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Berlin.
Verlag von Veit und Comp.
1843,
Handbuch
S cha ch fy i el S.
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Fortgesetzt
von feinem Freunde
v. d. Les.
––=>SYS-–
Perlin.
Verlag von Veit und Comp.
1843,
II g r w o r t.
Ulmer der sehr bedeutenden Anzahl von Schriftstellern der verschiedensten Nationen, welche
das Schachspiel zum Gegenstande ihrer Untersuchungen gemacht haben, giebt es doch nur
wenige, von denen man fagen kann, daß sie etwas Ausgezeichnetes geleistet haben. Mag
dies nun davon herrühren, daß der zu bearbeitende Stoff besondere Schwierigkeiten darbie
tet, oder mögen die Mehrzahl der Autoren selbst nur schwache Spieler gewesen sein; genug,
die Meisten haben sich damit begnügt, bloße Compilationen aus einzelnen, oft unbedeuten
den, Werken ihrer Vorgänger zu liefern, welchen sie nur hie und da einige eigene Bemer
kungen beifügten. Bei uns in Deutschland, wo sich der Mangel an guten Werken über
das Schachspiel am fühlbarsten macht, da wir außer dem Werke des Allgaier kein ei
genthümliches gutes Lehrbuch besitzen, mag der Grund auch theilweise in der Unbekannt
fchaft mit wirklich klassischen Autoren zu suchen sein. Diese Schriften konnten, abgesehen
davon, daß die älteren meist in italiänischer und die neueren in englischer Sprache abge
faßt sind, wegen ihrer großen Seltenheit und bei dem Mangel deutscher Uebersetzungen
nur Wenigen zugänglich sein. Erst mit dem Anfange dieses Jahrhunders ist überhaupt
bei uns das Intereffe für das Studium dieses Spiels, worin wir noch jetzt den franzö
fischen und namentlich den englischen Spielern bedeutend nachstehen, rege geworden. Vor
jener Zeit gab es nur fehr wenige deutsche Schachbücher.
Koch erwarb sich zuerst 1801 und 1803 das Verdienst, einen Theil der älteren Li
teratur allgemeiner bekannt zu machen, indem er die Spiele des Selenus, Philidor,
Greco, der Amateurs, und die künstlichen Endspiele des Stamma zusammen in einem
Bande herausgab. Er, und nach ihm mehre Andere, glaubten damals aber, daß diese
fünf Bücher sämmtliche Werke der berühmtesten Schriftsteller umfaßten, und kannten also
die weit wichtigeren italiänischen Autoren noch gar nicht. Ja Koch war so wenig mit der
Literatur bekannt, daß er den Selenus für ein deutsches Originalwerk hielt, während
dies in der That nur eine Uebersetzung des Spaniers Rui Lopez ist. Im Jahre 1813
erschien der Codex, eine neue vermehrte Auflage der Koch'schen Sammlung. Später
sind andere Schriftsteller diesem Beispiele gefolgt und haben ähnliche Werke zusammenge
stellt, welche jedoch meist keine besonders gute Aufnahme fanden.
Wir besitzen nun zwar auch mehre deutsche Originallehrbücher, wie Silberschmidt,
o. Mauvillon, Reinganum, dieselben sind jedoch nur von geringem Werth. Das
einzige Werk, welches sich einen bestimmten Ruf erworben hat, ist Johann Allgaier's
Anweisung zum Schachspiel, welche zuerst 1795 herauskam, und daun während der Leb
zeit des Verfaffers fünfMal aufgelegt wurde, wovon die letzte Auflage 1823 gedruckt ist.
Die neueste unveränderte Ausgabe ist im Laufe des Jahres 1840 mit einem Anhange von
10, aus der Encyclopédie des Echecs des Alexandre excerpirten Tabellen von Santo
Vito veranstaltet worden. Aber auch dieses Buch kann jetzt nicht mehr zeitgemäß erschei
nen, da in den letzten zehn Jahren besonders viele und wichtige neue Entdeckungen gemacht
worden sind, wonach die alten Theorien durchaus modificirt werden müffen. Daher faßte
der verstorbene Lieutenant v. Bilguer, einer der bedeutendsten Schachspieler feiner Zeit,
k
VI V O r w 0 r t,
ist; nämlich eine vollständige Analyse der Anfänge, so wie der regelmäßigen Spielendungen
zu geben. Da man die Fähigkeit, auch die Mitte einer Partie gut zu spielen, nur durch
Uebung mit erfahrenen Gegnern oder einigermaßen durch aufmerksames Nachspielen guter
Partien erlangen kann, fo haben wir zu diesem Zwecke nach jedem Kapitel einige Spiele
als Muster folgen laffen. Die Hauptsache in diesem Punkte muß aber dennoch immer
der Uebung im Spielen überlaffen bleiben. Hiernach sieht man, daß es nicht unmöglich
ist, daß ein berühmter Spieler nie ein Buch angesehen und nur die von ihm benutzten,
correcten Anfänge praktisch erlernt habe, während vielleicht ein viel fchwächerer Spieler
die Autoren durchgängig kennt, aber nach einer fehlerfreien Eröffnung, in der Mitte der
Partie, sich hülflos wie ein Schiffer mitten im Meere ohne Compaß befindet. Im All
gemeinen wird man jedoch bemerken, daß gute Spieler sich auch auf die Theorie verstehen,
da es nach einem mangelhaften Anfange, wenn nicht unmöglich, doch in den meisten
Fällen höchst beschwerlich ist, ein gutes Spiel zu erlangen. Jede Partie ohne gute Er
öffnung gleicht einem Bau, welchen der Meister, ohne Fundament, auf den losen Sand
gesetzt hat, oder wie Lolli, S. 14, mit den Worten des Ercole del Rio fagt:
Il cominciare un giuoco senza la buon apertura è un edificare senza il fun
damento, dove l'opera non riesce fabbrica, ma rovina.
Nicht weniger wichtig ist aber die Kenntniß der Spielendungen: man könnte diese
mit den Schlußsteinen eines Gewölbes vergleichen, ohne welche der Bogen niemals die
nöthige Festigkeit und Rundung erhält. -
Wenn also auch das Studium der klassischen Anfänge und Endspiele dem Spieler
nicht durchaus unerläßlich ist, so gewährt es ihm doch größere Sicherheit und erspart, selbst
dem besten Schachgenie, die sonst erforderliche Mühe und Zeit, bei vorkommenden Fällen
den paffenden Zug sofort felbst zu erfinden. Wir haben das vorliegende Handbuch nun
so einzurichten gesucht, daß es sich nicht weniger für das Studium der Anfänger eignet,
als dem Bedürfniß geübterer Spieler entspricht, welche vielleicht nur über die eine oder
die andere Eröffnung eine Aufklärung zu finden wünschen. Die von uns angewendete com
pendiöse Einrichtung der Tabellen wird hoffentlich viel dazu beitragen, die Zusammenstellung
der Spiele weit übersichtlicher zu machen, als das bisher in irgend einem Lehrbuche mög
lich war. Ferner waren wir durch die große Bereitwilligkeit des Herrn Bledow, dem wir
uns für die freie Benutzung seiner überaus werthvollen Schachbibliothek äußerst verpflich
tet fühlen, in den Stand gesetzt, eine Uebersicht aller bedeutenderen Werke zu geben und
bei der Ausarbeitung dieses Handbuchs, die besten Autoritäten sorgsam zu benutzen. Ihre
abweichenden Ausführungen und Ansichten find von uns geprüft, häufig im Texte erwähnt
und immer mit der jetzigen Praxis ausgezeichneter Meister verglichen worden. Manche
neue Eröffnungen haben wir selbst hinzugefügt, andere, welche bisher für gewagte Spiel
arten galten,"haben sich als gefahrlos erwiesen, während einige gänzlich verworfen werden
mußten. Auch in den Spielendungen glauben wir die Theorie nicht unbedeutend bereichert
zu haben. Abweichend von dem Gebrauche der meisten Schriftsteller, welche sich fast im
mer mit dem eignen Urtheile fehr zurückhaltend zeigen, wagen wir es, vor jedem Abschnitte
unumwunden unsere Ansicht auszusprechen und dann die Ausführung folgen zu laffen. Wir
wiffen zwar, daß wir uns dadurch der Kritik mehr bloß stellen, als wenn wir den Le
er unsere Meinung aus den verschiedenen Resultaten einzelner Spiele errathen ließen.
Vielleicht dürfen wir aber dem Tadler des Dichters Worte zurufen:
Verum ubi plura nitent in Carmine, non ego paucis
Offendar maculis, quas aut incuria fudit,
Aut, humana parum cavit natura.
VIII Berichtigende Zusätze.
Sollten unsere Bestrebungen, wie wir hoffen, den Schachfreunden nicht unwillkom
men sein, und wir einigen Dank von ihnen erwarten können, fo theilen wir denselben
hier im Voraus gleichmäßig mit unsern Freunden, den Herren Bledow, Hanstein,
Jaenisch, Mayet, von denen wir bei unserer langwierigen Arbeit beharrlich unterstützt
worden sind. Zugleich wollen wir aber auch den Herren Kieferitzky und Alexandre in
Paris, so wie den Herren Lewis und Staunton in London für ihre gefälligen Mitthei
lungen interessanter Notizen hiemit öffentlich danken.
v. H. u. d. L.
-
Berichtigende Zusätze. IX
6. L c4 -- f7+, beffer ist es wohl zu länger behaupten können, wenn er 13. Db4 nach
rochiren, woraufSchwarz mit 6. Lf8–e7 ant b3 zog und nicht tauschte: ein Springer ist
worten würde. auf e5 sehr vortheilhaft postiert.
6. . . . . . . . . . . . Ke8– f7:
II,
7. S f3–g5+ Kf7–g8
8. D d1–g4: h7– h6 6. e4– e5
Sf6–e. Wir
9. Sg5–f3 d7– d6 ziehen 6. d7–d5 vor.
10. Dg4– e4 d6 – e5: 7. D d1– e2, ein scheinbar guter Zug,
11. S f3– e5: S c6 – e5: der es in der That aber nicht ist. -
Da der Zweck des vorliegenden Werkes ist, er entweder von der Kaiserin Irene oder ihrem
das praktische Schachspiel so wie es jetzt bei Nachfolger Nicephorus aus Constantinopel
uns allgemein gespielt wird, möglichst ausführ zum Geschenke erhielt, beweisen, daß das Schach
lich zu behandeln, so wird es uns wohl erlaubt zur Zeit der Kreuzzüge im Occident nicht ganz
sein, den historischen Theil desselben nur kurz unbekannt sein konnte. -
† bedeutet Schach, eine Spielart, der Zug des Weißen steht über,
f = Schach und nimmt, der des Schwarzen unter dem Striche; z. B.,
-- - Mat.
Ein Zug wird ausgedrückt, indem der An #=" bedeutet, daß erst Weiß und dann
fangsbuchstabe des ziehenden Steines (nur bei Schwarz, Jeder den Königsbauern zwei Schritte
den Bauern ist er weggelaffen), dann das Feld ziehen. Die öfters bei einem Zuge in einer
von welchem der Stein kommt, und das, auf Halbklammer stehende Zahl weitet auf eine An
welches er hingeht, angegeben ist. Ferner be merkung hin. Wir bemerken übrigens hier noch,
deutet D (a3.b4), die Dame kann a3 oder b4 daß wir der Gleichförmigkeit wegen, sowohl
ziehen, T d2–, der Thurm kann von d2 aus im ersten als im zweiten Buche, stets
jeden beliebigen möglichen Zug thun. Weiß den ersten Zug thun lassen.
Jede Horizontalreihe in den Tabellen enthält
ein Tempo gewinne. Einen Zug von dem Rückständig heißt ein Bauer, welcher zwar
man bestimmt sieht, daß er gemacht werden nicht isoliert aber doch hinter den andern Bauern
muß, nennt man forciert oder einen gezwun zurück geblieben ist und durch den Gegner auf
genen Zug. gehalten werden kann.
Aufopferung eines Steines. Hier giebt En passant oder im Vorbeigehen
man einen Stein entweder ganz ohne Ersatz, schlagen kann man mit einem Bauern einen
oder eine höhere Figur gegen eine niedere z. B. anderen feindlichen, wenn dieser, indem er zwei
einen Thurm gegen einen Springer Preis, um Schritte thut, bei dem ersten dicht vorbeizieht.
irgend eine andere Absicht z. B. einen stärkern Man nimmt den Bauern als sei er nur einen
und freieren Angriffzu erlangen. | Schritt gegangen. In Italien besteht diese Re
Doppelbauer nennt man zwei Bauern, gel nicht, dort kann der Bauer stets ungehin
die durch das Schlagen eines von ihnen oder dert vorbeiziehen: passar battaglia.
beider auf ein und derselben Verticallinie über En prise heißt ein Stein, wenn er so ge
einander stehen. So könnte es auch einen drei stellt ist, daß er von einer feindlichen Figur ge
fachen oder Triplebauer geben, doch kommt schlagen werden kann.
dies seltener vor. Entgegenstellung der Opposition ist
Einzelner oder isolierter Bauer heißt ein Ausdruck, welchen man gewöhnlich von ge
4 E i n l e i t u n g.
wiffen Positionen der Könige gebraucht, wenn hand, auch zuweilen rückständiges Gambit
am Ende eines Spieles nur noch Bauern übrig genannt, ist dasjenige Spiel, in welchem der
geblieben sind, und so sagt man, daß der Kö Nachziehende im zweiten Zuge den Gambitbauern
nig, welcher sich dem andern so weit nähert Preis giebt, also in unserem Werke spielt dies
oder nähern kann, daß nur noch ein Feld in immer der Schwarze.
verticaler, horizontaler oder diagonaler Richtung Kleiner oder leichter Offizier heißt der
zwischen ihnen frei bleibt, die Entgegenstellung Springer oder Laufer.
habe. Ein solcher König kann, wenn sich der Die Qualität gewinnen heißt, beim
andere zurückzieht, stets wieder eine der vorigen Wechseln von Figuren für eine schwächere eine
ähnliche Stellung erlangen und behauptet so die stärkere bekommen, z. B. für einen Springer
Entgegenstellung. In den Endspielen, in denen einen Thurm.
nur noch Bauern auf jeder Seite übrig sind, ist Rochade, eine besondere Bewegung von
es von der größesten. Wichtigkeit, die Opposi König und Thurm, die nur für einen Zug ge
tion zur rechten Zeit zu gewinnen, indem hier rechnet wird; das Nähere darüber findet man
von allein häufig der Gewinn oder falls man im Abschnitte vom Gange der Steine unter dem
die Entgegenstellung nicht erreicht, der Verlust Artikel König. Hier wollen wir nur bemerken,
des Spieles abhängt. -
daß man besonders zwei Arten der Rochade, die
Gambit nennt man im engeren Sinne des beschränkte, bei uns gebräuchliche, und die freie,
Wortes diejenige Spielart, in welcher auf den italiänische unterscheidet.
zweiten Zug, nachdem beide Spieler im ersten Röffelfprung nennt man den Gang des
den Bauern des Königs oder der Dame zwei Springers, bei welchem er jedes Feld des Bret
Schritte gezogen haben, der erste Spieler den tes nur einmal betritt und wohl auch von dem
Bauern des Laufers des Königs oder der Dame letzten Felde auf das Anfangsfeld zurückkehren
auch zwei Schritte zieht und ihn dem Gegner kann. Man hat diesen Röffelsprung lange als
scheinbar ohne Ersatz anbietet. Ersteres heißt ein schwer auszuführendes Kunststück angesehen,
Königsgambit, und zerfällt in viele Unter große Mathematiker haben sich mit der Lösung
abtheilungen, wovon bei Ausführung dieses dieses Problems beschäftigt und Vandermonde
Spieles das Nähere, letzteres heißt Damen hat die Aufgabe arithmetisch zu lösen gelehrt
gambit. – In der erweiterten Bedeutung ver und Berechnungen über den Röffelsprung aus
steht man unter Gambit überhaupt Spielarten, gearbeitet. Nachfolgendervon H.C.von Warns
bei denen in den ersten Zügen etwas Preis ge dorf in seinem Werke „des Röffelsprunges ein
geben wird;fo z. B. im schottischen Gambit, im fachste und allgemeinte Lösung, Schmalkalden
Gambit Evans, Damiano, Lopez. Dies ist 1823,“ S. 40 aufgestellten Regel: „Man setze
aber nicht immer ein Bauer, sondern, wie im den Springer jedesmal auf dasjenige Feld, von
Gambit des Damiano, auch bisweilen ein welchem die wenigsten Ausgänge auf noch un
Offizier. besetzte Felder übrig sind,“ kann man sich viele
Angenommenes Gambit nennt man das verschiedene Röffelsprünge ohne große Mühe ma
Spiel,welches entsteht, wenn derGegner den an | chen. Anfänger mögen, um den Gang des
gebotenen Bauern, den Gambitbauern schlägt. Springers sich einzuprägen, dergleichen Con
Dadurch pflegen gewöhnlich höchst interessante structionen versuchen, welche allerdings einige
Partien veranlaßt zu werden, in welchem der Aufmerksamkeit erfordern, besonders wenn man
Anziehende für das gemachte Offen einen hefti fie so machen will, daß sie in sich zurückkehren.
gen Angriff erlangt, der Vertheidigende aber Noch einfacher als die Warnsdorfsche Regel,
nur sehr schwer den erlangten Vortheil behaup aber rein empirisch, ist die Methode, welche
tet. Ja im Damengambit hält man es über Collini in einem kleinen Werke entwickelt hat:
haupt gar nicht für ratham, den angebotenen Solution du Problème du Cavalier au jeu
Bauern zu nehmen. des Echecs. Par Mr.C..., Mannheim 1773.
Nichtangenommenes Gambit (gambit Von den 3 folgenden in sich zurückkehren
refusé), nennt man das Spiel, in welchem den Röffelsprüngen ist der erste nach Euler's
der angebotene Bauer nicht genommen wird. Methode, der zweite nach Collini und der
Gambit im Nachzuge oder in der Rück letzte nach Warnsdorf gemacht.
E i n l e it u n g. - 5
6 - E i n l e i t u n g.
§9. Vnd auf diese beede weyse | mag nich chen, wenn z. B. ein Spieler einen Laufer
tes gewonnen werden | sondern das oder einen Springer übrig behält, oder ein
Spiel | hebt sich | gleich auf Spieler Pat gesetzt ist.
Lopez hingegen hält das Spiel für denje 2. Wenn beide Spieler gleiche Figuren übrig
nigen verloren, der nur noch den König hat, behalten, die jeder sich zu erhalten im
während sein Gegner einen Stein übrig behält, Stande ist, z. B. jeder Spieler behält
wenn dies auch nur ein Laufer wäre, welcher Dame und Thurm oder zwei Thürme oder
nicht Mat macht. So sagt Lopez (Venetia Springer und Laufer übrig.
1584 S.48): Un Rocco e un Alfiere pos 3. Wenn ein Spieler hinreichende Kräfte hat,
sono guadagnare ilgiuoro,contro un Rocco, um Mat zu geben, es aber in 50 Zügen
all" uso diSpagna, rubbato, se non fosse nicht auszuführen vermag.
piu e all' uso d'Italia con matto, ma con 4. Wenn ein Spieler“, ein immerwährendes
difficoltà, se l'aversario saperà ben giuo Schach giebt, oder wenn ' Kieselbe
care. Ebenso führt auch Selenus S. 163 Reihenfolge der Züge bei beiden Spielern
diesen Gebrauch der Spanier an, indem er über vorkommt, und keiner davon abweichen will.
das Spiel von Thurm und Springer gegen Vorgeben. Ist der eine Spieler dem an
Thurm sagt: Dan wan die Rochen | verwechsz dern bedeutend überlegen, so pflegt er seinem
let sind | o kan man | mit dem Reuter | Gegner einen Stein oder Bauern vorzugeben,
keinen Schach-Mat geben | besondern das Spiel der dann gleich bei der Aufstellung der Figuren
bleibt gleich | und wird - nach etlicher örter ge vom Brett entfernt bleibt. Die geringste Vor
brauch | entweder nichtes | oder | - wie es in gabe besteht in Bauer und ein oder zwei Zü
Hispanien üblich | nuhr der halbe theil | des gen, in welchem Falle allemal der Königslaufer
auffatzes gewonnen. bauer des Vorgebenden vom Brette genommen
Remis heißt ein Spiel, worin keiner der wird. Da in Deutschland gewöhnlich nicht Schach
beiden Spieler den Gegner Mat fetzen kann. um Geld gespielt wird, so findet hier das Vor
Es giebt verschiedene Arten von Remisspielen: geben weit seltener statt als in Frankreich und
1. Wenn die übrig bleibenden Kräfte eines England.
Spielers nicht ausreichen, um Mat zu ma
nig nicht leer sind, sondern von irgend ei auf das Lauferfeld, also f1 oder c1, und rochirt
ner eignen oder feindlichen, wenn auch mit dem Könige in die Ecke oder auf das
ungedeckten Figur, besetzt sind. Springerfeld. Salvio, dessen Buch zu Nea
Der Mönch Jacobus de Ceffolis und pel 1604 erschien, erweiterte die Rochade des
selbst die ersten Schriftsteller, welche Anfangs Gianlutio, so daß er dem Spieler die Frei
spiele mittheilen, wie Damiano, Lopez, Se heit läßt, seinen König und Thurm auf belie
lenus, wenden noch keine Rochade in ihren bige Felder, inclusive der von diesen Steinen
Spielen an, sondern laffen den Königdafür ein ursprünglich eingenommenen,zu stellen,wenn nur
Mal einen Sprung in das dritte Feld thun, der König auf die andere Seite des Thurmes
so daß er von e8, nach freier Wahl, auf g8, gesetzt wird. Die späteren italiänischen Auto
g7,g6,f6, e6, d6, c6, c7 oder c8 springen darf, ren haben diese ganz freie Rochade wieder da
Lopez, Venetia 1584. S. 12, sagt: Mà hin eingeschränkt, daß weder König noch Thurm
quando egli(König) simuove senza Scacco, einen direkten Angriff machen können, wie dies
può la prima volta saltare tre case, in Lolli S. 8 und Ponziani 1782. S. 13 an
qual modo, e parte che vuole ... essendo führt: Non è permesso l'arroccarsi:. . . . .
che il Rè non può pigliare con quel salto 4. Ponendo il Re o il Roc. in casa, da cui
cosa, veruna. Ferner sagt derselbe Schrift offendam imediatamente nel tratto stesso
steller S. 61: La undecima (legge), è, che Pezzo, o Ped. nemico.
non si possano giuocare due tratti in una Cozio, welcher die beschränkte Rochade an
volta: per essempio, giuocando il Rocco genommen hat, behält aber ebenfalls diese Be
presso il Re, e che il Re salti tutto in una stimmung bei, jedoch setzt er sie dahin fest:
volta: o vero muovere alcuna pedina, e Part I. Pg. 1. Nell'atto dell' arrocarsi non
mettere il Re nella casa di detta pedina polrà col suo Rocco dare scacco al Re
il che s’usa in Italia . . . – Questo non si nemico. Non potrà offendere col Re, né
dice eccetto in alcune parti d'Italia . . . . . Col Rocco alcun pezzo, o pedina del con
Nach den Worten des Cozio, 1766 Prt. l. trario, nel tempo che il Re vorrä saltare,
Pg.2, vertritt in Spanien auch noch in neue intendendosi bene, quando l'offesa obblighi
rer Zeit der Sprung des Königs die Rochade: alla difesa il suo auversario, e non altri
In lspagna poi si usa prima saltare col menti. Diese Regel ist übrigens sehr unbe
Rocco, e di poi il Re sopra il Rocco, o stimmt, so daß es oft streitig sein kann, ob in
sopra ad altri pezzi, se vuole. einem Falle die Rochade dennoch zuläßig ist
Selenus kannte zwar auch die Rochade, oder nicht.
wandte sie aber nicht an, da er nur die Spiele Unsere beschränkte Rochade wird von den
des Lopez wieder gab. In dem Schachcartel Italienern „Arrocarsi alla Calabrista“ ge
von 1577 heißt es nämlich bei Selenus S.115. nannt, weil sie sich zuerst in dem Werke des
$. 3. Als lang der König | kein Schach em Gioachino Greco welcher gewöhnlich der Ca
pfangen | mag Er mit dem Rochen labriefe genannt wird, findet, sie ist aber kei
wechszlen | allz weit. Er | mit beeden neswegs eine Neuerung, welche dieser Autor
fucken wil | doch muß das Feld dar zuerst einführte, sondern, da er sein Werk zu
zwischen leer sein. Paris verfaßte, so band er sich auch an die dort
$. 4. Wan der König | einen Schach em gebräuchlichen Regeln. Außerhalb Italiens ist
pfangen hat | darf er nimmer wechszlen. die freie Rochade, mit Ausnahme der Stadt
Nach den heutigen Regeln in Hindostan Hamburg, nirgends angewendet worden.
kann der König ebenfalls nicht rochiren, son
dern darf einen Sprung thun, so lange ihm
2. Die Dame.
noch gar kein Schach geboten worden ist. In
dem Werke des Gianutio, aus dem Jahre Die Dame vereinigt den Gang des Thurms
1597 finden wir nun den Uebergang von dem und Laufers in sich und zieht in senkrechter,
Sprunge des Königs zur Rochade, denn Gia wagrechter und diagonaler Richtung vorwärts,
mutio läßt in einigen Spielen den König noch seitwärts, rückwärts und schräge über eine be
pringen, in andern setzt er aber den Thurm liebige Anzahl unbesetzter Felder, sie darf aber
8 E i n l e i t u n g.
nicht während eines Zuges zwei Bewegungen folis beschreibt die Thätigkeit des Thurmes
vereinigen, z. B. nicht von d1 über d4 in ei auf folgende Art (Selenus S. 68): Es ist
nem Zuge nach a7 gehen. aber nun ze wissen | von den Rochen | wan
Nach den alten Schachspielregeln, wie sie alle gestein | wie die genannt seint | an irftat
noch im Schachzabel 1507 sich finden, ist die gesetzet werdent | so hat jedes sein außgang
Königin der schwächste Offizier, da sie nur zur von der tat | on das Roch allein | dem mus
Seite ein Feld vor- und rückwärts, in dem man vor raumen | ee erz von tat mag gan .. .
Sinne wie jetzt die Laufer ziehen, gehen durfte. und darumbe | wan sie nicht vor in habent | |
Außerdem konnte fie in jeder Partie im ersten so gen sie von spang zu Spangen | hinderlich
Zuge einen Sprung über ein selbst von einer Fi oder füsich | zu beeden seiten | ze hut | oder
gur besetztes Feld, ähnlich wie der König, thun: ze schaden | ob sye nichtes irret | on über eck
sie konnte von d8 nach b6, f6 oder nach b8, allein | mögen sie mit gen: und daß beteut ir
f8, d6 springen. Ceffolis drückt dies bei groffer gewalt | .....
Selenus S.64 so aus: Der Kunigin gang |
auf dem Schach-Zabel | von stat ist | wan fie
dem Künig | geselt ist - so hat sie zweier 4. Der Laufer.
Stein Natur | des Alten und des Rochs „des Der Laufer zieht schräge, vorwärts, und
Alten vart ist also | ist sy schwarz (Dd8) | rückwärts, über eine beliebige Anzahl leerer
so get y auf das schwarz veld | zu der rechten Felder; daraus folgt, daß er nie die Farbe des
Hand | ob es ler ist | für den lotter oder schrei Feldes wechseln kann, sondern nur auf schwar
ber (nach f6): zu der gelincken seiten | auf daß zen oder nur auf weißen Feldern zieht. Früher
schwarz lereveld | vur der fett hieter (nachb6): war der Laufer in einem Gange weit mehr be
Aber der Roch gang | hant fie | an zweien schränkt, er durfte nämlich nur schräg, über einn
wegen“- der erst | zu der rechten hand | auf Feld weg, in das nächste springen, so daß er
das schwarz veld | do der Alt auf ist (f8) also von einem Felde mitten im Brette nicht
„des andern malz zu der gelincken hand | auf mehr als 4 Punkte angriff. Ueber diese Be
das veld | do der Riter | auf gestanden ist“ wegung des Laufers oder Alten sagt Jacobus
(b8) des drittenmalz für sich - aufdas schwarze de Ceffolis in der deutschen Uebersetzung bei
veld | für den Artzet (den Bauer der Königin, Selenus S.75: Der Alten gang | von stat
also nach dé): und das ist darumb | daß dye ist | wan der schwarz | wirt gesetzet | zu der
Kunigin | von des Küniges genade zu thun rechten hand deß Küniges | in linen aigen
hat - und nicht von gewalt. Der Ritter gang | fuel (f8) | aber der weiß | wirt gesetzet zu der
hat die Königin darumb nicht | daß . . . . . . . gelincken hand | der Künigin (c8) | und hei
Wie auch | dem veld sei | do die Königin auf send weiß und schwarz | mit von farb | wegen
stet | bey dem Künig | esfey weiß oder schwartz ir selbswesen | sonder von der fat wegen
(D d1 oder Dd8) | daß solfie mit wandeln - er fey weiß | oder schwarz . . . . . S. 76. Es
sondern darauf beleiben: das bedeutet | das sie ist ze wiffen | das die Alten alweg gend | von
chemig und keusch sei - und nicht bald frevel: dem dritten qwader oder Velde | auf das dryt
und davon ist ir gang | auf das necht veld... Veld | allwegen zu behalten ihr aigen fett |
Da die Königin vor Alters der geringste in der Form, in der wiß: Ist es schwarz |
Offizier war, so wurde ein Bauer, der die letzte der allwegen uff schwarz gen: ist er weiß | das
Felderreihe erreichte,früher stets zu einer Köni er uff weiß gee | und allwegen | iber eck: be
nigin gemacht, auch wenn dieselbe noch im Spiele zeichnet . . . . . -
war, wie sich dies in vielen Endspielen der al Etwas ganz Eigenthümliches hat früher im
ten Manuscripte findet. perfischen Schachspiel bestanden, denn dort konnte
der Laufer zur Königin werden. Schon Saadi
im Persischen Rosenthal, übersetzt von Olea
3. Der Thurm. rius (Hamburg, 1696, S.84), sagt: Ich
Der Thurm geht in horizontaler und ver wundere mich, daß der elfenbeinerne Läufer im
ticaler Richtung über beliebig viele leere Felder Schachspiele das Feld also durchlaufen kann,
und hat seinen Gang niemals verändert. Cef daß er sich verbeffern und einer Königin Ho
E in l e i t u n g. - 9
heit gewinnen kann“; und Olearius fetzt hin nen dritten Springer u.f. w. sich machen, und
zu: „Wenn die Königin geschlagen und heraus es versteht sich nur, daß man aufeinem weißen
genommen wird, der Läufer aber fünf Princi Felde keinen schwarzen und auf einem schwarzen
pal-Steine geschlagen hat, bekompt er die Würde Felde keinen weißen Laufer verlangen darf. In
der Königin.“ England und Frankreich ist dieses Gesetz allge
mein angenommen, in Deutschland und Rußland
5. Der Springer. hingegen pflegt man den Bauer nur zu einem Of
Der Springer hat von je her denselben ei fizier zu machen, welcher vom Gegner bereits ge
genthümlichen Gang, wie noch jetzt, gehabt; nommen ist. Da dies aber für den Fall, daß ein
mit jedem Zuge wechselt er die Farbe des Fel Bauer aufdie letzte Liniegelangt,während nochalle
des, er geht also von Schwarz auf Weiß und Steine im Spiele sind, keine Norm giebt, so
umgekehrt von Weiß wieder auf Schwarz. Er haben sich vor einiger Zeit die besten Spieler
geht aber nicht, wenn er z. B. auf Weiß steht, Berlin’s dahin vereinigt, daß sie die in Eng
aufein diesem weißen Felde benachbartes, schwar land und Frankreich übliche und früher auch
zes Feld, sondern nur auf ein den eben bezeich in Deutschland anerkannte Regel wieder anneh
neten schwarzen Feldern benachbartes schwarzes men wollten, und so wird im Laufe dieses
Feld. Steht z. B. ein Springer auf d3, so Werkes stets vorausgesetzt, daß der Bauer nach
geht er nicht nach c3, d2, e3, oder d4, sondern Wahl des Spielers, als irgend ein beliebiger
anf die, diesen Feldern benachbarten schwarzen Offizier sogleich wirkt, wenn er aufdie äußerste
Felder: b4 oder b2, c1 oder e1,f2 oder f4, e5 Reihe gezogen ist. Vor Zeiten war es Zwang
oder c5. Wegen dieses eigenthümlichen Gan aus dem Bauern stets eine Königin zu machen,
ges vermag der Springer auch, über andere wie noch Salvio 1604 thut, dies hatte aber
Figuren hinwegzuspringen, wenn nur das Feld, darin feinen Grund, daß im alten Schach die
auf welches er sich stellen soll, von keinem eig Dame der geringste Offizier war und also der
nen Stein besetzt ist. Bauer, indem er Königin wurde, nur einen
Grad avancierte. Später, als die Wirksamkeit der
Alle diese Figuren (von 1 bis 5) schlagen Dame erhöht wurde, behielt man anfangs für
einen Stein des Gegners in der Richtung in den Bauern die alte Regel noch bei. In
welcher sie ziehen, indem sie sich auf das von Indien und bei den Völkern im Kaukasus
dem feindlichen Steine besetzte Feld stellen, nach ist es jetzt gebräuchlich den Bauern zu dem
dem derselbe vom Brette entfernt ist. Steine zu machen, dessen Feld er erreicht, falls
im eignen Spiele dieser Stein schon geschlagen
ist, sonst deckt man den Bauern bis dies ge
6. Der Bauer.
fchehen. In Ströbeck, einem Dorfe in der
Der Bauer geht nur gerade aus, vorwärts, Nähe von Halberstadt, der Bauer zur
beim ersten Zuge nach der Wahl des Spielers Dame, erlangt aber erst die Wirksamkeit dersel
eines oder zwei Felder, aber alsdann stets nur ben, wenn er in drei sogenannten Freudensprün
ein Feld. Er ist der einzige Stein, welcher gen wieder auf die zweite Reihe, aufwelcher die
nicht rückwärts ziehen darf, und welcher anders Bauern ursprünglich stehen, zurückgekommen ist.
schlägt, als er zieht: er schlägt nämlich schräge, Wir sagten vorher, daßdie Regelden Bauern
ein Feld vorwärts, nach jeder Seite z. B. ein zur Königin zu machen, auch wenn dieselbe noch
auf d4 stehender weißer Bauer kann einen fried im Spiele ist, früher in Deutschland gegolten
lichen Stein, welcher auf c5 oder e5 steht, habe; da dies aber vielleicht bezweifelt werden
schlagen; alsdann setzt der Bauer natürlich auf möchte, so wollen wir aus der darüber spre
der c oder e Linie, wohin er durch das Schla chenden Stelle des Selenus S.88, 89 und
gen gekommen ist, seinen Weg fort. Gelangt 90 einige Worte hier aufnehmen: Ferner
er auf die letzte Reihe des Brettes, auf welcher können diese Soldaten | sich nicht ehe | dan
anfangs des Gegners Offiziere stehen, so wird wan Sie in ihres Feindes | eufferte Felder
er nach beliebiger Wahl des Spielers irgend kommen - und daselbsten der Königin,tugende
ein Offizier, auch wenn derselbe noch im Spiele und gang | an sich nehmen | hinwider zu rücke
wäre. Man kann daher eine zweite Dame, ei wenden . . .. . Daß aber die Soldaten | zu ei
4)
---
40 E i n l e i t u n g.
ner Königin werden | wollen etliche | nuhr so schlagen, er kann auch nicht feinen Laufer weg
weit verstehen und nachgeben | wan die rechte ziehen oder damit den Bauern auf b4 schlagen,
Königin | albereit verloren.... Es ist aber | weil er selbst aus dem Schach ziehen muß.
von guten Spielern für Alters und noch an Stünde aber auf dem Felde a2 ein Laufer der
izo | dieses ohne unterscheid | von allen | fo Weißen, statt ihres Thurmes, so müßte Weiß
wol des Königes- alsz der Königin-Soldaten | um das Schach zu decken, ebenfalls b2–b4
Ja auch | wann gleich | die erste Königin | ziehen, jedoch würde nun dieser Bauer im Vor
noch vorhanden | (davon in folgenden Büchern | beigehen durch a4– b3: geschlagen werden,
unterschiedene Erempel | zu befinden) also ver wodurch Weiß dann zugleich auch Mat gesetzt
standen worden. Ebenso im Schachcartel. fein würde. W
§ 5. Allzbald ein Pedina, das letzte feld | DiesesGesetz, daß man den Bauern im Vor
seines gegentheiles erreicht | ist. Er | beigehen schlagen darf, gilt jetzt allgemein au
ein völlige Königin | und kan im fel ßerhalb Italiens, wo es dem Bauer stets er
bigen Zuge | gleich damit Schach bieten. laubt ist, unversehrt vorbei zu gehen (passar
$. 6. Alzviel einer Pedinen, hinauß ans ort battaglia). Schon der Portugiese Damiano,
bringt | so viel hat Er Königinnen | vor 1512, richtet sich nach unserem Gesetze, je
und ist also erlaubet | drey oder vier doch mit einer besonderen Einschränkung: er
Königinne | mit ein ander zu machen. sagt fol.4, in einer der ältesten Ausgaben ohne
Nicht weniger bestritten als das eben be Jahreszahl: Una pedona non po passare
sprochene Gesetz war früher ein anderes, über battaglia de altra pedona quando se da
das passare oder non passare battaglia der scacho al Re per coprire con essa, altro
Bauern. Wenn nämlich ein Bauer einen Schritt modo puo passare se vole el contrario, e
über die Mitte des Brettes gethan hat, so kann se non puo pigliarlo in la via, anchora
ein feindlicher Bauer, welcher mit zwei Schritt che meglio saria non potere passar bat
ausgezogen wird, neben ihn gestellt werden; taglia. Hiernach wäre also in dem oben von
hierbei ist es nun erlaubt, den vorbeigezogenen uns aufgestellten Beispiele der König a3 bereits
Bauern entweder stehen zu laffen oder ihn im Mat, weil der Bauer b2 nicht bei a4 vorbei
Vorbeigehen zu schlagen, als habe er nur ei ziehen dürfte, um ein Schach zu decken. Rui
nen Schritt gethan, jedoch kann dies nur im Lopez, dessen Werk 1561 erschien, erklärt diese
nächsten Zuge geschehen. Aus folgendem Beispiele Einschränkung jedoch für unstatthaft: Lopez,
wird sich die Regel noch deutlicher ersehen laffen. Venetia 1584 S.24. und 25.– Schwankend
z -
schwarzen Laufer c5und hat kein Feld, aufwelches $ 1. Jeder Pedina oder Bauer | kan in fei
erziehen könnte, daher muß er das Schach durch nem ersten auszug | aufs dritte feld |
b2–b4 decken, indem er bei dem Bauern a4 hinfur-springen.
vorbei zieht undzugleich, durch einen Thurma2, § 2. Alleine | es stehe eine Pedina, vom Ge
ein aufgedecktes Schach dem feindlichen, schwar gentheil necht neben demselben dritten
zen Könige giebt. Schwarz kann nun nicht den felde | gegen dem muß dieser | am er
Bauern, der auf b4 gezogen, durch aA–b3: sten | ein fand thon | und darf nicht
in der vorher angegebenen Weise en passant für ihme | dan am ersten | ein feld zie
E i n l e i t u n g. 11
In
“ENTHAIL | II)N DEN (ENDINNEN HEUTE.
im ersten
aber Zuge
so, wie er nur
jetzt einen Schritt machen, schlug
schlägt. LN Z
- - - Z -Z
4
- Z
gefangen werde; nach dem vierten Zuge § 5. Dem Könige allein bietet man laut Schach
bedarf es dazu aber der Einwilligung jedoch ist auch dieses nicht nothwendig,
des Gegners. nur kann nicht weiter gespielt werden,
$ 2. Vor der ersten Partie wird der Anzug wenn ein Spieler seinen König im Schach
und, auf Verlangen eines Spielers, auch stehen läßt.
die Farbe durch das Loos bestimmt. § 6. Wer den feindlichen König, falls das
Die Farbe bleibt für die ganze Sitzung, Spiel nicht vorher aufgegeben wird,Mat
der Anzug wechselt aber mit jedem Spiel, fetzt, hat gewonnen, es kommt aber
es mag gewonnen werden oder unent nichts darauf an, ob dieser König sich
fchieden bleiben. allein oder nochmit anderen feiner Steine
$ 3. Berührt der Spieler einen Stein, so ist aufdem Brette befindet. Wenn ein Spie
er verpflichtet, ihn zu ziehen, oder, wenn ler aber in einem Endspiele hinreichende
es ein Stein des Gegners ist, ihn zu Kräfte hat, um damit Matzu geben, es
schlagen:pièce touchée –piècejouée; jedoch in 50 Zügen nicht ausführt, so
es sei denn, daß der Spieler vorher aus wird das Spiel als unentschieden auf
drücklich gesagt habe, daß er den Stein gehoben.
nur zurecht rücke (französisch,j'adoube). § 7. Nur die beschränkte Rochade ist gestat
Kann der berührte Stein nicht gezogen tet, es ist aber gleichgültig, welchen der
werden, so muß zur Strafe der König beiden Steine man dabei zuerst berührt.
ziehen, der aber in diesem Falle nicht § 8. Ein Bauer kann en passant geschla
rochiren darf; kann der König aber auch gen werden.
nicht ziehen, ohne sich einem Schach . Ein Bauer, welcher bis auf die erste
auszusetzen, so hat das Berühren des Felderreihe des Gegners vordringt, tritt
Steines keine Folgen. Auf die Strafe dort sogleich in den Rang und die Wirk
kann der Gegner so lange dringen, als famkeit des Offizieres, den der Besitzer
er selbst noch keinen Stein zu einem des Bauern zu haben wünscht, selbst
nächsten Zuge berührt hat. Es versteht wenn er denselben noch nicht verloren
sich übrigens von selbst, daß wenn aus hat, jedoch ist man gezwungen sogleich
Unachtsamkeit ein Stein umgeworfen oder einen Offizier zu wählen und kann nicht
berührt ist, der Gegner nicht verlangen den Bauern als Bauern stehen laffen.
wird, daß nun auch dieser Stein oder Sollte sich ein hier nicht erwähnter Fall
der König gespielt werde. ereignen oder sollten die Spieler über die Aus
§ 4. Zieht man einen falschen Zug oder ei legung eines der Gesetze verschiedener Meinung
nen Stein des Gegners, so hat der fein, so würden sie wohl am besten thun, wenn
Gegner das Recht den Zug als richtig fie die Entscheidung einem unparteiischen und
gelten zu laffen und dann einen eigenen im Spiele erfahrenen Zuschauer überließen.
Zug daraufzu thun.
-
-
manche Partie anfangs dadurch verloren gehen, und vorzüglich nicht, wenn mit Vorgabe gespielt
aber es ist nothwendig, um sich an strenges wird. In der Regel sieht der Zuschauer nicht
Spiel zu gewöhnen, und dieses ist nothwendig, so viel, als der Selbstspielende, obgleich es
um ein guter Spieler zu werden. wohl vorkommt, daß er Etwas sieht, was die
Es giebt Spieler, welche bei ihren oder des fem entgangen war. Dies kommt dann wohl
Gegners Plänen laut denken und mit dem Fin zur Sprache und daher scheint die häufig be
ger auf den Feldern des Brettes umherfahren, häuptete Meinung entstanden zu sein, daß der
was gewiß eben so langweilig wie unnütz ist. Zuschauer mehr fehe, als der Spielende; dievie
Man hüte sich, des Gegners Spiel zu eri len Fälle aber,in denen der Spielende mehr sieht
tifiren, oft thut man es, wenn man durch ei als der Zuschauer, kommen nicht zur Sprache.
gene schlechte oder des Gegners gute Züge in Schwache Spieler setzen die Schönheit einer
eine üble Lage und Laune gebracht ist, und dann Partie in die Maffe der noch vorhandenen Fi
ist man in der Regel im Urtheilen eben so un-. guren und halten es z.B. für des Spiels un
gerecht, als einseitig. würdig, Damen zu tauschen. Ein guter Spie
Man gebe ein Spiel zur rechten Zeit auf ler wird hingegen um eines kleinen Vortheils
d. h. dann, wenn man nach der Stärke des willen, oder um einem Nachtheile zu entgehen,
Gegners zu urtheilen, keine Aussicht auf Pat der aber späterhin entscheidend werden kann,
oder Remis mehr hat. nicht allein die Damen, sondern wenn es nöthig
Wenn bei dem nächsten Zuge keine Wahl und möglich ist, sämmtliche Offiziere tauschen.
ist, z. B. wenn dem Könige Schach geboten ist Der Zweck des Spieles ist, den Gegner mat zu
und er nichts vorsetzen kann und nur ein Feld fetzen und wer dies auf dem kürzesten Wege
hat, wohin er gehen kann, so ziehe man fo thut, spielt gewiß am schönsten. „Figuren ohne
gleich; manche Spieler wollen in solchen Fällen Vortheil zu tauschen, als des Schachspieles un
die weitern Folgen berechnen und bedenken nicht, würdig“ ist überhaupt mehr eine Redensart;
daß dieses hernach weit leichter gehe. Bei com ganz gleichgültig, ob man tausche oder nicht,
plicierten Stellungen bedenke man sich aber, selbst ist es wohl felten: man tauscht also entweder
wenn es anscheinend lange dauert, und gestatte mit Nachtheil oder mit Vortheil, im erstern
dem Gegner ein Gleiches. Falle hat man schlecht, im letztern gut gespielt.
Anfänger spielen in der Regel zu schnell, Was aber ein Vortheil sei, darüber können
indem sie sich mehr auf ihr Gefühl, als auf Spieler wohl verschiedener Meinung fein und
einen wohlcombinierten Plan verlaffen, und – der Stärkere wird oft da einen Vortheil sehen,
nach ihrem Ausdrucke – gern. Etwas wagen. wo ihn der Schwächere gar nicht ahnet.
Beffer ist es für sie, langsam zu spielen, die Hiermit mag genug über Sitte und falsche
Absicht des Gegners zu ergründen zu suchen Grundsätze beim Schachspiele gesagk fein; wir
und selbst, wenn sie einen nach ihrer Ansicht werden jetzt zu dem eigentlichen Spiele über
guten Gegenzug haben, noch zu untersuchen, ob gehen.
nicht ein noch beferer Zug vorhanden Das Schachspiel unterscheidet sich namentlich
fei: Letzteres unterlaffen selbst beffere Spieler dadurch von mehreren andern Brettspielen, daß
gar häufig. nicht die gänzliche Beraubung des Gegners,
Man schäme sich nicht, von einem stärkeren sondern das Matfetzen des feindlichen Königs
Spieler eine Vorgabe anzunehmen, wenn der den Sieg entscheidet; deßhalb wird Schwächung
felbe nicht aus Gefälligkeit ohne dieselbe spielen des Gegners durchdas Wegnehmen einer Steine
will. Denn durch die, auf diese Art hergestellte nicht als eigentlicher Zweck, sondern nur als
Gleichheit gewinnt das Spiel für beide Theile ein zum Zwecke führendes Mittel betrachtet wer
an Intereffe, während es unbillig wäre, von den können, was aber dann z. B. unzweckmä
einem stärkern Spieler Unterhaltung zu verlan ßig ist, wenn man das Matetzen des feindli
gen, ohne sie ihm selbst zu gewähren. Man chen Königs ohne daffelbe auch erreichen kann.
hüte sich aber, einem Fremden eine Vorgabe an Hat man sich mit dem Spiele erst ein we
zubieten, da es möglich ist, daß er vorgeben nig vertraut gemacht, so wird man bald einse
fönnte. hen, daß der Gewinn einer Partie bei auf
Als Zuschauer rede man nicht in das Spiel merksamem Spiele des Gegners nicht in wenigen
E i n l e i t u n g. 15
Zügen zu erreichen ist, da dem einen Spieler Fehler macht) auf Mat zu spielen, sondern daß
ganz dieselben Kräfte und Mittel zu Gebote es darauf ankommen wird, seine Steine wohl
stehen, wie dem andern, daß Jener daher gleich geordnet ins Spiel zu bringen und dann ent
falls angreifen und zur Vertheidigung zwingen weder die Fehler des Gegners zu benutzen oder
kann: daraus wird folgen, daß man nicht im seine Position in der guten Verfassung zu er
Stande ist, von den ersten Zügen an, (voraus halten und wo möglich allmählig zu verbeffern,
gesetzt, daß der Gegner keinen entscheidenden um endlich das Mat geben zu können.
man es mit einer solchen Figur, welche die Bei dem möglichen Umtausche der Dame
Schach bietende zugleich angreift, also nicht mit gegen geringere Offiziere muß auf die Stellung
einem Springer, sondern in schräger Richtung des Spieles nach dem Tausche eine besondere
mit einem Laufer oder der Dame. Sonst würde Rücksicht genommen werden. Steht das eigene
die vorgesetzte Figur auf längere Zeit unthätig Spiel völlig gedeckt, der König in Sicherheit
gesperrt bleiben und von noch andern angegrif und haben namentlich die Thürme eine schon
fen, leicht ein Opfer werden. Hat man aber günstige oder eine solche Stellung, daß sie sich
schon rochirt oder will man es überhaupt nicht, leicht entwickeln können, so ist der Umtausch
so ist es gewöhnlich beffer aus dem Schach zu der Dame gegen drei leichte Offiziere vortheil
ziehen, als eine Figur vorzusetzen, es sei denn, haft, da man mit den leichten Figuren die feind
daß man nach der Rochade den Thurm gegen liche Dame sehr belästigen und namentlich be
ein schräg gebotenes Schach der Dame auf der stimmte Punkte wegen mangelnder Deckung wird
zweiten Linie vorsetzt, um die Thürme hernach forcieren können. Bei unentwickeltem und nicht
zu dubliren. festem Spiele hüte man sich aber vor dem
Es ist oft beffer, einen feindlichen Bauern, Tauche, da die feindliche Dame in der Regel
der vor dem Könige steht, zu dessen Schutze ste noch Etwas erobern wird.
hen zu laffen, als ihn zu nehmen; er deckt in Einen Punkt, den man durch einen niedern
manchen Fällen beffer, als ein eigener Bauer. Stein vertheidigen kann, soll man ohne besondere
Da ein König sich nicht selbst in Schach Gründe nicht mit der Dame decken.
stellen darf, so folgt daraus, daß ein König Im Anfange eines sich regelmäßig entwik
niemals den andern oder die feindliche Dame kelnden Spieles steht die Dame oft am besten
angreifen darf auf dem zweiten Felde ihres Laufers.
Befindet man sich in einer Stellung, an der
Von der Dame. man nichts ändern möchte, so ist es oft rathsam
Die Dame, als die mächtigste Figur, darf, mit der Dame einen unnützen Zug zu thun.
wenn es nicht einen entscheidenden Angriff gilt,
nicht zu früh ins Spiel geführt werden, weil
sie jedem Angriffe eines schwachen Steines aus Von den Thürmen, -
weichen muß und sich der Gegner durch stetes Beim Beginne des Spieles stehen die Thürme
Angreifen der Dame nicht allein entwickelt, son bewegungslos und find am schwierigsten in
dern sie auch oft so in die Enge treibt, daß sie Thätigkeit zu bringen. In der Regel ist es
entweder gar nicht oder nur durch Opfer ge falsch, durch Ziehen des Thurmbauern dem
rettet werden kann. Man überlege deshalb auch Thurme Freiheit verschaffen zu wollen, denn
sehr wohl die Folgen, wenn man mit der Dame 1. stört man dadurch die Rochade nach jener
in das feindliche Spiel einbrechen und Etwas Seite und 2. wird der so ins Spiel dringende
nehmen kann. Erobert der Gegner auch nicht Thurm von den feindlichen niederen Steinen
die Dame, so wird er sie vielleicht so lange ein häufig angegriffen werden, was bei einer Un
sperren können, bis er seinen Anöriff entwickelt gelenkigkeit auf vollem Brette ihm oft Verder
hat; hiervon werden in den Eröffnungen und ben bringt. Gewöhnlich führt man die Thürme
den wirklich gespielten Partien mehre Beispiele dadurch in Thätigkeit und Verbindung, daß
vorkommen. " - -
der Gegner dann Thürme zum Tauche, so spiele von entscheidenden Folgen.– Der Thurm eig
man fo, daß derselbe nach vollbrachtem Tausche net sich bei Spielendungen auch vorzüglich dazu,
nicht im Besitze der offenen Linie bleibt. Ist des den feindlichen König von einem Theile des
Gegners Thurm also von einem andern Thurme Brettes abzuschneiden; ferner ist er außer der
gedeckt, so wird man nicht nehmen, sondern Dame, der einzige Offizier, der mit Hülfe des
nehmen laffen und mit dem andern Thurme Königs allein mat machen kann.
wiedernehmen; ist des Gegners Thurm aber
von einer leichten Figur oder dem Könige ge
deckt, so wird man häufig mit Vortheil nehmen Von den Laufern. -
und wenn Jener wieder genommen hat, die of Den Königslaufer nennt man auch den An
fene Linie durch den andern Thurm behaupten. griffslaufer, weil er aufFeldern der Farbe läuft,
Ist eine offene Linie zu besetzen, so unter auf denen der feindliche König vor und nach
suche man wohl, mit welchem Thurme man es der Rochade steht und weil er von f1 nach c4
thue; dies wird sich danach richten, ob noch gezogen den schwachen Punkt f7 angreift. Kann
Linien vorhanden sind, deren Besetzung durch man diese Richtung nicht durch Bauern mas
denandern Thurm von Wichtigkeitwerden könne. kiren, so ist es oft gut, den Damenlaufer dem
Hat man z. B. nach der kurzen Seite rochirt feindlichen Königslaufer entgegenzusetzen und ihn
und die d Linie soll von einem Thurm besetzt zum Tausche oder zum Rückzuge zu zwingen
werden, die e Linie kann aber später auch be oder ihn selbst abzutauschen. Auf der andern
jetzt werden müffen, so wird man den Thurm Seite sei man nicht zu ängstlich in der Erhal
a1 nach d1 ziehen; wäre die spätere Besetzung tung des Angriffslaufers, zumal, wenn man
der e Linie aber nicht wichtig, sondern die der dadurch Züge verliert, oft kann man den Lau
c Linie, so würde man den Thurm f1 nach d! fer einen Schritt zurückziehen (von c4 nachb3)
ziehen. Scheint es gleichgültig mit welchem und wenn der Gegner tauscht, mit dem Thurm
Thurme man eine Linie besetzt, so besetze man bauern wiedernehmen, wodurch der Thurm fo
die von a bis d mit dem Damenthurme, die gleich eine freie Linie bekommt.
von h bis e aber mit dem Königsthurme; da Die Laufer stehen bei der Eröffnung sehr
durch wird dem andern Thurme ein möglichst gut auf der der Rochade des feindlichen Königs
großer Spielraum gelaffen. entgegengesetzten Seite, da sie denselben so aufs
Die Thürme eignen sich weit besser dazu, in Wirksamste bedrohen. Beide Laufer (so wie
die Dame gehende Bauern zu unterstützen, als auch beide Springer) sind gewöhnlich stärker,
fie davon abzuhalten. Hierzu find in der Re als Laufer und Springer, worauf man bei vor
gel die Laufer weit geschickter. Hat man dem kommendem Abtauche wohl zu sehen hat.
nach starke Bauern, so tausche man vorzüglich Ist man an Bauern schwächer, so suche
Damen und Laufer und führe die von den man die Laufer überhaupt, besonders aber ei
Thürmen und dem Könige unterstützten Bauern nen Laufer von der entgegengesetzten Farbe zu
in die Dame: hat aber der Gegner starke Bauern, erhalten, wodurch das Spiel oft, trotz derBau
so thue man das Gegentheil d. h. man suche ernübernlegenheit auf der einen Seite, remis
Thürme zu tauschen und vermeide den Tausch wird. Der Laufer deckt sich freilich mit einem
der Dame und Laufer. Bauern gegenseitig, dafür kann er aber das
Wenn das Spiel gut geordnet steht, man Vordringen der Bauern auf ein Feld anderer
aber aus Gründen noch nichts Entscheidendes Farbe nicht unterstützen, was der Springer
unternehmen will oder kann, so wird man oft wohl vermag, und deshalb giebt es Endstel
durch richtiges Placiren der Thürme feine Stel lungen, in denen der Springer stärker als der
lung noch verbeffern können. Laufer ist. -
jeder Seite, und hat der eine Spieler einen d3, d1, nebst vielen analogen Feldern); steht
Springer, der andere hingegen einen Laufer, so ist er eins oder dreiFelder senkrecht vom Springer,
derSpringer mitunter stärker,da er alle 64Felder, fo kann dieser im zwei und im letzten Falle
der Laufer hingegen nur 32 betreten und Bauern, oft erst in 4 Zügen Schach bieten z. B. Kd4,
die nicht auf Feldern seiner Farbe stehen, nicht S(d3d1); steht er zwei Felder schräge vom
angreifen kann. Im Allgemeinen sind aber Laufer Springer, so kann dieser erst im dritten Zuge
und Springer für gleich starke Offizierezu halten. Schach bieten z. B. K e6, S c4; hierauf und
Wegen der Menge Felder, welche die Sprin auf eine Menge ähnlicher Sellungen, die sich
ger angreifen, ist es oft schwer, ihre wirkliche nach dem angeführten leicht finden laffen, zu
Absicht zu errathen, weshalb man sie bisweilen achten, ist gegen das Ende des Spiels oft von
mit Vortheil zu Scheinangriffen und um den großer Wichtigkeit.
Gegner in Verwirrung zu setzen, gebrauchen Hat die feindliche Dame dem Könige Schach
kann. Können sie von Bauern gedeckt, ein Feld geboten, so daß gerade ein Feld zwischen diesen
in Besitz nehmen, aufdem sie nicht von Bauern beiden Figuren frei ist, z. B. das Feld e4 zwi
des Gegners anzugreifen sind, so belästigen sie fchen e3 und e5, so wird, wenn man dieses
das feindliche Spiel sehr und nöthigen oft zum Feld e4 mit einem Springer besetzt, die Dame
Opfer eines Thurmes gegen den Springer. im nächsten Zuge kein Schach geben können.
Bei Spielen, wo die Bauern gegenseitig in ei In der Partie ist ein Springer auf dem
nander gezogen sind, steigt der Werth des Sprin sechsten Felde der Dame besonders günstig pos
gers und er ist dann dem Laufer vorzuziehen, tiert, wenn der feindliche Damenbauer noch nicht
der gewöhnlich in solcher Lage gar Nichts un aufgezogen ist und man den eignen Springer
ternehmen kann, während der Springer noch wo möglich durch einen Bauern decken kann.
am leichtesten einen Weg ins feindliche Spiel Um diese Stellung zu erlangen, muß man den
bahnt. Gegen vorrückende Bauern sind die Königsbauern auf sein fünftes Feld vorrücken
Springer oft sehr schwach, da jeder ungedeckte und den Damenspringer von b1 über c3, e4
Bauer sie angreifen und verjagen kann; sie eig oder b4 nach dö bringen.
nen sich daher besser zum Angriffe als zur Ver
theidigung.
Die von einigen Schriftstellern angeführte Von den Bauern.
Regel,dieSpringer früher nicht insSpielzubrin Diese schwächsten Steine sind am schwersten
gen, als bis man die Lauferbauern gezogen hat, zu führen, was wohl mit darin einen Grund
um diese nicht im Gange aufzuhalten, kann ei hat, daß ein Fehlzug mit einem Offiziere durch
gentlich nur als eine Ausnahme betrachtet wer den Rückzug wieder gut zu machen, bei den
den, denn es ist in der Regel wichtiger mit den Bauern aber, da sie nicht zurückziehen können,
Springern, als mit den Lauferbauern zu agieren. von entscheidenderen Folgen ist.
Die Springer sind ja nicht dazu bestimmt, auf Beim Beginne des Spieles ist es vortheil
den Feldern, wo sie die Lauferbauern am Vor haft, die Bauern des Königs und der Dame
gehen hindern, stehen zu bleiben. Im giuoco zwei Schritte so vorzuziehen, daß der Gegner
piano z. B. fündigt jeder Spieler im zweiten sie nicht abtauchen kann. In dieser Stellung
Zuge gegen obige Regel und thut vielleicht doch find sie in der Regel stärker, als wenn sie
den besten Zug, der auf dem Brette vorhan noch weiter vordringen, da sie so das Ein
den ist. dringen der feindlichen Figuren in das Spiel
Folgendes merke man sich über die Stellung am besten verhindern. Man ziehe sie dann nicht
von König und Springer gegen einander: steht früher vor, als bis sie durch Bauern angegrif
der Springer auf einem Eckfelde, so kann er fen werden, find sie aber weiter vorgedrungen,
von dem zwei Schritte schräge vor ihm stehen fo unterstütze man sie womöglich mit den Lau
den König gefesselt und genommen werden, z.B. ferbauern.
Kc3, Sa1; steht der König eins oder drei Fel Den Bauern des Königslaufers gegen den
der schräge oder zwei oder vier Felder senkrecht feindlichen Königsbauern umzutauschen, ist vor
vom Springer, so kann dieser im folgenden theilhaft, denn man setzt sich so leichter in den
Zuge Schach bieten, z. B. K d5, S (c4, a2, Besitz des Centrums und der Königsthurm be
E i n l e i t u n g. 19
-
kommt durch die Rochade sogleich eine offene dem sie sich dadurch gegen das Eindringen der
Linie. Beim Ziehen des Königslauferbauern Springer und Laufer trefflich geschützt wähnen.
berücksichtige man aber wohl, ob der feindliche Dieser Zug ist aber nur in seltenen Fällen,
Angriffslaufer jetzt nicht die Rochade verwehre: z. B. wo es darauf ankommt, den feindlichen
in diesem Falle ist es besser erstzu rochiren, den Damenlaufer zu beschränken, zulässig; in der
König in die Ecke zu ziehen und dann mit dem Regel schadet er, da der andere Spieler dadurch
fBauern vorzugehen und diesen gegen den Kö ein Tempo gewinnt und dadurch vielleicht die
nigsbauern abzutauschen. So hatman,wennz.B. Entwicklung wichtiger Figuren zu verhindern
der eigneKönigsbauerauchausdemSpiele ist,zwei weiß. Außerdem wird aber der einen Schritt
gegen dreiBauern aufder Königsseite,was wegen vorgezogene Thurmbauer dem eigenen Spieler
der offenen Linie für den Thurm vortheilhaft gefährlich, wenn der Gegner die Rochadeseite des
ist. Ebenso ist es gut, auf der Königsseite Königs mit feinen Bauern angreift; dann ist
vier verbundene Bauern gegen zwei zu haben, es immer am besten, wenn keiner der Bauern
wo dann diese Bauern die Stärke des Spieles vor dem Könige gezogen hat, weil der von des
ausmachen und durch dahinter gestellte Thürme Gegners Bauern. Angegriffene durch Vorziehen
gedeckt, nach dem Abtauche der Damen und öfters eine feste Stellung erlangen kann. Außer
Laufer sehr wichtig werden. Vier Bauern gegen dem ist der auf der Seite der Rochade einen
drei, oder dreigegen zwei find nicht vortheilhaft. Schritt vorgezogene Thurmbauer gewöhnlich nur
Auf die Erhaltung der Freibauern muß man durch den Springerbauern gedeckt, der also nichts
die größte Sorgfalt verwenden, da hiervon öf Anders decken kann; der Gegner kann so auch
ters die Entscheidung der Partie abhängt; am öfters durch Opfern einer Figur gegen zwei
vortheilhaftesten ist es, wenn man sie durch Bauern (den Thurm-und Springerbauern) das
Bauern decken kann, da sie sonst leicht erobert Spiel entweder remis machen oder gewinnen.
werden können. Man gewöhne sich also nicht daran, den Thurm
Oefters muß man einen zum Tausche ge bauern ohne erhebliche Gründe einen Schritt zu
stellten Bauern nicht nehmen sondern vorbei zie ziehen, denn die Laufer und Springer des Geg
ben; würde man selbst nehmen, so öffnete man ners die sich nähern, können in der Regel durch
dem Feinde eine Linie und brächte seine eignen andere Mittel zurückgetrieben werden. Auch das
Bauern in Unordnung. darf kein Entschuldigungsgrund fein, daß der
Ein isolierter Bauer, der zuweit vorgedrun König ohne Ziehen dieses Bauern leicht durch
gen ist, kann in der Regel nicht vertheidigt einen auf die letzte Reihe kommenden feindlichen
werden, wenn ihn der Gegner mit allen Figu Thurm mat gesetzt werden kann; solches Mat
ren angreift; doppelt schädlich ist ein isolierter ist nur Folge großer Unvorsichtigkeit, die man
Doppelbauer. Sonst sei man nicht zu ängstlich, leicht vermeiden kann.
um Doppelbauern zu vermeiden; schlagen die Gegen Ende des Spiels giebt man zuweilen
Bauern dem Centrum zu, z.B. von der b nach mehre Bauern mit Vortheil Preis, wenn es
der c Linie, und stehen sie mit andern Bauern dadurch gelingt, einen Freibauern zu bekommen.
in Verbindung, so schaden sie in der Regel Es ist durchaus nothwendig, die Führung
Nichts und leisten sehr oft z. B. bei Forcierung der Bauern gegen Ende des Spieles, wenn ent
des feindlichen Centrums oder bei der Erhal weder nur noch Bauern oder Bauern und Fi
tung des eigenen, wichtige Dienste; nur ver guren vorhanden sind, gründlich zu verstehen
meide man Doppelbauern, wodurch sich die und sich die Grundsätze, auf denen das Spiel
Bauern aus der Mitte entfernen und vorzugs dann beruht, anzueignen. Wir verweisen den
weise Doppelbauern auf der Thurmlinie, da Leser wegen dieses Gegenstandes auf die Abthei
diese isoliert sind. - lung „Spielendungen“, deren gründliches Stu
Anfänger sind geneigt, die Thurmbauern dium vor dem Studieren der Spieleröffnungen,
beim Beginne des Spieles und namentlich,wenn oder wenigstens neben demselben wir nicht genug
fie rochiert haben, einen Schritt vorzuziehen, in empfehlen können.
--------
Kritik der Autoren
oder
In der folgenden kurzen Uebersicht der wich Clodius, Cancellieri, Höck, Walker, auf
tigeren Autoren find nur diejenigen Arbeiten ge folgende Werke:
nannt worden, welche von Einfluß auf das Cessolis, Liber de moribus hominum
praktische Spiel oder die Fortbildung der Theorie et officis nobilium super ludo Scacorum
gewesen sind. Daher werden die vielen alten oder deutsch: „Dis büchlin weitet die außle
Manuscripte, welche sich in mehren Bibliothe gung des | chachzabel spiels, Und menschlicher
ken noch finden, und die ersten Druckwerke ganz fit | ten, Auch von den ampten der edeln“.
übergangen. Dieselben enthalten auch nur Be Verfaßt ist diese Schrift um 1290 von einem
fchreibungen der Züge in Versen und in Prosa, Predigermönche Jacobus de Ceffolis und
oder alte künstliche Endspiele, welche ebenfalls in sehr vielen Handschriften und Uebersetzungen
für uns von äußerst geringem Werthe find, da durch ganz Europa verbreitet. Nach der fran
zwei der Steine, nämlich Laufer und Dame, zösischen Uebersetzung des Mönches Jehan de
früher eine weit beschränktere Wirksamkeit als Vignay druckte William Carton welcher
jetzt hatten. Ueberhaupt find meist die Bücher um 1471 zu Köln eine Buchdruckerei angelegt
erwähnt, welche nur Anfangszüge oder Partien hatte, eine englische Uebersetzung, welche drei
und nothwendige, im Spiele vorkommende End Jahre später 1474, zu London heraus kam und
stellungen behandeln. Aber es ist unsere Ueber das erste englische mit Metalltypen gedruckte
ficht auch nicht einmal ein vollständiges Register Buch ist.
aller dieser Werke, denn viele konnten nicht Hyde, Thomas, S. T. D. – De Ludis
aufgeführt werden, da wir selbst keine genügende Orientalibus, libri duo, quorum prior est
Kenntniß von denselben hatten, andere erschie duabus partibus: 1. Historia Shahiludi La
nen uns aber weniger wichtig und blieben aus tine; deinde, 2. Historia ShahiludiHeb. Lat.
diesem Grunde unberücksichtigt. Unter die Letz per tres Judaeos. Liber posterior continet
teren gehören besonders die weitläufigen Arbei HistoriamReliquorumLudorum Orientis.Oxo
ten von Hornh 1824, Reinganum, 1825.– ni 1694 und wieder abgedruckt, Oxford 1767.
Silberschmidt, 1826 und 1829. – Netto, Richard Twiss, Chess Vol 1 und 2
1827.–v.Mauvillon, 1827. –Waidder, London 1787 und 1789, ferner:
1837. – Orell, 1840. – Käfer, 1842 c. Miscellanies 2 Vol. London 1805. Beide
Alle diese Werke sind, in sofern sie Abschnitte Werke bilden eine interessante Sammlung von
früherer Autoren wiedergeben, sehr brauchbar, Anekdoten und anderen auf das Schach bezüg
können dann aber auch nur als Uebersetzungen lichen Notizen.
oder neue Abdrücke in Betracht kommen. Sir Frederic Madden, Historical re
Wer über die Geschichte des Spiels und marks on the introduction into Europe of
feine Literatur weiteren Aufschluß erhalten will, the game of Chess. London 1832, wieder
den verweisen wir, neben den Catalogen von abgedruckt in Archaeologia vol XXIV und im
-
ersten Bande der Chess Players Chronicle. sammenstellen der Maffe feiner Citate verfah
London 1841. Dieser kleine Auffatz enthält ren ist. -
reicht, stets zur Dame gemacht werden, auch wenn Während eines mehrjährigen Aufenthaltes
das Spiel dadurch verloren geht und durch die zu Paris verfaßte Greco, vor dem Jahre 1615,
Wahl eines anderen Steines hätte gerettet wer sein Werk in italiänischer Sprache, welches je
den können. (Man vergleiche hierzu Buch II. doch lange Zeit nur im Manuscripte blieb. Er
Abschn. III.$.13. No.VII. des vorliegenden Wer schloß sich darin den in Frankreich allgemein gel
kes.) Salvio's geschätztes Werk besteht aus tenden Spielregeln an, und war so der erste ita
zwei Theilen, deren einer jedoch meist historische liänische Schriftsteller, welcher sich ausschließlich
Notizen enthält, und wurde zu Neapel 1604 und der beschränkten Art zu rochiren bediente, was
zuletzt 1723 in vier Büchern mit zwei Anhän nach ihm in Italien mit dem Ausdruck „Arroc
gen gedruckt. Sarratt hat den größeren Theil carsi alla Calabrista“ bezeichnet wird. Das
der Spiele übersetzt und zusammen mit dem Da Werk des Greco gehörtzu den wenigen Schach
miano und Lopez in einem Bande herausge büchern, welche allgemein bekannt sind und ist
geben: „The works of Damiano, Ruy-Lo fast in alle europäischen Sprachen übersetzt; es
pez, and (S. 183–345) Salvio on the giebt davon sogar eine alte russische Uebersetzung.
game of Chess. April 1813. London.“ Von Die jetzt allgemein verbreiteten Ausgaben, unter
den italiänischen Originalausgaben fagt Wal denen die beste von Lewis 1819zu London be
ker im Palamède, 1842, S. 158: l'ancien sorgt wurde, und die in Deutschland sehr be
et admirable traité de Salvio abonde sur kannte von Moses Hirschel: Das Schach des
les marchés de l'Europe. Dies ist jedoch, Herrn Gioachino Greco Calabrois . . . .
wenigstens in soweit es Deutschland betrifft, nicht Breslau 1784, (andere Exemplare haben auf
richtig, denn beiuns kommt das Werk im Buch dem Titelblatte Leipzig 1795) sind vollständiger
handel gar nicht vor und, so viel uns bekannt als die zuerst erschienenen, z. B. als die zu Lon
ist, befinden sich nur zwei Eremplare vön ver don 1656 gedruckte Ausgabe; vielleicht ist die
schiedenen Ausgaben auf der königlichen Biblio häufig citierte Auflage, Paris 1669, die erste voll
thek zu Dresden, ein drittes aber, welches wir ständige. Dies Werk gehört unstreitig zu den
zu benutzen. Gelegenheit hatten, besitzt der Herr vorzüglichsten und zugleich belehrendsten Arbei
Dr. Bledow in Berlin. Das letztere ist die ten über das Schachspiel. Es enthält ungefähr
Ausgabe von 1723: ll giuoco degli Scacchi 150 höchst geistreiche, wenn auch nicht durch
del Dottor Alessandro Salvio, diviso in gängig neue, Partien ohne Anmerkungen, welche
IV. libri, ed in questa ristampata accre aber selten über den 22sten oder 23sten Zug
sciuto di alcuni giuochi dello stesso Autor, hinausgeführt sind; den Schluß bilden 6 End
etc. In Napoli; nella stamperia di Felice spiele, von denen sich aber ebenfalls, z. B. das
Mosca, 1723. . zweite (Hirschel S. 123) schon bei Salvio
(1723, S. 135)findet. Häufig ist es dem Greco
zum Vorwurf gemacht worden, daß keines sei
Gioachino Greco 1615.
ner Spiele fehlerfrei sei, ja, daß sich oft mehre
Greco wurde wahrscheinlich auf der Halb Versehen in derselben Partie befänden, ohne
insel Morea geboren, kam aber schon sehr früh daß er sie angäbe. Wenn man jedoch die Spiele
nach Calabrien, woher er den Beinamen des Ca genauer betrachtet, so wird man wohl selbst die
labresen erhalten hat. Er wurde im Hause des Fehlzüge leicht entdecken, obgleich die Fehler meist
Marano erzogen, welchem er, wenigstens in von der Art sind, daß sie im wirklichen Spiel,
seiner Jugend, im Schachspiel nicht gewachsen selbst unter guten Spielern, häufig vorkommen
war, wie dies Salvio gegen das Ende seines können, und über dieß weiß Greco ein jedes
zweiten Buches anführt. Obgleich Greco ur Versehen so höchst elegant zu benutzen, daß man
prünglich unbemittelt war, so soll er sich doch schon deswegen hinreichende Unterhaltung und
durch sein Spiel und besonders zu Paris, wo Belehrung im öfteren Durchspielen seiner Par
er 50.000 Ducaten, wie erzählt wird, gewann, tien finden wird. Uebrigens handelt ein ganzer
ein bedeutendes Vermögen erworben haben. Von Abschnitt in dem Werke des Cozio Thl. I. S.
Paris aus ging er nach England, und wäre dort 308–357, Libro terzo, Sinsegna una di
beinahe ermordetworden; gestorbenist erin Indien fesa particolare pel Nero che ha il secondo
und hinterließ all sein Hab und Gut den Jesuiten. tratto alli giuochi del Calabrese, allein über
24 Chronologisch geordnete Uebersicht der
diese Fehler des Calabresen, so daß in Verbin fchieden tadle, daß er (Sarratt) aber glaube,
dung mit dieser Ergänzung das Werk des Greco der Herzog habe denselben Fehler wie Rui Lo
gewiß hinreichend deutlich ist. pez begangen, nämlich er kritifire einen stärkern
Spieler als er selbst war. Daß die Autoren übri
gens nicht längst schon auf die Identität dieser
beiden Werke aufmerksam geworden sind, ist um
Gustavus Selenus 1616.
fo auffallender, da Selenus in seiner Vorrede
Der Herzog August von Braunschweig selbst mittheilt, daß er der Ordnung, welche ein
und Lüneburg, geboren 10. April 1579, gest. Hispanier Rui Lopez in seinem Schachbuche
17.Sept. 1666, der Gründer der Bibliothek zu gehalten, fich gebrauchet. - .
Wolfenbüttel, übersetzte und erweiterte das Werk Gustavus Selenus, oder vielmehr der Her
des Lopez und gab seine Arbeit 1616, und, wie zog August, machte um das Jahr 1598, als er
auf dem Titelblatte einiger Exemplare steht, 1617 nochder Jüngere genannt wurde und keine Aus
zu Leipzig in Druck, unter dem Titel: Das ficht auf den Thron zu kommen hatte, eine Reise
Schach- oder König-Spiel von Gustavo Se durch Italien, Sicilien, Malta, und mag wohl
leno, in vier unterschiedene Bücher, mit beson daher die Uebersetzung des Lopez von Tarsia,
derm Fleiß, gründlich und ordentlich abgefaffet, Venezia 1584, mit nach Deutschland genommen
Fol. 495 Seiten stark. Seite 174–424 ent haben, welche er später ins Deutsche übertrug.
halten nun die Spiele des Lopez, das Uebrige
handelt von dem Ursprunge und der Geschichte
des Schachspiels, von den Gesetzen und dem Pietro Carrera 1617.
Werthe der Steine,wie die Einwohnerzu Strö
peke, den Schach auf dreierlei Art ziehen und Don Pietro Carrera wurde 1571 zu Mi
zuletzt über ein ganz anderes Spiel, die Ryth litello geboren und starb 1647. Von den ver
momachia. In das Exemplar, welches in der schiedenartigen Werken dieses Autors, in denen
Wolffenbüttelchen Bibliothek befindlich ist, und er übrigens eine genaue Kenntniß der alten Ge
welches Koch, wie er in der Einleitung einer schichte seines Vaterlandes Sicilien an den Tag
Schachspielkunst sagt, zu seiner Arbeit benutzte, legt, interessiert uns hier zunächst eine in acht
find mehre Anmerkungen von dem Verfaffer ei Bücher geheilte Abhandlung über das Schach
genhändig eingeschrieben. Bei dem zweiten Gam spiel, welche er 1617 in seinem Geburtsorte
bitspiele S. 216 steht ein großes Kupfer, wor drucken ließ. Eine genaue englische Uebersetzung
auf zwei Spieler abgebildet sind, die das daselbst dieses äußerst seltenen Werkes hat Lewis 1822
ausgeführte Spiel vor sich haben. Neben der geliefert, deren Titel, welcher zugleich den Inhalt
einen Figur steht von des Herzogs Hand: „Il des Buches angiebt, folgender ist: A treatise
ritratto del Autore.“ (Das Bild des Verfas on the game of chess containig games of
fers.) Uebrigens ist dieses Werk in einer so odds, various openings of even games, dif
schwerfälligen; veralteten Sprache und in einer ferent methods ofwinning and drawingthe
so unbequemen Bezeichnungsart abgefaßt, daß game, also numerous critical situations on
wohl nicht leicht ein Schachspieler Lust behalten diagrams to which are added, the art of
möchte, danach die Spiele desselben durchzuspie playing withoüt seeing the board, and an
len. Sie finden sich umgeschrieben zum größeren account of the most celebrated Chess
Theil im Koch 1801 und im Coder 1813, fer Player's of his time. London 1822. Car
ner hat Sarratt fie, mit Ausnahme der Kri rera's Werk ist vollständiger als das des Da
tik des Damiano, theilweise ins Englische über miano und Lopez, aber nicht so gut als das
tragen. Obgleich nun aber eben dieser Schrift Buch des Salvio, dennoch bleibt es sehrbrauch
steller auch 1813 den Lopez übersetzte, so be bar und enthält manche Spiele, welche in viele
merkt er dennoch in seiner Ausgabe des Gia andere Werke übergegangen sind. Besonders wich
nutio und Selenus 1817nirgends,daßLopez tig sind darin noch einige Endspiele in denen nur
und Selenus ein und daffelbe Werk seien,viel Bauern vorkommen.
mehr sagt er nur in der Vorrede S.XIX, daß –-–
Besonders empfiehlt er dem Anziehenden die Lau tel „Analysis of the game of chess. By Mr.
ferpartie, weil er hierin nicht brauche eine Of Philidor. Improved and greatly enlarged.
fiziere unmittelbar vor" seine Bauern zu setzen To which are added,several parties,played
und Letztere sich also frei bewegen könnten. Da by the author blindfold against three ad
gegen verwirft er als fehlerhaft den Angriff der versaries. London MDCCXC.Vol.1.,Vol. II.“
Springerpartie, weil der Nachziehende durch den führt. Dieselbe enthält, außer allen Spielen der
von Lopez vorgeschlagenen Gegenzug (2. d7 Ausgabe von 1777 noch einzelne neue Varian
nach dé) und nachher durch das Vorrücken ten und 9 von Philidor blind gespielte Par
des Gambitbauern ein stärkeres Spiel bekomme. tien, sie ist aber vielleicht nicht vom Autor selbst
Ferner behauptet er am Schluß seiner ersten besorgt worden. Auch sogar in der russischen
Gambitpartie, daß Spiele dieser Art unentschie Literatur begegnen wir dem Werke Philidor's,
den bleiben müffen, worauf er sogar schon frü nämlich in dem vom Staatsrath Petroff in
her in der Vorrede aufmerksam macht, indem er dem Jahre 1824 in zwei kleinen Bänden heraus
dort sagt: „On verra, dans les gambits, que gegebenen Lehrbuche, welches die meisten Spiele
ces sortes de parties ne décident rien en des Philidor und zum Theil auch die des
faveur de celui qui attaque, ni de celui qui Allgaier enthält.
les défend.“ Endlich fügt er seinem Werke Die Stürme der Revolution nöthigten Phi
noch eine äußerst scharfsinnige Auflösung einer lidor in einem hohen Alter Frankreich zu ver
Position von König, Thurm und Laufer gegen laffen und eine Zuflucht in England zu suchen,
König und Thurm bei, woraus er aber etwas wo er dann 1795 am 24. August zu London
zu rasch folgert, daß ein Thurm und ein Lau starb, ohne jedoch einen Ruhm überlebt zu ha
fer überhaupt gegen einen einzelnen Thurm ge ben, da er noch zwei Monate vor seinem Tode
winnen. Obgleich nun alle diese Behauptungen zwei Partien gewann, die er zu gleicher Zeit
Philidor's sich als unbegründet erwiesen ha und ohne auf das Brett zu sehen, gegen zwei
ben, und man jetzt allgemein die Springerpartie der besten Spieler spielte. Im Jahre 1747 hatte
gerade für das beste Angriffsspiel hält, man fer er in England den Syrier Philipp Stamma
ner überzeugt ist, daß im Gambit der geopferte getroffen, und gegen ihn 10 Partien gespielt.
Bauer nicht wiedergewonnen werden kann, so Stamma hatte stets den Anzug und ein unent
müffen wir doch sagen, daß die Analyse zu den schiedenes Spiel galt als gewonnen für ihn, den
befferen Werken über das Spiel gehört, und daß noch gewann Stamma nur zwei Partien, von
man aus den klaren und ruhig durchgeführten denen die eine remise war. Sammlungen von
Partien Philidor's vieles Gute und noch für Partien, welche Philidor gespielt hat, findet
unsere Zeit Anwendbare lernen kann. man in v. Mauvillon's Anweisung zur Er
1777 gab Philidor, ebenfalls zu London, lernung des Schachspiels (S. 368–379) und
wo er sich alljährlich einige Zeit aufzuhalten in G. Walker, A selection of Games at
pflegte, wieder in französischer Sprache eine neue Chess, actually played by Philidor and
Ausgabe seines Werkes in zwei Theilen heraus. his contemporaries. London 1835.
