die Klemmen 2U, 2V und 2W an-
(䉭) geschaltet werden müssen, damit
nur für eine Betriebsspannung aus- geschlossen. Achtung! Die Klemmen
an jeder einzelnen Wicklung immer
gelegt. 1U, 1V und 1W müssen in diesem Fall
eine Spannung von 230 V anliegt. All-
gemein gesagt heißt das: miteinander verbunden werden. Bei
Merke!
fehlender Sternbrücke werden die
Netzspannung und Nennspannung Wicklungen zerstört. (Abb. 6)
Merke! des Motors müssen also überein-
Bei zwei Spannungsangaben ist stimmen. Merke!
die Sternschaltung für die höhere Für die Klemmenbezeichnung ist fest- Bei Schützensteuerungen muss
und die Dreieckschaltung für die gelegt, dass mit numerisch fortschrei- der Sternschütz vor dem Netz-
niedrigere Betriebsspannung an- tendem Index die Drehzahl der Moto- schütz für die hohe Drehzahl, ein-
zuwenden. ren steigt. Die Klemmen 1U, 1V und geschaltet werden.

2 getrennte Wicklungen
L1 L2 L3
Beim Betrieb in der niederen Drehzahl
L1

wird die Zuleitung an die Klemmen 1U,


U1
1V und 1W angeschlossen, während
die Klemmen 2U, 2V und 2W unbe-
schaltet bleiben. (Abb. 7) Beim Betrieb
U1 V1 W1 in der hohen Drehzahl wird die Zulei-
tung an die Klemmen 2U, 2V und 2W
U2

W2 V2
angeschlossen.
W2 U2 V2
W1 V1 Merke!
Eine Sternbrücke darf nicht einge-
L3 L2
legt werden.
Technische Änderungen vorbehalten

Abb. 3 Sternschaltung Klemmenbrett Die Wicklungen werden sonst zer-


stört. (Abb. 8) Aus der Gegenüberstel-
lung der Schaltbilder für den Motor mit
L1

Dahlanderwicklung und den Motoren


mit getrennten Wicklungen ist zu erse-
L1 L2 L3
W2

hen, dass bei der Auswahl der Schalt-


U1

U1 V1 W1 geräte besonders auf die Verschie-


denheit der Schaltungen geachtet
werden muss.
W1
Merke!
U2

Es darf niemals ein Schaltgerät für


W2 U2 V2
L3
V2 V1 einen Dahlandermotor zum Betrieb
L2 eines Motors mit 2 getrennten
Wicklungen benutzt werden und
Abb. 4 Dreieckschaltung Klemmenbrett umgekehrt.

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Bei Drehrichtungsumkehr werden Dahlander-Wicklung Dahlander-Wicklung
auch hier zwei Phasen der Zuleitung (niedrige Drehzahl) L1 (hohe Drehzahl) L1

vertauscht. Wird ein Polumschalter


verwendet, so empfiehlt es sich, den
1U
2U

Phasentausch schon in der Zuleitung


zum Schaltgerät vorzunehmen, da 2W
bei Phasentausch am Motor 2 x 2 Lei-
tungen umgeklemmt werden müssen 1W

und die Verwechslungsgefahr aus


1V
2U 2V

diesem Grund größer ist.


1U
1V 2W 2V
1W

Wechselstrommotoren L3 L2 L3 L2

Wicklungen
Wicklungen
Wechselstrommotoren für ein- oder L1 L2 L3

mehrtourigen Betrieb und stufenlos


regelbar.
1U 1V 1W

Das Motorklemmenbrett mit seinen


Bezeichnungen, den Wicklungs- und 1U 1V 1W 2U 2V 2W

Kondensatorenanschlüssen und den


fest eingelegten Brücken. (Abb. 9)
Diese Motoren sind nur für eine Be-
2U 2V 2W

triebsspannung von 230 V ausgelegt.