Der erste Theil ist nur ein Abdruck der ganzen
früheren Ausgabe, mit einer anderen Vorrede
und geringen Abänderungen in den Anmerkun Ercole Del-Rio 1750.
gen, der zweite enthält eine Reihe kurzer Spiel Sopra il giuoco degli Scacchi osserva
anfänge und die nöthigsten Endspiele. Unter den zioni pratiche dell' Anonimo Modenese,
späteren zahlreichen Ausgaben und Uebersetzun Milano 1831, ein Abdruck der alten Ausgabe
gen dieses Buches wollen wir nur die franzö von 1750. Dieses Buch des „Signor Confi
fische, Paris 1803 und 1830, und die deutsche, gliere Ercole Del-Rio“ ist ein kleiner Band
das Schachspiel des Philidor von J.F. Ruft, von 110 weitläufig gedruckten Seiten und ent
Leipzig 1834, auszeichnen, weil sie die beque hält, außer einer Reihe nützlicher und belehren
mere Bezeichnungsart der Züge durch Zahlen der Endspiele, viele vortreffliche Anfangspiele,
und Buchstaben haben. Ferner müffen wir hier von denen jedoch die meisten, wegen der darin
noch der englischen Ausgabe, London 1790 bei angewandten freien Rochade, für uns an In
P. Elmsly, Erwähnung thun, welche den Ti tereffe verlieren. Später fügte der Autor noch
bekannteren Werke über Schachspiel. 27
einen zweiten Theil hinzu,welcher besonders über Vertheidigung, einen geringen Theil der An
die Vertheidigung handelt, und übergab ihn, fangspiele, die Kritik des Philidor, dann die
nebst einer strengen Kritik des Philidor, ei Einleitung und 33 künstliche Endspiele.
-
nem Freunde Lolli, welcher dann das ganze
Werk noch durch eigene Anmerkungen vermehrte
Conte Carlo Cozio 1766.
und zu Bologna in einem ansehnlichen Foliobande
herausgab. Das ursprüngliche Werk von 1750 Der Graf Cozio gab 1766 zu Turin ein
ist insEnglische übersetzt,zugleich mit dem Traité Werk in zwei Octavbänden heraus: Il giuoco
des Amateurs,durch Cochrane, London 1822. degli Scacchi, osia nuova idea d"attachi,
Uebrigens hat Rio noch ungedruckte Papiere difese, e partiti del giuoco degli Scacchi.
hinterlaffen, welche sich jetzt in den Händen ei Opera divisa in quattro libri, composta dal
nes Signor Bordari befinden sollen. Conte Carlo Cozio, Nobili Patrizio della
Città di Casale Monferrato. Coll" aggiunta
in fine d'altre difese scritte dalmedesimo
Giambattista Lolli 1763.
Autore dopo la compositione del libro. In
Osservazioni teorico-pratiche sopra il Torino. Nella Stamperia Reale. (Th. I. S.
giuoco degli Scacchi ossia il giuoco degli 357, 238 Capitel, in drei Bücher eingetheilt;
Scacchi esposto nel suo miglior lume da Thl. II.: 382 S., enthält das 4te Buch, worin
Giambattista Lolli Modonese. In Bo 201 Endspiele und S. 266–280 einen Anhang,
logna 1763. Der erste Theil dieses classischen nuova aggiunta dell’Autore dopo aver com
Hauptwerkes über das Schachspiel ist einem In posto il suddetto libro.) Dieser Autor hat
halte nach ein Commentar zu den Spielen des die, in einem Lehrbuch so nöthigen theoretischen
Anonimo Modenese, welchem aber noch meh Erläuterungen ganz ausgelaffen, indem er von
rere gesonderte Abhandlungen beigefügt sind. Au Anfang bis zu Ende seines Werkes nur prak
ßer den Gesetzen enthält das Werk eine Einlei tische Spiele ohne Anmerkungen aufführt. Be
tung in das Schachspiel vom Anon. Moden. sonders weitläufig behandelt Cozio das Gam
(S. 14–22), Spieleröffnungen (S. 23–261) bit des Königs, in welches er alle Spiele dieser
und einen Abschnitt über Vertheidigung gegen Art aus dem Calabresen aufgenommen hat, aber
den Vortheil des Anzuges, mit Erläuterungen daneben auch manche eigenthümliche Neuerung,
von Lolli (S. 262–364), ferner die Kritik des die sich sonst nirgend befindet, mittheilt. Cozio
Philidor vom Anon. Mod. (S.265–368), ist dem Greco auch noch darin gefolgt, daß
den letzten Theil nehmen dann die von Lolli er, abweichend von allen übrigen italiänischen
selbst bearbeiteten regelmäßigen Endspiele ein (S. Schriftstellern, nur die beschränkte Rochade an
369–514), den Schluß bildet eine Sammlung wendet, jedoch noch mit der Bestimmung, daß
von 100auserlesenen künstlichen Endspielen. Dies man dadurch keinen feindlichen Stein angreifen
seltene Buch zeichnet sich durch den bewunderns oder Schach bieten darf. Ferner läßt er mehre
würdigen Fleiß und die Genauigkeit, mit der es Damen im Spiele zugleich zu und macht,wie der
durchgängig gearbeitet ist, besonders aus. Am Calabrese, fast nie auf die Fehlzüge aufmerksam.
vorzüglichsten ist darin die Abhandlungüber das Die Zahl der von ihm ausgeführten Endspiele
Springerspiel,von welcher jedoch ein großer Theil übersteigt 200und bei einer wenig übersichtlichen
für uns unbrauchbar ist. Uebrigens ist das Werk Bezeichnungsart kann man es ihm wohl verzeihen,
aber auch nicht frei von allen Fehlern, deren wenn er einige Endungen doppelt aufführt, wie
man verhältnißmäßig viele in den schwachen An das 123te und 193, das 131te und 184, vonde
griffen und Vertheidigungen der Gambitspiele des nen das erste aus dem Stamma entnommen -
Anonimo und des Lolli findet. Heine hat ist, das zweite aus dem Salvio. Eben so wenig
einen deutschen Auszug aus dem Werke des Lolli kann man sich wundern, daß nicht alle Spiele
gemacht und ihn in Verbindung mit einem Ro vollkommen richtig find, wie 40, 47, 57, 139
mane herausgegeben, unter dem Titel: Anastasia und noch mehre andere, denn wer eine solche
und das Schachspiel, Frankfurt am Main 1803, Menge aufzeichnet, wie Cozio gethan hat, der
und in drei späteren Auflagen 1815, 1820 und wird nie von Fehlern frei bleiben. Uebrigens ist
1838. Dieser Auszug enthält jedoch nur die auch Vieles in dem Werke sehr zu loben, und
--
28 Chronologisch geordnete Uebersicht der
es finden sich namentlich in den Eröffnungen degli Scacchi sviluppato con nuovo metodo
einige höchst wichtige Züge, welche aber gewöhn per condurre chiunque colla maggiore fa
lich zu sehr uninteressanten Spielen führen und cilità dai primi elementi sino alle finezze
selten von dem Erfinder selbst scharf und genü piú magistrali. Opera d'Autore Modenese,
gend durchgeführt sind. divisa in tre parti, purgata ed arricchita
di nuovi moltissimi lumi e scoperte. Prima
Edizione Romana, eseguita su quella di Mo
Ponziani 1769 u. 1782. dena del 1782, Roma 1829.
Sechs Jahre nach Erscheinen des Lolli'schen Um den häufig begangenen Verwechselungen
Werkes ließ der dritte große modenefische Autor, der beiden Ungenannten vorzubeugen, so wollen
Signor Avvocato Domenico Canonico Pon wir hier noch ein Mal die Werke der drei gro
ziani, fein berühmtes Werk anonym zu Mo ßen Italiäner neben einander aufführen. Das
dena drucken, welches er nachher in einer zwei Werk des Ercole del- Rio, Osservazioni
ten Auflage noch vermehrte und bedeutend ver pratiche .... kam zu Modena 1750 heraus,
befferte. Das Ganze zerfällt in drei Theile, de wurde von Lolli dreizehn Jahre später com
ren erster allgemeine Regeln und eine schätzens mentiert, und ist neuerdings wieder unverändert
werthe Kritik der bekannteren Autoren jenerZeit abgedruckt, unter dem Titel: Sopra il giuoco
enthält, aus welcher wir Manches in unsere degli Scacchi osservazioni pratiche dell'
Sammlung aufgenommen haben. Im zweiten Anonimo Modenese, Milano 1831. Nun folgt
Theile, welcher wieder nach den Eröffnungen das- große und nur ein Mal in italiänischer
abgetheilt ist, folgen dann das giuoco piano Sprache gedruckte Werk des Modenesen Giam
mit den verschiedenen Rochaden, das Lauferspiel batista Lolli, Osservazioni teorico-pra
und die Varianten der Springerpartie, die un tiche .... In Bologna 1763. Endlich erschien
regelmäßigen Anfänge, das Königsgambit und 1769 Ponziani's Werk, Il giuoco incom
im fünften Abschnitt das Damengambit. Alle parabile degliScacchi... Opera d'Autore
diese Spiele find systematisch geordnet und in Modene, divisa in tre parti, Modena 1769,
möglichster Kürze vorgetragen. Den letzten Theil und zwei Mal abgedruckt Venezia 1801 und
nehmen die regelmäßigen Spielendungen und 30 1812. Die zweite verbesserte Auflage,welche 1823
künstliche Endspiele ein, welche sich, ebenso wie zu Rom wieder abgedruckt wurde, ist vom Jahre
die Anfänge, durch die überaus große Genauig 1782 und führt denselben Titel wie die erste,
keit, mit der sie gearbeitet sind, vortheilhaft nur mit dem Zusatze, Seconda Edizione pur
auszeichnen. gata et arricchita di nuovi moltissimi Lumi
Außer diesem, eben angeführten Werke hat e Scoperte. Modena 1782
Ponziani noch ein ungedrucktes Manuscript,
welches den Titel: „La praticca del giuoco
Amateurs 1775.
degliScacchi“führt,hinterlaffen. Es solljedoch
dieses Manuscript nur von geringem Werthe ein. Einige der Spieler, welche sich in dem Café
Es giebt zwei Uebersetzungen des bekannten de la Régence zu Paris zu versammeln pfleg
Werkes des Ponziani, eine englische, London ten, verfaßten 1775, in der Bezeichnungsart des
1820 von J. S. Bingham, jedoch mit der Stamma, den Traité théorique et pratique
unrichtigen Angabe, daß es das Werk des Er dujeu des Echecs, par une Société d'Ama
cole Del-Rio fei, und eine zweite in Tabellen teurs, Paris 1775 et 1786, welcher 1780, zu
gesetzte,deutsche: Das Schachspiel nach dem Ita sammen mit den 100 Spielen des Stamma,
liänischen des Autore Modenese, dargestellt von in Berlin übersetzt wurde: Theoretisch-praktischer
V. Mosler, Coblenz 1822. Beide Uebersetzun Unterricht; Berlin, bei Nicolai. Obgleich einige
gen sind aber leider nach späteren Abdrücken der der besten damaligen Schachspieler, wie Car
ersten Ausgabe, Modena 1769, gemacht, so daß lier, Leger, Bernard und Verdoni, an der
vie zweite verbesserte Auflage unübersetzt geblie Bearbeitung dieses Buches Theil nahmen, und
ben ist. Diese letztere erschien Modena 1782 und obgleich daffelbe von den späteren französischen
wurde wörtlich, genau Seite für Seite, zu Rom und deutschen Autoren vielfach gerühmt worden
wieder abgedruckt: Il giuoco incomparabile ist, so find doch die darin enthaltenen Spiele
-
bekannteren Werke über Schachspiel. 29
äußerst langweilig und wenig belehrend, zumal Stein, wenigstens eine Zeit lang, unterrichtet
da bei weitem der größere Theil derselben Spiele , war. Dennoch aber erscheinen uns sowohl Stein,
mit Vorgaben sind. Außer ganzen Spielen und als besonders v. Mauvillon, wenn wir nach
Anfängen, welche die vier ersten Capitel des ihren Werken urtheilen, nur als mittelmäßige
Buches umfaffen, und von denen fich nur einige Spieler. Stein’s Werk: Nouvel Essai sur
Eröffnungen des vierten Capitels durch zweck le jeu des Echecs avec des Réflexions mi
mäßige Entwickelung der Steine und richtige litaires, relatives a ce jeu, ist zwar reich an
Vertheidigungszüge vortheilhaft auszeichnen, ent allgemeinen und für den Anfänger belehrenden
hält das Original noch eine große Anzahl re Anmerkungen, aber die Spiele,welchen diese An
gelmäßiger, jedoch nicht durchgehends scharf und merkungen beigefügt sind, enthalten manche Ver
genügend erläuterter, Spielendungen,welchen fich sehen und meist fehlt es ihnen an aller Leben
dann im sechsten und letzten Capitel 50 End digkeit und Energie. Uebrigens ist das Werk,
spiele des Stamma anschließen. bis auf die störende Einmischung einiger mili
Die Theorie, welche in dem Werke befolgt tairischen Reflexionen, nach einem durchaus gu
worden, ist die, damals außer Italien allgemein ten Plane gearbeitet. Es werden nämlich zuerst
angenommene und nach dem großen Meister je die Spieleröffnungen erläutert, darauf folgen die
ner Zeit benannte, Theorie des Philidor. Die nöthigsten Beispiele, wie man das Mat in den
selbe lehrt, daß man mit den Offizieren nicht regelmäßigen Endstellungen zu erzwingen hat; in
vor den Bauern den Angriff beginnen solle, in Section II.S.151. wird dann, an verschiedenen
dem gerade die Bauern die Seele des Schach Stellungen, gezeigt, wie das Spiel in der Mitte
spiels seien, da von ihrer richtigen Führung al der Partie weiter zu führen und wie man über
lein die Entscheidung der Partie abhänge. Diese, haupt einen Angriffsplan bilden und verfolgen
an sich nicht vollkommen richtige Theorie, konnte muß. Den Schluß der Abhandlung bilden end
bei Spielern, denen der Geist und die scharfe lich noch 11 Endstellungen und 7 künstliche
Combination eines Philidor fehlte, nur ein Endspiele.
förmige und ermüdende Spiele schaffen, wie sie Das Werk, welches 1789 à la Haye in
denn der Traité des Amateurs, in seinen drei französischer Sprache erschien, ist 1834 ins Hol
ersten Capiteln, in Menge enthält. ländische übersetzt und kürzlich in Paris ohne
Neben der vollständigen deutschen Uebersetzung Angabe der Jahreszahl wieder aufgelegt worden,
dieses Werkes giebt es noch, von dem ersten unter dem Titel: Manuel de l'amateur du jeu
Theile desselben, eine englische, welche auffallen des échecs, par Milbons.
der Weise einer der brillantesten und geistreich
sten jetzt lebenden Spieler, J. Cochrane, be
sorgt hat: ATreatise on the game ofchess, Zuylen van Nieveld 1792.
containing the games on odds, from the Der niederländische General Zuhlen van
„Traité des amateurs“, the games of the Nieveld gab anonym ein elementares Werk
celebrated anonymous Modenese, a Variety über Endspiele, Campen 1792, heraus. Dieses
ofgames actually played, and a catalogue Buch führt den Titel: La supériorité aux
of Writers on chess, with a frontispice. échecs mise à la portée de tout le monde,
London 1822. et particulièrement des dames, qui aiment
cet amusement ... . avec un volume de
planches pour l'explication des coups et un
E. Stein 1789. échiquier avec des pièces dans un goüt
Gegen das Ende des vorigen und während nouveau, mit dem Motto: du bon sens! du
des Anfangs dieses Jahrhunderts war Elias bon sens! und enthält nur solche praktische
Stein Lehrer des Schachspiels im Haag und Endspiele, in denen Bauern vorkommen, welche
hatte dort eine solche Berühmtheit erlangt, daß, gegen feindliche Bauern oder gegen Figuren ope
wie uns ein Schüler, v. Mauvillon, in der riren. Außer diesen Spielen befinden sich aber
Vorrede zu seiner Anweisung zur Erlernung des in dem Abschnitte, welcher von der Thätigkeit
Schachspiels S. VI–VIII. berichtet, Niemand des Königs handelt, unter derUeberschrift „Trois
für einen guten Spieler galt, der nicht von grands maux curables par trois grains de
30 - Chronologisch geordnete Uebersicht der
bon sens“ von S. 107–158, drei Artikel
Peter Pratt 1799 u. 1803,
eingemischt, welche eine politische Tendenz haben.
Nieveld’s Arbeit ist durchaus brauchbar, Zwei Werke hat Pratt anonym herausge
aber ungemein weitläufig und enthält, da fie geben, von denen das erste London 1799 mit
nur rein elementar ist, für den geübteren Spie dem Titel „The Theory of Chess etc.“ er
ler wenig Interessantes. schien: Walker sagt darüber, the quaintness
Zugleich mit der französischen Ausgabe des of Mr. Pratt's style is by no means its
Werkes erschien in demselben Verlage auch 1792 minor merit. Das zweite bedeutend umfaffen
eine holländische Uebersetzung. Außerdem findet dere Werk erschien in zwei Theilen, zuerst Lon
man die Spiele des Nieveld bei Koch im Co don 1803: Studies ofChess, containingCais
der I. S. 55–118 und der größte Theil dersel sa, a poem by Sir W. Jones, a systematic
ben ist auch in Lewis'Elements aufgenommen. Introduction to the game and the whole
analysis of chess by A. D. Philidor, with
original critical remarks, und zuletzt London:
Johann Allgaier 1795. Samuel Bagster, 1825. Es enthält manche
Unter den deutschen Originalwerken gebührt neue und gute Züge, aber im Ganzen find die
der „neuen theoretisch-praktischen Anweisungzum Spiele weitläufig und einförmig und gewähren
Schachspiel, von Allgaier“, welche zuerst 1795 daher beim Studium wenig Intereffe. Man kann
zu Wien erschien, ohne Zweifel der erste Platz; sich hiervon leicht in Alexandre’s Werk über
denn schon während der Lebzeit des Autors wur zeugen, in welchem unter der Ueberschrift A.A.
den vier Auflagen seines Buches vergriffen, und (Anonyme Anglais) diese Spiele zum große
auch nach seinem Tode find nochzwei erweiterte Theil aufgeführt sind. -
Auflage. Dieser neuen Ausgabe ließ der Sohn 3. The works ofDamiano, Ruy-Lopez
des Herausgebers, Dr. C. F. Koch im Jahre and Salvio ... containingalso several
1834 einen dritten Theil folgen, in welchem sich original games and situations by the
eine bedeutende Sammlung von künstlichen End Editor ... London 1813. Und endlich:
spielen befindet. 4. The works of Gianutio and Gusta
Endlich hat J. F. W. Koch noch ein sehr vus Selenus ... translated and ar
brauchbares Elementarbuch der Schachspielkunst, ranged byJ. H.Sarratt, London 1817.
Magdeburg 1828, verfaßt oder vielmehr ercer Bei den zuletztgenannten beiden Werken, den
pir, denn außer dem 23sten Spiele, welches eine Uebersetzungen des Damiano, Lopez, Sal
besondere Art des Gambit Muzio ist, enthält vio und Selenus, wäre es allerdings fehr
das Buch wenig Eigenthümliches. wünschenswerth, daß der Herausgeber genauer
verfahren wäre und die Originalwerke vollstän
dig wiedergegeben hätte.
J. H. sarratt 1808 u. 1821.
Besonders seit dem Anfange dieses Jahr
John Cochrane 1822.
hunderts bis auf die neueste Zeit hat die eng
lische Schachliteratur bedeutend zugenommen, so Ueber das Werk Cochrane's, dessen voll
daß sie jetzt ohne Zweifel die vorzüglichste und ständigen Titel wir schon im Abschnitt über die
umfaffendste ist. Sie besitzt nämlich nicht allein Amateurs anzuführen Gelegenheit hatten, fügen
Uebersetzungen von den meisten fremden Auto wir hier nur noch hinzu, daß es außer dem
ren, sondern auch viele und sehr vorzügliche Ori Rio“ und den Amateurs noch einen aus Clodi
ginalwerke, unter denen die Arbeiten von Sar Bibliotheca lusoria entnommenen Catalog der
ratt, Cochrane, Walker und vor allen W. Autoren über Schachspiel und sehr lehrreiche
Lewis zu nennen sind. gespielte Partien enthält. Unter diesen Partien
Sarratt, der Herausgeber und Verfaffer ist besonders auf die S. 268–276 befindlichen
von mehren ausgezeichneten Werken, galt zu fei Gambitspiele aufmerksam zu machen, weil in ih
ner Zeit für den geistreichsten und stärksten Spie nen eine höchst geistreiche, bis dahin noch nicht
ler Englands, aber wer ihn, wie ein Freund versuchte,Vertheidigung durchgeführt wird, wel
Lewis, in der Vorrede zur Uebersetzung des cher auch, nach dem Verfaffer, der Name des
Carrera 1822, sehr richtig sagt, bloß nach Gambit Cochrane beigelegt worden ist.
seinen Werken beurtheilt, wird sich keine so hohe Cochrane hatte in früherer Zeit viel mit
Idee von einer Geschicklichkeit bilden, denn Sar Deschapelles und De la Bourdonnais ge
ratt war leider zu wenig auf seinen Ruf be spielt und fich einen bedeutenden Ruf erworben,
dacht, um stets diejenige Aufmerksamkeit seinen war aber später, da er Europa auf längere Zeit
Arbeiten zu widmen, welche der Leser ein Recht verlaffen, schon fast wieder in Vergeffenheit ge
zu erwarten hat. Dennoch sind seine beiden Lehr- rathen. Plötzlich kehrte er nun imJahre 1841
bücher und feine Uebersetzungen höchst schätzens aus Ostindien, wo er sich bisher aufgehalten
werthe Arbeiten. - hatte, nach London zurück, um seinen Platz un
1. Treatise on the game ofChess ... byJ. ter den ersten Spielern jener Hauptstadt wieder
H.Sarratt,professor ofChess. In two einzunehmen. Erst kürzlich hat er wieder die
vol. Lond. 1808 und von Lewis mit eige Theorie durch eine interessante Variante im Schot
nen Anmerkungen neu aufgelegt Lond.1822. tischen Gambit bereichert, und überhaupt zeich
Dieses Werk ist lehrreich und gut geordnet, nen sich feine Partien, von denen viele in die
die Spiele finden sich aber meist schon in den Chess Players Chronicle aufgenommen sind,
älteren Autoren. durch überraschende und brillante Züge von sei
2. A new treatise on the game of chess, ner Seite besonders aus.
upon a plan of progressive improve
ment hitherto unattempted, Lond. 1821.
William Lewis 1817–
Außer manchen anderen gut durchgeführten
Spielarten enthält das Buch die erste systema W.Lewis, Lehrer des Schachspiels zu Lon
tische Bearbeitung des Gambit Muzio. don, ist anerkannt der beste jetzt lebende Spieler
32 Chronologisch geordnete Uebersicht der
Englands. Denn als vor einigen Jahren im Na liant and scientific Moves. London 1827.
men. Deschapelles" eine Herausforderung ge Dieses Buch enthält eine Sammlung höchst
gen alle englischen Spieler erging, eine Reihe geistreicher Endspiele, von denen viele theils
von Partien gegen ihn mit der Vorgabe von von Lewis,theils von einem Freunde Bol
Bauer und zweiZügen in London um 500Ltr. ton herrühren. Wir machen besonders auf
zu spielen, so wurde Lewis von Seiten des die Nummern 7, 8, 18, 19, 23, 26, 27,
Londoner Clubbs als Gegner erwählt. Man 32, 35, 37, 40, 41, 47, 71 und 80 auf
wurde aber über die vorläufig zu bestimmenden merksam. -
Punkte nicht einig, indem Deschapelles spä The games ofthe Match at chess,played
ter darauf bestand, daßausdrücklich erklärt werde, by the London and Edinburgh Clubs,
er sei der Herausgeforderte, und es konnte daher between 1824 and 1828;with variations
die Wette, welche Lewis wohl ohne Zweifel and remarks. Uebersetzt ist dieses Werk ins
gewonnen haben würde, nichtzu Stande kommen. Deutsche, Effen 1829, von F. W. v.Mau
Die zahlreichen Werke, die Lewis theils villon, aber mit einer sehr unpraktischen
übersetzt, theils selbst verfaßt hat, zeichnen sich Bezeichnungsart der Züge.
sämmtlich durch eine vorzügliche Correctheit in A series of progressive lessons on
allen Punkten aus. Namentlich aber find es the game of chess ... with reasons for
seine beiden Series of Lessons on the game every move. The whole written ex
of chess, welche den Schachliebhabern nicht ge pressly for the use of beginners. Lon
nug empfohlen werden können, da diese beiden don 1831 und wieder unverändert abgedruckt,
Werke die vorzüglichsten sind, welche je über das 1833 und 1842. Jedoch erscheint die letzte
Spiel geschrieben worden. Auflage nicht mehr ganz zeitgemäß, da der
Die Titel sämmtlicher Werke sind folgende: Autor einige Bemerkungen und Züge, welche
Oriental Chess, or Specimens of hin im Laufe der Zeit sich als unrichtig erwie
dostanee excellence in that celebrated fen, wohl hätte ändern sollen. -
game. London 1817, 2 Thle. Den Stoff A second series of lessons on the
zu diesem Werke hat Lewis aus: Trevan game of chess, written expressly for
gadacharya Shastree, Essays on Chess the use ofthe higher class of players,
adopted to the European mode ofplay, London 1832, und wieder aufgelegt 1834.
translated from the original Sanscrit. Dieses Buch wird jetzt vom Autor umgear
Bombay 1814, entnommen. beitet und erscheint aufSubscription in Lie
Stamma on the game ofChess,a new and ferungen von 80 Seiten à 25 Sgr. Wir
improved edition with notes and re können den Leser nur auffordern, sich dieses
marks. London 1818. 1819. Dies ist eine Werk anzuschaffen, da es viel Neues enthält
vollständige Ausgabe der Spiele und End und zu den clafischen Werken gehört.
spiele des Stamma. Fifty games at Chess, played between
Gioachino Greco, on the game ofChess, the Author and some ofthe bestplayers
translated from the French: towhich are in England, France and Germany. To
added numerous remarks. London 1819. which is added, an Account ofthe Wil
Elements of the game of chess. Lon lage ofStroebeck. Diese Spiele bildeten
don 1822. Nieveld's Supériorité aujeu erst einen Anhang zu „A second series of
des Echecs ... so wie die Spielendungen lessons“, wurden aber bei derzweiten Aus
des Lolli und Ponziani sind dabei beson gabe dieser lessons von denselben getrennt.
ders benutzt. Chess for Beginners, etc. London 1835.
A treatise on the game of chess ... 16mo.pag.149, in a series ofprogres
First published in 1617, by D. Pietro sive lessons, showing the most appro
Carrera. Translated from the Italian, ved method of beginning and ending
with additional notes and remarks, by the game, together with various Situa
W. Lewis. London 1822. tions and checkmates.With24 Diagrams.
Chess Problems, forming one hundred A selection ofgames at Chess,played
ends ofgames,won or drawn by bri atthe Westminster Chess Club, between
bekannteren Werke über Schachspiel. 33
welcher übrigens mit dem berühmten Schach The Philidorian; a Magazine of domes
spieler gleichen Namens nicht verwandt war, tic games, ... complete in one volume,
schon verstorben. Wir besitzen selbst zwar kein London 1838. Dieses Buch erschien ur
Exemplar der Analysis, sind aber durch die sprünglich in einzelnen, für sich abgeschlos
gefällige Mittheilung der Herren Lewis und jenen Lieferungen, in welchen, neben Schach
Alexandre mit dem Inhalte derselben bekannt. partien und Endspielen, auch Auffätze über
Außer den im Titel genannten zweiCorrespon andere Spiele, namentlich Whist und Dame,
denzpartien, die bei Bledow, 1843, S. 72. eingemischt sind. Am Ende des Bandes be
und in der Chess Players Chronicle I. S. findet sich ein ziemlich ausführliches Ver
34. und 49. abgedruckt sind, enthält das Buch zeichniß der Autoren über Schach und Da
verschiedene höchst interessante Spiele aus dem menspiel, in dem man aber eine große Menge
5
34 Chronologisch geordnete Uebersicht der
das Alter auf45 Jahre an, indem er S. 16. sagt: Von dem Jahre 1836angab De la Bour
Labourdonnais, quiétait né en 1795, Pan
née méme de la mort de Philidor, a été donnais in Gemeinschaft mit Méry eine Mo- .
comme lui mourir à Londres, dans un état natsschrift, Le Palamède, heraus, welche an
voisin de la pauvreté. Die Grabschrift lautet je fänglich nur über Schachspiel, Billard, Whist,
doch: Louis Charles de la Bourdonnais, Dame handelte, aber nachher auch rein belletri
The celebrated Chess Player, died 13th De fische Arbeiten aufnahm und in der letzten Zeit,
cember, 1840, Aged 43 years. wegen De la Bourdonnais' fortdauernder
bekannteren Werke über Schachspiel. Z5
Kränklichkeit, sehr unregelmäßig erschien, bis sie fünf Jahre später auch De la Bourdonnais
endlich ganz ausblieb. Man findet darin viele begraben wurde.
gespielte Partien und eine ansehnliche Menge
Endspiele, unter welchen sich die von D'Or
ville aus Antwerpen durch ihre Eleganz beson A. Alexandre 1837.
ders auszeichnen. Seit dem Schluß des Jahres Das größte unter allen Werken über das
1841 hat St. Amant dieses Blatt wieder un Schachspiel ist die Encyclopédie des Echecs,
ter dem Titel „Le Palamède, revue men ou Résumé comparatif en tableaux syno
suelle des Echecs et autres jeux. Deux ptiques des meilleurs ouvrages écrits sur
ième Série.“ fortgesetzt. Das Schach macht ce jeu par les auteurs Français et étran
die Hauptsache aus; Dame, Whist, Domino u. gers, tant anciens que modernes. Paris
dergl. werden nur beiläufig berührt. Jede Num 1837, par A. Alexandre. Auf 51 großen
mer beginnt mit einer Lection Calvi's, welche Tabellen, ohne Anmerkungen, enthält dieses Buch
sämmtlich zusammengenommen, eine umfaffende die Mehrzahl der Anfangspiele aus ungefähr 30
Analyse der Eröffnungen, in derjenigen Reihen der größeren und auch in unserer Uebersicht auf
folge, wie sie Alexandre's Encyclopädie auf geführten Autoren. Geordnet und zusammenge
führt, bilden werden. Interessante Aufsätze und stellt sind die Spiele in der zuerst von All
Abhandlungen und namentlich die Mittheilung gaier angewendeten Art, nämlich in vertikalen
alles dessen, was sich in der Schachwelt Neues Reihen neben einander, so daß etwa 35Varian
zuträgt, sind vollkommen geeignet dieses Journal ten, und oft noch darüber, auf eine Tabelle ge
zu empfehlen. Der Herausgeber beschränkt übri bracht sind. Die Aufeinanderfolge der Eröffnun
gens seine Nachrichten nicht auf Frankreich al gen ist der in unserem Werke befolgten ähnlich,
lein, sondern ist durch zahlreiche Corresponden indem Tab. 1–10 das Lauferspiel Le Fou du
ten in England, wo der Palamède allgemein Roi au deuxième coup, umfaffen; Tab. 11 bis
verbreitet ist, und in verschiedenen andern Län 25 die Springerpartie, Le cavalier du roi au
dern, auch über das Ausland unterrichtet. deuxième coup; Tab.26–30 das Laufergam
bit und alle nicht angenommenen unregelmäßigen
Gambitspiele, Gambit du Roi; Tab. 31–41
Alexander Mac Donnell.
Springergambit, Gambit du roi, le Cavalier
Mac Donnell, ein auch in wissenschaftlicher au 3me coup; Tab. 42–46 Damengambit,
Hinsicht durch mehre Schriften ausgezeichneter Gambit de la Dame; und endlich Tab. 47–51
Mann, war ein Schüler des Lewis und ge die unregelmäßigen Eröffnungen, Débuts irré
hörte zu den geistreichsten Spielern seiner Zeit, guliers; zuletzt folgt dann noch eine Uebersicht
wie die Sammlungder von ihm gespielten Par der verschiedenartigen Anfangszüge.
tien zeigt, welche der bereits ebenfalls verstor Diese ungeheure Maffe von Spielen ist zwar
bene William Greenwood Walker, London für den Anfänger zum Studium weniger zu be
1836, unter dem Titel: A selection ofgames nutzen, indem gute und schlechte Spiele ohne
at Chess actually played in London, bythe alle Bemerkungen unter einander stehen; aber
late Alexander Mac Donnell, Esq., the zum Nachschlagen für diejenigen Spieler, welche
best English player, with hisprincipal con schon mit der Sache bekannt sind, ist das Werk
temporaries; including the whole of the ungemein bequem und nützlich. Es ist für Alle,
games played by M. de la Bourdonnais, welche sich mit der Theorie der Anfangspiele be
and Mr. Mac Donnell, etc. besorgte. Die schäftigen und sich eine gründliche Kenntniß der
Spiele gegen De la Bourdonnais, circa 80 selben zu verschaffen wünschen, ein unentbehrliches
an der Zahl, find auch in Alexandre's En Buch,weil man daraus sogleich ersehen kann,was
chclopädie aufgenommen, wo man sie unter der über jedes Spiel bis jetzt geschrieben worden ist.
Ueberschrift Lab.M.findet. Mac Donnell ging Wir haben bei jedem Capitel unseres Werkes den
seinem berühmten Gegner im Tode schon voran, Leser durch Citate auf die entsprechenden Stellen
denn er starb am 14ten September 1835 in ei der Encyclopädie aufmerksam gemacht.
nem Alter von 37 Jahren, ruht aber auf dem Es wäre allerdings wünschenswerth gewesen,
selben Kirchhofe, Kensall Green, auf welchem daß Alerandre vom Damiano, Lopez, Se
-
Ueberhaupt giebt es in Rußland bis jetzt faffer dieses empfehlenswerthen Journals ist, wie
kein Originalwerk über Anfangspiele,denn Ben der Palamède, 1843, S. 183. angiebt, Herr
dix, recueil de 60 parties d'échecs, Pe Staunton, einer der stärkstenSpieler Englands.
tersbourg 1824, enthält nur Endspiele und die Jede Nummer enthält ein Paar neue Endspiele,
anderen Bücher sind Uebersetzungen des Greco, deren Positionen auf kleinen Schachbrettern bild
Koch, De la Bourdonnais. Es ist mithin lich dargestellt sind, und zu denen die Auflösun
die Analyse nouvelle für die russische Literatur gen in dem nächsten Monatshefte mitgetheilt
Epoche machend. werden. Außer diesem Schatze an schönen und
eleganten Endspielen befinden sich in jedemBlatte
Musterspiele, wie die Partien zwischen Mac
Paul Rudolph v. Bilguer 1839. Donnell u. De la Bourdonnais, und mehre
Das Zweispringerspiel im Nachzuge von P. zwischen den ersten Spielern Londons gespielte
R. v. Bilguer, welches zu Berlin 1839 er Partien, welche letzteren eigentlich den Haupt
schien, ist eine ausführliche Untersuchung und bestandtheil des ganzen Journals ausmachen.
Bearbeitung derjenigen Position, in welche man Auch für die Belehrung der noch ungeübten
nach folgenden drei Anfangszügen gelangt: Spieler ist dabei gesorgt, indem alle Spiele mit
1. e2– e4 e7– e5 lehrreichen Anmerkungen begleitet sind und Mu
2. Sg1 –f3 Sb8– c6 sterspiele mit und ohne Vorgaben, Correspon
3. L f1 –c4 Sg8–f6 denzpartien, praktische Endspiele und künstliche
Bilguer beweist nun,daß in dieser Position, Spielendungen aus älteren Autoren mit aufge
Weiß durch 4. Sf3–g5 ein dem Schwarzen nommen werden. DenSchluß jederNummer bil
überlegenes Spiel erhält, daß er aber bei jedem det gewöhnlich noch ein Artikel geschichtlichen In
andern Zuge den Vortheil,welchen ihm Schwarz halts oder über andere auf das Schach bezüg
durch den Fehlzug 3. Sg8–f6, statt 3. Lf8 liche Gegenstände.
nach c5, eingeräumt hat, wieder aus Händen - Der Plan des Ganzen ist demnach so ein
giebt. Nach des Autors eignen Worten ist das gerichtet, daß dieses Blatt für alle Klaffen von
Werk nicht für den ersten Anfänger, sondern für Schachspielern ein gleichgroßes Intereffegewährt,
den schon geübteren Spieler bestimmt. Die ganze und also dem gesammten schachliebenden Publi
Arbeit, welche in 206 Varianten und den dazu cum äußerst erwünscht sein muß, wie dies in
gehörigen Anmerkungen besteht, ist von dem den Urtheilen der londoner Presse denn auch
größten Nutzen sowohl für das praktische Spiel deutlich ausgesprochen ist. So fagt Walker in
als die Theorie und, mit Ausnahme weniger Bell's Life in London über dieses Blatt: This
Flüchtigkeitsfehler, durchaus correct, wie dies auch periodicalgoes on prosperously,and is full
nicht anders zu erwarten stand, da sie von ei ofvaluable problems; und eine andere Zei
nem der ausgezeichnetsten Spieler herrührt. tung: it is edited in a masterly manner by
Bald nach Beendigung feines Zweispringer one of the principal metropolitan players,
spiels begann Bilguer das Handbuch des who is aided by Mr. Lewis, the eminent
Schachspiels,welches sein Freund, einem Wunsche chess professor, and the leading amateurs
gemäß fortgesetzt und jetzt dem Publikum über of the city.
geben hat. Bilguer selbst konnte leider das
angefangene Werk nicht vollenden, da fein ge L. Bledow 1843.
brechlicherKörper am 16.Sept. 1840den schwe In den Jahren 1839 und 1840 find, in
ren Leiden einer auszehrenden Krankheit erlag. Folge der Aufforderung des posener Clubs, zwi
fchen Berlin und Polen zwei Correspondenzpar
tien, ein Lauferspiel und ein Laufergambit, ge
The Chess Player's Chronicle 1841– spielt worden. Diese Partien sind 1843, be
Seit dem 1. Mai 1841 erscheint in London gleitet von einem vollständigen erläuternden Com
eine Zeitschrift, welche unter dem Namen Chess mentare vom Oberlehrer Bledow herausgegeben.
players chronicle, ausschließlich dem Schach Das Laufergambit ist jedoch, wie auch im Werke
spiele gewidmet ist und jetzt in monatlichen Lie angegeben, nicht von ihm selbst, sondern von
ferungen ausgegeben wird. Der anonyme Ver dem verstorbenen v. Bilguer und dem Affeffor
38 Chronologisch geordnete Uebersicht der bekannteren Werke über Schachspiel.
Hanstein bearbeitet. Obgleich die Erläuterun welcher er uns stets unterstützt hat, hier unsern
gen der beiden Spiele für das Studium des Dank nochmals abzustatten.
Königslauferspiels und des Laufergambits an sich
von Bedeutung sind, so erhält das kleine Werk Die Werke der in unserer Uebersicht aufge
doch durch den Anhang von andern durch Cor führten Schriftsteller bilden zwar nur einen sehr
respondenz gespielten Partien noch eine besondere geringen Theil der gesammten Literatur des
Wichtigkeit. Es ist das Ganze nämlich eine Schachspiels, find aber ohne Zweifel die wich
Sammlung aller bis jetzt durch den Druck, zer tigsten und diejenigen, aus denen fast alle ande
freut in verschiedenen Zeitschriften, bekannt ge ren Autoren beiBearbeitung ihrer Schriften ge
wordenen Correspondenzpartien. Außer den Par schöpft haben. Daher glauben wir, daß es über
tien zwischen EdinburghundLondon,Londonund flüssig wäre, hier noch mehr Namen und Titel
Paris enthält es noch viele andere in Deutsch aufzuführen. Wer sich jedoch eine speziellere
land, Frankreich, England, Rußland, Nord Kenntniß der Literatur verschaffen will, den ver
„amerika und Ostindien durch Correspondenz ge weisen wir auf Maßmann's gelungenes Werk,
spielte intereffante Partien. Geschichte des Schachspiels, worin ebenfalls die
Der Titel des Werkchens ist: vollständigen Titel der Schachwerke, bis in die
Die zwischen dem Berliner und Posener Klub neueste Zeit, genau angegeben find.
durch Correspondenz gespielten Schach-Par Wir wollen aber dem Leser auch nicht das
tien, mit Anmerkungen und Varianten, nebst Studium aller der Werke anrathen, welche von
einer Sammlung von funfzig anderen Cor uns als wichtig für die Theorie bezeichnet sind,
respondenz-Partien, herausgegeben von L. denn, abgesehen davon,daß einige dieser Schrif
Bledow. Berlin 1843. -
Spieleröffnungen
und
gespielte Partien.
u e b e r f i ch t.
Einleitende Bemerkungen.
Gewöhnliche Spiele.
Springerpartie.
Lauferpartie.
Unregelmäßige Spielanfänge.
Gambit- Spiele.
Unregelmäßiges und nicht angenommenes Königsgambit.
Springergambit.
Laufergambit. -
Damengambit.
A m h a ng.
Spiele mit Vorgaben.
Allgemeine Regeln zur Eröffnung und Führung des Spieles.
Bei Eröffnung des Spieles müffen vor Al ner wiedergenommen, einen wichtigen Zug thut,
lem die leichten Offiziere in Thätigkeit gesetzt oder indem man den Gegner schlagen läßt und
und namentlich auf Felder gestellt werden, wo durchWiederschlagen eine Figur ins Spiel bringt.
fie einen möglichst großen Wirkungskreis haben; 2) Wenn man einen Stein des Gegners,
die Springer werden demgemäß nicht auf den der doch nicht mehr entrinnen kann, nicht so
Rand, sondern auf die Mittelfelder gehen. Auch gleich nimmt, sondern zuvor entweder Figuren
ist es in der Regel nicht vortheilhaft die Sprin in Thätigkeit bringt, oder eigne Steine, die vom
gerbauern einen Schritt zu ziehen, um auf ih Feinde bedroht sind, sicher stellt.
ren Platz die Laufer zu stellen, da diese hier keine 3) Wenn man einen Angriff, den der Geg
besondere Wirksamkeit haben, es sei denn, daß ner doch nicht verhindern kann, drohend stehen
die von ihnen beherrschte Reihe frei sei, und daß läßt, um vorher die noch nicht entwickelten Fi
fie den rochierten König bedrohen. guren heranzuziehen; hiergegen wird häufig ge
Die Dame darf sich nicht zu frühe ins Spiel fehlt, indem man, ohne das Ende abzusehen,
wagen, da sie von den leichten Figuren des Geg einen anfangs,erfolgreich scheinenden Angriffun
ners angegriffen, umhergejagt und bisweilen er ternimmt, der oft zum Schaden des Angrei
obert wird. Muß sie im Anfange ins Spiel tre fers endigt.
ten, z.B. um Etwas zu nehmen, so zieht man 4) Wenn man eine angegriffene Figur öf
fie, wenn der Gegner sie angreift, in der Regel ters nicht sogleich zurückzieht, sondern erst eine
am besten wieder auf ihr Feld zurück. des Gegners bedroht, wodurch man ihn verhin
Hat man den Angriff, oder giebt eine gün dert, selbstzu nehmen; hierbei ist allerdingsgroße
stige Stellung die Aussicht, den Angriff zu er Vorsicht nöthig, z.B. muß man vorher unter
langen, so rochire man bald, unter Beachtungder suchen, ob des Feindes angegriffene Figur nicht
bei dem Artikel„vom Könige“gegebenen Regeln. Etwas nehmen oder wohl gar dem Könige Schach
AufFehler des Gegners darf man nur dann bieten kann, wodurch dann die eigene Figur im
spielen, wenn man nach dessen Stärke überzeugt Angriffe stehen bliebe und genommen werden
ist, er werde den richtigen Zug nicht machen könnte. Man verliert hingegen ein Tempo:
(welcher Fall bei Spielen mit Vorgaben häufig 1) Wenn man ein unnützes Schach bietet,
eintritt), oder wenn man auch bei dem richtig welches dem Gegner gestattet eine Figur zu ent
sten Gegenspiele keinen Nachtheil davon hat. Auf wickeln oder wohl gar die Schach bietende Fi
Fehler zu spielen, bei deren Vermeidung von gur zurückzutreiben.
Seiten des Gegners man selbst einen Nachtheil 2) Wenn man eine schon thätige Figur ge
hat, ist nicht richtig und nur dann anzurathen, gen eine noch untätige Figur des Gegners von
wenn keine weitern Hülfsquellen, um das Spiel gleichem Werthe ohne weitere Vortheile abtaucht.
noch zu retten, vorhanden sind. - 3) Wenn man einen feindlichen Stein, der
Zwei gute Spieler, die nicht auf grobe Feh entweder schlecht steht, oder den der Gegner doch
ler des Andern rechnen können,werden denGrund gezogen hätte, angreift; überhaupt, wenn man
zum Gewinne der Partie dadurch zu legen su einen unnöthigen Zug thut, der ohne das ei -
chen, daß sie dem Gegner Tempi“abgewinnen. gene Spiel zu fördern, dem Gegner erlaubt, sich
Man innt ein Tempo: zu entwickeln.
ä man je nach der Lage des Spie Ueber das Decken und Angreifen wollen
les entweder selbst schlägt und nachdem der Geg wir noch Folgendes bemerken:
6
42 - Allgemeine Regeln zur Eröffnung-
Anfänger decken gern alle Steine, selbst die feindlichen König zu decken haben, da dieser trotz
nicht angegriffenen; Steine aber, die nicht an der Feffelung jener Steine sich nicht in ein von
gegriffen sind und ihrer Lage nach es fürs Erste ihnen zu bietendes Schach stellen darf. Die Fälle,
auch nicht werden können, zu decken ist Zeitver in denen ein Stein wirklich deckt oder angreift,
lust, den man,wie eben erwähnt, vermeiden muß. können sehr complicirt fein und erfordern große
Ein angegriffener Stein muß aber, so viel mal Aufmerksamkeit, z. B. darf ein gesperrter Stein
als er angegriffen ist, auch gedeckt sein; ein vier wohl zu den deckenden gezählt werden,wenn der
mal angegriffener Stein erfordert vier Deckun ihn sperrende Stein des Gegners zu den angrei
gen. Mancher Stein scheint gedeckt und ist es fenden gehört und vermöge der Stellung eher
doch nicht, z. B. wenn der deckende Stein so nehmen muß, als der vorläufig gesperrte deckende
steht, daß durch ein Wegziehen entweder der wieder zu nehmen braucht. Doch laffen sich keine
König in Schach oder überhaupt eine wichtige allgemeine Regeln über alle die möglichen Fälle
Figur in den Angriff einer niederen zu stehen aufstellen; hier ist der Combination der Spielen
kommt, in welchem Falle also der deckende Stein den ein weites Feld geöffnet, und wer am richtig
nicht wegziehen dürfte und deshalb auch nicht sten combiniert und die Züge am weitesten berech
deckte; ferner, wenn höhere Figuren gegen den net,wird,wie gewöhnlich, denSieg davontragen.
Angriff niederer decken, so ist dies gleichfalls nur Durch einige Uebung wird der aufmerksame
eine Scheindeckung, denn sie dürften nicht schla Spieler bald dahin gelangen, die gewöhnlichen
gen, ohne sich dem Abtausche gegen die angrei Listen und Gefahren kennen und vermeiden zu
fenden niederen Steine auszusetzen, z. B. der lernen. Um einiger derselben zu erwähnen, füh
weiße Bauer e4 sei gedeckt durch Thurm e3, ren wir an: man hüte sich, zwei Offiziere so zu
e1, und Dame e2, also dreimal und angegrif stellen, daß sie beide von einem Bauern ange
fen durch Laufer b7, Springer dó und g5, so griffen werden können (Gabelstellung); man hüte
könnte Schwarz ihn, obgleich er so oft gedeckt sich ferner, mit einem Offiziere so ins feindliche
als angegriffen erscheint, nehmen, weil Weiß Spiel einzudringen, daß er nicht wieder zurück
Thurm und Dame bei dem Wiedernehmen ver kann,z.B. mit der Dame, indem sie einen Thurm
lieren würde. Ebenso deckt der König nur dann, auf dem Eckfelde schlägt und nun durch den da
wenn die Stellung es erlaubt, daß er zuletzt bei stehenden Springer, der auf das dritte Feld
nimmt, denn so lange noch ein feindlicher Stein des Laufers, welcher selbst nochgedeckt auf einem
auf den Punkt hinschlägt, darf er, ohne sich ins Felde steht, geht und dadurch der Dame, wenn
Schachzu stellen, nicht nehmen. Wenn ein Stein der Thurmbauer noch nicht gezogen ist, jeden
zwei andere in verschiedenen Richtungen deckt, so Zug wehrt, so daß sie noch einmal angegriffen,
ist die eine dieser Deckungen auch nur scheinbar, ohne Rettung verloren ist. Ferner kann einLau
denn schlägt der deckende Stein, nach dem Um fer, der einen noch nichtgezogenen Thurmbauern
tausche eines der gedeckten Steine von Seiten nimmt, dadurch gefangen werden,daß der gleich
des Gegners, dessen nehmenden Stein, so bleibt falls noch nicht gezogene Springerbauer gedeckt
der andere Stein, den er gleichfalls gedeckt hatte, einen Schritt vorzieht. Ein Thurm ist auf dem
unbeschützt. So deckt ferner ein Thurm nicht, der Ecke benachbarten Randfelde, z. B. auf a7,
der auf der letzten Linie steht, um den hinter gefeffelt,wenn ein (weißer) Bauer aufa6und ein
noch nicht gezogenen Bauern stehenden König Laufer aufb7 steht; gleichfalls wird ein aufein
gegen ein ihm durch einen feindlichen Thurm Eckfeld hinschlagender Springer leicht vom feind
drohendes Mat zu schützen; denn entfernte er lichen Könige gefangen.
sich von dieser Linie, so würde sein König Mat Doch wir halten es für überflüffig, noch
werden.– Ebenso verhält es sich mit dem An mehr dergleichen Fälle anzuführen, da der An
griffe; muß, hier z.B. die Dame zuerst nehmen, fänger sie bei einiger Aufmerksamkeit bald aus
fo genügt eine Deckung durch einen niedern Stein der Praxis kennen lernen wird.
gegen mehre Angriffe; eben so greifen Steine, Vor Allem kommt aber viel auf die An
die nicht gezogen werden dürfen, weil z. B. der fangszüge an, und die stets im Auge zu behal
König in Schach zu stehen käme, nicht an, ob tende Absicht wird zuerst fein, seine Figuren ohne
gleich sie da wohl als Angriffsteine zählen kön Zeitverlust ins Spiel zu bringen und ' fo,
nen, wo sie blos eine ihrer Figuren gegen den daß sie zum Angriffe und zur Vertheidigung zu
und Führung des Spieles. 43
Klaffen ein, in gewöhnliche und in Gambit Die Gambitspiele zerfallen,wie wir schon an
Spiele, von denen die letzteren nur die Spiel gedeutet haben, in zweiAbtheilungen, je nachdem
arten umfaffen,welche mitden Zügen 1. #=" der Anziehende den Königs- oder den Damen
bauern im ersten Zuge zwei Schritte vorrückt und
2. 2–4, oder 1 d2–d4 „ c2–c4 be dann den entsprechenden Lauferbauern Preisgiebt.
d'7–d5 “ Der Vortheil, welchen dieses Opfer dem ersten
ginnen. Die gewöhnlichen Spiele zerfallen wie Spieler gewährt, besteht darin, daß das Cen
der in drei Maffen, in das Springerspiel, Lau trum des Nachziehenden geschwächt und dieser
ferspiel und in unregelmäßige Spielanfänge. daher einem heftigern Angriffe ausgesetzt wird.
I. Das Königsspringerspiel entsteht, wenn je
der Spieler im ersten Zuge den Königs
a) DasKönigsgambit -
(1. e=e
e7 – e5
- 2–4
bauern zweiSchritte und der erste Spieler hat der natürlichsten Eintheilung nach zwei
dann im zweiten Zuge den Königsspringer Abschnitte: es ist angenommenes Gambit,fo
von g1 nach f3 zieht. Unter allen mög bald der Bauer f4 geschlagen wird, oder
lichen Spielanfängen giebt diese Eröffnung nichtangenommenes Gambit, wenn Schwarz
zu den mannigfaltigsten und interessantesten auf den Gewinn des Bauern verzichtet. Wir
Combinationen Veranlassung und pflegt da haben es aber zweckmäßiggefunden, uns nicht
44 Allgemeine Regeln zur Eröffnung und Führung des Spieles.
an diese Trennung in angenommenes und felbe Eröffnung gegen den einen Gegner schwach,
ausgeschlagenes Gambit zu binden, vielmehr und gegen den andern unüberwindlich erscheinen
theilen wir hier wieder in Springergambit, kann. So pflegte z. B. Mac Donnell den An
Laufergambitund unregelmäßiges Gambit ein. griffdesLaufergambits gewöhnlich mit Erfolgzu
1. Das Königsspringergambit ist eine Abthei spielen, richtete aber damit gegen De la Bour
lung des angenommenen Gambits, in wel donnais gar nichts aus, obgleich er das, an
cher Weiß im dritten Zuge 3. Sg1–f3 fich gewagtere, Springergambit gegen eben die
zieht, um das von der feindlichen Dame den Gegner öfters glänzend gewann. Umgekehrt
ihm drohende Schach abzuwehren. konnte der Herausgeber dieses Werkes das Lau
2. Das Königslaufergambit gehört ebenfalls fergambit, oder das Gambit im Nachzuge im
unter das angenommene Gambit und ent Springer- und Lauferspiele, gegen v. Bilguer
steht, wenn Weiß das ihm drohende Schach spielen, während er das Springergambit stets
nicht abwendet, sondern den Königslaufer verlor; und Bilguer spielte gegen ihn gar kein
3. Lf1–c4 zieht, um mit dem Könige, Königsgambit. Noch auffallender ist aber das
fobald es nöthig ist, auf das Lauferfeld Beispiel eines der stärksten hiesigen Spieler, wel
zu ziehen. cher nur mit Mühe eine Partie rettet, in der
3. Unregelmäßig nennen wir das nicht an er den Gambitbauern geschlagen hat, wogegen
genommene und alle schwächeren Angriffs er die Vertheidigung im Gambit refusé sehr
arten des angenommenen Gambits, welche schön zu spielen weiß.
weder zum Springer- noch Laufergambit Die in den folgenden Tabellen enthaltenen
gehören. - Spieleröffnungen geben nun Erläuterungen über
b) Das Damengambit ist ein für den Angreifen die verschiedenen Arten der Anfangszüge, nebst
den vollkommen sicheres Spiel und wird durch Anmerkungen über deren Folgen. Bevor wir
- "Y - d2–d4 „ c2–c4 aber diese detaillierte Analyse beginnen, müffen
- die Züge 1. d7–d5 2. bedingt.
wir nochmals an die allen Combinationen und
Die hier aufgeführten Hauptmaffen trennen Berechnungen zum Grunde gelegte Werthbestim
wir wieder in einzelne Abschnitte und fügen am mung der Figuren erinnern, welche wir bereits
Schluffe eines jeden Abschnittes einige ganze S. 12 aufgestellt haben. In allen Varianten ist
Partien zur Erläuterung des darin. Gesagten das Spiel nur so weit fortgeführt worden, bis
hinzu. Am Ende des ersten Buches laffen wir sich, nach einigen ausgeführten Combinationen,
dann noch einen Anhang folgen, welcher Spiele auf einer Seite bei guter Stellung ein entschei
mit verschiedenen Vorgaben enthält und eigentlich dendes Uebergewicht befand, wie z. B. ein Bauer
nicht zur Theorie des Schachspiels, wie wir sie in oder wenn für einen Thurm und einen Bauern
diesem Werk betrachten, gerechnet werden kann. zwei leichte Offiziere erobert waren c. In an
Alle die so eben aufgezählten Anfänge kom deren Spielen haben wir mit dem Zeichen –
men im praktischen Spiele vor, es läßt sich aber die Variante geschloffen, sobald, bei übrigens
von keinem bestimmt aussagen, daß er gerade gleichen Kräften, eine entschieden bessere Stellung
der allerbeste sei, denn erstens giebt es, wenig von der einen Partei gewonnen war. Hatte je
stens bis jetzt, keinen Angriff, gegen den man doch nach einer Reihe von zusammenhängenden
nicht auch eine sichere Vertheidigung wüßte und Zügen kein fichtbarer Vortheil auf irgend einer
zweitens spielt und vertheidigt nicht. Jeder alle Seite erreicht werden können, so ist das Spiel
Spielarten gleich geschickt, so daß ein und die als gleichstehend und unentschieden abgebrochen.
-
Gewöhnliche Spiele.
Grfte Gröffnung.
- Weiß 1. e2–e4 Schwarz 1. e7– e5
2. Sg1–f3 . . .. .. ...
Das Königsspringerspiel.
Ziehen beide Spieler im Anzuge den Königsbauern zwei Schritte und der Erstzie
hende dann den Königsspringer von g1 nach f3, so entsteht das Königsspringer spiel.
Es ist für den Anziehenden ein durchaus sicheres Spiel, worüber alle Schriftsteller einig
sind, obgleich Philidor eine Zeit lang das Gegentheil behauptete. Ueber die Vertheid
gung sind die Meinungen verschieden, indem Einige, z. B. Lolli und andere Italiäner,
Sb8–c6, Andere, z. B. Lopez und Philidor, d7–d6 für den besten zweiten Ge
genzug halten. Wir glauben, daß sich die Partie durch beide Züge vertheidigen läßt, ob
gleich wir wegen der größern. Lebhaftigkeit des Spieles Sb8–c6 vorziehen, glauben aber,
daß der Zug Sg8–f6 noch beffer fei, indem er die Spiele schneller gleichstellt und da
durch den Vortheil des Anzuges für Weiß gänzlich vernichtet.
-
Abschnitt I.
Unregelmäßige Vertheidigungszüge im Springerspiel.
Abschnitt II.
Gambit im Nachzuge auf den Königsspringer,
Abschnitt III.
Philidor"s Vertheidigung der Springerpartie.
Abschnitt IV.
Petroff's Vertheidigung der Springerpartie.
Abschnitt V.
Schottisches Gambit.
Abschnitt VI.
Giuoco piano. >
Abschnitt VII.
Gambit des Capitän Evans.
Abschnitt VIII.
Zweispringerspiel im Nachzuge.
Abschnitt IX.
Springerspiel des Rui-Lopez
Eröffnung 1. Abschnitt I.
(bearbeitet von v. Bilguer.)
Unter unregelmäßigen oder schwachen Ge- | welcher einige geistreiche Varianten darüber auf
genzügen in der Springerpartie, verstehen wir stellt. Lopez und die späteren Autoren haben
alle diejenigen Züge, mit welchen Schwarz, nach ihm danach den Namen „Gomito di Damiano“
demR 1. #=" gezogen ist, auf 2. Sg1–f3 oder Gambit des Damiano beigelegt.
Der Zug 2. d7–d5 greift den Königs
antworten kann, mit Ausnahme jedoch von 2. bauern an und kann ohne großen Nachtheil für
f7–f5, 2. d7–d6, 2. Sg8–f6 und 2. Schwarz gemacht werden.
Sb8–c6. Diese letzteren Züge werden einzeln Der Erfolg bei dem letzten der unregelmäßi
in besonderen Abschnitten behandelt werden. Na gen Züge,2. Lf1–c4, ist, wie bei den vorher
mentlich find also unter unregelmäßigen Zügen gehenden, für Schwarz nicht günstig. Weiß kann
2. f7–f6, 2. Lf8–d6, 2. Lf8–c5, 2. hier nämlich den Königsbauern schlagen und fin
d7–d5, 2. Dd8–f6 gemeint. Von diesen det dann Mittel diesen Vortheil zu behaupten.
decken drei den angegriffenen Königsbauern, ge Die Schriftsteller, welche wir dem Leser zum
währen aber sämmtlich keine gute Vertheidigung. Vergleichen beim Studium dieses Abschnittes,falls
Daß 2. Lf8–d6keingutes Spielfür Schwarz sie ihm zur Hand sind, empfehlen können, find:
geben kann, da die Entwicklung einer Steine Damiano Cap. II.
dadurch gehemmt ist, sieht man auf den ersten Calabrois Spiel 22, 23, 24.
Blick. Ebenso ist auch Dd8–f6 nicht zu em Lolli S. 184, 129.
pfehlen, da es überhaupt nicht rathsam ist, zu Lopez, 1584, S. 129, 161.
früh die Dame ins Spiel zu bringen, welche Walker, 1841, S. 46, 185.
dann leicht durch die feindlichen Offiziere wieder Allgaier Tab. IV.
zum Rückzuge gezwungen werden kann. Was Ponziani S. 89, 102.
endlich den dritten Deckungszug f7–f6 betrifft, Lewis, I. 1842, S. 58–75, 85.
so wird dadurch der Bauer e5 nur scheinbar Lewis, II. 1834, 58, 53.
gedeckt, indem ihn Weiß ungestraft mit dem Sämmtliche Autoren kommen darin überein
Springer schlagen kann. Dieses Spiel befindet daß keiner der hier ausgeführten Züge der beste
fich schon in dem alten Werke des Damiano, Gegenzug auf 2. Sg1–f3 fei.
48 Buch 1. Eröffnung 1. Abschnitt 1. §. 1 und 2.
$. 1. 1. 2, 3. 4. 5. 6. 7.
e2-e4 Sg1-f3) Sf3-e5: Dd1-h5+ Dh5- e5 + Lf1-c4+ De5-f5+
" TeTeFT) f7-f63) f6- e5 : Ke8-e7 Ke7-f7 Kf7-g6 Kg6-h6
2 - LC4- d5+
- d7-d5) Kf7-g6
3. -
4.
5.
1) Es ist sehr gut, den Königsbauern im An nimmt; der beste dritte Zug des Schwar
zuge zwei Schritte zu ziehen, weil hierdurch zen ist Dd8– e7.
den Figuren eine freiere und ausgedehntere *) Schwarz kann dem Mat nicht mehr aus
Wirksamkeit gestattet wird, als durch das weichen, denn zöge er Kh6–g7, so würde
Ziehen irgend eines andern Bauern. Au Weiß Df5–f7+ und dann h4–g5: ==
ßerdem nimmt der Königsbauer einen Theil ziehen.
des Centrums ein,dessen Eroberung und Be *) Das Aufopfern des Damenbauern, indem
hauptung durch die Mittelbauern sehr wich man ihn zwei Schritte gegen den feindli
tig ist, weil diese die feindlichen Figuren ab chen Königsbauern und Laufer zieht, läßt
halten, in unser Spiel einzudringen. In der sich oft, sowohl beim Angriff, als bei der
Regel stehen die Mittelbauern aufdem vierten Vertheidigung mit Vortheil anwenden, weil
Felde am besten; werden sie durch Bauern es den eigenen Damenlaufer frei macht und
angegriffen, so rücken sie vor. dem Gegner einen Zug kostet; hier indessen
*) Gegen diesen Zug, der, wie bereits erwähnt, hilft dieser Zug Nichts mehr.
dem Spiele den Namen giebt, kann Schwarz *) Zieht Schwarz stattdiesesZuges Lf8–e7,
sehr verschieden ziehen, je nachdem er seinen so gewinnt Weiß durch 9. h4–h5+, 10.
Bauern zu decken oder den des Gegners an d2–d4+ und 11.f2–f4 oder hö–g5+.
zugreifen sucht. Hier sind folgende 9 Gegen ') Nimmt Schwarz diesen Laufer, so giebt die
züge des Schwarzen angeführt: 1) f7–f6. Dame auf f5 Mat.
2) Lf8–d6. 3) Lf8–c:5. 4) d7–d5. *) Die weiße Dame nimmt ein Feld ein, von
5) Dd8–f6. 6) f7–f5. 7) d7–d6. welchem sie nach f5 ziehen kann.
8)Sg8–f6. 9) Sb8–c6, von denen die *) Hätte Schwarz Dd8– e7 gezogen, so
beiden letzten, wie erwähnt, die besten sind. würde Weiß in 6 Zügen Mat sagen.
Die Züge unter No. 6,7,8 u.9 werden ein *) Schwarz verliert freilich durch diesen Zug
zeln in besondernAbschnitten betrachtet werden. den Thurm h8, doch wird er “das Spiel
*) Durch diesen Zug entsteht das sogenannte länger halten können, als wenn er mit dem
„Gambit des Damiano“; Weiß nimmt Könige gezogen hätte.
den Bauern e5 mit dem Springer und ge ) Weiß kann auch sehr gutjetzt d2–d3zie
winnt, wenn Schwarz den Springer wieder hen; da er aber schon beffer steht, so giebt
Unregelmäßige Vertheidigungszüge im Springerspiel. 49
er lieber seinen Königsbauern Preis, um | *) Dieser Zug ist wohl, wie Walker 1841,
seine Figuren desto schneller zu entwickeln. S.186 richtigbemerkt,noch beffer als gleich
) Er thäte beffer, mit seiner Dame auf e7 den Königsbauern zu nehmen. Der Zug
zurückzugehen, in welchem Falle Weiß fei findet sich übrigens schon beiLopez 1584
nen Königslaufer nach e2zieht; in der Re S. 161 und Selenius S. 339.
gel ist es von schlechtem Erfolge, wenn die 20) Dieser Zug ist nicht gut,da er das Vorgehen
Dame ohne gehörige Unterstützungins feind des dBauern, und dadurch die schnelle Ent
liche Spiel einbricht; sie erobert vielleicht wickelung der schwarzenOffiziere,namentlich
eine Figur, während der Gegner ein Spiel des Damenlaufers verhindert; nur in sehr
so sehr entwickelt, daß ein Angriff oft un seltenen Fällen darf man Offiziere vor die
widerstehlich wird. noch nicht gezogenen Mittelbauern setzen.
1) Befferwäre esgewesen,mit der Dame Schach 1) Anfängerziehen gern beimBeginne desSpie
zu bieten und ins Spiel zurückzukehren. les die Thurmbauern einen Schritt, um ihr
) Es ist besser den König zu ziehen, als den Spiel dadurch sichererzu stellen; in der Regel
Laufer f1 vorzusetzen, weil Letzteres die ist dies aber schlecht gespielt, da der Gegner
Thätigkeit der weißen Figuren mehr hem ein Tempo gewinnt u.der vorgezogene Bauer
men würde. -
bei der Rochade oft unbequem ist. – Da
) Weiß würde schlecht spielen,wenn er mit der Schwarz in der Entwickelung so um einen
Dame den Springerg8nähme,weilSchwarz Zugzurückbleibt u.durchden Zug Lf8–d6
durch Lic8–g4† remis machen würde. überdies schon eingeengt steht, so wird er
“) Zieht Schwarz. Etwas vor, so ist durch durch den kleinsten Fehler von seiner Seite
Th1– e1 die Dame verloren. nun leicht bedeutend in Nachtheil gerathen.
**) Dies ist der beste Zug des Schwarzen wo 22) Es ist selten gut, die Dame, außer zu einem
durch die Spieleziemlichgleichzu stehen kom entscheidenden Angriffe früh ins Spiel zu
men, indem nun 4. De7–e4f folgen kann. bringen, weil der Gegner sie mit seinen leich
) Dieser Zug des Weißen ist schlecht, denn ten Offizieren und den Bauern angreifen und
Schwarz greift zwei Offiziere durch Bauern sich so schneller entwickeln kann. -
an, und wird den Springer gegen einen 23) Schwarz steht im Nachtheil,da er noch lange
Bauern erobern. nicht wird den Laufer c8gebrauchen können.
7
50 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt I. §. 2 und 3.
1. 2, - 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
') Durch diesen Zug geht ein Offizier verloren, gezogen, um wenn der König wieder nimmt,
denn zöge Schwarz auch im folgenden Zuge durch Dd1–h5+ den Laufer zu erobern,
Dd8–e7, um ein Abzugschach vorzubereiten, so hätte Schwarz dieses Schach durch g/
so würde Weiß dennoch e5–d6: spielen, nach g6gedeckt, und die Dame durfte den
da er hierdurch die schwarze Dame angreift. Laufer (wegen Th8–e8) nicht nehmen.
*) Gehtdie Dame nach eT, so schlägt der Sprin- *) Dieser Zug kostet dem Schwarzen auf alle
ger nach f7, und, wird er wieder genommen, Fälle einen Stein.
der Thurm. Ginge aber sein König nachg, 9) Weiß durfte nicht rochieren,da Schwarz durch
fo würde er durch Lc1–h6+zurückgetrieben. Ld6–c5+ feinen Offizier gerettet hätte.
*) Weißhat einen Offizier gegenzweiBauern und | 1 ) Weiß würde sehr schlecht gespielt haben,
eine entwickeltere Stellung,mußalsogewinnen. wenn er den Laufer e5 genommen hätte, da
*) Zieht Schwarz statt dessen h?–h6, so zieht Schwarz durch 8. Dd8–h4+ ein besseres
Weiß h2–h4 und Schwarz darfden Sprin- Spiel bekommen würde. Durch den Zug 8.
ger g5 nicht nehmen. Dd1–h5gewinnt Weiß aber, denn rochirt
*) Schwarz gewinnt durch das Preisgeben des Schwarz, so nimmt der Bauer den Laufer,
Damenbauern einen Zug, was nothwendig geht aber die Dame vor den König oder nach
- ist, da Weiß Dh5–g6 zu ziehen droht. f6, so nimmt die weiße Dame den Laufer.
*) Wollte er Sb4– c2: spielen, so wird sein | 1 ) Er will durch diesen Zug dem Laufer Platz
Laufer f5 von der Dame genommen; Weiß machen, um den Damenbauern ziehen zu
kann seinen Thurm Preis geben und gewinnt können: abgesehen davon, daß dies Ma
durch Sf3–g5. növer mehrere Züge kosten würde,bemerken
') So steht Weiß mit einem Bauern mehr, ge- wir nur noch, daß der Laufer auf c7 nicht
wiß beffer. Hätte aber Weiß 11. Sg5–f7: besonders gut steht; bei der Eröffnung ei
Unregelmäßige Vertheidigungszüge im Springerspiel.
10, 11. 12. 13. 14. 15. 16. 47 18.
---
Ld3-g6+ Dd1-d5: –
h7-g6: –
ner Partie nimmt der Laufer am besten die s) Dies ist der beste Zug des Schwarzen.
Richtung auf den feindlichen fBauern ein. 19) Der schwarze König geht nicht nachg8, weil
*) Schwarz thäte beffer, gleich mit der Dame 17.Sc3–d5 einen Offizier gewinnen würde.
vor den König zu gehen. 20) Jetzt erobert Weiß einen Offizier, denn zieht
*) Zieht der schwarze König, so ist die Dame Schwarz 18. c7–d6:, so nimmtWeiß die
durch LC1–g5 verloren. fen Bauern durch den Springer mit Schach
"*) Dieser Zug, der weder angreift noch deckt, und hernach den Springer b4 mit dem
ist nicht gut, da er die Entwickelung des Thurme oder zieht 20.Sd6–f7; nimmt
weißen Spieles befördert. Schwarz aber 18.Sb4–d3, so zieht Weiß
1 ) Wir erinnern,daß mit diesen Klammern der 19. Te4–e7+ und dann 20. c2–d3:.
eingeschloffene Zug als der beste,wenn auch ») Beidiesem unddem vorigen Spiele wird man
nicht als der einzige gute Zugbezeichnet wird. die Bemerkung machen, daß die gedrängte
*) Der Laufer muß zurückgehen, weil sonst Stellung des Schwarzen daher kommt, daß
Schwarz durch d7–d6 einen Offizier ge er bei Eröffnung der Partie gezwungen war,
winnen würde. Jetzt behält Weiß einen mehre Züge mit einer von leichten Figuren
Bauern mehr und eine bessere Stellung. bedrohten Königin zu thun,weßhalb ihm die
17) Weiß kann statt diesesZuges mitdem Sprin Zeit fehlte, seine übrigen Steine gehörig zu
ger auch nach f3 zurückgehen, und wenn entwickeln.Es wirdgewöhnlich nichtvortheil
die schwarze Dame den Königsbauern mit haft sein, die Dame früh insSpielzu bringen.
Schach nimmt, den Laufer nach e2 ziehen 2) Weiß kann auch d4–05: ziehen, obgleich
um dann zu rochieren. Aufdie hier angege wir Se5–f7: für stärker halten.
bene Art (f2–f4) entwickelt sich indessen 2) Schwarz würde beffer thun, den Springer
das Spiel der Weißen auch sehr schön. mit der Dame zu nehmen; Weiß würde
52 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt I. §. 4 und 5.
$. 4. 1. Weiß: e2– e4. Schwarz: e2 – e5.
2, 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
-
---
Dd1-e2 Se5-c4) Sc4-d2: De2-b5 Db5-b7: Db7-c7 f2-e3: Sd2-fI –
Lf8-h6 Lh6- d2+ Sb8-c6 Ta8-f8 e4-e3 „Ke7es Tf8-fIt TS8-f8 ---
Se5-g6+ –
Ke7-d8 –
d4-e5: Sf3-e5:7) --
f6- e5: -
feiner Dame behindert und zu Vertheid *) Entfernt sich die Dame aus dem Spiele,
gungszügen genöthigt werden. z.B. nach a4, so gewinnt Weiß, indem er
*) Weiß kann auch durch d2–d.3 feinen fie mit dem Laufer f7 angreift, und dann
Königsbauern decken und einen gBauern Se5–f7+ zieht.
Preis geben. Nimmt diesen die Dame, so “) Der König zieht, um dem drohenden Ab
geht sie folgender Maßen verloren: zug-Schach König und Dame auszuweichen.
Weiß Schwarz *) Geht der König nach f6, so greift Weiß
d2– d3 4) Dg6–g2: durch d2–d4 die Dame an, die nur nach
Th1–g1 5) Dg2– h3 g4ziehen kann, wo sie durch h2–h3 ver
Lc4–f7+ 6) K(f7oder d8) loren ist.
und nun, je nachdem der schwarze Kö *) Geht die Dame nach g/4, so ist sie durch
nig gezogen hat, entweder Sf3–g5+ Sf3–g5+ verloren.
oder Tg1–g3, wodurch die Dame er ) Geht der König nach c6, so gewinnt Weiß
obert wird, durch folgende Züge:
A
"*) Nimmt der König den Laufer, so ist eine Weiß Schwarz
Dame durch Sf3–g5+ verloren. Te5– d5+ 8) Kd6– c6
) Die Dame darf den Springer nicht nehmen, S f3 –d4+ 9) Ke6– b6
denn sie müßte fich, wenn Weiß 7. Tf1 Td5– b5+ 10) Kb6–a6
nach e1 zieht, gegen den Thurm opfern, Dd1– e2 11)
um das Mat auf e8 zu verhindern. So verliert Schwarz durch Abzugschach die
**) Nimmt Schwarz h?–g6:, so sagt Weiß Dame; wollte er diese jetzt ziehen, so er
durch Se5–f7+ Mat. folgt in wenigen Zügen das Mat.
54 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt I. $. 5.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
(e2-e4) (Sg1-f3) (Lf1-c4) O-O c2-3) Dd-b3 Db3b7) Le-b5+
(e7-e5) (Dd8-f6) Lf8-c5 d7-d6 Lc8-g4 Lg4-f3: Df6-g6 Ke8-d8
6. C2-C3 d2-d4 e4-e5 c3-d4: Th1-g1
- Sb8-c6 e5-d4: Df6-g6 Dg6-g2: Lc5-b4+
7.
d4-e5: Sf3-e5: O-O
g2-g3 –
Lf3-e4: ---
Sb1-c3 Lc4-f7+ –
Dg2-h3 -
Dd 1-e2 –
O–O -
Lc1-e3 LC4-e6: –
Lc8-eG Df6-e6: –
---
Dd1-c2:“) –-
Sb1-c:3. Sc:3-a4
Sg8-e7 Db6-c6 -- - -
Sg5-f7 De2-h5 --
Th8-f8
Lc1-g5+ Lf1-d3 O-O +
Lf8-e7 Dg6-e6
LfI -d3 e5-f6: Sd5-f6: –
f7-f6 Dg6-f7 g7-f6: -
$. 3. * SFHTS
8,4 3. F– Tab. 20. Col. 22–25.
S. 5. 3. - 5. Tab. 30. Col. 11–13.
Eigentlich hätten wir den Zug 2. f7–f5 Cozio II. S. 342, 350, 354.
in der Springerpartie, welchen wir Gambit im Ponziani, 1782, S. 105.
Nachzuge nennen, zu den unregelmäßigen Ge Von den einzelnen Varianten wollen wir be
genzügen stellen müffen, weil Weiß ein stärkeres sonders auf folgende aufmerksam machen:
Spiel als Schwarz erhält, sobald er 3. Sf3 e2–e4 Sg1–f3 Sf3–e5: „.
nach e5 nimmt. Da aber die folgende Ausfüh 1. e7– e5 2. f7–f5 3. , die
rung, welche manches Eigenthümliche und Neue fer letzte Zug mag wohl der beste für Weiß
enthält, etwas spezieller als die meisten übrigen fein: er nöthigt Schwarz 3. Dd8– e7 oder
Spielarten und von einer Gesellschaft Spieler be 3. Dd8–f6 zu ziehen. Wollte Weiß aber im
reitsfrüher fast durchgehends revidiert ist, so ha dritten Zuge den Königsbauern nicht schlagen,
ben wir derselben einen besondern Abschnitt ge so konnte er den ebenfalls guten Zug 3. Lf1
widmet. Es hielten während des Sommers 1839 nach c4 thun. Es entsteht dadurch dieselbe Stel
fünfder stärksten Spieler der berliner Schachge lung, welche auch durch die Züge 1. e2– e4
sellschaft, zu denen verstorbene Autor dieses e7– e5
Werkes und der Hersgeber ebenfalls gehörten,
wöchentlich eine Zusammenkunft, und hatten dies
2. "F" 3. Sg1–f3 hervorgebracht wer
Gambit zum Gegenstande ihrer Untersuchungen den kann. In dieser Lage des Spiels mag nun
gewählt. Der ganze zweite Abschnitt enthält nun Schwarz am besten d7–d6 oder S b8– c6
die Resultate dieser Forschungen, welche stückweise ziehen. Wegen des ersteren Zuges verweisen wir
in den Zusammenkünften geprüft und jetzt, etwas auf den Abschnitt III, Philidor'sche Vertheidi
abgekürzt, zu einer fortlaufenden Tabelle vom
Verfaffer verbunden worden sind. e2– e4, Sg1 – 33
L 1–
digung: 1.FHF;* TFHF * T7HTFT 04
Die hauptsächlichsten Autoren,in welchen man den zweitenZug3.Sb8–c6,werden wir in die
das Gambit im Nachzuge findet, find: fem Abschnitte betrachten. Wirbemerken aber noch,
Lewis I, 1842, S. 84, 88. daß man auchzu dieser Position mit Umstellungder
Walker, 1841, S. 186. Züge auf eine dritte Art gelangen kann, nämlich:
Greco (Hirschel), S. 112–116. 1 e2– e4 , Sg1–f3 3 Lf 1 – c4 10
Cozio I. S. 280, 285, 288, 350, 353. " e7– e5 “ Sb8–c6 “ f7– f5
8
58 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt II. §. 1.
5. -
6.
7. Lf8- c5:
S. g2-g4 Lf1-g2 Lg2-e4: Sc:3-e4: Dd1-e2 Sc4.d6+'')+
Lc8-f5 Lf5-g6 c7-c6“) Lg6-e4: Df6-e6 Td6-d5 -
Lc1-g5 o–o +
Le6-g8“) - s -
–
-
-
d4-c5+ Sa5-b3“ –
Lf8-c5: -
chem Falle Weiß noch für feinen Springer 24. T b4– b5: K. a3– a4
2 Bauern bekommt. Schwarz würde dann 25. T b5 – b7 L f8– C5 :
die Bauern f2, g2, h2 nicht zurückhalten 26. Th1– a1+ L c5– a3
können, die ihm mindestens einen Steinko 27. L, C7– d6 T c8– C3
sten. – In dieser Position aber wird der 28. L d6– a3:
-
*) Ginge ein König nach d7, e7 oder e8, ) Geht statt dessen sein König nachb4, sozieh
so würden die weißen Springer immer frei ich c2–c3+ und rochire dann nach c1.
werden. *) Schwarz bereitet den Zug dö–d5 vor,
7) Weiß wird jetzt den Springer b7 nach c5 jedoch ohne günstigen Erfolg.
zurückziehen können und dann, mit zwei 7) Tauscht Schwarz nun den Laufer gegen den
Bauern mehr, auf Gewinn stehen. Springer, so wird Weiß die Damen tau
*) Weiß könnte auch, wie im vorigen Spiele, fchen und den Bauern b7 gewinnen, zieht
Lc1–d2 ziehen. Schwarz aber als besten Zug 12. Ke8 nach
*) Geht der König nach c3, so folgt Td1 nach e7, so Weiß 13.Sd6–f5 und rettet auf
d3+, Td3– e3+, L c7– e5 =-. diese Art seinen Springer.
•) Weiß kann auch Kc1–d2 oder Kc1–b2 *) Zieht Schwarz7. Lc8–f5, so folgt 8.g2
ziehen und wird in 3 Zügen mat machen. nach g4 und dann 9. Lf1 – g2.
1) Schwarz muß diesen Bauern ziehen, um das 19) Weiß gewinnt einen Bauern.
durch b2–b3 drohende Mat abzuwenden. 20) Weiß konnte auch 7.Sc3–d5ziehen, f2
») Geht der König nach a2, so ist er in 3 nach f3 aber ist am besten.
Zügen mat; K b3– a4 f. d.folg. Spiel. - 1) Dies ist der beste Zug des Schwarzen; er
) Weiß sagt in drei Zügen Mat. verliert daraufkeinen Bauern,doch ist Weiß
) Es könnte nun folgen: ihm an Position sehr überlegen.
60 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt II. §. 1 und 2.
1. Weiß: ee– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
1) Schwarz darf seinen König nicht nach d8 7) Wie schon bemerkt wurde, erlangt Weiß auch,
ziehen, denn Weiß würde Lf7–g8: spie- wenn er im dritten Zuge Lf1–c4zieht,bei
len, und wenn der Thurm den Laufer wieder richtigem Spiele Vortheil über den Gegner.
nimmt, durch Lc1–g5 die schwarze Dame | *) Ein anderer Zug des Schwarzen ist d7 nach
gewinnen. d6; dann hat man genau dieselbe Stellung,
*) Durch diesen Zug verliert er seine Dame; wie bei Philidor"s Vertheidigung gegen
wenn er sie retten will, so muß er sie von das Königsspringerspiel nach dem dritten
- f5 fortziehen, in welchem Falle Weiß durch Zuge beider Spieler, wenn Weiß im drit
6.Sf7–h8:den Thurm nimmt und gleich- ten Zuge Lf1– c4 gezogen hat. Wegen
falls gewinnt. der speziellen Ausführung dieses Spieles ver
*) Beffer geht die Dame, wie in den vorherge- weisen wir auf die unter der Bezeichnung
henden Spielen, nach f6. „Philidor"s Vertheidigung gegen das Kö
*) Weiß könnte auch 6. Ke1–d1 ziehen, doch nigsspringerspiel“ folgende Tabelle. (Ab
ist 6. Lf1– e2 beffer, da der Angriff der schnitt III. $.3. No. 1)
Schwarzen so schneller zu Ende geht. *) Weiß darf nicht Lc4–g8: ziehen, denn
*) Die weiße Dame darf weder nach h4 noch es würde folgen:
g5, denn es würde folgen: Weiß Schwarz
Weiß Schwarz Lc4–g8: 4) Th8–g8:
Dh5–h4 7) De4–g2: Sf3– e5: 5) Dd8–g5
S g6–h8: 8) Dg2– h1 Se5–g4 6) d7–d5
L e2–f1 9) Dh1– e4+ und Schwarz steht besser.
oder: ) Dieser Zug verschafft dem Schwarzen bei
Dh5–g5 7) Th8–g8 dem geringsten Fehler des Weißen einen sehr
S b1–c3 8) D. e4–c6 heftigen Angriff; spielt Weiß aber richtig,
L e2–f3 9) D c6– e6+ fo wird er im Vortheile bleiben.
Ke1–d1 10) Tg8–g6: ) Weiß konnte statt dieses Zuges 5. d2–d4,
Schwarz steht in beiden Fällen beffer. u.zogSchwarz5. Dg5–g2:, 6. Dd1 nach
*) Zieht Schwarz Th8–g8, so kann Weiß h5+ ziehen und erhielt einerseits einen sehr
S b1 – c3 oder d2– d.3 und dann Sg6 heftigen, aber nicht ganz correkten Angriff
nach f4 ziehen. ) Dies ist ein richtiger Moment um den Da
Das Gambit im Nachzuge auf den Königsspringer. 61
---
15.
(d7- d6 f. Abschn. III. §. 3)
16.
Sg8-e7
17.
18.
19. Lc1-g5+
h7-g6: Lf8-e7
TSgs er
Lc4-f7+ d2-d4 Th1-f1 Lf7-g8: Se5-c4 Lc1-g5+
KeseT TDg5-g-T Td7.dbT ThSST DENHÄTT) TKe7-f7"
- Dd1-h5 Ke1-e2 - Lc1-g5+ Sb1-c3
Dg2-h1 g7-g6 Ke7-d6) Dh8-f3+*)
(d Dh1-c1: Lf7-g8:
Dc1-f4 –
–
Ke1-d2 Lg5-e3: --
e4-e3+ -
-
Kd8-e8 –
Sb1-c3 Lg5-e7 Dh5-g5+ +
h7-g6: Kd8-e7: -
Dh5-h8: Dh8-h7 --
Kd8- e8 -
--- -
Se5-f3: Sc3-e4 -- -
g6-h5: Kd6-c6 –
Dg8-f8: Df8-g77)–
Dh1-c1: Ke5-e6 –
–
demnach steht Schwarz, des Freibauern h7 *") Weiß giebt nun immerwährend Schach.
wegen, in Vortheil. "*) Nähme Weiß den Thurm, so würde er den
"*) Zöge er den Springer nach f6, so würde Springer und Laufer dagegen verlieren.
Weiß 10. Dh5–h4 ziehen und dann ganz *) Schwarz steht zwar entwickelter, Weiß hat
64 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt II. §. 3 und 4.
S. 3. 1. 2. 3. 4. 5. G. 7. 8.
e2-e4 Sg1-f3 L fI - C4 Sf3- e-H: d2-d4 Se5-f7 Ke1-f1 Lc4- d3
e7- e5 f7-f:5 Sg8-f6 Dd8-e7 d7-d6T De7-e4 d6-d5 Dell-eT
-- Sf7- h8: e4- e5
-- d6-d5 d5-c4: Sf6-e4
3 Sb1- c3 *) Sc3-e4:
- Thd-g8 Sf6-e4: De7-e4+
- f5-e4: Sf6-ds:-)
5 Sc:3-d5:
- - d6-d5 De7-e4+
6. _ _ e4 e5_
44 c'7-c6 d6-d5
3. –– – –
Dd8-e7 De7-e4 :
4. Sf3-e5: Se5-c6: DdI-h5+ Dh5-h7:
f5-e4: Th8-g8:'') b7-c6: g7-g6
5. d2-d4 *) d4-e5: O-O Sb1 -c3 b2-c:3:
Sg8-f6 Sf6-e4: Lf8-c5 Se4-c3: h7-h6
6. Sf3-e5: Lc4-b5 O–O Lb5-C6:
f5-e4: d7-d5 Sg8-e7 a7-a6 b7-c6+
7. Sf3-g5 d4-d5 Sb1-c3 f2-f4
d7-d69) Sg8-h6 SC6-e7 C7-C6 c6-d5:
8. b7-b5
9. d2-d3 Sb1-C3 Lc1-25 +
- d7-d6 Sg8-f6
jedoch einen Bauern mehr und eine sichere | 7) Zieht Schwarz 9. c7–c6, so geht Weiß
Position. mit seinem Springer f7 nach dö und er
1) Nimmt die Dame den Bauern da, so ist sie obert den Thurm g8.
durch Abzugschach verloren. *) Das Vorrücken dieses Bauern ist nothwen
2) Zieht Schwarz 10. De7–f7, so muß Weiß dig, weil sonst durch c7– c6 der weiße -
11. f2–f3 oder 11. Sg6–f4 ziehen. Laufer abgesperrt und mit der Dame er
*) Weiß hat drei starke Bauern und einen Thurm obert werden könnte.
gegen zwei leichte Steine; die schwarze Dame *) Schwarz konnte in den letzten Zügen noch
darfauff7 nicht vorziehen, denn Weiß würde anders ziehen, z. B. im zehnten Zuge Sf6
die Damen tauschen und durch f2–f3 den nach d5: statt Ke8–f7:, doch wird er
Springer eAerobern. Zieht der König, so ro- nie den Umtausch eines Springers gegen den
chirt Weiß und der Springer e4geht verloren. Thurm g8 vermeiden können.
*) Dieser Zug ist stärker als die Rochade, denn | 9) So hat Weiß bei guter Stellung einen
Schwarz könnte dann 7. d6–d5, und wenn Bauern mehr.
der Bauer e4 nimmt, 8. De7–f7: spielen. | '') In der Regel ist es nichtgut, den schon thä
*) Schwarz darf nicht 9. d6–d5 ziehen, da tigen Königslaufer gegen den Springer g8
dieser Bauer ungedeckt ist und vom Laufer c4 abzutauschen, hier bringt es jedoch das Spiel
genommen würde. Nach dem Damentausche des Schwarzen in Nachtheil.
wird Weiß durch Sf7–d6: gewinnen. *) Zieht Schwarz7.Tg8–h8, so folgt auch
*) Nimmt die schwarze Dame den Springer f7, 8. D d1– d5, zieht er 7. Dd8–h4, so
so zieht Weiß 9.Sd5–f6f, und bekommt folgt 8. Sb1–c3 und Weiß entwickelt sein
den Thurm g8 gegen feinen Springer. Spiel sehr vortheilhaft.
Das Gambit im Nachzuge auf dem Königsspringer. 65
---
o–o“) –-
---
Sf3-d4 ---
f2-f:3 Sb1-c3 +
LC8-f5 -
**) Zieht Schwarz 5. Sc6–d4:, so Weiß 6. mehr entwickeltes Spiel behalten, indem Schwarz
Sf3–e5:, greift den Springer dA an, feinen Königslaufer nicht leicht in Thätigkeit setzen
und droht Dd1– h5+ zu ziehen. und folglich nicht bald rochieren kann. Zu der
**) Die Dame darf nicht Dd5–h5+– e5 gegenwärtigen Stellung kann man auch noch aus
und dann nach h&: ziehen,da sie durch Lf8 dem Lauferspiel, der Philidor'schen Vertheid
nach b4† verloren ginge; nach der Rochade gung des Springerspiels und dem Giuocopiano
steht Weiß aber sehr gut. gelangen, nämlich:
*) Geht die schwarze Dame nach o6, so folgt 1. e2– e4 e7– e5
auch 9. Tf1– e1+, und Schwarz wird, 2. L f1– c4 f7– f5
was er auch ziehen mag, stets einen Offi 3. Sg1–f3 d7–d6
zier verlieren. 4. d2– d4 S b8– c6 1c.
**) Die schwarze Dame muß nach h4 gehen, oder zweitens:
um den Zug Lc1–g5 zu verhindern, 1. e2– e4 e7– e5
Weiß steht besser. 2. Sg1–f3 d7–d6
') Nimmt er durch 5. Sc6–e5:, so bietet 3. L f1 – c4 f7– f5
Weiß mit der Dame auf h5 Schach; fetzt 4. d2– d4 S b8– c6 1c.
nun der Springer aufgG vor, so folgt Lg8 Endlich noch auf eine dritte Art aus dem
nach h7: und Weiß steht besser. Giuoco piano: -
"*) Dieser Zug oder auch 4. d2– d3, find 1. e2– e4 e7– e5
wohl noch stärker als 4. Lc4–g8:. 2. Sg1–f3 Sb8– c6
*) Dies scheint der beste Zug für Schwarz zu 3. L f1 – c4 f7– f5
sein, dennoch wird Weiß stets ein etwas 4. d2– d4 d7– d6 c.
9
66 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt II. §. 5.
$. 5. 1. - 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
. . e2-e4_ _ Sg1-3_ _ e4-5 d2-d4 Dd1-e2 Sf3-g5 g2-g4 Lf1-h3
" - er - es f7-f5T d7-d61) e5-e4 Dd8-e7 Sg8-f6) h7-h5 h5-g4:
2 Sb1-C3 g2-g4
- -- - - - d6-d5 h7- h5
3 Sf3-g5 Dd1-e2 De2-b5+ Db5-b7:“)
- Lc8-f5: d6-d5 Sb8-c6 Sc6-d4:
4. Sf3-e5 Lf1-e2") Le2-h5+ Se5-f7 Sf7-h8:
- e5-e4 Sg8-f69) d7-d61*) Ke8-e7 Dd8-e8 De8-h5:
5 Se5-g6 Sg6-f8: d2-d3
- h'7-h5 Th8-h7 Ke8-f8: d'7-d5
6 g2-g4**) g4-g5 g5-f6: f6-g7:
- d7-d6 Lc8-f5: d6-e5: Lf8-g7:“*)
7 g5-f6: Dd1-h5+
- d6-e5: Dd8-f6: g7-g6
1) Der dritte Zug des Weißen (e4–f5:) ist 4.g7–g6, so Weiß 5.f5–g6, nimmt er
nicht gut und giebt dem Schwarzen Gele nun durch 5. h7–g6, so nimmt die Dame
genheit, ein besseres Spiel zu bekommen. wieder und Weiß hat zwei Bauern mehr.
d7–d6 ist des Schwarzen bester Zug; den 1) Dies ist einer der wirksamsten Angriffe, und
Königsbauern gleich vorzurücken, wäre nicht Schwarz kommt, wenn er nicht sehr vor
sogut. Das Spiel kannjetzt leichtden Cha fichtig spielt, leicht in Nachtheil. Sein be
rakter eines Gambits annehmen, in welchem fer Zug ist h? –h5.
Weiß unter nicht günstigen Umständen den 1) Zieht Schwarz 5. Lf8– c5, um durch
Vertheidiger spielen muß. Preisgeben des gBauern die Rochade zu
*) Schwarz darf nicht dö– d5 ziehen, da erlangen, so wird Weiß, nachdem Schwarz
Weiß mit De2–h5+ droht. rochirt hat, g6– h7 + ziehen und bef
*) Schwarz konnte auch dé–d5ziehen, wo fer stehen. -
durch die Stellung des folgenden Spieles 1) Weiß steht besser, da der Springer h8 wohl
entstanden wäre. Durch f5–g4: gewinnt nicht erobert werden kann; wollte Schwarz
er aber einen Offizier. z.B. 10.g7–g6 ziehen, so nimmt 11.f5
“) Schwarzhateinen Offizier für einen Bauern nachg6:, zieht er nun 11. Lf8–g7, so
und eine sehr gute Stellung folgt 12.g4–g5, hernach Sh8–f7 und
*) Weiß kann den Laufer hö nicht zum zwei S f7– h6.
ten Male decken und bekommt höchstens ei 14) Weiß darf jetzt weder 10. f2–f3 noch
nen Bauern (durch Lh5–f3)für denselben. 10. Le2–h5: ziehen, da Schwarz in bei
“) Deckt Weiß den Bauern d4 durch c2–c3, den Fällen durch 10. Dd8–h4 ein besseres
fo deckt Schwarz den Bauern b7 durch Ta8 Spiel erhielte; so kann Weiß den Bauern
nach b8 und steht entwickelter als Weiß. f5 nicht halten, und nach dessen Verluste
') Schwarz darf nicht c7–c6 ziehen, da die werden beide Spiele gleich stehen.
weiße Dame auf f7 Mat droht. 1) Dieser Zug, welcher den Bauern f5 mo
*) Hätte Weiß Sb1 –c3 gezogen, so durfte mentan deckt, ist nicht gut, weil Weiß fei
Schwarz nicht c7–c6 ziehen, denn Weiß nen Bauern auf g4 nicht genügend unter
tauscht die Damen und erobert dann durch stützen kann.
Sg5–f7 den Thurm h8; statt c7− c6 16) Die Spiele sind nun wohl gleich; Schwarz
müßte er Sg8–f6 ziehen. -
hat freilich einen isolierten Doppelbauern,
*) Schwarz steht, wegen der Position seiner dieser ist aber von zwei Laufern unterstützt
Bauern und einer Dame, besser als Weiß. und beengt das Spiel des Weißen sehr.
'") Geht die Dame nach f6, so gewinnt Weiß 17) Schwarz steht wegen feiner vorgerückten
durch 4. Dd1–h5f; zieht Schwarz nun Bauern etwas beffer.
Das Gambit im Nachzuge auf den Königsspringer. 67
f5-g6: Dh5- o2
h7-g6: Df6-f3") +
Damiano führt als Gegenzug auf 2.Sg1 daß es für Weiß nicht rathsam erscheine 2.Sg1
nachf3 in derSpringerpartie 2.Sb8–c6 aus. nach f3 zu ziehen. Philidor gründet seine Be
Lopez, 1561, verwarfdiesen Zug,weil er meinte, hauptung darauf, daß Schwarz seine Bauern in
daß Weiß dann mit3. Lf1–b5 ein,dem schwar das Centrum bringen könne und führt dies in
zen überlegenes Spiel bekomme. Deßhalb sah sich seiner dritten Partie aus. In den folgenden Aus
Lopez nach einem andern zweiten Gegenzuge um gaben,1777und 1790,bemerkte Philidor selbst
und schlug 2. d'7– d6 vor. Selenus, der aber schon, daß seine dritte Partie nicht vollkom
Uebersetzer des Lopez, sagt hierüber S. 331: men richtig sei. Es läßt sich nämlich, wie wir
Folgetferner | wie der Schwarze | nach der An nachher zeigen werden, das Centrum der schwar
dern manier | des K. Soldaten | mit seiner K. zen Bauern stets mit Vortheil sprengen, und es
Soldaten | beschütze | (2. d7–d6) .... Diese folgt daraus, daß d7–d6 kein guter Vertheidi
Art nuhn |, ist die sicherste | und freheste | die gungszugist,weil er den Lauferf8 einsperrt,wäh
Steine | zuziehen: unangesehen | dieselbe | nicht rend Weiß durch 3. Lf1–c4, oder noch beffer
fo wol und gut | als die Erste (2.Sb8–c6) durch 3. d2–d4fein Spielfrei entwickeln kann.
in des Damiani augen sich will ansehen laffen. Von den Autoren, welche namentlich über
Später hat man sich aber überzeugt, daß 2. diese, Eröffnung geschrieben haben, würden etwa
d7–d6 kein besonders gutes Spielfür Schwarz folgende zu nennen sein:
giebt, indem der Königslaufer zu lange einge Lopez, 1584, S. 155, 158.
fchloffen bleibt, und man ist daher auf den Zug Philidor, 1790, I. S.36,45. II.S.34.
des Damiano zurückgekommen, nur hat Phi Allgaier Tab. IV.
lidor noch ein Mal den Zug des Lopez wie Lewis I. 1842, S.75. II. 1834,S. 55.
der aufzunehmen versucht. Im Jahre 1749 gab Cozio I. S.313. II. S.285,327,371.
Philidor eine Analyse du jeu des Echecs Lolli S. 121, 164, 366.
heraus und behauptet darin, daß der Zug 2. d7 Ponziani S. 90, 101.
nach d6 nicht allein gut sei, sondern dem Nach Walker, 1842, S. 47.
ziehenden sogar ein so starkes Spiel verschaffe, Koch, Coder I. S. 343. u. f. w.
70 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt III. §. 1 und 2.
$. 1. 1. Weiß: e2– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
$. B.
1. d4-e5: Sf3-g5 f2-f47) c2-c4 Sb1-c3 h2-h4 *) Sg5-h3 Sc:3-a4
f7-f5) f5-e4: d6-d51) Lf8-c5 c7-c6 Sg8-e7 h7-h6 o–o Lc5-b4+
2, e5-e6*) Sg5-h7*) Dd1-h5+ Dh5-g6: LC1-h6: Dg6-e6#
Sg8-h6 Th8-h7: g7-g6 Th7-f7 Lc8-e6: Tf7-e7
1) Der zweite Zug des Schwarzen (d7–d6) gedeckt werden, da, wenn Weiß den Sprin
ist der von Philidor für den stärksten ge ger gegen den Laufer tauscht und Schwarz
haltene; nur deshalb haben wir dem hier mit der Dame wieder nimmt, derselbe nur
entwickelten Spiele obigen Namen gegeben: einmal gedeckt ist.
sonst werden wir Philidor's Ausführung o) Nimmt er den Laufer g5, so gewinnt Weiß
nicht als die Hauptsache betrachten; sondern einen Bauern und einen starken Angriff
namentlichim Spiele des Angreifendenmanche 7) Schwarz muß jetzt die Dame gegen Thurm
von ihm nicht berührte Spielart anführen. und Laufer geben, da der Thurm auf d8
) Dies ist der beste Zug des Weißen, obgleich Mat droht.
Lf1– c4 auch gut ist; Schwarz hat jetzt *) Deckt Schwarz seinen Bauern nun durch
mehre Gegenzüge, die gebräuchlichsten find 1) 7. Lf8–d6, so nimmt ihn Weiß und zieht
3. Lc8–g4,2)3.f7–f5,3)3.Sg8–f6. dann f2–f4; nimmt Schwarz aber gleich
*) Nimmt Schwarz4.d6–e5, so tauscht Weiß 7. e5–f4, so nimmt Weiß mit dem Lau
die Damen und erobert den Bauern e5. Weiß fer c1 wieder und steht entschieden beffer.
kann statt4. d4–e5:auch4. c2–c3ziehen Schwarz könnte auch den Bauern durch 7.
und bekommt ein gutes Spiel. Der folgende f7–f6 decken,in welchemFalle Weiß gleich
Zug des Weißen 5. Dd1–f3: ist nicht so falls schlägt und dem Gegner den Königs
stark als 5.g2–f3, er ist aber gegen einen bauern isoliert.
etwas schwächeren Spieler, wegen der guten ») Dieser Zug ist sicherer als 3. f7–f5, ob=
Entwickelung der weißen Steine, anzurathen. gleich das Spiel des Schwarzen lange Zeit
Durchg2–f3: erlangt Weiß indessen einen durchaus in der Defensive bleibt.
Vortheilin der Stellung und daher ist dieser 10) Setzt der Springer b8 auf d7 vor, so wird
Zug gegen einen guten Spieler der beste. er getauscht und der schwarze König bekommt
*) Er sucht hierdurch den ihm gefährlichen Zug hernach ein verderbliches Abzugschach; zieht
10.f2–f4zu verhindern; Weiß könnte jetzt Schwarz 13. c7– c6, so folgt 14. Sd5
diesen Zug dennoch thun, allein es wäre et nach c7+, 15. Lb5– e2 und dann wird
was gewagt. Beffer zöge Schwarz 9. Lf8 der Thurm a8 erobert; dem Schwarzen
nach c5; zieht Weiß dann 10. Kg1–h1,fo bleibt also Nichts übrig, als mit dem Kö
darf Schwarz den Bauern f2 nicht nehmen. nige nach f8 zu gehen.
*) Nimmt Schwarz den Springer, so verliert ) Schwarz darf nicht 14. c7–c6ziehen, da "
er durch 11. Lc4–d5 den Thurm;der Lau Weiß durch 15. Se3–f5gewinnen würde;
fer d6 darf wegen 11. S b5– c7+ nicht der beste Zug des Schwarzen war wohl 14.
zurückziehen und zugleich muß der Bauer f7 S b8– c6, in welchem Falle Weiß auch
-
Philidor"s Vertheidigung der Springerpartie. 71
15. Se3–f5 zieht; opponiert Schwarz **) Weißzieht diesen Bauern zwei Schritte, um
nun die Thürme, so rochirt Weiß und steht feinen Springer g5, wenn er vom h Bauern
auf Gewinn. - angegriffen wird, nach h3 zurückziehen zu
12) Tauscht Schwarz nun die Damen, so nimmt können, ohne beim Tausche des Laufers
Weiß mit dem cBauern,um die feindlichen c8 gegen ihn einen Doppelbauern auf der
Bauern mit beiden Thürmen angreifen zu Thurmlinie zu bekommen.
können. Auch kann Weiß die Thürme ver *) Weiß thut diesen Zug, um die Verbindung
doppeln, und wird bei der gedrängten Stel der schwarzen Bauern zu unterbrechen.
lung desSchwarzengewinnen,wennSchwarz *) Dieser Zug feffelt das Spiel des Weißen
auch anders gezogen hätte. sehr und unterstützt das Vordringen der
3) Weiß steht freilich entwickelter, jedochwird schwarzen Centribauern.
Schwarz bei vorsichtigem Spiele die Partie *) Der Laufer e2 geht jetzt nach f3, worauf
halten können, obgleich fürs Erste keine Aus Schwarz, 21.Tf8–f4:, und wenn Weiß
ficht vorhanden ist, die Offensive zu ergreifen. rochirt,22.Tf4–a4:zieht und einenüber
1) Wenn Weiß mit dem Springer f3–d4: wiegenden Angrifferhält,was dieFolge des
nimmt, so zieht Schwarz 4. d6–d5 und fechsten Zuges (f2–f4 statt e5–e6) ist.
macht ein Spiel frei, was er nicht kann, 22) Dieser Zug ist sehr gut, da Weiß im fol
wenn Weiß 4. Dd1– d4: nimmt. genden Zuge Sg5–f7 droht. Der Bauer
*) Philidor und andere Autoren erklären den e6 kann freilich im Laufe des Spiels ber
Zug 3. f7–f5 für den besten; wir find loren gehen, aber nicht ohne Ersatz und
jedoch der Meinung, daß er weder gegen 3. ohne eine lange Zeit das Spieldes Schwar
Lf1–c4 noch gegen 3. d2–d4,wie hier, zen eingeengt zu haben.
als dritter Zug geschehen darf. Wir wer s) Dieser Zug kann nur gegen einen schwa
den nun einige schwächere, von verschiedenen chen Spieler mitVortheil angewandt wer
Autoren vorgeschlagene Angriffe und zuletzt den; nimmt der Thurm den Springer, so
den stärksten durchnehmen. - gewinnt Weiß, zieht Schwarz aber 7. Lc8
) Schwarz darfnicht 5.d6–e5:ziehen,denn nach e6:, so bekommt er ein gutes Spiel,
abgesehen, daß seine Centribauern wehrlos obgleich er die Rochade verliert. Des Wei
würden, so taucht Weiß die Damen und ßen bester Zug wäre 7. f2–f3 gewesen.
erobert den Thurm h8. Das Opfer des Springers rührt vom Ano-,
'') DieserZugist schwachund läßtdem Schwar nimo, Ercole Del-Rio,her,welcher damit
zen Zeit, sich zu entwickeln; weit stärker ist zu beweisen meinte, daß die Philidor"sche
6. e5– e6. Vertheidigungfalsch sei. Die Position scheint
72 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt III. $. 2.
1. Weiß: e2-e4, Schwarz: e2-es.
3. - 4. 5. 6. 7. 8. 9, 10.
10. e
Sg5-e6:
Dd6-eG:
Dh5-h6: a3-b4: –
d4-C3: C3-b2: ---
Lc1-g5: e4-d5:*) –-
Sh6– -
e6-f7 f7-g8:D --
Ke8– -
3. -
- d5- d6+
4. 5. - TKbb-Tab T -
6. -
7. e
$.
*) Dieser Zug ist nicht so stark, wie d2–d4, | *) Dieser Zug macht das Spiel des Schwarzen
indem nun ohne Nachtheil 3. c7–c6 fol rettungslos verloren; doch erlangt Weiß auch
gen wird,jedoch kann Schwarz auch jetzt nicht Vortheile, wenn Schwarz 5. d6–d5 zieht.
ohne Gefahr f7–f5 ziehen. Die Stellung Hätte Weiß aber 5. Sf3–g5 gezogen, so
nach den drei ersten Zügen beider Spieler verlöre er durch dö–d5 den Angriff und
kommt schon beim Abschnitt II. S. 62. vor, leicht das Spiel. Zieht sich der Laufer c4
wo die Ordnung der Züge folgende war: nach b3 zurück, so folgt 6. e5– d4: und
Weiß Schwarz nimmt die Dame diesen Bauern, so 7.Sg8
e2–e4 1) e7– e5 nachf6,wodurch Schwarz bei guter Stellung
Sg1–f3 2) f7–f5 einen Bauern mehr hat. – Würde Weiß
L f1 – c4 3) d7– d6, dort, aber 6. d4–e5: spielen, so nimmt Schwarz
S. 60, wurde die Bemerkung gemacht, daß den Laufer c4, worauf Weiß die Damen
Schwarz in Nachtheil käme; die Ausführung tauscht und durch 7. Sg5–f7 den Thurm
des Spiels wurde hierher verwiesen. h8 erobert: da dieser Springer aber verlo
2) Weiß hätte schlecht gespielt, wenn er seinen ren geht, so wird Schwarz immer befferes
schon thätigen Königslaufer gegen den noch Spiel behalten.
unthätigen Königsspringer aufg8 abtauchte. *) Zieht der Bauer vor, so ist durch 7. Dh5
Dem Gegner hierdurch die kurze Rochade zu nach e5f der Thurm h8 verloren; geht aber
verderben, ist nur ein Scheingrund, da bei der König nach eT, so ist er in zwei Zü
der Stellung des Laufers c4 Schwarz wohl gen mat. -
niemals nachg8 rochiren wird. d2–d4 ist s) Es ist besser diesen Bauern, als den Bauern
der beste Zug; nicht so stark ist der von e4 mit Schach zu nehmen, da die Dame auf
Philidor angegebene d2– d3, der dem e5 mehr Terrainbeherrscht. Der einzige Zug
Schwarzen Zeit läßt, sichzu entwickeln. Auf des Schwarzen, um dem Mat auszuweichen,
4. d2–d3 zieht Schwarz 4. c7–c6. ist 8. a7– a6. Wäre der König aber im
*) Er konnte auch 4.e5–d4:ziehen(No.11) vorigen Zuge nach dé gegangen, so würde
oder 4. Sb8–c6(f.Abschn.II. § 4, S.64). er in fünf Zügen mat werden.
Philidor"s Vertheidigung der Springerpartie. 75
Lc4-d5: --
LfS-e7-T) -
Se6-f4 Sf4-g2 --
Dg6-g5 -
') Geht der König nach c5, so sagt Weiß in durch 16. De3–c3+ und 17. Dc3 nach
vier Zügen mat. - d3+ die schwarze Dame und das Spiel
*) Schwarz kann jetzt verschiedene Züge thun, verloren. -
doch wird er stets das Spiel verlieren. Geht 3) Geht der König nach b7, so gewinnt Weiß
er z. B. 12. Lf8–d6, so folgt 13. Lc4 durch 17. Se4–c5+ und 18. Sc5–e6+,
nach b5+ und in zwei Zügen das Mat; oder eleganter durch 17. Lc4 – b5:.
geht er aber 12. Lf8–b4, so folgt 13. 16) Geht der König nach a5, so folgt 15.
Lc4–d5+, geht nun der König nach d7, De5– c7†, zieht Schwarz dann 15. b7
fo ist er in zwei Zügen mat. nach b6, so folgt 16. Tb1– b6: und
*) Ginge der König nach c7, so folgt 14.Sc3 Weiß gewinnt. -
nach d5+ und im folgenden Zuge mat,falls 17) So kann Schwarz dem Mat nicht mehr
er den Springer nicht nimmt. ausweichen.
) Geht der König nach d7, so gewinnt Weiß 8) Geht der Könignach d7, sogewinnt Weißden
durch18. Db6–c7† einen Offizier, nimmt Bauern d5 mit einem sehr starken Angriffe.
er aber den Springer, so rochirt Weiß nach 9) Es ist falsch jetzt den Thurm h8 mit dem
c1 mit Schach und gewinnt gleichfalls. Springer zu nehmen, denn der Laufer C4
) Dies scheint noch der beste Vertheidigungs sowohl, wie dieser Springer gehen verlo
zug zu sein, obgleich Schwarz auch so dem ren, wie das folgende Spiel zeigt.
Mat nicht mehr ausweichen kann: hätte er 20) Weißkönnte auch mit Vortheil 5.Sf3 nach
aber 13. Kb4–c5 gezogen, so folgt 14. d4 nehmen, indessen ist der Zug 5. Sf3
Sd2– b3+ und Mat in höchstens drei nach g5 weit kräftiger.
Zügen. 2 ) Schwarz zieht den Laufer nach e7 um für
"*) Geht der König nach a4, so folgt genau den König das Feld e8zu gewinnen. Hätte
das Spiel der vorhergehenden Variante. er 11. Df6– h6: genommen, so würde
"*) Was Schwarz auch ziehen mag, das Mat daffelbe Spiel folgen, nur würde Schwarz
ist jetzt unvermeidlich. noch den Bauern gT dann durch 12.Se6
“) Nimmt der König den Laufer c4, so geht nach g7† verlieren.
76 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt III. $. 3 und 4.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
15.
16.
17.
18. e
19. Ke8- d8
20 Sg5-h7") Sh7-f8: Ddl-d4:
- g7-g6 Ke8-f8: Sh6-f7
21 Dhl-h5+ Dh5-g6
- Th8-h7: - Ke8-d7 Th7-h8
22. Ddl-h5 ) Lc1-g5*)
- Sh6-f7 Dd8- e7 De7-d7
e4-f5:
23. DidS-d7 Dd7-f5 :
24 Sf3-d4: D'd1-h5+ Dh5-d5 Lc1-g5
- f5-e4: g7-g6 Dd8-e7 Sg8-f6
25.- Dd1-d4: *) Lc4-b5 Lb5-c6: Lc1-g5
§ - Sb8-C6 L c8-d7 Ld7-c6: Dd8-d'7
i “ e2-e4 Sg1-f3 Lf1-c4 Lc4-e6: c2-c3 Dd1-b3 Sf3-g5 Sg5-e6:
" TeTe5 d7-d6 Lc8-e6 f7-e6: Sb8-c6) Dd8-c8 Ke8-e7) Dc8-e6:
2 e Sg8-f6 Sf3-g5
d6-d5 e4-d5:
Sf3-d5: D'd1-f3 Lc4-d5: ---
Dd8-g5: -
–
Lc1-h6: Lh6-g5 Ke1-d1 –
Dd8-e79) De7-e4 #
e4-f5: Sh7-f6+ Lc4-f7+ Dh5-h8: Ke1-d2 –
Dd7-f5: *) Df5-f6: Df6-f7: Df7-e6+ -
Lg5-f6: Sb1-c3 --
De7-f6:
Sb1-d2 Lg5- e3 –
h7-h6 -
Db3-b7: -- - -
**) Weiß könnte mit 8. Lc4–f7+ und 9. | *) Beffer zieht Schwarz 7. Sc6–d8, wo
Sh7–f6+ den Thurm h8 gegen einen durch er sein Spielzwar einengt, jedoch den
Laufer gewinnen. Dies ist aber nicht rath Bauern e6 wirklich deckt.
fam, weil Schwarz mit 10. f5– e4: ein 1) Hätte Schwarz 9. e5–e4gezogen, so würde
bedeutendes Centrum bekäme. Weiß durch 10.Sf3–e5 die Dame ange
**) Zöge Schwarz 9. d6– d5, so folgt 10. griffen und dann durch 11. De2–b5+
Lc4–d3 und später f5–f6. einen Bauern gewonnen haben.
“) Der Zug bd1–d4: ist nicht gut,weil Der Zug 3. c7– c6 scheint offenbar der
Schwarz nun wieder die Spiele gleich ma 9 beste für Schwarz zu sein, den er auf 3.
chen und sich aus der beengten Stellung Lf1–c4 thun kann; vielleicht wäre es nun
befreien kann. für Weiß vorheilhafter, sogleich zu ro
) Zöge Schwarz 5. Sg8–f6, so könnte chiren, aber dennoch würde wohl ein Spiel
Weiß entweder 6. Dd1–b3 ziehen, oder nur sehr unbedeutend stärker sein, als das
6. o–o; den Bauern e4 darf Schwarz der Schwarzen. Man sieht hieraus, daß es
nämlich nicht nehmen, weil er durch Dame beffer ist 3. d2–d4 als 3. Lf1–c4 in
nach a4i den Springer verlieren würde. dieser Spielart zu thun.
78 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt III.
5. Sf3– g5 d6 – d5
6. e5– e6 Sg8–h6 M. H. . . . . . . -
---
80 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt III.
N0, WII. war nämlich einer der besten Spieler des Pa
(Vergl. Philidor, 1803, S.44.) rier Clubs.
1.
2. S g1e2– e4
–f3 e7– e5
d7– d6
-
W
De la
1.
Bourdonnai
e2– e4
s. Boncourt.
e7– e5
3. L f1 – c4 f7– f5 2. S g1 – f3 d7– d6
4. d2– d3, beffer würde hier 4. 3. L f1 –– c4 f7– f5
d2– d4 gewesen sein. 4. d2– d3 C7– c6
4. . . . . . . . . . . . c7– C6 5. S b1 – c3 L f8 – e7
5 e4– f5: L c8 – f5 : 6. O-O S g8– f6
6. L c1–g5 S g8–f6 7. D. d 1 – e2 b7– b5
7. S b1 – d2 - d6– d5 8. L c4– b3 b5– b4
8. L c4– b3 L f8– d6 9. S c3–- d1 f5– e4:
9. D d1 – e2 D d8– e7 10. d.3– e4 : L c8– a6
10. O-0 S b8– d'7 11. Lb3– c4 L a6– c4:
11. S f3– h4 D e7– e6 12. D e2 – C4 : d6–– d5
12. S h4 – f5: D e6– f5: 13. . e4– d5: c6– d5 :
13. Lg5–f6: g7– f6: 14. D c4– e2 e5 – e4
14. f2– f4 D f5–g6 15. S f3– d4 D d8– d'7
15. f4– e5: f6– e5: - 16. S d1 – e3 S b8– c6
16. T. f1 – f3 h7– h5 17. S. d4– c6: Dd7– c6 :
17. T a1– f1 O-0–0 18. S e3– f5 L e7– f8
18. C2 – 04 e5– e4 19. L c1– e3 D c6–d7
19. d.3– e4: d5– d4 20. S f5– d4 L f8– d6
20. L b3– c2 S d7– e5 21. f2– f4 O-O
b. 3.
C. 3. TD dB. eT Tab. 24. Col. 33.
$. 3. a. 3.
Lf1 –C4 '' 8. Col. 5– 8.
Sf6– e4: U.Tab. 24. Col. 35.
b. 3. Tab. - 8. Col. 9–30.
Sb8-c6 UTab. 24, Tab. 19 u. 20.
$. 4. 3. _SbI-C3
Lf8–b4
Alle neuerenSchriftstellerhalten in der Sprin welche Jänisch feine Analyse stützt, und welche
gerpartie den Deckungszug des Nachziehenden, 2. die Autoren bisher übersehen hatten, find näm
Sb8–c6,für allein richtig. Sie sind hierin dem lich nicht neu, sondern befinden sich schon in dem
Beispiele der Italiäner, namentlich des Ercole seltenen Werke des Cozio. Dieser Schriftsteller
Del-Rio und Ponziani gefolgt, welche alle hat jedoch nirgends auf ihre Wichtigkeit auf
übrigen Züge, wie 2. d7–d6, 2. Sg8–f6 merksam gemacht, sondern erklärt vielmehr einen
gänzlich verwarfen. Der Zug2.Sg8–f6findet schwachen Zug des Lopez, 3. Dd8– e7 für
sich bereits in dem alten Werke des Damiano, richtig. Unsere §§.1. und 2, welche ein Auszug
ist später von Lopez ebenfalls bearbeitet, dann aus Jänisch’s Werk sind, enthalten den stärk
aber von allen übrigen Autoren als schlecht fast sten Angriff und die besten Vertheidigungszüge.
unberücksichtigt geblieben. Endlich hat Jänisch Von den Autoren führen wir für den Ab
in einem Artikel des Palamède, 1842, I. S. schnitt IV. noch folgende an:
204–213, Début des deux Cavaliers, be Damiano, ohne Jahreszahl, Blatt 5.
wiesen, daß 2. Sg8–f6 nicht allein vollkom Lopez, 1584, S. 119, 125.
men sicher ist, sondern auch eine sehr einfache Selenus S. 256, 267.
Vertheidigung für Schwarz gewährt. Es heißt Lolli S. 183, 184.
dort: ce coup a été depuis fort long temps Ponziani, 1782, S. 103.
et assez fréquemment joué à Saint-Péters Walker, 1841, S. 46.
bourg, oü,sans doute, il doit avoir émané Lewis I. 1842, S. 25,81. II. S. 8,83.
originairement de M. Pétroff, sans que ce Cozio I. 212, 214, 312.
dernier y ait d'ailleurs jamais attaché au Greco (Hirschel) S. 36.
eune importance. So geben wir dem Spiele Bilguer, 1839, Zweispringerspiel.
den Namen: Petroff's Vertheidigung,nichtweil Allgaier, Tab. III.
Vetroffneue Entdeckungen darin gemacht hätte, Einige der citierten Spiele beginnen in den
sondern nur, weil er es zuerst in Aufnahme ge genannten Werken nicht mit 1. e2–e4 e7–e5,
bracht hat. Die einfachsten Vertheidigungszüge 2.Sg1–f3 Sg8–f6, jedoch kann man durch
4. e2−e4 -, Sg1–f3
--e4 “Sg8–fs
e7–e5 Sg - Sf3–e5:
3 2c, auf
Umstellung der Anfangszüge in die Petroff'sche
d7–d6 Vertheidigung gelangen. -,
11
82 Buch 1. Eröffnung 1. Abschnitt IV. §. 1 und 2.
$. 1. 1. Weiß: e2– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8, 9. 10.
d2-d4 Lf1-d3 d4-e5:) O-O C2-C4 –
Sf6-e4:') d7-d5 Sb8-c6 Lf8-c5 LC8-e6 – -
Se5-f3
- " "
Dd1-e2
TTSTETTET TFT
d2-d3 De2-e7 –
d4- d.3 Lc5-e3:
9. -
10.
*) Diese Partie konnte auch auf folgende Art ') Das Gegengambit ist gewagt, indem Weiß
entstehen: wohl dabei den Vortheil der Position behält.
Petroff's Vertheidigung der Springerpartie. 83
f2-e3: -Sb1-d2
LCS-a6 Dd8-d5 –
*) Der Zug 5. d2–d4 ist der stärkste Zug, deutende Gefahr droht. Daher schließen wir,
welcher geschehen kann, indem er den An daß für eine Correspondenzpartie 1. e2nach
griff länger, als dies in den früheren Va e4 e7–e5 2. Sg1–f3 Sg8–f6 nicht
rianten möglich war, fortsetzt. die besten Vertheidigungszüge enthält, und
») Schlüge Weiß den Bauern b7, so zöge es scheint uns demnach gerathener, im er
Schwarz Le6–d5, und droht, falls dieser sten Zuge auf 1. e2–e4 mit 1. e7–e6
Laufer genommen wird, ein Abzugsschach. oder c7–c5 zu antworten, weil dadurch,
o) Schwarz nimmt den Springer nicht, weil wie später gezeigt wird, jedem Angriff vor
er dadurch die Bauern des Gegners verei gebeugt und von Anfang an ein gleiches
nigen würde. Spiel für beide Theile erlangt wird.
) Auch diesen Zug kann Schwarz thun, um 2) Dieser Zug ist nicht vollkommen sicher.
das Spiel gleich zu machen, man wird sich 3) Zieht Schwarz 7. Sb8– c6, oder 7. c5
aber aus dieser und den übrigen Varianten nach d4, so rochirt Weiß stets.
überzeugen,daß Weiß lange den Angriffbe 1) Zieht Weiß 8. Tf1– e1, so folgt für
hauptet, obgleich nirgends für Schwarz be Schwarz 8. Se4–f6.
84 Buch 1. Eröffnung 1. Abschnitt v. S. 2 und 3
1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 10. 11.
Sf3-e5: Dd1-e2 De2-e4: d2-d4 f2-f4 f4-e5: De4-e5: ---
17,
Sf6-e4:1) Dd8-e7 d7-d6 f7-f6 d6-e5: f6-e5:
Sb1-c3 Sc:3-d5 d4-e5: f4-e5:
18. . . - - - " TSESETTSTEHT DETEIGT IG-5-TD.dö-cs-)
19. . . . . - - - - - - - -
f6-e5:
fes: „Sesaß Lf-bst
d6-e5: Sd7-f6) c7-c6
20. . . --
25.
26.
27. . . - - - - - - - - - - - - - - - -
28. -
29.
0–0 –
––
*) Zöge Schwarz 16. Lc8–b7, so gewinnt fchen und dann durch 14. Lc1–g5+ und
Weiß ebenfalls durch 17. Ld2–a5f und 15. o–o–o gewinnen.
18. d4–e5. “) Zöge Schwarz in den letzten Zügen auchan
') Zöge Schwarz schon im 19ten Zuge Ta5 ders, er käme doch bedeutend in Nachtheil.
nach a7, so folgt 20. Th1– e1 und *) Weiß würde weniger gut spielen, wenn er
Weiß gewinnt. 15. d4–e5: nähme, weil Schwarz dann
*) Weiß nimmt nachher 21. e6– d7: und den Springer auff6würde mit dem Bauern
gewinnt immer noch einen Thurm. nehmen können.
*) Zöge Schwarz den Thurm nicht weg, son *) Diesen Zug der Dame empfiehlt Lopez und
dern thäte 16. De7–c5, so würde Weiß Cozio, er ist aber nicht so gut als 3. d7
17. Dc6–a8; nehmen und auf das Ab nach d6. Cozio I.312 bemerkt bei3. Dd8
zugsschach dann Ld2– e3 vorziehen. nach e7: Il cavallo del suo Re non
%) Zöge Schwarz etwas Anderes, z. B. 18. prenda la pedina contraria del Re (3.
Lc8–b7, so würde er durch 19. La5 nach Sf6– e4:), perchè è falso, ma deve
b6† in wenigen Zügen die Dame verlieren. giuocare in vece la sua Regina alla 2.
) Nähme er mit der Dame, so würde er den casa del suo Re (3. Dd8– e7).
Bauern e5 verlieren. ') Jänisch erklärt mit Recht im Palamède,
*) Weiß stehtnur sehr unbedeutend im Vortheil. 1842, I. S.208: Les noirs ne pourront
**) Schwarz würde nun am besten 13. c7 nach répondre sans se compromettre, que
c6 ziehen, denn nähme er mit 1:3. Die7 par 3. Sf6–e4; ce qui, du reste, bien
nach e5, so würde Weiß die Damen tau- | loin de leur être désavantageux, leur
86 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt IV. §. 3 und 4.
1. Weiß: e2 – e4. Schwarz: e2 – e5. -
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9, 10.
donnera au contraire, par la suite, tou $. 1, wo man durch das Lauferspiel aufdie
jours un peu meilleur jeu, quoi que fas selbe Position kommt:
sent les Blancs. Lattaque: 3. Lf1–c4 1. e2– e4 e7– e5
n’est donc pas à conseiller. 2. Lf1–c4 Sg8–f6
1) Dies scheint der beste Zug zu sein, welchen 3. Sg1 –f3 Sf6– e4: c.
Weiß hier thun kann, denn wenn er 6. º) Auf die Position, welche hier entstanden ist,
o–o, so thut dies Schwarz auch und bringt werden wir später in Abschnitt VIII. wieder
dann mit Vortheil seinen Thurm nach e8. zurückkommen und dort zeigen, daß nachden
*) Den Springer e4 darf Schwarz nicht be Zügen: 1. e2– e4 e7– e5
wegen, da ihm ein gefährliches aufgedecktes 2. Sg1–f3 S b8– c6
Schach dann drohen würde, nämlich: 3. L f1– c4 S g8–f6 Weiß
6. ----------- S. e4– f2: in Vortheilzu stehen kommt,wenn et 4.Sf3
7. S e5– c6+ K e8– d7 nach g5zieht. Uebrigens verweisen wir we
8. S c6– d8: T h8– e8 gen dieser Stellung auf das,im Jahre 1839
9. D. e2– e8+ K d7– e8: erschienene Werk: Das Zweispringerspiel im
10. L c4– d5: S f2– h1 : Nachzuge von P. R. v. Bilguer, welches
11. S d8– f7: S h1 – f2 die vollständige Analyse derselben enthält.
12. h.2– h3 c. ) Es würde falsch sein, diesen Bauern mit dem
3) Der beste Zug für Schwarz würde 7. o–o Springer zu schlagen.
7
sein und auf 8. L c4–b5 folgt dann 8. ) Wenn der König den Springer durch 11.
Lf2–d4, wodurch sich beide Spiele aus Ke7–d6deckt, so spielt Weiß 12. d3–d4
gleichen, jedoch Weiß den Nachtheil behält, und gewinnt einen Stein.
daß er mit dem Könige hat ziehen müffen. ) Der Zug 9. h7–h6 hatte den Zweck, den
*) Die Fortsetzung der hier angefangenen Va Laufer c1 wo möglich nicht ins Spiel kom
riante findet man in Eröffnung 2. Abschn. III. men zu lassen, jedoch bleibt dann der Sprin
Petroff's Vertheidigung der Springerpartie. 87
36.
Sf3 – e1: Kg8–g7 39. Td7–g7† Kg8–f8
37. T c2– c5 b7– b6 40. Tg7 – h7 K f8– e8
38. T c5– c6 S f4– e6 41. Th7– h8+ Tf6–f8. Wenn
39. T c6– d6 S d5– f4 richtig weiter gespielt wird, muß die Partie wohl
40. S e1 – c2 S f4– d3 unentschieden bleiben, in der That verlor sie aber
41. Weiß, indem er 42. Tb7–b3: zog.
Td6– b6: Aufgegeben.
-m-–
Eröffnung 1. Abschnitt V.
(bearbeitet von v. Bilguer.)
$. 5. 4. Td7 – Ab
C. $. 7. 4. Sf3–d4:
Das Spiel vom Bauern der Dame entsteht keit in höherem Grade in Anspruch genommen.
aus der Springerpartie, 1. e2– e4 e7– e5 In diesem Jahre begann nämlich eine Reihe von
2. Sg1–f3 Sb8–c6, wenn jetzt der Anzie Partien zwischen dem londoner und edinburgher
hende den Angriff mit 3. d2– d4 fortsetzt. Schachclub, welche wegen der außergewöhnlichen
Schwarz kann nun den Bauern mit dem Sprin Stärke der dabei thätigen Spieler ein allgemei
ger oder Bauern schlagen, in beiden Fällen wer nes Intereffe erregten. Bei diesen fünfCorrespon
den sich höchst interessante Combinationen erge denzpartien wurde dreimal die hier angeführte
ben, bei denen Weiß zu einer schleunigen Ent Eröffnung gewählt und von beiden Theilen mit
wickelung einer Streitkräfte gelangt. Wir glau Geist und Lebendigkeit fortgeführt. Vorzüglich
ben, daß die beste Vertheidigung in den Zügen: zeichneten sich aber die Schotten dabei durch tief
d2–d4 , Lf1–c4 . c2– c3 durchdachte und höchst geistreiche Züge,in der
FH * ITFHFF " Es bestehe, letzten Partie aus, weshalb denn auch die ganze
indem man den eroberten Bauern freiwilligwie Spieleröffnung nach ihnen den Namen, Schot
der aufgiebt, um nicht den Springer b1 gleich tisches Gambit, in Deutschland erhalten hat.
hätig werden zu laffen. Schwarz hätte im vier Nachdem auf diese Weise das Intereffe für
den Zuge mit 4. Lf8–b4 Schach bieten kön die Eröffnung einmal rege geworden, haben sich
nen, jedoch halten wir diese Spielart nicht für mehre Schriftsteller einer spezielleren Behandlung
gut, da Weiß durch Preisgeben eines zweiten derselben unterzogen und zwar namentlich find
Bauern, c2, dann seinen Angriff noch bedeutend hier die Bearbeitung der London-Edinburgher
verstärken würde. Partien vom Comité des edlinburgher Clubs,Lon
Die älteren Autoren haben diese Eröffnung don 1829, und von Lewis, Edinburgh 1828,
oft ganz unberücksichtigt gelaffen, und nur bei oder in der deutschen Uebersetzung von v. Mau
Lolli,1763, S.98 u.342 finden wir ein Paar billon, Effen 1829,zu nennen. Ferner vergleiche
der wichtigsten Spielarten ausgeführt. Erst seit man: Lewis,second series oflessons,1834,
dem Jahre 1824 hat das Spiel die Aufmerksam S. 98–133; Walker, 1841, S.53–62.
12
90 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt V. §. 1 und 2.
$, 1. 1. 2, 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Lc5-f2+
3. . . . . . – Phöff
1. Ke8-e7 Ke7- d6
4. e Se5-d.3, e4- e5 o–o“)
Dd8-f6*) Lc5-b6 Df6-g6 Sd4-e6
5. d e
e e, es
Lc4-f7+
Ke8-f8 Lf7-g8:
Df6-e5: Lg8-d5
C7- c6
6. - - - - e w, e- - * _f2-f4_
d7-d6 Lf7-g8:
Kf8-g8:
7. 9 - -
d6-e5:
8. - Lf7-c4
- • Sg8-h6 d7- d6
Lc1-f4 ---
---
Ld5-b3") Ke1-f1
De5-e4 Td7.d5T -
Se5- d3*) –- ---
Lg8-c4 Lc1-f4:*) –-
e5-f4: -
Se5-f3 Lc4-e2“) –- -
LC8-g4
Lc1-f4 Se5-d7 Df7-e6 Sd7-e5+ --
Sg8-h6 Kd6-c6 Lc5-d6 –
Lb5-d7 + Sd4-e6: --
Ke8-d'7: f7-e6: –
Lc6-a8: Sb1-c:3 f2-f3 –
Dd8-a8: Sg8-f6 **) –
O-O – -
= _ b2-32_D.di-d6 ele5 +
Lb4-C3: De5-c3: Dc3-f6
Tf1-e1 Lc1-e3 c2-c3 Le3-d4 e4-e5 f2-f3 f:3-f4 f4-f5 e5-e6 –
Ke6-f7 Lf8-b4 Lb4-a5 Sg8-f6 Sf6-e4 Se4-g5 Sg5-e4 Th8-f8 Kf7-g8+
---
2,
3.
4. e -- -
5.
6. e
7 e _ _ e4 e5")
- Lb4-f8 f7-f6“)
9, Td7TdFT
I0, e
11. e e -
Lf8-e77)
12. - - - - -
vielleicht am besten 7. Dg6–b6, um feinen nais S.49: En prenant ce pion les noirs
Laufer f8 ins Spiel zu bringen. Durch den mettent en attaque le fou de la dame
folgenden Zug verliert er aber die Partie: de leur adversaire, et compromettent
ein lehrreiches Beispiel, daß die Dame ohne leur partie; au lieu de ce coup ils de
Unterstützung selten ins feindliche Spiel ein vaient jouer d7–d6. -
dringen darf, namentlich nicht wenn es sich ) Der BauergTist nun angegriffen undSchwarz
nur darum handelt, einen Bauern zu erobern. kann ihn durch 7.Sg8–f6, Lb4–f8,f7
») Weiß nimmt den Bauern nicht wieder; indem nachf6 oder Ke8–f8decken;Letzteres scheint
er nämlich den Laufer-f1 ins Spiel bringt, das Beste zu sein.
gewinnt er ein wichtiges Tempo, kann ro *) Zieht Schwarz 9. Sf6–g4, so kann Weiß
chiren und so den Angriff sehr verstärken. 10. Sg5–f7: nehmen, beffer ist aber die
Schwarz hat nun verschiedene Gegenzüge; die von uns unter No. 3. und No. 4. angege
gebräuchlichsten find: 1) Lf8–b4+ 2) Lf8 bene Spielart.
nach c5 3) d7–d6 und 4) Dd8–f6. s) Was Schwarz auch zieht, er wird bald mat.
») Ueber den Werth dieses Zuges sind die Mei Nimmt er den Springer mit dem Thurme,
nungen der Spieler noch sehr verschieden; so nimmt die Dame wieder, und Schwarz
Einige glauben, daß er das schwarze Spiel wird in 3 Zügen mat; zieht aber die Dame,
rettungslos compromittiere, währerd Andere, so nimmt 12.Sf7–h6+ und das Mat er
aber nur wenige, behaupten, der Gewinn von folgt ebenfalls in wenigen Zügen.
zwei Bauern sei ein hinreichender Ersatz für 7) Dieser Zug sperrt das Spiel der Schwarzen
den zu ertragenden Angriff. Unsere, durch sehr, die sich nur langsam entwickeln können.
Studium und vieles Spielen gebildete Ansicht Weiß hätte auch 8. Dd1–d5 ziehen kön
ist, daß Weiß in der Regel im Vortheil blei nen, woraus sehr lebhafte Spiele entstehen,
ben, und es dem Schwarzen bei der sorgsam in denen Weiß den Angrifflange behält. Es
ften Vertheidigung nur gelingen werde, die könnte dann z.B. folgen:
Partie zum Remis zu bringen. Dd1–d5 8) Sg8–h6(ambesten)
*) Zu diesem Zuge bemerkt De la Bourdon Sf3–g5 9) Sc6–b4. Bei Sc6
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 93
---
9. 10. 11. 12, 13, 14. 15. 16.
nach er erfolgt das Mat in zwei Zügen. **) Zieht Schwarz 10.Sg8–e7, so zieht Weiß
Geht aber Schwarz 9. Dd8–e7, so zieht ebenfalls 11.Sf3–g5 und der Bauer f7
Weiß 10. Sb1 –c3. kann nicht mehr gedeckt werden.
D d5– d2 10) Sb4– c2 *) Dieser Zug ist stärker als 11. Lc4–b5+;
Sg5–f7: 11) S h6–f7: Schwarz würde 11. Lc8–d7, und wenn
Dd2– c2: 12) Weißhateine gute Weiß 12. Sb1–c3 spielt, nicht 12. Ld7
Position, die sicher den Bauern, welchen nach b5:, sondern Ld7– c6 ziehen.
Schwarz mehr hat, aufwiegt. *) Weiß steht sehr gut; zieht Schwarz 12.g7
*) Zieht statt dessen Schwarz 8. Sc6–a5, so nach g6, so Weiß 13. Dh5–f3; zieht er
kann Weiß 9. Lc4–f7+ und dann 10. aber 12. Dd8–b6, so Weiß 13. Lc4 nach
Dd1–d5 spielen, oder er kann mit dem f7+; Weiß hätte auch 12. Dd1–d5zie
Laufer nach d3 zurückgehen, da der feind hen können, und der beste Zug des Schwar
liche Springer auf a5 sehr unwirksam ist. zen wäre dann 13. Ke8–d7,wodurch die
*) Zieht ein Springer vor, so gewinnt Weiß weiße Dame angegriffen wird.
durch 11. Sf3–g5. ') In der gegenwärtigen Lage des Spiels ist
**) Auf 11. Sg8–h6 würde 12. Dd5 nach Lf8–e7 wohl der beste Zug.
h5+ folgen. Der Springer auf e5 kann *) 9. Sb1 –a3 scheint auch ein guter An
nun von Weiß mit dem Springer f3 oder griffszug zu sein.
mit dem Laufer b2 genommen werden. *) Es könnte nun folgen:
') Zieht Schwarz 10. Sg8– h6 oder Dd6 17. h4–g5: S e5–f3+
nach d7, so bekommt Weiß durch 11.Tf1 Wenn der Springer den Laufer d3 schlägt,
nach e1+ einen sehr heftigen Angriff so spielt Weiß 18. g5–h6+ und nimmt
*) Geht die Dame nach e7, so gewinnt Weiß Schwarz dann auch diesen Bauern, so ge
durch 13. Db3–b7:. winnt Weiß mit 19. Tf1– d1.
"*) Die Dame muß nach e7zurück, denn ginge 18. D g3–f3: Dd8–g5:
ein Springer nach eT, so gewönne Weiß 19. S b1 – c3 und beide Spiele mö
die Partie unmittelbar durch 14.Sf3–g5. gen wohl gleich stehen.
Q4 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt"V. §. 3.
16. - Lc8-h-BT
17. Sbl -C3 Lb/2-c3: Tf1-e1 Ta1– d'I
Lb4-c3: Ke8-d8 De7-f8*)
18. e5-f6: Tf1-e1+) Sb1-c3 Sc3-d5 Db3-b2: Lc4-d3
Lb4-e7 Le7-f6: Ke8-f8 d7-d6') Lf6-b2:“) Sc6-a5 c7-c6
19. -- e4-e5_ Sf3-e5: Tf1-d1 Lc4-d5† Td1-d5: Td5-d8 Td8-e8:
- - Sg8-e7 f6-e5: d7-d5 o–o) Se7-d5: Dd8-e8 Lc8-e6) Le6-b3:
20. . . " Tf1-d1 e5-f6: Lc4-d5 Td1-d5: Td5-g5+ Db3-g8+
- d7-d5 o–o g7-f6: *) Se7-d5: Dd8-e8 Kg8-h8 Tf8-g8:
21. e4-e5 Sf3-e5: Db3-b4 D b4-c3 f2-f4 --
Ke8-f8 f6-e5: Sc6-e5: c7-c5 d7-d6 –
22. Se5-c6: Sb1-c3 Lc4-g8: Tf1-e1 Sc:3-e4
Dd8-e7
d7-c6: b7-b5*) Th8-g8: De7-c5 Dc5-c4
23. . . e- Sb1-c3 Lb2-c3: Tf1-e1 Lc4-g8:
-b7-c6: Lb4-c3: d7-d6 *) De7-d7 Th8-g8:
24. Lc4-g8: e5-f6: Sb1-c3 Sc3-e4 Db3-b2: Se4-f6
Lb4-e7“) Th8-g8: Le7-f6: g7-g6') Lf6-b2: d7-d5 Tg8-g7
25. e4-e5*) Dd1-d5*) e5-f6: Lb2-c1 Dd5-h5+ Dh5-h6: Lc4-d3 –
Lb4-e7 Sg8-h6 Le7-f6: Sc6-e7 g7-g6 d7-d5 Lf6-al: +
1) Schwarz kann in den folgenden Zügen sehr Schwarz 8. Sg8–h6 dagegen und dann,
mannigfach ziehen; es würdezu weitführen, auf 9. Dd 1–h5+ 9. Ke8–f8, wodurch
alle Varianten durchzunehmen: Weiß muß Schwarz ein gutes Spiel erhalten wird.
vorzüglich darauf bedacht sein, ihn in seiner | *) Weiß konnte auch 12. Lb2–g7:ziehen,doch
eingesperrten Lage zu erhalten und feine ei- scheint dies stärker; der Laufer b4 muß den
genen Offiziere schnell thätig zu machen; die Springer nehmen oder der König muß zie
unmittelbar vorhergehenden und folgenden hen: in beiden Fällen entwickelt Weiß seine
Spielarten geben dazu manchen Fingerzeig. sämmtlichen Offiziere sehr schön, und bekommt
Mit dem Zuge 7. Ke8–f8 hat Schwarz einen heftigen Angriff
feinen Königsthurm eingesperrt, was sein | *) Deckt seine Dame den Bauern gT nicht, son
Spiel in eine sehr bedrängte Lage bringt. dern zieht z. B. nach c5, so thut Weiß 15.
Weiß thut vielleicht am besten 8. a2–a3 Lc3–g7, greift den Thurm an und droht
und nachher 9. Dd1–b3 oder Sb1–c3, auf f6 Mat. -
aber auch der in der Tabelle angeführte Zug | *) Dieses Schach ist wichtig; zieht der Sprin
ist sehr gut. Durch praktisches Spielen wird ger nach e7, so steht das ganze Spiel des
man sich leicht überzeugen, daß die Verthei- Schwarzen sehr beengt, zieht aber der König
digung so schwierig ist, daß der Nachzie- nach f8, so kann Schwarzim folgenden Zuge
hende fast immer verliert. nicht Sc6–a5ziehen,weildie Dame aufa3
») Geht der Laufer nach a5, so versperrt erfei- Schach bieten u.den Springer nehmen würde.
nem Springer dies Feld, auf c5 gestattet er | *) Um das Schach auf a3 zu verhindern und
indeffen das Vordringen des weißen Damen- fich zu entwickeln.
springers und giebt das Feld e1 frei. *) Zöge Schwarz13.Sc6–a5, so könnte Weiß
*) Zieht Weiß statt dessen 8.Sf3–g5, so spielt mit Erfolg 14. Lb2-f6: spielen.
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 95
–
Sd5-e7 D b2-d2 Dd2-f4°) –-
Dd8-b6 Sh6-f7 -
Te8-a8: a2-b3: + -
TTSTSTT II
Lb2-f6f Tg5-g7: Tg7-g6+ Tg6-f6: +
Tg8-g7 De8-e6 *) De6-f6: - -
Tel-e3 +
Sf3-g5 Tf1-eI Sg5-e6+) Te1-e6: Tal-e1) --
h7-h6 Sc6-e7) Lc8-e6: Ta8-b8
*) Weiß hat einen unwiderstehlichen Angriff durch er den Thurm a8 erobert und die
') In einen schon vorbereiteten Abzug zu ro Partie gewinnt.
chiren ist sehr gewagt, doch bleibtihm nicht **) Zieht Schwarz 13. d7–d5, so setzt er
viel Anderes übrig, denn zöge er z. B. 11. sich derselben Gefahr aus, wie im vorigen
Lc8–e6, so tauscht Weißdie Springer und Spiele durch b7–b5. -
gewinnt dann den Lb4 oder den Bauern ds. “) Schwarz deckt durch diesen Zug das Feld
') Zieht Schwarz die Dame nach e6, sofolgt f6 noch ein Mal,Weißkann indessen mit den
15. Td8–c8:, nimmt Schwarz nun die Thürmen und vorzüglich mit dem Sprin
Dame, so giebt 16.Tc8–f8f und dann ger b1 leichter ins Spiel kommen.
17. a2– b3:. '') Schwarz zieht diesen Bauern, um mit dem
*) Schwarz darf nicht 11. d5– c4: spielen, Thurme g8 ins Spiel zu kommen.
weil Weiß 12. Db3–c4f und dann 13. **) Schwarz darfnicht die beiden Springer und
Td1–d8: ziehen würde. - den Thurm für die Dame nehmen, da er
"*) Dies ist ein besterZug, denn wollte er z. B. feinen Thurm g7 verlieren würde.
die Dame decken, so giebt Weiß durch 18. "*) Sg5–h7+giebt auch ein intereffantesSpiel.
Tg7–g6+ Mat; Weiß wird immer einen 9) Schwarz hat 2 Bauern mehr, doch ziehen
Thurm gegen einen leichten Offizier behalten. wir, wegen der bedeutend bessern Stellung,
*) Tauscht Schwarz erst den Laufer b4 gegen das Spiel der Weißen vor.
den Springer c3 (den Weiß 13. Db3 nach ) Dies ist ebenfalls eine sehr gute Art den
C3: wieder nimmt) und zieht dann 13. b7 Angriff fortzusetzen.
nach b5, so nimmt Weiß 14. Lc4 nach 2) Die jetzt von Weiß gemachte Combination
b5, wogegen Schwarz14. c6–b5: ziehen ist, in sofern er die nächst folgenden Züge
muß und dann Weiß 15. Dc3–f3+, wo nach der Tabelle spielt, nicht ganz richtig
-
96 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt V. §. 3.
1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5.
B. Sg1–13. S b$– C63.
5. 6. 7. 8. 9 10. 11. 12.
36
e
b2-c3:
Lb4-a59) Dd1-b3
Dd8-f6 o–o )
Sg8-e7 e4-e5
Df6-g6 Sf3-h4
Dg6-h5 Sh4-f:3
O-O ---
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 97
Dh5-h6 –-
Dd5-e5: ---
Tf1-e1 – -
La3-c5 Lc5-d4 -
O-O-O Lf5-g4 –
0–0 –
ho-hs –
Lb5-d7 Sg5-e4 Las-d6 Ld6-c7: –
Se5-07: d6-d5 o–o–o Kc8-c7: ---
Dc4-d5: Tf1-el- Sf3-d4 La3-e7: –
Se7-d5: Sd5-e7 o–o–o Td8-d4: ---
h2-h3 Sf3-d4 –
f7-f6 Ke8-f7 ---
*) Diesen Zug halten wir nicht für so stark, I 3) Diese Variante steht in Bell's Life 12. De
wie die Rochade, obgleichin der Chronicle cember 1841 und wurde zwischen Walker
II. Pag.179das Gegentheil behauptet wird: und Cochrane gespielt.
The first player obtains a better game 1) Palamède,1842,I. Pag.120: AuCercle
by taking Pawn with Pawn, instead des Echecs de Paris, les abonnés du
of castling at this point. Palamède ont beaucoup examiné cette
') Zieht Weiß hier e4–e5, so geht Schwarz position ... et ilssont tombés d'accord
mitder Dame nachgé, oder kann wohlauch pour blámer le pion des noirs un seul
den Bauern e5 mit dem Springer schlagen. pas(7.d7–d6)aulieu de deux,quileur
') Dieser Zug ist nicht gut, wie man aus der parait le coupjuste. Die folg. Varianten
Partie DX. am Schluffe dieses Abschnittes find meist aus dem Palamède entlehnt.
sehen wird; beffer ist d7–d5, aber am 3) Schwarz kann den Springer b1 nehmen, jetzt
besten scheint uns 7.Sg8–e7 zu sein. fich dann aber einem starken Angriffe aus.
13
98 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt V. §. 3 und 4.
1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5. -
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9, 10.
51 Sf3-g5
- - Kg8-h8 Sc6-e5:
52, e.
53.
54. -
55. - - - - - • -
6. es - - - -
*) Dieser Zug,welchen wir in der 142sten Par- | *) Weiß hatte noch zwei andere Züge, nämlich
tie, Chronicle II. S.3, angewendet finden, 1) c2–c3, was wir für das Beste halten.
scheint uns in der gegenwärtigen Lage des Nimmt Schwarz diesen Bauern, so folgt 6.
Spiels der beste zu sein. Lc4–f7+ und dann 7. Dd1–d5+; der
2) Es ist besser den Springer gleich zu nehmen richtige Zug des Schwarzen ist 5. d4–d3.
als erst mit 10. La5–c3f Schach zu bie Weiß konnte 2) 5. Sf3–g5 ziehen; diesen
ten, denn nun muß Weiß, um den Laufer Zug, der von No. 32–40 ausgeführt ist,
auf a5 zu gewinnen, ein Tempo versäumen. halten wir nicht für besonders stark.
3) Giebt die Dame auf f3 Schach, so geht der 7) Zöge Schwarz 6. d4–d3, so hätte er ein
König nachg8 und auf12. Lc1–g5 folgt ganz sicheres u. ebenso gutes Spiel als Weiß.
dann 12. Dd8–f8. s) Dieser Zug ist nicht gut; er ist hier vorzüglich
*) Weiß hat zwar mehr Terrain als Schwarz, deshalb ausgeführt,weil eine gleiche Position
aber da sich dieser in einer festen Stellung im 6ten Zuge beim Giuocopiano vorkommt.
befindet, so wird er sich auch allmählig sicher ») Der Springer darf nicht nehmen, da nach
entwickeln können. dem Tausche derSpringer die weiße Dameauf
*) Vielleicht zöge Weiß hier noch beffer 7. Dd1 a4 Schach bieten und den Laufer b4 erobern
nach b3 oder 7. o–o. würde. Schwarz braucht überhaupt nicht zu
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 99
D. Weiß: Sg1–f3. Schwarz: Sbs– c6.
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19,
Sh7-f6 Dd 1-d4 –
(Se5-c4:] g7-g6 Sc4-a3: +
Sh7-g5 Dd1-h5+ La3-f8: –
- - Se7-f5 Sf5-h6 Dd8-f8: –
Dd1-h5 Dh5-h6 Dh6-h3 Dh3-h4: Sh7-f8: Sf8-g6 –
g7-g6 Se7-f5 Dd8-h4 Sf5-h4: Sc4-a3: f7-g6: +1
+ ,
Dh5-g4 Sg5-e6 Dg4-h3 Sc:3-d5+ e4-d5: –
etö- e5 Sg8-f6 Ke8-e7 Sf6-d5:
Ddl-b3 Lc1-b2 Sf3-e5: Lc4-f7+)--
Sb4-c6 Sc6-e50) d6-eb: –
Lc4-f7+ e4-e5 Sf3-g5 Lb2-a3+ e5-e6+
Sgs-T6 TKies-TTd6-dä, Th7-h6 Ke7-d7 TET
e4-e5 e5-d6: Tf1-eI "Lf7-g8: Sf3-e5 Lb2-a3++
Ke8-f8 Sf6-g8*) c7-d6: Les) ThS-g8: db-CHT) Scße7–
nehmen, sondern kann 9. Lc5–b6ziehen, Sf3– e5: 17) u. Weiß gewinnt
worauf 10. Lc1–b2 folgt. bald. Er darfden Bauern e5 eben so wenig
i) Ginge dieser Springer nach a5, so bietet mit dem Springer nehmen, da Weiß unge
die Dame auf a4 Schach, dann nimmt 13. hindert wieder nehmen würde; ginge aber
Lb2–g7“ und Weiß steht besser. dann Schwarz 15. Dd8–e7, so zieht Weiß
) Geht nun der König nach e7, so folgt 15. am besten 16. Lf7–c4.
Lb2–a3+, worauf er die Dame nach dé 13) Zieht Schwarz 16.Sc6–e7, so folgt 17.
ziehen muß, um nicht in wenigen Zügen mat Lf7–g8:, nimmt ihn der Thurm, so ist
zu werden; geht aber der König nach f8, so Schwarz in wenig Zügen (Sf3–g5)mat,
folgt 15.Ta1–d1, und je nachdem er 15. nimmt ihn aber der Springer, so zieht
Lc8–d7 oder Dd8–g5 zieht, folgt 16. Weiß 18. Ta1–d1.
Lf7–g8: oder Lb2–a3+; zieht er im 1 ) Nimmt der Springer C6, so wird er vom
letzteren Falle Sg8–e7, so giebt der Thurm Thurme e1 wieder genommen; wolltejedoch
d1 auf d8 Mat. Schwarz dann zur Verhütungdes Mats 19.
a) Schwarz zieht nicht 14. d6–e5:, weil: Tg8– h8 ziehen, so giebt Weiß mit der
L b2– a3 † 15) Sc6– e7 Dame auf f3, d5, d6 Schach und zieht
Ta1 –d1 16) L c8– d7 darauf Te5–e7, oder Dd6–d5.
4100 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt W. §. 4.
1. Weiß: es– e4. Schwarz: e2 – e5.
B, Sg1– f3. SbS – CG.
3. de–d4. E5– d4: ,
6. 7. 8, 9, 10. 11. 12. 13. 14.
11
e
e
Lb4-a5°) Lb2-g7+
Kf8-g7:
12. . e w -
13. ---
14.
o f7-f60) Lb2-f6: Dd1-h5+
g7-f6: Ke8-d8)
15 Sf3-e5: f2-f4 Kg1-h1 f4-e5: Dd1-d5 Dd5-f7+ Lc1-g5+ Df7-f8+
"ScGeFTD e7eb: d4-c3 c3-b2:1) b2-a1:D Da1-d4 Ke8-d8 Sg8-e7 Th8-f8:
16
e
-
Lc5-e7 Dd5-f7
Ke8-d8 Df7-g7: --
-
1) Obgleich die Dame den Laufer sperrt, so steht Schwarz seinen Damenbauern (d6–d5)
fie hier doch etwas beffer als auf d8. Preis und zieht 16. Lc5–f8, worauf
2) Durch 12. Sd5–b6: würde Weiß den Weiß schlecht steht.
Springerg8zweimal angreifen; deshalb muß | *) Auch 18. L b2–f6: ist ein sehr starker
Schwarz entweder 11. Ke8–f8, wodurch Zug,wodurchWeiß besser als Schwarz steht.
fein Spiel sehr gehemmt würde, oder Sg8 | *) Dieser Zug ist nicht so gut, als 13. Lb4
nach e7 ziehen, denn auf 11. Sg8–h6 nach c5,denn Weiß kann jetzt den in Anm.7.
würde Weiß 12. Lb2–f6: ziehen. als schlecht bezeichneten Angriff, wegen der
*) Schwarz darf nicht 10. f7–f6 ziehen,denn Stellung des Laufers auf a5, mit Erfolg
Weiß würde den Laufer b4 und Springer unternehmen.
g8tauschen, und dann durch 13. Dd1–b3 | **) Hätte die Dame den Laufer c3 genommen,
zwei Offiziere angreifen. so würde Schwarz durch 17. Dd7–e7den
*) Weiß bedroht durch den Zug 15. Dd4–d2 gedrohten Angriff abwenden können.
den Springer b4 und den Bauern f6,den der | ) Weiß nimmt erst den Laufer, da Schwarz
Laufer nehmenkann; da Schwarz beide Punkte dem ihm drohenden Angriffe doch nicht aus
nichtvertheidigen kann, sogreiftaucher,indem weichen kann.
er den Bauern f6 deckt, den Springer e6 an. | ) Der schwarze König muß nach f8 gehen,
*) Schwarz kann den Bauern dö auf die Länge weil Weiß sonst durch 20. Dh5– h6 die
nicht halten; außerdem stehen sämmtliche Of- feindliche Dame gewinnt.
fiziere des Weißen gut entwickelt. *) Geht der König nach e8, so folgt 21. Lc4
«) Weiß, obgleich um einen Bauern schwächer, nach f7f, geht er nun nach e7, so folgt
hat ein sehr schön entwickeltes Spiel. 22. Dh6–g7, Schach König und Dame
7) Weiß darfnicht 14. Lb2–g7 spielen,denn drohend und den Thurm h8 angreifend;
der König nimmt den Laufer: bietet die Dame geht nun die schwarze Dame nach d8, so
nun auf b2Schach, so geht der König nach wird Schwarz durch 23. Lf7– e8+ un
g8, zieht dann die Dame nach f6, so giebt 24. Dg7–f7+ mat. -
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 101
L b6-a7 b7- b5 -
---
Db3-c3 ---
'“) Nimmt Schwarz 22. d6–e5, so gewinnt ger, zieht er alsdann 15. Dd7–g4, so
Weiß durch 23. Dg7–e5f, denn jetzt der kann Weiß entweder die Damen tauschen
Laufer vor, so wird er vom Springer ge und dann den Thurm h8 nehmen oder mit
nommen, der nicht wieder genommen wer der Dame auf b5 Schach bieten und den
den darf, da Schwarz in drei Zügen mat Laufer b4 erobern.
würde, geht aber der König nach d8, so ist 22) Weiß drohte mit 17. D h6–g7+, was
durch 24. Sg5–f7f die Dame verloren. Schwarz durch diesen Zug vermeiden will.
1 ) Schwarz wird jetzt ebenfalls verlieren. s) Die weiße Dame bietet jetzt auf f7 und f6
) Geht der König nachg6, so folgt 19. Db2 Schach, und erobert den Thurm h8.
nach f6f und dann 20. Lc4–e2+, wo 2) Wenn Schwarz nicht nimmt, so bekommt
durch die Dame erobert wird. Weiß durch 10. Sb1– c3: einen starken
**) Zieht Schwarz 19.Sh6–f7, so folgt 20. Angriff. Jedoch hätte Weiß, wenn er den
Df6–g7+; wäre der König aber gleich Thurm nicht Preis geben wollte, einen an
nach e8 gegangen, so gewinnt Weiß durch dern Angriff mit dem Bauern 8. b2–b4
20. Sh5–g7+. wählen können, und zwar würde dann fol
') Zieht Schwarz 19. Kf4–e5, so folgt,wie gen: 8. b2– b4 L c5–b6
hier, 20. Dc1– e3. 9. L c1 – b2 d4– c3:
**) Schwarz ist in zwei Zügen mat. /
10. Sb1 – c3: und die Steine der
**) Dieser Zug ist schlecht, da er den Weißen Weißen find sehr gut entwickelt.
einen überwiegenden Angriff gestattet. 2) Diesen Zug schlägt die Chronicle I. S.38.
') Zieht Schwarz 14. Ke8–e7, so nimmt vor, er ist aber ebenfalls nicht hinreichend,
die Dame den Springer h6; ziehtSchwarz um den Angriff abzuschlagen.
dann 15. f6–g5, so erobert Weiß durch *) Wenn Schwarz 11. Sh6–g4 zieht, so
16. Dh6–g7+ den Thurm h8; zieht er folgt: 12. Lc4–f7+ Ke8–e7 13. f4
aber statt 14. K(e8–e:7) Sh6–f7, so nach f5 und Weiß ist im Vortheil.
nimmt Weiß den Springer mit dem Sprin 7) Gehtdie Dame nachf2, sofolgt 14. e4–e5.
A
') Nimmt der König den Laufer nicht, sondern entwickeln; wir halten es für besser, diesen
zieht er nach f8, so rochirt Weiß oder nimmt Bauern, der doch nicht vertheidigt werden
mit dem Laufer den Springer g8; der Thurm kann, vorläufig noch nicht zu nehmen; des
h8 wird wieder nehmen und Weiß zieht 8. Weißen bester Zug möchte wohl 6. b2–b4
S b1 – c3:. sein, der mehr angreift als 6. Dd1–b3.
*) Weiß hat zwar einen Bauern weniger, steht | *) Weiß rochiert, um den jetzt gefesselten Sprin
aber weit entwickelter als Schwarz, der sei- ger f3ziehen zu können. Zieht Schwarz schon
nen Bauern nur durch Verschlechterung seiner 5. Dd8–f6, um den Bauern d4 dadurch zu
Stellung behaupten kann. Hätte der schwarze decken, so kann Weiß sogleich 5. e4–e5 spie
König sogezogen,daßder Lauferc5mitSchach len, und antwortet auf 6. Sc6– e5: mit
genommen wäre, so würde Weiß bei übrigens 7. Dd1–e2. Durch den Zug 5. Dd8–f6
guter Stellung einen Bauern zurück erhalten. wird das Spiel einigen im Abschnitt I.$.5.
*) Ganz dieselbe Stellung, nur durch eine andere S. 54 ausgeführten Varianten gleich.
Reihefolge der Züge entstanden, kommt beim | *) Zieht Weiß 10. c3–c4, so darf die Dame
giuocopianovor. Weiß steht sehr schönent- den Thurm a1 nicht nehmen, da sie durch
wickelt, während Schwarz nur mit der größ- 11.Lc1–b:2verloren wäre;Schwarz könnte
ten Vorsicht ziehen kann. dann aber mit Vortheil 11.Sc6–d4 spie
“) Dieses Preisgeben des Bauern ist wohl für len, wodurch er ein besseres Spiel bekäme.
Schwarz das Beste, da hierdurch der Damen- | 7) Dieser Zug ist nicht besonders stark, da nach
springer und Laufer des Weißen an der Ent- demselben der Angriff des Weißen bald auf
wickelunggehindert werden. Nimmt Weiß den hört und die Spiele gleich werden. Der rich
Bauern sogleich, so hatSchwarzZeit sichzu tige Gegenzug ist 6. Sg8–h6.
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 103
Dh5-c5:“) –- - -
Dc5-C3: –
Dd8-f6 –
0–0 Tf1-e1“) –
0-0 -
Dh5-c5:*) – -
Sh6-f7: Ke8-f7:
Lb5-c6: c2-c4“) –-
Ld7-C6:
Sb1-c3 %) –
$. G. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
e2-e4 Sg1-f3 d2-d4 Lf1-c4 O-O C2-C3 Did I -d.3: Lc1-f4
ETTEHT TSESTEHT TEFTT DASTET) TTGET TIEd3) TDfögs TLFSTE7
e Lic8-g4 Dd1-b3
o–o–o Lc1-g5
Sc6-aß
3. C2-C3 LC4-b5 Sb1-c:3:
- Lf8-c5 d7-d6 d4-C3: Lc8-d7
e a7-a6
Lb5-c6:
LCS-d'7T TL di7-C5
e Lc8-g4 Lb5- c6+
b7-c6:
$.1,A. e2-e4 Sg1-f3 d2-d4 Sf3-d4:9) Dd1-d3 Sd4 c6: e4-e5 Lc1-e3
e7-e5 Sb8-c6 e5-d4: Dd8-h4 Sg8-f6 d7-C6: Lf8-C5 Lc5-e3:
-
e
Sb1-c3
Lf8-b4 Lc1-d29) Ld2-c3:
Lb4-C3: Dh4-e4+
* Sb1-d2 · c2-c3") e4-d5:
- es Lf8-c5 d7-d5 Sc6-d4:
1) Dieser Zug, den Mac Donnell gegen De ger b1 ziehen, um den Punkt e4 zu decken
la Bourdonnais anwandte,wird zwar zur und auf das Schach zu drohen oder auf f3
Vertheidigung des Schottischen Gambits für den gefährlichen Laufer anzugreifen; ferner
sehr gut gehalten; spielt Schwarzaber diefol muß die Dame den Bauern c7 angreifen,
genden Züge nicht richtig, so kommt er leicht was am besten auf c8 geschehen würde, um
in eine gedrängte Stellung. Den Bauern d4 schnell ins Spiel zurückzukommen. Wollte
halten zu wollen, wäre gefährlich. Schwarz auch noch durch 13.Sg8–f6 den
2) Nicht so gut wäre 5. Lf8–c5, denn Weiß Thurm h8 opfern, um die feindliche Dame
würde 6. e4–e5ziehen und wenn die Dame dadurch mehr aus dem Spiel zu entfernen
nach f5 oder gf$ ginge, 7. Tf1–e1 und und feine eigenen Figuren alle zum Angriff
droht nun durch 8. Sf3–h4 die Dame zu bereit zu haben, so nimmt die Dame diesen
erobern. Weiß könnte aber auch auf5. Lf8 Thurm, da sie dennochZeit genug hat, nach
nach c5 mit 6. c2– c3 antworten. c8zurück zu gehen, und im schlimmsten Falle
2) Schwarz spielt richtig, indem er den Bauern ein immerwährendes Schach zu erzwingen.
auf d3 wieder aufgiebt, weil sonst der Da a) Es ist in dieser Partie beffer 6. d4–d3 als
menspringer nach c3 gekommen wäre, und d4–c3: zu ziehen.
die Dame auf f6 schlecht gestanden hätte. 7) Ginge die Dame nach dé, so könnte die Weiß
*) Das hier angeführte Spiel ist der Anfang tauschen und würde dann in wenigen Zügen
einer Partie zwischen De la Bourdonnais einen Bauern erobern.
und Mac Donnell; s. Palamède,1836, s) Wollte Schwarz diesen Springer nicht neh
S. 133. Im 9ten Zuge hätte Weiß vielleicht men, sondern zöge er 9. Lc5–d6, so würde
noch besser gethan, wenn er 9. Sb1–a3 Weiß mit dem Laufer den Springer auf e7
gezogen hätte, um nachher diesen Springer fchlagen und dann e4–e5 ziehen.
nach c2 zu bringen. *) Dieses Nehmen mit dem Springer ist nicht
*) Weiß mußnun sobald als möglich den Sprin zu empfehlen, indem Weiß dadurch den An
Das Spiel vom Bauern der Dame oder das Schottische Gambit. 105 .
Sf6-e4: Se4-c3: –
c:3-d4: Dd3-d4: - Lf1-C4 O-O -
Lf1- c4 Sb1-d2 –
Lc8- e6 --
Lf1- d.3 –
Dg6-f7
vor ihrem Könige, sondern etwa auff6 stände. | 15. a2– a4 S d8– e6
13. . . . . . . ----- S c6– e5 | 16. Kg1 – h1 d7– d5
14. L c1– b2 S. e5– f3+ | 17. e5– d6 c7– d6 :
15. D b3– f3: K. e8– f8 18. L c1–g5 S e6–g5:
16. T f1 – e1 D e7– d'7 19. S. e4–g5 d6– d5
17. T e1 – e4 T a8– e8 20. D. e2– d.3 D c6– h6
18. T. a1 – e1 T e8– e4: 21. Sg5– f7: Tf8– f7:
19. Te1– e4: f7– f6 | 22. L c4– d5: S e7– d5:
20. a3– a4 a7– a6, wenn | 23. D. d.3 – d5: L c5– f2:
Schwarz 20. Dd7–a4, so folgt 21.Df3–g4. 24. S h4– f3 L c8– e6 und
21. a4– a5 L b6– a7 | Schwarz gewinnt.