Für den Betrieb ist es aber ohne Be- L1 L2 L3

deutung, ob der Motor an eine Phase Klemmenbrett Klemmenbrett

und Neutralleiter (N) eines 400 V Net-


zes oder an zwei Phasen eines 230 V Abb. 5 Abb. 6
Netzes angeschlossen wird. Bei An-
schluss von Phase und Neutralleiter
N ist es gleichgültig, an welche Klem- 2 getrennte Wicklungen 2 getrennte Wicklungen
me die Phase oder der Neutralleiter (niedrige Drehzahl) L1 (hohe Drehzahl) L1
angeschlossen wird. Die Drehrich-
tung bleibt erhalten. 2U
1U

Eine Änderung der Drehrichtung


kann erreicht werden, indem der
Hilfsstrang gegenüber dem Haupt-
strang umgepolt wird. Dies geschieht
durch Umlegen der Brücken am 1W 1V 2W 2V
Klemmenbrett. Da die Brücken von
U1 nach Z1 und von Z2 nach C1 am
Technische Änderungen vorbehalten

Klemmenbrett fest eingelegt sind, ist


L3 L2 L3 L2

auch die Drehrichtung vorgegeben. Wicklungen


Wicklungen
L1 L2 L3

Durch entsprechenden Anschluss


der Zuleitung kann die Drehzahl ge-
wählt werden.
1U 1V 1W

1. niedere Drehzahl 1U 1V 1W 2U 2V 2W
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Aus dem Bild erkennt man, dass der 2U 2V 2W

Hauptstrang HS in Reihe mit dem


Hilfsstrang HIS in Reihe geschaltet
ist. Der Betriebskondensator C wird L1 L2 L3

parallel zum Hilfsstrang geschaltet. Klemmenbrett Klemmenbrett


(Abb. 10) Abb. 7 Abb. 8

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2. hohe Drehzahl
Aus diesem Bild erkennt man, dass
der Hauptstrang HS mit dem Hilfs-
strang HIS parallel und der Betriebs-
Kondensator C in Reihe zum Hilfs-
strang geschaltet ist. (Abb. 11) Diese
U1 U2 Z1 Z2 C C1 PE
Motoren können auch mit einem
Drehzahlsteuergerät stufenlos in ih-
rer Drehzahl eingestellt werden. Es
wird in diesem Fall die Schaltung für HS HIS
hohe Drehzahl gewählt und das
Steuergerät an die Klemmen U1 und
U2 des Motors angeschlossen.
Schaltgeräte für
Drehstrommotoren
Schaltgeräte haben im allgemeinen Hauptstrang Hilfsstrang Betriebskondensator

zwei Aufgaben:
Abb. 9
1. den Motor des Lüftungsgerätes
„ein- und auszuschalten“
2. diesen Motor vor Überlastung und
somit vor Zerstörung zu schützen.
Schaltgeräte, die diese Funktionen
erfüllen, nennt man Motorschutz-
schalter oder Motorschutzschalter- Klemmenbrett
Kombinationen. C Z1 U1

Motorschutzschalter für eintourige C HIS HS


Motoren ohne Thermokontakt. U1 U2 Z1 Z2 C C1 PE
Ein Motorschutzschalter eignet sich C1 Z2 U2
zum Betrieb eines eintourigen Dreh- N
strommotors und enthält einen Schalt-
L1
und Auslösemechanismus. Der Auslö- N L1
semechanismus (Überstrom- oder Bi-
metall-Relais) reagiert auf den dem
Motor zugeführten Strom und unter-
bricht den Stromkreis, sobald die
Stromaufnahme größer ist als der
Nennstrom des Motors. Abb. 10

Merke!
Der Nennstrom des Motors bei der
entsprechenden Betriebsspan- L1
Technische Änderungen vorbehalten

nung ist entscheidend für die Aus- Z1 U1


wahl eines Motorschutzschalters. Klemmenbrett
Der Nennstrom muss innerhalb des
Einstellbereiches des Schutzschal- HIS HS

ters liegen, damit der Schutzschalter


genau auf den Nennstrom des Motors U1 U2 Z1 Z2 C C1 PE
eingestellt werden kann. Wird der ein- Z2 U2
gestellte Strom nicht überschritten, C1 C
N
so darf auch der Schutzschalter den L1 N
Motor nicht abschalten. Wird aber der
eingestellte Strom überschritten, so
wird der Motor nach einiger Zeit ab-
geschaltet. Die Zeit bis zum Abschal- C
ten ist umso kürzer, je größer der
Strom ist, sie beträgt ca. 5 Sek. beim
6-fachen des eingestellten Stromes. Abb. 11