22. T. e4– e6 K f8– f7
23. L c4– d3 h7– h5 No, IX.
24. L. d.3– f5 D d7– d8 | (Vergl. Bells Like 12. December 1811)
25. T. e6– e4 c7– C6 G. Walker. Cochrane.
26. L f5– e6+ Kf7– f8 1. e2– e4 e7– e5
27. T. e4– h4 D d8– e8 | 2. S g1 –f3 S b8– c6
28. g2–g4 D e8– g6 3. d2– d4 e5– d4:
29. d5– c6: S g8– e7 4. L f1– c4 L f8–b4 +
30. c6– C7 D g6– b1 + 5. C2– C3 d4 – c3:
31. Kg1 –g2 D b1 –b2: 6. b2– c3:, stärker scheint uns 6.
32. g4– h5: g7 – g5 o–o zu sein.
33. h5–g6: Th8– h4: 6. ------------ L b4– a5
34. g6–g7+ Kf8–g7: 7. e4– e5 d7– d6, beffer
35. Df3–g3+ Kg7– h6 ist 7. d7–d5, aber am besten zieht Schwarz
36. D g3–h4f Kh6– g6 7. Sg8– e7.
37. Dh4–g3+ Kg6– h6 8. D d1 – b3 D d8– e7
38. c7– c8 D S. e7– C8 : 9. o–o d6– e5:
39. L e6– c8: D. b2– d2 10. L c1– a3 D e7– f6
40. Dg3– h4+ K h6–g7 11. S b1–d2 S g8 – e7
41. L c8– b7: L a7– d4 12. Sd2 – e4 Df6–f4
42. L b7 – a6 : Dd2 – b4: 13. L a3– e7: S c6– e7:
43. L a6– d3 Ld4– c5. Weiß 14. Db3– b5+ L c8–d7
tauschte nun die Damen und gewann, wie dies 15. D b5– a5: D. f4 – e4:
in den Endspielen Buch II. S. 66. ausgeführt ist. 16. L c4– f7+ K e8– f8
110 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt W.
17. T f1 – e1 D. e4– f5 möglich war, wenn Weiß schon 5. c2–c3 ge
18. S f3– e5: S e7– c6 zogen hätte.
19. D a5– c5+ S c6– e7 6. . . . . . . . . . . . d4– c3:
20. S e5–g6+ Kf8–f7: 7. S b1– c3: S g8– e7
21. S g6– h8† Ta8– h8: | 8. L c1 – f4 O–O -
Weiß einen heftigen Angriff bekommen, oder den 26. L. d.3– e4 : L c6– e4 :
Bauern, bei einer guten Stellung wieder erobern. 27. f4– f5 L. e4– f5 :
7. ----------- d4 – c3: 28. Tf1 – f5 : f6– e5 :
8. S b1 – c3: h7–h6, einige 29. Dh4–f2 e5 – e4
andere Züge sind in der Tabelle angeführt worden. 30. D f2– a7: D g6– d6
9. D d1 – a4 L c8– d7 31. Da7 – e3 Te8– e6
10. S c3– d5 D f6 – d8 32. Kg1–g2 b7– b6
11. b2– b4 L c5–b6 33. T. e 1 – e2 T C8– e8
12. L c1 – b2 a7– a6 34. c2– c4 D d6– c6
13. L b5– c6 : L d7– c6: 35. b2– b3 T e8– d8
14. D a4– b3 T h8– h7 36. D e3– f2 e4– e3+
15. Ta1 – d1 L b6– a7 37. D f2–f3 D c6– e8
16. e4– e5 S g8– e7 38. T f5– d5 T d8– d5 :
17. Db3– c2 S e7–g6 39. Df3– d5: Kg8–h8
18. T. f 1 – e1 K e8– f8 40 Kg2–g3 De8– e7
19. e5– e6 L c6– d5: 41. D d5– f5 c7– C6. Die
20. e6– e7+ S g6– e7: Partie wurde bis gegenden hundertstenZugfort
21. Dc2– h7: und Weiß gewinnt. gesetzt, dann aber als unentschieden abgebrochen.
Eröffnung 1. Abschnitt V.
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel.
Diese Spiele befinden sich im Alexandre:
es–e „se –ra Luft – C4 A. $. 1. 4. * C2–C3 Tab. 14. Col. 16–35.
" eZ – es " Sbs_Es “ ITFS-C5 “ Sº * * Sg8–f6 Tab. 15. Col. 1– 7.
$. 2. 4. Tab. 15. Col. 13.
” “ “ D-e7.L-b6 - Tab. 16. Col. 7.
S. 3. 4 T7L. db Tab. 16. Col. 8–29.
d2–d3 - -
In dem vorhergehenden Abschnitte haben wir auf eine andere Art zu entwickeln, so rochirt er
die mannigfachen Combinationen betrachtet,welche oder zieht 4. d2–d3, oder, wovon im nächsten
entstehen, wenn der Anziehende im 3ten Zuge des Abschnitt gehandelt werden soll, er opfert den
Springerspiels seinen Damenbauern Preis giebt Bauern 4. b2–b4, um, falls derselbe genom
und dann den Königslaufer im 4ten Zuge Lf1 nach men wird, den Zug c2–c3 mit einem Angriff
c4 spielt. Jetzt wollen wir zu dem Spiele über auf eine feindliche Figur thun zu können.
gehen, in welchem Weiß schon im 3ten Zuge diesen Die vorzüglichsten Autoren, welche über das
Laufer bewegt,und zwar nicht damit den Springer Giuoco piano geschrieben haben, sind:
C6 angreift, sondern ebenfalls 3. Lf1–c4 zieht, Lolli S. 46, 162, 264.
woraufSchwarz am besten 3. Lf8–c5 thut. Ponziani, 1782, S. 53.
Diese Spielart pflegen die italiänischen Au Stamma, 1745, S. 7–19.
toren, und nach ihnen auch wir, mit dem Namen Lewis I. 1841, S. 94–125.
„Giuocopiano“, gewöhnliches Spiel,zu bezeich - II. 1834, S.90–120, 152–170.
nen. Sie haben es als die wichtigste aller Er - Treatise S. 148–189; 243.
öffnungen betrachtet und mit ganz besonderem Mauvillon, 1829. Erste Partie zwischen
Fleiße ausgearbeitet. Leider geht für uns wegen London und Edinburgh. -
der abweichenden Art der Rochade,deren sich diese Im Ganzen treten wir den Urtheilen der an
Autoren meist bedient haben, ein nicht unbedeu geführten Schriftsteller über diese Eröffnung bei,
tender Theil ihrer Arbeit verloren. indem wir dieselbe für ein sicheres aber nicht sehr
Weiß kann nun im 4ten Zuge entweder dar starkes Angriffsspiel halten. Ueber den Zug 4.d7
auf bedacht sein, die Mitte desBrettes mit zwei nach dé, als Gegenzug auf4.c2–C3,müffen wir
geschloffenen Bauern zu besetzen, oder eine Steine aber bemerken, daß, obgleich er von mehren Au
erst mehr zu entwickeln. Im erstern Falle könnte toren für den besten Zug der Schwarzen gehalten
er 4. c2–c3 und nachher d2–d4ziehen,wo wird, wir doch die Vertheidigung 4.Sg8–f6
durch wenigstens momentan ein Damen- und bei Weitem vorziehen. Spielt aber Weiß nicht im
Königsbauer neben einander auf ihren vierten vierten Zuge c2–c3, so wird es für Schwarz
Feldern zu stehen kommen. Sucht er hingegen sich nochleichter sein, dasSpielvölliggleichzu machen,
15
114 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VI. §. 1.
§. 1. 1. Weiß: e2– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 1(). 11.
7 - - d
d2-d3 h2-h4 Sf6-h7TSESTKESTESTKHSTET
THTHETTEHT) h4-g5: Ddi-h5 Dh5-f7 Th1-h7#
8 b2-b4 b4-b5 Sf3-e5: D'd1-a4 Se5-f3 Da4-c4: –
- Lc5- b6 Sc6-a5 o–o d7-d6 Sa5-c4: Sf6-e4: –
9 d2-d4 e4-e5 C3-d4: LC4-b5 Lb5- c6 –
e5-d4: Sf6-e4 d7-d5 a7-a5 b7-c6: –
1(!) Lc4-d5 Ld5-c6: Sf3-e5: Lc1-g5 Lg5-h4
- Sf6-e4: *) Se4-f6 d7-c6: Lc8-e6 h7-h6 a7-a5
II Dd1-b3 d2-d3 b4-b5 e4-d5: Db3-c2 Dc2-a4:0)
o–oT a7-a5) d7-d5 a5-a4 Sc6-a5 Lc8-g
12.
13.
14. e
17 Db3-C4: Sf3-e5:
- b7-C6: LC8-a6
I8.
DC4-C6:
19. Lc8-a6 %)
s
1) Der Bauer c2–c3 hält den feindlichen Da- f4,würde den Weißen Gelegenheitgeben, sich
menspringer von d4 und b4 ab, giebt der durch.7.d2–d4desCentrumszu bemächtigen.
Dame Gelegenheit durch 3. Dd1–b3 den ) Nähme Schwarz 9. Sf6–e4, so verlöre er
Angriff auf f7 zu verstärken und zugleich b7 durch 10. Dd1–f3+ einen Offizier.
zu bedrohen, und macht den Zug d2–d4 ) Es könnte hier auch Schwarz 9. Sg4–e5:
zur Bildung eines Centrums möglich. nehmen und würde ein gutes Spiel haben.
») Dieser Springerzug ist einer der ältesten Ge s) Schwarz gewinnt auch durch 10. e4–d3:.
genzüge auf4.c2–c3,denn schon Damiano, 7) Indem wir hier das 35ste Spiel des Greeo
vor 1512,giebt ihn in seinem zweiten Capitel hinsetzen, machen wir darauf aufmerksam, daß
an. Er ist aber auch unserer Ansicht nach der es stets gefährlich ist, nach der Rochade die
beste, indem er den Angreifenden hindert sich fen Springer auf g5 zu nehmen, wenn der
bleibend des Centrums zu bemächtigen. Gegner dadurch die freie Thurmlinie erhält.
*) Der richtige Zug ist 6. d7–d5; 6. e5 nach Schwarz mußte übrigens 7. d'7–d6 ziehen.
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. D
d4-e5: +
+
d4-c5: Kf1-gl –
Lcs-ab, Tas-d8 -- T
Ke2-d3 – -
Dh4- d8 + +
Df7-h5+
z
+- -
Se5-c6: Dc4-a4 –
DTS-ES TAGEBT - -
LC3-d4: Lc4-f7+
Ke8-f8
') Lewis sagt in einem neuen Werke S.163, *) Auch jetzt noch wäre 9. Lb4–e7 vorzu
daß es schwer zu entscheiden sei, ob 5. d2 ziehen, denn Weiß erhält einen starken An
nach d3 der beffere Zug ist. griff, indem er den Thurm opfert.
*) Zöge Schwarz 5. Lc5–b6, so würde Weiß 9) DieserZug ist nichtgut, obschon ihn Mos
nun, 6. d4–e5, den Bauern nehmen und - ler S. 59 empfiehlt. -
mit 7. Dd1–d5 drohen,falls Schwarz etwa ) Ueber 9. Kf2– e1 vergleiche man Partie
6. Sf6–e4: nehmen wollte. -
Nr. II. 9. Kf2–g3 ist, wie Mendheim
*) Lewis Treatise S. 166 erklärt 6. e4–e5 in seinen Aufgaben für Schachspieler S. 56
für beffer,jedoch, wie wir nachher sehen wer bemerkt, besser als 9. Kf2–e1,weil Weiß
den, gewinnt Weiß auch dadurch nichts. dadurch weniger gefesselt ist und seinen Stei
*) Manziehe nicht Lc5–b6,weil man dann das nen eine schnellere Entwicklung zum Angriff
feindliche Centrum nicht mehr sprengen kann. verschafft. Einige Wariantenüber diese Spiel
*) Es ist besser,denLaufer mitSchachzunehmen, art findet man in Lewis'Treatise S.168.
als den Königsbauern mit 7.Sf6–e4,weil Dieselben sind aus dem Werke Ghulam
Weiß die Laufer dann tauschen, und mit 9. Kaffim's entlehnt, welches 1829 zu Ma
Lc4–f7 ein besseres Spiel erlangen könnte. dras unter dem Titel Analysis ofthe Mu
*) Lewis (LessI.131) bemerkt, Weiß stehe nun, zio Gambit etc. erschien. Eine ausführliche
feines isolierten Bauern wegen, etwas in Nach Bearbeitung, deren Resultat mit dem un
theil,jedochglauben wir nicht,daß ein isolierter ferer Variante No.24. übereinstimmt, ent
Bauer, der noch nicht die Mitte des Brettes hält der zweite Theil der vortrefflichen Ana
überschritten, ein entschiedener Nachtheil sei. lyse nouvelle des Major v. Jänisch.
') Beffer zieht Schwarz 8. Lb4–c3:, dann ) Weiß könnte auch 7. c3–d4: u. steht gut.
9. d7–d5 und 10. o–o, wonach er mit ei ') Nimmt Schwarz den Laufer nicht, so zieht
nem Bauern mehr, in Vortheil stehen würde. Weiß 8. c3–d4: und steht besser.
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. 117
---
a2-a4 h2-h3 –
a7-a5 Lg4-h5 – -
Df3-e3 -
Lc8-e6 ---
Ke1-e2: Ke2-d1 h2-h3 g2-f3: Sb1-d2 Sd2-e4+ Se4-c5:
d4-d3+ Lc8-g4 Lg4-f3 Ke8-f7 Kf7-f6: Kf6-g7: Sc6-e5 --
"*) Weiß hat zwar einen Bauern weniger, aber *) Wir glauben, daß dieser Zuggut sei und in
eine bessere Position. der jetzigen Lage des Spiels sogar der beste,
“) 6. d7–d5 ist der beste Zug des Schwarzen. obgleich der Anonimo Modenese, Lolli
) Die Verdoppelung dieses Bauern ist ein Vor- u. Ponziani in seiner ersten, von Mosler
theilfür Schwarz,denn er kann nun c6–c5 übersetzten, Ausgabe ihn einstimmig tadeln.
gegen das Centrum vorrücken und gegen d4 Sie bemerken es nämlich bei dem Giuoco
umtauschen u.behält nochaufder cLinie einen piano. 4. o–o S g8–f6. (In der
Bauern zurück, um dadurch einen dBauern zweiten Auflage 1782, führt Ponziani
zu unterstützen. Schwarz kann aufdiese Art unsere Rochade nicht aus.)
mit seinen Bauern das Centrum einnehmen. 5. c2– c3. Nun warnen jämmt
s) Beffer als 9. Lc5–b4† ist der nur von liche drei Italiäner vor dem Zuge 5. Sf6
Stamma ausgeführte Zug Lc5–b6, in nach e4:, indem Weiß durch 6. Dd1–e2
dem dieser Laufer zur Sprengung des feind ein besseres Spiel bekommen würde, und
lichen Centrums nützlich ist und dem Spiele rathen dem Schwarzen gleichfalls zu rochi
des Schwarzen auf der Seite der Dame viel ren und dann auf d2–d4 den angegrif
Sicherheit verleiht. Im nächsten Zuge spielt fenen Laufer nach b6 zurückzuziehen.
Schwarz am besten 10. c6–c5, da später 9) Auch hier ist der Doppelbauer ein Vortheil
dieses Vorrücken gehindert werden könnte. für Schwarz, indem dadurch dem Laufer
7) Lewis und Walker geben den Zug f7 c8 der Zug c8–a6 möglich wird.
nachf5nicht mehr an,und sagen alsSchluß ) Schwarz konnte auch Dd8–f6ziehen; es
bemerkung: Lewis, Less. I. 133.: You ist aber wohl besser, durch f7–f6 nach
have the best of the position, Walker her den Springer zu vertreiben.
hingegen (Schiereck I.S.56),daß beideein Es ist vortheilhafter mit diesem Bauern zu
gleiches Spiel behielten. nehmen, weil dadurchderLaufer c8freiwird.
118 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VI. §. 1 und 2.
1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5.
2. Sg1–f3. Sb8– C6.
4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
4. Lh4-g5: Dh5-f3+
Ke8-f8 De7-e8 Kf8-g7
5. Lh4-g5: LC4-f7
Ke8-d7 De7-f8 Sc6-e7
6 d2-d4 d4-e5: Dd1 - d8+ Lc4-f7: --
Lc5-b6 d7-d6 d6-e5: Ke8- d8: -
d4-d5 Dd1-e2 –-
O-O-O
sich aufb5festzusetzen, als er auch dem Lau- *) Zöge Schwarz 5. Lc5–b6, so würde er
fer c4 den Zug nach b5 gestattet. einen Bauern verlieren.
*) Obgleich Weiß mehr Terrain gewonnen hat, [ *). Der Zug6.Lc5–b4+ ist mindestens ebenso
so ist doch die Position für Schwarz voll- gut als 6. Lc5–b6.
kommen sicher. – Aus diesen Spielen wird | *) Der richtige Zug ist 9. Dd1–a4, welcher
man entnommen haben, daß wir nicht ganz jedoch, wie Walker, Philidorian S. 81,ge
die Meinung der neueren Autoren theilen, zeigt hat, das Spiel nur gleich macht,
sondern 4. Dd8– e7 und 4. Lc5–b6,| *) Wollte Weiß, 14. Lc1–g5+, erst Schach
welche im Wesentlichen auf dasselbe hinaus- geben, so zöge Schwarz 14. Sg8–f6 und
kommen, für eine sichere Vertheidigung des könnte dann Th8–a8: wieder nehmen.
Giuoco piano halten. Jedoch ist dabei die | *) Zieht die Dame Dd8–d7, so ist es die
Entwickelung des schwarzen Spiels, wie man |, vorhergehende Variante.
in den beigefügten Partien deutlich sehen wird, | *) Den König nach gl zu ziehen, wäre aber
besonders schwierigund mühsam. Daherglau- nicht so gut.
ben wir, daß es vortheilhafter für den Nach- | *) Hier bricht De la Bourdonnais die Par
ziehenden sei, im vierten Zuge Sg8–f6zu tie als gleichstehend ab, und sagt dabei in
ziehen, denn auch den von Lewis besonders | seinem Nouveau Traité S. 36.: L'échec
empfohlenen Zug 4. d7–d6 können wir du fou, dans cette position, ne vaut
nicht für besser erklären. Wir wollen nun | " rien et donne beaujeu aux blancs. Il
zu der Erörterung dieses letzteren Zuges über- fallait jouer 6. Fc5–b6, et la partie
gehen. eüt été sans avantage de part et d'au
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. 124
Sd2-e4: DC4-e2 –
d6-d5 d5-e4: –
_Th1- -_
Df3-e4+ + -
e4-e5 –
TDT5-FT-T
13. Kg8-h8
14 O-O Tf1-e1 Sc3-e4: Te1-e4+
- - - h7- h6 Sf6-e4: f7-f:5 f5-e4:
I5 Tf1-e1 Dd1-b3*) b2-c3:
o–o [Lb6-a5] La5-c3: Sc6-a5
16 a2-a3") Sc3-e4: Lc4-d5:
- [Sf6-e4) d6-d5 Dd8-d5:
17. e
18. s -
19.
20.
21. - - - e
22. e
1) Zog Weiß 9. Lc1–g5, so folgte wie in theilhafter im 8ten Zuge lieber gleich zu
der Variante 2. sogleich h7–h6 und 10. rochiren als erst h7–h6 zu ziehen.
g7–g5. - *) Weiß thut diesen Zug um dem Lb6–a5
») Diesen Zug that der londoner Club gegen vorzubeugen,doch ist er nicht besonders stark.
den parier, dennoch halten wir ihn für ei ') Schwarz steht mindestens so gut als Weiß.
nen Fehler, weil es nun nicht mehr möglich *) Durch diesen Thurmzug will Weiß den An
ist,das Centrum zu sprengen. Der alleinrich griff verstärken, wenn Schwarz den Bauern
tige Zug war 9. Sf6–e4:. d4 nähme. Indeffen wird Schwarz dennoch
») Ueber die Fortsetzung dieses Spieles sehe man ohne Gefahr den angebotenen Bauern neh
Spiel Nr.VI. am Schluß des Abschnitts. men können.
«) Auch wenn der Thurm nach e8 zurückgeht, *) Indem der König das Feld g1 verläßt,wo
steht Schwarz sehr schlecht: Weiß kann dann er durch 14. Sd4–f3: Schach bekommen
z. B. den Springer c6 nehmen und Dd1 - konnte, wird dieser Springergefeffelt,da die
nach c2 ziehen. schwarze Dame ungedeckt ist.
-) Der beste Zug wäre vielleicht Lc4 – d.3. *) Es ist am besten dem Springer d4 aufdiese
Weiß steht nun wohl noch etwas in Vor Art wieder Thätigkeit zu verschaffen; der
theil, denn er kann, falls ein Bauer im Cen Zug 14. Lc8–f5 wäre nicht so gut.
trum durch d6–d5 angegriffen wird, die ) Weiß steht etwas freier, er beherrscht mit
fen vorziehen, jedoch hat Schwarz offenbar seinen Thürmen momentan beide offene Li
mehr Freiheit erlangt; dennoch scheint es vor nien, hat außerdem einen Springer gegen
- Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. 123
Db3-a4 Da4-c4: –
Sa5-c4: Sf6-e4: ---
Se4-C3 d4-d5 Lc1-e3 Tf1-el –
Dd5-d6 Sc6-e7 - L c8- d7 Ta8- d8") –
Tf1-e1*) Kg1-h1) Sf3-d4: Dd1-f:3 ---
LC8-a6 --- -
3. . - - - - es Ddl-h5+ Lc4-g8:
- - 4 Sc6-e5: Se5-g6 Th8-g8:
Sf3-g5 Lc4-d5: Ld5-c6
4. e5-d4: d7-d5 f5-e4: b7-c6:
5. O–o –-
G." - Dd8-e7
3 -
4. e
. . . . . - - - -
-
s
" " _ c2-C3_ TDCS-f6
TKgshs LC4-f7:
5 - - - - - - - - - Sg5-f7
- - - - Sh6-f7:
6. - - - - - - - - - - f2-f4 Sg5-f7: *) g2-g3
- Lc8-g4 Dd8-h4+ Dh4-h5
7. - - s - - Lc4-f7+") o–o Lf7-g8:
" " TDd8-f6] TKes-fs h7-h6 h6-g5:
8. - - s V - s 4 - - - D'd1-f3
d1 f,3
- Df3-f6:
f3-f6:
Sc6-d4 g7-f6:
9- e - - -
-
12,
1) Philidor in der vierten Variante des zwei- . .) Ebenfalls gut wäre es, mit dem Bauern zu
ten Theils erlangt dieselbe Position aus dem nehmen.
Lauferspiel, und sagt(in derzweiten Auflage, | *) Zöge Schwarz 6. d7–d5, so würde Weiß
Gotha 1797, Theil II.S. 41), Schwarz suche durch 7. Lc4–b5 gewinnen.
5. d2–d4zu verhindern; indeffen könne man | 4) Schwarz hat nur den Nachtheil, die Rochade
diesen Zug wagen; und der Uebersetzer fügt verloren zu haben.
hinzu: wenn man den Gegner für schwächer -) Auf9. Dd8–e7folgt 10. o–o, und Weiß
hält. In der Originalausgabe,London 1777, steht im Vortheil.
- so wie London 1790,und ebenfalls in der deut- | *) Wenn Weiß 10. rochierte, so würde er eben
fchen Uebersetzung, Gotha 1779, verspricht falls beffer stehen.
Philidor darüber sogar eine Veränderung, | *) Es ist gefährlich, den Thurm zu nehmen.
welche jedochfehlt. Daß der Zug 5. d2–d4 | *) Es könnte nun folgen:
vollkommen sicher ist und einen starken An- 17. S c3– e4: L. d4– b2:
griffverschafft, davon wird man sich schon im 18. Ta1 – b1 Tb8– b4
Abschn. I.$.5. No.6. überzeugt haben, denn 19. L c1 – b2: T b4– e4f
wir hatten dort S. 54. dieselbe Position. 20. K. e2– f3 T. e4– a4
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. 125
- --
---
Lg8-d5 C2-C3 h2-h3 C3-d4: Kg1-g2: Kg2-gI
Sc6-d4 Df6-h6 Lc8-h3: Lh3-g2: Dhö-h3 Dh3-H2EE
Lf7-g8: Sg5-h7 –
Th8-g8: Kf8-g7 + -
De2-d2 Lg8-c4 Ke1-f1 Kf1-g2: Kg2-g1 Kg1-f1 –
h6-g5: Lc8-h3 Lh3-g2+ Df6-f3+ Sd4-e2 Se2-g3+ --
Sg5-f3 Dd2-d'I Slbl -d2 C2-C3 Sd2-f:3: g2-f3: Ddl-f3: Th1-f1 –
LCsgT Sc6dIT TaSTST ST3 TETT TDTFT TIETZT TKESET IT
Sf3-g1 f2-f3 . c2-c3“) g2-f3: Sg1-f3: – - -
21. e5– e6 und Weiß steht besser principally, because you can sooner
als Schwarz castle, and also, because it enables
*) Beffer ist 5. Sg8–f6 oder 5. Lc5 nach you to play your Q. B. to K. Kt. fifth
b6, das Spiel wird dann einem der frü- (Lc8–g4). Wir ziehen indessen 5. Dd8
her entwickelten sehr ähnlich werden, nur nach f6 vor.
hat Schwarz einen Zug mehr, da Weiß, um | 1 ) Zieht die Dame hö–h4, so geht der Lau
das Centrum zu gewinnen, d2–d3 und fer 9. Lg4–e6 zurück. -
dann erst d3–d4 thun muß. ) Hätte der Laufer genommen, so würde der
*) Lewis, 1842,S.118. sagt hierüber: Many König nach e7 gezogen sein, und Schwarz
persons would play Q. to K. B. third hätte dann ebenfalls einen Stein gewonnen.
square (Dd8–f6), for the white, and 13) Nimmt Weiß 6. Lc4–f7 nicht, sondern
some authors of eminence (nämlich: zieht o–o, so thut Schwarz am besten 6
Stamma und Sarratt) have recom Lc8– e6 dagegen.
mended it; but though it is very at Zieht Weiß auch etwas Anderes, z. B. 12.
tacking,yet, on consideration, I prefer h2–h4 oder 12. Sb1–c3, das Spiel
the present one, and my reasons are, des Schwarzen bleibt dennoch daffelbe.
- - -
4.
Abschnitt VII.
b2-b47)
-
1) Dieses Opfer kann im praktischen Spiele wohl roccamento fatto nel 4. tiro di giuoco
gewagt werden. piano, si può costantennente rispondere
2) Nimmt Schwarz4. e5–d4, so zieht Weiß con questa P. di D. una casa (d7–d6).
5. c2–c3 oder Sf3–g5, wie dies beim *) Wegen des Zuges b2–b4 verweisen wir
Schottischen Gambit erläutert ist, wo dieselbe auf den Abschnitt über „Gambit des Capi
Stellungvorkam. DenBauern mit dem Sprin tain Evans.“
ger zu nehmen ist ein Fehlzug, welches aber ) Außer dieser Variante vergleiche man über
ebenfalls schon früher erörtert worden ist. den Zug c2–c3 die ersten Paragraphen.
1. - e2– e4 e7– e5 o) 6. d7–d6wäre wohl besser; bei beiden Zü
2. Sg1 – f3 S b8– c6 gen, sowohl Tf8– e8, als auch d7–d6,
3. d2– d4 S c6– d4: ist Schwarz nicht gezwungen den Bauern d4
4. Sf3– e5: L f8– c5 nachher zu nehmen, sondern kann. 7. Lc5
5. L f1– c4 c. Diese Stellungen nach b6 ziehen.
können, wie die meisten andern des Giuoco 7) Dieser Zug giebt zu so höchst mannigfalti
piano, auch aus dem Lauferspiele entstehen. gen und interessanten Veränderungen Anlaß,
*) Ponziani S71(ed.1782 u.1823): Siri daß ihm ausschließlich derfolgende ganze Ab
tenga per massima, che a qualunque ar schnitt gewidmet werden soll.
-
lesenen Schachpartien“ die fünf und dreißigste. 12. g2–g4 ist sehr gewagt, da sich
Im Alexandre Tabl. 16. No. 25. Die An nun der König auch nicht mehr durch die Ro
fangszüge stehen hier jedoch in etwas anderer chade mit seinem Thurme sicher stellen kann.
Reihenfolge. 12. - - - - - - - - - - - d6– d5
La Bourdonnais. Mac Donnell. 13. L c4– a2 d5– e4 :
1. e2– e4 e7– e5 14. d.3– e4: L e6– a2:
2. Sg1–f3 S b8– c6 15. Ta1– a2: S f6– d7
3. L f1 – c4 L f8– c5 16. S. a3– c4 T f8– e8
4. c2– c3 - S g8– f6 17. h3– h4 S d7– c5
5. b2– b4 L c5– b6 18. Ta2– d2 Dd8– c8
6. d2– d3 d7– d6 19. Td2– d5 S c5– a4:
7. a2– a4 a7– a5 20. h4– h5 S g6–f4
8. b4–b5 Sc6– e7 21. L c1 – f4 : S a4– C3 :
9. . hz – h3 Se7–g6 22. D e2– d.3 S c3– d5:
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. 127
Lc1-f4: Th1-f1 –
d7-d6 Dd8-e7 --
Sg5-e6+ Lf7-e6: - Dd1-g4: –
Lc8-e6: Lf:2-e1: Le1-h4 –
Lc1-g5 Kg1-f1 Lg5-d8: Kf1-e1: Kel-d'I: –
Lb6-f2 Lf:2-el: Sg4-e3+ Se3-d1: Tf8-d8: +
c:3-d4: - Sf3-d4: Sd4-f3 Kg1-h1 Te1-g1:
Sc6-d4: Dd8-h4 Dh4-f2 Df2-g1+ Sg4-f2==
Lc4-f7+ Sf3-g5+ Dd1-g4: Sg5-f3 Dg4-g3 g2-f3: f3-f4 –
Kg8-f7: Kf7-g8 h7-h6 d7-d6 Sd4-f3+ Kg8-h8 Lc8-f5 . –
Lc4-f7† Sf3-g5+ Ddl-g4: Dg4-f5 Df5-h7+ Dh7-h5 +
Lc5-b4 Kg8-f7: Kf7-g8 Lb4-e1: Sc6-e7 Kg8-f8 -
42. T a7– a5: Kh7– h6 falls der Springer f6 dem Bauern f7 Platz ge
43. Klb1 – a2 g7– g5 macht hätte, abtauchen zu laffen.
44. Ka2– b3 g5– g4 14. Ta2– e2 S f6– h7
45. K b3– c4 g4–g3 15. S c3– d5 T e7– e8. Hier
46. Ta5– a1 K h6–g5 fieht man, daß der Plan der Schwarzen, den
47. b2–b4 Kg5–g4 Bauern f7 vorzurücken, nicht ausführbarist. So
48. d.3– d4 g3–g2 haben also des Schwarzen nutzlose Züge nur dazu
49. Ta1 –g1 Kg4–g3 gedient, dem Weißen Zeit zu laffen, um seine
50. d4– d5 T f7– f1 Steine noch vortheilhafter zu ordnen. Aber auf
51. Tg1 –g2+ Kg3–g2: der anderen Seite dürfte es wohl auch sehr schwer
52. K c4– c5 T f1 – f6 fein,beffere Züge nach dem 9ten Zuge für Schwarz
53. c3– c4 Kg2–f3 ausfindig zu machen.
54. K c5– d4 T f6 – b6 16. S d5– f4 S h7– f8
55. b4– b5 K f3– f4 17. D d1 – b3 S f8 – e6
56. Kd4– c5 K f4– e5 18. S f4 – e6: f7– e6:
57. K c5– b4 K e5– d4 19. L c1 – b2 S c6– b8
58. c4– c5 T b6– b8 - 20. a3– a4 L c8– d7
59. d5– d6 c7– d6: -
21. Db3– c2 T e8– e7
60. c5– c6 Tb8– c8 22. L c4– a2 S b8– C6
61. Kb4– a5 Kd4– c5 23: L b2– c3 T" e7– f7
62. Ka5– a6 Tc8– c6 + 24. d4– d5 T f7– f3:
Verloren. 25. d5– e6: und nicht g–f3,
weil er sich dadurch einem heftigen Angriff aus
No, VIII. gesetzt haben würde, denn es könnte etwa folgen:
Paris. London. 25. g2– f3: e6– d5:
1. e2– e4 e7– e5 26. e4– d5: Dd8–g5+
2. Sg1–f3 S b8– c6 27. Kg1–h1 S c6–b4:
3. L f1 – c4 L f8– c5 28. L c3– b4: Dg5– h4
4. c2– C3 d7– d6 29. Te2– e7 L d7– h3: 1c.
5. d2– d4 e5– d4: oder:
6 c3– d4: L c5– b6 25. g2–f3: e6– d5:
7. h.2– h3. Dieser Zug wurde, wie 26. La2–d5 Kg8– h8
der Palamède mittheilt, von den Londonern 27. f3–f4 D d8– h4 c.
getadelt. Weiß hätte dafür nämlich lieber einen Weiß dürfte in beiden Spielarten wenigstens dem
Angriffszug thun sollen. Man wird aber am immerwährenden Schach nicht entgehen können.
Ende des §.3, wo ein Paar andere Züge ver Uebrigens könnte Schwarz auch gleich 25. Dd8
sucht find, gesehen haben, daß es keinen wirksa nach h4 ziehen und ebenfalls remis machen.
meren Zug als 7. h.2–h3 gab. 25. . . . . . . . . . . . D d8– h4
7. ----------- S g8–f6 26. e6– d7† Kg8– h8
8. S b1 – c3 O-O 27. La2– e6 D h4–g3
9. O-O Tf8– e8 28. L c3– a1 T a8– f8
10. a2– a3 h7– h6 29. L e6– f5 La7–b6. Zöge
11. T f1 – e1 a7– a6. Das er dafür: 29. ......... .. S c6– b4:
Spiel der Schwarzen ist ungemein beschränkt; 30. D c2– d2 T f3– f2:
ihr Plan geht dahin, den Bauern f7 nachher - 31. T. e2– f2: Dg3– f2#
vorzurücken. ", - 32. Dd2– f2: La7–f2
12. b2– b4 T e8– e7, um den 33. Kg1–f2: S b4– c2
Bauern f7zu decken, und so den Zug Kg8 nach 34. Te1– c1 und gewinnt.
h8 oder h7 vorzubereiten. -
oder:
13. Ta1 – a2 L b6– a7, um 29. . . . . . . . . . . . S c6– b4 :
nicht durch den Zug Sc3–d5 diesen Laufer 30. Dc2– d2 Kh8– g8
132 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VI.
31. D. d2 – b4: T f3– f2: 27. g2–h3: L c8– d7
32. T. e2 – f2: L. a7– f2+ 28. S c3– d5 f6– f5
33. Kg1– f1 L f2– e1: 29. Td1–g1+ Kg8–f8
34. Db4– e1: Dg3– d3+ 30. Sd5– f6 S f7–g5
35. K. f1 – f2 und kann bald den 31. S f6– d7+ Td8– d7:
Damentausch erzwingen, wonach er wegen seiner 32. T. e4– e7 Td7– e7 :
beiden Laufer gewiß im Vortheil ist. 33. d6– e7 + K f8– e7:
30. D c2– d2 T f3– f4 34. Tg1–g5: Verloren. -
31. T e1 – c1 Dg3–g5
32. Kg1– h2 T f4 – f2: No, X.
33. Dd2–g5: h6–g5: (Vergl. FunfzigPartien No. 34.; Aler. Tab.16. No. 14.)
34. T" e2 – fº2 : L b6– f2: De la Bourdonnais. Mac Donnell.
35. b4– b5 a6– b5: 1. " e2– e4 e7– e5
36. a4– b5: S c6– d8 2. Sg1– f3 S b8– c6
37. T C1 – c7: Kh8–g8 3. L f1 – c4 L f8– c5
38. L f5–g6 L f2– b6 4. c2– c3 d7 – d6
39. T c7– c8 S d8 – e6. Es - 5. d2– d4 e5– d4:
fehlt im Palamède die Angabe des40ten Zuges 6. c3– d4: L c5– b6
von Weiß, später wird bemerkt, London habe den 7. S b1 – c3 S g8–f6
festgesetzten Termin zur Antwort vorbeigelaffen 8. d4–d5 S c6– e5, am be
und gebe also die hoffnungslose Partie verloren. sten ginge er wohl 8. Sc6 –e7.
9. S f3– e5: d6– e5 :
No, IX. 10. L c1 –g5 a7 – a6
(Vergl. Bell's Life, 10. Juni 1838.) 11. D d1 – f3 Dd8– d6
1. e2– e4 e7 – e5 12. Lg5– f6: D d6– f6:
2. Sg1–f3 S b8– c6 13. D f3– f6: g7–f6:
3. L f1 – c4 L f8– c5 14. o–o–o L b6– f2:
4. c2– c3 d7–d6 15. T. h1 – f1 Lf2– e3+
5. d2– d4 e5– d4: 16. K c1 – c2 Th8–g8
6. c3– d4: L c5– b6 17. g2–g3 Tg8–g6
7. h.2– h3 h7– h6 18. d5– d6 c7– c6
8. S b1– c3 S g8–f6 19. L c4 – f7+ K e8– f7:
9. O–0 (0–0 -
20. d6– d7 L c8– d7:
10. a2– a3 Sf6– e4: 21. Td1 – d7 + Kf7– e6
11. S c3– e4: d6– d5 22. Td7 – h'7:. Es scheint besser, hier
12. L c4 – d5: Dd8– d5: erst 22. Tf1– d1 zu ziehen und dann den
13. S. e4– c3 Dd5– h5 Bauern zu nehmen.
14. L c1 – f4 g7–g5, eswäre - - -
Tg6– h6
wohl besser erst 14. Lc8–d7 zu ziehen. T h7 – h6 L e3– h6
15. L f4–g3 Tf8– d8 Tf1 – d1 b7– b5
16. d4– d5 S c6– e7 S c3– e2 a6– a5
17. Sf3– e5 Dh5– d1: g3–g4 Ta8– g8
18. Ta1– d1: S e7– f5 h2– h3 C6– C5
19. Kg1– h1 Lb6– d4 Td1 – d3 Tg8– c8
, 20. L. g3– h2 f7– f6 S. e2–g3 b5– b4
21. Se5– g4 h6– h5 S g3– f5 L, h6– f8
22. Sg4– h6+ S f5– h6: h3– h4 a5– a4
23. Td1 – d4 : C7– C5 h4– h5 c5– C4
24. Td4– e4 g5–g4 Td3–h3 b4– b3+
25. d5– d6 S h6 – f7 a2– b3: c4– b3i
26. -T f1 – d1 g4– h3: K c2 – b1 K e6– f7
Giuoco piano. Gewöhnliches Spiel. 133
C2– C3
Die Eröffnung, welche vor mehren Jahren leicht eben so gut 6.Sg8–f6 oder 6. La5 nach
von dem englischen Seecapitain W. D. Evans b6 den gewonnenen Bauern behaupten, oder doch
erfunden wurde, bildet eine sehr interessante Va so aufgeben könne, daß er dadurch endlich ein
riante des Giuoco piano, mit welchem sie die Uebergewicht erlangen muß. Jedenfalls erfordert
drei ersten Züge gemein hat. Anstatt im vierten es jedoch, da der Angriff auf unendlich verschie
Zuge c2–c3 zur Formierung eines Centrums dene Weise geführt werden kann, und in vielen
zu ziehen, opfert Weiß den bBauern auf b4 und Fällen anscheinend unbedeutende Züge des An
gewinnt, wenn derselbe genommen wird, indem greifenden, wenn denselben nicht sofort richtig be
er alsdann die nehmende Figur mit c2–c3zu gegnet wird, sich in ihren späteren Folgen als
rücktreiben kann, ein wichtiges Tempo, welches ganz entscheidend erweisen, einer sehr genauen
ihm namentlich im Centrum eine größere Kraft Kenntniß des ganzen Spiels, um die Vertheid
giebt. Angriff sowohl, als Vertheidigung, find gung stets richtig zu leiten.
in diesem Spiele äußerst schwierig; letztere aber Das Vorzüglichste, was bisher über diese
fast noch schwieriger, so daß diese Eröffnung in Spielart geschrieben worden, ist in den Werken
der lebenden Partie oft mit Vortheil angewendet von Lewis, 1834, S. 133–150, in feinem
wird, ohne daß der Anziehende überhaupt viel Treatise S. 216–229, und Walker, 1841,
dabei wagt. Ob die Aufopferung des Bauern S.66–80, enthalten. Höchst lehrreich find auch
indeffen auch theoretisch richtig und das Spiel die zwischen De la Bourdonnais und Mac
des Weißen nicht bei fehlerfreier Vertheidigung Donnell gespielten, so wie mehre durch den
doch zwangsweise verloren gehen müffe, wird sich Palamède und die Chess Players Chronicle
aus den folgenden Tabellen ergeben. Allerdings bekannt gemachte Partien, von denen wir einige
scheint es, so weit bis jetzt die Resultate unse am Schluffe dieses Abschnittes mitheilen. Der
rer Prüfung gehen, als ob bei gehöriger Vor geistreiche Erfinder der Eröffnung hat nichts selbst
ficht der Vertheidiger durch die Züge: darüber veröffentlicht, aber die von ihm auf
4. b2– b4 L c5– b4: gesetzten Spiele, welche er seinem Freunde W.
5. C2 – c3 Lb4– a5 „Lewis übergeben hatte, find mit Zusätzen in
6. O–o d7 – d6 oder viel deffen Lehrbuch aufgenommen worden.
136 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VII. §. 1. 2. 3.
§. 1. 1. Weiß: ee – e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. %). 10.
I Lf 1 - C4 b2-b4 b4-b5 Sf3-e5: Lc4-f7) d2-d4 Lf7-g8: Lc1-g5
" TLfS-C5 Lc5-b6) TSc6 ab. Das fö) TKESTIS TUTTIGT THS-gS-) Dfög-F:
2 - d2-d4 Lc1-a3 Lf7-b3
Ke8-e7 d7-(16 Sg8-h6
3
EP, [Ke8-f8]
- d2-d4
d7-d6 Lc1-a3“)
Sg8-e7 f2-f4
d6-e5:
4. -
5.
" Lf1-c4 b2-b4 c2-c3) d2-d4 c3-d4: Ke1-f1 _a2-a3 TaI -a2
“ TLFS-C5 TSc6 b 1. TSEITCHT Te5-HT Tc5-bH TDASTET Lb4-a5
2 a - - Lc5-b6 o–o“)
d7-d6 d4-d5
Sc6-e5*) Sf3-e5:
d6-e5:
3 - LCI -b2
OF- Sc6-a51") f7-f6
4 - Lc1 -b2
a Sc6-e7 Sg8-f6
Lfi-ca b2-b4 c2-c3") d2-d4_ _D.di-h3 Lc1-f7+ Db3-a4 +
" L f8-c5 Lc5- b4: Lb4-e7) d7-d6 Sc6 a5 Ke8-f8
2 c:3-d4: Ke1-f1 a2-a3“9) d4-d5
e e5- d4: Le7-b4+ Sg8-f6 Lb4-a5 Sc6-e7
3 Dd1-b-3 d2-d4 Db3-a4 Da4-C4: Lc1 -h6:
e Sg8-h6 Sc6-a5 Sa5-c4: e5-d4: g7-h6:
*) Der Laufer mußte eigentlich den Bauern neh- chen darf; zöge er z. B. 14. o7–c5, so
men; geht er aber zurück, so darfWeiß nicht, würde Weiß en passant nehmen,und wenn
wie Lewis,1834, S.134 angiebt, b4 nach SchwarzmitdemSpringer a5wiedernimmt,
b5 ziehen, um hernach den feindlichen Kö so giebt Weiß durch Lg7– g6 und Lg6
nigsbauern zu erobern. Weiß bekommt frei nach f7 ein immerwährendes Schach.
lich einen heftigen Angriff, der ihn aber bei 7) Weiß mag nun den Lauferzurückziehen, den
richtigem Spiele des Schwarzen in Nachtheil Bauern h7 oder den Springer e7 nehmen,
bringt. Der beste Zug des Weißen, statt b4 er wird stets nur zwei Bauern gegen eine
nach b5, ist 5. a2–a4 oder 5. o–o. leichte Figur, und somit ein schwächeres
») Dies ist der stärkste Zug des Schwarzen,der Spiel haben. -
hierdurch Mat droht und den Springer e5 s) Weiß droht 17. La3–b2 zu ziehen, was
mit der Dame angreift, während der Laufer Schwarz durchdie folgendenZüge verhindert.
c4 durch den Springer bedroht bleibt. ») Nimmt der Laufer den Springer, so nimmt
3) Weiß durfte nicht sogleich d2–d4ziehen, da | Weiß 19. Ld4– c3:.
Schwarz 7. Sa5– c4: und hernach Lb6 ) Schwarz steht noch etwas bedrängt, doch
nach d4 spielte. Der einzige richtige Zug des hat Weiß keinen entscheidenden Angriffund
Schwarzen auf7. Lc4–f7 ist Ke8–f8. kann höchstens noch einen Bauern gewinnen.
4) Nimmt Schwarz 9. d6– e5:, so gewinnt 1) So hat man eine Stellung, die in den fol
Weiß durch 10. d4–e54 die Dame. genden Spielen häufig vorkommt, mit dem
) Weiß könnte 9. Lf7–g8:ziehen,dochwürde zum Vortheile des Weißen gereichenden Un
auch dann Schwarz in Vortheil bleiben. terschiede,daß der aBauer nicht aufa2, son
6) Dies ist der einzige Zug, den Schwarz ma dern auf a5 steht und also dem feindlichen
Gambit des Capitain Evans. 137
Se5-f7+ --
–
Sb1-d2 Lc1-a3 --
Sg8-e7 s)
Lc4-d3
Sg8-e7 --
+ -
e4-e5 -- . -
C3-d4: --- 9
Laufer die Felder a5 und b6 sperrt, was | 1 ) Esistfür Schwarz stets gefährlich,dem feind s
diesem, wie wir hier beispielsweise zeigen lichen Damenlaufer eine bedeutende Wirk
werden, oft verderblich werden kann. famkeit zu gestatten, und namentlich muß
») Dieser Zug, der gemacht werden kann,wenn man suchen, die Linie a3 bis f8 durch den
der aBauer aufa2 steht, ist jetzt falsch, da Bauern auf dé zu unterbrechen. Daher ist
er dem Laufer c5 den Rückzug abschneidet. es nicht rathsam den Damenspringer auf es
1 ) Wenn WeißdenKönigsbauern (5.Sf3nach zum Tausche zu stellen, indem dann d6 nach
e5) nimmt, so spielt Schwarz 5. Dd8–f6 e5: wieder nehmen muß.
dagegen, indem aber c2–c3gezogen wird, Es ist schwer zu bestimmen, ob der Sprin
ist Schwarz genöthigt den Springer nach ger beffer nach a5 oder nach e7 gezogen
C6 zurückzuziehen und das Spiel kommt wird. Auf a5 greift er den Laufer an und
dann so zu stehen, als habe 4. Lc5–b4 zwingt ihn das Feld c4 zu verlaffen, hin
genommen und sei dann wieder nach c5 gegen steht der Springer selbst dann auch
zurückgegangen. gefeffelt, jedoch nicht unthätig.
) Auf 8. d4–d5 folgt 8. Sc6–a5 und 1) Anstatt dieses Zuges könnte Weiß auch
nachher Sg8–f6 oder d7–d6. , rochiren. .
) Besonders zwei Arten, den Angriff fortzu 1 s) Am besten geht der Laufer nach a5 zurück.
fetzen, giebt es hier: die erste dA–d5, die o) Weiß konnte hier auch 9. e4–e5 spielen,
zweite und vielleicht die stärkere ist 9.Lc1 es würde dann etwa folgen:
nach b2. Das Vorrücken des Damenbauern 9. e4– e5 d7 – d5
betrachten wir in diesem $.2., wegen des 10. L c4 – b5 Sf6– d7
-
- -
7 d4-d5 Sf3-e5:
Dd8-e7 Sc6-e5 - De7- e5:
8 - e - -
Lc1-b2*) Dd1-b3
(La5-b6)] Lc8-g4*) Sc6-a5
- -- -- LC4-b5
- a7-a6
10. . – –“ –
(Sg8-f6) d6-e5:
11. • •
12. (9
13. o - Td6-d5T
14. - - - Sbl-d2“)
O-O
1) Es ist nicht gut, den Laufer vor den Bauern es scheint aber, als ob Weiß dadurch keinen
d7 zu stellen, weil dadurch die Entwicklung gutenAngriff erhalten könnte, indem Schwarz
des ganzen Spiels gehemmt wird. wohl am besten 8. Sg8–e7 dagegen spielt.
*) Wenn Schwarz erst mit dem Springer c6 | *) Es könnte hier durch Umstellung einiger Züge
nach e5: nimmt, so spielt Weiß 9.Tf1−el. Schwarz auch in eine Position der Variante
*) Schwarz könnte mit dem Laufer den Sprin- 4. dieses Paragraphen gelangen.
- ger a3 schlagen, aber dann würde Lc1–a3: | 7) Der Zug, welchen Schwarz hier thut, ist
eine sehr drohende Stellung einnehmen. nothwendig, denn wie die vorhergehenden
*) Schwarz könnte auch 6. La5–b6 oder 6. Varianten genügend zeigen, steht der Laufer
Sg8–f6 ziehen, jedoch scheint uns 6. d'7 auf a5 fehr schlecht. Zu derselben Stellung
nach dó am besten zu sein. - - konnte Schwarz auch gelangen, wenn er 5.
*) In Walker's Philidorian und in der Chro- Lb4–c5, 6. d7–d6 und nachher 7. Lc5
nicle ist darauf hingewiesen worden, daß nach b6zog, oder 5. Lb4–a5, 6. La5nach
Weiß vielleicht gut thäte, den Bauern mit b6 und dann 7. d7–d6.
dem Springer, 8. Sf3–d4, zu nehmen, *) Vielleicht wäre hier 9. Lc1–a3 auch gut.
Gambit des Capitain Evans. 139
*-
Lf7- d5 +_ -
Sf3-g5+ +
Lc4-d5 Da4-c6+ Dc6-d5: – h
e4-e5 – -
Sf6-e8 --
*) Den Zug 9. L c8–g4 erklärt Walker, eingeschloffen wird,jedoch auch dem heftigen
1841, S. 74 für schlecht, er ist es in der Angriff der Weißen ein Ende gemacht ist.
That aber nicht. 2) Der Zug des Springers ist, wie Walker,
o) Schwarz könnte übrigens auch den gewon 1841, S.74 ausführt, der beste Verthei
nenen Steinbehalten,dann würde eine Stel digungszug, mit welchem Schwarz entschie
lung aber noch etwas bedrängt bleiben. den im Vortheile bleiben muß.
) Walker erklärt das Spiel der Weißen nach 3) Der Laufer hindert die Rochade, was äu
dem Zuge 11. d4–d5 für besser als das ßerst gefährliche Folgen haben würde, wenn
der Schwarzen, jedoch kann Weiß, wenn Schwarz jetzt den Bauern d4 schlüge, je
11. Ke8–f8 gezogen wird, höchstens einen doch vernichtet der Zug 11. Lc8–e6 den
Bauern,aber sonstkeinen Vortheilgewinnen. Angriff vollkommen, so daß der Zug 10
Es ist aber Schwarz nicht einmalgezwungen e4–e5 ganz nutzlos erscheint.
diesen Bauern aufzugeben,wenn er, statt 10. 1 “) Weiß konnte hier auch 10. d4–d5 pie
a7–a6, gleich 10. Ke8–f8 zieht, wo len,wodurch das Spiel dem in §.2. No.4.
durch fein Thurm zwar noch auflange Zeit angeführten gleich würde.
140 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VII. §. 5.
1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5.
- 2. Sg1–13. SbS– C6.
5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
us. (c2-cs) - (0-0)_ (d2-d4). (csd4) (Lc1-b2) _e-e5_ _d4 d5_ Sf3-e5:
(Lb4-a5) (d7-d6) (e5-d4:) (La5-b6) f7-f6) d6-e5: Sc6-a5 f6-e5:
16. - Sf3-e5: _
Sc6-e7 f6-e5:
17. - Lc4-g8: Dd1-b3
- Th8-g8: Tg8-f8
18. - d4-e5: Dd 1-b3
f6-e5: d6-e5: Sg8-h6
19. e e5-f6: Tf1-e1+
- 9 d6-d5 Sg8-f6: Sc6-e7
20. - h2-h3 Lc1 -g5 Lg5-h4 Lh4-f6:
Sg8-f6 h7-h6 Sc6-e7 g7-f6:
21. e Lc1-b2 e4-e5 d4-d5
h7-h6 Dd8-e7 d6-e5: Sc6-a5
22. Sf3-g5 f2-f4 e4-d5: Lc1-a3. Tf1-f4: Tf4-f1
Sg8-f6*) o–o d7-d5 Sf6-d5: (Sd5-f4:“)] Dd8-g5: “ La5-b6+
23. er
DdI-h5+ Lc4-b5+ +- -- -
Ke8-d7 - -
Ddl-h5+ Tf1-e1 +
Se7-g6
d4-e5: Sf3-e5: Lb2-e5: --
f6- e5: Sc6-e5:
Sf3-e5: Lc4-f7+ Db3-c3 Se5-f7: Dc:3-g7 Tf1-e1+ +
Sc6-a5 Ke8-e7 Sh6-f7: Ke7-f7: Kf7-eß -
---
Sf3-e5: d5- d6 Lc4-f7+ Tf1-e1 Sb1-a3 Tal-cl+ Tc1-c5 Se5-c4 +
Sg8-f6 C7-d6: Ke8-d8 Kd8-c7 a7-a6 Lb6-c5 d6-c5: De7- d8 –
Kg1-h1 La3-f8: Lf8-a3
Sc6-a5 Sa5-c4: Lc8-e6 +
d2-d4 La3-f8: Lf8-c5 d4- c5: Dd 1 -CI -Tf1-c1:
Sc6-a5 Sa5-c4: Lb6-c5: Lc8- e6 Dg5-cI: Ta8-d8 +
Lc4-f7 g2-g3 d2-d4 g3-f4: –
Kg8-f7: La5-b6+ Sc6-d4: Sd4-c2+ -- -
Sf3-e5:
40. Se4-d6 o–o +
41 d4-e5: Sb1-c3: Dd 1-b3
- es Se4-C3:*) La5-C3: LC3-al:
3. Sc6-e7
4. d4-d5
Sf6-g8 Sc6-e7
5. Sc6-a5
6. -
7. -
$. e4-e5 DdI-e2
Lc5-b4 Sf6-e4 Se4-c3
9. s
) Der Zug 7. d2–d4 ist für stärker als 7. Sg8–f6in eine äußerst bedrängte Lage kom
Sf3–g5 erklärt worden, man gewinnt je men,wie im $.7.gezeigt wird,wohingegen der
doch damit den geopferten Bauern auch nicht Springerzug, so lange der Laufer sich aufa5
zurück. Der beste Gegenzug ist7. o–o; nicht befindet, mit Vortheil gethan werden kann.
fo gut, aber ebenfalls sicher, ist 7.Sf6–e4. «) Schwarz würde ein besseres Spiel erhalten,
») Schwarz müßte jetzt rochiren. wenn er 9.Sc6–e7 oder 9. Sc6–a5zöge.
Wenn man die Absicht hat, den Laufer nach *) Es scheint ein guter Zug, hier 14.Sf3 nach
b6 zurück zu ziehen, fo ist es gleichgültig, e5: zu thun und die Dame en prise zu
ob man Lb4–c5–b6 oder Lb4–a5–b6 laffen, weil man sie mit 15. Se5– c6+
geht. Ein Unterschied zwischen beiden Spiel wieder gewinnen würde.
arten kann nur dann entstehen,wenn man an «) Es könnte folgen: 18. D c6– c4:
fatt des Zuges L–b6 den Königsspringer 19. Sf3– e5 D c4 – e6
nach f6zieht. Steht bei dieser Variante der 20. Se4–g5 D e6–d6:
Laufer aufc5, so wirdSchwarz nachdem Zuge 21. La3– d6: c.
Gambit des Capitain Evans. 143
2. Weiß: Sg1–f3. Schwarz: Sbs– c6.
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
Tf1-e1 –
Schach unentschieden. -
12. h2– h3 h7– h6
13. Kg1– h2 c7– C5
NO, W. 14. S f3– d2 L C8– d7
(Vergl. Bell's Life, 20. Mai 1838) 15. Dd1– e1 g7–g5
1. e2– e4 e7– e5 16. f2– f4 g5– f4:
2. Sg1 –f3 S b8– c6 17. T f1 – f4 : c5– C4
3. L f1 – c4 L f8– C5 18. L d3 – c2 L b6–d4
19
146 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VII.
19. S. d2– f3 L. d4– c3: 6. O–O d7– d6
20. D e1 – c3: S f6– h5 7. d2– d4 e5– d4:
21. T.f4 – h4 S h5– g7 8. c3– d4: L c5– b6
22. L c1 – h6: f7 – f6 9. S b1 – c3 S g8–f6. Hier
23. L. h6–g7: + Kg8–g7: müßte Schwarz 9. Lc8–g4 ziehen, um später
24. e4– e5 f6– e5: mit dem Damenthurme zu rochieren.
25. Th4–h7+ Kg7–g8 10. e4– e5 d6– e5:
26. S f3– e5 : L d7– f5 11. L c1 – a3 S c6– a5
27. S e5 – f7 D d8– f6 - 12. T f1 – e1 S a5– c4 :
28. D c3– f6: Kg8– h7: 13. D d1– a4+ c7– c6
29. L c2–f5f Kh7–g8 14. D a4– c4: L c8– e6
30. S f7– h6 † Mat. 15. T. e1 – e5: Dd8– d7
- 16. T. e5– e6 + f7– e6:
No, WII. 17. S f3– e5 D d7– c8
(Vergl. Philidorian S. 110) - 18. Ta1 – e1 S f6–d5
1 e2– e4 e7– e5 19. S c3– d5: c6– d5:
2. Sg1 –f3 S b8– c6 20. D c4–b5+ K e8– d8
3. L f1 – c4 L f8– c5 21. S e5– f7+ K d8– c7
4. b2– b4 L c5– b4: 22. L. a3– d6 == Mat.
5. O–O d7– d6 -
$. 5.
-
4. Sf6– el: 5. 6. --------- g
Tab. 20. Col. "R–
3–21.
Zweispringerspiel im Nachzuge hat Bilguer chen Schwarz mit dem Könige zu schlagen ge
die Abweichung vom Giuocopiano genannt, bei zwungen ist. Indem nun die Dame auff3Schach
welcher Schwarz im dritten Zuge nicht 3. Lf8 bietet, muß der König entweder den Offizier mit
nach c5, sondern 3. Sg8–f6 zieht. Bilguer Verlust eines Bauern wieder aufgeben, oder selbst
hat dieses interessante Spiel, wie schon S.36 in zur Deckung desselben nach e6 ziehen, wodurch
der Uebersicht der wichtigeren Werke der Autoren Weiß einen überwiegenden Positionsvortheil er
bemerkt wurde, zum Gegenstande einer ausführ langt. Wollte jedoch Schwarz im vierten Zuge
lichen Monographie gewählt,welche 1839zu Ber statt 4. d7–d5, 4. Sf6–e4: thun, so würde
lin im Druck erschien. Es ist in derselben über Weiß in diesem Falle nicht 5. Sg5–f7: neh
zeugend dargethan, daß die Urtheile der Schrift men, sondern vielmehr, wie Ponziani, 1782,
steller über das Spiel zwar im Allgemeinen be S. 108 empfiehlt, 5. Lc4–f7+ spielen.
gründet sind,indem sie mit Recht behaupten, daß Von den Autoren wollen wir neben Bil
der Anziehende nach dem Zuge 3. Sg8–f6 im guer's Werk nur anführen:
Vortheil bleiben muß, daß aber ihre Ausfüh Gianuzio (Sarratt 1817) S. 21–32.
rungen nicht immer die Behauptung unterstützen, Salvio, 1723, S. 81–83.
sondern oft lückenhaft und mitunter geradezufalsch Ponziani, 1782, S. 105
erscheinen. Die Partie selbst pflegt aber im prak Lolli S. 173 und 266.
tischenSpiele nur selten vorzukommen,da Schwarz, Allgaier Tab. III.
auch wenn Weiß nicht die stärksten Angriffszüge Lewis II. 1834, S. 60–90.
wählt, nie eine besonders günstige Stellung da Treatise S. 126–148.
durch erlangen wird, und sich also ohne die ge Walker, 1841, S. 63.
ringste Hoffnung der Gefahr eines starken An Zur Geschichte des Zweispringerspiels bemer
griffs aussetzt. Denselben erlangt der Anziehende ken wir, daß es nicht,wie Calviim Palamède
nämlich auffolgende Art: 4.Sf3–g5 d7–d5, 1842, II. S. 146 angiebt, eine Erfindung des
5. e4–d5: Sf6–d5:, und jetzt spielt Weiß Greco (um 1615) ist, sondern von Gianuzio
nicht 6. d2–d4 und noch weniger 6. Dd1–f:3, herrührt, da es sich schon in dessen Werk aus
sondern opfert den Königsspringer auf f7, wel dem Jahre 1597 befindet.
148 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VIII. §. 1 und 2.
§. 1. 1. Weiß: e2 – e4. Schwarz: e2 – e5.
2. Sg1–f3. SbS – C6.
5. 6. - 7. 8. 9. 1(). 11. 12.
5. b7-b5
') Statt dieses Zuges kann Weiß auch sehr gut zu tauschen,um den noch möglichen Angriff
3. d2–d4 ziehen, wodurch das Schottische des Weißen zu schwächen.
Gambit entsteht, oder 3. Lf1–b5,worüber *) Der Laufer d5 kann nun den Springer c6
Abschnitt IX. handelt. nehmen und dem Schwarzen einen Bauern
2) Durch diesen Zug entsteht das von uns fo verdoppeln, doch halten wir es für besser
genannte „Zweispringerspiel im Nachzuge“, den Laufer e6 zu nehmen, weil die beiden
weil der Nachziehende (Schwarz) im zweiten Laufer des Schwarzen seinem Spiele ein
und dritten Zuge seine beiden Springer ins Uebergewicht verleihen würden. Nach dem
Spiel führt: Weiß wird jetzt in Vortheil Umtausche der Laufer wird Weiß durchaus
kommen. – Schwarz hat noch andere Ge keinen Vortheil mehr haben.
genzüge; fein bester Zug ist 3. Lf8– c5, 2) Dieser Zug des Schwarzen ist falsch, denn
wodurch das Giuoco piano, das für die re es geht ein Offizier dadurch verloren.
gelmäßigte Entwickelung in der Springer 1. o) Indem der Springer d5 nicht nach eT zu
partie gehalten wird, entsteht. rückgeht, verdoppelt. Weiß mindestens einen
s) Weiß könnte auch 4. d2–d4 ziehen, wor Bauern und wird etwas besser stehen.
aufdas Spielleicht den Charakter des Schot 1) Weiß bekommt einen sehr starken und in
tischen Gambits annehmen kann. Siehe No. teressanten Angriff und wird für seinen ge
III. der erläuternden Partien am Schluffe des opferten Springer mindestens drei Bauern
Abschnitts. mitbedeutend besserer Position erhalten; wird
) Schwarz kann auch 4. Sf6– e4: ziehen. dieser Angriffaber nicht sehr richtiggespielt,
Siehe §. 5. sobehauptet Schwarzfein numerischesUeber
*) Wenn Schwarz 5. Sc6–a5 zieht, so ver gewicht und entzieht sich dem Angriffe des
liert er einen Bauern. Siehe §. 4. Weißen.– Ganz falsch für Weiß wäre 6.
*) Diesen Zug, welchen Lolli S. 174 und 266. Dd1–f3 oder Dd1–h5gewesen. Siehe
besonders empfiehlt, kann Weiß zwar ohne $.3. No. 1 und No. 4.
Gefahr thun, doch wird Schwarz bei richti Setzt Schwarz die Dame auf f6 vor, so
gem Spiele eine gleiche Stellung bekommen; nimmt Weiß den Springer aufd5 und bleibt
es find freilichfür Schwarz einige Fallen vor um einen Bauern im Vortheil.
handen, doch find sie leichtzu vermeiden. Des 3) Es ist besser, den Springer zur Deckung
Weißen bester Zug ist 6. Sg5–f7:. nach e7 zu ziehen.
7) Schwarz sucht sehrrichtig,bevor er den Sprin ) Dies ist einer der wenigen Fälle in diesem
ger mit dem Könige nimmt, erst die Damen Spiele, wo die Dame diefLinie verläßt; fie
Zweispringerspiel im Nachzuge. 149
geht nach e4, um den Bauern c2zu decken: Da5–d8: 16) L f8–b4+
nimmt diesen der Springer b4jetzt oder im a3– b4: 17) Th8– d8:
folgenden Zuge, so steht Weiß beiganzglei- Lb5– a6: 18) b7– a6:
cher Stärke beffer. Die nun folgende Dek- d4– e5: 19) Ke6– e5:
kung des Springers ds durch c7–c6 ist ) Zieht Schwarz 15. Lf8–d6, so geht die
nothwendig, da Weiß im folgenden Zuge weiße Dame nach e2 und der Springer a6
den Springer b4 angreift. wird verloren sein.
3) Zieht Schwarz 12.Sa6–c7, so folgt 13 20) Diesen Zug empfiehlt De la Bourdon
Lf4– e5: und 14. Le5– c7+; zieht nais in seinem Nouveau traité I. S.44,
Schwarz 12. Dd6–d7, so folgt 13.Sc3 er ist aber nicht so stark als 9. Df3–e4.
nach d5, 14. De4–e5+, 15. Lc4–d5f; Salvio, 1723, S. 82 rochirt hier, Kg1
zieht er aber 12. Dd6–d8, so folgt 13. und Te1, wodurch der Bauer e5 angegrif
Lf4–e5:, worauf der König nach f7 ge fen wird. Dies ist nach neuern italiänischen
hen muß und dann 14.Sc3–d5:; in allen Regeln nicht mehr erlaubt.
diesen Fällen gewinnt Weiß. 21) Den Thurm darf Schwarz nicht nehmen.
1 s) Dieser Zug geschieht sowohl, um dem feind 22) Schwarzwird nachher denLauferc1gegen den
lichen Thurme das Feld b8 abzuschneiden, Springerb3tauschen,hat dann einen Bauern
als auch, um die Bauern des rechten Flü weniger, kann aber bei einer Stellung, und
gels, die vom Könige und den beiden Thür da die übriggebliebenen Laufer von verschie
men gedeckt, das Spiel gewinnen müffen, dener Farbe sind, sehr gut auf remis spielen.
zu unterstützen. -- 3) Dieser Zuggeschieht, um den Laufer c1 von
7) Geht der König nach f7, so folgt 12.Sc3 g5 abzuhalten; besser aber ist c7–c6.
nach d5:, 13. Lc4–d5+, 14. Lc1–f4, 24) Geht der Könignachd7, so folgt 12.d4 nach
wobei Weiß nach Eroberung des Königs e5:, was auch jetzt gezogen werden könnte.
bauern freilich nur dreiBauern gegen einen - ) Zieht Schwarz 12. Sd5–c3:, so nehme
Springer hat, aber sehr gut steht. Weiß nicht wieder, sondern ziehe 13. Lc1
s) Weiß giebt dieses Schach, um den Bauern nach f4 und wird, was Schwarz auch zie
b7 einen Schritt vorzulocken. Zöge Schwarz hen mag, stets ein gewonnenes Spiel haben.
diesen Bauern nicht, sondern den König nach 2 %) Auf 14. Kd6–e5: verliert er entweder
d7, so wäre die Folge davon: die Dame oder wird in 4 Zügen mat.
Weiß. Schwarz. 27) Geht der König nach c5, so wird er in
L c4– b5+ 15) Kd7– e6 zwei Zügen mat. -
150 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VIII. §. 2.
11. . . - - - TCG.LdB-T
12 Lc4-d5: Te1-e5
- b7-b5 *) c6-d5: Ke6-d7
13. . . - - - - “ . Lc1-g5 o–o–o Th1-e1+ L c4-d5:
c7-c6 ) e5-d4: d4-c3: Ke6-d6 c3-b2“)
14. . . - - - - - - - - - - . . Led:
Ke6-d7 c3-b2.
15. . . - - - - - - - - d4-e5: o–o–o Sc:3-d5:
Ke6-d7 Kd7-e8 LC8-e6 Le6-d5:
16. . . - - - - - - Lc4-b3 Sc3-d5: o–o–o
- b7-b5 b5-b4") c6-d5: Lc8-b7
17. . . - - - - - - Lg5-e7: o–o–o Df3-e4
h7-h6 Lf8-e7: Th8-f8 Dd8- d6
7.
9. -
1) Es ist schon erwähnt worden, daß des Weißen aber im dreizehnten Zuge der Thurm e1
stärkster Zug6.Sg5–f7: ist;wir werdenjetzt auf irgend ein Feld der eLinie, so wird
zeigen,welche üble Folgen aus diesem scheinbar Weiß in zwei Zügen mat. -
guten Angriffszuge für den Weißen entstehen. 7) Wollte Weiß den Springer e1 mit dem Kö
») Wollte Weiß, statt mit der Dame auf f7 nige nicht nehmen, sondern etwa den Sprin
. Schach zu bieten, mit ihr nach e4gehen, so ger c3 nach d5 ziehen, so tauscht Schwarz
zieht Schwarz 8. Lf8–d6; nimmt darauf die Damen auff3 und rettet seinen Springer.
der weiße Laufer den Bauern b7, so folgt *) Indem Weiß durch diesen Zug den Schwar
9. Lc8–f5 und Schwarz bekommt ein bes zen nöthigt, seinen gBauern einen Schrittzu
feres Spiel. ziehen, vermeidet er für die Folge den vor
*) Deckt Weiß den Bauern c2 durch 9. Ld5 her auf h5 erfolgten, gefährlichen Angriff
nach e4, so ziehtSchwarz 9. Lc8–e6 und des feindlichen Laufers auf eine Dame.
erobert die Dame. 9) Weiß konnte statt dessen verschiedene andere
4) Zieht Weiß 11. d2–d3, so nimmt die Dame Züge machen; zieht er 12. h.2–h4, so ist
ebenfalls den Bauerng2 u.gewinnt dasSpiel. er in 6Zügen mat; auf 12. c2–c3 oder
*) Es scheint auf den ersten Anblick stärker zu 12. Th1–g1 folgt 12. Lf5–c2+, auf
sein, diesen Laufer nach e6 zu ziehen und die 12. Sb1–a3 aber 12. Dg5–g2: und
Dame anzugreifen, denn geht diese nach h5, wenn der Thurm h1 zieht, 12. Lf8–a3:.
so gewinnt Schwarz durch 11. Sd4–f3: o) Zöge Weiß irgend etwas Anderes, z. B. 13.
mindestens eine Figur. Weiß würde aber am Sb1–c3, um das Feld e2zu decken, oder
besten eine Dame stehen laffen und durch 11. 13. LC1–d2, um der Dame das Feld c2
h2–h4 die feindliche Dame ebenfalls an abzuschneiden, so würde die schwarze Dame
greifen und sie so nöthigen, der weißen Dame den Thurm h1 sogleich mit Schach nehmen
ein Feld zum Rückzuge einzuräumen. und das Spiel noch schneller entscheiden.–
*) Nimmt die weiße Dame den Bauern b7, so Die weiße Dame kann hier, wie bei einigen
nimmt der Springer f3 den Thurm e1, deckt andern Spielarten, durch 13. Df7–f6+
feine Dame, so wie diese den Thurm. Zieht beide Thürme erobern, entscheidet aber da
Zweispringerspiel im Nachzuge. 153
durch das Spiel zum Nachtheil der Wei geht dahin,feinen gBauern zu erhalten und
ßen stets noch schneller. die drei ihm entgegen stehenden zu nehmen,
1) Zieht Weiß 13. Df7–d5†, so thut Schwarz was Weiß nicht wird verhindern können.
13. Lf8–d6 und je nachdem Weiß zieht, Nimmt die Dame diesen Bauern nicht, so
entweder 14. Dg5–g2 oder 14.Th8–f8. ist das schwarze Spiel noch bedeutend stärker.
a) Bietet statt dessen die Dame auf f6 Schach 9) Weiß zieht diesen Bauern zwei Schritte, um
und nimmt den Thurm h8, so ist sie ver die feindliche Dame auf ein Feld zu nö
loren oder der König wird in höchstens 4 thigen, wo sie durch einen gedeckten Stein
Zügen mat; zieht aber 14. Th1–e1, so (15. f2–f3) angegriffen wird, um dann
ist Weiß in sechs Zügen mat. feine Dame ins Spiel zurückzuführen oder
3) Hätte die Dame auf f7Schach geboten, fo mit ihr den Thurm a8 zu nehmen; er hat
entzöge sich der schwarze König auf b8 die jedoch zu diesem Allen keine Zeit, da ihm
fem Schachbieten: Weiß kann in dieser Po stets Mat droht.
fition dem Angriffe des Schwarzen nicht 20) Weiß hat keinen beffern Zug, um das Spiel
mehr widerstehen. noch zu halten; denn zöge er z. B. 13. d2
) Böte statt dessen die Dame Schach, so würde nach d3, so folgen von Schwarz die Züge
sich der schwarze König nach b8 zurückzie 13. Dg2–h1, 14. Le7–g5+, 15.Sd4
hen können; nähme die Dame hierbei den nach e2+, und Weiß ist verloren.
Thurm h8 oder den Bauern e5, so wäre 1) Schwarz will seinen Laufer c8 in Thätigkeit
fie in einigen Zügen verloren. setzen und auf h3 Schach König und Dame
) Zieht die weiße Dame z. B. nach c4, so bieten, was Weiß nur durch den Zug 17.
ist Weiß in zwei Zügen mat. Dh8–h7: vorläufig parieren kann.
1 s) Schwarzgiebt spätestens in fünfZügen mat. 22) Zieht Weiß 13.f2–f4, so ist des Schwar
) Diese Vertheidigung von Seiten des Wei zen stärkster Zug 13. Dh1–g2+.
ßen hält sein Spiel noch am längsten; den 23) Zieht der Laufer statt der Dame vor, so
noch wird Schwarz bei richtigem Spiele ge spielt Schwarz ebenfalls 14. Sd4– e2f
winnen müssen. Die Absicht des Schwarzen und gewinnt leicht.
- 20
154 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt VIII. $. 4 und 5.
§. 4. 1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e2 – es.
3. 4. 5. 6. 7. 8, 9. 10.
5 - Sf7-h8: Kdl-e2“)
- - SeT-T2 Dh4-c41
6 g2-g3“) g3-h4: d2-d3 Sf7-d617)
- Sd4-e2: Se2-d4 Se4-d6 Lf8-d6:
7 O-O S7-h8: *) Lc4-d5: Tf1-2:) Kg1-h1
- Lf8-c5 d7-d5*) Se4-f2: Dh4-f2 Lc8-g4
8 Lc4-d3 Tf1-f2: Kg1-h1
- - Se4-f2: Dh4-f2 e5-e4
9 Lc4-e2 Tf1-f2: Kg1-h1
- Se4-f2: Dh4-f2 Sc6-d4
1) Durch diesen Zug scheint Schwarz die Ge gegen drei leichte Figuren, bekommen,wozu
fahr zu vermeiden und feinen Bauern wieder wir indessen nicht rathen; wir würden 7.
zu bekommen; doch ist dies nicht der Fall. Lf7–b3ziehen und falls er nicht die Dame
z) Schwarz zieht 7. Lf8–d6, um einen Kö oder 7. h.7–h6 zieht, im folgenden Zuge
nigsbauern zu decken und so den Bauern d5 mit Sg5–e6 drohen.
ohne Verlust mit dem Springer nehmen zu *) Dies fcheint des Schwarzen bester Zug zu
können. Wollte Weiß nun 8. b2–b4 spie sein,da er bei seiner gedrängten Stellung sich
len, damit der Laufer d6 diesen Bauern und ohne Zeitverlust zu entwickeln suchen muß.
die Dame den feindlichen Königsbauern nehme, ') Zieht Schwarz 9. e5–f4, so nimmt die
so würde Weiß feinen Bauern schwerlich be Dame; zieht er dann 10. h7–h6, so folgt
haupten können, denn es folgte: 11. Df4–e3+ und 12. Sg5–f7.
Weiß. Schwarz. *) Zieht Schwarz 10. h6–g5: so nimmt die
D e2– e5 9) Dd8– e7 Dame diesen Bauern. -
L b5–d7 10) Ke8– d7: *) Wollte Schwarz statt dieses Zuges 13. c7
D e5– e7 11) Kd7– e7: nach c6 ziehen, so würde er dennoch das
a2–a3 12) L b4– c5 Spiel nicht halten können. -
---
Sf7.e5: *) Se5-c4: –
Sa5-c4: d7-d5 +
Ke1-f2: –
Lf8-c5+ +
Ke2-f2: Th1-f1: Kf2-e2 –
Dc4-f1 d7-d5 Lc8-e6“) +
Ke1-d1 –
-
--- -
1) Geht die Dame nach f3, so zieht Schwarz *) Schwarz thut diesen Zug, um die feindliche
8. Lc8–e6 und dann 9. Ke8–e7. Dame zu hindern, den Bauern e5, nach
*) Zieht Weiß 10. g2–g3, so folgt 10. Dh4 dem Weggange des Springers e4, zu neh
nachg4 und dann gewinntSchwarz auf11. men und so ins schwarze Spiel einzudringen.
f2–f3 mit 11.Sd4–e2+;zöge Weiß aber %) Geht die Dame nach b4 oder a5, so gewinnt
11. h.2–h3, so gewinnt Schwarz durch 11. " Schwarz durch 10. Lc5–f2.
Sd4–f3 und wenn der König nach g2 *) Nimmt der Thurm nicht, sogiebt der Sprin
geht, durch 12. Sf3–h4+. ger im folgenden Zuge Mat.
*) Nimmt er den Laufer nicht, so gehtdie Dame **) Nimmt der Thurm den Thurm, so giebt
verloren oder der Königistin zweiZügen mat. Schwarz in zwei oder drei Zügen Mat.
*) Auf9.Sb1–c3tauscht Schwarz die Sprin "*) Wenn Weiß 10. Ld5–f3 zieht, so spielt
ger und bringt seinen weißenLaufer heraus. Schwarz 10. Sg3–f1:, den die Dame
*) Zieht Weiß etwa 11. h.2–h3, so nimmt . wiedernehmen muß, worauf Schwarz 11.
der Laufer c8 diesen Bauern. “ . Lg4–f3: zieht. Nimmt Weiß aber 10.
6) Schwarz erobert den Springer h8 und hat Ld5–c6+, so folgt 10. b7– c6: und
bei guter Stellung zwei leichte Figuren ge- | 11. Sg3–e2+.
gen einen Thurm. **). Je nachdem Weiß zieht, gewinnt Schwarz
') Zieht Weiß 10. D d1 – d3, so folgt 10. durch 12.Sd4–f3 oder 12. Lg4–f3f.
Sd4−e2+ und 1i. Dh4–f2:; zöge Weiß "*) Zieht Weiß 12. Lc4–d5:, so gewinnt
aber 10. g2–g3, so Schwarz 10. Dh4 Schwarz durch12. Lc8–g4, welcher Zug
nachh3; nun muß Weiß 11. Ld5–e6zie auchfolgt,wenn Weiß 12. Dd1–el spielt.
hen, der vom Springer d4 genommen wird, *) Zieht Weiß12.Sf7–h8, so kann Schwarz
worauf Schwarz gleichfalls beffer steht. 12. d7–d5 spielen und hatgenau dieselbe
s) Weiß zieht diesen Laufer, um das durch Dh4 Stellung, wie bei No. 15. nach dem fieben
nach g4 drohende Mat abzuwenden. ten Zuge. Schwarz kann aber auch statt
-
Zweispringerspiel im Nachzuge. 157
25. . . - - - - - - - - . . . f3-g4:__Ke1-e2__Tf1-f3_
- - Dh2-g3 Dg3-g4 Dg4-g2+
26. . . 4 - - - - - - - - - ... -
- Dh2-f4 Sass
31. - e • - -
32. - - - - - - - - - - - - - 4
34. - - - - - - - sº
35. . . - - •
- - Ke3-e2
Se4-g3+
37. -
38. - - - - - - - - - - - - - -
39. W
40.
41. - - - - - - • •
1) Nimmt der Springer f7 den Thurm, so *) Die folgenden Spiele sind aus Lewis'Trea
nimmt Schwarz den Laufer c4 und wird tise S. 137–148 entlehnt. Sie sollen wie
den Springer h8 leicht erobern. No.22zeigen,daßSchwarzimVortheil bleibt.
---
Tf1-el_ _d2-d4_ –___
o–o–o Sg3-f5+ +
Sfº7-h8: –
Lg4-h3 --- -
---
Eröffnung 1. Abschnitt IX.
2 (" 20 (32–35).
Lf8–c5 UTab. 21 (1–6).
- $. 3. Lf8–d6
$. 4
S. 5
Sg8–f6
$. 6. Sc6–d4
$. 7. Dd8–f6
Weiß kann, nachdem in der Springerpartie kanntlich den Lopez 1616 ins Deutsche über
der angegriffene Königsbauer durch 2.Sb8–c6 tragen hat) S.309 als Anmerkung am Schluffe
gedeckt ist, diesen Damenspringer sogleich mit 3. eines solchen Spieles: „Der Weiffe nimmt, und
Lf1–b5 angreifen und somit den Bauern e5 wird ferner | zur guten anordnung | feines Spie
aufs Neue bedrohen. Obgleich nun diese Spiel les | einen groffen Vortheil haben: dem Schwart
art, namentlich in der neuern Zeit, entschieden zen aber | nutzet es wenig | daß Er | des K.
getadelt worden ist, so ergiebt die folgende Aus Soldaten | mit der K. Reuter beschützet hat (Sb8
führung doch als Resultat, daß der dritte Zug nach c6): unangesehen | Damianus, unbedacht
des Weißen Lf1–b5 ein durchaus guter Zug fam folches vermehnet | und den Zug | des W.
ist, welcher bei einiger Aufmerksamkeit niemals K.Schützens | auf feiner K. Reuter | (Lf1–b5)
zum Gewinn für Schwarz führen kann, dagegen (wie droben | berichtet) ganz vorbey gehet | und
vielfache Chancen für den Gewinn der Weißen wenig inacht nimmt.“
enthält und diesen Letzteren jedenfalls ohne ma In der Italiänischen Uebersetzung des Lopez
terielles Opfer den Angrifffast länger, als bei von 1584 stehtdieseStelle S.149;Sarrattgiebt
irgend einer andern Eröffnung erhält. fie in feiner Uebersetzung des Selenus nicht,da er
Es ist daher unbegreiflich, wie diese Spiel die Kritikdes Damiano fastganzausgelaffen hat.
art bisher von den neueren Schriftstellern so sehr Bei ganz richtigem Spiele Seitens des Ver
hat vernachlässigt werden können, wie dies wirk theidigenden,wenn er nämlich3.Sg8–f6 spielt,
lich der Fall ist, und zwar um so mehr, da schon ist für ihn aber der Zug des Lopez auch durch
1561 Rui Lopez, nach dem wir dieses Spiel aus nicht gefährlich, sondern die Partie pflegt
benannt haben, in dem zweiten Abschnitt feines gegen die Mitte den entschiedenen Charakter eines
Werkes, welcher die Kritik des Damiano ent Remisspieles anzunehmen. Es hat daher Jä
hält, diesen Zug des Laufers, 3. Lf1–b5, in nisch vollkommen Recht, wenn er im Pala
etwa 16 Varianten von Cap.9–Cap. 14. aus mède, 1842, S. 205. über den Zug 3. Lf1
führt, um dadurch zu zeigen, daß der Zug 2. nach b5 sagt: nous croyons qu'il peut être
Sb8–c6 nicht so gut sei als 2. d7–d6. So joué sans inconvénient, mais sans avantage
fagt z. B. Gustavus Selenus (welcher be décidé pour aucun côté.
21
162 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt. DK. $. 1 und 2
3.1. 4. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
3. Sg8-f6
4.
5. Lb5-c6+
a7-a6 b7-c6:
6 Ke1-f19)
d6-d59) Dd1-a4
d5-e4:
- • 4.
*) Schwarz hat einen Doppelbauern; der Bauer | *) Zu diesem Zuge bemerkt Lewis S. 241 in
a7ist isoliert, und die Wirksamkeit desLaufers feinem Treatise: This isnot a good move;
f8 durch den Bauerndö völlig gehemmt. In you should play 4.Q.to K. B. third (4.
deffen kann Schwarz später den Zug f7–f5 Dd8–f6), or move K. Kt. to K. second
thun,um dadurch das Centrum der Weißen zu (4.Sg8–e7). Beide Züge sind jedoch nicht
fchwächen, und es ist deshalb der Unterschied beffer als 4. d7–d6, und das Versehen liegt
zwischenbeidenSpielen nur gering.Weißkann vielmehr darin, daß Schwarz 3. Lf8–c5
auch 4. d2–d4 statt4. Lb5–c6 spielen. statt 3. Sg8–f6 gezogen hat.
a) Bei diesem Zuge scheint Schwarz, wenn Weiß ) Ginge der Laufer nach b6 zurück, so würde
den Lauferb5 gegen den Springer c6 tauscht, Weiß mit7.d4–d5mindestens einenBauern
einen Bauern (e5)zu verlieren. Dies ist je gewinnen. Die Folge wäre alsdann:
doch nur scheinbar. Schwarz nimmt den Lau 7. d4 – d5 a7–a6
fer mit d7 und zieht, wenn Weiß 5. Sf3 8. D d1– a4 c. Wenn es scheint,
nach e5: nimmt, dann 5. Dd8–d4, wo als könnte Weiß durch 8. Lb5–a4 statt 8.
alsdann der Springer von e5 entweder auf Dd1–a4 eine Figur gewinnen, so ist dies
d3 oder g4 zurückgehen muß, und Schwarz doch nicht richtig;Schwarz würde mit 8. Lb6
den Bauern e4 mit Schach nimmt. Hierdurch nach a5 Schach geben, was sich auch immer
würde Schwarzzugleichdem Weißen entweder vorsetzte, abtauchen,und dann mit9. b7–b5
die Rochade verderben,oder noch einen Bauern den Laufer aufa4 angreifen, wo alsdann im
gewinnen, mithin sogar beffer stehen.– Der mer nur ein Bauer gewonnen werden kann.
Tausch des Laufers gegen den Springer ohne ») Weiß steht besser; auch bleibt das Spiel der
den Bauern e5 zu nehmen, macht zwar dem Schwarzen noch lange Zeit sehr beengt.
Schwarzen einen Doppelbauern, gibt aber «) Schwarz darf nicht 11. La5– c3: ziehen,
den schwarzen Laufern sehr vielKraft, und ist denn in diesem Falle würde Weiß mit 12.
mithin nicht ratham. d5–c6: eine Figur gewinnen, da beide Lau
Das Springerspiel des Rui Lopez. 163
--- -
---
fer des Schwarzen angegriffen werden, und "*) Weiß behält den gewonnenen Offizier, da
derselbe sie nicht zugleich aus dem Angriffe derselbe durch den Bauern d7 nicht eher
ziehen kann. angegriffen werden kann, als bis Weiß ent
7) Weiß gewinnt einen Bauern und,da er au weder rochirt, oder den Laufer b5–e2ge
ßerdem beffer entwickelt steht, die Partie. zogen hat, wodurch der Springer e5 die
*) Weiß steht besser,indem er das Centrum inne Möglichkeit erhält, bei erfolgendem Angriff
hat und daffelbe durch 13. f2–f4 noch be zurückzuziehen.
deutend verstärken kann, wenn Schwarz dem **) Weiß thäte vielleicht noch beffer 5. o–o.
nicht durch 12.g7–g5 begegnet, wodurch *) Dieser Zug ist schlecht, weil er zur Ent
er sich aber die kurze Rochade unmöglich wickelung des Schwarzen nichts beiträgt und
macht und sein Spiel sehr bloß giebt. durch den Tausch dem Weißen ein Tempo
*) ZogWeiß 7.Sb1–c3 oder 7. Lc1–d2, giebt. Richtig wäre 7. d7–d5. Hingegen
fo hatte er immer den Vortheil, mit feinen hat auch Weiß im siebentenZuge nicht gut
Bauern das Centrum einzunehmen. Weiß gespielt, da er mit 7. Lc1– d2 Lb4
konnte auch sehr gut 7. Ke1–e2 spielen, nach d2† 8. Dd1–d2: das Centrum be
welches in einem kleinen zu Lausanne 1698 haupten konnte.
gedruckten Werke ausgeführt ist. Dies Buch **) Beffer als 9. Sc6–a4, weil der Springer
enthält mehre guteZüge und führt den Ti auf letzterem Punkte eben so wenig Wirk
tel „Traité du Jeu Royal des Echets. samkeit hat und mehr Angriffen ausgesetztist.
Par B. A. D. R. (G. S.“ **) Wäre der Springer c6 vorhin nach a4ge
'') Auf7. Lc8–d7würde 8. Dd1–a4 und gangen, so würde die Dame d4–c3 neh
auf 7. a7– a6, 8. Lb5– c6 und 9. men und den Springer angreifen, wodurch
Dd1–a4 folgen. der BauergT der Schwarzen verloren ginge.
'') Schwarz hat einen Doppelbauern, steht aber 7) Die völlige Einsperrung der Schwarzen muß
nicht auf Verlust. Weiß wohl zum Gewinne führen.
- 164 Buch I. Eröffnung 1. Abschnitt DX. §. 2. 3. 4.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
13 (e2-e4) (Sg1-f3) (Lf1-b5) (c2-c3) O-O Lb5-a4 . d2-d4 c3-d4:
" Te7e5) (Sb8-c6) (LfS-C5) (Sg8-e7) Ta7-a6 o–o“) e5-d4: Lc5-b6
14. O–O d2-d4 Lc1 -g5 Lg5-e7:
§ s Dd8-f6) Sg8-e7 e5-d4: Df6-g6 Sc6-e7:
i " e2-e4 Sg1-f3 Lf1-b5 - c2-c3 Lb5-a4“) La4-b3 o–o Tf1 - eI
e7-e5 Sb8-c6 Lf8-d6*) a7-a6 b7-b5 Sg8-f6 o–o - Tf8-e8
2.
3.
4.
5 Tf1 - eI
- - - - Sf6-e4. f7-f5
/
6. 9
-
7. s “ TSCALFFT
8 Lb5-C6: d2-d4 d4-e5: g2-f3:
z- e v. d7-c6: Lc8-g4 - Lg4-f3: Ld6-e5:
9 4 - es Lb5-c6: d2-d4 Sf3-d4: –
s d7-C6: e5-d4: Sg8-f6 –
" e-e4_ _sgl-fs - Lf1-b5 Lb5-c6: Sf3-e5 f2-f4“) –
" TETTE5T TSBSTEET TaTab TH TTC5T TDISTAT TDäLTET –
2. - - - g - O–O d2-d4 Dd 1-d4: Tf1-el
Lf8-d6 e5-d4: f7-f6 Sg8-e7
3.
4. e
5. e
*) 6. b7–b5wäre nicht gut, weil er den Lau *) Weiß hat den Vortheil des Centrums, wel
fer nur zwänge, auf ein Feld zu gehen,wel cher hierjedochwenig erheblich zu feinfcheint.
ches er später von selbst einnehmen wird. *) Gegen diesen Zug, so schlecht derselbe der
*) Der Springer ist auf lange Zeit aus dem Theorie nach zu sein scheint, ist es dennoch
Spiele gebracht. Weiß ist dagegen schön ent für Weiß sehr schwer zu spielen. Durch den
wickelt, hat das Centrum, dessen Sprengung einzigen Zug Lb5– c6: würde er dem
dem Schwarzen noch viele Züge kostet und Schwarzen eine gute Stellung verschaffen.
steht mit feinenLaufern ganz vorzüglichzum s) Der Tausch des Laufers gegen den Springer
Angriff auf die Rochade der Schwarzen. würde wieder den Lauferc8 in Thätigkeit setzen
a) Diesen Zug empfiehlt Ponziani, 1782,S. und ist daher nicht gut.
115. indem er bemerkt, daß Schwarz auf 5. 7) Es ist besser den König an den Thurm heran
Lb5–c6: mit 5. Df6–c6: u. dann auf6. zu ziehen, weil so der Thurm zweimal ge
d2–d4 mit 6. Dc6–e4f antwortet. In deckt wird und also der feindliche Springer
deffen hindert derZugder Dame nachf6 Weiß aufjeden Fall genommen werden kann,wenn
nicht, sogleich5. d2–d4zu ziehen, nämlich: er nicht nach e8 fich zurückzieht, wo dann
5. d2– d4 e5–d4: Weiß durch 14. Dd1–h5gewinnt. Am be
6. e4– e5 S c6 – e5: fen ist wohl 13. h7–h6, weil nur Thurm
7. Dd1– e2 und Schwarz verliert gegen Laufer und Bauer verloren geht.
einen Offizier. Weiß kann also auch hier seine *) Es könnte nun folgen:
Bauern aufder Mitte desBrettesvereinigen. 18. e4– e5 L c8– b7
Das Springerspiel des Rui Lopez. 165
e Sc6- e5:
L d5-b7: d3-d4
Ta8-a7 Ta7-b7:
d4-e5: --- -
Dd1-d8 f3-f4 – 1) -
Ta8-d8: Le5-d6 –
3
d
- Lc1-g5
Lc8-d7
–
– -
4
e
Lb5-c6
b7-c6: Lc1-e3 Lc8-d7*)
Lc5-b6*) Dd1-a4 *
1) Dies ist der richtigste Vertheidigungszug. Die der Schwarzen jedenfalls stark genug, jeden
Nothwendigkeit, welche dadurch dem Weißen Angriff auf die linke Flanke genügend abzu
auferlegt wird seinen Bauern e4zu vertheidi wehren. Aufder rechten Flanke aber steht Weiß
gen, läßt den Schwarzen einen Zuggewinnen, dem Schwarzen nicht einmal gleich,da Letzte
und dies genügt um das Spiel gleichzustellen, rer hier noch durch seine Laufer unterstützt
während alle übrigen Varianten,wie oben ge wird,deren Wirksamkeit derjenigen des weißen
zeigt ist, wenn Weiß richtigweiter spielt,zum Springers aufb1 noch lange überlegen bleibt.
Verlust der Schwarzen führen, oder das Re 4) Auf 6. o–o folgt 6. Lc8–g4.
mis doch nur mit äußerster Mühe erhalten. Der einzige Zug, mit welchem man das Mat
») Schwarz braucht nie zuerst zu tauschen, fon auf f2 decken kann, ohne den Springer e5
dern wartet ab,bis Weißtauscht,wodurch ihm ganz umsonst zu verlieren.
der Doppelbauer dedublirt wird; taucht aber o) In diesem Falle steht zwar der Bauer a7 ifo
Weißden schwarzenLaufer auchnicht, so bleibt lirt, derselbe dient jedochzur kräftigen Stütze
Schwarz in einer unangreifbaren Stellung des schwarzen Laufers, welcher die wichtigste
%) Auch wenn Weiß zu diesem Zuge keine Ver Linie beherrschtund daher über kurz oderlang
anlaffunggiebt, steht es dem Schwarzen im gegen den schwarzenLaufer der Weißen doch
mer frei,den Bauern c6beliebigzu decken oder wird abgetauscht werden müffen,wo alsdann
vorzuziehen, und find die Laufer und Bauern entweder der Doppelbauer auf der cLinie de
Das Springerspiel des Rui Lopez. 167
Sb1-d2: –
TLCS-d7 – -
d4-c5: –
Lb5-a4 Te5-e3 –
d7-d6 Lc8-e6 –') -
Lb5-c6 -- *)
b7-C6:
–
-
-- -
-
g7-f6: Th8-g8 –
Lc4-d5: Dd4-d5: –
Dd8-d5: c6-d5: *) –
dublirt wird, oder der Bauer aT aufb6einen | 2) Wiederum ein gezwungener Zug, indem bei
vielleicht noch vortheilhaftern Standgewinnt. jedem andern Zuge Schwarz nach Abtausch
*) Schwarz steht in diesem Falle etwas beffer. des Springers c6 einen Bauern verliert.
*) Wenn der Thurm nach e3 ginge, würde | **) Schwarz hat einen Doppelbauern, und einen
Weiß in der Folge einen Bauern gewinnen. eingeschlossenenLaufer. Wenn Weißauchden
*) Der beste Zug für Weiß,weil nun derLau- Gewinn nichterzwingenkann, so steht erdoch
fer f8 nicht auf c5 hinaus darf. Inwiefern beffer. Schwarz hätte 8. b7–c6:thun fol
4. Lf8–c5 fehlerhaft ist, soll in der Va- len, denn dadurch gewann er einen Zug.
riante No. 14 gezeigt werden. *) Oder 8. e4–e5, oder 8.Sb1–c3. 8.f2
9) Dieser Zug oder 4.a7–a6 sind die allein nach f3 istjedoch der beste Zug,weil c2nach
richtigen. Durch 4. Dd8–e7 geht zwar c3 und demnächst Sd3–f2 folgen kann.
auch nichts verloren, doch bleibt das Spiel | 1) Da der Damenbauer nicht über die Mitte des
der Schwarzen zu sehr eingeschloffen und Brettes hinaus gerückt ist,übrigens vonzwei
namentlich die Rochade zu lange unmöglich. Laufern unterstützt und nöthigen Falls durch
') Jetzt ein Zwangszug, indem sonst jedesmal die Rochade nach der Damenseite auch durch
der Springer c6 gegen den Laufer b5 ge- den Thurm gedeckt werden kann, so steht
tauscht und sodann mit 6. Sf3–e5: der Schwarz mindestens eben so gut als Weiß,
Bauer e5 gewonnen werden würde. welcher den Zug auch bereits verloren hat.
4168 Buch 1. Eröffnung 1. Abschnitt K. s. 6 und 7.
$, G. 1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e2 – e5. -
3. 4. 5. 6. 7. 8. Q) 1().
s 9 c7-c6 g7-g6*)
3 Dd1 -h5 Lc1-g5 C2-C3 b2-c3: Lb5-c4–-
Lf8-c5 Dd8-e7 Lc5-b4+) d4-c3: De7-c5 g7-g6)–
" Lf1-b5 c2-c3*) Lb5-c6: o–o Sf3-e5: Tf1-e1 d2-d4 Se5-f3–
" Dd8-f6 a7-a6 Df6-C6: DC6-e4: L f8-e7 De4-f5 d7-d6 Lc8-e6–
*) Der Zug 4. d2–d3 ist gewiß beffer als *) Schwarz ist zu diesem Zuge nicht gezwungen,
4. Dd1–h5. er könntez. B. 7. De7–f8 ziehen, aber im
*) Schwarz thut diesen Zug, um der Dame das mer wird Weiß etwas freier zu stehen kommen.
Feld h5 zu wehren,welches sie eingenommen *) Es könnte nun folgen:
haben würde,falls Schwarz 6. L C5ge 11. Dh5–f3 Dc5–g5:
zogen hätte. Das Spiel der Weißen ist of 12. D f3– f7+ K e8– d8
fenbar beffer geordnet als das der Schwar 13. c3–b4: und Weiß steht wohl
zen; dennoch aber wird Schwarz wohl nach auf Gewinn.
einer mühsamen Vertheidigung die Partie re *) Weiß sollte hier 4. Sb1–c3 ziehen, denn
mie machen können. dadurch würde er in Vortheil kommen.
4)4)
--
Buch I. Eröffnung 1. Anhang zum Königsspringerspiel.
In der lebenden Partie pflegt das Springer 3. Lf8–c5, sondern 3. Sg8–f6 zu ziehen.
spiel viel häufiger als irgend eine andere Eröff Letzteres, nämlich 3. c2–c3, hat Ponziani,
nung vorzukommen, und wir find daher in der 1782, S.114. und nach ihm Lewis in seinem
Analyse desselben besonders ausführlich gewesen. neuesten Werke S. 242. ausgeführt. Es könnte
Indeffen haben dennoch mehre Varianten, als nun3. d'7–d5 daraufgezogen werden oder etwa
überflüffig, hier nicht erwähnt werden können. folgendes Spiel entstehen:
Der Zweck, welchen jeder Spieler stets vor Au 1 e2– e4 e7– e5
gen hat, ist entweder, einer drohenden Gefahr 2. Sg1– f3 S b8– c6
auf die geschickteste Weise vorzubeugen, oder fei 3. - C2– C3 f7– f5
nen Steinen eine möglichst vortheilhafte und zu 4. e4–f5:, oder (A) und (B).
gleich sichere Position für den Angriff zu ver 5. - - - - --- - - - - d7– d6
schaffen. Immer muß man aber darauf bedacht 6. g2– g4 h7– h5
sein, die disponibeln Streitkräfte, so viel es sich 7. S f3–g1 h5– g4:
thun läßt, wirksam zu postieren, und daher darf 8. D d1 –g4: Sg8– e7
man nicht ohne erheblichen Grund die Bewegung 9. L f1 – d3 g7–g6 und ge
eines Steines durch die Aufstellung eines andern winnt den Bauern mit einem guten Spiele.
behindern. Fehlt man gegen diesen allgemeinen
Grundsatz, so spielt man schlecht oder wenigstens (A)
unelegant, wenngleich nur sehr selten behauptet 4. d2– d4, statt e4–f5:. Zöge
werden kann, daß das Spiel darum gerade ver Weiß aber den Damenbauern nur einen Schritt,
loren gehen müffe. Die natürlichen Folgen aller so würde Schwarz 4. d7–d5 dagegen spielen.
möglichen Verstöße dieser Artzu analysieren, hiel "4- - - - - - - - - - - - f5– e4:
ten wir aber für unnöthig; wir haben als An 5. Sf3– e5: S g8–f6
leitung nur einige solche Fälle in Abschnitt 1. 6. S e5– c6: b7– c6:
und Ill. ausgeführt. 7. L c1–g5 d7– d5.
In der Vertheidigung find zwar die Züge Die Spiele stehen gleich.
mehr bedingt als beim Angriff, dennoch pflegen
gerade unter den ersten Angriffszügen nur we (B)
nige Abwechselungen vorgenommen zu werden. 4. L f1–b5, statt 4. e4–f5:
Dies hat nämlich darin einen Grund, daß es oder d2–d4.
im Anfange der Partie meist leicht ist,die starken 4. ----------- f5– e4:
Angriffe zu entdecken, weßhalb die minder guten 5. L b5– c6: d7 – c6: -
Züge fast immer unberücksichtigt ruhen bleiben. 6. Sf3– e5: Dd8–g5,und hat
So ist in dem Spiele 1. e2– e4 e7– e5 ein gutes Spiel, da er den Bauerngº gewinnt.
2. Sg1–f3 Sb8–c6 nun 3. h.2–h3 oder Der Zug 3. d7–d5 wird ebenfalls zu nicht
3. Sb1–c3 gewiß nicht schlecht, indessen sind uninteressanten Combinationen führen. Die Folge
beide Züge beinahe zwecklos und bedürfen keiner könnte nämlich sein:
weitern Untersuchung. Der Erwähnung werth 1. e2– e4 e7– e5
scheinen wohl nur noch 3. Lf1–e2 und 3.c2 2. Sg1 – f3 S b8– c6
nach c3. Ersteres, welches Walker (Schierek, 3. C2– c3 d7– d5
1833, S.57) anführt, kann zu den Zügen 3. 4. L f1– b5 d5– e4:
Lf1–e2 Lf8–c5 4. Sf3–e5: Sc6–e5: 5. Sf3– e5: Dd8–g5
5. d2–d4 oder 4. ...…...…... Lc5–f2+, 5. Ke1 6. Se5– c6: D g5–b5:
nach f2: Sc6–e5,6. Le2–f3Veranlassung 7. S c6–d4 D b5– e5 und
geben; es möchte daher am besten sein, hier nicht Schwarz steht gut.
–-m-m
Gewöhnliche Spiele.
Zweite Gröffnung.
Weiß 1. e2– e4 Schwarz 1. e7– e5
2. L f1 – c4 - -- - - - ----
Das Königslauferspiel
Wenn der Anziehende, nachdem von beiden Seiten die Königsbauern zwei Schritte
gegangen sind, nicht im zweiten Zuge, wie in den vorhergehenden Capiteln, den Königs
springer auf das dritte Feld des Königslaufers, sondern den Königslaufer auf das vierte
Feld des Damenlaufers (2. Lf1–c4) zieht, so entsteht das Lauferspiel. Nach der Ansicht
Philidor's ist dies die beste Eröffnung, welche der Angreifende wählen kann, weil er
nichts Preis giebt und auch keinen Offizier so vor die Bauern stellt, daß er sie in ihrem
Gange hinderte. Die Partien aber, welche aus dieser Eröffnung entstehen,pflegen gewöhnlich
micht so interessant zu sein wie die Springerspiele, und da feruer durch die italiänischen Au
toren, und namentlich im neuester Zeit durch Jänifch's vortreffliches Werk „Analyse nou
velle Vol. I. 1842“ bewiesen ist, daß auch der Angriff in der Springerpartie bedeutend stärker
ist, als in dem Lauferspiele, so können wir den Zug 2. Lf1–c4 nicht besonders empfehlen.
AlsGegenzug auf 2. Lf1–c4 werden wir zuerst 2. Lf8–c5, dann 2.Sg8–f6,
nachher 2. c7–c6 und endlich 2. f7–f5 betrachten. Unter diesen Vertheidigungszügen
wird 2. Lf8– c5 von den meisten Autoren als der beste Zug angegeben, wir ziehen aber
2. Sg8–f6 vor, weil dadurch jeder Angriff von Seiten des Anziehenden zerstört ist.
Unsere Behauptung stützen wir übrigens nicht allein auf die Autorität der Analyse nou
velle, worin Jänisch den Zug des Springers empfiehlt, sondern auch auf die Praxis un
ferer Freunde, der besten Spieler Berlins, welche in zwei Correspondenzpartien, die Berlin
1833 gegen Magdeburg und 1839 gegen Polen spielte, mit dem Zuge 2. Sg8–f6 auf
2. Lf1–c4 antworteten und gewannen.
Die Züge 2. c7–c6 oder 2. f7–f5 halten wir nicht für so gut wie die beiden
vorher genannten, obgleich der Herausgeber dieses Werkes selbst gern 2. f7–f5 spielt,
indem der Nachziehende dadurch leicht für ein Opfer den Angriff gewinnt, falls nicht mit
dem correcten Gegenzuge darauf geantwortet wird.
uebersicht der Abschnitte, in welche die Eröffnung 2. oder das
Königslauferspiel zerfällt.
Abschnitt I.
Verschiedene Angriffe im Lauferspiel.
Abschnitt II.
Clafischer Angriff im Lauferspiel.
Abschnitt III.
Der Springer, 2. Sg8–f6, als Gegenzug im Lauferspiel
Abschnitt IV.
2. c7– c6 als zweiter Gegenzug im Lauferspiel.
Abschnitt W.
Gambit in der Rückhand.
Eröffnung 2 Abschnitt 1.
Im ersten Abschnitt des Lauferspiels betrach gekommen und bedürfen daher hier keiner speciel
ten wir die verschiedenen Angriffszüge, welche len Ausführung. Von den ausschließlich hierher
Weiß, nachdem von beiden Seiten die Königs gehörenden Varianten sind aber besonders noch
bauern zweiSchritt und die Laufer auf die vier die gewagten Gambitspiele 3. d2–d4, 3. b2
ten Felder der Laufer der Damen gezogen find, nach b4, 3.f2–f4 und das fichere Gambit des
thun kann. Hiervon scheiden wir jedoch den alten Lopez hervorzuheben. Letzteres besteht darin, daß
clafischen Zug des Lauferbauern 3. c2–c3 aus, Weiß im dritten Zuge die Dame vor den Kö
indem wir demselben, da er von den Autoren der nig fetzt, und nachher im vierten oder fünften
Philidor'schen Schule mit besonderer Vorliebe den Gambitbauern, f2–f4, vorrückt. Weniger
behandelt ist, einen besonderen Abschnitt widmen. bemerkenswerth sind die zwar ebenfalls sicheren
Als den stärksten Angriffszug empfehlen wir,wie Spiele, in denen im dritten Zuge die Dame nach
auch Jänisch I. S. 197thut,3.Sg1–f3, um f3,g4 oder h-Sgezogen wird, weil dieselben kei
erst nachher 4. c2–c3 zur Bildung eines Cen nen nachhaltigen Angriff zu bewirken vermögen.
trums zu spielen. Der Zug des Springers hin Die wichtigsten Autoren sind etwa folgende:
dert3. Dd8–g5, was auf3. c2–c3 sogleich Lopez S. 82.
hätte folgen können und zwingt Schwarz einen Greco (Hirschel) S. 56, 100.
Königsbauern zu decken, und zwar mit 3. Sb8 Ercole del Rio, 1830, S. 37, 63.
nach c6, oder wohl am besten mit 3. Dd8–e7 Ponziani, 1782, S. 112.
oder 3. d7–d6. Weiß spielt nun entweder 4. Cozio I. S. 236, 276,322,323, 345.
c'2–c3 oder 4. d2– d4 und erlangt einen - II. S. 301.
dauernden,wenn auch schwachen Angriff. Es wird Pratt, 1825, S. 63.
dies zum Beweise dienen, daß 2. Lf8–c5 nicht Walker, 1841, S. 86, 90, 94.
sogut wie 2.Sg8–f6 ist, indem hierdurch aller De la Bourdonnais, S. 16, 110
Angriff der Weißen sofort zerstört wird. Mehre Jänisch I. S. 136–151.
der zum Abschnitt I. gehörigen Partien, wie na Lewis, New treatise, S. 52–65
mentlich 3.Sg1–f3 Sb8–c6 1c. find bereits Palamède, 1842, I. 241.
durch Umstellung der Züge im Springerspiel vor Chronicle IV. S. 50.
174 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt I. §. 1. 2. 3. 4.
§. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8,
e2-e4 Lf1-c4 Sg1-f3 d2-d3 c2-c3 b2-b4 a2-a4 o–o
e7-e5 Lf8-c5 d7-d6) Sg8-f6 Dd8-e7 Lc5-b6 Sf6-g4 a7-a6
2 C2-C3 o–o*) d2-d4 Lc1-g5 SbI-d'2
- Dd8-e7 Sg8-f6 Lc5-b6 C7-C6 h7- h6
3. . d2-d4 Sf3-d4: Dd1-d4: Did4-e3 Lc4-d3
Lc5-d4: e5-d4: Dd8-f6 L c8-e6 Sb8-c6
4. Sf3-d4: f2-f4 o–o *) f4-f5
[e5-d4:] Sg8-e7 O–O Kg8-h8 d6-d5
5. c2-c3 SbI-C3: O-O s)
S. 2 d4-c3: Sb8-c6 Sg8-f6 –
1. " e2-e4 Lf1-c4 f2-f4 d2-d4 Ke1-f1 Sgl-f:3 Lc4-f7 h2-h3
e7- e5 Lf8-C5 e5-f4: Dd8-h4 + Lc5-b6 Dh4-g4 Ke8-f8 Dg4-g3
2 e4-e5 Lc4-d3
• - Dh4-f6 Df6-f5 Df5-g4
3. Th1-g1: g2-g3 Ke1-f1*) –
(Lc5-gl:') Dd8-h4+ Dh4-h2: Td7-d5 + -
- -
d5-c6: Kgl.-h1 1)
Sb8-C6: Lc8-g4 ---
DidI – C2
Lc8-f5 – -
**) Weiß nimmt nicht mit dem Bauern, um dem 1 : ) De la Bourdonnais, aus dessen Werk
feindlichen Springer das Feld h5zu wehren. diese Variante entlehnt ist, schließt sie mit
) Lewis macht zu No. 47. der Partien des der Anmerkung: Position égale et Noir
De la Bourdonnais hier die Bemer a une pièce de plus. Pratt, 1825,S.
kung: Dieser Zug kann oft mit Vortheil 64, welcher besondere Werthbestimmungen
gethan werden, wenn ein Stein vorgegeben für die einzelnen Steine berechnet hat, wo
worden ist. Es würde übrigens gefährlich bei er den Bauern gleich 1 fetzt, bemerkt
für Schwarz sein, diesen Bauern durch 4. beim achten Zuge, daß beide Spiele gleich
e5–f4: zu nehmen, wenigstens würde er fänden, denn Weiß werde Springer und
fich einem sehr heftigen Angriffe bloß stellen, Laufer verlieren, also 3+34, hingegen
wie dies Jänisch, 1842,I. S.149 darthut. Schwarz Thurm und Bauer, also 54+1.
Schwarz steht etwas mehr entwickelt; über Aber abgesehen davon, daßPratt für die
die Fortsetzung des Spieles sehe man No.IV. fen speciellen Fall den Springer, welchen er
der erläuternden Spiele dieses Abschnittes. sonst mit 3+ taxiert, nur mit 3 anrechnet,
16) Dieser Zug kann ohne Nachtheil geschehen, so ist eine ganze Bestimmung schon aus
obgleich ihn die Mehrzahl der Autoren als dem Grunde ungenau,weil er nichtgehörig
schädlich verwirft. -
erwägt, daß zwei Steine sich wechselseitig
7) Es ist zwar gewöhnlich beffer, den Königs unterstützen, auch jeden Punkt doppelt an
bauern mit 4. d7–d6, als mit 4. Sb8 greifen können und daher eine größere Kraft
nach c6, zu decken, hier glauben wir aber, vereint haben müffen, als die Summe der
verdient 4. Sb8–c6 den Vorzug. - für jeden einzeln gefundenen Werthe.
176 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt I. §. 4 und 5.
1. Weiß: ee –e4. Schwarz: e2–es.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
(Dd1-h5) (Sg1-f3) (Sf3-g5) [Dh5-f7+*)] Lc4-f7 Lf7-c4 Sg5-f3 O-O
7.
8. s
9. -
10.
-
Sg1-f3 Sb1-c3 –
Dd8-f6“) d7-d6 Sg8-e7 – -
nicht richtig sein, da Weiß durch den Zug 9) Zöge Schwarz nicht diesen Bauern vor,fon
12. d2–d4 den Verlust seines Springers dern ginge er mit dem Könige nach d7, so
abwenden könnte. würde 15.Sg5–f7folgen, und ginge nun
%) Zieht Weiß die Dame nach e2 zurück, so die angegriffene Dame nach e8, so gewinnt
verliert er durch 7. h7–h6 einen Stein. Weiß durch 16. Dh5–f5+.
') Dieser Zug ist besser als 8. Lc5–f2+ oder 9) Schwarz kann sich nicht zugleich gegen den
8. Sf6– e4:, über letzteren sagt Lewis, ZugSd5–c7 und Dh7–g6f schützen.
Verschiedene Angriffe im Lauferspiel. 477
- Se4-f6 –
Tf1-f2: Kg1-f2: –
Lc5-f2*) e5-e4 –
c7-C6 De7-f6 -
Se6-f8 Sd5-e7+--
Kd8-d7 Kd7-c6 -
f6-e5:
Lc4-e2 Lg5-d2 e4- e5 e5-f6: f6-g7: Dg2-e4+ De4-h4+ Ld2-f4+ +
Dh5-g6 D g6-h7 Dh7-c2: Dc2-b2: Th8-g8 Ke8-d8 Kd8-c7 -
5. - TTF
6 C2-C3 fº2-f4 ThI-gl: d2-d3 g2-g3
- - Sg8-f6 Lc5-gl: e5-f4: g7-g5“) f4-g3:
7. 4
à l'adversaire des temps pour le déga ihn aber gewöhnlich durchden einzigen Zug
gement de sespièces. Mais après avoir g7–g6 es wieder zu verlaffen.
poussé 4. c2–c3, soit qu'ils répondent ') Zöge Schwarz 6. De7–h4+, so würde das
par4.d7–d6 ou4.Sg8–f6,vouspourrez Spiel der vierten und fünften Variante die
toujours, au 5me coup, avancer f2–f4. fes Paragraphen ähnlich werden.
1) E. Stein S. 29: Il vous engage à pren *) Weiß hat zwar einen Bauern verloren, steht
dre le pion de son cavalier; cars'il avait aber dafür bedeutend besser. Der Königsbauer
défendu ce pion, il aurait perdu un ist vorgegangen um dem Damenspringer die
temps, au lieu qu'il en gagne un en Züge Sc3–e4–d6 möglich zu machen,
sortant une pièce, qui répare saperte, und könnte Weiß ohne weitern Verlust auf
les coups suivans. d6Schach geben, so würde er den Damen
») Hätte Schwarz etwa 11.f7–f5 gethan, so bauern am Vorrücken hindern und also mit
würde Weiß doch 12. Lc4–e2 ziehen und einem Springer alle Figuren auf der Da
erst nachher den Bauern f5 nehmen. menseite eingeschloffen halten, wodurchWeiß
3) 9. Sb1–c3 würde ebenfalls sehr gut sein. dann leicht gewönne.
4) Es wäre zwar besser mit der Dame nach e6 *) Es ist im Gambit nie zu empfehlen, daß
zurückzugehen, aber Weiß würde dennoch ei man den Bauern f7 zur Deckung vorrücke,
nen starken Angriff behalten. weil man dadurch dem Angriffslaufer des
•) Der gewonnene Bauer kann nur aufkurze Zeit Gegners ein bedeutendes Feld eröffnet, in
gedecktwerden,es wäre daherbesser zu rochiren. dem er nun die Linie c4 bis g8 beherrscht
s) Es ist selten vortheilhaft, diesen Bauern vor und man außerdem wohlnochvon der Dame
zurücken, außer wenn der Gegner bereits nach ein Schach auf h5 zu fürchten hat.
der Königsseite rochiert hat,denn,hat Schwarz o) 10.Sf3–e5ist eben sogut. Greco(Hir
dies noch nicht gethan, so gewinnt er stets fchel Th. II. Spiel30), aus dem diese Va
durch g7–g6 ein Tempo. Weiß brauchte riante entlehnt ist, hat Sf3–h4 ausgeführt.
nämlich zwei Züge um mit seinem Bauern ) Dieser Zug der Dame ist ebenfo wenig vor
das Feld f5 zu erreichen, Schwarz zwingt theilhaft wie 3. Dd1–f3.
Verschiedene Angriffe im Lauferspiel. 179
---
Erläuternde Spiele für den Abschnitt I.
No, I. 18. Db3– b4 L c7– d8
(Vergl. Chronicle III. S. 17) 19. Db4– b1 Dg6– h5
St−n. C–e. 20. S. e2–g3 S f5–g3:
e2– e4 e7– e5 21. f2–g3: L d8– a5:
L f1 – c4 L f8– c5 22. Ld3– f5 L a5– b6
Sg1–f3 S b8– c6 23. Db1– b4 Dh5–g5
b2– b4. Auf diese Art ist das 24. L f5– c8: T a8– c8:
Spiel in ein Gambit Evans verwandelt. 25. e5– e6 f7– e6:
L c5– b4: 26. Tf1 – f8+ T h8–f8:
C2– C3 L b4– a5 27. D b4– f8 K e8– d7
O-0 L a5 – b6 28. Df8– d6+ Kd7– e8
d2– d4 e5– d4: 29. Dd6– e6 K e8– d8
S f3– d4: S c6– d4: 30. D e6– d6+ K d8– e8
c3– d4: d7 –d6 31. Ta1– e1+ Dg5– e3+
10. a2– a4 c7– c6 32. T e1 – e3+ K e8– f7
11. a4– a5 L b6– c7, wenn 33. Dd6– e6 - , Mat.
Schwarz den Bauern genommen hätte, so spielte
Weiß 12. Dd1–h5 und falls dann Schwarz No, II.
12. d6–d5 zog, so wurde dieser Bauer mit (Vergl. Chronicle II. S.2) -
$. 3 = {'' ''“,
$. 4. 3. – Tab 4. Col. 13–16
$. 5. * THEF- Tab. 4. Col. 23–31.
$. 6. 3. TETTAFT Tab. 3. Col. 5–33.
Die regelrechte, namentlich von Philidor Vorzug vor 3. Dd8–e7, weil er am schnell
empfohlene Angriffsart im Lauferspiele besteht ften den Angriffen des Gegners ein Ziel setzt.
darin, daß Weiß nach 1. e2–e4 e7–e5 2. Jänisch, in dessen Analyse nouvelle sich die
Lf1–c4 Lf8–c5 nun mit 3. c2–c3 den gediegenste Bearbeitung des Lauferspiels befin
Zug d2–d4 vorbereitet, um sogleich mit fei det, bemerkt aber mit Recht, I.S. 168, daßfür
nen verbundenen Bauern die Mitte des Brettes das Studium besonders die Vertheidigung 3.
einzunehmen und auf diese Art über den Geg Dd8–e7 von Wichtigkeit sei, indem Weiß,falls
ner Vortheil zu erlangen. Die Vertheidigung er 3. Sg1–f3 und erst später c2–c3 zieht,
wird demnach darauf zu richten sein, diese Ver ja den Zug der Italiäner, 3. Dd8–g5, ver
einigung der Bauern zu verhindern, und hier eiteln kann. Wenn nun aber der Zug 3. Dd8
nach müffen also alle Spiele, wie 3. c7–c6, nach e7 auch vollkommen sicher ist, so laffen
3. d7–d6, 3. Dd8–f6, schon darum als die vielfachen und sehr heftigen Angriffe, welche
mangelhaft verworfen werden, weil sie diesem Weiß noch versuchen kann, es doch als ratham
Zweckenicht entsprechen. Als wirksam beweisen sich erscheinen, daß Schwarz, um dieselben zu ver
nur die Züge 3. Sg8–f6 und 3.Sb8–c6; meiden, schon auf 2. Lf1–c4 nicht mit 2
3. Dd8–e7 und 3. Dd8–g5, so wie endlich Lf8–c5, sondern vielmehr mit dem kräftigeren
dasvon Lewis angegebene höchstfinnreiche Gam Zuge 2. Sg8–f6 antworte.
bit 3. d7– d5, welches jedoch den Fehler hat, Der clafische Angriff der Lauferpartie ist in
daß der heftige Angriff, den der Nachziehende da jedem Lehrbuche, mit Ausnahme des Damiano,
durch erlangt, den Verlust des geopferten Bauern erwähnt; besonders hervorgehoben zu werden ver
nicht vollständig zu ersetzen vermag. Die beiden dienen aber nur:
Springerzüge können die Partie, bei vorsichtiger Philidor, 1803, S. 2–26.
Vertheidigunggleich machen, stehen aber den Zü Lolli S. 358 und 365.
gen der Dame etwas an Wirksamkeit nach, und Walker, 1841, S. 86–90, u. namentlich
von diesen Letzteren verdient wieder der von Er Lewis, Treatise, S. 40–51, 66, 80.
cole del Rio angegebene, 3. Dd8–g5, den Jänisch I. S. 151–203.
184 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt II. §. 1.
$. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
9. - C7-C6
10 Lc4-b3 *) c3-d4: g2-g3
- (d7-d5] Sf6-e4 Dd8-h4 Se4-g3:
11 "o Lc1-e3
Lc5-b4+
12 c3-d4: f2-f4
aus Sf6-g8) Lc5-b67) Sb8-c6
*) Schwarz könnte hier eben so gut7. d7–d5 19. Tg1–f1 b7– b6, auch
ziehen, und würde nicht schlechter stehen. könnte Schwarz 19. h7–h6 u. Kg8–h7
») Man muß zwar im Allgemeinen darauf fe ziehen, Weiß gewinnt aber doch wenigstens
hen,die Bauern so viel als möglich nach der noch einen Bauern und steht dann beffer.
Mitte schlagen zu laffen,dennoch glauben wir, 20.Tf1–f7: L c8– a6
daß Stamma (London, 1745, S.24) hier 21. Tf7–d7, Weiß steht besser
gut thut,den Springer in Thätigkeit zu setzen. und muß wohl wegen eines ganz freien
3) DieserZugistzwaretwas stärker als5.c3nach Königsbauern gewinnen. - -
d4:, Schwarz kann aber,wenn er nun 5. d7 •) Allgaier läßt hier 10. Lc1–g5 ziehen,
nachd5thut,dieSpiele ebenfalls gleich machen. aber wie Jänisch I. S.161 richtig bemerkt,
«) Die Dame nach e2zu ziehen, ist viel stärker. würde die Folge sein:
Durch diesen Zug würde Schwarz, falls Weiß 10. L c1–,g5 c3– b2:
jetzt 9. g2–g3 zöge, eine beffere Stellung 11. Dd2– b2: L c5– e7
erlangen als Weiß und noch einen Bauern 12. f5– f6 g7–f6:
erobern.(Vergl.Allgaier Tab.1. III. u.IV) 13. e5– f6: L e7– d6 und
s) Nimmt Schwarz 9. Lb4–d2, so geht der nachher c7–c6, wodurch Schwarz wohl
König nachf1,u. dann nimmtdieDame wieder. im Vortheil bleibt
') Hätte Schwarz den Bauern gT vertheidigt, ) Dieser von Lewis, New treatise S.47.
so spielte Weiß 13. Dd1–d3 und gewann durchgeführte Angriff istzwar schwächer als
dann durch Ta1–f1 die schwarze Königin. 6. Dd1–e2, verschafft aber dem Weißen
*) Auf 13. De3–h6 gewinnt Weiß mit 14. dennoch ein gutes Spiel.
Sf3–g5 feine Bauern wieder. 12) Lewis, Lessons I. S. 50 und Treatise
9) Es würde nun folgen: S.48: If you were to interpose either
17. Ta1–f1 S c6– d8 your Q. Kt. or Q. B. at Q.second square
18. Tf1 –f7: S d8 – f7 : (Sb1–d2 or Lc1–d2), Black would
Clafischer Angriff im Lauferspiel. 185
be able to retrieve hisgame, byplaying nion; selon moi ce coup rendrait Pat
his K. Kt. to your K. fourth square taque au noir, qui aurait plusbeaujeu.
(Sf6–e4). Der Zug des Königs findet Im letzten Punkte scheint Calvi jedoch zu
sich bei Ponziani, 1782, S. 82. irren, da die Spiele nur gleich werden.
») Wäre Schwarz mit dem Springer nach g8 1) Der Zug 6. Sf6–e4 scheint besser zu sein
zurück gegangen, so hätte Weiß 8. Sg1 als 6. Sf6–g8.
nach f3 gezogen. 1) Schwarz kann auch 7. Lc5–b4+ ziehen, es
«) Nähme Weiß den Bauern durch 9. Dg4 scheintjedoch beffer, den Laufer zu erhalten.
nach f5, so würde 9.Se4–d6folgen und 1 s) Weiß mag vielleicht noch etwas beffer fe
dann könnte Schwarz den Laufer abtauchen hen, aber gewiß nicht so viel, daß er da
und durch 11. h7–b6 den Angriffgewin durch gewinnen müßte.
nen. (Vergl. De la Bourdonnais S.9) 9) Um wo möglich seine Bauern zu vereini
s) Ueber diesen Zug sagt Calvi im Pala gen. Es wäre aber hier vielleicht vortheil
mède, 1842, I. S. 104: Plusieurs au hafter,9. Lc1–d2 zu ziehen, indem Weiß
teurs anciens et modernes, d'une ré sich dadurch beffer entwickeln würde. -
putation méritée,notammentAllgaier, ) Schwarz hatzwar einenvereinzelten Bauern,
dans son Traité imprimé en 1811, aber mit seinen beiden Springern wird er
Lewis, dans la seconde édition de ihn gut decken können, ja er kann sogar
la première série de ses Leçons,page versuchen, damit weiter vorzurücken. -
48, et Walker, dans sa troisième édi 21) Durch 7. f6–g7: und nachher 8. Dd1
tion de son Traité sur les Echecs,page nach a4+ und dann nach c4: erlangt Weiß
86, pensent que le blanc peut retirer auch keinen Vortheil.
le F. du R. à la 3 c. du C. de la D. ») Es ist besser zu rochiren, wie dies die fol
(Lc4–b3) et conserver une bonne genden aus Pratt, 1825, S. 214 ent
position. Je ne partage pas cette opi lehnten Varianten beweisen.
24
186 -Buch I. Eröffnung 2. Abfchnjtt Il. 1. 2. 3.
1. 2. 3. ' 4. 5. 6. 7. s
, (22-24) (hu-04)_ (02-03) (d2-d4) (e4-e5) (e5-f6:) (Ddl-h5) D115
(e7-e5) (LfS-cô) (Sg8-f6) (e5-d42) (d7-d5) (d5-c4z) [o—o] T18
16. . .
DhE
17. ~37
IS f6-g7: , Dd]
'k ThS-gS DdS
6; ' e2-e4 Lfl-c4 02-03* d2-d4 Lc4—f71f Ddl-hä-i- Dh5-c5: Des
' e7-e5 [MZ-05 SbS—cô') e5-d4: Kes-f7z’) g7-gfi d7-d6
9 . Sgl-e2 Ddl-ds f2-f4 e4
"3 ’ [Lc5-b6] SgS-ffi 0—0 e5-d4: d7
Ö" ‘ e2-e4 Lil-c4 02-03 Sgl-f3 o—o Ddl-b3 Lc4-e6: Db3
* 67.05 Lf8-c5 DdS-e7‘) [d7-d6’)] Les-et) Lc5-b6 De7-e6: f7
o . d2-d4 a2-a4 Sbl
** Lc8-g4 Lcâ-bô a7-a5 838
3 d2-d4’) 0—0 b2-b4 Ddl
' e5-d4: d4-c3:°) ces-Mac) Sbs
4.
5 - Sbl
' * * ' [Lc5-b6] ce
6. . . __
. * [ si
7. '.
- ') DieserZugder Italiäner wird von den neuern und wonach also beiHeine die Bemer
- Autoren verworfen, Jänisch I. 167 hatdie- zum 6ten Zuge des Schwarzen S.226
- - - fen Irrthum aber berichtigt. fer Theil, zu berichtigen ist.“
*) Palamède, 1842, II. S. 64: C'est le | *) Der Rückzug der Dame nach g6 oder f
-- meilleur coup à jouer. – On pourrait nicht so gut,weil Schwarz dann verschied
également jouer le P. du C. du R. 1pas Angriffen ausgesetzt bleibt,wie die folge
(4.g2–g3), ou bien le R. lui même à aus Jänisch I. entlehntenSpielezeigen.S
. la C. de son F.(4. Ke1–f1); mais ces 4. Dg5–e7 konnte auch Lc5–b6gesch
défenses ne sont pas reconnues valoir | *) Der Zug der Dame nach f6 ist nicht
celle de la D. - weil er das Vorrücken des Bauern d2–
*) Weiß könnte hier auch 7. e4–e5 spielen, nachdem 4.Sg1–f3 gezogen ist, nicht
- woraufSchwarz am besten 7. d7–d5thäte. dert. Wegen der Ausführung dieser S
*) Mosler S. 68. Anm. 11.: „Und nicht 6. verweisen wir aufEröffn. 1. Abschn. I.
LC8–g4, obschon es ein guter Zug scheint, (S. 56), Eröffn. 1. Abschn.V.$. 6. (S.1
- - weil Weiß 7. Lc4–f7+ dagegen ziehen so wie Eröffn. I. Abschn.VI.$. 4.(S.1
und einen Bauern gewinnen würde, welches | 7) Nähme Weiß den feindlichen Damenbauern
der Anonymo Modenefe übersehen hat, dem Königsbauern,fothäte Schwarz daff
Clafischer Angriff im Lauferspiel. 189
---
4 -
(e2-e4) (Lf1-c4) (c2-c3) (Lc4-d5:) (Dd1-b3) e4-d5: Db3-a4f Dad-e4
(e7eb) (Lf8-c5) (d7.d5) (Sg8-f6) Sf6-d5: Dd8-g5 . Lc8-d7 Ld7-f5
11. d
Ld5-f7+
Ke8-f8 Da4-b34) Db3-c4
Sf6-e4: Lc5-f2+
12. -
s.
Sg1-f3)
Se4-f2:
Ke1-dl.
15.
- TLFETEFT
16. Ld5-b3 Dd1-e2 Sg1-f3 De2-f2:
- Sf6-e4: TD dSh4 Dh4-2 Lc5-f2
- Ke1-d 1 De2-e4:
17.
Lc5TFT Lf2-g1) TLgI-b6
18. De2-e5 De5-e7
Se4-f:2; Dd8-e7 Ke8-e7:
19. (Dd1-f3)] d2-d4 Lc1-g5 Sb1-c3:
O-O e5-d4: d4-c3: Sb8-d'7
20. - Lg5-f6:
C3-C2
Ld5-b39) Df3-g3 Dg3-g4:
21.
Lc8-g4 Sf6-e4: Se4-f2:
e4-d5: Sg1-e2 Df3-g3
22.
Sf6-d5: f'7-f:5 e5-e4 O-O
- d2-d4
23.
O-O e5-e4
Sgl-e2 d2-d4
- - - - - - O-O f7-f:5 e5-d4:
in feiner letzten Ausgabe ganz übersehen zu Lc5–d4: genommen und nachher Sb8
haben scheint. Bei Jänisch I. S. 156 ist nach d7 gezogen.
der Irrthum aber bereits angezeigt. *) Der Laufer c5 muß zwar ziehen, und außer
1) Der Zug 3. d7–d6 wird von Lewis em dem muß der Bauer das erst genommen wer
pfohlen. Es ist jedoch einleuchtend, daß da den, damit Weiß nicht um einen Bauern in
durch die Weißen nicht verhindert werden sich Vortheil stehe; dennoch ist das Spiel der
bleibend des Centrums mit ihren Bauern zu Schwarzen dem der Weißen vorzuziehen.
bemächtigen,weshalb 3. d7–d6 als schwach «) Zöge Weiß mit der Dame nach c4,fo gewinnt
verworfen werden muß. Schwarz nun durch7. Dd8–e7; geht näm
») Wäre Weiß mit diesem Springer nach dA lichWeiß 8. d2–d3, so thut Schwarz da
gegangen, so hätte ihn Schwarz durch 12. gegen 8. b7–b5, zöge er jedoch statt des
Clafischer Angriff im Lauferspiel. 191
Kiel -f1 –
Se4-d6 ---
Th1-f1 Kel-d'I
Sf2-d3+ Dd8-f6 --
L C4-f7: Th1-f1 Sf3-e5: Se5-d3: Ke2-e1 –
Se4-f2 Lc8-f5 Lf5-d3+ Dd8-d3 Kf8-f7: ---
Lf7-c4 Lc4-d3: Ke2-e1 Tf1-f2: Ke1-f2: Da4-b3
LT5-Tä3 TDIST3, TSESTäT TEET TETTE5T Te5TTFT IT
Th1-f1 Lc4-f7:") Da4-c4 Dc4-d5 Dd5-e5: Sf3-g5 –
Sb8-d7 Sd7-C5 Se4-d6 c'7-c6 Sd6-f7: - Lc8-g4+ +
Ke1-e2 Sf3-e5: d2-d4 –
Lf2-b6 Se4-d6 O-O -
Damenbauern 8. b2–b4 oder a2–a4, fo ') Zieht Weiß 10. Da4–c2, so thut Schwarz
gewinnt Schwarz, indem er mit dem Laufer dagegen 10. Se4–d6."
nach b6 zurückgeht. a) Schwarz könnte hier auch im siebenten Zuge
*) Auf8. Lf7–h5 würde 8. Dd8–f6folgen. f7–f5 thun.
*) Es würde nun folgen: ») Der Zug der Dame nach f3 ist richtig und
17. S f3–g5 Sd7– e5 verschafft den Weißen ein gutes Spiel, wie
18. S b1 – a3 h7– h6 Jänisch I. S. 157 bewiesen hat.
19. Sg5– h3 Kf8– e7 10) Weiß müßte nun 6. Ld5–c4ziehen und,
20. Kf2–g1 Th8–f8 wenn Schwarz mit Lc8–g4 darauf ant
21. Db3– d1 e4– e3 und wortet,7. Df3–d3thun, wodurch er ge
Schwarz steht besser. - winnen würde.
192 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt II. $. 6.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
26. -
1) Ginge die Dame nach c4, so würde Schwarz Lewis, Treatise S. 92, hat aber gezeigt,
den Laufer e3 mit feinem Laufer nehmen, da daß Weiß damit nicht in Vortheil kommt.
er das aufgedeckte Schach nicht zu fürchten *) Dieser Zug beugt dem Angriff der Schwarzen
braucht. vor, er ist aber nicht so gut als4.Lc4–d5:
-) Nimmt Weiß den Springer, so verliert er Sg8–f6 5. Dd1–f3 c. W
und zieht deshalb 16. Sb1–d2, so bringt 7) Es mag nun wohl gleich stehen,da der drei
Schwarz seinen Laufer auf g4 und nimmt fache Bauer wenig Kraft hat. Vielleicht wäre
nachher mit der Dame den Königsbauern. es aber vortheilhafter für Schwarz, 9. c7
«) Walker, 1841,S.88 empfiehlt diesen Zug, nach c6 zu ziehen oder zu rochiren.
Dd8-d5 O-O –
13. - - - - - - - -
nutzen würde, um einen Springer durch f7 | *) Hätte die Dame auf e2Schach gegeben, so
nach f5 zu decken. würde Schwarz den Springer f7 mit dem
*) Durch 6. d2– d3 verliert Weiß einen Könige genommen haben.
Bauern. *) Aehnlich würde das Spiel geworden sein,
•) Gäbe die Dame Schach, sowürde derSprin- wenn Weiß den Damenbauern,8. d2–d3,
ger auf d7 zwischensetzen. nur einen Schritt gezogen hätte.
) So gut dieser Zug auch zu sein scheint, so | 1") Schwarz könnte jetzt auch den Springer mit
zieht er doch den Verlust der Partie un- dem Könige nehmen.
rettbar nach sich. - *) Diese Variante wählte Posen. Die Partie
**) Durch diesen Zug macht Schwarz die Partie wurde noch bis zum 23sten Zuge geführt,
nur remie. Der entscheidende Zug ist aber dann von Weiß als verloren aufgegeben.
äußerst fein ausgedacht und überraschend. Er | 19) Auf 9. c2–c3 oder Sb1– c3 würde 9.
findet sich zuerst in der Partie zwischen dem Lc8–h3 folgen. Zöge Weiß aber 9. Dd1
Posener und Berliner Schachclub, heraus- nach hö, so würde er die Dame verlieren,
gegeben von Bledow 1843. Die daraus indem Schwarz mit 9. Sd4– c2 und
entstehenden Combinationen find so schön 10. Lc8–g4+ antwortet.
und zugleich lehrreich, daß wir wenigstens | 2 ) Weißkönntehier noch andere Züge versuchen,
einige derselben hier folgen laffen wollen. er müßte aber doch stetsverlieren,weil der
*) Entscheidet die Partie vollkommen zu Gun- Angriff der beiden Springer, welche na
sten der Schwarzen. mentlich von der Dame und ihrem Laufer
**) Auf 9.Dd1–e2würde 9.Sc6–d4: folgen. kräftig unterstützt werden, zu heftig ist.
200 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt III. §. 1. 2. 3.
1. Weiß: ee– e4. Schwarz: e2– es.
3. 4. 5. 6. 7. 8. - 9 10.
1) Es würde nun folgen: 1769, ist, wie wir dies bereits S. 28 ange
20. Kd 1– e1 Tf2 – e2: zeigt haben. HinsichtlichdesZuges3. d2nach
21. Ke1 – d1 Te2– h2+ d4 verweisen wir aber auf die obige Aus
22. Tf1– f3 Lg4–f3 führung,welche darthut, daß, wenigstens bei
23. Kd1– e1 . g7–h6: und unsern Regeln, Schwarz mindestens den Vor
Schwarz steht besser. theil des Anzuges dem Gegner abgewinnt.
-) Dies ist der beste Zug in der jetzigen Lage *) Es ist besser,den Damenbauern mit e5–d4:
des Spieles; Weiß macht dadurch die Partie zu schlagen, oder 3. c7–c6 zu ziehen, wie
gleich,verliert aber den Vortheil des Anzuges. z.B. in der Chronicle III. S.50.geschieht.
3) Weiß könnte hier mit 6. d.3–c4: nehmen. *) Der Springer sollte nach c5 und e6 gehen.
Calvi tadelt den Zug2. Sg8–f6 und sagt 7) E. Stein (S.40) zieht hier 5. Dd1–d5,
im Palamède, 1842, II. S. 101: Votre weil jedoch Schwarz dagegen 5. Dd8–h4
coup du P. de la D.2. c. (3. d2–d4) est spielen und ebenfalls mit einem starken An
le coup juste. Il a été donné par un griff drohen kann, so halten wir den oben
anonyme de Venise, en 1812. Was nun ausgeführten Zug 5. Lc4–f7f für besser.
zuvörderst die bibliographische Notiz betrifft, *) Wenn der König den Laufer nimmt, so ge
fo bemerken wir, daß jenes Werk eines Ve winnt Weiß durch 6. Dd1–d5+ den geop
netianischen Unbekannten, wahrscheinlich ein ferten Stein wieder und steht dann beffer.
Abdruck der ersten Ausgabe des Ponziani, Zieht aber 5. Ke8–e7, so folgt 6. Sb1
Der Springer, 2. Sg8–f6, als Gegenzug im Lauferspiel. 204
Df3-c6 –
Sb8-c6: ---
nach c3 und Schwarz muß nun doch den men, weil er in Folge des Zuges Lb5–c6
Laufer mit dem Könige nehmen, weil er den Thurm h1 verlieren könnte.
nämlich den Springer nicht von e4 entfer *) Wegen des Zuges 6. Lf8–c5 kann Weiß
nen und das Feld g3 ungedeckt laffen darf den Bauern d4 nicht mit der Dame nehmen.
*) Dieser Zugist sehr gut, obgleichihn Staun **) Ueber die Fortsetzung dieses Spieles sehe
ton tadelt, indem er Chronicle II. S. 216 man am Schluß dieses Abschnitts No. Il.
als Anmerkungzu diesem Zuge sagt: Badly 1) Palamède, 1842,II.S. 100: Le P. du F.
played: he should have moved hisQ. du R.2c.(f2–f4) est mal joué. Ce dé
B's P. one soguare (c7–c6). - but est du Calabrois, qui aimait les
•) Es wäre nicht gut gespielt, die Dame vor parties vives et brillantes.
den König zu setzen, indem Weiß dies eben 7) Zieht Weiß 5. d2–d3, so nimmt Schwarz
falls thun würde und den Springer fozum den Laufer und tauscht nachher die Damen.
Zuge nöthigen könnte. *) Schwarz könnte auch 5. Sb8– c6 und
) Am besten würde Weiß nun wohl die Dame nachher Lf8–c5 ziehen. -
durch 9. Sb1–c3 decken, aber Schwarz **) ZiehtWeiß 5. d2–d4, so Schwarz 5.Sf6
hat immer einige Züge vor. nach d5, oder ergreift mit 5. Lc8–g4die
**) Ginge 6. Dd1–e2, so zöge Schwarz da Dame an und falls der Springer auff3 sich
gegen 6. Sf6–e4. zwischen jetzt, so folgt 6. Dd8–e7+. In
*) Weiß darf den Bauern auf d5 nicht neh beiden Fällen stehen die Spiele ganz gleich,
26
-
4. O e
5, 6
- WL- C7-C6
f2-f4
d7-d5
e4-d5:
Sf6-d5:
Lc4-d5: +– Le4-d3
e5-e4
') Zieht Weiß hier 4. Sg1–f3, so nimmt *) Es wäre ein Fehlergewesen, 5. Lc8–g4zu
Schwarz4. e5–f4, giebt dann aber nicht, ziehen, indem Weiß daraufdurch 6. Dd1
wenn Weiß 5. o–o, mit dem Laufer auf c5 nach b3 einen Bauern erobert haben würde.
Schach,wie Greco (Ed.1784, S.105), son º) Philidor S.19: Ce coup se rencontre
dern zieht, wie Cozio I. S.345 richtig cor fréquemment dans les commencemens
rigiert, beffer 5. d7–d5. de partie, et souvent dans ce cas l'ad
*) Nähme Schwarz den Thurm, so verlöre er versaire ne peut soutenir deux pions
feine Dame durch 11. Sf3– e5. à la fois.
*) Weißkönnte den Angrifflänger behalten,wenn ) Bei Philidor folgt nun noch:
er den Königsbauern mit dem Bauern oder 17. Tf1 –f2 D C8– d7
mitdem Springer schlagen und dem Schwar 18. Ta1 –f1 Kg8–g7 und
zen so noch einen von den beiden gleich im beide Spiele stehen gleich.
Anfange eroberten Bauern laffen wollte. ) Zöge Schwarz diesen Damenbauern nur ei
*) Dadurch ist dem Springer zwar der Zug nen Schritt, so würde Weiß dagegen 5. c2
Sf3– e5 gewehrt; wie in der Variante nach c3 ziehen und ganz sicher stehen.
No.3. wird das Opfer des Königslaufers 12) Wenn Weiß die Dame nachf3gezogen hätte,
aber dennoch auch hier möglich werden. fo würde fie Schwarz nehmen, dann den
*) Wird der Laufer nicht genommen, so steht Bauern f4 tauschen und mit dem Laufer c5
Weiß offenbar beffer. nach d6 zurückgehen, wodurch die Spiele
*) Er mag den Thurm nehmen oder mit der vollkommen gleich stehen würden.
Dame weggehen, er verliert doch die Dame. **) Schwarz könnte auch sehrgut rochiren und
') Philidor, 1803,S.18:Vouspourriez,sur den Bauern c7 aufgeben.
ce même coup,jouerf2–f4. Cettepartie, “). Eswäre gefährlich,erst 5.d3–d4zuziehen,
quoique dangereuse, est très-bonne con daSchwarz den angegriffenenLaufer nichtzu
tre un joueur, à qui on fait avantage. rückziehen, sondern 5.Sf6–e4:thun würde.
Der Springer, 2. Sg8–f6, als Gegenzug im Lauferspiel. 20Z
Se5- d3 Sd3-C5: –
f5-e4: Dd8-d4 --
Le4-f3 d2-d4 Lf3-d5 Dd1-d4: 2-f4 f4-e5: –
Tf8-e8 Dd8-d4: Kg8-h8 Lc5-d4: Ld4-e5: Te8-e5+ +
Le4-d.3 Dd1-e2 Ld3-c4+ f2-f4 d2-d4 –
Dd8-d4 Tf8-e8 Kg8-f8 Dd4-f4: Df4-d4: +
Dd1-e2 –
Dd8-e7 –
15) Es wäre gewagt, jetzt 4. f2–f4 zu spie mit dem Damenspringer nach c6ziehen. Auf
len, indem Weiß den Königsspringer neh ein Schach zöge Schwarz seinen König nach
men und nachher auch den Königsbauern g8 zurück oder rückte g/–g6 dazwischen.
mit Sf6–e4: schlagen würde. 7) Weiß kann 5. Lc4–d5: nehmen, Schwarz
*) Dieser Zug ist wohl nicht so gut als 3. würde dann wiedernehmen und etwas mehr
Lf8–c5, weil nun Weiß 4. Lc4–f7 Freiheit haben als Weiß.
nehmen könnte, obgleich auch dadurch das 18) Er zieht nicht8. Dd8–d4,um dem Schach
Spiel desSchwarzen keineswegs rettungslos von Dd1–h5 zu entgehen,welches, wenn
wäre, vielmehr würde er den Laufer nehmen auch nicht gefährlichfür Schwarz,dem Wei
und dann zur Deckung seines Königsbauern ßen doch momentan den Angriff verschafft.
C. 3.
F– Tab 10. Col. 9
Der Lauferbauer der Dame, als zweiter Ge auf 3. d2–d4 mit 3.Sg8–f6 sehr gut ant
genzug in der Lauferpartie, einen Schritt vorge worten und das Spiel vollkommen gleich stellen
rückt, giebt dem Spiele der Schwarzen eine große würde. Er erlangt dadurch nämlich dieselbe Po
Schwäche, welche es für den Angreifenden mög fition, welche auch durch 1. e2– e4 e7–e5
lich macht, mit dem Zuge 3. Dd1–e2 und 2. Lf1–c4 Sg8–f6 3. d2–d4 c7–c6
nachher f2–f4, die Steine seines Gegners lange entstehen kann. Auf diesen Zug des Springers,
eingeschloffen zu halten. Diese Art des Gambits, 3. Sg8–f6, welcher eine Entdeckung der Ita
welche besonders Ponziani und Lewis analy liäner ist, hatte aber Philidor wohl schon aus
firt haben,ist vollkommen sicher und gewährt den dem Grunde keine Rücksicht genommen, weil der
Streitkräften der Weißen eine sehr schnelle Ent selbe gegen seine Theorie, die Bauern nie im
wickelung. Ein ebenfalls guter Zug würde 3. Gange aufzuhalten, stritt. Philidor selbst,wie
d2– d4 sein, von welchem jedoch Philidor man aus mehren seiner bis auf uns gekomme
(1749,S.15) irrthümlich behauptet: il est ab nen Partien sieht, that indessen, im Bewußtsein
solument nécessaire de pousser ce Pion feiner Ueberlegenheit, den Zug 2. c7–c6 nicht
deux pas, parcequ'en jouant toute autre ungern. In neuerer Zeit pflegt man denselben
chose, il gagnerait le trait, et par consé aber nur selten anzuwenden, weil er gewöhnlich
quent l'attaque sur vous. Cela, non seule zu keineninteressanten Spielen Veranlassunggiebt,
ment, dérangerait tout votre jeu, mais en und man überdies mehr geneigt ist, nach Art
poussant le Pion de sa Dame deux pas, il der italiänischen Meister, die Offiziere in Thä
vous Öterait le moyen d'empêcher qu'il ne tigkeit zu setzen, als ein unsicheres Spiel mit ei
mette la force de ses Pions au milieu de nem schwachen Centrum zu versuchen.
l'échiquier,et cela causerait ensuite laperte Von den Autoren würden hier etwa folgende
inévitable de votre partie, supposant tou anzuführen sein:
jours que ni vous ni lui ne fassiezaučune Cozio I. S. 127, 169,304; II.284,320.
faute. Man sieht nämlich leicht, daß auch 3. Ponziani, 1782, S. 80.
Dd1–e2 das Vorrücken des feindlichen Damen Walker, 1841, S. 84.
bauern, wodurch Schwarz allein den Zug ge Philidor, 1790, I. S.16,24, 188, 192
winnen könnte, hindert, und daß3. d2–d4 da - II. S. 132, 169, 175.
her nicht unumgänglich nothwendig ist. Eine Bertin S. 45.
genauere Untersuchung zeigt aber, daß der Zug Lewis, Treatise, S. 33–37.
der Dame überhauptwirksamer ist,weil Schwarz Jänisch L. S. 105–108.
206 Buch 1. Eröffnung 2. Abschnitt IV. §. 1 und 2.
§. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
4.
5. e
. B. -
e2-e4 Lf1-c4 d2-d4%) Dd1-d4: f2-f4 Lc4-e6: C2-C4 C4-d5:
er - e5 C7-C6 e5-d4: d7-d6") Lc8-e6 f7-eß: d6-d5 e6-d5:
2 - Dd4-d3
- h c6-c5) Sg8-f6
*) Der Zug der Dame geschieht, damit Schwarz | *) Philidor (Ed.1803) S.27:Vous devez
nicht 3. f7–f5 oder 3. Lf8–c5 ziehen pousser cepion 2pas,pour l'empêcher
möge; dies würde ebenfalls durch 3. d2–d4 de porter ses pions au centre, ce qu'il
verhindert werden, jedoch scheint der Zug3. ferait en jouant d7–d5. -
d2-d4 ---
Jemand sagte ihm, welchen Zug jedesmal der 44. d5– d6 T d.3–d2+
Gegner gethan hatte, und dann ließ er durch 45. Kg2–f1 Kg6–f7
denselben seinen Gegenzug thun. Philidor gab 46. h4– h5 e4– e3
Jedem den Zug und außerdem demLetzten noch 47. h5– h6 f4– f3 und ge
den Bauern f7 vor. Die Züge dieser dreifachen winnt. Auffallend ist,daßbeiMauvillon,1823,
Partie wurden abwechselnd gezogen.“ S. 368, so wie im Coder irrthümlich 47. e3
Brühl. Philidor. nach e2† als letzter Zug mit dem Bemerken an
1. e2– e4 e7– e5 gegeben wird, daß Weiß nun das Spiel verlor.
2. L f1 – c4 c7– C6 Bei Pratt und im Palamède, 1836,S.444
3. D d1 – e2 d7– d6 findet sichjedochder entscheidende Zug,47.f4–f3.
4. C2– C3- f7– f5
5. d2–d.3 S g8–f6 "No, II.
6. e4– f5: L c8– f5 : (Vergl. Chronicle IV. S. 78)
7. d.3– d4 * e5– e4 Im Jahre 1817 gab Cazenove, damaliger
8. L c1–g5 d6– d5 Präsident desLondonerSchachclubs, eine Samm
9. L c4 – b3 L f8– d6 lung von 25 nicht uninteressanten Partien her
10. Sb1–d2 - S b8–d7 aus, welche von den besten Spielern jener Zeit,
11. h.2– h3 h7– h6 wie Brand, Cochrane, Frafer, Lewis,
12. Lg5– e3 Dd8– e7 Mercier,Parkinson c. gespieltwaren. Dies
13. f2– f4 h6 – h5 Werk ist aber, da es nur in wenigen Exempla
14. c3 – C4 a7– a6 ren gedruckt wurde, jetzt äußerst selten. Die fol
15. c4 – d5: c6– d5: gende Partie ist darin das zweite Spiel.
16. D. e2– f2 O-0 11 e2– e4 e7– e5
17. Sg1– e2 b7– b5 2. L f1 – c4 c7– C6
18. O-0 S d7– b6 3. Dd1– e2 . Dd8– c7
19. S. e2–g3 g7–g6 4. c2– c3 S g8– f6 "
20. Ta1 – c1 S b6– c4 5 f2– f4 d7– d6
21. Sg3–f5: g6–f5: 6. f4–f5, dieser Zug ist nicht gut.
22. Df2–g3+ De7–g7 6. - - - - - - -- - - - d6– d5
23. Dg3–g7 Kg8–g7: 7 e4–d5: c6–d5:
24. Lb3– c4 : b5– c4: 8. L c4–b5+ L c8–d7
25. g2–g3 Ta8– b8 9. L b5– d7 S b8– d'7:
26. b2– b3 L d6– a3 10. d2– d4 e5– e4
27. Tc1 – C2 c4–b3: 11. Sg1– h3 O-O-O
Eröffnung 2. Abschnitt V.
G a m b i t i n d e r M ü ck h a n d.
Diese Spiele befinden sich im Alexandre:
e2–E44 Lf1 –C4
1. T-Es $. 1. 2: TT-TFT 3. – Tab. 30. Col. 24.–30.
d2–d4
$.2. 3.
In der Lauferpartie kann Schwarz ohne große third (3.Sg1–f3) are certainly good mo
Gefahr, auf 2. Lf1–c4"im Nachzuge Gambit ves. Vollkommen derselben Ansicht sind auch
spielen, indem er 2.f7–f5 zieht. Diese Spiel wir, indem wir 3. d2–d3 und 3. Sg1–f:3
art, welche sich schon beim Calabresen findet, ist für die besten Züge des Weißen halten. Bei 3.
von Allgaier auf seiner achten Tabelle unter d2–d3 spielt Weiß darauf, die Rochade des
dem Namen, Gambit in der Rückhand, zuerst Gegners durch den Laufer c4, so lange als mög
ausführlich behandelt worden, und daher haben lich, zu hindern; über den zweiten Zug 3. Sg1
wir dem Spiele diesen Namen in der Ueberschrift nach f3 ist bereits beim Gambit im Nachzuge auf
gegeben. Wir halten dies Gambitzwar nichtfür den Springer sehr ausführlichgehandelt worden,
ein sicheres Spiel des Nachziehenden, glauben (1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 f7–f5 3.
aber, daß es praktisch sehr gut anwendbar sei, Lf1–c4); wir verweisen daher wegen dieses
da man leicht den Angriff gewinnt und nur we Spieles aufS.60. Eröffn. 1. Abschn.II.$.2. u.3.
nige Spieler die richtigen Gegenzüge kennen. Der Lewis hat in seinem neuesten Werke S.79 noch
Grund hiervon liegt darin, daß der Anziehende eine andere Spielart aufgestellt, indem er näm
geneigt ist,dasGambit sogleich anzunehmen, oder lich 3. c2–c3zieht,welchesjedoch nicht als cor
den Laufer c4 gegen den unthätigen Springer rect betrachtet werden kann. Der einzige Schrift
g8 abzutauchen, um dann den Bauern h7 zu steller, welcher die richtigen Züge für Weiß in
erobern, wobei Schwarz jedoch einen ungemein seinem Werke angiebt, ist der Major v. Jänisch,
heftigen Angriff erlangt. Die Vertheidigungen des Vol. I. S. 121: 3. d2–d3 Sg8–f6, 4. f2
Anziehenden gegen dies Gambit, wie sie die frü nach f4 d7–d6, 5. Sg1–f3, vous aurez
heren Autoren aufgestellt haben,erscheinen jämmt la supériorité de la position, et votre ad
lich unzureichend und in diesem Sinne sagt Lewis versaire aura évidemment mal débuté.
in einem Briefe an den Herausgeber, London, 6. Außer den bereits angeführten Schriften han
Aug. 1841: I am not satisfied with the best deln über dieses Gambit noch:
mode ofplay for the first player; I think Cozio I S.278,354; II. 286,297,377
the second player gets the best of it, und Stein, S. 90–97.
-
in einem spätern Briefe vom 26. Oktbr. 1841: Horny, 1839, S. 83.
It will certainly not do to take the Pawn Walker, 1841, S. 83.
and defend it, as Allgaier recommends, Silberschmidt, 1829, S. 109–117.
Q. P. one sq. (3. d2–d3) or K. Kt. to B. Chronicle IV. S. 105–109.
27
210 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt V. §. 1. 2. 3. 4.
$. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
7 9 - - es d7-d5 e4-d5:
Sf6-d5: Dd1-e2+
Sd5-e7 Sg1-f:3
*) Weiß thut diesen Zug, um den feindlichen giebt Schwarz erst 12. Lc4–b5+ Schach
Königsbauern zu tauschen und nachher von und nimmt nachher den Laufer auf e3.
d3 aus mit dem Laufer den Gambitbauern ') Schwarzkönnte hier auch rochiren und würde
zu unterstützen, welches aber dennoch nicht einen sehr starken Angriff erhalten, wie
genügend geschehen kann. Lewis, 1843, S. 76 zeigt,
») Schwarz könnte hier die Dame durch 6. c7 *) Schwarzhatzwar für dengeopferten Sprin
nach c5 angreifen, man vergleiche dazu No.I. ger nur einen Bauern, aber die Steine des
der erläuternden Spiele am Schluffe dieses Weißen find vollkommen eingeschloffen. Am
Abschnittes. besten thäte Weiß vielleicht, wenn er d2
a) Der König geht nach f7, um sobald als nach d4 zöge, wodurch er aber noch einen
möglich mit dem ZugeTh8–e8zu drohen. Bauern verliert und ebenfalls keine sichere
4) Es könnte Weiß hier auch 4. Lc4–e2zie Position erhält.
hen; dann hätten wir dieselbe Position wie ») Es ist nicht rathsam durch 6. f2–f3 zu
im Gambit Cunningham, nämlich: decken, weil man dann immer fürchten muß,
1. e7– e5 e2– e4 daß die feindliche Dame aufh4 Schachgebe.
2. f7–f5 e5– f4: 10) Hätte 7. d2–d3den Springer angegriffen,
3. Sg8–f6 Lf1– e2 c., der so würde Weiß den gewonnenen Bauern
Gambitbauer kann aber in beiden Fällen nicht verloren haben, die Position wäre dann
gedeckt werden. aber gleich geworden.
*) Schwarz muß daraufbedacht sein, den Bauern 1) Allgaier (Ed. 1823) S. 99. bricht hier
f5 zu isolieren, weil er ihn dann wird öfter ab, indem er fagt, Schwarz habe nun ohne
angreifen können, als Weiß ihn decken kann. Zweifel einen starken Angriff behalten, und
•) Wenn die Dame 12. Dg3–e5: nimmt, so müffe daher die Partie gewinnen. Die hier
Gambit in der Rückhand. 214
–
Lc4-f7 Lc1-g5+ Lg5-d8: ---
Ke8-e7 Ke7-d6 K d6- e5:
Dd1-f3 Lc4-d5: Df3-h5† Dh5-g5: Dg5-f6 Te1-e5 Tes-d5: Kg1-f1 +
Le7-g5: Sc6-d4") g7-g6 Dd6-d5 Th8-fS TLCS-Teb Sd4-TeX TSTfö-T) T
f2-f4 W
d7-d6 –
Df3-b3 Lc1-g5 +
Dd8-C8 -
Lf4-e5: Sg1-f3 +
c7-C6
– -
*) Dieselbe Position kann auch durch Umstel "*) Es würde nun folgen:
lungder Züge entstehen,wenn Weiß3. Lc4 17. Lc1–g5 Le6– d5:
nächg8: und 4. d2–d4 zieht. 18. Lg5– f6: Se2–f4 und
*) Schwarz könnte hier auch so spielen: Weiß ist im Vortheil.
5. ------------ f5– e4 : 9) Schwarz sucht nun in eine für ihn gün
6. D. d4– d5 Tg8–h8 stige Variante der Philidor"schen Verthei
7. Dd5– h5+ g7–g6 digung des Springerspiels zu gelangen.
8. Dh5– e5+ Ke8–f7 und 20) Jänisch I. S. 121. erklärt f2–f4 mit
Weiß darf den Thurm nicht nehmen. Recht für den besten Zug; wenn Schwarz
*) Dies ist der beste Zug. Den Königsbauern jedoch diesen Bauern f4 nimmt und dann
durch 3. Sb1–c3 zu decken, ist nicht so auf 5. e4–e5 mit 5. d7–d5 antwor
stark, denn es würde darauf ebenfalls Sg8 tet, so kann Weiß keinen Vortheil erlan
nachf6 folgen, und dann doch den Zug d2 gen. Daher muß Weiß die in der Tabelle
nach d3 nöthig machen. Uebrigens konnte No.6. ausgeführte Spielart wählen.
212 Buch I. Eröffnung 2. Abschnitt V. §. 5.
§. 5. 1. Weiß: e2– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9, 10.
6 A
- TSCETZT SITEFT
Ke1-d1
- Lc8-g4+
7. e- -
Kiel –
LC8-g4: +
Dritte Gröffnung.
Unregelmäßige Spielanfänge.
Die Gesammtmaffe der Spielanfänge haben wir in zwei Hälften, in gewöhnliche
Spiele und in Gambitspiele eingeheilt, von denen die gewöhnlichen Spiele dann wiederum
in drei Klaffen zerfielen, nämlich in das Königsspringerspiel, das Königslauferspiel und in
einen Rest von Anfängen, welche wir unter dem Namen „unregelmäßige Spielanfänge“
begreifen. Diese letzte Klaffe umfaßtzwar bedeutend mehr verschiedene Spiele als die übrigen
Abschnitte zusammengerechnet, dieselben gewähren aber für das Studium wenig Intereffe
und ihre Analyse, welche übrigens nicht besonders complicirt ist, braucht daher nur in sehr
kurzen und allgemeinen Umriffen gegeben zu werden. Die von uns zu berücksichtigenden
Anfänge ordnen wir in vier Abschnitte. In dem ersten ziehen beide Theile den Königs
bauern zwei Schritte, der Anziehende fährt dann aber mit 2. c2–c3, oder mit dem in
teressanten Zuge 2. d2–d4 fort. In dem zweiten Abschnitte spielt Weiß ebenfalls noch
1. e2–e4, jedoch antwortet Schwarz hier nicht mehr mit 1. e7–e5. Der dritte Ab
schnitt umfaßt die Spiele, in welchem 1. d2–d4 als erster Zug geschieht, und im letzten
Abschnitt wird die Partie mit einem der beiden Lauferbauern eröffnet. Alle übrigen An
fänge übergehen wir als uninteressant und unwichtig. -
Uebersicht der Abschnitte, in welche die Eröffnung 3. oder die un
regelmäßigen Spielanfänge zerfallen.
Abschnitt I.
Das Spiel vom Lauferbauern der Dame und Gambit des Damenbauern.
-
Abfchnitt II.
I Fianchetto etc. und Französische Partie.
"d d2–d4
Wenn von beiden Seiten die Königsbauern Dennoch hat der Anonimo Modenese, Er
zwei Schritte gezogen sind und Weiß weder das cole del Rio, bei Lolli S. 366 in der Kritik
Springer- noch das Lauferspiel machen will, so des Philidor'schen Werkes gezeigt, daß Weiß
kann er entweder 2. c2–c3ziehen, oder er kann auf 2. d7–d5 mit 3. Sg1–f3 antwortet,
eine Art Gambit mit dem Damenbauern, 2. d2 und daß Schwarz dann nichts gewinnt.
nach d4, geben. Er schlägt in diesem Falle den Man vergleiche zu diesem Abschnitte:
schwarzen Bauern, wenn derselbe 2. e5– d4: Jänisch I. S.83–89; S.95–101.
nimmt, nicht sogleich wieder, sondern thut etwa Sarratt, 1808, I. S. 72–76, 90.
3. Lf1–c4. Diese Partie mit dem Opfer des Ponziani, 1782, S. 85, 86, 98.
Damenbauern wird unter den Spielern des Pariser Lewis I. 1833, S. 167–180.
Schachzirkels häufig gespielt und kann zu äußerst - II. 1834, S. 173–178.
interessanten Stellungen führen, scheint uns aber Allgaier Tafel IX.
nicht vollkommen sicher, weil Weiß den Bauern Funfzig Partien, Berlin 1835, No. 1.
nicht wieder gewinnen kann, sobald Schwarz 2 Wir hätten in diesem Abschnitte noch andere
Lf8–b4+zieht. Analysiert finden wir diese Spiel Züge, nämlich etwa 2. d2–d.3, 2. h.2–h3,
art zuerst in dem Werke des Major v. Jänisch. 2.Sb1–c3 c. betrachten können. Diese Spiel
Die Eröffnung 1. e2–e4 e7–e5 2. c2 arten find gewiß für Weiß nicht nachtheilig, bil
nach c3 pflegt im praktischen Spiele nur selten den aber nicht die Grundlage für einen conse
angewendet zu werden, obgleich sie für den An quenten Plan und können also für die Theorie
ziehenden vollkommen sicher ist. Philidor hat kein Intereffe gewähren. Die Vertheidigung ge
fie zwar besonders in seiner ersten Ausgabe ge gen dieselben hat übrigens auch keine Schwierig
tadelt, indem er 2. d7–d5 als Gegenzug auf keit, indem Schwarz auf sämmtliche Züge sehr
2. c2–c3 zum Vortheil des Nachziehenden in gut mit 2. Sg8–f6 oder 2. Sb8–c6, und
seiner vierten Partie ausführt und dabei die Be auf den ersten auch mit 2. d7–d5, antworten
merkung macht: „Ce pion est démonstrati kann. Unrichtig würde es hingegen sein, 2. f7
vement mal joué au second coup, à moins nach f5 dagegen zu spielen. Weiß würde dieses
que l'on nejoue avec des joueurs que l'on Gambit annehmen und regelmäßig vertheidigen,
nomme (communément parlant) des Mazet während er dabei noch den Vortheil hätte, um
tes, parce qu'en poussant le Pion de votre einen Zug, gegen die gewöhnliche Gambitverthei
Dame deux pas, il perd indubitablement digung, voraus zu sein, denn sowohl d2–d3,
"attaque, et probablement la partie; parce als h2–h3 und Sb1–c3 find Züge, welche
qu'une fois le trait perdu, on ne le re in der Vertheidigung häufig vorkommen und die
gagne pas facilement avec un bonjoueur.“ Entwickelung des weißen Spieles nicht hindern.