Publikationen – 4.3 – 8 01/2013 – d


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Die gemessene Stromstärke ist also Temperatur unmittelbar an der Stelle, muss erst der Handschalter auf Stel-
ein Maß für die Erwärmung des Mo- an der die Wärme dem Motor Scha- lung „0“ und danach über Stellung „E“
tors. Dies gilt nur, solange die Kühl- den kann, nämlich in der Wicklung. (sie gibt den Einschaltimpuls) in die
mitteltemperatur des Motors + 40°C Stellung „1“ oder „2“, entsprechend
Die Isolation der Wicklung kann in
nicht überschreitet. der gewünschten Drehzahl, gedreht
verschiedenen Klassen ausgeführt
werden.
Ist das Kühlmittel wärmer als + 40°C, werden und darf höchstens mit der für
so kann auch ein Motor dessen die verwendete Isolationsklasse Bei den Motorvollschutzgeräten mit
Nennstrom im Betrieb nicht über- zulässigen Grenztemperatur belastet Zusatzkontakten für Stellmotor und
schritten wird, zerstört werden, weil werden. Zur Überwachung der Tem- der Anschlussmöglichkeit für einen
die im Motor erzeugte Wärme nicht peratur wird in die Wicklung als Mess- Kontaktgeber (z. B. Thermostat, Hy-
schnell genug abgeführt wird. und Regelgerät ein Temperaturfühler grostat, Schaltuhr o. ä.) ist zusätzlich
(Thermokontakt) eingebaut. Mit die- zur Funktion des Thermokontaktes
Bei einem Motorschutzschalter wird
sem Thermokontakt wird die Tempe- die Möglichkeit gegeben, den Motor
demnach nur die Belastung des Mo-
ratur der Motorwicklung gemessen. mit einem Kontaktgeber in der von
tors berücksichtigt, weil der Strom mit
Der Thermokontakt ist ein sehr klei- Hand vorgewählten Drehzahl ein-
steigender Belastung auch ansteigt.
ner Bimetall-Schalter, der kurz vor Er- und auszuschalten. Wenn der Kon-
Der Strom ist die Ursache für die Er-
reichen der für die Isolationsklasse taktgeber öffnet, wird der Motor aus-
wärmung.
zulässigen Grenztemperatur einen geschaltet, wenn er schließt, läuft der
Motorschutzschalter-Kombinatio- Steuerstromkreis unterbricht. Den Motor selbsttätig wieder an.
nen für zweitourige Motoren ohne Vorteil des in die Wicklung eingeleg- Die Zusatzkontakte ermöglichen es,
Thermokontakt. ten Thermokontaktes kann man aber abhängig vom Motor einen Stellmotor
Für zweitourige Motoren werden Mo- nur mit einem für diesen Zweck aus- links- oder rechtsherum laufen zu las-
torschutz-Kombinationen eingesetzt, gerüsteten Schaltgerät ausnutzen. sen.
die im Gegensatz zum Motorschutz-
Es wird mit Motorvollschutzgerät für Während an Motorschutzkombinatio-
schalter zwei Auslösemechanismen
Motoren mit Thermokontakt bezeich- nen mit Bimetall-Relais, die auf Nenn-
(Überstrom- oder Bimetall-Relais)
net. Diese gibt es sowohl für eintouri- strom des Motors eingestellt werden
und einen Drehzahlschalter einge-
ge Motoren mit Dahlander-Wicklung müssen, jeweils nur 1 Motor ange-
baut haben. Die Wirkungsweise ist je-
oder mit zwei getrennten Wicklungen. schlossen werden darf, können an
doch die gleiche wie bei einem Mo-
Die Steuerung eines Motorvollschutz- Motorvollschutzschaltgeräte für Mo-
torschutzschalter für eintourige Moto-
schaltgerätes ist aufgebaut, dass der toren mit Thermokontakt mehrere
ren.
Motor bei Ansprechen des Thermo- Motoren angeschlossen werden.
Motorvollschutzschaltgeräte für
kontaktes (Unterbrechen eines Die Summe ihrer Leistungen darf die
Motoren mit Thermokontakt
Steuer-Stromkreises) sofort abge- maximal zulässige Leistung des Mo-
Soll ein Motor richtig geschützt wer- schaltet wird, aber nicht selbsttätig torvollschutzgerätes nicht überschrei-
den, so muss auch der Einfluss der anläuft, wenn der Thermokontakt den ten. Weitere Bedingungen für die Pa-
Kühlung berücksichtigt werden. Um Steuerkreis wieder schließt. Bevor rallelschaltung sind gleiche Betriebs-
dies zu gewährleisten, misst man die dieser Motor erneut anlaufen soll, spannung und gleiche Wicklungsart