28
218 Buch I. Eröffnung 3. Abschnitt I. §. 1 und 2.
§. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
e2-e4 c2-c3") e4-d5:*) d2-d3*) - Sg1-f3 Lf1-e2 O-O
6. • e
12
- e
Sf3-e5:
Lf8-d6 Se5-c413)
L c8-e6 d2-d4
e4-d3: –
–
29 sº - e5-f4: e4-e5)
Sf6-e4 Sg1-f3
Lf8-e7 Lf1-c4
Le7-h4+ Ke1-f1
Se4-f2. Dd1-el
Sf2-hl:
3 [d2-d3] e4-e5 Dd1-e2 Sg1-f3 Lc1-f4:17)
e d7-d5 Dd8-e7 Sf6-g4 Sb8-c6
4 f4-e5: *) Dd1-g4 Dg4-g7: d2-d4 Sg1-f3
- Lf8-c5 Sf6-e4: Se4-f2) Th8-f8 Sf2-h1: Lc5-e7
5 d2-d4 g2-g3 Sg1-f3 - Lf1-e2
- - - Dd8-h4+ Se4-g3: Dh4-e4+ Sg3-e2:
6 4 d2-d4 c3-d4: Lc1-d2 Sb1-d2: --
- e5-d4:0) Lc5-b4 + Lb4-d2+
7, d4- c5: g2-g3 h2-g3:
Sf6-e4: Dd8-h4+ Se4-g3: Dh4-h1:
1) Diesen Zug halten Philidor und Allgaier joueur qu’une attaque faible et n’offreque
für schlecht,weil Schwarz durch d'7–d5 den peu de combinaisons intéressantes ou
Angriff bekommen könne; es wird sich aber difficiles, qui sont autant de ressources
aus denfolgenden Varianten, namentlich aus pour l'attaque comme pour la défense.
No. 9–12 ergeben, daß Weiß den Zug 2. Voilà pourquoiil est très rarementjoué.
c2–c3 ohne Gefahr thun kann. -) Wenn Weiß den Bauern da auch auf eine
-) Weiß thäte beffer, hier den Springer nach andere Art nimmt, so behält Schwarz doch
f3 zu ziehen, ein Zug, welchen Ercole del immer ein freieres Spiel.
Rio in der Kritik des Philidor anführt. a) Hätte Weiß 10. a2–a3 gezogen, so würde
») Beffer ist d2–d4, aber auch dann bekommt Schwarz den Springer f3 und dann mit dem
Schwarz durch4.Sb8–c6 den Angriff,wie Springer den Bauern d4 schlagen.
Stamma, 1745, S. 26–29, zeigt. 7) DerZug9.Td8–d4: wäre ein Fehler,weil
*) Jänisch I. S.95: Le résultat définitif.de Weiß durch 10. Le2–g4 gewinnen würde.
toutes ces recherches est que le début *) Beide Spiele stehen ungefährgleich, da Weiß
des pions du centre,parfaitement correct zwei Bauern und einen Thurm gegen Lau
etlégitime d'ailleurs,ne donneaupremier fer und Springer behält.
Das Spiel vom Lauferbauern der Dame und Gambit des Damenbauern. 219
%), 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
Ld2-e3. sb-c3 –
Db6-a5+ Sd4-c2+ --
Dd1-b1: Kel-f1
Lf8-b4+ Sg8-e7 --
Dd1- b3 Lc1- d2") Le2-f:3: Db3-dI Ld2-e3 –
Lf8-b4 Lg4-f3: Sc6-d4: Da5-e5+ Sd4-f3 -
Sf3-e5 Se5-c6: b2-C3: Sc6-d8: Ta1-b1 Tb1-b7: –
Lg4-e2:') Da5-c3f " Le2-d1: Ldl-h5 Kc8-d8: *) -
Le2-g4f Dd1-g4f
Sc6-e5: Se5-g4: f7-f5) ---
e4-d5: ---
– \
Dd 1 - e2: Ke1-e 2:
De4-e2f Lc5-e7 + -
Ke1-f2 –-
*) Weiß steht im Nachtheit, denn er muß immer | *) Der Bauer d2–d3 hätte decken sollen,
um die Deckung des Bauern da besorgt sein. denn dadurch wäre der Bauer f1 gleich an
•) Es wäre für Schwarz beffer, den Bauern gegriffen worden.
e4 zu nehmen. ) Will Weiß nicht die Dame tauschen und
) Den Laufer c8 nach d7 kann Schwarz nicht nimmt mit dem Springer, so zieht Schwarz
ziehen, ohne den Bauern b7 zu verlieren. sogleich g/7–g5.
**) Durchdieses Schachgewinnt Weiß1 Bauern. 17) Weiß könnte auch erst d3–d4 ziehen, da
3) Würde Weiß nun aufa4 Schach geben und Schwarz schlecht spielen würde,wenn er durch
den Bauern e4 nehmen, so spielt Schwarz g7–g5 den Bauern f4 zu decken suchte.
5. c7–c6 und 6. Dd8–e7 dagegen. 1 s) 4. d2–d4 ist auch ein guter Zug.
) Die Spiele, welche sich nach diesem Zuge 9) Schwarz würde,wenn er einen andern Zug
ergeben, find denen des Gambits im Nach hierthäte, ebenfallsin Nachtheilkommen,wie
zuge, wovon Abschnitt II. der ersten Eröff dies aus Eröffn.1.Abschn. II. zu ersehen ist.
nung handelt, zwar ähnlich, hier aber ist o) Wenn Schwarz mit dem Springer den Kö
der Bauer c2 nach c3 vorgerückt, wodurch nigsbauern schlägt, so zieht Weiß 5. Dd1
das Gambit als vollkommen sicher erscheint. nach f3 dagegen und gewinnt einen Stein.
220) Buch I. Eröffnung 3. Abschnitt I. §. 2 und 3.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
9. Ke1-e2" h2-h3 +
- - Lc5-f2+ Lf2-b6 Sg4–*) –
10. - Th1-g1: f4-e5: d2-d3 –
LC5-g1: d7-d5 Sf6-e4: -
*) Wohin der Springer auch zieht, Weiß ge c4 zieht, so kann er einen Bauern erobern
winnt mindestens einen Bauern. und dadurch in Vortheil kommen. -
*) Es ist besser mit dem Laufer Schach zu ge *) Es würde noch folgen: 17. Kc1–b1; b7
ben, als gleich mit c7–c5 zu decken. nach b5 18. Da4–b3 undWeiß steht besser.
*) Zieht Weiß auf d2 den Laufer oder den *) Dies ist das beste Feld für die Dame, wenn
Springer vor, so nimmt Schwarz nicht so sie nicht nach d1 zurückgehen will, von wo
gleich, sondern spielt erst4. Dd8–e7, oder | aus sie aber das Feld c5 nicht angreift und
zieht vielleicht noch beffer den Laufer 4. Lb4 also dem Laufer f8 gestattet, sogleich 4. Lf8
nach c5 zurück. nach c5 zu ziehen. Nach c3 konnte Weiß die
*) Wenn Schwarz hier Df7–e7 oder Df7nach Dame, wegen 4. Lf8–b4, nicht ziehen.
-
e4-e5 –
TESTEST FT -
SbI -a3
TEHTET ---
Dd1-d5: Lb5-c6 Dd5-c6# Dc6-d7 Lc1-b2: Sb1-d2 –
c:3-b2: b7-c6: De7- d7 LC8-d'7: Ld7-f5: –
D'dI -b3 o–o–o Lf4- d6: e4-e5 Sf3-e5: Db3-a4+ Se5-d'7+ Sc:3-e4 + -
Dd8-d7 a7-a6 Lf8-d6: Sc6-e5: Dd7-e7 Ke8-f8 Kf8-f7 Ld6-f4+) –
Lg5-f4 Lf4-g3: –
Dg6-g3: d7-d6 – -
In diesem zweiten Abschnitte der unregelmä griffsspiel vermieden und fast immer schieben sich
ßigen Anfänge betrachten wir die verschiedenen die Bauern beider Theile so bei einander vorbei,
Gegenzüge auf 1. e2–e4 mit Ausschluß von daß sie das Feld zum Angriff sehr beschränken.
1. e7–e5, und zwar heben wir namentlich vier Es kann jedoch hierbei diejenige Partei leicht in
Spielarten hervor. Es kann Schwarz mit 1. b7 Nachtheil kommen, welche zu früh ihre Bauern
nach b6 antworfen, um dann den Laufer nach weit in des Gegners Spiel vorrücken läßt, ohne
b7zu setzen, welches eine sichere, aber nicht be vorher alle Steine gehörig geordnet zu haben.
sonders gute Vertheidigung giebt, der von den Philidor, welcher in seiner zweiten Ausgabe
Italiänern der Name il Fianchetto di Donna, ein Spiel dieser Art angiebt, bemerkt beim ersten
das Spiel auf der Seite der Dame, beigelegt Zuge der Schwarzen, daß er rein defensiv sei,
worden ist. Ferner könnte Schwarz auf 1. e2 ohne gerade der beste zu sein. Gegen Phili
nach e4 gleich 1. d7–d5 ziehen, um die Bil dor’s Ausführung des Spiels ließen sich aber,
dung eines Centrums der Weißen zu hindern. wie Jänisch gezeigt hat, mehre Einwendungen
Dieser Zug verdient jedoch nicht empfohlen zu machen, und besonders könnte Schwarz, obgleich
werden, weil Schwarz in Folge desselben min er auch dort eine gute Position erreicht, an ei
destens ein Tempo verliert. Beffer als die eben nigen Stellen noch stärkere Züge thun, als ihm
genannten Gegenzüge sind zwei andere: 1. e7–e6 Philidor vorschreibt, so daß wir glauben,daß
und namentlich 1. c7–c5, welchen beiden wir die dort gewählte Spielart, bei richtigem Spiele
den Namen, Französische Partie, geben, da sie der Schwarzen, für Weiß ungünstig ausfallen
von den französischen Spielern besonders häufig muß; wenigstens erlangt Schwarz gleich nach den
angewendet werden. Die aus diesen Anfängen ersten Zügen bestimmt den Angriff. Ueberhaupt
fich ergebenden Partien pflegen zwar nicht sehr betrachten wir mit Jänisch 1. c7–c5 für den
interessant zu werden, sie enthalten aber eine ru sichersten Gegenzug auf1. e2–e4,weil er jeden
hige und für den Nachziehenden ganz ungefähr nachhaltigen Angriffder Weißen unmöglich macht.
liche Entwickelung des Spieles, welche der Zug Von den Autoren wollen wir für die Spiele
1. e7–e5 nicht in diesem Maße gewährt. Die des Abschnitts II.nur einige citieren,weil sichziem
beste Erwiderung auf 1. e7–e6 scheint 2. c2 lich dieselben Partien in allen Werken befinden.
nach c4 zu sein, oder 2. d2–d4, und dann Ponziani, 1782, S. 98.
auf 2. d7–d5, 3. e4–d5:, um später c2 Lolli S. 134, 140.
nach c4 zu ziehen,wodurch das Spiel den Cha De la Bourdonnais S. 114.
rakter eines Damengambits annimmt. Durchden Lewis, II. 1834, S. 281.
Gegenzug 1. c7–c5 wird aber auch dieses An Jänisch I. S. 42–59, 74, 82.
224 Buch I. Eröffnung 3. Abschnitt II. §. 1. 2. 3.
$. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
e2-e4 [d2-d4] Lf1-d3 f2-f3 . f3-e4: Dd1-e2 Sgi-f3 O-O
4. - - - Th8-g8:
5 f2-f4 Sg1-f3 Lc1-e3 c2-c4 Sb1-c3
e g7-g6 Lf8-g7 d7-d6 Sb8- d7 e7-eG Sg8-e7
"_e2-e4 e-d5) Sb1-c3 - Lf1-e2_ _d2-d4 d4-d5 f2-f4 Sg1-e2:
d7-d5) Dd8-d5: Dd5-e57) - Lc8-g4 DeH-eb Deb-eB Lg4-e2: De5-d6
2 Sg1-f3 d2-d4*) Sc3-d5 C2-C4
- Sb8-c6 De5-f6 Lc8-g4 Df6-d6 Lg4-f3:
3 Sc3-b5 o–o_ _d2-d4
Ke8-d8 LC8-g4 a7-a6
4 d2-d4 Lc1-e3 SbI -c3 Dd1-C2: Tal-cl Sc3-d5
- Dd5-e4+) Lc8-f5 De4-c2: Lf5-c2: Lc2-f5
5 Sb1 -d2 . L fI –d.3 Sg1-f3 Sf3-d4:
- e7-e5 De4-f5) Df5-f6 e5-d4: C7-C5
6 C2-C4 d5-c6: Sg1-f:3 d2-d3 Lc1-g5 b2-b3
Sg8-f6 C7-c6 Sb8-C6: e7-e5 Lc8-f5 Dd8-b6 o–o–o
7 - [Lfl-b5+] Lb5-c4 Sb1-c3 d5-c6: d2-d3 –
LC8-d7 Ld7-f:5 C7-C6 Sb8-C6: -
3 LfI - C4: –
- o d5-c4:'') Lf8-d6 –
4
s
e4-e5
(c7-c5]) LfI-b5+
Sb8-c6 Lb5-c6:
b7-c6: c2-c3
Dd8-b6 Sg1-f3
Lc8-a6 Sb1-d2
c5-d4:
5 C2-C3 Lb5-c6: f2-f4 C3-d4:
- . Dd8- b6 b7-C6: C5-d4: C6-C5
*) Dieser Zug ist von den Autoren allgemein | *) Durch 15. Lh6–g7 würde Weiß nicht mehr
getadelt, und für einen Fehler erklärt wor- als ein immerwährendes Schach mit der Dame
den, so von Allgaier, 1823, S. 104 und aufg7 und e5 erreichen können.
von Lolli S. 141: Lerrore del Nero in | *) Dieses ist kein guter Zug, denn Weiß ge
tutto questo Capitolo consiste nell'aper- |- winnt mindestens ein Tempo.
tura, ch" egli fa del suo giuoco, la quale | *) Am besten ginge nun die Dame wohl nach
non è da imitarsi, perchè non è sicura. d8 zurück, worauf dann Weiß 4. d2–d4
Es kann der Zug b7–b6 aber gewiß ohne zieht. Hätte er übrigens im zweiten Zuge
Nachtheil für Schwarz gethan werden, nur statt 2. Dd8–d5:, 2. Sg8–f6 gezogen,
muß man nicht verabsäumen zur rechten Zeit so spielte Weiß.3. Lf1–b5+ und nahm dann
e7–e6 und nachher c7–c5 zu spielen. auf3. Lc8–d7 diesen Laufer nicht.
*) Hier könnte Schwarz beffer 3. e7–e6ziehen. | *) Weiß zieht hier beffer 6.Sc3–b5, wie in
*) Schwarz ist nun einem sehr starken Angriff der folgenden Variante ausgeführt ist.
ausgesetzt. *) Allgaier, Tab.DK, aus dem diese Variante
«) Zöge Schwarz 6.Sg8–f6, so würde er in entnommen ist, läßt jetzt 11. Dd6–c5 zie
zwei Zügen mat fein. hen und dann gewinnt bei ihm Weiß; der
Fianchetto etc. und Französische Partie. 225
c2-d3: --- - -
– - e
Sf3-h4
TISEETF FT
Zug 11.Sg8–f6 ist aber bedeutend stär- | '“) Für diejenigen Spieler, welche mitzwei Zü
ker als 11. Dd6− c5. gen zugleich die Partie eröffnen, ist dieses
**) Schwarz sollte hier 3.e7–e5 oder Sb8–c6 Début und das in §.4. entwickelte zu em
ziehen, wodurch die Spiele gleich würden. pfehlen, indem auf 1. e2–e4, d2–d4
**) Ginge die Dame nach d5, so würde sie durch oder 1,e2–e4, f2–f4 am besten mit
c'2–c4 angegriffen werden. 1. d7– d5, e7–e6 oder 1. e7– e6,
**) Dieser Zug ist nicht so gut als 2. e4 nach c7–c5 geantwortet wird.
d5:; die daraus entstehenden Spiele kön- | **) d5– c4: ist nicht besonders vortheilhaft,
nen, denen in §.3. uud $.4. ausgeführten wie die Spiele des Damengambits, bei de
gleich werden. nen dieselbe Stellungvorkommt,zeigen. Am
"*) Es ist 1. e7–e6 nicht allein vollkommen besten scheint 3. Lf8–b4+ und auf4.Sb1
ficher, sondern hat sogar vor dem gewöhn- nach c3, 4. Sg8–e7 zu sein. -
lichen Zuge, 1. e7–e5, den Vortheil vor- | *) Dieser Zug ist nicht gut, weil nun der An
aus, daß dadurch eine Menge Angriffsspiele, griff aufSchwarz übergeht. Die folgenden
die Manchem gefährlich erscheinen,wie Gam- Spiele sind meist aus Lewis II. S. 273
bit, Evans c. vermieden werden. bis 281 und Jänisch I. S. 49. entlehnt.
29
226 Buch I. Eröffnung 3. Abschnitt II. §. 3 und 4.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
(e2-e4) (d2-d4) (e4-e5) C2-C3 f2-f4 Sg1-f3 Lf1-d31) Ld3-c2
(e7-e6) (d7-d5) (c7-c5) Sb8-c6 - Dd8-b6 Sg8-h6 Lf8-e7 O-O
7, 8 Lf 1-e2 O-O
a2-a3
I(). - TaS-LCS TF7-f6
11. Lc1-e3 Dd1-d2 f2-f4 Sg1-f3
Dd8-b6 LC8-d'7 Ta8-c8 Sg8-h6
12 Sg1-f3 Lf1-d3 Ld3-c2 O-O
*) Weiß jetzt den Laufer nach d3, zwischen die dieser Art aus einem alten ungedruckten ita
Dame und den angegriffenenBauern d4, weil liänischen Manuscripte mittheilt. Er giebt
er später Ld3–b5+ ziehen kann, und mit nicht an, von wem und aus welcher Zeit das
hin der Springer c6 nicht den Bauern auf Manuscript herrühre, sondern sagt nur, daß
d4 schlagen darf es werthvoll und selten sei, und daßdie Er
») Wir haben schon in der Einleitung zu die öffnung darin den Namen il giuoco sic
fem Abschnitte bemerkt, daß der Zug 1. c7 liano führe: These games are extracted
nach c5 uns der beste Gegenzug auf 1. e2 from a scarce and valuable Italian ma
nach e4 zu sein scheint, weil er dem Wei nuscript,which has been very obliging
ßen die MöglichkeitzurFormierung eines Cen ly communicated to the Editor by E.
trums raubt und jedem Angriff vorbeugt. Morris, Esq., M. P,indisputably one of
Von den Autoren hat dies nur Jänisch be the most skilful Chess-players of the
merkt, indem er in einem ausgezeichneten present day. This opening is called: ll
Werke Vol. I. S. 55. sagt: 1. 07–c5 est, GiuocoSiciliano. Von diesenSpielen,welche
selon nous,la meilleure réponse possible übrigens auch in der Encyclopédie aufder
à 1. e2−e4 et ce qu'on peut jouer de 50. Tabelle sich befinden, jedoch dort irr
plus fort au Ier coup de la défense. thümlich als aus Salvio excerpirt aufge
Zuerst findet sich dieser Zug in den alten führt werden, ist eine Art Gambit 2. b2
italiänischen Autoren, ist dann von Phili nach b4 bemerkenswerth, welche, wenn auch
dor in seiner zweiten Ausgabe 1777 ausge nicht ganz ficher, doch im praktischen Spiele
führt und in die späteren Lehrbücher über gewagt werden kann (s. unten No.12. u. 13).
gegangen. Sarratt erwähnt noch einer an 3) Weiß hat nun die Wahl zwischen mehren
dern Quelle,indem er,London1813 S.367ff. Zügen, kann aber nicht mehr als eine gleiche
in seinem Anhange zur Uebersetzung des Da Position erlangen.
miano, Lopez und Salvio, einige Spiele a) Dieser Zug, welcher von den Autoren gethan
Fianchetto etc. und Französische Partie. 227
c:3-d4:
Lf8-b4+ +
b2-b4 " c3-d4: o–o f4-e5: Sf3-e5: DdI-c1: Kg1-h1
c5-d4: Lf8-e7 f6-e5: Sc6-e5: Tc8-c1: Db6-d4 Dd4-e5: –
Lf1 - d.3 c3-d4: o–o Dd2-d3: –
C5-d4: Sc6-b4 Sb4-d.3: Ld7-b5 -- -
Kg1-h1 – -
Ta8-c89)–
b2-b4 a2-b3: d2-d4 - o–o –
c4-b3: Sh6-g4 Lc5-e7 o–o – -
O–O Kg1-h1 –
Lf8-e7 Sg8-h6 – -
wird, ist nicht gut; wir glauben, daß hier d4 nachher ohne Gefahr gezogen werden
4. Lf1–e2 gezogen werden mußte. Phi zu können.
lidor (1803,S.40) bemerkt noch,daßWeiß 9) Es ist in der gegenwärtigen Lage des Spiels
nicht übel spielen würde,wenn er 4.d2–d4 für Weiß sehr schwierig, einen Plan zu ma
zöge, jedoch scheint uns dieser Zug, auf wel chen, währendSchwarz seine Stellung noch
chen 4. d'7–d5folgt,weniger zu empfehlen. allmälig durch die Rochade oder namentlich
*) Das Vorbeigehen des Königsbauern halten durchTa1–c1 verbessern wird. Man kann
wir in dieser Partie nicht für gut, weil der zwar nicht behaupten, daß Schwarz bedeu
Damenbauer. später von dA aus entweder tend im Vortheile wäre, aber er hat den
nach c5 nehmen muß, oder verschiedenen An Angriff erlangt und kann seine Steine freier
griffen ausgesetzt bleibt,während die Position bewegen als Weiß.
der Schwarzen unangreifbar ist. 10) Die Spiele sind zwar ziemlich gleich, doch
s) Schwarz spielt nicht gut, indem er diesen hat Schwarz den Vortheil, daß sein Da
Bauern zwei Schritte zieht, man muß viel menthurm gut postiert ist.
mehr nur f7–f6 ziehen, um nachher Sg8 11) Der Laufer hat nirgends einen besseren Platz,
nach h6 und nach Bewandniß der Umstände und es ist doch nöthig ihn zu ziehen, um
Sh6–f5 oder Shö–f7 gehen zu können, die Rochade vorzubereiten und um die Dame
und dadurch entweder d4 oder e5 mit dem damit zu decken, weil man auf4. d7–d5
Springer anzugreifen. am besten den angegriffenen Königsbauern
7) Es ist deutlich, daß die Dame, wenn sie frü mit 5. d2–d3 deckt.
her nach dem Felde b6 gezogen wurde, den 2) Dieser Zug ist nutzlos; er hat nur zum
Laufer aufc1zurückgehalten und dem Bauern Zweck, die Weißen an der Rochade nach
d4 dadurch eine Deckung entzogen hätte. der langen Seite zu hindern, was jedoch in
*) Von c2 aus deckt der Springer den Punkt der gegenwärtigen Stellung von wenig Ge
d4, und es scheint also der Bauer d2 nach wicht ist.
228 Buch I. Eröffnung 3. Abschnitt II. $. 4.
1. 2, 3. 4. 5. 6. 7. 8.
7 (e2-e4) (f2-f4) Sg1-f3*) e4-e5 C2-C3 LfI -d3 Ld3-c2 d2-d3
“ TC7 C5) TETTEFT Td7Td5 Sb8-c6 f7-f6 Sg8-h6 Dd8-b6 Sh6-f7
8. Lf1-C4 a2-a4 Sb1-C3 . d2-d4 e4-d5: LC4-e2 Dd 1-d4:
a7-a6 e7-eß Sg8-e7 d7-d5 e6-d5: - c5-d4: Sb8-c6
9. Sg1-f3) d2-d4 Sf3-d4: Sd4-f3 Lf1-d3 – -
11.
- LfI -b5+ Lc1-e3 Sf3-d4: C2-C4
Sb8-c6 c5-d4: Lc8- d7 d5-c4:
12. b2-b4)“ d2-d4 e4-e5 a2-a3 Lc1-a3: –
C5-b4: d7- d5 Lc8-f5 b4-a3: Sb8-c6
13. - - es e. a2-a3 Lc1-a3: Tal- a3: fº2-f4 e4- e5
e7-eß b4-a3: Lf8-a3: Sb8-c6 d7-d5 Sg8-h6
14. c2-c4*) Sg1-f3 Sb1-c3 –
Sb8-c6 Sc6-d4 e7-eß –
15. d2-d4“) Lf1-c4 f2-f4. Sg1-f3 Dd1-e2") o–o –
c5-d4: e7-e5 Sb8-c6 Sg8-f6 Lf8-e7 d7-d6 ---
I6. Sg1-f3 Lf1-c4 Sf3-g5 e4-d5: Sg5-f3 h2-h3
e7-e5) Sg8-f6) d7-d5 h7-h6 Lc8-g4 Dd8-c7
17. Dd1-d4: Dd4-d1 Sb1-c3 Lc1-g5 Dd1-f3 Df3-c3:1)
Sb8-c6 Sg8-f6 e7-e6 Lf8-b4 ) Lb4-c3 Sf6-e4:
18, Lf1-c4 Lc4-g8: Dd1-h5+ Dh5-h7:
d7-d61) f7-f:5 Th8-g8: g7-g6 Tg8-g7
19. e4-f5: Sb1-c3 g2-g4 f2-f:3
f7-f5 Dd8-a5+ d7-d6 h7-h5 h5-g4:
20. g2-g4 Sb1-c3 *) g4-g5
Sg8-f6 Dd8-a5+ h7-h5 Sf6-e4
*) Man kann auch aus den Spielen des $.3.zu *) Hier würde 4. Lf8–e7der beste Zug sein.
der gegenwärtigen Stellung gelangen. %) Es würde nun folgen: 17.Sc6–b4 Ta8
*) Weiß zöge wohl am besten 3. Lf1–e2. nach c8 18.Sb4–d3 Lf4–d6 19.Sb1
*) Diesen Zug empfiehlt Jänisch als den besten.- nach d2 und beide Spiele stehen gleich.
*) DieserZug steht beiSarratt,1813,S.367. ') 6. h7–h6 oder 6. Lf8–e7 würden wohl
*) Walker, 1841, S.97. empfiehlt diesen Zug. beffere Züge ein.
*) Dieser Zug,welcher sich in der Chronicle IV. *) Auf 8. b2–c3: würde 8.Sc6–e5 und
S. 35. findet, kann zu höchst interessanten 9. Dd8–a5 folgen.
Spielen führen. *) Beffer wäre es wohl gleich den Thurm h1
') Weiß nimmt nicht 6. Sf3–e5:, weil 6 zu nehmen und dann b7–b6 zu ziehen.
Sc6–e5: u.7. Dd8–a5+ folgen würden. *) Schwarzkönnte hier sogleich4.f7–f5ziehen.
*) Wenn Schwarz den Bauern wieder aufgeben *) Ginge 7. c2–c3, so würde 7. Da5nach
will, so kann er leicht mit e7–e6 und d7 e5+, und auf 8. Lc1–e3, 8. De5nach
nach d5 ein sicheres Spiel erlangen. e4 folgen. -
---
Sg1-f3
0–0 ---
Dd8-c7 LC8-f5:
f3-g4: f5-g6: Dd1-e2 De2-e5: Sc3-d5 Sd5-f4 Lf1-h3 –
g7-g6 Da5-e5+ Lc8-g4: Sc6-e5: o–o–o Lf8-h6 Sg8-f6 –
Ddl-d'3 b2-C3: Lf1-h3 Dd3-d2
Se4-c3: d7- d6 Sc6-e5 Lc8-d7 --
12. T f1 – e1 e5– e4 5. L f1 – e2 e7– e5
13. S f3–g5 e4– e3 6 O-O L f8– d6
14. Sg5– h3: c3– d2: 7. a2– a3 h7– h6
15. L c1 – d2: e3– d2: 8 . b2– b4 a7– a6
16. T. e1 – d1 S f6– e4 9. L c1 – b2 S c6– d4
17. f2–f3 L f8– c5+ 10. c2– c4 S d5– f4
18. Kg1–g2 Ke8– e7 11. S f3 – d4: e5– d4:
19. D b5– c4 S d7– f6 12. L b2– d4: Dd8– h4
20. b2–b4 L c5–b6 13. c4– c5 S f4–g2:
21. f3– e4: S f6– e4: 14. c5– d6: Dh4–g5
22. S h3– f4 T h8– d8 15. Kg1 – h1 Dg5– d5
23. Kg2–h3 Td8– d6 16. Le2– f3 D d5– d4:
24. Td1 – f1 Td6– h6+ 17. Dd1– e2+ L c8– e6
25. Kh3–g4 f7–f5+ und 18. L f3– b7: 0-0
No, III,
12. Kf2–g3 f6– e5:
(Vergl. Bledow, 1843, S. 51.) 13. f4– e5: Ld7– e8
London. Paris. 14. Kg3– h3 L e8– h5
1. e2– e4 e7– e6 . 15. g2–g4 L h5–g6
2. d2– d4 d7 – d5 16. L f1–g2 Lg6– e4
3. e4– d5:, es würde gefährlich 17. g4–g5 S h6–f5
fein, hier 3. e4–e5 zu ziehen. 18. S e3– f5 : T f8– f5:
3. ----------- e6– d5: 19. L c 1 – e3 L. e4– f3 :
4. Sg1–f3 S g8–f6 20. Lg2–f3: S c6– e5:
5. L f1 – d3 c7– c5 21. L f3–g4 S e5–g4:
6. Dd1– e2+, dieser und die nächst 22. Dd1–g4: Ta8– f8
folgenden Züge der Weißen find nicht gut." 23. Ta1–g1 L b4–d6
6. ----------- L f8– e7 24. Le3– c1 Tf5–f3+
7. d4– c5: O-O 25. Kh3– h4 T f8– f4 und
8. L c1 – e3 T f8 – e8 Schwarz gewinnt.
9. L. d.3– b5 S b8– c6 No, V,
10. S f3– d4 L e7– c5: (Vergl. Be11’s Life 10. Oktb. 1841 u. Bledow, 1843,S.66)
11. L b5– c6:, nähme Weiß mit dem Huddersfield. Nottingham.
Springer, so zieht Schwarz 11. Dd8–b6. 1. e2 – e4 c7– C5
11- - - - -- - - - - - - b7– c6: 2. f2– f4. In der Tabelle ist be
12. C2– C3 L c5– d4: reits gezeigt, daß dieser Zug, wenn später e4
13. c3– d4: C6– C5 nach e5 gezogen wird, dem weißen Spiele eine
14. D. e2– d3 D d8– b6 große Schwäche giebt. Sicherer alsdiese Spiel
15. O–O L c8 – a6 art ist der von Walker empfohlene Zug 2. c2
16. Dd3– b3 D b6– b3: nach c4, am besten ist aber wohl 2. Sg1–f3
17. a2– b3: L a6– f1 : oder 2. d2–d4.
18. Kg1–f1 : Sf6–g4 2. . . . . . . . . . . . e7 – e6
19. d4– c5: Sg4– e3 3. c2– c3 S b8– c6
20. f2– e3: T e8– e3: 4. Sg1 –f3 d7–d5
21. S b1 – d2 T a8– e8 5. e4– e5 Dd8– b6
22. b3– b4 T e3– d.3 6. d2– d3 f7– f6
23, T. a1 – a7: T d.3– d2: 7.
7 S b1 – a3 L c8–d7
24. - b4– b5 8. S a3– c2 T" a8– c8
25. b5– b6 d5– d4 9 d3– d4 c5– d4:
26. b6– b7 d4– d3 10. S c2–d4: L f8– e7
27. Ta7– a8 Kg8–f8. Weiß 11. L f1 –b5 S g8–h6
gab die Partie als verloren auf 12. e5– f6: L e7– f6:
Fianchetto etc. und Französische Partie. 234
13. S f3– e5 L f6– e5: hätte gewinnen können, indem die Folge gewe
14. f4– e5: S h6– f7 fen wäre: 61. T. e2– e3 K b4– c3
15. L b5– c6: b7– c6: 62. Kg3 –g4 K c3– c2
16. O-O 0-0 63. Kg4–g5: d3–d2
17. D d1– e1 C6 – C5 64. Te3– e2 K c2– c1
18. S. d4– f3 L d7– b5 65. Te2–d2: u. nun gewinnt
19. T f1 – f2 a7– a5 Weiß. Indeffen wird diese Spielart unmöglich,
20. b2– b3 S f7– h8 wenn Schwarz 61. Kb4–c4, statt 61. Kh4
21. L c1 – e3 Db6– c7 nach c3 zieht. Der Bauer d3 droht nun sofort
22. b3– b4 a5– b4: nach d2 zu gehen und Weiß kann mithin den
23. c3– b4: c5– b4: König nicht nach g4 ziehen und eben so wenig
24. De1– b4: D c7– c3 das Spiel gewinnen.
25. Db4– c3 : T c8– c3: 61. d3– d2
26. L e3–g5 h7– h6 62. T e5– d5: e6– d5:
27. Lg5– e7 Tf8–f4 63. a6– a7 d2– d1 D
28. T.f2–d2 Sh8–g6 64 a7– a8 D Dd1–g1+
29. Le7– d6 T c3– c4 65. Kg3– f3 d5– d4
30. a2– a3 S g6– h4 66. Da8– b7+ K b4– c3
31. Sf3– h4 : T f4– h4: 67. D b7– c7+ K c3– d3
32. Ta1– b1 L b5– c6 68. D c7– c5 Dg1– e3+
33. h.2– h3 T h4 – e4 69. Kf3–g4 Kd3– e2
34. Tb1 – f1 T. e4 – f4 70. Dc5– c2+ K. e2– e1
35. Tf1 – f4 : T c4– f4: 71. Dc2– b1+ Ke1– f2 und
36. T. d2– f2 T f4– e4 Schwarz gewinnt das Spiel.
37. Tf2– d2 Kg8– h7
NO, VI.
38. g2–g3 Kh7–g6
39. Kg1–f2 h6– h5 (Vergl. Chronicle III. S. 133.)
40. T.d2– b2 d5– d4 H. W–n in Hampshire. N–m in Nottingham.
41. Tb2– b3 L c6 –d5 1. e2– e4 c7– C5
42. T b3– d.3 L d5– c4 2 c2– c4 e7– e6
43. Td3–d2 Kg6–f5 3. S b1 – c3 S b8– c6
44. a3– a4 g7– g5 4. S g1– f3 S g8–f6
45. a4– a5 d4– d3 5. d2 – d3 d7– d5
46. Kf2– f3 L c4– a6 6. L c1–g5 d5– d4
47. K. f3– f2 h5– h4 7. S c3– e2 L f8– e7
48. g3– h4: T. e4– h4: 8. S e2–g3 Dd8– a5+
49. Kf2–g3 Th4– a4 9. Lg5– d2 Da5– c7
50. Td2– f2† Ta4– f4 10. L f1 – e2 h7– h5
51. T f2– d2 K f5– e4 11. Ld2–g5 g7– g6
52. T. d2– b2 K. e4 – d4 12. D d1– d2 e6– e5
53. L d6– b4 T f4– e4 13. h2– h4 Sf6–g4
54. Lb4– d2 T. e4– e5: 14. Lg5– e7: D c7– e7:
55. Tb2– b6 L a6– c4 15. a2– a3 T a8– b8
56. a5– a6 L c4 – d5. Weit 16. O-O a7– a6
entscheidender würde 56.Te5–e2 gewesen sein. 17. Ta1– b1 b7 – b5
57. T b6– b4+ Kd4– c5 18. c4– b5: Tb8– b5:
58. T b4– b2 T e5 – e2 19. L. e2– d1 L c8– d7
59. L d2–b4+ K c5– c4 20. L d1– a4 T b5– b6
60. Tb2– e2: K c4– b4: 21. T f1 – c1 O-0
Die Eröffnung des Spiels mit dem Damen Außer 1. e2–e4, oder 1. d2–d4, kann
bauern ist eben so sicher als mit 1. e2–e4, Weiß, da der erste Zug an fich noch nichts ent
und möchte darum zu empfehlen sein, weil Weiß, scheidet, auch ohne Gefahr ein Spiel mit einem
wenn vom Nachziehenden 1. d7–d5 dagegen der Lauferbauern eröffnen; die hieraus sich ent
gespielt wird, Damengambit geben kann. Hier wickelnden Partien, welche den Gegenstand des
durch erlangt Weiß, sobald das Gambit ange Abschnitts IV. bilden, führen aber nur höchst
nommen wird, einen kleinen, wenn auch keines selten zu interessanten Combinationen. Schwarz
wegs entscheidenden Positionsvortheil, wie wir wird auf 1. f2–f4 und 1. c2–c4 entweder
dies im letzten Abschnitte dieses Buches entwik mit 1. d'7–d5 und 1. e7–e5 oder wohl am
keln werden. Wollte aber Weiß nicht Gambit besten mit denselben entsprechenden Lauferbauern
geben, so könnte Schwarz dies ohne Gefahr im 1. f7–f5 und 1. c7–c5 antworten. Spiele
Nachzuge thun, nur pflegt es diesen Spielen dann dieser Art finden sich wenige bei den einzelnen
fehr an Lebendigkeit zu fehlen. Für die besten Schriftstellern und nur sehr zerstreut; wir citieren
Gegenzüge auf 1. d2–d4 halten wir, neben daher hier keinen derselben namentlich, sondern be
1. d7–d5, 1. e7–e6 und 1. f7–f5, in merken nur, daß eine ziemlich vollständige Samm
dem Schwarz auf diese Art dem Damengambit lung dieser Varianten der Autoren aufder letzten
ganz ausweicht. Von der großen Zahl der Au Tabelle in Alerandre's Encyclopädie zusam
toren, welche Spiele mit den in unsern Ab men gestellt ist, deren Studium jedoch dem Leser
schnitt III. gehörigen Anfängen aufgestellt haben, wenig Intereffe gewähren würde.
heben wir nur hervor: Natürlich würde Weiß auch die Partie noch
Lolli S. 154, 157. mit andern Zügen ohne Nachtheil eröffnen, und
Amateurs, Berlin 1780, S. 216. könnte so z.B. 1.g2–g3, wie S.228. No. I.
Lewis II. 1834, S. 284–286. geschieht, oder 1.Sb1–c3thun. Es bedarfin
Jänisch I. S. 61, 73. deffen wohl keiner weitern Analyse dieser Fälle.
30
234 Buch I. Eröffnung 3. Abschnitt III. u. IV. §. 1. 2. 3. 4. u. 1. 2.
Abschnitt III.: Spiele des Damenbauern.
§. 1. s 2. 3. 4. 5. 6. 7. ,, 8.
1 d2-d4 Lc1-f4 Sbi-c:3 fº2-f:3 e2-e4 f3-e4: a2-a3 Lf 1-b5
" Td75T TLCS-f5T TSb8-CET TSC6-b4 Td5-e4: TLf5-g6 TSb4-c6 Dd8-d'7
2 e2-e4 f3-e1: Ef1-b5 Lb5-c6
e7-e6 d5-e4: Lf5-g6 a7-a6 b7-C6:
3. Lf4-b8: e2-e3 C2-C3 Dd1-a4+ Da4-a7: b2-b4
C7- c5 Ta8-b8: e7-e6 b7-b6 Lc8-d7 c5-c4 Tb8-a8
4 Sb1-c3 h2-h4 e2-e4 fº2-f:3 g2-g4 h4-h5 ---
LC8-f5 e7-e6 Lf5-e4: Le4-f5 Lf5-g6 -
---
b3-c4: -
Lc8-a6 ---
Sf3-d2 Lh4-g3 –
Sh5-f6 e7-e5 –
Dd8- d6: – - -
Sg5-f3 –
Lf5-g4 +- - --
In dem zweiten Hauptabschnitte dieses Buches werden wir die Gambitspiele des
Königs und der Dame fo speciel, als es in einem Handbuche geschehen kann, einzeln durch
gehen, und zwar beginnen wir mit dem Königsgambit, welches zu den mannigfaltigsten
und interessantesten Combinationen, deren das Schachspiel fähig ist, Veranlassung giebt.
Nachdem von beiden Seiten die Königsbauern im ersten Zuge zwei Schritte vorgezogen
find, spielt der Anziehende den Lauferbauern des Königs auch zwei Schritt und greift
dadurch den feindlichen Königsbauern an, ohne jedoch felbst gedeckt zu sein: durch diese
Züge ist dann die Eröffnung entstanden, welche wir „Gambit des Königs“ nennen. Der
Nachziehende hat nun die Wahl, ob er den angebotenen Bauern schlagen will oder nicht,
wonach die Gambitspiele in angenommenes Gambit und abgelehntes oder Gambit re
fusé zerfallen. Wenn der Bauer geschlagen ist, so droht demAnziehenden auf dem vierten
Felde feines Königsthurms ein gefährliches Schach, welchem er aber auf verschiedene Art
zu begegnen vermag. Erstens kann er im dritten Zuge seinen Königsspringer aufdasdritte
Feld des Laufers fetzen und dadurch das Schach verhindern; oder zweitens kann der An
ziehende auch den Königslaufer herausziehen, um dem Könige Platz zu machen und endlich
kann man den Thurmbauern des Königs zwei Schritte vorziehen oder mit der Dame auf
das vierte Feld des Königsspringers oder das dritte Feld des Königslaufers gehen; andere
Züge konnte man aber nicht füglich thun, denn der von Lopez und Selenus weitläufig
behandelte Zug, Damenbauer zwei Schritte (3. d2–d4), ist nicht gut, weil der König, in
Folge des Schachs, entweder die Dame oder den Damenlaufer zu sperren genöthigt ist.
Nach den angeführten Zügen des Angreifenden theilen wir das angenommene Gam
bit in dreiKlaffen, in Springergambit,Laufergambit und in unregelmäßige Angriffe,welche
letzteren weniger interessant und weniger complicirt als die Varianten des Laufer- und
Springergambits find.
Der älteste Autor, in dessen Werk wir das Königsgambit finden, ist Lopez 1561,
welcher jedoch das Springergambit nur sehr oberflächlich betrachtet. Aber kaum 50Jahre
darauf handelt Salvio schon fast über alle jetzt bekannten Gambitspiele, und seitdem ist
kein Lebrbuch mehr erschienen, welches nicht zur Hälfte mit Gambit angefüllt wäre.
Der Vortheil des Gambits besteht darin, daß der feindliche Königsbauer aus dem
Centrum entfernt und auf ein Feld gestellt wird, auf welchem er fehr leicht und oft an
gegriffen, aber fehr schwer und unbequem vertheidigt werden kann. Ferner verschafft der
Anziehende all feinen Steinen und namentlich denen von der Königsseite schnell einen freien
Ausgang, wo hingegen die Steine des Gegners, falls er den eroberten Bauern nicht un
beschützt läßt, lange eingeschloffen bleiben und mit äußerster Vorsicht bewegt werden müffen,
um den größtmöglichsten Widerstand zu leisten.
Obgleich die Schriftsteller einstimmig erklären, daß man am besten thut, den ange
- botenen Bauern zu fchlagen und zu vertheidigen, fo find doch ihre Meinungen über den
Werth des Gambits, und namentlich des Springergambits, nicht vollkommen übereinstim
mend, da einige Autoren behaupten, daß ein gut vertheidigtes und gut angegriffenes Spiel
dieser Art unentschieden bleiben muß, hingegen andere, und zwar bei weitem die Mehr
zahl, der Ansicht sind, daß der Anziehende stets verlieren müffe. So sagt Stamma,
1745, S. XVII. über das Gambit: He that gives away his pawn or pawns, suppo
ses that he gains more than an equivalent, by opening his own, and disordering
his adversarys game; I think this is a mistake, and that ifboth sidesplay equally
well, he has the worst of it; und ebenso Ponziani, 1782, S.119: Quantunque il
Philidor dichiari, che il gambito di Re sia giuoco indifferente, che di sua na
tura non produca nè profitto, nè danno; lo Stamma perö, ed il Salvio colle
migliori Accademie d'Italia, e recentemente l'esattissimo Anonimo Modenese, come
pur l'Accademia di Parigi opinano diversamente; tenendolo giuoco pernicioso per
chi lo tenta, giacchè rimane forzatamente inferiore della Pedona senza adeguata
compensazione. Viel zu weit geht aber Ercole del Rio, wenn er bei Lolli S.368
sich so äußert: Jo resto disentimento col valoroso Filippo Stamma d’Aleppo, che
ognuno debba astenersi dal farlo (d.h. gambetto), come da giuoco per se mede
simo pernicioso, quando non si trovasse a scranna con coloro, che di giuocatori
non hanno che il mome. Im Widerspruche gegen alle diese Autoritäten liest man aber
gegen das Ende der Vorrede zur ersten Ausgabe des Philidor und ebenso in allen Aus
gaben bei Gelegenheit eines ersten Gambitspiels: On verra dans les Gambits, que ces
sortes de Parties ne décident rien en faveur de celui qui attaque, ni de celui qui
les défend; et lorsqu'on joue bien de part et d'autre, la Partie se réduit plutöt
à une Remise, qu'à un gain assuré d'un côté ou de l'autre. Ein ähnliches Urtheil spricht
auch Kenny in einer Practical Chess Grammar,fourth edition, London 1818, S.44.
aus: Agambit equally well played by both players is likely to prove indecisive.
Wir wollen nun keinem der angeführten Urtheile unbedingt beitreten,denn wir können
nicht überzeugend darthun, daß nach den Zügen 1. e2–e4 e7–e5 2.f2–f4 e5–f4:
jetzt Weiß rettungslos verloren ist, vielmehr scheint es uns im Gambit des Thurmbauern
und besonders im Laufergambit noch nicht vollkommen erwiesen, daß Weiß nicht den ge
opferten Bauern wieder gewinnen und das Spiel gleich machen kann; hingegen glauben
wir, daß im Springergambit der Anziehende verlieren muß, weil sich hier nicht absehen
läßt, auf welche Art er seinen Angriff durchsetzen oder den Bauern wieder gewinnen will,
Da aber die Vertheidigung aller Gambitspiele viel fchwieriger ist, als der Angriff, so pflegt
sich im praktischen Spiele das Resultat gewöhnlich so zu stellen, daß im Springergambit
der Anziehende mehr Partien gewinnt als verliert, hingegen die anderen, weniger angrei
fenden Spielarten häufiger zu Gunsten des Vertheidigers ausfallen. Daß übrigens die Ver
theidigung des abgelehnten, so wie des Laufer- und Springergambits ihre großen Schwie
rigkeiten hat, beweisen sogar einige Correspondenzpartien zwischen Amsterdam und Antwer
pen, Maryport und Inverneß; Berlin und Posen, Breslau und Hamburg, München und
Augsburg, in denen sämmtlich die Vertheidigung mißlungen ist, und außerdem wird sich
jeder Spieler von dieser Schwierigkeit beim praktischen Spiele leicht überzeugen.
",
Gambit - Spiele,
Vierte Gröffnung.
Weiß 1. e2–e4 Schwarz 1. e7–e5
2. f2–f4 - - - - - - - - - -
4 - - -- -- :: “ :
§ 5 2 FH - - - - - - - - sat 30 E 2–4
B. Unregelmäßiges Gambit. -
In der Eröffnung IV., dem ersten Capitel ferten Bauern sofort zurück zu gewinnen, oder
der Gambitspiele, beginnen wir mit den Varian wenigstens so abzuschneiden, daß er nicht mehr
ten, in welchen der Nachziehende den angebote mit Bauern unterstützt werden kann. Diese Spiele
nen Bauern nicht schlägt und dann entweder im find aber für die Praris nicht sehr zu empfeh
zweiten Zuge d7–d6, d7–d5, Dd8–h4f, len, da Weiß keinen guten Angriff dadurch er
c7–c6, oder am besten Lf8–c5 zieht. Die hält und vielmehr Schwarz, durch Aufgeben des
Autoren empfehlen besonders d7–d5, jedoch Bauern, nicht selten von der Defensive zur Of
scheint uns der bereits von Lopez analysierte Zug fensive übergehen kann.
2. Lf8–c5 dem Angriffe darum kräftiger zu Man vergleiche zu dieser Eröffnung:
begegnen, weil Weiß nun nicht in zwei Zügen Cozio I. S.31, 35, 46, 104, 147, 155, 171,
rochiren kann, sondern erst den feindlichen Lau 176, 186, 233, 344.
fer zu vertreiben gezwungen ist,wodurch Schwarz - II. S. 266, 355, 369.
dann Zeit gewinnt, die Spiele gänzlich gleich Lopez, 1584, S. 106, 114
zu stellen. In demselben ersten Capitel, hinter Koch's Elementarbuch S23, 25,67,69116,118.
dem abgelehnten Gambit, laffen wir noch diejeni Amateurs, 1786, S. 236, 238, 242, 245.
gen Arten des angenommenen Gambits nachfol Allgaier Tab. VI. und, 1841, Tab. IX.
gen, die wir vorher mit dem Namen unregelmä Philidor, 1803, S. 93, 96, 97.
ßige Angriffe bezeichnet haben, und zu welchen Mosler Tab. VI.
wir namentlich das Gambit des Thurmbauern Walker, 1841, S. 122, 124.
und alle Spiele rechnen, in denen Weiß gleich Lewis, 1833, S. 184, 185, 189.
beim dritten Zuge darauf bedacht ist, den geop - 1843, S. 273–278.
240 Buch I. Eröffnung 4. $. 1. 2. 3.
§. 1. 1. Weiß: e2 – e4. Schwarz: e2 – e5.
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9,
*) Dies ist zwar nicht der beste Zug, welchen käme, mit dem Könige nach f1 gehen; auch
Schwarz thun kann, wenn er den angebote- 4. Dd1–f3 würde ein guter Zug sein.
nen Bauern nicht schlagen will, er macht das *) Dieselbe Position kommt auch in Eröffn.5.
Spiel aber dennoch gleich. Durch den Zug Abschnitt I. $. 2. und Eröffnung 5. Ab
2.f7–f5 würde Schwarz mindestens einen schnitt III. $.3. vor.
Bauern verloren haben. ') Aus dem folgenden Spiele wird man erse
*) Weiß könnte hier auch 3. d2–d4 spielen, hen,daß sich Weiß am besten diesen Sprin
stärker ist aber 3. Lf1–c4, welches wir in ger auf g5 nehmen läßt.
Variante No. 2. ausführen. *) Nimmt Schwarz nicht gleich den Springer,
*) Weiß steht hier entschieden im Vortheil. so geht Weiß 10. Dd1–d2, um nachher
Schwarz konnte aber durch 10. c6–c5 ver- den Springer nachf3zurückziehen zu können."
hindern, daß Weiß mit feinen Bauern das | *) Dies scheint der beste Zug des Schwarzen
Centrum einnahm,und dann wären die Spiele zu sein.
ziemlich gleich geworden. - 1) Weiß könnte hier auch den von Ponziani,
*) Nimmt Schwarzden Gambitbauern nun nicht, 1782, S. 122. empfohlenen Zug: 4. Dd1
fo kann Weiß nachher 4. d2–d3 oder 4. nach e2, thun.
Sg1–f3 ziehen und das Spiel wird dem | 1 ) Die Dame bleibt in der Richtung, dem feind
vorigen ähnlich. lichen Könige gegenüber, um mit f7–f6
*) Weiß könnte hier auch 5. d2–d4 ziehen, den Springer e5 zu vertreiben und zugleich
und, wenn er von h4 aus dann Schach be- e4 decken zu können.
Nicht angenommenes Gambit des Königs. 241
Lf8-e7
–
Dd1-e2 –
Lc1-f4: -
Sd7-b6 –
De3-f4: Df4-f3: –
Lg4-f:3: -
Sb1-c:37) –
Sb8-C6 –
C3-d4: b5-a6: Lf3-e2 O-O Le2-f3 Lc1-b2 a2-a4 ---
a7-a6 Ta8-a6: Ta6-a7 Sg8-f6 Se7-c6 Dd8-a8“) o–o –
*) Hier könnte Schwarz 4. Lf8–d6, wie in 7) Weiß hatzwar mit seinen Bauern das Cen
$. 1. Abschnitt I. der Eröffnung 5. ausge trum eingenommen, hat aber dagegen die
führt wird, ziehen. Rochade verloren, so daßdas Spiel dadurch
*) Der Zug 5. Sb1–c3 ist noch beffer; es für beide Theile gleich vorheilhaft steht.
wird das Spiel dann dem in §. 2. No. 2. Hätte Weiß nicht den Bauern auf f ver
ausgeführten ähnlich. doppeln wollen, so mußte er 5. Lf1–e2
*) Dieser Zug gewährt eine sehr gute Ver oder schon 4. Lf1–c4 ziehen.
theidigung, da er dem Angreifenden die Ro *) Die Dame steht auf a8 sehr schlecht; es
chade erschwert. wäre für Schwarz beffer gewesen, sogleich
*) Der Zug 4. c2–c3 scheint zwar etwas zu rochiren.
stärker als 4. Lf1–c4 zu sein,weil nach *) Nimmt Schwarz nicht den Bauern e4 mit
her der Bauer d2–d4 gezogen, und,falls der Dame, sondern giebt er mit dem Lau
er geschlagen wird, durch den Bauern c3 fer c5 auf b4 Schach, so setzt Weiß nicht
ersetztwerden kann,jedoch läßt sich das Cen den Springer auf c3vor, sondern geht mit
trum nicht leicht halten. dem Könige nach f2.
s) Es ist für Schwarz wohl vortheilhafter die 20) Schwarz würde besser c7–c6 thun, aber
fen Bauern nicht zu nehmen; er thut näm durch 11. Th1– e1 würde er doch das
lich beffer 5. Lg4–f3: und 6. Lc5–b6, Spiel verlieren. Die oben ausgeführte Va
wodurch Weiß außer Stand gesetzt wird, riante ist aus Greco entlehnt, siehe Greco,
fein Centrum zu behaupten. 1784, S. 100
31
242 Buch I. Eröffnung 4. §. 3. 4. 5. 6.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
(e2-e4) (f2-f4) (Sg1-f3) (c2-c:3) d2-d4 c:3-d4: Lf1-d3) o–o
(e7-e5) (Lf8- c5) (d7-d6) Sg8-f6 e5-d4: Lc5-b6) o–o Sb8-c6
6 Sb1-c3 Lc1-e3
- O–O Sb8-c6
7 [e4-f5:] f4-e5: Dd1-e2 d2-d4
- fº7-f5 LC8-f5: d6-e5: e5-e4 Lc5-b6
S. LC5-d6
9, Lc5-e7
I() d2-d4 C3-d4:
e e5-d4: LC5-b6
---
Sc:3-e2: Se2-C3
Dd8-e7 Sb8-c6 --
Kf2-g2: Sb1-c3 ThI-el –
De7-c5: Sg8-f6 L c8-f5 –
Dh5-g5 –
-
-
h2-h4 e4- e5 –
g5-g4
Df3-f2 --
Lf1-e29) –
f4-f3 –
Df3-b7: D b7-b3 D b3-d'3 C2-C3 Ke1-f1 –
Dd8-d6 Sb8-c6 Sc6-d4 Dd6-e5+ Sd4-f5 --
Db7-a8: Da8-b7 KeI -f1 -
Laufer b4 gegen die Dame, des Zuges Se3 *) Schwarz könnte auch 4. Lf8–d6 ziehen.
nach c2† wegen, gedeckt ist. *) Hier könnte Weiß die Dame zwar wegzie
') Hier könnte Schwarz auch rochiren oder Sf6 hen und nachher, falls d5– e4: schlägt,
nach h5 ziehen. mit der Dame wieder nehmen, jedoch zieht
*) Dieser Zug ist zwar nicht so gut, wie 3. Schwarz nicht 5. d5–e4, sondern erobert
Lf8–e7, gewährt aber ebenfalls eine sichere den Bauern durch 5. Dd8–h4 und 6
Vertheidigung Dh4 – e4:.
w 3A
No. I.
YAA.4. Y: -
:“ :
g8–g7
. Kg1 –
""""""|
Leipzig, 1829, S. 67.)
23. T –g
24. L e3– h6 L f6 – h4
–
1. e2– e4 e7– e5 25. D.g3– e3 L h4–g5
2. f2– f4 d7– d6 26. L. h6–g5: S h7–g5:
3. Sg1–f3 L c8–g4 27. h3–h4 Sg5–f3
4. L f1 – c4, S b8– c6 28. g2– f3: De7– h4:
5. c2– c3 Lg4–f3: 29. f3–g4: h5–g4:
6. Dd1– f3: S g8–f6 30. Tg1–g2 g4–g3
7. d2– d3 S c6– a5 31. De3– e2 T g7– h7
8. L c4–b5+ c7– c6 32. Kh1 –g1 Dh4–g5
9. Lb5– a4 b7– b5 33. D. e2– d2 T h7– h2:
10. L a4– c2 C6– C5 34. Kg1 –f1 Dg5– d2:
11. O-O L f8– e7 35. Tg2– d2: Th2 – d2:
12. L c1– e3 S a5– c6 36. K. f1 – e1 T. d2– b2:
13. f4– f5 h7– h6 37. L d5– e6+ Kd7– e7
14. S b1– d2 a7– a5 38. Ta1 –d1 - Th8– h1+ und
15. a2– a3 S f6 – h7 giebt Mat.
16. Df3–g3 L e7– f6 No, II.
17. S. d2– f3 K e8– d7 vHudL. B .. . . .
18. L c2– b3 D d8– e7 1. e2– e4 e7– e5
19. Lb3–d5 Ta8–g8 2. f2– f4 L f8– c5
20. h2– h3 g7– g5 3. S g1– f3 d7– d6
Nicht angenommenes Gambit und unregelmäßiges Gambit des Königs. 245
d3-d4
TESTET ---
Sc:3-e2 Se2-f4: Sf4-h5: Dd3-b3 Db3-b7: Db7-a8: Ke1-d2 Lf1-g2: –
f7-f6 f6- e5: E5-e-T Tg1-H5: Tel-T3: Le7-h4 T3g2: T DISTEFT IT
Lf 1-e2 C2-C4 Dd1-b3 Lc1-d2 –
Le7-d6 C7-C6 O-O Tf8-e8 ---
C3-C4 L fI - e2 C4-C5 Dd1 -d.3
Dd8-e7+ C7- C6 Ld6-c7 LC8-g4 +
Sc:3-b5 Sb5-d6 Sh:3-f4: De2-d2 "
o–o–o c7-d6: Le6-g4 Td8-e8+ +
Lc1-e3 –
TG-eBIT -
b2-b3 –
TTF- -
Sg1-f3 Sf3-g5: Th1-h8: Lc4-g8: –
Lf8-g7 h6-g5: Lg7-h8: -
- Fünfte Gröffnung.
Weiß 1. e2– e4 Schwarz 1. e7– e5
2. f2–f4 2. e5– f4:
- 3. Sg1– f3 . ...... ....
Was Königsspringergambit.
Die Untersuchung über das Gambit des Königsspringers ist verwickelter und schwie
riger als die Analyse irgend eines andern Abschnittes. Um den Leser aber schnell in den
Stand zu fetzen, das ganze Gebiet zu überschauen, was unumgänglich nothwendig ist,
wenn man aus der großen Zahl der schwachen und guten Vertheidigungen ein Urtheil über
den Werth der ganzen Spielart entnehmen will, beginnen wir mit der Aufzählung der
einzelnen Capitel. Nach den Zügen: 1. e2–e4 e7–e5 2.f2–f4 e5–f4: 3.Sg1–f3
giebt es nur einen guten Zug, 3. g7–g5, für Schwarz, weil er sonst den Bauern f4
nicht genügend decken könnte, wie in den unregelmäßigen Vertheidigungszügen in Abschnitt I.
und im Gambit des Cunningham in Abschnitt II. überzeugend dargethan wird. Gesetzt,
Schwarz zöge nun richtig 3. g7–g5 als Antwort auf 3. Sg1–f3, fo fragt es sich,
wie Weiß den Angriff fortsetzt? Diese Fortsetzung kann namentlich auf drei Arten gesche
hen: 1) durch 4. h2–h4, um die Kette der feindlichen Bauern fogleich, wie im Gambit
des Allgaier (Abschnitt III) geschieht, zu sprengen; 2) durch. 4. Lf1–C4, welches den
nachhaltigsten Angriffgiebt, und endlich 3) durch 4. d2–d4; jedoch werden wir den letz
teren Zug nicht besonders ausführen, weil die daraus entstehenden Spiele sich auch meist
in Folge des Zuges 4. Lf1–C4 ergeben. Welche Vertheidigungsart aber Schwarz auf
4. Lf1–C4 wählen soll, ist unter den Theoretikern, deren Einige 4. g5–g4 empfehlen,
streitig; die Praktiker hingegen entscheiden sich gewöhnlich, und wohl mit Recht, für den
vorsichtigeren Zug 4. Lf8–g7, oder, was fast auf dasselbe hinauskommt, 4. h7– h6. Alle
anderem vierten Züge, welche wir im Abschnitt IV.betrachten, sind minder stark, da sie dem
Angreifenden offenbar gestatten, die Spiele wieder auszugleichen. Beim vierten Zuge theilt
sich die Vertheidigung also in zwei Hauptsysteme,je nachdem Schwarz feine Bauern aufg5
und f4, so wie sie stehen, zu erhalten fucht, oder mit 4. g5–g4 gegen den Springer f3
vorrückt, welches letztere in den Abschnitten VII,VIII. und IX. ausgeführt wird. Die Un
tersuchung über den clafischen Zug4. Lf8–g7bildet den Gegenstandzweier Abschnitte,V.
und VI. Weiß kann nämlich zwei verschiedene Angriffspläne bilden, indem er entweder 5.
h2–h4, wie im Gambit des Philidor und des Calabresen, zieht, oder nach Anleitung
des Abschnitts VI. erst andere Vorbereitungen trifft, namentlich rochirt, und dann g2–g3
zur Sprengung der Bauern vorrückt. Indeffen ist diese Abtheilung, obgleich sie das Stu
dium erleichtert, etwas willkührlich, denn da man nach 5. h2–h4 auch fehr gut mit dem
Königsthurme rochirt, so können die meisten Spiele der zweiten Klaffe aus der ersten, und
umgekehrt, herrühren, ohne daß bei dieser Umstellung der Züge von der einen oder der an
dern Seite ein Fehler begangen würde; aber in allen Fällen glauben wir, daß Schwarz
bei vollkommen correctem Spiel die Oberhand behalten muß.
Wenn Schwarz im vierten Zuge auf 4. Lf1– c4 nicht mit 4. Lf8–g7 oder 4.
h7–h6, sondern mit 4. g5–g4 antwortet, so kann Weiß, jedoch ohne Erfolg (siehe Ab
schnittVIII), den Laufer auf f7 mit Schach opfern, den Springer mit Schach nach e5
fetzen und der Dame den Ausweg zum Angriff öffnen. Viel stärker scheint es zu fein, daß
Weiß das Gambit Muzio wählt, nämlich den Springer auf f3 opfert und im fünften
Zuge entweder rochirt, oder d2–d4 oder Sb1–c3 zieht, wodurch er einen sehr heftigen
Angriff erlangt, welcher, wenn auch vielleicht nicht durchgängig richtig, doch im praktischen
Spiele die Partie oft zu seinen Gunsten entscheiden muß. Wollte indessen Weiß keinen
Offizier Preis geben, so bleibt ihm noch der im Abschnitt VII. erläuterte Zug, 5.Sf3 nach
e5, übrig. Da aber Schwarz nun auf h4 Schach bieten, den König zum Zuge nach f1
zwingen und das Gambit des Salvio, mit 6.Sg8–f6, oder das Gambitdes Cochrane,
durch 6.f4–f3, spielen kann, so geht der Angrifffür Weiß verloren und man sieht, daß
es rathsamer ist, den Springer auf f3 zu opfern.
Als Resultat ergiebt sich nun aus dieser Eröffnung des Königsspringergambits, daß
Schwarz durch die Vertheidigungen der Abschnitte. V. und VI. den gewonnenen Bauern
behaupten und demnächst, streng genommen, das Spiel gewinnen muß.
Abschnitt III.
Gambit des Allgaier.
Abschnitt IV.
. Unregelmäßige Vertheidigung beim vierten Zuge des Springergambits.
- - Abschnitt V.
Gambit des Calabresen und des Philidor.
Abschnitt VI.
Gambitangriff ohne den Zug 5. h.2–h4.
Abschnitt VII.
Gambit des Salvio und Cochrane.
Abschnitt VIII.
Opfer des Königslaufers, -
- Abschnitt IX.
Gambit des Muz o.
Eröffnung 5. Abschnitt I.
$. 3. 3. f"7–f5
$. 4. 3.
$. 5. 3.
'' 40. Col. 35.
Sg8–e7 UTab. 41. Col. 1– 9.
$.6. 3. Th7–hb" Tab. 41. Col. 13–16.
Durch die Varianten der nächst vorhergehen hervorgehoben zu werden, weil sie die einfachsten
den Eröffnung haben wir uns überzeugt, daß sind und häufiger als die übrigen Anwendung
Schwarz, ohne Nachtheil, der Annahme des Gam finden. Hingegen scheinen 3. Sg8–e7 und 3.
bits auf verschiedene Art ausweichen kann: es ist Sg8–f6, obgleich ebenfalls sicher, doch weniger
jetzt unser Zweck darzuthun, daß der Nachziehende gut zu fein, da fie, wie die Züge 3. h7–h6
auch ein gleiches Spiel erlangt,wenn er den ein und 3. c7–c6, die Entwickelung des schwar
mal genommenen Bauern im Springergambit zen Spiels nicht sonderlich fördern.
nicht unterstützt. Indeffen beweisen diese Spiele Einen achten Zug, 3. Lf8–e7 hätten wir
zugleich,daß es für Weiß dann keine Schwierig endlich noch unter die unregelmäßigen Verthei
keit hat, den geopferten Bauern zurück zu erhal digungen zählen können; es entstehen aber dar
ten und dabei stets noch den Vortheil des An aus so verwickelte und interessante Spiele, daß
zuges zu behaupten. Die richtige Führung des wir die umständlich im folgenden Abschnitt II.
schwarzen Spieles bedarfjedenfalls einer größeren allein betrachten wollen.
Umsicht, da z. B. eine verspätete Deckung des Von den Autoren empfehlen wir, außer Jä
Bauern auf f4 leicht höchst nachtheilige Folgen nich’s Analyse Vol. II, namentlich:
haben könnte. Wenigstens bleibt es im prakti Lopez, 1584, S. 92, 95, 97.
fchen Spiele in solchen Fällen äußerst schwierig, Selenus, S. 203, 205.
den richtigen Moment zu treffen,in welchem durch De la Bourdonnais S. 107.
zweckmäßiges Wiederaufgeben der doch ungenü Greco, 1784, S. 73–80.
genden Deckung die Position ausgeglichen wer Stamma, 1745, S. 33–42. -
den kann. Von den fieben unregelmäßigen Zü Cozio I. S. 51, 65, 147, 163, 178,330.
gen, welche wir einzeln durchgehen, verdienen die - II. S. 312, 325.
Spielarten 3. Sg1–f3 d7–d5 4. e4–d5: Bertin, 1735, S. 34–36.
Lf8–d6 und 3. Sg1–f3 f7–f5 besonders Lewis, 1842, S. 143
32
250 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt I. §. 1. 2. 3. 4. .
$. 1. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. _ e2-e4 f2-f4 Sg1-f3) e4-d5: d2-d4 c2-C4 Lf 1 - d.3 –
e7-e5 - e5-f4: d7-d5 Lf8-d6*) g7-g5 b7-b6 –
1) Weiß zieht diesen Springer nicht allein um oder 5. Lf1–b5+. Man vergleiche hierzu
das Schach, welches ihm die feindliche Dame das Gambit Allgaier's $. 2. No. 2.
auf h4 zu geben droht, abzuwehren, denn in Diese Stellung kann auch auf eine andere Art
dem Abschnitt vom Laufergambit wird man im Gambit des Allgaier entstehen, nämlich:
sehen, daß dieses Schach an sich für Weiß 1. e2– e4 e7– e5
nicht gefährlich ist, sondern vielmehr, um so 2. f2– f4 e5– f4 :
rasch als möglich mit den Steinen der Kö 3. Sg1– f3 g7–g5 -
nigsseite einen heftigen Angriffzu beginnen 4. h.2– h4 g5–g4
und ihn bald durch die Rochade mit dem 5. Sf3–g5 d7–d5
Thurme h1 noch zu unterstützen. In den 6. e4– d5: c.
später folgenden Untersuchungen glauben wir a) Zieht er statt dessen 8. Dd5–d4, so giebt
aber bewiesen zu haben, daß Weiß den An Weiß mit der Dame auf e2 Schach, stellt
griffnichtdurchzusetzen vermag,Schwarzhin Schwarz dann die Dame entgegen, so folgt
gegen den eroberten Gambitbauern decken und 9. Lc1–f4: und nach dem etwanigen Ab
erhaltenkann;jedochist als Bedingung hierzu | tausch der Damen, die Rochade nach c1.
nöthig, daß er sogleich 3. g7–g5 thue. 7) Es würde nun folgen:
2) Wenn Schwarz den Bauern das mit der Dame 17. Lf1–c4 S d8– e6
schlägt, so ist das Spiel den in der Eröff 18. Sg5– e6: L f5– e6:
nung4. $. 2. S. 240 ausgeführten gleich. 19. L c4– e6: D b6– e6:
*) Weiß nähme noch beffer mit dem Könige. 20. Df4– c7: De6– c6 und
*) Dieser Zug ist nicht so gut wie 5. Lf1–c4 | beide Spiele stehen gleich.
Unregelmäßige Vertheidigungszüge im angenommenen Springergambit. 251
9, 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
g2-f3: Se2-f4 –- --
g4-f3:
Dd1-e2+ Lc1-d2 o–o–o Sc:3-b5 Td1-d2: De2-c4 Dc4-f4: Td2-d8: –
Sg8-e7 Dd5-d4: Lc8-f5 Lb4-d2 Dd4-b6 o–o T Ta8-d8 Sc6-d8:7) –
De2-e5 Lf1-c4 Sc3-d5 ---
Th8-g8 Tg8-g7 -
g2-g3_ +
g2-g3 –
Lh5-f3: –
– ––
Lc1-f4: g2-g3 DdI -g4: –
Le7-h4 Lh4-g5 -
*) Ueber diesen Zug, welchen unter den Au zeugen, daß Schwarz auf diese Art den ge
toren besonders Stamma und Cozio weit wonnenen Bauern behaupten kann.
läufig behandeln, haben wir bereits Eini 2) So gewagt der Zug f7–f5 als Gambit
ges im vorigen Abschnitte mitgetheilt. Wir in der Rückhand auch in anderen Spielen
kamen dort nämlich durchdie Züge: 1. e2 sein mag, so ist er doch gerade hier gegen
nach e4 e7–e5 2. f2–f4 d7–d6 3. das Springergambit vollkommen ficher.
Lf1–c4 e5–f4: 4.Sg1–f3 zu dersel 13) Ginge Weiß mit 4. e4–e5 bei f5 vor
ben Stellung, welche Weiß erhält, wenn er bei, so zöge Schwarz dagegen 4. d'7–d5.
4. Lf1–c4 als Antwort auf 3. d7– d6 ) Dieser Zug ist zwar nicht zu empfehlen,
zieht. Durch diesen Zug des Laufers nach c4 er macht aber das Spiel für Schwarz auch
wird es Schwarz unmöglich, den Bauern f4 keineswegs verloren.
genügend zu decken, was er gekonnt haben *) Auf 5. d2–d4zieht Schwarz 5. d7–d6.
würde, falls Weiß 4. d2–d4gethan hätte. 16) Den Bauern f4 wird Schwarz nicht be
*) Hier würde auch 6. c2–c3 gut sein. haupten können. Hätte Schwarz statt7. Dg5
%) Wir machen hier den Leser darauf auf nachg2, 7. Dg5–e5f gezogen, so hätte
merksam, daß es im Königsgambit äußerst Weiß 8. Dd1−e2gethan und würde nach
gefährlich zu fein pflegt, den Bauern f7 her ebenfalls den Bauern f4 erobern können.
zur Unterstützung der Bauern des Gam ) Weiß könnte hier auch 7. Lf1–d3 ziehen
bits vorzurücken. und auf7. g5–g4 dann rochiren.
'') Aus den folgenden Capiteln, namentlich aus 18) Wenn Weiß statt dessen rochirt, so spielt
Abschn. IV,V undVI,wird man sich über Schwarz 6. Th8–g8 dagegen.
252 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt 1. §. 4. 5. 6. 7.
1. 2, 3. 4. 5. 6. 7. 8.
) Schwarz könnte hier auch d7–d5 ziehen, *) Der richtige Zug würde 5. Lf8–g7 ein.
Weiß thäte aber dagegen 4. e4–e5, wo *) Schwarz ist nun vielleicht im Stande, den
durch Schwarz nun doch zu dem Zuge Se7 Gambitbauern genügend zu decken.
nach g6 genöthigt wäre. *) Weißthäte wohl besser 8. Lc1–f4, um den
*) Vielleicht wäre 5. Lf1–c4 und, auf 5. |“ Angriffzu behaupten,welcherim Gambit häu
Lc8–g4, dann 6. c2–c3 noch stärker. fig den Verlust eines Steines reichlich ersetzt.
- "
9. Sf3–g5:,dieser Zug ist sehr gut.
No, IV,
9. - ---- - - - - - - f6– g5:
H. . . . . . . M... . 10. Dd1–h5+ Ke8–d7
e2– e4 e7– e5 11. h4–g5: S h6–g8
f2– f4 e5– f4: 12. Tf1– f4: Lg7–d4f
S g1– f3 h7– h6 13. c3 – d4: S c6 – d4:
d2– d4 g7–g5 14. g5–g6 S g8– e7
h2– h4 L f8–g7 15. g6–g7 Th8–g8
L f1 – c4 d7– d6 16. T f4– f7 Dd8 – e8
C2 – C3 g5–g4, dieses 17. Dh5– d5 b7– b5
scheint uns hier der beste Zugzu sein; man ver 18. D d5– d4 : b5– c4:
gleiche dazu Abschnitt W. 19. D. d4– f6 und gewinnt.
Eröffnung 5. Abschnitt II.
G a m b i t d e s C. u n n i n g h a m.
Diese Spiele stehen im Alexandre:
," es–e „ re=r „sst – , urt-es
erz– es “ eb – fl: “ LFs – er “ Leiha
$ 1. 5. --- ……………. …………… Tab. 40. Col. 33. 34.
- g2–g3 O-O Kg1 – h1
$. 2. 5. f4–g3: 6. g3–h2+ 7. Sg8–h6
$. 3. 7. Lh41– e7 Tab. 40. Col. 18–21.
Im Gambit des Königsspringers deckt der unter dem Titel erschien: The noble game of
Anziehende durch den Zug3.Sg1–f3 das Feld Chess, containing rules and instructionsfor
h4 und wehrt also das Schach von der Dame, the use of those who have already a little
welches dort droht, ab. Willnun Schwarz den knowledge of this game ..., und in dem er
noch Schach geben, fo muß er dies in zweiZü ften Theile der, von Stamma besorgten, zwei
gen mit dem Königslaufer bewirken; Weiß hat ten Ausgabe seines Werkes, 1745, S. 54–64.
unterdessen den gewöhnlichen Zug 4. Lf1–c4 Die Anfangszüge dieses Spiels zeichnen sich
gethan und hat also nun die Wahl, ob er mit durch ihre besondere Lebendigkeit aus, und bil
dem Könige, wie im Gambit des Königslaufers, den eine der interessantesten und geistreichsten Er
nachf1 ziehen, oder ob er den Bauern g2 nach öffnungen. Könnte der Anziehende, wie in Ita
g3 zwischen das Schach setzen will. Durch die lien,frei rochieren, so wäre, wie Ponziani,1782,
fen letztern Zug entsteht dann das Spiel, wel S. 122 zeigt, eine Vertheidigung dieser Partie
ches man jetzt allgemein das „Gambit des Cun nicht möglich. Bei unserer beschränkten Rochade
ningham“ nennt. Diesen Namen haben ihm wiegt jedoch die vortheilhafte Stellung des An
zuerst Stamma, 1745, und Philidor, 1749, greifenden das gebrachte Opfer nichtvollkommen
S. 117. nach dem angeblichen Erfinder gegeben. auf. Indeffen muß der Zug 3. Lf8–e7 den
Stamma sagt nämlich S. XVIII: There is noch als ein Fehler betrachtet werden, da Weiß
another Gambett, where three Pawns are nach4. Lf1–c4 Le7–h4+ nun mit 5. Ke1
given away; and therefore it is called the nach f1 den Gambitbauern wieder gewinnt.
three Pawns, or Cunningham's Gambett, Man vergleiche übrigens:
from the supposed Inventor. Cunningham Cozio I. S. 75, 121, 129, 135.
selbst war kein Autor über das Schach, aber ein -- II. S. 305, 375.
berühmter Spieler und starb, wie Twiß, 1787, Sarratt, 1808, I. S. 174. II. S. 150.
S.127 angibt, 1732 in Schottland. Die aus Allgaier Tab. VI.
führlichsten Bearbeitungen eines Gambits fin Walker, 1841, S. 166, 169.
det man Seite 1–18 in dem Werke des Capi De la Bourdonnais S. 106.
tain Joseph Bertin,welches 1735zu London Lewis, 1843, S. 344
256 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt II. §. 1. 2. 3. 4.
§. 1. 1. Weiß: e2 – e4. Schwarz: e2 – e5.
A B. fTS – f4. EH5–14:
*) Man zieht diesen Laufer, um entweder mit noch der Schwarze vertheidigen könne (vergl.
dem Könige nach f1 zu gehen oder sobald Ponziani, 1769, S.210. oder Mosler
als möglich zu rochieren. Durch den Zug4. Tab.6.Col.V), in seiner zweiten Auflage,
h2–h4 könnte man das Schach desFeindes 1782, ist er jedoch anderer Meinung.
abwenden. (Vergl. Eröffn. IV. S. 242) *) Nimmt Schwarz nicht sogleich den Bauern,
2) In Folge diesesZuges kann Weiß den Bauern fo thut Weiß dieselben Züge, die er gethan
auff4 wieder gewinnen, und es ist deshalb haben würde, wenn er schon auf h1 mit
3. Lf8–e7 fehlerhaft. feinem Könige fände.
*) Dieses ist der Zug, welcher das Gambit des | ') 10. Sf3–e5 ist der allein richtige Zug.
Cunningham bildet. *) Dies ist nicht so gut als 9. Lc1–h6, eben
*) Zöge Schwarz den Laufer nachg5zurück, so fo unwirksam scheint 9. e4–d5:.
könnte Weiß rochiren. Auf5. b7–b5würde | *) Ohne dieses Schach könnte Schwarz im fol
etwa folgen: 6. Lc4–f7+ Ke8–f7: 7. genden Zuge rochiren.
Sf3–h4: h7–h5 8. o–o g7–g5 9. | %) Um nicht durch 11. Se5–f7+ zu verlieren.
Sh4–g2 und Weiß steht im Vortheil. ) Diese Variante ist aus dem Philidor,1803,
*) Noch stärker wäre die Rochade, wenn der | S. 82. entlehnt. Die für Schwarz nach 7.
König gleich auf hl gesetzt werden könnte. Lh4–e7 angegebenen Züge find wohl die
Ponziani glaubte erst, daß sich auch dann besten, welche sich für ihn finden laffen.
Gambit des Cunningham. 257
Sh2-g4: ---
---
Sb1-C3 Sf3-h2: –
f6-g5: Lg3-f4 ---
Sg6-e5+ Dh5-f7+ Se5-c4+ Df7-d5+ a2-a3+ b2-b3+
Ke8-e7 Ke7-d6 Kd6-c5 KC5-b4 Kb4-a4 ==
*) Durch diesen Zug, meint Philidor, müffe immer recht gut. Ueber die Fortsetzung die
Schwarz die Partie gewinnen; er läßt Weiß fes Spieles fehe man No. II. der erläutern
dagegen 8. e4–e5 ziehen, um dadurch den Spiele am Schluffe dieses Abschnitts.
den Laufer f6 zu erobern. Derselben An **) Lewis, 1843, S.345 bricht hier ab und
ficht ist auch der Anonimo (Ercole del meint, daß Weiß mindestens ein eben so
Rio) in der Kritik des Philidor'schen gutes Spiel wie Schwarz habe.
Werkes (LolliS.368: Il Cunningham **) Es ist schwer zu entscheiden, wer nun im
tiene per vincitore il B, ma il Phili Vortheil sein mag. Philidor, aus dem
dor tiene il N. con piü ragione). All dieses Spiel entlehnt ist,zieht jetzt h7–h6
gaier sagt hingegen, und wohl mit Recht, und läßt Weiß dagegen 20.Tc1–c5thun,
1823,S. 88: „Dem ungeachtet wird das er übersieht aber dabei, daß Weiß durch 20.
Spiel unter gleich guten Spielern nicht so Lf4–h6: gewonnen haben würde.
entschieden verloren für Weiß sein, als es ') Ebenso könnte Weiß auch spielen, wenn
Philidor ausführt.“ Schwarz 7. Lh4–g3 gezogen hätte.
3) Dieser Zug ist sehr wichtig, weil er den **) Nachdem Schwarz den Springer genommen
feindlichen Officieren das Feld g5 wehrt. hat, muß er mit der Dame vor den König
«) Weiß mag nun die Dame nehmen, oder und dann nach c5gehen; auch kann er den
nehmen laffen, das Spiel von Schwarz ist Thurm mit dem Könige nicht nehmen, ohne
33
258 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt II. §. 3.
1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e5–ez.
D. fS-f4. E5–14
5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12,
7. - - -
8, --
9. -, IDc5-d4:)
10. .
11.
12.
13.
14. e
15. -
16. . - -
17, . A -
21. . . –+"
g7-f6: f6- e5:
auf f7 von der Dame Mat zu bekommen. geht mit dem Könige nach dé, so tauscht
Hätte der Thurm aufg/ das Abzugsschach Weiß Laufer und Dame und gewinnt dann,
gegeben, so mußte der König nach d8ziehen. indem er den Thurm h8 erobert. Womit
Nahm nun Weiß im folgenden Zuge mit Schwarz den Laufer nimmt, ob mit dem
dem Laufer den Springer g8,fo zogSchwarz Bauern oder mit dem Laufer, macht keinen
am besten dagegen 12. Dc5–d4, obgleich wesentlichen Unterschied. Den Thurm kann
auch 12. Dc5–f2 durch ein nachher erfol- Schwarz aber nochimmer nicht mit dem Kö
gendes immerwährendes Schach von Seiten nige nehmen, weil Dh5–f7 Mat droht.
der Schwarzen das Spiel unentschieden ge- | *) Wäre die schwarze Dame vorher nach e3 ge
- halten haben würde. gangen, so könnte Weiß nun den Bauern fó
*) Schwarz bekommt sehr viel für die Dame, mit der Dame nehmen und dann auf f5
steht aber zu schlecht, um seinen König be- Schach bieten.
schützen zu können. *) Dies scheint der beste Zugfür Schwarzzu sein.
*) Auf e5 ginge die Dame sogleich durch den | *) Geht der König nach e5, so giebt Weiß auf
Zug Lc1–f4 verloren. e8 Schach und gewinnt nachher die Dame
*) Nimmt Schwarz den Laufer nicht, sondern gegen den Springer c3.