°C
200
180 °C
Technische Änderungen vorbehalten

15° C
155 °C
160
15° C
5 °C 130 °C
120 °C 10° C S = Sicherheitszuschlag
120 105 °C
GÜT KT = Kühlmitteltemperatur

GT HDT GÜT = Grenzübertemperatur


80 GT = Grenztemperatur
60° C 75° C 80° C 100 °C 125 °C
HDT = Höchstzulässige Dauertemperatur

40
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40° C 40° C 40° C 40° C 40° C KT

A E B F H

Isolierstoffklassen

Abb. 12

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(eintourig, Dahlander oder getrennte Anschlussklemmen mit einer Draht-
Wicklungen). Die Parallelschaltung brücke kurzgeschlossen werden.
ist so auszuführen, dass die
Drehstromanschlüsse der Motoren Mit einer eigens für Einphasen-
parallel und die Thermokontakte in Wechselstrom-Motoren entwickelten
Reihe geschaltet werden. elektronischen Drehzahlsteuerung
kann man die Motoren mit und ohne
herausgeführte Thermokontaktan-
Schaltgeräte für Einphasen- schlüsse in ihrer Drehzahl von Null
bis zur Nenndrehzahl stufenlos ein-
Wechselstrommotoren
stellen. Dieses Drehzahlsteuergerät
gestattet auch durch den Anschluss
Die Einphasen-Wechselstrom-Moto-
von Widerständen an den Steuer-
ren sind zu unterscheiden nach:
kreis einen Motor mit einem Kontakt-
1. Motoren mit herausgeführten Ther- geber in zwei oder drei verschiede-
mokontakten nen Drehzahlen zu betreiben. Ein-
und Ausschaltung erfolgt über einen
2. Motoren mit nicht herausgeführten Handschalter, der im Steuergerät ein-
Thermokontakten gebaut ist.

Die Ausführung mit nicht herausge-


führten Thermokontakten ist nur für
kleinere Leistungen möglich, z. B.
wenn Thermokontakte schon in der
Motorwicklung direkt in den Strom-
kreis geschaltet sind.

Motoren ohne herausgeführte Ther-


mokontaktanschlüsse können bei
eintourigem Betrieb mit jedem han-
delsüblichen Installationsschalter ein-
und ausgeschaltet werden. Für den
zweitourigen Betrieb ist jedoch ein
Spezial-Drehschalter nötig, der auch
in jeden Unterputz-Schalter passt.
Der Motorschutz ist in beiden Dreh-
zahlen und in beiden Betriebsarten
gewährleistet. Die Funktion des Ther-
mokontaktes ist so, dass bei Errei-
chen der für die Isolationsklasse
höchstzulässige Temperatur der
Thermokontakt den Motorstromkreis
unterbricht und somit den Motor
außer Betrieb setzt und bei Abküh-
Technische Änderungen vorbehalten

lung den Motor wieder einschaltet.

Abweichend von dieser Funktion ist


es bei Schützensteuerungen mög-
lich, die Schaltung so auszuführen,
dass der Motor bei Abkühlung unter
die höchstzulässige Temperatur nicht
selbsttätig wieder anläuft. Es besteht
grundsätzlich die Möglichkeit, alle
Motoren ohne herausgeführte Ther-
mokontaktanschlüsse auch an den
Schaltgeräten zu betreiben, die für
den separaten Anschluss des Ther-
mokontaktes vorgesehen sind. Zu
diesem Zweck müssen an den
Schaltgeräten die Thermokontakt-

Publikationen – 4.3 – 10 01/2013 – d


TROX TLT GmbH
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