Gambit des Cunningham. 259
Lc4-d5+ e4-d5#
a7-a5 Dd4-d5:
Sb1-d2*) Dh5-f7 Lg5-e39) Kh1-g2 Df7-d5+ Dd5-f7+ –
[Ke7-d6)] Sg8-f6 Sf6-e4: Se4-g3+ Dd4-e3: Kd6-e7 Ke7-d69) –
Df7-f8 Lg5-f6: Lc4-d5+ Sd2-c4+ c2-C3 --
Th8-f8: Kd6-c6 g7-f6: Kc6-b6 Kb6-b5 –=
Dh5-h4 Tf8-g8: Lg5-e7+ Lc4-d5“ a2-a4+ Sd2-c4+ --
g7-g6 Sb8-a6) Th8-g8: Kd6-c6 . Kc6-b5 K(b6.a5) –
Lc1-f4 e4-e5 e5-f6: Lf4-e5 ---
De5-e7 De7-f7: g7-f6: *) -
7) Es ist am besten, Schwarz geht gleich mit | '') Schwarz konnte in diesem Spiele an ver
dem Könige vor seine Bauern, da, wie wir schiedenen Stellen die Dame opfern,er würde
bereits gezeigt haben, es Weiß doch immer aber wegen der schlechten Lage seines Kö
erzwingen kann. Außerdem nöthigt Schwarz nigs die Partie doch nicht retten können.
aber nun auch zu einem Deckungszuge,denn 12) Schwarz kann nicht gut anders ziehen.
er droht mit der Dame den Bauern e4zu s) Beffer würde es sein, hier 9. d2–d4 zu
schlagen oder auf g1 Mat zu geben. ziehen, da, falls der Springer genommen
«) Das Feld c3wäre beffer für den Springer, wird, das Schach auff7 noch gegeben wer
er kann jetzt aber nicht dahin gezogen wer den kann und dann wirksamer ist.
den,weil manzugleichden Laufer decken muß. ) Dieser Zug scheint sicherer zu sein, als 9.
») Zöge Weiß hier 16. Sd2–f3, so würde Ke8–f8, ist es aber in der That nicht.
Schwarz nicht mit dem Springer auf g3 Wäre der Könignachf8gegangen,und Weiß
oder f2 Schach bieten, sondern beffer den zöge dann 10. d2–d4, so würde Schwarz
Laufer g5 schlagen. wohldurch 10. d7–d6 dagegen gewinnen.
•) Dies ist die günstigste Variante, welche 1 s) Wenn Schwarz diesen Bauern auch nicht
Schwarz erlangen kann. nähme, so fände Weiß doch sehr gut.
260 Buch 1. Eröffnung 5. Abschnitt II. §. 3.
1. Weiß: eB– e4. Schwarz: E2 – E5.
B. f"2– f'4, e5– f4 :
5. 6. 7. 8. 9. 10, 11. 12.
24.
25.
26. _d4-e5:
O-O g7-h6:
27. Lc1 -h6: Lh6-g7:
d7-d6 d6-e5: Lf6-g7:
28 Sb1-C3 Lc1-h6:
Th8-f8 C7- C6 g7-h6:
29, d2-d4 Lc1-h6:7) e4-e5
- O-O Lf6-e5: Le5-f6 g7-h6:
30. Tf1-f7:
Le5-d4: Tf8-f7:
31. -
34.
Sb8-c6
*) Den Springer konnte Schwarz mit dem Lau nachher durch 17. Dh2–g2 Mat, welches
fer, 9. Lf6–e5, nicht nehmen, weil Weiß Schwarz nicht mehr abwenden kann.
dann 10. Tf1–f7: gezogen haben würde. s) Der Erfolg wäre derselbe gewesen, wenn
*) Dieser Springer deckt den Thurm und greift Schwarz im 10ten Zuge nach g8 und f8
die Dame an, er droht aber zugleich auf c4 rochirt hätte. Uebrigens hätten sich einige der
einfehrgefährliches Schach, welchem Schwarz vorhergehenden Varianten bei dieser Spiel
nicht entgehen kann. art wiederholen können, welche der Kürze
*) Nimmt Schwarz mit seiner Dame den Lau wegen weggelaffen find.
fer c4, fo zieht Weiß 16. Tf3–f6, und 7) Weiß könnte auch den Laufer e5 mit dem
gewinnt durch den Abzug dieses Thurmes. Bauern nehmen und fände dann gewiß et
- *) Schwarz kann nun seinen Laufer f6 nicht was beffer als Schwarz, da der Springer h6
öfter decken. doch noch nicht gezogen werden könnte.
*) Zöge Schwarzz. B. 14. d'7–d5, so brauchte a) Nimmt Schwarz mit dem Laufer f6 den
Weiß diesen Bauern nicht zu nehmen, fon Bauern e5, so würde Weiß dennoch 14. Dh5
dern könnte mit der Dame den Bauern vor nach f5 ziehen.
dem Könige schlagen, 15. Dh5–h2:; wird ) Zieht Schwarz 14. f7–f6, so nimmt Weiß
nun der Laufer c4 genommen, so giebt 16. den Bauern h7 mit Schach und spielt dann
Ta1 – g1t Schach und die Dame droht 16. Tf1–f6f.
A
Gambit des Cunningham. 261
C7-C6 *)
Tf1-f7: Tf7-g7 Dh5-g5+ Dg5-e5 --
De7-b4 Ke8-d8 Kd8-e8 -
6. h
Ld5-b3
Sf6-e4: D d1-e2
Dd8-e7 Lb3-f7+
Ke8-f8 De2-h2:
Se4-g3+
7 Sf3-h4: e4-d5: Dd1-e2+ De2-h2:
- Sf6-d5: Dd8-h4: Ke8-d8 - Dh4-h2 **)
*) Sarratt sagt in der Anmerkung (d) beim *) Es ist besser dies doppelte Schachzu geben,
25ten Spiele, (Sarratt, Treatise 1808. als den Laufer zunehmen,weilSchwarznun
Vol. I. S.174–177: This move is taken nicht den Springer dazwischen setzen kann.
from Capt. Bertin's treatise, but it is *) Das Schach mit der Dame wäre beffer.
certainly exceptionable) er habe diesen *) Mehr als Remis durch ein immerwähren
Zug von Bertin entlehnt, er halte ihn des Schach scheint Weiß in diesem Spiele
aber nicht für richtig. Die übrigen Autoren nicht erlangen zu können.
bekümmern sich nun fast gar nicht um den *) Wegen des Zuges Tf1–f8+ hat Schwarz
Zug 7. d7–d6, welcher, wenn man ihn die Dame von d7 nicht entfernt.
genau betrachtet, doch wohl nicht so grund 1) Weiß braucht vielleicht die Partie nicht re
falsch ist, wenigstens das Spiel nicht unbe mie zu halten, er könnte auch wohl 14
dingt verloren macht, wie dies Walker be Tf1–f3 ziehen.
hauptet, indem er, ohne eine Ausführung s) Dieser Zug ist sehr gut, und zuerst von
hinzuzufügen, nur bemerkt, daß man dage Stamma ausgeführt worden. (Vergleiche
gen 8. Lc4–f7 Schach nehmen würde. Stamma, 1745, S. 57–64)
G. Walker, 1841, S. 166: If he move 9) Der Zug 8. Lc8–h3 wäre nicht rathsam,
Q. P. one (7. d'7–d6), you equallywin da Weiß dagegen 9. Dd1–e2+ ziehen
by takingK. B. P.in answer,with Bishop würde. Stamma läßt hier Schwarz 8.
(8. Lc4–f7f). In der That macht der Lh4–e7 ziehen, Walker, 1841, S. 168
Zug 7. d7–d6 das Spiel remis. bemerkt aber richtig, daß der Zug 8. Lh4
a) Dieser Zug scheint besser zu sein, als 10 nach f6 wohl der beste sei.
LC8–h3, obgleich auch dadurch die Partie 10) Dies ist einFehler,aber auch bei12.Sb1nach
für Schwarz noch nicht verloren ginge. c3hätte Schwarz ein freieres Spiel behalten.
Gambit des Cunningham. 263
--- -
Dd1-d2 Dd2-h2: – -
Sb8-d'7 g7-g5 +
Dg6-f5+ Df5-d5+ –
Kd7-c6 ») -
Dg4-g7+ +
Dd5-f7+7) –
Ke7- d6 –
c2-c4 d2-d4 – -
Dd5-c6 Sh5-g3+ --
Lg5-d8: Dd1-f1: Kh1-h2: Kh2-g1 –
Tf8-f1f Seq-g3+ Sg3-f1+ Sf1-e3 --
Tf1-f8 Dd1-f:3+ Sb1-c3 - Tal-f1 Sc:3-e4 –
Kg8-f8: Se4-f6 Lc8-d7 Ld7-c6 Sb8-d7 --
Lg5-f6:'') Df3-f6 - Tal-f1 Kh1-h2: d3-d4 –
- Dd8-fö TT-f6T Td7-CEF SESIT) b7-bbT) -
Kh1-g2 Dh2-h4: Sf3-h4: –
Sg3-f1: De7-h4: Sf1-d2:“) –-
Kh1-h2: –
f7-f6 --- -
'') Dieser Zug ist im Alexandre Tab. 40 wohl unentschieden bleiben. Die nächsten
Col.26.alsvonStamma herrührend aus Züge könnten etwa sein: „
enthält. Wahrscheinlich hat Alexandre die Uebrigens hätte Schwarz ein besseres Spiel
Ausgabe des Stamma von Lewis, Lon behalten können, wenn er im zwölften Zuge
don 1819, benutzt, welche uns jedoch nicht nicht genommen (12.Sf6–e4), sondern
vorliegt. - 12. h7– h6 oder 12. Dd8– d6, oder end
) Im Alexandre steht hier 19. Kf8–f7, lich 12. Sb8–c6 gezogen hätte.
es wird aber für Weiß dann nicht ganz | *) Beffer wäre hier 15. Kf8–f7:,wie dies
richtig fortgespielt. auch Lewis, Lessons I. Seite 270, und
--
3) Schwarz wird zwar dengewonnenen Bauern in einem neuesten Werke S. 347 zieht.
behaupten; da Weiß aber den Vortheil hat, 1) Stamma zieht 12. Lc8–h3,dies ist aber
zwei gleiche Figuren gegen Springer und nicht gut, weil 13. Sb1–c3 darauf fol
Laufer behalten zu haben, so wird das Spiel gen würde.
264 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt II.
Der einzige Zug, durch welchen Schwarz im wie in allen Gambitspielen, complicirt und noch
Springergambit Vortheil erlangen kann, ist 3. dadurch erschwert, daß die Züge genau in der
g7–g5, mit der Absicht,die Bauern f4 und g5 hier folgenden Ordnung geschehen müffen: 5.
auf diesen ihren Feldern zu erhalten, damit der Sf3-eßg Lf1–C4 7 d?- das g2-g3 NE
Laufer c1 nicht in das Spiel komme. Von die h7-h5 “Th8-h7 " (f4-f3] “Sb8-c6“
fer Regel muß Schwarz jedoch abgehen, sobald Wenn Schwarz von dieser Spielart abweicht, so
Weiß 4. h.2–h4 thut, weil es in diesem Falle wird die Vertheidigung sehr schwierig. Im 5ten
nicht rathsam ist, 4. f7–f6 oder 4. Lf8–e7 Zuge kann er übrigens auch 5. Sg8–f6 und,
dagegen zu spielen. Der Bauer g3 muß also hier wenn er den Gambitbauern aufgeben will, 5.
nach g4 vorgehen und dadurch den Springer f3 Dd8–e7,5. d7–d6 oder, jedoch weniger gut,
zum Zuge nach e5 oderg5 bewegen. Durch den 5. Lf8–e7 spielen.
letzteren Zug entsteht dann dasGambit, welches Zum Vergleichen für diesen Abschnitt em
man jetzt allgemein Gambit des Allgaier nennt, pfehlen wir namentlich:
welches aber nicht besonders empfohlen werden Salvio, 1723, S. 56, 58, 60. “
kann, da Horny zeigt, daß Weiß den Sprin Greco, 1784, S. 72.
ger und den Angriffauffolgende Art verliert: 5. Cozio, I. 48, 85, 98, 123, 165, 167, 172,
Sf3–g5 6 Sg5-f7: 7 Dd1-g4: 8 Dg4-f4: 180, 196, 329.
h7-h6 “Ke8-f7: "Sg8-f6“ (Lf8–d6] Lolli S. 216, 219.
Bedeutend stärker ist 5.Sf3–e5, und in neue Mosler Tab. VII.
ster Zeit hat Herr Kieferitzky sogar in Zweifel Allgaier Tab. VII.
gezogen, daß hier überhaupt noch eine genügende Horny, 1839, S. 144–156.
Vertheidigung möglich sei. Indeffen läßt sich eine Lewis, II. S. 184, Treatise S. 281–289.
solche, wie wir bereits in einem besondern Ar De la Bourdonnais S. 91, 93, 96, 101.
tikel des Palamède, 1842, S.301. dargethan Walker, 1841, S. 125–131.
haben, allerdings zum Vortheil des Schwarzen PolytechnicJournal Sept.1841,S.141–144.
aufstellen. Die ficherste Vertheidigung ist aber, Palamède, 1842, I. S.77, 117,298–307.
34 -
266 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt III. §. 1 und 2.
$. 1. 1. Weiß: es– e4. Schwarz: e1–es.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 4), 10.
8.
9 Df4-f:3) c2-c3
- (Lf8-d617)] TSb8-c6 Sc6-e5
10 - 9 „•
Lf1-c4+
Kf7-g7 Df4-f3
Sb8-c6
Df4-f:5
11. -
- Ld6-g3+
doch hat Schwarz hierzu keine Zeit und lingsfitte mancherAutoren, irgend einSpiel,
hätte beffer die Dame nach g6 gezogen. selbst aufKosten der Wahrheit,besonders zu
3) Seine Dame nimmt die Richtung a2, g8 begünstigen oder in den Hintergrund zu stel
ein, um möglicher Weise noch wieder ins len:da ichkein besonderes Lieblingsspielhabe,
Spiel zu kommen; jeder,andere Zug hilft so hoffe ich, in jenen Fehler nicht zu ver-
ihm eben so wenig: z. B. aufd7–d6folgt - fallen. - v Blgr.
15. Df4–f6f, der König muß nach e8, ) Böte Lc4–b5 Schach, um bei dem er
dann giebt Laufer d3 auf g6 und-Bauer folgten Umtausche der Figuren nicht durch
e5 auf e6 Schach, wodurch feine Dame Springer e5 genommen zu werden, so zieht
verloren geht. Schwarz 14. Lc8–d7; hätte Weiß aber
4) Dieser Zug ist sehr schlecht, weil Schwarz vorher Tf1–e1 gezogen, so wäre er durch
dabei zwei Tempi verliert; besser wäre 11. 14. Se5–f3+ verloren gewesen. Diese
Sb8–c6. Spielart ist von Silberschmidt, 1829,
s) Allgaier, aus dem die meisten dieser Va S. 119 ausgeführt.
rianten entlehnt sind, zieht hier fehlerhaft 7) Die Entdeckung dieses scharfsinnigen Zuges,
De7–e8:, worauf Weiß rochirt und den welcher den Angriff der Weißen vollständig
Springer gewinnt. Der Leser wird bemerkt paralysiert, gehört Horny, in dessen Werk
haben, daß die Weißen von jenem Verfaffer der Zug genügend durchgeführt ist.
mit besonderer Vorliebe behandelt sind,was 1 s) 9. Df4–f2,wie JänischBand II. bemerkt,
für ein Lehrbuch nicht ganz paffend ist, da ist etwas besser, kann den Verlust des An
der Lernende leicht falsche Begriffe über die griffs und der Partie aber auch nichtabwen
Stärke eines Spieles erhält. Esist aber Lieb- | den. Es würde 10 Kf7–g7 folgen.
268 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt III. $. 3. 4. 5.
$. 3. 1. Weiß: eB-e4. Schwarz: e2 – es.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
3. TSSTET
4. e Lf1-eX Kel-f1 d2-d3 Sg4-f:2
- - Le7-h4f Dd8-g5 h7-h5 Sg8-f6
5. h4-h5 Sg4-f2 d2-d4 –
§ 4 Le7-h4f Dd8-g5 Sg8-f6 +
1“ Selfs - haha . . sfses - Lf-ca . d2-da Ses-f7: Ddie2. Kele2
g7-g5 g5-g4 Sg8-f6 TD d8-e7 Td7-d6T De7-e4F DeA-e2 Td6-d5
2. e - - Lc4-f7+ Lc1-f4:*) d4-e5
Ke8-d8 d6-e5: Lc8-d7
3
s -
d2-d4
d7-d6 Se5-d3 Lc1-f4:)
Sf6-e4: Dd8-e7 Dd1-e2
Lf8-g7 C2-C3
h7-h5
4.5 e
-
-
s
Se5-g4:
Sf6-e4: "Dd8-e77)
Dd1-e2 Sb1-c3
Se4-g3 De2-e7
Lf8-e7: Th1-h2
d7-d5
5. [h7-h5)
6. DdI-h5+
- Sf6-e4: Ke8- d8
7, Lc1-f4: Lf4-g5 Sb1-c3 Lg5-f6:
- f7-f5 d7-d6 Sg8-f6) c7-c6 De7-f6:
8. e (Lf1-c4*) Sb1-c3 Lc4-f7+ Lc1-f4:
- Sg8-f6 d7-d6 %) Ke8-d8 Sb8-d7
9, - Lc1-f4: Lf4-g5 Lc4-f7+
C7-C6 d7-d6 Sg8-f6 Ke8-d8
') Das Feld e5 ist besser für den Springer als den Springer nehmen und,wie oben, nachher
g5, weil er sich von e5, wenn er angegrif- mit dem Könige nach c8 gehen. Hierdurch
fen wird, zurückziehen und dann häufig eine gewönne er zwar keinen Officier, behielte aber
andere günstige Stellung einnehmen kann. dennoch das Uebergewicht, weil er mit De7
*) Schwarz nöthigt so den Springer, aufgA zu nach c5+–h5 droht, sobald Weiß rochirt.
schlagen,worauf dann 6. Lf8–e7folgt und | *) Philidor, aus dem dieses und das folgende
Schwarz den Angriffgewinnt. Indeffen ver- Spiel entnommen,bemerkt hier,1803,S.67:
dient 5. h7–h5 dennoch den Vorzug, weil Dans la situation présente, il a un pion
nach 5. d7–d6, wie Kieferitzky im Pa- de plus que vous; celui du fou de son
lamède, 1842, I. S. 306 zeigt, der Gam- Roi: mais ce pion qui devrait former la
bitbauer leicht verloren gehen kann. tête, se trouvant en arrière, restera in
*) Ginge 10. Lc8–g4, so könnte Weiß 11. utile, tant qu'il ne pourra pas déborder
Df3–g3. oder 11. Lc1–f4: nehmen. la quatrième case du fou de votre Roi.
4) Es istnichtrathsamden Bauernc2zunehmen. | 7) Auf7. d7–d5, folgt 8. Sg4–f2.
*) Böge Weiß 9. L7–b3, so würde Schwarz | *) Philidor, 1803, S.69: Lejeu est à peu
Gambit des Allgaier c. 269
Schwarz: e5-f4:
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Lf 1-e2 –
Sg8-f6 ---
Lf1-b5 Lb5-c6: Sc3-e2 Df3-g3: Lc1-g5: Ke1-f2: –
Lc8-d7 b7-c6: Ld7-g4 f4-g3: g3-f2 Ta8-b8 –
Lf1-d3 Sc3-e2 Ke1-f2: Lc1-f4: Lf4-g5: Ld3-e4: Se2-c3 Ta1-e1
Sb8-c6 Lg3-f2 LC8-g4 Lg4-f3: Sf6-e4 Lf3-e4: f7-f5“) E-T T
---
Sfº7- h8: –
d5TET IT
e5-e6 e6-d7 Lf7-d5 –
Kd8-c8 Sb8-d7: c7-c6 -- -
16. - w -
Lc1-g5
TLg7-f6
würde. Hätte aber die Dame, 11. De T–e4t, Deckung berauben und später den Bauern des
den Bauern geschlagen, so mußte Weiß 12. Gambits verlieren.
Dd1–e2 dagegen spielen. Wollte Schwarz diesen Bauern durch Lf8
1) Dieser Zug wird von den Autoren mit Recht nach h6 vertheidigen, so würde ihn Weiß
als der beste Vertheidigungszug angegeben. dennoch sogleich nehmen und dann rochieren,
») Jetzt den Bauern d2–d4zuziehen,wie Ex wodurch er den Thurm bei der Rochade auf
cole del Rio und Lolli in einigen Spielen die offene fLinie brächte. Dies wird durchdas
thun,würde nur einen schwachenAngriffgeben. Vorrücken des Bauern 9.f4–f3 erschwert.
») Dies ist zwar der beste Zug für Schwarz, Schwarz ist mit seinem Könige den Angriffen
dennoch kann Weiß noch verschiedene heftige der Weißen noch bloßgestellt,muß beivorfich
Angriffe versuchen. Der Thurm steht nämlich tigem Spiele aber gewinnen. Er hat nämlich
aufh7 in der Folge nicht günstig, und außer zwei leichte Officiere gegen Thurm und Bauer
dem kann Weiß immer Springer und Laufer gewonnen, was, wie wir S. 12 angaben, ein
für den Thurm und den Bauern f7 opfern, Vortheil ist. ZweiOfficiere mögen allerdings,
wodurch er einen starken, wenn auch unzu ebenso wie Thurm und Bauer,ungefähr gleich
reichenden,Angriffgewinnt. Demselben könnte 6 Bauern gerechnet werden, da sie sich aber
Schwarz sich zwar gänzlich entziehen, falls gegenseitigkräftiger unterstützen,als dies beim
er statt 6. Th8–h7, 6. Sg8–h6 zieht, Thurm und Bauern gewöhnlich der Fall sein
er würde dann aber den Bauern h5 feiner kann, so gebührt ihnen entschieden der Vorzug
Gambit des Allgaier c. 274
---
Lc4-f7 Lf7-h5: Se5-g6+ Sg6-f4: Sb1-c3 Sf4- d5 Ddl-g4f Sc3-d5: +
Ke8-F8 Lg5-f4: Kf8-g7 Sg8-f6 Dd8-e7 Sf6-d5: Kg7-h8 –
Th5-h8 --- -
O-O g2-g3 –
Kf7-g7 ') –
o–0 g2-g3 Tf1-f4: 8)
Kf7-g7 Lh6-f4: Lc8-e6 ---
Dd1-d2 Sd3-f4: Sb1-c3 o–o–o +
Lg5-f1: h5-h4 h4-h3
Dd 1 - d2 –
Le7-h4+ +
h4-g5: Dd1-d2 Sb1-d2: Sd2-f3: –
Dd8-g5: Dg5-d2f g4-f3: LC8-g4 +
7 g3-f4: Kf1-g2
- - Dd8-f6 Lg5-f4: C7-C6
8,
II o - Le2-f3
[Dd8-g5*) Lg4-f3 g2-f3:
Dg5-g2
Sb1-c:3 Th1-h4:
12. • • • • –– ––
Sb8-c6 Lg4-e2
I3 Th1- h4: Kd1-e2:
- Lg4-e2 Dg5-g2
14, - --
1) Walker's Ausspruch im Polytechnic Jour- *) Dies ist das einzige Mittel hö noch zu halten.
nal, September 1841, S. 142, beim Zuge *) Weiß wird den Bauern h4 erobern.
6. Th8–h7, ist unmotiviert. Er sagt dort *) Von diesem Zuge, welchen man schon bei
nämlich: This move (6.Th8–h7) is pa Salvio, 1723, S. 60,findet, sagt Lolli
tronized by Philidor, Ponziani etc. zwar S.218, daß er den Schwarzen einen
but it may yet turn out that ancient guten Angriff verschaffe (Finalmente sap
Greco plays stronger in placing K. Kt. piasi, che il N. nel suo tratto 5. in vece
at R. 3. (6. Sg8–h6). Nach dem Zuge della Pedona del Rocco (5.
6.Sg8–h6geht der Gambitbauer verloren. giuocar poteva l'Alf. di Re alla 2 di
») Weiß könnte nun auchg2–g3ziehen, aber esso Re (5. Lf8–e7); tenendo giuoco
der Angriff ist hier nicht so gut, als wenn dibuona offesa); es folgt aber6. Lf1 nach
Schwarz 6.Th8–h7gezogen hat. Cozio c4, und Weiß erlangt ein gutes Spiel.
bemerkt, Thl. I S. 167, bei Gelegenheit des ') Am besten ist hier 9. Lh4–g5, f4 kann
9. Zuges unserer 18.Variante: Se giuoca aber doch nicht lange vertheidigt werden.
la pedina del Cavallo del Re una Casa *) 10.g2–g3 würde auch ein guter Zug sein.
(9.g2–g3) Nero, cavi li suoi pezzi, si *) Weiß thäte hier beffer 12. Ld5–b3.
arroca, avrà buon giuoco. - 10) Weiß könnte hier 17. Dd1–d3 ziehen.
*) 14. Th1–h4 wäre auch ein guter Zug ) Es würde nun folgen:
Gambit des Allgaier c. 273
---
Lc1-f4: Sd3-f4: Tal-d'I: Sf4-g6 Th1-h7: --
Lg5-f4: Dd4-d1+ Sh6-f7 Th8-g8 -
Lc1-h6: ---
den Bauern h4 beschützt und zugleich dem hindert mit dem Könige das Feld f1 zu er
Thurme h8 Gefahr droht; Schwarz opfert reichen, und das Spiel remis zu machen.
aber den Thurm und gewinnt dafür einen | 1 ) Der Springer kann en prise gestellt wer
heftigen, vielleicht unwiderstehlichen Angriff den, da die Position der Weißenfo ungün
*) Wenn die Dame auf e5 schlägt, so kann fig ist, daß sie die Dame nicht für Thurm
Schwarz 8.f7–f6 oder, wie bei Sarratt, und Springer aufgeben dürfen, ohne durch
1813, S.208, 8. Sb8–c6 ziehen. f4–f3–f2 in wenigen Zügenzu verlieren.
35
274 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt III.
gab hier das Spiel auf, welches von den Herren | 24. L e3– c1 D c7– d6
Calvi und Devinck wieder aufgenommen und 25. e6 – f7: Kf8– f7:
gegen Hrn. Chamouillet fortgesetzt wurde. 26. S c3– e4 Dd6– c7
32. a5– a6 b7– a6 : 27. S. e4–g5+ Kf7–g8
33. b6–b7 S e7–g6 28. T el – e7: D c7– e7:
34. L b3– c4 T h8– e8 29. T h1 – e 1 D e7– f6
35. Lc4–b5. Hierzeigte Schwarzan, 30. Te1– e8+ Lg7– f8
daß er spätestens in neun Zügen Mat sagen 31. Sf4–g6 L c8–f5
würde, nämlich: 32. Dd3– f5: D f6– f5:
35. . . . . . . . .. . g4–g3+ 33. Sg6–e7+ Kg8–g7
36. Kf2– f3: Lf5–g4+ 34. Se7–f57 Kg7–f6
37. Kf3–g2 S g6– h4f 35. Te8– e6+ Kf6–f5:
38. Kg2–g1 Te8– e1+ 36. La2–b1 und giebt nachher Mat.
39. Lb5–f1 Lg4– h3
40. Sd1– e3 T e1 – a1 : No, VII.
41. b7– b8D Ta/1 – f1f vHudL. H. . . . . . ..
42. S e3–f1.: S h4– f3+ e2– e4 e7– e5
43. Kg1– h1 g3–g2+ f2– f4 e5– f4
Sg1 –f3 g7–g5
No, VI. h2– h4 g5–g4
Kieferitzky. Calvi. S f3– e5 L f8– e7, dies ist
1. e2– e4 e7– e5 kein guter Zug.
2. f2– f4 e5– f4: 6. L f1– c4 Le7 – h4
3. Sg1–f3 g7–g5 7. Ke1 –f1 S g8– h6
4. h.2– h4 g5–g4 8. S e5–g4: S h6–g4:
5. S f3– e5 h7– h5 9. D d1 –g4: d7– d5
6. L f1– c4 T h8– h7 10. Dg4–f4: d5– c4:
7. d2– d4 d7– d6 11. Th1 – h4: L c8 – e6
8. S e5– d3 f4– f3 12. b2–b3 Dd8 – d4
9. g2–g3 c7– c6 13. Sb1 – c3 S b8– d7
10 S d3–f4 Sg8– e7 14. L c1 – b2 f7– f6
11. S b1– c3 S b8 – d'7 15. D f4– c7: Th8–g8
12. Ke1 –f2. Es pflegt in diesen 16. T a1 – d1 c4– b3:
Spielen noch vortheilhafter zu sein, mit dem 17. a2–b3: Le6–g4
Könige nach c1 zu rochiren. 18. Dc7–g3 Sd7– e5
12. . . .. . . . . . . T h7– h8 19. Sc3– a4 D d4– e4:
13 Dd1–d3 Lf8–g7 20. Td1– e1 Lg4– e2+
14. Lc1 –d2 K e8– f8 21. Kf1 – f2 D. e4– d5
15. T. a1 – e1 D d8–"b6 22. Lb2– e5: f6– e5:
16. L. d2– e3 D b6– c7 23. Dg3–h2 O-0-0
17. L c4– e6 b7– b5 24. T e1– e2: b7– b5
18. b2– b4 Sd7– b6 25. D h2– h3+ K c8– b8
19. L e6– b3 a7– a5 26. Sa4– c3 Td8– f8+
20. a2 – a3 a5- a4 27. Kf2–g1 D d5–f7
21. L b3– a2 L c8– b7 28. D h3– e3 Tf8– e8
22. e4– e5 d6– d5 29. S c3–b5: Tg8–g6
23. e5– e6 Lb7– c8 MC. (..
Eröffnung 5. Abschnitt IV.
Wir haben bereits gesehen, daß der Gambit h2–h4, welches man bereits bei Cozio findet,
bauer im Springergambit auf keine andere Art und welches namentlich von Lewis ausgeführt
als durch 3.g7–g5 hinreichend gedeckt werden worden ist, den Bauern wieder gewinnt oder we
kann. Weiß jetzt nach diesem Zuge seinen Angriff nigstens dem Weißen ein sehr gutes Angriffsspiel
am kräftigsten mit 4. Lf1–c4 fort, und es verschafft. Ebenfalls unwirksam beweisen sich 4.
fragt sich nun, wie Schwarz darauf antwortet? Lf8–c5 und 4. Dd8–e7, denn gegen beide
Er kann entweder 4. Lf8–g7, was uns am zieht Weiß mit Vortheil 5. d2–d4; nimmt
sicherten zu fein scheint, oder 4. g5–g4 zie hieraufSchwarz 5. De7–e4f, so bringt Weiß
hen; über diese beiden Spiele werden indeß erst feinen König nach f2 und droht, die feindliche
die nächsten Abschnitte handeln. Jetzt wollen wir Dame mit dem Zuge Th1–e1 zu erobern.
die noch übrigen gebräuchlichen Gegenzüge,welche Man vergleiche zu diesem Abschnitte:
wir mit dem Namen, unregelmäßige Vertheidi Greco, 1784, S. 98.
gungen beim vierten Zuge bezeichnen, zusammen Bertin, 1735, S. 18.
stellen. Dieselben machen, mit Ausnahme des Zu Lolli, S. 235.
ges 4. f7–f6, das Spiel nicht verloren,gestat Cozio I, S. 44, 120, 161.
ten dem Angreifenden aber meist, bei guter Po Ponziani, 1782, S. 125.
fition den Bauern zurück zu gewinnen, und sind Amateurs, 1786, S. 235.
also nichtzu empfehlen. Außer 4. Lf8–g7kann Allgaier, Tab. V.
nämlich nur 4. h7–h6die hinreichende Deckung Lewis, 1842, S. 150–152.
bewirken. De la Bourdonnais verwirftzwar | - Il., 1834, S. 188–200.
auch diesen - letzteren Zug, weil Weiß mit dem - Treatise, S. 289–297
Springer nach e5 gehen und, wenn Th8–h7 Walker, 1841, S. 114, 115.
gedeckt hat, den Bauern f7 schlagen kann. In De la Bourdonnais, S. 92, 105.
der That giebt aber dasOpfer von Springer und Sämmtliche eben genannte Schriftsteller, aus
Laufer gegen Thurm und Bauer hier keinen ge denen wir unsere nachfolgende Darstellung zum
nügenden Angriff, und es scheint daher 4. h7 großen Theil entlehnen, sprechen über den Ge
, nach h6 vollkommen sicher zu sein. Allgaier, genstand dieses Abschnitts ungefähr dieselben An
Tab.V. empfiehlt als die beste Wertheidigung 4. fichten wie wir aus, und diesen hat sich auch Jä
d7– d6, es läßt sich jedoch darthun, daß 5. nisch in Band II. feiner Analyse angeschloffen.
278 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt IV. §. 1. 2. 3.
$. 1. 1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. - 7. 8. 9. 10.
3. - - -
7
e
O-O
d7-d5
e4-d5:
c6-d5: Dd1-e2“
Lc8-e6 LC4-b5+ De2-e5 Lf8-c5+
Sb8-c6 Dd8-f6 De5-g5:
8 - d2-d4 g2-g3 Lc1-f4: Dd1-f3: --
d d7-d6 h7-h6 g5-g4 g4-f:3: 7)
9 e4- e5 e5-d6: Dd1-e2+ - --
- Lf8-g7 d7-d5 Dd8-d6: -
3 –– –
- Sh6-f7 Sf7-g5
4. -
5. - d
6 Sg5-e6 d4-d5 –
- Dd8-e7 L c8-e6: –
7. e
8, --
9,
*) Diese Deckung, welche schon im vorhergehen *) DieserZug ist bei Allgaier angegeben, er ist
den Abschnitte als schlecht anerkannt wurde, aber nicht gut,weil 5. d7–d6 darauffolgt.
ist es auch hier. - *) Allgaier, 1841, S. 104, sagt beim 7ten
*) Der Zug 4. c7–c6 ist zwar nicht so gut Zuge des Weißen wohl mit Unrecht,daß die
- als 4. Lf8–g7,jedoch kann er ohne große fer ein besseres Spiel bekomme.
Gefahr für Schwarz gemacht werden. 7) Schwarz ist zwar um einen Officier stärker
*) Weiß könnte hier auch ein Spiel in der Art als Weiß, steht aber sehr beengt.
des Allgaier'schen Gambits machen, indem *) Allgaier, Tab.V. 1841, S. 102, erklärt
er auf f7 mit Springer und Laufer schlüge. mit Unrecht diesen Zug für sehr gut, weil
*) Wollte Weiß jetzt nicht mit dem Könige nach er annimmt, daß 5. c2–c3, welches mit 5.
g1 zurück gehen, so müßte er g2–g3,zie h7–h6 beantwortet wird, folgen müffe.
hen, würde dann aber durch 15. Dd6−eß *) Schon S.250, in EröffnungV. Abschn. I.
in große Verlegenheit gerathen. $.2. No. 1. find wir zu dieser Stellung ge
Unregelmäßige Vertheidigungen beim vierten Zuge des Springergambits. 279
Schwarz: e5-f4:
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
+
O-O d4-e5: Dd1-d5: Dd5-b5+ Db5-b7 Db7-c6+ Tf1-f4: --
Sd7-e5: De7-h4: g4-g3 Ke8-e7 Ke7- e6 K e6-e7 -
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
II. _ _Sbloß
Sc6-e7 C7-C6
$. 4. Sg1-f3 Lf1-c4 d2-d4 o–o*) g2-g3 Lc4-f7 Sf3-e5+ Tf1-f7+
" TETFT LFS-C5) Lc5-bbT TH7-HöT TIETT KESTF7E) TKf7TET KETTET
$. 5. Sg1-f3 Lf1-c4 [d2-d4] [Kel-f2) Th1-e1+ Te1-e5 Lc4-f7 Sf3-g5
g7-g5 Dd8-e7*) De7-e4f DeA-f5*) Lf8-e7 Df5-g4 Ke8-f7: Dg4-5
2 Lf7-g8:
Ke8-f8 Th8-g8:
3 Sb1-C3 Sc3-d5
e Df:5-f6 d7- d6 Df6-g7
4 s "
-
Lf8-g7 Sb1-c3
g5-g4 o–o 10)
g4-f3: Sc:3-d5
f3-g2: Tf1-f2)
De7-d8 Lc1-f4:
d7-d6
(Sg8-f60) h4-g5:
h6-g5:
3.
- s
Se5-d3
Sg8-f6 e4-e5*)
d6-e5: d4-e5:2)
Lc8-g4 Doll-d2
Dd8-e7
4. DdI -d2 Dd2-a5
-, - - Lc8-g4 Sf6-e4
5
z- d6- d5
Lc4-b5+
Lc8-d7
e5-f6:
Ld7-b5:
6. e5-f6:
C7-C6 C6-b5:
7 d2-d4 c2-c3 h2-h4 - Sf3-h24) Sh2-g4: o–o
s d7-d6 Sg8-eT Tg5 g/T Se7-gö Sg6-h4: TT-f3
*) Die Variante No.11.bildet den Anfang einer *) Geht Schwarz 10. Ke7–e8, so gewinnt
Correspondenzpartie zwischen den Clubs zu Weiß durch 11. Dd1–h5.
München und Augsburg, welche im Pa ') Nach e6 geht der König nicht,weil Weiß
lamède, 1842, II. S. 63. mitgetheilt ist. 12. Dd1–f3 ziehen würde.
Es wird dort beim 11ten Zuge bemerkt,daß *) Schwarz spielt nicht gut, indem er die Dame
11. Lg7–c3+ und dann 12. c6–c5 das vor feinen König stellt. Der Zweck des Zu
beste Spiel für Schwarz gewesen wäre, je ges 4. Dd8–e7 ist,Weißzu einer Deckung
doch würde auch hierdurch Weiß nicht in des Bauern e4 zu veranlassen.
Nachtheil gekommen sein. - 9) Zöge Schwarz 6. Sg8–e7 oder 6. De4
*) 4. Lf8–c5 ist nicht gut, gehört aber zu nach c6, so spielte Weiß dagegen 7. Lc4
denjenigen Zügen, welche man schwache Spie nach f7 f; auf 6. Lf8–e7 folgt aber 7.
ler häufig in der Vertheidigung der Gam Sf3–g5:.
bitspiele wird machen sehen. o) Durch das Preisgeben des Springers, wo
2) Der einfachste Zug wäre hier 6. h2–h4, von später noch mehre Beispiele vorkom
denn dadurch würde Schwarz genöthigt, ent men (namentlich f. Gambit des Muzio),
weder g5–g4 zu ziehen, oder den Bauern gewinnt Weiß stets ein Tempo und bringt
f4 zu vereinzeln. feinen Thurm ins Spiel.
4) Auf 7. g5–g4 folgt 8. Sf3–e5. ) Weiß nimmt die Dame nicht,weil Schwarz
) Geht der König, statt zu nehmen, nach eT, bei guter Position,zwei Springer und einen
so folgt 9. Sf3–e5. Thurm bekäme, und also besser fände.
Unregelmäßige Vertheidigungen beim vierten Zuge des Springergambits. 284
Ke8-d8 Sg8-e7: - -
Th1-fI g2-g3 Tf1-f2 h4-g5: g3-f4: Lc1-f4: Dd1-f3 Ke1-d2 Df3-h3: ---
Sg8-e7 Lc8-h3 Kf7-g7 h6-g5: g5-f4: Df6-g6 Dg6-gl+ Dg1-al: -
g2-g3 Dd1-d3
Lc8-g4 Dd8-e7*)–-
O-O Dd2-a5 –
Sf6-e4 Se4-c5 ---
–
Ddl- e2H +_
h2-h4 h4-g5: Dd1-e2+ De2-e7 Lc1-f4: Sb1-c3 --
Dd8-f6: Df6-g5: Dg5-e7 Lf8-e7: h6-h5
g2-f3:
b6-h5 ---
*) Sollte der Laufer den Bauern d4 schlagen, 7) Auf diese Art ist der Thurm gleich wirk
fo spielt Weiß 12. Lf4–e3 dagegen. fam, steht aber in der Folge nicht günstig.
**) Wenn Weiß den Bauern g nimmt, so **) Ponziani, 1782, S. 125 bemerkt, daß
tauscht Schwarz auf h3 die Damen; daher dieser Zug stärker als 6. Dd1–h5 fei:
ist 14.Sd5–e3 beffer als 14. Kg1–g2:. Tratto migliore della D. a 5. del R. di
1 4
) Wenn Schwarz den Springer f3 angreift, | Re (Dd1–h5);perchèilNeropassando
fo wird ihn Weiß opfern; zieht aber der la D.a 2. del Re (6. Dd8–e7),farebbe
Bauer b7–b5–b4, so weichen Laufer una valida difesa. -
und Springer aus, und Schwarz hat, ohne *) Dieses Opfer ist unzeitig, Weiß thut beffer
Nutzen, feinen linken Flügel geschwächt. mit dem Springer nach d3 zu gehen.
Der Zug 4. h7–h6 ist zwar nicht voll * *) Durch diesen Zug wird es den Schwarzen
kommen so gut, als 4. Lf8–g7,kann aber gelingen, ihren Vortheil zu behaupten.
ohne Nachtheil geschehen. 2) Den Bauern g3 zu nehmen, ist gefährlich.
«) Es bleibt für Weiß die Wahl, entweder 2) Zieht Weiß8.Sb1–c3, so kann Schwarz
diesen Angriffzu machen, welchen der Zug 8. Dd8–e7 oder 8. Lc8–e6 ziehen.
4. Lf8–g7 verhindert hätte, oder irgend **) Nimmt der Springer, so folgt 9. Lc8–f5.
einen von denjenigen Zügenzu spielen,welche ) Hier und in allen ähnlichen Fällen kann
er auf 4. Lf8–g7 gezogen hätte, und man den Springer opfern, wodurch man
welche in den folgenden Abschnitten näher dann einen starken Angriff erhält und nicht
betrachtet werden. selten das Spiel gewinnt.
- 36
Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt IV.
s " TSEET
3. -
4. . . - - e d
" " 6. d
7. --
*) Wenn Weiß mit dem Laufer nimmt, so wird hat, stets fuchen muß, mit feinem Damen
Schwarzfeine Dame nach döziehen und nach springer nach e4 zu gelangen, um, wo mög
her den Laufer von d5 vertreiben. lich, sich auf f6 oder dé zu postieren.
*) Weiß hat zwar nur zwei Bauern für den *) Diesen Zug findet man bei den italiänischen
geopferten Springer erlangt,da diese aber das Schriftstellern, z. B. Ponziani, 1782, S.
Centrum einnehmen und Schwarz nicht mehr 135; er ist aber nicht so gut wie 7. e4–e5.
rochiren kann, so stehen die Spiele wohlgleich. *) SchwarzmußhiernothwendigmitdemKönige
*) Dieser Zug ist gut, wenn man nach italiäni nachf8gehen u.wird dann im Stande sein,den
fcher Regel mitpassar battaglia der Bauern Bauern, welchen er vor hat, zu behaupten.
spielt, er ist aber bei den von uns angenom ') Zieht Schwarz jetzt 8. d7–d5, so bekommt
menen Spielregeln nicht zu empfehlen. Weiß mindestens einen Gambitbauern bei
*) Die Züge des Schwarzen find in dieser Par befferer Stellung zurück.
tie, welche bei Philidor, 1803, S. 63.fich *) Dieser Zug ist offenbar rathamer als 6.g5
findet, durchaus schlecht, wir setzen sie aber nachg4,weilWeißden angegriffenen Springer
hierher, damit wir zeigen, wie der Angrei stehen laffen und 7. Lc1–f4: thun würde;
fende, wenn er den Königsbauern vorgerückt sollte dann Schwarz den Springer nehmen,fo
Gambit des Calabrefen und des Philidor. 285
(). - Ke8-d8
11. _ LC4 e6
[Lc8-e6:] Sg8-f6
12. Ke1-f2) Dd1-h1 Dh1-h5 e4-d5: Lc1-f4:
g5-g4 (Lh8-g7)] d6-d5 g4-f3: Sg8-f6
13. Sc:3-d5: Sd5-b6
g4-f3:“) Dd8-d4f
14. 15. . 4
16. _ LeAd5
[c6-d5:] Dd8-e7
17. e4-e5 Sf3-g5 Dh1-h8:
Dd8-f6 Df6-g7 Dg7-g5:') d6-d5
18, - Sf3-e5: Sc:3-e4
d6-e5: Lc8-e6 Df6-g7*)
19. _ _Scße
Sg8-h6 Df6-g7
20. - Dhl-h6: LC1-f4:
/ Df6-h6 Sg8-h6: g4-f3:
21. - - Sh6-f5
22. “ Dh1-h8: Lc1-f4: 1) Dh8-g8
g4-f3: Dd8-g5 Dg5-f4: Ke8-e7
23. - - _ _ Kf2e8
§ 4 Dg5-g2 Lic8-e6
"Sb1-c3 . Sf3-gl Lc1-f4: g2-g3 D-di-d2 Dd2-f4: Sgl-e2 Se2-f4:
g5-g4**) Lg7-f6 Lf6-h4f " Lh4-g5 Lg5-f4: Dd8-f6 Df6-f4:
2. Lc1-f4: Dd1-f3:“) o–o–o - Lf4-e5 Df3-g37) Dg3-g8 Dg8-h7:
g4-f3: Lg7-d4“*) Ld4-c3: Th8-h7 %) Lc3-e5: Ke8-e7 Dd8-f8
*) Der Calabrese, bei Hirschel S.71., läßt - *) Es würde etwa folgen: 23.Lc4–d3 De
hier Schwarz den König nach eT ziehen,wor- nach e6, nimmt nachher die weiße Dame den
auf dann 18. Dc4–b4+ gewinnt. Springer aufg8, so giebt Schwarz mit sei
) Der Zug des Königs hat den Zweck, der ner Dame Schach, bis er aufderLinie g steh
Dame den Angriff auf den Laufer h8 mög- und mit dem Laufer g7 einAbzugsschachbie
--
lich zu machen, ohne darum einen Stein zu ten kann. Erobert aber Weiß den Thurm a8
opfern. Schwarz kann aber mit Vortheil dar- so verliert er ebenfalls, weil der Bauer f.
auf 10. Lh8–g7, 10. Sg8–f6 oder 10. nach f1 kommen wird.
g5–g4 ziehen." ') Wenn Schwarz hier 13. dö–d5 zieht,
*) Dies ist wohl der einzige Zug, welcher den hat Weiß die Wahl, ob er den Laufer fü
Weißen nicht gestattet, den Bauern wieder zweiBauern opfern, oder ob er ihn nach d
zu gewinnen. zurückziehen will; in beiden Fällen ist da
*) Noch beffer scheint 13. c6–d5: zu sein. weiße Spiel fehr gut.
*) Weiß kann den Bauernf3 mitdem Könige neh-| *) Weiß kann den Laufer auch hier nach d
men, wird aber dennoch im Nachtheil bleiben. zurückziehen.
Gambit des Calabresen und des Philidor. 287
Le6-f7 Dh5-g6 –
Ke8-e7 Dg7-f7: +
---
Kf2-e1 *) Ke1-d2 Kd2-d'I Kd1-d2 Kd2-e1 Ke1-d1 Lc4-d.3 –
DäEIF TDETTET DETETF DEIdIF Ddie TLESTEET TIFT"
Kf2-f:3: LC4-e2 - Kf:3-e2: Ke1-f1 Dh5-h3: Dh3-c8+ –
Dd4-d1+ Dd1-e2 a7-b6: --- LESEF TbbT KeSTE7) T
Sf3-g5 Ld5-f7+ Dh5-g6 Dg6-e4: Sg5-e4: Kf2-f1 Se4-d6+ Sd6-c8: –
Sgsf6 TKesfS Sf6-e-T TDeTeI: TTÄT TKfSTFT TKTTEHT TSbSTEHT IT
Lc4-d5:“) Sc3-d5: Sd5-f6 Lc1-f4: --
c6-d5: Ke8-f8 Dg5-g6 -
Se4-d6+ --- -
Lf4-h6: d4-e5: Tal-el g2-f3: –
d6-e5: Lh8-e5: f7-f6 -
Th1-f1 –
Lc8-e6 --- -
*) Die Dame konnte nach h6 gehen, Weiß ») Zugg5–g4 scheint nicht besondersgut
würde dann getauscht haben und die Spiele zu sein, weil Weiß, indem er den Springer
hätten sich ungefähr gleich gestellt. nach g1 zieht, immer eine etwas vortheil
•) Es würde folgen: 23. Lf5–c8: Sb8–a6 haftere Stellung behauptet. Sollte Weiß
24. Lc8–b7: Ta8–b8, Weiß gewinnt aber den Springer auf f3 opfern, so wird
zwar durch 25.Th7–g7 zwei Steine für wohl Schwarz gewinnen.
feinen Thurm,wirdaber dieBauern b2u.a2 «) Auf 9. o–o folgt 9. Lc8–g4.
verlieren und wohl nur remis machen. Be 1) Einfacher u. beffer würde 9, Lc8–e6fein.
merken müffenwir noch, daß Weiß sehr gut s) Durch 11. Lc3–b2f würde er ein Tempo
13. Lc1–f4: statt Dh1–h6 spielen konnte. verlieren,da Weiß mit dem Laufer e5wieder
) Weiß kann auchg2–f3: nehmen,wie in der nähme und also nicht angegriffen bliebe.
Partie Chronicle II. S. 165. geschieht. 7) Vielleicht ist es stärker, erst den Laufer c3
-) Schwarz wird zwar oftSchach bieten, kann zu nehmen, jedoch würde Schwarz dann
dem Könige aber nicht verwehren, nach c1 12. h6–h5 ziehen und seinem Laufer c8
und b1 in Sicherheit zu kommen. dadurch einen sichern Platz verschaffen.
288 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt V. $. 5. 6. 7. 8.
$. S. 1. Weiß: ee – e4. Schwarz: e1–es.
3. 4. 5. 7. 8. 9, 10.
4. __ _485 -
- - Sc6-d8) h6-g5:
$. G. Sg1-f3 Lf1-c4 h2-h4 d2-d4 C2-C3 Dd1-b3 h4-g5: Th1-h5:
" Tg7-g5T TLf8-g7 h7-h6 d7-d6 Lc8-g4“) Lg4-h5 h6-g5: Th8-h5:
" -
2. Sg1-f3 Lf1-c4 " h2-h4 d2-d4 c2-c3 Sf3-g1 Dd1-e2 e4-e5
g7-g5 Lf8-g7 h7-h6 d7-d6 (g5-g4] Dd8-e7*) Sg8-f6 d6-e5:
2. e - Lc1-f4: *) DdI-f3: Sb1-d2
- g4-f3: [Lc8-e6] Sg8-e7
3. d –––
Sg8-f6 Sb8-c6
4. -
4. - - 9 0 • • [Dd1-e2] De2-e4:
Ke8-d7) Th8-e8
1) Dieser Zug deckt das Centrum und der # starken Angriff, jedoch hat Schwarz mehre
Dame einen Ausweg nach b3, von welchem fichere Vertheidigungen; die in No. 2. aus
Felde aus sie in diesem Gambit das Spiel des geführte erscheint unsals die einfachste. Ueber
Gegners sehr beschränkt, indem sie f7u. b7 die Stärke des Angriffes, bei nicht vollkom
zugleich bedroht u. auf b5Schachgebenkann. men richtiger Vertheidigung, wird man sich
*) Am besten scheint es uns hier, mitdem Bauern aus No. III. und IV. unter den Partien am
g5–g4 vorzugehen. Schluffe dieses Abschnitts belehren können.
*) Der beste Zug für Schwarz scheint hier 9. ') Rochirt Weiß nach g1, so tauscht Schwarz
a7–a6, zur Deckung des Feldes b5, und den Laufer c4 und rochirt ebenfalls.
nachher Sc6–d8 zu sein. *) Man könnte den Bauern f7 auch mit dem
*) Ginge Schwarz 7. Lc8–e6, so würde Weiß Thurme von h? aus in zweiZügen decken.
den Laufer tauschen, dann9. Dd1–b3ziehen, *) Dies ist nicht so sicher, wie 8. Dd8–e7.
und mindestens einen Bauern gewinnen. e) Zieht Schwarz 13. d6–d5, so wird dieser
*) Schwarzkannauch sehrgut8. Lg7–f6thun. Bauer mit der Dame genommen und Weiß
*) Weiß gewinnt durch dieses Opfer zwar einen wird vermöge seiner Bauernstärke gewinnen.
Gambit des Calabresen und des Philidor. 289
Schwarz: e5–1'41
11. 12. 41 Z. 14. 15. 16. 17. 18.
Lc4-f7 –-
d4-e5: –
Sf6-h5 --
h4-h5") Sd2-c4: Sc4-e3 –
Le6-C4: b7-b5 Sb8-c6 ---
e4-e5 Lf4-e5: d4-e5: Df3-f4 e5-f6: Df4-e4+ Sbl a3 +
d6-e5: Sc6-e5: LC8-g4 h6-h5 Lg7-h6 - Ke8-f8 -
Lc1-f4: – -
Sc6- d8*) –-
Lf7-g6 Db3-b7 Db7-b3 –
Dd8-d7 Dd7-c6 Dc6-d'70) – – .
Ke1-f2: Lc1-f4: Lh5-g6 Kf2-f3 Db3-d5: Kf3-g4: –
Dd8-e7 Sg8-f6 Sf6-e4 d6-d5 Lc8-g4+ Se4-f6+ --
Lf"7-04 Tf1-f:3: c:3-d4: Db3-C3 DC3-f3: Sb1 - C3
Sb8-c6 Lg7-d4 Sc6-d4: Sd4-f3 Df8-f6 Lc8-eG --
- Kg1-h1 Sc3-d5+ --
Df6-d4 DdI-CI: Ke7 IST) =
Dd1-e2 De2-e4 Sb1-d2 De4-e7 -
') Weiß nimmt nun 19. Lc1–f4,Schwarz und zwar namentlich solche, in denen gezeigt
hat zwar einen Thurm voraus, kann aber wird, wie Weiß nach dem Sprengen der
feine Steine nur sehr mühsam in das Spiel Bauern ein Spiel, um nicht in Nachtheil
bringen, so daß Weiß mindestens remis zu kommen, weiter zu führen hat.
machen wird. 1) Der richtige Zug ist 7. h4–g5:.
») Dieser Springerzug gehört zu denjenigen 1 ) Schwarz könnte den Bauern e5 auch schla
Zügen, auf welche in der lebenden Partie gen, und, wenn ihn Weiß mit dem Sprin
nicht leicht ein Spieler fällt, indem nun die ger wieder nimmt, rochieren, es ist aber Sf6
Reihe der Bauern, worin doch allein die nach e4 noch vorzuziehen.
Stärke der Vertheidigung besteht, nicht mehr ) Weiß muß 9. Dd1–e2 ziehen und kann
genügend gedeckt wird. Es ist auchwirklich dann remis machen.
der hier angeführte Zug nicht ganz richtig, 6) Zieht Schwarz den Bauern nach d5, so
da er das Spiel nur remis macht,wir füh nimmt Weiß den Bauern f4. Am besten jetzt
ren ihn aber weitläufig durch,weil sich dar Schwarz im 9ten Zuge ebenfalls die Dame
aus einige interessante Varianten ergeben, vor den König.
37
290 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt V. §. 8 und 9.
1. Weiß; eB– e4. Schwarz: e2 – es.
B. f"2 – fº4., E5– f43
5. . 6. 7. 8. 9. 10. 11. 412,
6 (h2-h4) (d2-d4) (c2-c3) (h4-g5:) (Dd1-e2) g5-h6: h6-g7: De2-d2
" (h7-h6) (d7-d6) (Sg8-f6) (Sf6-e4:) o–o Se4-g3 Kg8-g7:1) Tf8-e8+
7 - De2-dI
d es e Sg3-hl:
$ De2-e4: Sf3-e5 g5-g6
- - Tf8-e8 Lg7-e5: Lc8-e6
9. - – – "s" –
d6-e5: Lc8-e6
10 Lc1-f4:*) g5-g6 Lc4-e6:
- - - Tf8-e8 LC8-e6 Te8-eß:
De2-e4: Lf4-e5
- e» h6-g5:“ Tf8-e8 d6-e5:
12. 9 %
13
--- 4-
e
e Se4-g5: Sf3-g5:
h6-g5: De2-h5
Tf8-e8+
14. e
15
§ es IDd8-e7“) Lc1-f4:
h6-g5: Th1-h8
Lg7-h8: Lf4-g5:
Se4-g5:
“ h2-h4 d2-d4 c2-c3 Dd1-b36) h4-g5: Th1-h8: Lc4-f7+ Db3-f7
h7-h6 d7-d6 c7-c6*) - Dd8-e7 h6-g5: Lg7-h8: De7-f7: Ke8-f7:
2 o–o") Lc1 -f4: Tf1-f3: Lf4-d6:
g5-g4 g4-f:3: b7-b5 b5-C4:
3. Lc4-d3
Lc8-g4
4 Sf3-e1 LC4-d3 Tf1-f4:
- - b7-b5 De7-h4:) f7-f510)
5 e Lc8-e6) f7-eß: *) h6-g5:
Lc4-e6: h4-g5: ,Sf3-g5:
De7-g5:
') Schwarz nimmt die Dame nicht,weil er drei Bauern g3 geben könnte; zugleich macht der
Officiere dagegen verlieren würde. Bauer c6 die Züge b7–b5 und d6–d5
2) Dieser Zug ist noch etwas stärker als 10 möglich; endlich würde nun die Dame von e/
De2– e4:. aus den Bauern b7, ebenso wie den Bauern
3) Wenn der Springer nachg3 geht, so erfolgt f7 decken, und es kann daher der Laufer c8
das nämliche Spiel, wie hier. frei bewegt werden. Alle diese Vortheile wer
a) Dadurch, daß Schwarz ebenfalls die Köni den aber dadurch, daß der Bauer dó jetzt
gin vor den König setzt, macht er das Spiel ohne Unterstützung ist, wieder aufgehoben,
noch leichter remis, als durch die vorher aus und wir rathen daher nicht zu dem Zuge 7.
geführten Züge. c7–c6, obgleich wir ihn auch nichtfür ge
*) Diesen Zug läßt Philidor in seinem ersten fährlich halten. Sarratt, 1808,Vol. I. in
Gambit machen, er scheint uns aber hier nicht der Anmerk. e zum 21ten Spiele, erklärt 7.
unumgänglich nothwendig zu sein. Der Zug Dd8–e7 für beffer als c7–c6.
hatzum Zweck, der weißen Dame das Schach s) An dieser Stelle läßt Philidor den in No.14.
auf b5zu wehren, welches sie leicht nach dem ausgeführten Zug 8. Dd1–e2 thun. Der
Zuge 8. Dd1–b3 und dem Abtausch des felbe ist weniger angreifend als 8. Dd1–b3.
Gambit des Calabreifen und des Philidor. 291
Kel-d'I -
Sg3-h1: --- -
Lc1-f4: Dd1-d2
Dd8-f6 Df6-g6 ---
Lc4-e6: g6-f7+ Ke1-d1 De4-h7+ Lc1-f4: g2-g3 –
Te8-e6: Kg8-f7: d6-d5 Le5-g7 Dd8-f6 -
- Lc4-e6: Sb1-d2 –-
- - f7-f6 Te8-e6:
Lf4-e5 Dh5-h7+ Th1-f1 d4-e5: Kel-d'1 Kdl-c2 –
Dd8-f6 Kg8-f8 Te8-e5+ Df6-e5+ Lic8-g4+ Lg4-e6 –
Ke1-d2 Dh5-g5: Lf4-g5: –
Dd8-f6 Df6-g5: -
d4-e5: Db3-e6 –
d6-e5: -
*) Auf den ersten Anblick scheint diese Rochade, 1 : 0) Der Thurm setzt sich, sobald Schwarz den
nach der Seite, auf welcher der Thurmbauer Springer e1 schlägt, auf-f1 zwischen das
bereits gezogen ist, sehr gewagtzu sein;wenn Schach;Schwarzkann dannauch den Thurm
man aber bedenkt, daß Schwarz nicht ohne nehmen, steht aber fehr unbequem und wird
Nachtheil den Bauern ha nehmen kann und gewiß noch einige Bauern verlieren.
für den Fall, daß er mit dem Bauern nach | 1 ) Am besten scheint der Damenspringer nach
g4 rückt, Weiß den Springer nach e1 zu- d7und b6zu gehen, weil dadurch der Lau
rückzieht oder ihn auff3 opfert, so wird man fer c4vertrieben oder getauscht werden kann
sich überzeugen, daß das Rochiren in der ge- und übrigens dieSteinedes Schwarzenmehr
genwärtigen Lage des Spiels wohl das Beste Freiheit bekommen.
war, was Weiß thun konnte. 2) Sobald Schwarz den Bauern auf c6 ge
*) Schwarz steht wohl etwas im Vortheil, ob- zogen hat, kann man auch9. d4–d5 ge
gleich Weiß durch a2–a4 später noch ei- gen den Laufer e6 thun, weil man nachher
nige Tempi gewinnt. durch 10. d5–c6: die Linie wieder öffnen
*) Es ist vielleicht beffer, den Bauern f4–f3 kann; indessen scheint hier 9. Lc4– e6:
vorzurücken. noch vorzuziehen.
292 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt W. §. 9 und 10.
1. Weiß: es– e4. Schwarz: e2 – e5.
B. T2– f4. e5– f4:
3. S g1– f3. g2 – g5.
7. 8. 9, 10, 11. 12. 13. . 14.
2. 9 -
') Schwarz thäte wohl besser, einen Springer kere Züge zu sein,welche auch geschehen könn
nach c6zu bringen, es hätte Weiß dann aber ten, wenn Weiß 9. Ke1–f2 zöge.
drei Bauern und eine gute Position für ei s) Philidor, 1803,S. 60, aus welchem diese
nen Stein erlangt. Partie entlehnt ist, setzt das Spiel noch ei
») Weiß hat zwar drei Bauern für den geop nige Züge fort und bemerkt dann am Schluß:
ferten Stein bekommen, es stehen aber die ver Cette partie fait voir qu'un gambit bien
einzelten schwarzen Bauern gerade sehr gün attaqué et bien défendu, n'est jamais une
stig, umdie weißen am Vordringen zu hindern. partie décisive pour aucun des deuxad
2) Weiß zieht den Laufer zurück, in der Absicht versaires. Aber Ercole del Rio jagt bei
nachher durch a2–a4 die Bauern zu spren Lolli in der Kritik des Philidor, bei Ge
gen und den Thurm der Dame ins Spiel zu legenheit dieses Spieles, sehr richtig, daß
bringen. Die Variante No.10.findet sich bei Schwarz nur durch einen unvorsichtigen Zug,
Sarratt, 1808, Vol. I. S. 136–147. nämlich 8. Lc8–g4, den Vortheil seines
«) Schwarz würde nicht gut spielen, wenn er gewonnenen Bauern wieder aufgebe, welchen
den Bauern a4 schlüge, weil Weiß dadurch er durch 8. Dd8–e7 behaupten könnte.
Gelegenheit bekäme, seinen Thurm insSpiel 7) Philidor läßt hier mit dem Bauern neh
zu bringen. Uebrigens konnte Schwarz auch men, was jedoch nicht so stark als 11.Sf3
im 10ten Zuge verhindern, daß Weiß später nach e5: ist, wie dies auch Lewis in sei
den Bauern a4gegen b5 umtauscht. Eskonnte ner Ausgabe des Sarratt'schen Lehrbuches,
nämlich folgendes Spiel gemacht werden: 1822, S.77. sagt. -
Lc1-f4: Lf4-g5: –
Lh6-g5: f7-f6*) –
Da2-a7_ _h4-g5: Sf3-g5: Da7-b7: Db7-c6 Lc1-f4 Kgl.-f2 g2-g3_+__
Sb8-a6 h6-g5: De7-g5: Dg5-h4 Ke8-f8 Dh4-h1+ Dh1-h4+ -
---
Lc4-d3 g2-g3 g3-f4: Ld3-h7 Dh5-h2 Lh7-g8: Lc1-f4: Dh2-f4: Sb1-d2–
Sd7-f8 Sf8-e6 g5-f4: Se6-g7 Lc8-f5 De7-e6 Lh6-f4: o–o–o Td8-g8:–
o–o–o Td1-g1 De2-g2 Dg2-g3: Tg1-g3: Lc4-g8: Sd2-f3: Lg8-f7 Tg3-f3:“)–
0–0–0 Df6-f4 f7-f:5 Df4-g3: f5-e4: Lg4-f3: e4-f3: Td8-f8 Kc8-c7–
Philidor, 1749, S. 62. giebt die Regel: Weiß hingegen opfert gewöhnlich den Springer
Il est de conséquence, dans l'attaque du und erlangt dadurch einen höchst interessanten,
Gambit de ne point ménager vospions du wenn auch unzureichenden Angriff. Die Spielar
côté de votre roi, et mème de les sacrifier ten dieses Abschnittes sind übrigens dem Angrei
tous, en cas de besoin, pour le seul pion fenden besonders aus dem Grunde zu empfehlen,
de son roi, parceque ce pion empêche le weil er, selbst nach der Rochade auf der kurzen
fou de votre dame d'entrer en action, et Seite, noch immer die Wahl zwischen h2−h4
de se joindre auxpièces quiforment votre und g2–g3 behält, wodurch die Vertheidigung
attaque. Um nun die Trennung der feindlichen nicht wenig erschwert wird.
Bauernreihe zu bewirken,zieht Philidor 5. h.2 Von den Autoren vergleiche man nament
nach h4 und nachher g–g3. Die Folgen des lich folgende:
Zuges 5. h.2–h4 haben wir im Abschnitt V. Lewis, 1832, S.201, 319,325,405–408.
betrachtet, es bleibt nun noch übrig einige andere De la Bourdonnais S. 103. -
Spielarten, und zwar namentlich 5. o–o, 5. d2 Funfzig Partien, Berlin 1835, No. 27–29.
nach d4 und 5. c2–c3,durchzugehen, beiwel Greco, 1784, S. 70.
chen der Zugg2–g3 häufig eher als h2–h4 Koch's Elementarbuch S. 25, 67, 114.
mit Vortheil gemacht werden kann. Man sieht Walker, 1841, S. 121. -
übrigens leicht,daß durch Umstellung einigerZüge, Cozio, I. 37, 40, 63, 106, 133, 156, 327
sämmtliche Spiele des Abschnitts V. auch hier II. S. 269, 310.
entstehen können. Damit wir uns nun nichtwie Die Spiele der genannten Schriftsteller ent
derholen, wollen wir jetzt hauptsächlich die Va halten manche Versehen und bilden keine voll
rianten hervorheben,in welchen Weiß die Spren ständige Analyse. Es sind oft nur einzelne, viel
gung der Bauernkette nach der Rochade mit g2 leicht aus wirklichvorgefallenen Partien, entnom
nach g3 unternimmt, während der Thurmbauer mene Varianten, welche keinen innern.Zusammen
noch auf h2 steht. Schwarz pflegt in diesen Fäl hang haben. So glauben wir die Ersten zu fein,
len g5–g4 zu thun, um, falls der Springer welche eine anschauliche Uebersicht der wahren
f3 weggeht, f4–f3 bei g3 vorbei zu ziehen. Gambitvertheidigung aufstellen.
38
298 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VI. §. 1 und 2.
$. 1. 1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e2 – e5.
2. f"2–1'44. - e5–1f4
5. 6. 7. 8, 9. 10. 11. 12.
'-
$, B. o–o
-
*) In dem weitläufigen, in Grätz 1842 unter daß man außerdem, sobald h2–h4 in ir
dem Titel: „Vollständige Anweisung zum gend einem Momente gezogen wird, stets in
Schachspiele“ erschienenen Werke, empfiehlt eine der Spielarten des Abschnitts W. ge
der Autor, Victor Käfer, Seite 89–91 langen kann.
in der vierten Abtheilung eines Buches, den *) Schwarz zieht diesen Bauern, um sich gegen
Zug 4. b2–b3, statt 4. Lf4–c4, als das Opfer des Springers, Sf3–g5:, zu
besonders stark. Wir halten jedoch für den verwahren.
besten Gegenzug des Schwarzen auf 4. b2 4) Sollte derSpringerf3weggezogenwerden,fo
nach b3, 4. Lf8–g7, wonach dann der geht Schwarz mit dem Bauer f4 nachf3, wo
Zug des Weißen als vollkommen zwecklos derselbe dann ficher steht.
erscheint, wie auch im Palamède, 1843, *) Noch beffer ist es für Schwarz, hier 7. Lc8
I. S.71. bemerkt ist. nach e6 zu ziehen, um den Bauern f7 zu
») Diesen Zug hält Walker, 1841,S. 121 für schützen und allmälig die Rochade nach der
den besten,welchenWeiß thun kann, es scheint Damenseite vorzubereiten, denn es ist gewöhn
uns aber gleichgültig, ob man hier 5. d2nach lich für den Gambitvertheidiger vortheilhafter
d4 zieht, oder erst rochiert, denn es kommt mit dem Damenthurme, als mit dem Königs
dabei doch nur auf eine Umstellung der Züge thurme zu rochieren. Walker, in feiner er
hinaus. Ueberhaupt bemerken wir hier ein sten Ausgabe (Schierek 1833) hält, nach
für alle Mal, daß sich fast alle Spiele dieses dem 7.Sg8–e7gezogen ist, die Spiele für
Abschnittes auf verschiedene Art aus den hier gleich, wir glauben aber, daß auchjetzt noch
angegebenen Zügenzusammensetzen laffen,und Schwarz im Vortheil steht. . . . .
Gambitangriff ohne den Zug 5. h2–h4. 299
---
Dh5-g4+ –
Kd7-C6 ---
, Sb1-C3 – --
Lc8-e6 +
–
- -
*) Hier würde es wohl am besten sein, nachg8 kann. (Black will assuredly preserve
zu rochiren, oder 8. Lc8–e6 zu ziehen. the Pawn) Beffer als 7. c7–c6 find 7.
') Wenn der König nach e8 geht, so folgt 12. Sg8–e7 und 7. Sb8–d7.
Dd1–g4:. Falls Schwarz übrigens den ) Hier könnte Schwarz auch entweder die weiße
Gambitbauern nicht aufgeben will, so wird Dame angreifen (durch Sg8–f6), oder
er in beiden Fällen die Partie verlieren. 14. Lg7–d4+ ziehen, aber immer wird
•) Etwas besser wäre wohl8.Sb1–a3, denn er einen Stein verlieren und sehr im Nach
indem man den Laufer nimmt, löst man den theil stehen.
Doppelbauern ohne weiteren Vortheil auf 1 ) Weiß hat zwar nur zwei Bauern für fei
•) Den Zug 7. c7–c6 haben wir schon mehr nen Springer, hat aber dennoch ein gutes
mals als nicht nöthig bezeichnet, wir müffen Spiel, da diese Bauern gerade das Cen
ihn hier aber gänzlich verwerfen, da uns die trum einnehmen. Uebrigens hätte Weißauch
Lage der Schwarzen jetzt sehr bedenklich zu nicht die Damen zu tauschen gebraucht, son
sein scheint. Walker, 1841, S.121, wel dern konnte. 11. e4–e5 oder 11. Sb1 nach
cher den Zug 7. c7–c6 in Game XIV. d2 ziehen. -
thun läßt, giebt zwar noch den richtigen ach ) Dadurch, daß der Springer nach el geht,
ten Zug für Weiß an, nämlich 8. g2 nach wird es für Schwarz unmöglich,den Gam
g3, jetzt aber voraus, daß der Springer f3, bitbauern zu halten, es könnte Weiß aber
wenn er nun durch 8. g5–g4 angegriffen auch den Springer opfern, und in diesem
wird, ziehen muß, und überhaupt meint er, Falle 6. c2–c3 ziehen, wie in dem fol
daß Weiß den Bauern nicht wieder erobern genden Spiele.
300 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VI. §. 3 und 4.
$. 3. 1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e2–es.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9, 10.
3. f7-f6
4 - Sb1-d2 Th1-f1 d4-d5
- (d7-d6] Lc8-e6 Sg8-e7 Le6-c8
5 Th1-f1 Sb1-c3 Sc:3-d5
- Dd8-e7 LC8-e6 De7-d7
6 Lf4-d6: Lc4-e6: Df3-h5+
- Lic8-e6 f7-e6: Ke8-d7
7 e4-e5 Lf4-e5: O-O
s d6-e5: Sg8-f6 Sb8-d7
$ O-O Dd1-f3: Kg1-h1 Lc1-f4: e4-e5
- g4-f3: Lg7-d4“) d7-d6") Ld4-f6 d6-e5:
4. Sg1-f3 Lf1-c4 d2-d4 c2-c3 Sf3-g1) Ke1-f1) DdI-b3i)
“ TF7E5T TSFT TITÄGT LEFET) DÜSTETF TF7E6 TDH-E5T -
2 Lc1-f4: Dd1-f3: Sb1-d2 –
- g4-f3: Lc8-e6“) Sg8-e7 +
3 - o–o " Lc4-e6: DdI-b3
- Lc8-e6 f7-e6: Sb8-d'7
4 Dd1-b3 Lc4-f7 o–o Lf7-h5
- g4-f3: Ke8-e7 Sg8-h6 Dd8-g8
- Lf7-c4
5. - - C7-C6
6 Dd1-b3 Sf3-g5:1“) Lc4-f7 o–o
– c7-c6) Dd8-e7 De7-g5: Ke8-f8 *) Dg5-e7
7. - -
8 Lf7-g8:1)
Ke8-d8 Dg5-g2:
*) Beffer wäre: 5. d7–d6 oder 5. h.7–h6. *) Diese Variante ist der Anfang einer vom
5.g5–g4geschiehtin der Absicht, den Sprin Herausgeber gespielten Partie, welche in der
ger f3 zu vertreiben und auf h4 Schach zu Chronicle I. S. 339. abgedruckt ist. Im
bieten. Aber selbst,wenn der Springer nach neunten Zuge hätte Weiß auch den Laufer da
e5ginge,würde Schwarz keinen Vortheiler und nachher den Thurm h8 nehmen können.
langen,denn nimmt er 6. Lg7– e5,fo folgt *) Schwarz würde nichtgut spielen,wenn erden
d4–e5, und der doppelte Königsbauerwird Laufer nähme, weil sich etwa folgendes Spiel
der Entwickelung des schwarzen Spieles sehr ergeben könnte: 11. Sb1–d2 Sd7–85
hinderlich. Versucht Schwarz hingegen ein 12. d4– e5: Dd8– d2: 13. e5–f6
Spiel,wie das Gambit des Salvio oder des Dd2–d4+ 14. Kg1– h1 Dd4–C4
Cochrane, so wird Weiß nicht aufden Ge 15. f6–g7: Th8–g8 16. Ta1–elf
winn des Thurmes h8 bedacht sein, sondern Ke8–d7 17.Te1–e4 und gewinnt
seine Steine in Thätigkeit setzen und nament *) Schlägt Schwarz denBauernd/4 nicht, sohat
lich den Laufer c1 nach f/1 bringen. er doch keinen Zug,wodurch er seinSpiel frei
») Es giebt hier auch noch einen andern und, machen kann. 7. d7–d5 würde nur einen
wie es uns scheint, stärkeren Angriffszug, Bauern weggeben ohneft genügendzu decken,
nämlich zu rochiren. Der richtige Gegenzug *) Zöge er 8. Dd8–f6, so würde 9. Lc1–4
auf 6. Lc1–f4: ist d7–d6, welches von u.auf9.d7–d6 dann 10. Df3–b3folgen
No. 4. bis No.7. ausgeführt wird. 9.Ld4–b2: ist wegen 10. e4–e5 schwach
Gambitangriff ohne den Zug 5. h2–h4. 301
Lf4-h6 –
Q-O ---
---
Dh5-f7+ –
TSgs-ET - -
Db3-e6 –
Dd8-e7 ---
Db3-c2 Lh5-g4: - Tf1-f:3: –
Lc8-g4 Sh6-g4: Sb8-C6T --
Tf1-f3: Db3-c21) Tf3-f4: h2-h3 Lc4-e6: Tf4-h4 Dc2-f2 –
Dd8-b6 Lc8-g4 Sb8-d7 Lg4-e6 Ke7-eG: Sh6-f7 Lg7-f6 +
Lf7-g8: Lc1-f4: d4-d5 Lf4-d6: d5-c6: ---
Th8-g8: Lc8-e6 Le6-f7 De7-d6: -
6 - Kf7-g6)
17 (Sf3-g5:] Kg1-hl
- g3-E2FT Thö-gör
18 - Diddl-b3 Kg1-h1
- g3-h2" LC8e6T)
- Sf3-h2:
19. LC8-e6
20. - - - - - - - -
Lc4-f7 -
O-O Kg8-h8
21. - - - Sf3-h4 Sh4-f3:
-- ve [g5-g4] f4-f3 g4-f3:
22
e s
h2-h4 Dd1-b3) h4-g5:
$. 5. Se7-g6 O-O h6-g5:
i Sg1-f3 Lf1-c4 c2-c3 DdI-b3 Sf3-g5: Lc4-f7+ Lf7-g8:1“) Th1-f1
" Tg.7g5 Lf8-g7 d7-d6) Dd8-e7 De7-g5: Ke8-d8 Dg5-g2: Lg7-f6
2 - Db3-b5+ Db5-g5: Ke1-f2 . d2-d3
- c7-c6 De7-e4 Lg7-h6
3 O-O d2-d4 h2-h4
- h7-h6 Sb8-c6) (f.Abschn.v. §.3.)
4 O-O Dd 1-f3: d2-d4 Lc1-f4: Lf4-h6:
- g5-g4 g4-f3: Sg8-h6 O-O d7-d6 Lg7-h6:
5 d2-d4 O-O Lc4-d5: Ld5-f7+ 1) Dd1-f3:
e g4-f3: d'7-d5 c7-c6 Ke8-f7: Sg8-f6
*) Der Zug 8. c7–c6 würde zu Stellungen *) Die Züge dieses Spieles finden sich in eben
führen,welche fchon früher betrachtet wurden. der Ordnung, in welcher wir sie gegeben ha
*) Zöge Schwarz 11.Sd7–b6, so würde Weiß ben, in der Chronicle L. S.98. Wir glau
durch 12. Lf4–d6: und 13. Lc4–f7f ben, daß es noch vortheilhafter für Schwarz
ein sehr gutes Spiel bekommen. ist, im fechten Zuge g5–g4zu ziehen,auch
*) Dieser Zug ist nicht richtig, weil Weiß jetzt könnte 7. Lc8– e6 geschehen.
den Springer nach ei fetzen kann und dann *) Auf 8. g5–g4 spielt Weiß am besten 9.
den Bauern wieder gewinnt. Lc1–f4: und erlangt einen guten Angriff,
*) Hier ist der Zug c7–c6 nothwendig, weil der aber doch kaum das Opfer ersetzen wird.
man der Dame das Feld b5 wehren muß. *) Zieht Weiß statt dessen 9.h2–g3, fo thut
Es läßt sichjetzt aber nichtangeben,wie Weiß Schwarz 9. Lc8–e6.
den Bauern wieder gewinnen könnte, und des *) Der König ginge "beffer nach g8; auf 11.
halb steht Schwarz im Vortheil. Dd4–b3i folgt dann 11. d6–d5.
Gambitangriff ohne den Zug 5. h.2–h4. Z03
Lc4-f7 –
TKg8-h8 --
e4- e5 Lc1-f4: Lf4-g5 Lg5-f6: Tf1-f3: e5-f6: Tf3-g3+ Tg3-g7
Th8-fs TKf7gs TD ST5T DET TETTET TSESTT TKESTEST STETT5 T
*) Es würde etwa folgen: *) Schwarz könnte 5. h7–h6 ziehen. 5. d7
19. Db3–a3+ Ka6– b6 nach dó geschieht, um, wenn Weiß darauf
20. b2– b4 a7– a5 6. d2–d4 spielt, gö–g4 vorzurücken,
21. L f4– b8 : Th8– h6 welches die Stellung des §.4. No.1.giebt.
22. Tf1– el und steht gut. Gleich 5. g5–g4 zu ziehen, würde aber
%) Schwarz könnte hier auch 10. d6–d5 und rathsamer fein. -
nachher Dd8–d6 ziehen. Im 9ten Zuge “) Wenn Weiß 9. o–othut, so folgt 9. Lc8
zu rochiren scheint aber gefährlich zu sein. nach h3 und 10. f4–f3.
'') Weiß sollte 13. h.2–g3: nehmen, denn er *) Beffer ist 8. Sb8–d7 oder 8. Lc8–e6.
würde dann ein starkes Spiel behalten. *) Auf9. Ld5–b3 folgt 9. Lc8–g4.
*) Geht der Bauer nach h5, so zieht sich der '') Es würde etwa folgen: 19.Tg7–e7 Lc8
Springer nach e/zurück, und auf 10.g2 nach d7 20. Sb1–d2Ta8–e8 21. Ta1
nach g3 folgt dann 10. Lc8–h3. nach e1 Kh8–g8 und steht besser.
304 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VI.
Kel –f 1
$. 2. 5. Dd8–h4+ 6. Sg8–f6 """"""""""" Tab. 31. Col. 1–18. -
v d2–d4
§ . 4. " THE
. – ''
Tab. 31. Col. 19–35.
32. Col. 1– 4.
$. 5. D. Lc4–f7+
6 ––– 7. =—++ -
Die Vertheidigung des Springergambits kann 7. d7–d6 antworten darf,weil er hierdurch, wie
beim vierten Zuge nach zwei verschiedenen Sh Ponziani, 1782, S. 126. beweist, seinen er
stemen geleitet werden, indem entweder 4. Lf8 langten Vortheil verlieren würde. Den richtigen
nach g7, wie in den vorhergehenden Capiteln, Zug,7.f4–f3, hat vielmehr Silberschmidt,
oder 4.g5–g4gezogen wird. Die letztere Spiel 1829,S.49. ausgeführt. Uebrigens könnte dieser
art scheint uns zwar weniger sicher, aber die dar Angriff schon um einen Zugfrüher, 6.f4–f3,
aus entstehenden Varianten sind höchst interes mit entschiedenem Vortheil unternommen werden.
fant und belehrend, so daß sie deshalb eine be Es ist dies erst eine Entdeckung der neuesten Zeit,
sonders ausführliche Analyse verdienen. Zuvör welcher man, nach einigen gut gespielten Partien
derst kann der angegriffene Springer nach e5 dieser Art in Cochrane'sWerk,1822, S. 268
gehen, welches den Gegenstand dieses Abschnittes bis 276, den Namen „Gambit des Cochrane“
bildet. Schwarz braucht nun nicht sogleich5.Sg8 beigelegt hat. Lewis, 1832, S.219. führte es
nach h6 zur Deckung des Bauern f7 zu ziehen, zuerst als für Schwarz vortheilhaft aus. Walker
sondern kann erst aufh4 Schach bieten und den erklärte aber in einem Philidorian Seite 8,
König nöthigen, auf das Lauferfeld zu rücken. und in einem Newtreatise S.161,den Angriff
Salvio, 1723, S. 54. setzt dann die Verthei für stärker. Dieser Ansicht hatte sich auch De la
digung mit dem, nach ihm benannten, aber wohl Bourdonnais im Palamède, 1838, S.280,
nicht vollkommen genügenden Zuge, 6.Sg8–f6 wo er den Zug7. d2–d4 empfiehlt, angeschlos
fort. Mehr zu empfehlen scheint der solidere Zug sen, dieselbe ist jedoch in Ghulam Kaffim's
6.Sg8–h6. Dabei muß jedoch nicht außer Acht Werk, und neuerdings in Lewis' Treatise S.
bleiben, daß nun Schwarz im folgenden Zuge auf 313, so wie in Jänisch’s Analyse Vol. II. und
7. d2–d4 nicht, wie gewöhnlich geschieht, mit Palamède, 1843, I. S.259.widerlegt worden.
39
306 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VII. §. 1. 2. 3.
§. 1. 1. Weiß: e2 – e4. Schwarz: e2 – e5.
2. fT2– f4. E5– f4:
5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
3. TDaH-al
4.
*) Dieser Zug ist nicht gut, weil Weiß, mit dem mai m'è pervenuto a notizia,avendo giu
von Walker, 1841,S. 115 vorgeschlagenen cato co i primigiucatori, che sabbiano
Zuge, 6. o–o, den Bauern wieder gewinnt. saputo, i quali hanno caminato diverse
6. Se5–g4: ist aber falsch. parti del Mondo, e tal cosa loro non è
*) Schwarz könnte hier, wie in §.4, mit Vor accaduta; et essendomi dato un libro
theil 6. Dd8–h4† ziehen, und auf7. Ke1 scritto in lingua Portoghese, ve "ho ri
nach f1 mit 7. f4–f3 antworten. trovato scritto; e per non fraudare gli
*) Schwarz konnte 7. Dd8–h4+ thun,Weiß altri, ho voluto ponere questo il primo,
würde aber doch den Gambitbauern erobern. il quale credo, che sia il primo degl'altri
*) Die erste Ausführung giebt Salvio. Er nella sottigliezza. Die Vertheidigung ent
sagt, daß er diese Vertheidigung von keinem hält wirklich feine Züge, indem Schwarz bei
Spieler, selbst nicht von vielgereisten, gesehen dem geringsten Fehlzuge der Weißen einen hef
habe, indessen sei sie ihm dochin einem portu tigen Angriff erhält, sie gestattet jedoch dem
giesischen Buche begegnet. Von wem aber die Anziehenden,wie Lolli S. 220bemerkt, das
fes Buch verfaßt war, ist unbekannt, und so Spiel wieder gleich zu machen.
hat das Spiel den Namen„Gambit des Sal *) Beffer ist 7. Dd1–el. Der Springer darf
vio“ erhalten. Salvio,1723,S.53: Gam den Bauern f7wegen d7–d5 nicht nehmen.
bitto, il quale da chehogiucato aScacchi *) Philidor, 1803, S. 73: S'il avail pris
4
Gambit des Salvio und Cochrane. 307
Kg2-f1 d2-d3 –
Dg5-b5+ Sb8-c6: +
Kel1-f2: –
d5-e4: +
g2-g4 Kf1-g2 Kg2-hl: Kh1-g2 Df3-b7: Db7-d5+ Dd5-a8+ Da8-f3 Df3-c3
Te8-e1+ Tel-hl: Dh4-e1+ Del-cl: f7-f6 Sb8-d7 Kd8-e7 Dc1-b2: Lc5-d44
D b7-a8: Da8-f:3:
f4-f3+ Dc1-b2: +
Sbl-d2 Lf4-g3: –
h4-g3+ - -
---
Lc1-g5: –
Dh4-g5 +
g2-f3: Ke1-f2 Lc1-g5 Sb1-d2 –
g4-f3: Lc8-g4 Sb8-d7 Ta8- e8 –
Sb1-c3 d2-c3: Th1-f1 Sd3-f1: Lc1-f4:"%) Lf4-d6 Tf1-f5: Lh5-f:3 L3- c6. +
Se4-c3: Th8-f8 Lc8-f5 Lh6-f4: Tf8-g8 c7-d6: Tg8-g7 Sb8-c6 b7-c6:
c2-c3 Lc1-f4: Sb1-d2 – -
Sf4-d5 h2-h3 –
Da1-d7 Sh6-g8
8.Sf6–e4,vous auriez dújouer 9. De1. Weiß muß den König,welcher übrigens nicht
Maissil avaitjoué 8.Sf6–h5,il aurait mehr rochiren kann,zur Unterstützung seiner
fallu prendre 9. Dd1–g4:. Mittelbauern vorrücken laffen.
') Philidor,1803S74:Danscetteposition | "*) Weiß wird nun den Gambitbauern wieder
le noir a l'avantage: cependant lapartie erobern und dadurch das Spiel gleich machen.
n'est pas sans ressource pour le blanc. | **) Nehmen durfte Weiß den Bauern f3 nicht
*) Man könnte 7.f1–f3 ziehen und dadurch |**) Dies ist ein verlorener Zug.
eine Position des §.9. No. 4. erlangen. **) Dieser Zug steht bei Greco und Philidor,
*) Andere Varianten dieser Art findet man beim 1803, S. 62; noch beffer ist 10. Kf1–e1.
Gambit Cochrane. 7) Allgaier, 1823, S.84 bemerkt, Schwarz
9) Ponziani, 1782, S. 129, bricht hier mit habe die Dame verloren,allein einguterSpie
dem Bemerken ab, daß Weiß mindestens ei- ler werde es mit diesem Spiele weit bringen.
nen Bauern gewinnen werde. *) AufDh3–g2folgt 12.Sd3–f2,um nach
*) Auf8.Sb8–c6 würde WeißdiesenSprin- her durch Lc4–f1 die Dame zu gewinnen.
ger genommen und dann durch10. d2 nach | 9) Schwarz war in Gefahr durch Ld3–b5u.
d3 feinen Königsbauern gedeckt haben. Sd5–c7 die Dame zu verlieren.
"*) Es steht ungefähr gleich, Weiß hat Thurm | - 0) Weiß könnte nun auch die Dame gewinnen,
und zweiBauern gegen zwei leichte Steine. jedoch würde dies drei Steine kosten.
Z08 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VII. §. 3 und 4.
7. - - 49
$. 4.
Sg1-f3 LfK-C4 Sf3-e5 Ke1-f1 d2-d4 g2-f3: Lc1-h6: Lh6-f8:
g7-g5 g5-g4 Dd8-h4+ Sg8-h6 |f4-f3*)] d7-d6 d6-e5: g4-f3:
2 Se5-d3 Sd3-f2
g4-f3: Lc8-h3+
3.
4 Se5-g4: f3-g4:
Sh6-g4: Lc8-g:
5, 6. Lc1-h6: Kf1-g2: Se5-f7:
- f3-g2+ Lf8-h6: Th8-f8
7 Lc4-f7+
Ke8-e7
8 Lc1-f4 Kf1-g2: Lf4-h6: *)
- f3-g2+ d7-d6 Lf8-h6:
9 Dd1-e1 Kf1-eI: Th1-gI
- Dh4-e1+ f3-g2: d7-d6
. 11. . -
Kf2-g2:
- -
16.
17. -
18. - - - - - - -
19. -
20,
21. e
*) Ponziani, 1782, S. 126 zeigt, daß auch nen behandelt, welche sich aus diesem Zuge
nach diesem Zuge, welcher offenbar jetzt der ergeben. Er glaubte sogar,daßdie Entdeckung
beste für Schwarz ist, Weiß mindestens den dieserGambitvertheidigungvon ihm zuerstge
Bauern zurück gewinnt. macht sei,jedochirrt er hierin,da man sie schon
*) Nun muß Schwarz im Vortheil bleiben, ob im vierten Buche des Salvio, 1723,S.57,
gleich Ponziani,1782,S.127anderer Mei beiCozio,namentlich Thl.I.S.36,168,183,
nung ist. Am ausführlichsten hat Silber und bei Ponziani, 1782, S. 126. findet.
fchmidt, 1829, S.49–59 die Combinatio *) Auf 10. Se5–d3 folgt 10. Dh4–h3f.
Gambit des Salvio und Cochrane. 309
3 - - Kg2-gl
- - - -- Lf8-g7
4. d7-d6
5 n
Lf7-g8:
f3-g2+ Kf1-g2: Kg2-g1
Dh4-h3+ Th8-g8:
10.
11.
12 Kf1-e1 Th1-f1
- Dh3-g2 d7-d6
13 Lf7-b:3 d2-d4 Sb1-c3'9)
- Lf8-g7 Sg8-f6 d7-d6
14 d2-d4 Kf1-g2: Lf7-g8:
- f3-g2 d7-d6 Dh4-h3i
15. -
§. 6. Sg1-f3
.. Lf1-c4 Sf3-e5 Ke1-f1 Se5-f7: Sf7-h8: Dd1-e1 Kf1-e2
g7-g5 g5-g4 Dd8-h4+ f4-f3 Sg8-f6 Sf6-e1: T3-g2 Dh4-h3
2 - Kf1-g2:
Dh4-h-3+
3 g2-g3 Kf1-el
- TDh4-h-3 Dh3-g2
4. g2-f3: Sf7-h8: h2-h3")
d7-d5 g4-f3: Lc8-h3
') Hätte Schwarz10. d'7–d6 gezogen, so würde biando "Alfiere nel Cavallo, farà buon
Weiß nicht,wie Cozio I. S.36 angiebt, mit giuoco; ma stia vigilante, se non vorrà
dem angegriffenen Springer nach d3 zurück perdere la Donna; Ponziani setzt hinzu,
gehen,weildannSchwarz durch11. Dg2 nach , daß Weiß mindestens remis machen kann.
e2+ die Damen tauschen könnte, sondern 11. 3) Nimmt Schwarz 15.g4–h3, so folgt 16
Lc4–f1ziehen und die Dame bedrohen. Die Kd3–e3u.Weißgewinnt dieBauernf3u.h3.
selbe ist dannzwar nicht,wie SalvioBuchIV. «) Ponziani sagt,dasSpielwäreunentschieden,
Cap.19. behauptet, verloren, aber Weiß be wenn Schwarz 17. d7–d5zöge, denn Weiß
kommt ein dem schwarzen überlegenes Spiel. würde diesen Bauern nehmen und dann fort
*) Cozio I. S.37 u. 168 bemerkt: epoi cam während die Dame mit dem Thurme angreifen
Gambit des Salvio und Cochrane. Z11
Lg7-e5: ---
d2-d4 Lc1-g5+ –
Lg7-e5: Le5-f6 ---
Lf7-g8: - Se5-d3 Sd3-f4 Kg1-f2 Kf2-e2 –
Th8-g8: g4-g3 g3-h2† Dh3-g3+ Lc8-g4+ --
Dd1-f1 Kg1-f1: –
Dh3-f1+ -
Sf6-e4+ - Se4-g3: --
Kf2-e3 Ke3-f4 Kf4-e3 – -
-
8. - -
9 - Sfº7-h8:
e - Sf5-e4
10. - - - - . . "
4. -
5. -
6 - Sb1-C3 Kf2-e3
- Dh3-g2+ Lf8-h6+
7. -
8.
9.
12. Ke3-d4
- d7-d6
13. Lc4-f7 L f7-b3
§. G. Ke8-e7 Dh3-g2+
1. Sgl-f3_ _LfI-C4 Sf3-eH Ke1-f1 " g2-f3: Dd1-e2 Se5-f7: De2-f2
g7-g5 g5-g4 Dd8-h4+ f4-f3 Sg8-f6 d7-d6 g4-f3: Lc8-h3+
2. -
- - Sf6-g4: Lc8-g4:
4.
---
Kg2-f2 e4-d5: – ,“
d7-d5 g4-g3+ +
Kg2-gl –
g4-g3 ---
Sf-7-h8: Kel-eX ---
f3-f2+ Dg2-f3+
LfT-c4 – --
Dg2-h2: ---
Sf7-h8: Kf2-e3 Sh8-f7 - Lc4-d5 e4-d5: Ke3-e4 Ddl .f3 --
Dh3-g2+ Sb8-c6 Ke8-f7: Sf6-d5 Lf8-h6+ T3-F2FT DETZT
Lc4-d5: Kf2-e3 – -
Dh3-g2+ Sf6-d5 --
e4- d5: Kf2-e3 d5-d6+ d6-c7: –
Dh3-g2+ Ke8-f7: TLc8-e6 Sb8-c6 --
Ke3-d3 Se5-f7: Kd3-d4 Kd4-e5 Ke5-f6: e4-e5 Sf7-e5: --
Sb8-c6) Sc6-b4+ Dg2-f2+ d7-d6+ Df2-d4+ Td6-e5: Dd4-d8
Lc4-f7 Se5-c6 Lf7-b3 –
Ke8-e7 d7-c6: b7-b5 ---
Se5-c6: Dd1-g1 LC4-b3 –
d7-C6: b7-b5 b5-b4 --- -
1) Ginge die Dame nach el oder e2, so würde und geht dann 13. Lc4–e2, so gewinnt
Schwarz 12. Ke8–d8 ziehen. 13. Lg4–h3.
») Das weiße Spiel ist gut entwickelt, und wir *) Es würde nun etwa folgen:
laffen dahingestellt, ob dies etwa den erlitte 21. d2–d4 L c8–g4+
nen Verlust der Qualität aufwiegt,wenngleich 22. Kd1–d2 Lh4–g3 und
De la Bourdonnais S.82,Lewis,Trea Schwarz wird gewinnen.
tise, 1843, S.330, so wie Walker, 1841, *) Dieser Zug mag wohl stärker als die bisjetzt
S. 159, sich dagegen ausgesprochen haben. betrachteten sein,jedochglauben wir,daß auch
Damit aber nicht aus dieser Variante von E Schwarz hier eine bessere Stellung erlangen
nigen der Schluß gezogen werde, als sei das wird. Man könnte 7.Sg8–h6ziehen, und
Gambit Cochrane nicht zu empfehlen, da erhielte so die Position, welche in §.4. bereits
manfür Schwarz keine gute Stellungerreichen umständlich analysiert wurde, und welche sich
könne, so geben wir hier noch eine Spielart, schon in früheren Autoren, Salvio, Car
in welcher Schwarz den Angriff behält und rera u. A., jedoch mit der Umstellung des
dadurch im Vortheil steht. 7ten und 6ten Zuges, findet. Ferner kann
a) Geht 10. Kf1–f2, fo folgt 10.Sb8–c6 Schwarz 7. Sg8–f6 thun, wie in Kaf
und dann gewinnt 11. Lf8–e7 auf11. c2 fim's Buch, in Lewis' neuestem Werke, bei
nach c3. Zieht aber Weiß 11. Dd1–f3, so Jänisch Vol. II. und Palamède, 1843, I.
gewinnt, nach Abtausch der Damen,Sc6 nach S.259 ausgeführt ist. Hierdurch geht man
e5†. Auf11. d2–d4folgt 11.Th8–g8. in das Gambit des Salvio über, indem dort
a) Auf12. Kf1–g1 spielt Schwarz Lc8–g4: 6. Ke1–f1 Sg8–f6 7. d2–d4 f4–f3
Gambit des Salvio und Cochrane. 315
Lc1-e3 –
Dh4-e1+ ---
d2-d4 LCI - e3 Kf2-f3: Sb1-d2 Th1-al:
Lc5-d4 Dh3-f3 Ld4-b2: Lb2-a1: Th8-g8) +
- .. oder h'T'-h5
---
Kf1-e2 –
Tf8-f2+ --
Kf1-e1 –
Sf6-e4: +
ThI -fI d2-d3 DidI -f3: Df3-f2: –
Sf6-e4: Lg2-f1: Dh4-f2+ Seq-f2: +
Ke1-d2 L c4-e2 Kd2-e1 Tf1-f2 Dd1-cI: Ke1-e2: DCI - e3
Lc8-g4: Lh4-g5+ Dh3-h4+ Lg5-c1: Lg4-e2: Dh4-e4f De4-e3 --
Th1-f1 LC4-e2 Ke1-d2 Tf1-f2: – -
schon erwähnt ist. Schwarz kann endlich im versaire érudit et correct qui sait éviter
7ten Zugef3–g2+ nehmen,wie dies Lewis, tous les piéges nombreux de ce début; 2)
Lessons II. S. 219 angiebt und Walker, Walker,Philidorian 1838,S.8, indem er
1841, S. 162 zum Vortheil des Vertheidi das unter No. 1. $.9. bei uns ausgeführte Spiel
gers ausführt. aufstellt: The defence will not do ..............
*) Hier hören die von Lewis in einer Bemer The second player can only with safety,
kung S. 219 angedeuteten Züge auf, welche Shape his defence, subsequently, in the
De la Bourdonnais u. Walker für die mode termed Salvio's Gambit, und ähnlich
einzigen,welche von beiden Seiten bisjetzt ge sagt er, 1841, S. 161: 7. Q. P. two (7. d2
fchehen konnten, hielten. Denn, als sich bei nach d4). – This is your best move, and
einer näheren Untersuchung der gegenwärtigen let Black meet it as he may you will get
Stellung ergab, daß Weiß nun nicht schlecht the advantage. Indeffen jetzt Walker selbst
fände, so zogen die genannten Autoren fo noch zum neunten Zuge Sg8–f6 hinzu: It is
gleich den Schluß, daß sich überhaupt das doubtful whether it were not better toplay
Gambit nicht mit dem von Cochrane ange K. Kt. to R. 3. (9. Sg8–h6). This move
gebenen Zuge vertheidigen laffe. Ihre Worte has yet to be analyzed; and gives Black
find: 1) De la Bourdonnais im Pala great resource. Die von Lewis zuerst ange
mède, 1838, S.280: Nous pensons que gedeuteten, minder guten Züge führen nun aller
le Gambit Cochrane ou plutôt la dé dings zu einer ungünstigen Stellungfür Schwarz,
fense du gambit due à Mr. Cochrane aber die Vertheidigung des Gambit Cochrane
donne un assez mauvaisjeu avec un ad ist deshalb nicht falsch.
346 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VII. §. 9.
1. Weiß: eB-e4. Schwarz: e2 – e5.
B. T2-1f4. E5-f42
5. 6. 7. 8. 9, 10. 11. 12.
7.
8.
9.
12. - TTFT
13. g2-f3: Se5-f70) Dd1-f3:
- d7-dö g4-f3: Lc8-h3+
14 Sb1-c3 Se5- d.3 Dd 1-el
e d7-d6 Sf6-h5 f3-g2
15 Se5-f7 Lc1-g5
- TETS TET
Sf7-g5
16. Sf6-h5
Kg2-g1 Lc4-g8: *)
C7-d6: Sf6-g8: ---
Lg5-f6: Dd1-e2 . De2-g2 Kg1-f1 –
Lf8-h6 -Lic8-g4 Lh6-e3+ Lg4-e2+ +
Se5-f7 Lc1-g5 Lb3-e6: Sf7-h6 –
Th8-f8 Lc8-e6 Ke7-e6: Sf6-e4: ---
Sf7-h6 Tg1-g2: C2-C3 Lc4-e2 Lc1-h6: Lh6-e3 –
Sf6-e4: C7-C6 d6-d5 Lg7-h6: Tf8-f6 h7-h5 +
Sf7-g5 C2-C3 Sg5-e6 d4-d5 –
Sb8-C6 h7- h6 Lc8-e6: Sc6-e5 –-
e4-e5 Sf7-g5 Lc1-g5 Tg1-g2: Lg5-f6 e5-f6: Sb1-c3 –
Sföe TSETFT TKETEST TESTFT TLFT TTFTET Tc7-cs-)T T
De1 h4 –
Tg7-f6 -- A
e4-d5:) Ke3-f4 –
LC8-f5 Lf5-c2: ---
Kf1-g1 –
Sf6-e4: ---
Kf1-g2: Kg2-g1 Sd3-f2 Sc:3-d1 –
Dh4-h3+ Lg7-d4f Th8-f8 g4-g3 ---
Kf1-g2: Kg2-gl e4-eH e5-f6 –
Dh4-h3+ Lc8-e6 Le6-b3: Lg7-f6: --
Ddl-el Kf1-e1: g2-f3:1) –
Dh4-e1# h7-h6 g4-f3: ---
O p f e r d es K ö ln i gs l a u f e r s.
Diese Spiele stehen im Alexandre:
GPS-E4 f"2– f/ Sg1–f3 - LfM–c4
* TEHEET * E-TT * g2–g5 “ g5–g4
Sobald der Bauer 4.g5–g4 zum Angriff ferneres Opfer befreit werden könne, wogegen
auf den Springer gezogen ist, bieten sich dem Ponziani, 1782, Seite 125, die Rettung für
Weißen dreiSpielarten dar, von denen die eine, ganzunmöglich erklärt. Indeffen scheint die Dame
aber für ihn ungünstige, 5.Sf3–e5, schon er ohne allen Verlust wieder in das Spiel zurück
läutert wurde. Es bleibt jetzt noch übrig, die zu gelangen,wie wir im $.2.zeigen werden, und
Folgen des Zuges 5. Lc4–f7+ und des Op es ist daher für Schwarz rathsamer, gar nicht
fers des Springers f3, welches den Gegenstand auf die Einsperrung derselben zu spielen. So
des folgenden Abschnitts bildet, näher zu betrach bald 10. Dh5–e5+ erfolgt, zieht sich der Kö
ten. 5. Lc4–f7f scheint nun der mindestem nig nach d8 zurück, und auf 11. Dh5–h8:
pfehlenswerthe Angriff zu sein, da ein Stein für spielt Schwarz dann 11. Lf8–e7; Weißzieht
nicht mehr als zwei Bauern geopfert wird und die Dame nach c3 und macht das Spiel unge
die Vertheidigung sicher und leicht zu entdecken fähr gleich.
ist. Dieselbe besteht nämlich darin,daßSchwarz Zum Vergleichen für diesen Abschnitt em
nach den Zügen 5. Ke8–f7: und 6.Sf3 nach pfehlen wir folgende Autoren:
e5† jetzt nicht, wie Greco, 1784, S.80thut, Ercole del Rio, 1831, S. 68
den Könignach e6, sondern nach e8zieht. Nimmt Sarratt, 1808, II. S. 76.
nun die Dame, 7. Dd1–g4, so folgt 7.Sg8 De la Bourdonnais S. 74.
nach f6 und nach 8. Dg4–f4: erlangt Schwarz Allgaier Tab. V.
durch den Zug 8, d7–d6, welcher den Sprin Walker, 1841, S. 116.
ger e5 zum Rückzuge nöthigt, eine feste Position. Philidorian S. 38.
Eine andere, zwar interessantere, aber bedeutend Lewis, Treatise, 1843, S. 307.
schwächere Vertheidigung hat Lolli S.221 auf Sämmtliche Autoren kommen darin überein,
gestellt. Dieser Autor thut nicht7.Sg8–f6zum daß das Opfer des Laufers nur einen schwachen
Angriff auf die feindliche Dame, sondern jetztdie undunsichern Angriffgewähre. Die stärkste Spiel
schwarze Dame nach fó und läßt dann folgen: 8. art ist das Gambit des Muzio, welches darin
Pghst „Ses- „Dh55“ „ Dh5h8 besteht, daß Weiß den Springer f3 dem An
Ke8e7 “DGF: “DT7es “SST5" griffe des Bauern ausgesetzt läßt, und 5. Sb1
Lolli und Lewis, Lessons II. 1834, S.211 nach c3 oder wohl noch beffer 5. d2–d4zieht,
glaubten nun, daß die Dame h8 nur gegen ein oder endlich im fünften Zuge rochirt.
320 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VIII. §. 1 und 2.
* -, TDTTET
4. Se5-f7 Dh5-e5+ De5-h8:
Df6-f7: Df7-e6 Sg8-f6
Ke7-d8 Lf8-e7)
6
g
Se5-f7
Df6-f7:
Dh5-e5+ De5-h8:
Df7-e6 Sg8-f6*) b2-b3
Sb8-c6
7. [o–o]
d7-dj
8,
9. »
10,
11. e e d
N
12. - •
1) Dieses Opfer verschafft keinen besonders far- | *) Die Dame geht nicht sogleich 13. Dh8–d4,
ken Angriff, es ist daher vortheilhafter den weil 13. Sb8–a6 darauf folgen und das
-,
Springer auf f3 nehmenzu laffen. (Vergl. Feld c5 für den Laufer f8 decken würde.
Gambit des Muzio.) *) Wenn Weiß nun im 20ten Zuge e4–e5
2) Schwarz thut gut mit dem Könige nach e8 zieht, fo nimmt Schwarz den vorgerückten
zurückzugehen, weil er sich dadurch dem An- Bauern und spielt nachher Sf6–h5, um
griffe schnell entzieht. Die Folgen des Zuges den Lauferf4 anzugreifen und zu schlagen.
" 6. Kf7–e6 werden wir in §.3. betrachten. | *) Nach diesem Zuge hält Ponziani die Ret
*) Schwarz kann die Dame nach f6 ziehen,je- tung der Dame für unmöglich, und verwirft
doch scheint 7. Sg8–f6 beffer zu sein. aus diesem Grunde den Zug 5. Lc4–f7t,
*) Durch 9.Se5–f7 und Dh5–e5+ könnte indem er dafür 5.Sf3–e5zu thun anräth.
Weiß den Thurm h8 erobern, welches für ihn Wir haben aber bereits gezeigt, daß auch 5.
vielleicht vortheilhafter ist,als erst den Sprin- Sf3–e5 kein günstiges Resultat für den
ger b1–c3 ins Spiel zu bringen. Wal- Gambitgebenden erreicht, und empfehlen da
- ker, 1838, in seinem Philidorian,S.38, her unsererseits das Gambit des Muzio zu
empfiehlt indessen den Zug 9. Sb1–c3. spielen. Ponziani's Worte,1782, S.125
*) Weiß befreit auf jeden Fall die Dame. find: Conquestotratto(5.Sf3–e5)viene
*) Vielleicht zöge Schwarz hier beffer 12.Sg8 il B. ad assicurarsi il riacquisto della P.,
nach e7, um dann von g6 aus den Bauern e perönon dee in vece dare sc. d'A.pi
f4 zu unterstützen. gliando con esso la P. d'A. di Re (5. Lc4
Opfer des Königslaufers. Z24
---
Ke1-f1: Dh5-h4+ Dh4-h5+ Se5-f7+ Dh5-f7: Df7-g7 Kf1-g1
Sg8-h6 Ke7-e8 Ke8-d8 Sh6-f7: Lf8-e7 Th8-f8+ Lc8-e6 --
Se5-g6 + Dh5-h8: Dh8-h7+
LC8-etö h7-g6: Lf8-h6 Le6-f7 ---
Sc3-e2 Dh5-f7+ Df7-f8 Tf1-f8 Tf8-c8: d4- e5: Tc8-f8 –
De3-h6 Ke7-d8 Dh6-f8: Kd8-e7 d6-e5: Ke7-d7 Kd7-e7 –
d2-d4 Lc1-f4: e4-e5") –-
d7-d6 Deiß-f7 -
nach f7†), in vista del successivo sc. De6–f7 und giebt dann der Springer
di C. a 5. di Re (6.Sf3–e5+). essendo Schach, so schlägt ihn Schwarz. Auf 15.
questo un attacco infruttuoso, dove nè Tf1–f4: muß aber 15. c7–c6 u. nach
puresiverifica la liberazione della Don. her Lf8–g7 gezogen werden.
supposta dal Lolli pag. 225 ivi: Seva 11) Walker, 1841, S. 117, schlägt 17. Sd7
col Re. – Man muß zwar zugeben, daß nach e5: vor; der Zug des Springers hält
es schwierig ist, die Dame zu retten, und die Dame aber auch nicht eingeschloffen.
daß es nach dem von Lolli als besten Zug 12) Es würde nun folgen:
angegebenen, 12. b2–b3, sogar unmöglich 21. T f6– f7: Sh8 – f7:
erscheint,aber dennochglauben wir,daßman 22. Ta1 – e1+ u. Weiß steht besser.
durch 12. o–o und nachher Tf1–f4: die 3) Man kann für Schwarz noch einige andere
Dame wird, ohne weiter ein Opfer zu brin Spielarten versuchen, welche ebenfalls den
gen,befreien können. Da in diesem Falle der Zweck haben, die Dame auf h8 gefangen
schwarzeKönig in der Mitte des Brettes sehr zu halten, Weiß wird aber dieselbe stets
ungünstig steht, so halten wir es für Schwarz mit Gewalt befreien, und es ist daher für
beffer,nicht7. Dd8–f6zu thun, oder,wenn Schwarz überhaupt nicht rathsam, den un
dies geschehen ist, doch im 10tenZuge dieses ausführbaren Plan anzulegen. Das beste
Spiels nicht. Df7–e6, sondern Ke7–d8 Spiel für den Vertheidiger, wenn er die
zu ziehen, wie in No. 13. ausgeführt ist. Dame bereits auff6 gesetzt hat, scheint das
%) Zieht Weiß 14. Sb1–c3, so folgt 14. in Variante No. 13. ausgeführte zu sein.
41
322 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt VIII. §. 3.
$. 3. 11. Lf4–g5+ Lg7–f6
1. e2– e4 e7– e5 12. e4– e5, rochierte Weiß, so würde
2. f2– f4 e5– f4: etwa folgen:
3. S g1–f3 g7–g5 12. O-O Dd8– f8
4. L f1 – c4 g5–g4 13. Df5– e5+ Ke7–d8
5. L c4– f7+ K e8– f7 : 14. Tf1 –f6: u.Weißgewinnt.
6. Sf3– e5+ K f7– e6 L f6–g5:
12. . . . . . . . . . . .
7. Dd1–g4f Ke6– e5:, nimmt 13. D f5–g5 Ke7– e8
nun der König nicht den Springer, sondern geht 14. Dg5–h5+ Ke8– e7
nach e7zurück, so steht es dem Weißenfrei,das 15. O-0 D d8– e8
Spiel remis zu halten, indem er abwechselnd auf 16. Dh5–g5+ K e7– e6
g5 und hö Schach bietet. Dadurch, daß Schwarz 17. Tf1–f6+ S g8– f6:
den Springer nimmt, verliert er bestimmt, wie 18. Dg5– f6 Keß– d5
das hier folgende Spiel des Greco (Hirschel 19. S b1 – c3+ K d5–d4:
S. 80) beweist. 20. Df6–f4+ Kd4– c5
8. Dg4–f5+ K e5– d6 21. b2– b4† K c5– c6
9. d2– d4 L f8–g7 22. D f4– c4+ K c6– b6
10. L c1–f4 Kd6– e7 23. S c3 – a4+ Mat.
§ 7. 3. "H"
Im Gambit des Königsspringers kann auf wir es zuerst antreffen, von einem Spieler,Sig.
4. Lf1–c4 mit 4. Lf8–g7 oder 4.g5–g4 Muzio,mitgetheilt worden war. Salvio,1723,
geantwortet werden. Letzteresist von einigen Au S. 60 jagt hierüber: „Dirò un" altro modo
toren empfohlen, scheint uns aber weniger ficher, diGambitto, il quale mai fu"pensato, e per
da Weiß, indem er den Springer f3 aufgiebt, quanto mi venne riferito dal Signor Mu
feinen Angriff zu bedeutend verstärkt. Er kann zio, d'Alessandro, gentiluomo di molto
dies namentlich mit Erfolg aufdreiArten thun, garbo, e del giuoco molto intendente; suc
und zwar zuvörderst mit dem Zuge 5. d2–d4, cedè col Signor Don GeronimoCascio,
welcher das Centrum einnimmt und den Bauern cosi gran giuocatore, con un" altrogiuoca
f4 in Angriff stellt. Diese Angriffsart ist vor tore casualmente.“ Mit unbeschränkter Rochade
züglich von Koch, 1828, und in Madras,1829, ist der Angriff unwiderstehlich, bei uns scheint
bearbeitet worden. Wir glauben, daß die beste dies Gambit Muzio aber unentschieden zu blei
Vertheidigung in den Zügen: 5. g4–f3: 6. ben. Als correcte Vertheidigung laffen die Au
Dd1–f3: d7–d5 7. Lc4–d5: Sg8–f6 toren, nachdem der Springer f3 geschlagen ist,
besteht. Die zweite Art ist eine geistreiche Erfin und am besten die Dame wieder genommen hat,
dung Mac Donnell's, welcher 5. Sb1–c3 jetzt 6. Dd8–f6 ziehen. Hierauf folgt aber 7
zieht, um die feindliche Dame, sobald sie nach e7 e4–e5, Df6– e5: und Schwarz hat wegen
oder f6 geht, sogleich mit dem Springer angrei der unvortheilhaften Stellung seiner Dame kein
fen zu können. Die richtige Vertheidigung mag gutes Spiel. Daher scheint uns 6. Lf8–h6 und
hier ebenfalls 5.g4–f3: und, auf6. Dd1–f3, 6. d7–d6, wobeidie Dame nicht exponiert wird,
dann 6. d7–d5 sein, obgleich wir auch 6. d7 mindestens eben so rathsam wie 6. Dd8–f6.
nach dó nicht für falsch halten. Der dritte, viel Ueberhaupt glauben wir aber,daß Schwarz nicht
leicht der kräftigste Angriff ist endlich der am mehr als Remis machen kann, weshalb wir den
längsten bekannte und am häufigsten bearbeitete: Zug 4. g5–g4 verwerfen.
die Rochade im fünften Zuge. Hierdurch hat das Man vergleiche vorzüglich: Sarratt, 1821
Spiel den Namen „Gambit des Muzio“ erhal und 1813, S. 346; Walker, 1841; Lewis'
ten, weil es so dem Salvio, in dessen Werk Treatise, S. 348; Jänisch Vol. II.
324 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt DX. §. 1. 2. 3.
§. 1. 1. Weiß: e2– e4. Schwarz: e2 – e5.
- B. fT2– 14. E5–1f 41
3. Sg1–f3. g7 –g5.
6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
1. d2-d4") Lc4-d5: Tf1-f2) Ld5-b3 C2-C3 Sb1-d2 –
" Tä7Tä5T TLCsgIT Tc7-c6T TLf8-g7 Lg7-h6 SgSe7 --
O
ande •
e4-d5:
Lc8-g4
•
Tf1-f2 Sb1-d2
Lf8-d6 Sg8-f6
Sd2-f3:
Sf6-e4
Dd1-e1
f7-f5
Sf3-d2 Sd2.e4
Dd8-e7 T f5-er
8.
$. 3. . - - 12
Sb1-c3 +
Tf4-f7: --
Db7-c8+ Lc1-f4: --
Ke8-e7 -
–
Tf8-e8+ Sb1-a3 ---
Ke7-d6 -
') Man könnte auch 7. e4–e5 oder 7. Sb1 | ) Es könnte folgen: 23.Ta1–f1 Df6–e7
nach c3ziehen; 7. c2–c3,welches bei Sar 24. Tf1–f7+ De7–f7: 25. Lc4–7:
ratt, 1813, Seite 351, ausgeführt wird, ist Kg7–f7: 26. Dh5–h7 u. steht besser.
aber weniger gut. -
) Zöge Schwarz 6. d7–d5, so Weiß7. Lc4
Auf 8. Lc1–f4, spielt Schwarz 8. Dd8 nach d5, und auf 7. c7–c6 folgt dann
9 nach f6. Vielleicht würde es aber für Weiß 8. Ld5–f7+, wodurch Weiß einen sehr
vortheilhaft sein,8. Lc4–f7f zu spielen u. starken Angriff bekommt und bestimmt ei
im nächsten Zuge 9. Lc1–f4: zu nehmen. nen Stein zurück gewinnt.
9) Zu der gegenwärtigen Stellung konnte man 12) Weiß hat nur zweiBauern für den geopfer
auch mit Umstellung der Züge 5, 6, 7und ten Springer gewonnen, eine Steine können
8 auf folgende Art gelangen: aber frei entwickelt werden, und Schwarz
5. d2– d4 g4–f3: wird deshalb, bei der unvortheilhaften Stel
6. Dd1–f3: Dd8–f6 lung seines Königs,höchstens remis machen.
7. e4– e5 D f6– f5 3) Durch diese andere Artdes Angriffs,welche
8 O-O L f8– h6 c. wir eben so, wie die Varianten 1. und 2.
No. 5–8find aus Kaffim's Werk entlehnt. aus Lewis, 1842, S.168–170entlehnen,
Zöge Schwarz 8. Df6–b6, so würde Weiß kann das Spiel denen des § 2 gleichwer
zwar zu 9. c2–c3 genöthigt, könnte aber den. Zieht Schwarz7. Lc8–e6, so folgt8.
nachher auf der Königsseite frei angreifen. d4–d5 u.9. Lc1–f4: oder 9. Df3–f4:
-
326 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt IX. §. 4. und 5.
$. 4. 1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Sg1-f3 Lf1-c4 O-O Dd1-f3: d2-d4 Df3-f4: Lc4-f7 Sb1-03
g7-g5 g5-g4 g4-f3: Dd8-e7) Sb8-c6*) Sc6-d4: Ke8-d8 Sg8-h6
2 Df4-f:2
Lf8-g7
3 c2-c3“) d4-e5: Kg1-hl
- Sc6-e5 De7-c5+ Dc5-c4:
4 Lc1-f4: Df3-h5 Lc4-eß:
- Sc6-d4: Sd4- e6 d7-eß:
5 Kg1-hl
- - - - Sd4-c2: Sc2-al:
$. 5. Sg1-f3 Lf1-C4 O-O Dan- C2-C3 d2-d4 e4-e5 Sb-d2
g7-g5 g5-g4 g4-f3: Dd8-f6*) Lf8-h6“) Sb8-c6 Df6-f5 Sg8-e7
2 d2-d3 Sb1-c3 e4-e5") Lc1-f4:“)
Lf8-h6 Sg8-e7 Df6-e5: De5-4:
3 Lc1-f4: Lc4-f7+ Lf4-g5+
- Sb8-C6 Df6- b2: Ke8-d8 Lf8-e7
4. e4-e5 d2-d4 SbI-c:39) Sc3-e4
Df6-f5 - Lf8-h6 Sg8-e7 o–0
5 - TT Kg1-h1 Sb1-c3 d2-d3
- TDTGEBEF TTSTGT TDb6T5 TDc55
6 --- d2-d3 Kg1-h1 Lc1-e3:
- „Df6-e5: Lf8-c5+ Lc5-e3 De5-e3:
7 - - Lc1-f4: Lc4-f7
Sb8-C6 De5-b2: Ke8-d8
$ SbI-C3
s - - - - - De5-f6 Sg8-e7
9 - Lf4-C7:
s - - - - De5-e7 Sg8-h6
10. - Lc1–d2 Df3-e4+
L8-h60) Df6-b2: 1) Sg8-e1
11 Ld2-c:3)
s Sg8-e7 De5-c5+
Tf1 - el
12, s De5-c5+
(Sb1-c3]
13. TSbScß
14.
') Der Zug 6. Dd8–e7, welchen man bei | *) Dieser Zug und 8. Lc1–f4: find weniger
Salvio zuerst findet, wurde, wie Lewis, stark als 8. Df3–f4:.
1842, S.173 angiebt, lange für den besten *) 6. Dd8–f6 gilt allgemein für den richtigen
gehalten: er deckt den Punktf7, hindert aber Vertheidigungszug, wir werden aber zeigen,
Weiß nicht, das Centrum mit feinen Bauern daß hiermit Schwarz höchstens remis macht
einzunehmen. Vielleicht muß die Partie auch, s) Schwarz könnte 7. Sb8–c6 ziehen, und,
hier, wenn ferner richtig gespielt wird, un wenn dann 8. d2–d4folgt, diesen Bauern
entschieden bleiben. schlagen; deshalb ist der Zug 7. c2–c3 un
») Macht Schwarz hier einen andern Zug, so wirksam, und man thut beffen 7. d2–d3
könnten Varianten der vorhergehenden Para oder 7. e4–e5.
graphen entstehen. 7) Das Aufgeben desKönigsbauern verstärkt den
2) Es würde folgen: 19. e5–d6: Tf8–f2: Angriff bedeutend, weil Dame und König der
20. Lb6–f2: und Weiß gewinnt. Schwarzen auf einer Reihe zu stehen kommen
-
Gambit des Muzio. 327
Schwarz: e5–f4:
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.
Lc4-f7+ –
Ke8-d8 ---
Lf7-g8: Df3-f8+ Lg8-e6+ Df8-f5+
d7-d6 Kd8-d7 Kd7-e6: =
Se4-f6+ Lc4-d3 Df3-h5 Lc1-f4: ---
Kg8-h8 Df5-e6 Se7-g8 –
Df3-h5 Sb1-c3 Dh5-h6 " Dh6-f4: Sc3-d5 Ta1-e1+ Te1-e7 Te7-c7: ---
De3-e7 Sg8-f6 d7-d6 Sf6-g4 De7-d7 Ke8-d8 Dd7-a4 –
Lf7-g8: Lf4-g5 ---
Lf8-e7 -
*) Beffer ist Lc1–d2, wie in den Varian und 11.Sg8–f6. Indeffen wird diese Va
ten 13ff. gezeigt wird. Der Zug 10. Lc1 riante gänzlich vermieden, wenn Weiß 9.
nach f4: wäre nur für den Fall gut, daß Sb1–c3 statt 9. Lc1–d2 zieht.
Schwarz 10. Lh6–f4: nimmt. 12) Der beste Zug ist10.Sb1–c3,da man nun
•) In den letzten Spielen des $.2. kam die auch mit dem Damenthurm angreifen kann.
selbe Stellung vor. 13) Dieser Zug ist uns von Herrn Mofar mit
•) Schwarz deckt den Bauern f4, damit,wenn geheilt worden; man könnte übrigens hier
er genommen würde, Dame und Lauferge auch 13. Te1–e7 spielen (s. S.328).
tauscht werden können, welches den Angriff 1 ) Es würde nun folgen:
bedeutend schwächen würde. 19. Tf1 – e1: D f5– c5
) Dieser Zug ist nicht ratham; vielleichtthut 20. b2– b4 D c5– d6
Weiß daraufam besten 10.Sb1–c3. Auf 21. Sf6– e4 Dd6–g6
10. Ld2–c3 folgt aber 10 Db2–b6 22. Se4– g5: und Weißgewinnt.
-
-
328 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt IX. §. 5.
1. Weiß: e2-e4. Schwarz: e2 – e5.
2. fS – f'44. E5-f4 :
3. Sg1–f3. g? –g5.
4. HL f'11– C4. g5–g4.
9. 10, 11. 12, 13. 14. 15. 16.
29,
LC8-g1
30.
„Dd6-g6
31.
32.
) De la Bourdonnais führt im Pala ) Lewis, 1842, S. 188 bricht hier mit dem
mède, 1836, S.397, das Spiel auf diese Bemerken ab,daßSchwarz gut fände. Wal
Art zu Gunsten des Vertheidigenden aus. Die ker, 1831, New variations on the Muzio
Partie,welche man auch beiWalker, 1841, Gambit, u. 1841, S. 136ff. jetzt das Spiel
S. 138(A) findet, ist jedoch incorrect. fort, ist aber ebenfalls unvollständig
2) Die Folgen des Zuges 10. c7–c6, welchen 6) Den Angriffmit dem Springer auf e4führt
die Autoren als den besten angeben, werden Walker, 1841,S. 141,aus; er hält ihnmit
wir weiter unten (No. 24–45) betrachten. Recht für schwächer als 14. Lc4–d5. Als
») Nimmt Schwarz den Thurm, so würde Weiß richtige Vertheidigung gegen 14. Sc3–e4
nicht, wie die Chronicle I. S. 194 angiebt, empfiehlt Walker 14. Dd6–g6, welches ein
16.Sd6–f5, sondern 16. Df3–g4thun. Irrthum zu sein scheint, da 15. Dh5–e5dem
a) Dieser Zug, welcher bei Sarratt, 1821, Weißen ein gutes Spiel verschaffen würde,
ausgeführt ist, giebt einen weniger starken 7) Der beste Zug ist wohl 15. Ke8–f8, weil
Angriff als 11. Ta1−e1. man nach Aufgeben des Laufers c8 auf g,
Gambit des Muzio. 329
Sc3-b5 Ld2-c3 +
Ke8- d8 -
Te7-f7: Sd6-f7: --
TETT -
den Laufer f7, wenn dieser nicht schon frü- | 1 ) Der richtige Zug ist 16. Ld2–c3.
her weggeht, nehmen kann. **) Auf 17. Lc8–g4folgt 18. Dh5–h4 Lg4
*) Auf 16. Lc8–d7 folgt 17. e4–e5 Dd6 nach e6 19. Ld2-b4Se7–f5 u.gewinnt.
nachd2: 18. Dh5–h6: u.Weiß stehtbesser. | *) Vielleicht ist 16. Lc8–d7 am besten, um
9) Bei Gelegenheit dieses Zuges giebt Walker, nach der langen Seite zu rochiren, wobei
1841, S.136 die kurze Anmerkung, daß die Weiß aber immer Thurm u.2Bauern gegen
einfache Vertheidigung nicht sei, den Laufer 2Officiere behält. WillSchwarz den Thurm
zu nehmen, sondern 14. Dd6–g6zu spielen h8 retten, so verliert er die Partie,da Weiß
oder zu rochiren: The simple defence is auff6 Schachböte u.den Lauferh6gewönne.
not to take B., but toplay O. to K. Kt. 3| ) Walker, 1841,S.138empfiehltdiesen Zug,
(14. Dd6–g6), or to castle. Eine nähere beffer ist 17. Lc3–h8: oder 17.Dh5–g6:.
Ausführung dieser Vertheidigungen fehlt,wir | * *) Es ist für Schwarz nicht schwer, seine Of
werden indessen zeigen,daßSchwarz das Spiel ficiere gutzu postieren,wie man aus der Par
höchstens remis machen kann. tie No. I. am Schluffe des Abschnitts ersicht
42
330 Buch I. Eröffnung 5. Abschnitt DX. §. 5 und 6.
1. Weißt es– e-A. Schwarz: e2 – e5.
D. TS – 14. E5-f4:
5. 6. 7. 8, 9, 10. 11. 12. 13.
35.
37,
38. . . - - - -
39, , . - - - - -• - - - - - e
40. . . - - - - - -
41. -
43.
e
. - - e
b2-b31) Sb1-c3 Kg1-h1
De5-a1: Lf8-c5+ Sg8-e7 d2-d4 Lc4-f7
Lc5-d4: Lcl-d2
Ke8-d8 Dal-fl
44. . . . . . . . . . . . . . . . Das P.
- Dal-c1: Dcl-fl
45. . . - - - - - - - - . . . Df3-f4: LC4-f7. d2-d_
- Th8-f8“) Ke8-d8 d7-d5
46. . . - - - - Sb1-c3 Df3-f2 Kg1-hl –
§. G Sb8-c6 Sc6-d4 Lf8-c5 Sd4-e6 +
"Sbics")Ddnis:") Lc4 d5: Ld6-f7. d2-d4 e-es__Lc1-fa: Lf4-85__LE5
g4-f3: d7-d5") c7-c6 Ke8-f7: Sg8-f6 Lf8-g7 Th8-e8 Dd8-d4: Lc8-g4
2. . . - -
d
-
- -
Df3-h5+ d2-d4*) Lc1-f4:
Kf7-g7 TLC8-eb Deb-f7 Lf4-e5+
Sg8-f6 Dh5-g5
Lf7-g6
*) Der Zug 16. Ld2–b4 ist nicht gut. •) 17. Ld2–c3 ist nicht gut, weilSchwarz
*) Wenn Weiß 17.Sd5–e7: nimmt, so spielt 17.f7–f5 dagegen thut u. sein Spielbefreit
Schwarz am besten 18. Ke8–f8. ) Schwarz könnte auch den Thurme7nehmen,
*) Auf15. Dh5–e5,würde Schwarz rochiren. und würde stets drei Officiere für die Dame
*) Auf 17. Lh6–g5 gewinnt 18. Ld2–f4:. bekommen. Seine Position ist aber soungün
*) Geht der Könignachf6, sofolgt 19.Le6–f5. fig, daß er nicht mehr als remis erlangen
*) Auf 21.f7–f5 folgt 22. h4–h5+ Kg6 kann, wie dies auch JänischVol. II.erklärt
nach h5: 23. Dc5–f5 Lh6–g5 24.g2 | 1) Weiß geht auf 22. Kg8–f7 wieder 23
nach g4+ und Weiß gewinnt. Sf4–h5. Jänisch läßt 22.Sh5-f6f
') Es würde folgen: 23. Ld2–c3+ f7–f6 ziehen,welches vielleicht noch stärker ist,dem
24. Dc5–f5 und Weiß gewinnt. würde dieser Springer genommen, so käme
*) Thut Schwarz diesen Zug nicht, so verliert | - die Dame nach f6 und könnte, in Verbin
er den Bauern f/4. dung mit dem heranrückenden Bauern h
*) 15. Ld5–b3giebtfür WeißkeinüblesSpiel. eine drohende Stellunggewinnen.
Gambit des Muzio. 331
Tf8-f7: Lc8-d7 --
---
--- -
Lc1-f4: Da5-a4 **0)
Lf8-b4 Sg8-e7 +
*) Dieser Zug, eine Idee Mac Donnell's, Partie aber noch einfacher mit 6. d7–d6
ist minder gut als 8. d2–d3. Die Aus- | vertheidigen. NimmtWeiß7. Df3–f4,fo
führung findet man bei Walker, aus dem kann 7. Lc8–e6geschehen, ein Zug, wel
wir unsere Varianten entlehnen. - cher bei der gewöhnlichen Art des Muzio
*) Vielleicht wäre 11.f7–f5 der beste Zug. in ähnlicher Lage ($.3) unzulässig war.
**) Diese Art des Angriffs, welche von Mac *) Auf10. e4–e5müßte 10.Sg8–h6folgen.
Donnell herrührt,kannzu äußerst interes ) Es würde gefährlich sein, den Bauern d4
fanten Spielen Veranlassung geben, scheint zu nehmen.
uns aber weniger stark als 5. o–o. •) Diese drei ersten Varianten des §.6. scheinen
'“) Zöge Weiß 6. d2–d4 oder 6. o–o, so uns zu beweisen, daß 5.Sb1–c3 schwä
würde 6. d7–d5 folgen. - cher als 5. o–o ist.
') Das Opfer des Damenbauern empfiehlt De 2 ) Die Fortsetzung dieser Partie, welche Mac
la Bourdonnais im Palamède, 1836, Donnel gegen La Bourdonnais spielte,
S.396 als richtig, vielleicht ließe sich die findet man bei Bledow, 1835, S. 18.
332 Buch 1. Eröffnung 5. Abschnitt IX. §. 6 und 7.
1. Weiß: ee– e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
7. Sd4-e6
6. - 0–0 ---
- Lf8-h6 d7-d6 %) -
O–O –
Th8-g8 –
Df3-g3 Sd2-e4:') Ke1-d2 Kd2-c1 +
Sf6-e4:“) Dd4-e4F DeA-e2+ -
–
Lf4-h6: Df3-f6+ O-O Lf7-e6+ ---
Sg8-h6: Ke7-f8 Db2-b6 -
o–o–o Th1-el –
d7-d6 -
17. . . - - d
21 Le5-d4
- De7-g7
f7-f6
22 Lc4-d5: Ld5-f7+*) Lc1-f4: c2-c3 . Df3-g3*) Dg3-h4
d7-d5 c7-c6 Ke8-f7: Sg8-f6 Lc1-g4“) Th8-g8 Tg8-g6
23 e4- e5 e5-f6: Ke1-f1
- UI- Dd8-d4: Lf8-b4+ Dd4-c4
24 O–O Lc1-e3 Le3-f4: Df3-h5+
Dd8-d4 Dd4-f6 Kf7-e8 Df6-g6
Df3-g3
25. - - - - TLf8-c5
26 O–O e4-d5: Lc1-f4: Lf4-e3 Sb1-d2
e Sg8-f6 Sf6-d5:7) - Did8-f6 Df6-d4# Did4-h4 Lf8-d6
*) Weiß nimmt 22. Te1–e6f und gewinnt. *) No. 23. nehmen wir aus JänischVol. II.
*) Es würde nun folgen: 22. Dh3–h4+ Kd8 7) Zöge Schwarz 8. c7–c6, so könnte Weiß
“ nach d7 23.Tf4–e4 und Weiß gewinnt. den Laufer auff7 opfern, wodurch aber das
*) Wir haben schon in No.2. u.3. dieses Pa Spiel der Varianten 24. und 25. entstände.
ragraphen gesehen, daß Weiß ein sehr gutes Vielleicht möchte hieraus folgen, daß 6. d7
Spiel behält, wenn er 8. Ld5–b3 zieht. nach d5 u. 7. Sg8–f6 die richtigen Ver
*) Diesen Zugfindet man im Palamède,1842, theidigungszüge sind. Eswürde sichjedochda
I. S.309 angedeutet; er ist besser als der mit nicht ergeben, daß überhaupt der Angriff
von Kaffim ausgeführte, 10. Kf7–e8. des Gambit Muzio unzureichend- fei, viel
*) Geht die Dame nach e3, so folgt 11. Lf8 mehr wüßten wir dann nur, daß 5. d2–d4
nach g7 und dann Th8–e8. nicht so stark als 7. o–o ist.
- Lf8-e7 ---
Kg1-h1 –
TSg8-eT --
Df3-f7 Sd2-f3 ---
Ke8-d8 -
3. Lf1– c4 - - - - - - - - - - -
G a m b it d es K ö nigs l a uf er s.
Diese Spiele stehen im Alexandre:
es –es Col. 31–35.
FHFFT *** F $. 1. 3. +++ - - - - - - - - - - - (" # Col. 1–
$ 2. 3. HF- -------------------- Tab. 28. Col. 13–19.
S. 3, 3. - HF- --------------
$. 4. 3. -HF- -------------- Tab. 28. Col. 4.
Sc3-d1: Lc1-f4: –
Sb8-C6 -
e4-e5 Sg1-h3 +
Df6-g7
Lf7-g8: --
---
h2-g3: Sb1-c3 –
Lh4-g5 -
O-O b2-c3: –
Lb4-c3: g7-g5 – -
Ke1-d'I: Th1-e1 –
Sf6-e4: O-O - --
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
(e2-e4) (f2-f4) (Lf1-c4) (Ke1-f1) (d2-d4) (Sg1-f3) g2-g3 Kf1 -f2
4. 9 ---
5. 9 - - e
1“ e7-e5
eed_ _2-fa_ _1f1-ca - Kelf - sb-c8. Dafs - haha - hasst
e5-f4: Dd8-h4+ Dh4-f67) Tc7-c6 g7-g5 h7-h6 h6-g5:
2. - d2-d4 - Sg1-f3 h2-h4
d7-d6 g7-g5*) h7-h6
3. e
4. e • - * *
5. -
4. – – “–
Lf8-g7 Lc8-h3+
1784, S.82) entlehnte Spiel, ist fehlerhaft. | *) Ginge der Bauer nach g/4 vor, so würde
Wir hatten bereits Seite 174, Eröffnung 2. | Weiß 11. Sf3–e1 ziehen und nachher den
Abschnitt I. $. 1. No. 1. und 2. Gelegenheit, Gambitbauern wieder gewinnen.
dies zu zeigen. *) Weiß ist viel beffer entwickelt als Schwarz,
') Schwarz kann den Bauern f1 nicht mehr ge- so daß der Vortheil der Position den Ver
nügend decken. lust des Thurmes gegen den Springer er
*) Wenn dieser Springer nachg4gezogen wird, fetzen wird.
so spielt Weiß 9. Kfl–g1 und kann nach- | ) Nach diesem Zuge wird der Gambitbauer ver
her h4–g5: fchlagen. loren gehen, oder, wenn Weiß ihn nicht auf
*) Dieser Zug ist in der gegenwärtigen Lage des die hier vorgeschriebene Art erobern will,wird
Spiels ebenfalls gut. Schwarz doch stets,wegen der schlechten Stel
*) Weiß hat zwar nur einen Bauern gegen die lung der Dame, einem heftigen Angriffe aus
Figur gewonnen, seine Position ist aber sehr gesetzt sein. Die hier aufgestellten Varianten
gut, so daß die Spiele ungefähr gleich sind. find aus Jänisch Vol. II. entlehnt.
Gambit des Königslaufers. 341
--- -
*) Sobald Schwarz in dieser Partie Lc8–e6 der Gambitbauer wieder verloren geht. Die
zieht, deckt Weiß mit Dd1–d.3 feinen Kö folgenden Varianten zeigen hingegen, daß5.
nigslaufer und wird nachher mindestens den Sb1–c3 oder 5. d2–d4 zwar nicht den
Gambitbauern, wie in §. 8. No. 22–30 Bauern stets wieder gewinnen, aber manche
angezeigt ist, wieder gewinnen. interessante und schwer zu parierende An
») DerZug 4. d7–d6 ist falsch, weil 5. Dd1 griffe herbeiführen,welche es wahrscheinlich
nach f3den Gambitbauern wieder gewinnt. machen,daß im praktischen Spiele häufiger
Den Angriff5. d2–d4,welchen Walker, 5. d2–d4 oder 5. Sb1–c3 als 5. Dd 1
1841, S. 172 angiebt, halten wir für min nach f3 gewählt werden wird.
der stark, wenngleich die Vertheidigung äu ) Der richtige Zug der Schwarzen wäre hier
ßerst schwierig ist. Den Zug 5. Dd1–f3 5. Lc8–e6.
findet man bei Cozio I. S. 71. ) Durch das Nehmen dieses Bauern verliert
•) Diese einzige Variante genügt, den Beweis Weiß die Partie, welche er mit 11. Lc4
zu führen, daß nach dem Zuge 4. d7–d6 nach e2 leicht hätte gewinnen können.
342 Buch I. Eröffnung 6. §. 8.
1. Weiß: eB– e4. Schwarz: e2 – e5.
2. f2–f 4. e5–f 4:
5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
d2-d4 Sg1-f:3 h2-h4 Sb1-C3 d4-d5 Lc4-e2 h4-g5: Sf3-g5:
g7-g5") Dh4-h5 Lf8-h6*) Sb8-c6) Sc6-e5 Dh5-g6 Lh6-g5: Dg6-g5:
6. Sf3-e1 Sc3-e2 Se1-d3 Se2-g3
g5-84 Sg8-e7 Se7-g6 f4-f:3 f3-g2+
7. g2-f3: Ta1-CI:
f4-f3 Lh6-cl: g4-f:3:
8, KfI -f:2 g2-f3: Sc3-d5 Sd5-f4:
LC8-g4 Lg4-f3: g5-h4: Ke8-d8
9. Th1-h2 Kf1-g1 C2-C3 g2-f3: h4-g5:
(Lf8-g7*) Lc8-g4 Sg8-e7*) Lg4-f3: Th8-g8 Dh5-g5
10, - - 9
II. e
17.
25. _ _Ld6
- - De7-f6+ g7-g5
26. Sg1-e2 Db3-b7: Sb1-d2
De7-f6 g7-g5 g5-f4:
*) Der beste Zugwäre hier vielleicht5. Dh4–6, *) Auf 8. Sg8–f6 folgt 9. e4–e5.
wodurchdas Spiel den in §.7. ausgeführten *) Der Zug des Laufers ist der einzige, welcher
Varianten würde ähnlich geworden sein. die Deckung des Gambitbauern möglich macht.
*) Auf7. h7–h6 würde 8. Kf1–g1 folgen. *) In $. 9. No.37. erhalten wir dieselbe Stel
7. Lf8–h6findet sich schon bei Stamma, lung. 9.Sg8–e7 ist der beste, von Jänisch
1745, S.43; Walker hat jedoch erst den angegebene,Zug. DiefolgendenVarianten sind
richtigen Angriff dagegen gezeigt. aus der Analyse nouvelle Vol. II. entlehnt.
\
Gambit des Königslaufers. 343
Kf1-g2: Kg2-f2 +
Sg6-h4f -
Kf1-gl Sb1-c3 -- -
TDFB-H –
Db7-a8: a2-a4 a4-a5 h2-h4 4
Df6-e7 De7-c7 Sg8-f6 a7-a6
Db3-b7: Sb1-d2 --
g5-f4: -
*) Dies ist ein Fehlzug; beffer wäre 14. Dd1 droht 15.Sa3–b5 oder 15. e4–e5 zu
nach d2. Schwarz behielte aber auch so ein ziehen, und übrigens find der Gambitbauer
etwas freieres Spiel. und f7 und h'7 vereinzelt.
') Es würde folgen: 22. Lc4–d.3 d6–d5 *) Zöge Schwarz 11.Sg8–f6, so würde 12.
23. e4–e5 c7–c5 24. Dd1–a4+ Se7 Th1–g1 und 13. Lc1–f4: folgen.
nachc6 25. d4–c5: d5–d4 u.gewinnt. ) Weißist etwas,aber nur wenigim Nachtheil.
*) Uns scheint das Spiel gleich zu stehen. Weiß ) Die hier folgenden Varianten des § 8. find
344 Buch I. Eröffnung 6. $. 8 und 9.
1. Weiß: ee – e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. - 8, 9, 10.
9 - e Sg8-h6 g2-g3
f4-g3: h2-g3:
Dh4-g4 Lc4-f7#
Ke8-e7 Lf7-h5
Dg4-f3 Sgl-f3:
g5-g4
D b7-a7: Da7-c7: +
Sf6-e4:
h4-g5: Sc3-e2 c2-c3 ---
Dh5-g5: Se7-g6
h4-g5: Th1-h7: –
f6-g5: Tg8-g7 – -
- -
–
Dd1-g4: Dg4-g5:
Sg8-f6 d7-d6 –
Spiel in diejenige Stellung, welche man bei | * *) Weiß that seinen letzten Zug in der Ab
Jänisch Vol. II. S. 201 Zeile 3ff. findet. ficht, nachher Lc1–f4: zu schlagen und
Wir bemerken dies im Auftrage jenes ge dann auf h4 Schach zu bieten. Der Plan
44
346 - Buch I. Eröffnung 6. §. 9.
1. Weiß: e2 – e4. Schwarz: e2 – e5.
3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
24. e - *
des Weißen würde auch durch 15. Lh8–g7, dann Weiß ein offenes Feld zum Angriffer
wie De la Bourdonnais in feinemTraité langt. Nach 6.f4–g3: kann Weiß entwe
S. 65 angiebt, vereitelt werden. Wegen ei der 7. Kf1–g2, oder 7. Dd1–f3 ziehen.
ner andern Angriffsart, nämlich 15.Sf3nach 9. Sg1–f3 würde auch ein guter Zug sein.
g5: verweisen wir auf No. 49. 5. d7–d6 ist weniger gut. Man vergleiche
1) Zöge Schwarz 8. Sg8–e7, so würde 9. übrigens $. 8. No. 9–21.
Kf1–g1 folgen, gegen 8. Sg8–f6 oder | Schwarz thäte hier noch beffer 7. h7–h6.
h6 ist 9. Dd1–d4 der richtige Gegenzug Der Zugdes Springers, 6. Sb8–c6 scheint
») Diese Art des Angriffs ist von Walker an zwargutzu sein, ist es aber in der That nicht,
gegeben. (Ausgabe 1841, S.180); sie ist für da Weiß nun Zeit gewinnt, fein Centrum
den Fall besonders gut, wenn Schwarz die durch 7. c2–c3 sicher zu stellen. Schwarz
Bauern g3 und h2 beide schlägt, wodurch mußte 6. d7–d6 ziehen,woraufdann etwa
Gambit des Königslaufers. Z47
Lc1-f4: Dd5-f5 –-
c7-C6 - -
–
Sf3-g5 d2-d4 +
Sg8-h6
e4-e5 Sf3-g5: Th1-h6: Sg5-f7 --
f6-e5: Sg8-h6 Dg6-h6: -
e4- eH Le2-d3 –
C7-C6 Lc8-f5 +
g3-f4: Th1-g1 +
g5-f4:
g2-f3: Dd1-f:3: Kgl.-f2 Df3-f4 Lc1-e3 Sc:3-e2 –
g4-f3: Th8-g8+ LC8-g4 Lf8-g7 Sb8-c6 -
d2-d3 d3-e4:
f5-e4: Th8-f8 –-
Lc1-f4: De2-g4: Dg4-f4: Lc4-f7 Df4-f7 Th2-h1 –
Sh5-f4: Dc5-h5 Lg7-e5 Dh5-f7: Ke8-f7: Le5-b2: ---
h4-g5: g5-h6: h6-g7: Kf1-g1 c2-c3 Sb1-d2 –
Dh5g6 ThSTSTTf8-TTTDgb gTTü7Td6T -
beweisen, jedoch besser, wenn er hier 7. Lf8 1 ) Der richtige Zug, 9. d7–d5, nach wel
nachg7 zöge, um auf diese Weise die Kette chem Schwarz gewinnt, ist von Lewis, II.
seiner Bauern f4,g5, h6 gegen jeden Durch 1834, S. 257 angegeben.
bruch sicher zu stellen. 1) Walker, 1841, S. 176, führt auch aus,
s) Dieser Angriff mit dem Thurme findet sich daßSchwarz mit dem Zuge 12. g3–h2:
zuerst bei Ponziani, 1782,S.132, jedoch gewinnen würde. -
Z48 Buch I. Eröffnung 6. §. 9.
43. e
44. - - - - - - e
45. - - - - - - e
Sd5-c7
46. e e e - - T7TTFT TTSTET
Dd3-b3
47. - - • 9 e C7-C5 C6-d5:
h4-h5
48. s (Sg8-e7] Dg6-h
49 e4- e5 Sc3-d5 d4-e5: Kf1-gl
F d6-e5: Ke8- d8 - Lc8-d7 Dh5-g6
50. d e e e d d e e s
51. - - e e e
52. 9 9
53. - - - - e- -
2-C3
57. e _C2C_
g5-g4
*) Der Zug 7. d7–d6 ist weniger gut als 7 c2–c3, als nothwendig für den Anziehen
h7–h6, obgleich sich auch damit der Bauer den in allen Gambitspielen u. hat hinsichtlich
dauernd vertheidigen läßt,wie wir in § 8.No. desSpringergambitsgewißvollkommen Recht,
9–21 gezeigt haben. Die Ausführung des aber hier scheint 7.Sb1–c3 stärker zu sein,
Zuges h7–h6findet man in §.9. No. 54ff. *) Philidor läßt statt dieses Zuges, welchen
*) Auf 12. Sg8–e7 folgt 13. Sb1–d2 u. Reinganum Seite 4 angibt, die Damen
Weiß gewinnt später den Bauern h3. tauschen und führt das Spiel als für Weiß
*) Schwarz hätte hier 6. Lf8–g7thun können. gewonnen aus.
*) Philidor, 1803,S. 85 empfiehlt den Zug *) Die Idee dieses Opfers, so wie die folgende
Gambit des Königslaufers. 349
Lc4- d5: –
c7-c6 –
Kf2-g3: Kg3-h3 Df4-f2
Th8-g8† Tg8-g4 o–o–o +
e4- e5 c2-d3: d4-e5: h4-g5: Th1-h8: Sf3-g5: ---
Dg6-d3: d6-e5: Lf6-g7 h6-g5: Lg7-h8: –
Db3-b7: Kf2-f3: Kf3-f4: --
Lg7-d4+ g5-g4+
Dd3-b3 Lc4-b5: Db3-b5: Db5-a5+ Sd5-c7+ +
b7-b5 c6-b5: d6-e5: Kd8-e8 -
e g
d4-e5: Db3-d5+
d6-e5: Lg7-e5: Sf3-e5: Lg8-d5:
D g6-d6 Dd6-d5: Sc6-e5: h4-g5: -- -
Kd8-e7: ---
h4-g5: Th1-h8: Sf3-g5:“) Lc11f1: Ddl-g4: Sd5-c7: Sc7-a8: +
h6-g5: Lg7-h8: Dg6-g5: Dg5-g4 Ld7-g4: Sb8-c6
Sd5-c7: e5-e6+ e6-f7: Dd1-d6 Kg1-h24
- - - Dg5-g7 Kd8-c7: Kc7-d8 Sg8-e7 Dg7-d4+ -
e- - - - - - - S b8-C6
Lc4- e6 ---
-
e Dg5-T5 e5-e6
f7-e6: Sd5-c7: Dc5-c4:
Df5-c5+ Kg1-h1 Dd1-d6
e6-e5 Sc7-a8:
e5-f4:7)
e5-e6%) Sd5-c7: Sc7-a8: Lc4-g8:º) Dd1-d6
[D g5-g6] f7-e6: e(5- e5 e5-f4: Dg6-g8: Sb8-a69)
C2-C3 –
TLCSTATT- -
G a m b i t v o n d e r D a m e.
Diese Spiele stehen im Alexandre:
A. Angenommenes Damengambit.
1. d12–d 41 $. 1. 2 C2–C4 Z e2–e4 (Tab. 42. Col. 1–35.
" al-IFT * * “ Td5-TC1: " Tab. 43. Col. 1–30.
$. 2
- - -
z, e2–es
-
Tab. 43. Col. 31–35.
Tab. 44 –Tab. 45. Col. 8.
Wenn die Partie mit 1. d2–d4 eröffnet wir nun die Anfangszüge ausführlich erörternund
wird, kann Schwarz, wie S.233 ff. erwähnt ist, auf die besten Angriffs- und Vertheidigungsarten
1. f7–f5 oder 1. d7–d5 dagegen thun. Wählt aufmerksam machen. Wegen der Fortsetzung des
er das Letztere, so giebtWeiß am besten durch 2. Angriffs aber verweisen wir auf die, dem Capitel
c2–c4das Damengambit,welches ihm ein voll angeschloffenen ganzen Spiele, aus denen der Leser,
kommen sicheres Angriffsspiel verschafft. Schwarz durch eignes Urtheil entnehmen wird, welche Po
kann 2. d5–c4: nicht mit Vortheil nehmen, wie fitionen sich nachdieser EröffnungfürdenVerthei
manz.B.aus den Spielen zwischen De la Bour diger günstig oder ungünstig weiter spielen. Im
donnais und Mac Donnell (Berlin 1835No. Allgemeinen bemerken wir nur,daßSchwarz,nach
4–13) erfieht. Auch von den Autoren ist dies den Zügen 1. d2–d4 d7–d5 2. c2–c4 d5
nicht unbemerktgeblieben;denn es empfiehlt z. B. nach c4, nun als Antwort auf3. e2–e4, 3.
der geschickte Stamma (1745SXVIII.u.65bis e2–e3 oder 3.Sb1–c3fets 3. e7–e5thun
74) namentlich das Damengambit, als die beste kann und die Spiele ziemlich gleich macht. Weiß
unter allen Eröffnungen, und Philidor legt be behauptet jedoch noch einige Zeit den Vortheil,
sondern Werth darauf,daß er eine genügende Ver mit feinen Bauern das Centrum einzunehmen.
theidigung gefunden habe. Andere Schriftsteller, Man vergleiche noch: Damiano Cap. III.
worunter Walker,1841, S.98u. 100 und Jä – Lopez, 1584, S.168. – Carrera,1822,
nich I. S. 62, rathen deshalb, und wohl mit S.87,90.– Ponziani, 1782,S. 138,142,
Recht, der Annahme des Gambits durch2. e7nach 145. –Gianutio (Sarratt 1817) S.34.–
e6 auszuweichen. Sie folgen hierin dem Beispiele Lolli S. 148,360,362. – Ercole del Rio,
des Salvio, welcher ebenfalls dies Gambit ab 1831,S.46.– Petroff,1824, III. S.93.–
lehnen will, aber dabei, 1723 S. 104 einen we Kenny, 1818,S. 43,46.– Cozio I. S.197,
niger empfehlenswerthen Zug, 2. c7–c5,inVor 200,355. II.S.332,378.–Lewis,1833,S.
schlag bringt. In dem folgenden Abschnitt werden 297.1834,S.26.–La Bourdonnais S123
45 -
354 Buch I. Eröffnung 7. $. 1.
$. 1. 1. 2. - 3. 4. 5. 6. 7. 8.
d2-d4 c2-C4 e2-e4*) a2-a4 a4-b5: b2-b3 Lf1-b5 Dd1-b3:
" Td7.d5T Td5TCT) TB7E5) C7-C6 c6-b5: c4-b3: LC8-d7 Ld7-b5:
2. b3-c4:) Lc1-d2
[e7-e5*)] Lf8-b4+ Dd8-d4:
3. d4-e5:] Ke1-e2
Lf8-b4+ Dd8-d1
4. b3-C4: –
a7-a5 b5-b4“) –
5. b2-b39) b3-c4: Ke1-e2 Ddl-d4:
e7-eS Lf8-b4+ Dd8-d4: e5-d4:
6. d4-d5 Lc1-d2 Dd 1-d'2:
Lf8-b4+ Lb4-d2 c6-d5:
7, d4-e5:] " Ke1-e2 Ke2-dl:
Lf8-b4+ Dd8-d1 Sb8-d7
8. d4-d5 d5-c6: Ke1-d1: Lc1-e3
Sg8-f6 Dd8-d1 Sf6-e4: b5-b4“)
9. . . - - - d4-d5 - Lf1-c4: Lc4-d5:**) Sg1-f3 –
C7-C5 e7-etö e6-d5: Lf8-d6 Sg8-e7*) –
10, - - d4-d5 e4-f5: Sb1-c3 Lf1-C4: Lc1-e3
(e7-e5) [f7-f5] Lc8-f5: Sb8-d7 Sd7-b6
11. - - - - Sb1-c3 f2-f3) [Lc1-g5] e4-f5:
Sg8-f6 Lf8-c5 o–o Lc8-f5:
12. - - - - - - - - Lf-c4:'') _f3-e4_
- f5-e4: Sf6-g4
13. - - - -
- - e Sc3-a4")
Lc5-gl:“) Thl-gl:
o–o
14. - - • e - - -
1) Wir glauben, daß es rathsamer sei, hier 2. *) Dieser Zug, welchen die Autoren bisher un
e7–e6zuziehen,obgleichSchwarzauchdurch beachtet gelaffen haben, scheint der beste für
2. d5–c4; ein gleiches Spiel erlangen kann. Schwarz zu fein. -
*) Dies ist nicht der beste Zug des Weißen; er *) Weiß hätte den Bauern e5 nehmen müffen.
hätte 3. Sb1–c3 oder noch stärker 3. e2 *) Zieht Schwarz hier 9. f7–f6, so thut
nach e3 spielen können. Weiß 10. Lc1–b2 dagegen.
*) Die Deckung erklären alle uns bekannten Au *) Es ist schwer zu entscheiden, ob nicht Weiß
toren, von Damiano an bis aufdie neueste etwas im Vortheil steht. Die obige Pofi
Zeit,für fehlerhaft. Am bestenzöge Schwarz tion kommt schon in einem Spiele des Car
3. c7–C5 oder 3. e7– e5. rera (1822, S. 88) vor.
*) Die obige Variante ist ganz aus. Damiano, *) Lopez, 1584, S. 168. Cap. 22. u. Phi
Cap.3. entnommen; er beschließt fiel mit den lidor, 1803, S. 105 thun 5. b2–b3,
Worten:perche lirestapedonadelrocho ehe a4–b5: nimmt. Vielleicht find die
descompagnata, & la perdera per forza Züge des Weißen mitdieser Umstellungnoch
doppiando li rocci &il delfino (Laufer), etwas wirksamer.
& il Cavallo. Philidor hat nun in einer %). Dies scheint der beste Zugzu sein,weil nun
Partie, (Philidor, 1803, S. 105) ausge Weiß nicht mehr die freie Thurmlinie durch
führt, wie dieser Bauer a7 anzugreifen sei. a4–b5: bekommen kann.
Gambit von der Dame. 355
Lf1-C4: –
27. 0
b5-b4 Sc5-e4: -
b7-b5 ---
Lc4-d5 e4- d5:
LC6-d5: O–0–0 –
a4-b5: b2-b3 Lf1-b5 Tal-b1 Lb5-a4 La4-b3: Lb3-c2 --
c6-b5: c4-b3:) Sb8-d7 Ta8-b8 Ke8-d8 Sd7-c5
b3-c4:
- Sd2-b3 - Lc1-e3 –
a7- a5 b5-b49) Sb8-c6
b2-b3 Sc3-d5 Lc1-d2 LfI-a6: Ld2-g5+ --
b5-b4*) Ke8- d8 c4-c3 Sb8-a6: -
LC4-b3: –
Lf8-e7 *) – -
Kc2-c3 Lf1-d3:
Sb4-d3 Td8-d3# --
$. 4. Sg8-e7
1. d2-d4 c2-C4 Sb1-c3 e2-e3“) Sc3-b5: Dd1-f3 Df3-c6 Dc6-a6
d7-d5 c7-c6“) Td5-c4: " b7-b5 CH-E5: Sb8-cb TLC8-d7 - e7-e6
2. - e2-e3 f2-f:3 C4-C5%) c5- b6:
[Sg8-f6| Lc8-f5 e7-e6 b7-b6 a7-b6: +
3. fº2-f3 e2-e3 Lf1-d3 Dd1-d3: Sb1-C3 e3-e4
$. 5 Sg8-f6 Lc8-f5 Lf5-d3: e7-e6 Lf8-b4 Lb4-c3
1. " d2-d4 c2-c4 d4-c5: Dd1-a4+ c5-c6 Da4-c6: Dc6-c4: +
d7.d5T Tc7C5T) Td5-CIT TSBSTi7 TB7C6T TaS-b8 -
*) Diesen Zug hält Philidor für den besten, e7 rückständig gemacht und ihn dadurchden
indem nun der Damenlaufer des Weißen wäh Angriffen der Weißen bloß gestellt.
rend des halben Spieles eingeschloffen bleibe; ») Schwarz kann mit dem Könige oder mit der
und so führt Philidor, 1803, S. 103 die Dame den rückständigen Bauern noch ein Mal
Partie alsfür Weißverloren aus. Es istaber decken, er wird sich aber immer in einer be
durch 3. f7–f5 der Laufer c8 nicht weni drängten Stellung befinden,welches eine Folge
ger als der Laufer c1 eingeschloffen und also des Zuges 3.f7–f5 ist. Schwarz hätte da
durchaus kein Vortheil für Schwarz gewon herbeiffer 3. e7–e5 oder 3. e7–e6,welches
nen, vielmehr hat Schwarz nur feinen Bauern Walker, 1841,S. 100 empfiehlt,gezogen.
Gambit von der Dame. 359
4. L f1 – c4: e5– d4: schon darum falsch, weil es einen beffern Zug,
5. e3– d4: Sg8– f6 12. Dd1–b3, giebt.
6. S b1 – c3 L f8– e7 12. ----------- L f5– g4:
7. S g1–f3 O –O
13. h3–g4: S f6–g4:
8. h.2– h3 S b8– d7 14. Dd1– d3 . Dd8–f6
9. L c1 – e3 S d7– b6 15. Kg1 –g2 S c6– e7
10. L c4– b3 c7– c6 16. S c3– e4, vielleicht ist Sc3–d5
11. O-O S f6 – d5 ein noch besserer Zug.
12. D d1 – e2 f7– f5 16. . . . . . . . . . . . Df6–g6
13. S f3– e5 f5– f4 17. S. e4–g3 Sg4– e3+
14. L e3– d2 g7–g5 18. Dd3– e3: - S e7– f5
15. Ta1– e1 Kg8–g7 19. De3– d3 L d6–g3:
16. S c3– d5: S b6– d5 : 20. f2–g3: Dg6–g3f
17. S e5– c6: b7– c6 : 21. Kg2– h1 S f5– e3
18. L b3– d5: Dd8– d5: 22. L c4– f7+ Kg8–h8
19. D e2– e7 T f8– f7 23. Dd3–g6 - S e3–f1:
20. D e7– b4 L c8– f5 24. Ta1 – f1 : Dg3– h3+
21. Te1– e5 D d5– d7 25. Kh1–g1 Te8– e3
22. d4– d5 c6–d5: 26. Tf1 – f2. Es wäre wohlbesserge
23. D b4–d4 Kg7– h6 wesen,den Springer mit 26. Lf7–d5zu decken.
24. h3– h4 L f5– e6 26. - - - - - - - - - -- T" e3– f3 :
25. T. f1 – e1 T a8– e8 27. T f2–g2 T f3– f7:
26. T e5–g5: Te8–f8 28. Dg6–f7: D h3– e3+
27. D d4– e5 L e6–g4 29. D f7– f2 D e3 – f2 und
28. Tg5– h5+ Lg4–h5: Schwarz gewinnt die Partie.
29. D e5–g5+ Mat.
No, IV.
No, III, (Vergl. Chronicle I. S. 194.)
(Vergl. Chronicle III. S. 24) M .... Szén.
De la Bourdonnais. Mac Donnell. 1. d2– d4 d7– d5
1. d2– d4 d7 – d5 2. c2– C4 d5– c4:
2. C2 – C4 d5– c4: 3. S b1 – c3 c7– c6
3. e2– e3 e7– e5 4. a2– a4 e7– e5
4. L f1 – C4 : e5– d4: 5. d4– e5: D d8– d1 +
5. e3– d4: Sg8–f6, dies ist 6. Ke1– d1: L c8– e6
zwar ein Zug, welcher in den Partien zwischen 7. e2– e4 S b8– d7
De la Bourdonnais und MacDonnell häu 8. L c1 – f4 L f8– b4
fig an dieser Stelle des Damengambits gemacht 9. Kd1 – c2 S g8– e7
wird, er ist aber offenbar nicht gut,weil 6. Dd1 10. S g1– f3 S e7–g6
nach b3 darauf folgen könnte, wodurch Schwarz 11. L f4–g3 L e6–g4
dann einen Laufer einzusperren genöthigt ist. Bef 12. Sf3–d2 Sg6– e5:
fer wäre 5. Lf8–d6. 13. f2– f4 L b4– c3:
6. S b1– c3 L f8– d6 14. K c2– c3: S e5–g6
7. Sg1 –f3 O-O 15. L f1– c4: Lg4– e6
8. h.2– h3 Tf8– e8+ 16. f4– f5 L e6 – c4:
9. L c1 – e3 S b8– c6 17. Sd2– c4: S g6– e7
10. O-0 h7–h6 18. S c4–d6+ K e8–f8
11. a2– a3 L c8 – f5 19. S d6– b7: f"7 – f6
12. g2–g4. Es ist überhaupt felten 20. b2– b4 K f8– f7
rathsam, im Anfange des Spiels den Springer 21. S b7–d6+ und Schwarz gab das
bauern vor dem Könige aufzuziehen, hier ist es Spiel auf
46
362 Buch I. Eröffnung 7.
No. V., 9. D d1 – c2 O-O
---
Mnhang zum ersten Buche.
Nachdem wir die Analyse aller Spieleröff Beschreibung zu diesem Rundschach findet man
nungen beendigt haben, fügen wir noch einen bei Kenny, 1818, Seite 48. und bei Netto
Anhang über die Spiele mit Vorgaben hinzu, Seite 200. -
und erwähnen beiläufig einiger Abarten des Das Spiel der heutigen Bewohner Indiens,
Schachspiels. jener Wiege des Schachs, weicht in seinen Re
Von den mannigfaltigenVeränderungen, wel geln ebenfalls von den unsrigen etwas ab. Die
che man zu Zeiten mit dem Spiele vorgenommen Dame eines jeden Spielers steht zur Linken fei
hat, weichen das Schachspiel der Chinesen und nes Königs, und also dem feindlichen Könige
Tamerlan's Rundschach am meisten von den gerade gegenüber. Nur die Bauern aufden Rei
jetzt gebräuchlichen Formen ab. Das Spiel der hen a, d, e und h können zweiSchritt von ih
Chinesen, wie es Thomas Hyde, 1694, Buch I. rem Platze aus thun, verlieren aber auch dieses
S. 158–178, der Palamède, 1836, S. 105 Vorrecht, sobald die Figur, vor der sie stehen,
und namentlich Silberschmidt, 1829,S. 189 eher als sie selbst bewegt wird. En passant kann
beschreiben, wird auf einem, aus 64Quadraten kein Bauer genommen werden. Bauern, welche
zusammengesetzten Brette gespielt, welches durch das letzte Feld auf einer der Reihen a, b, c, f,
einen quer hindurchgehenden Fluß in zweigleiche g, h erreichen, können nur zu der Figur gemacht
Bereiche getheilt ist und sich noch dadurch von werden, welche dort ursprünglich stand. Aufden
unserem Brette unterscheidet, daß die Chinesen Feldern der Reihen d und e kann aber eine Dame
ihre 32Figuren nicht mitten aufdie Felder, son oder irgend ein anderer Stein verlangt werden.
dern in gewisser Ordnung auf die Ecken dersel Der König rochirt nicht, darf jedoch, wenn er
ben stellen. Ueberhaupt haben sie das Spiel fast -nochkein Schach bekommen hat,von seinem Platze
ganz nach ihren eigenen Sitten und Eigenthüm e1 und d8 aus, wie ein Springer ziehen und
lichkeiten abgeändert,welches,wie Irwin (Dublin dabei selbst schlagen. Sobald ein Spieler alle
1795) behauptet, schon 200Jahr vor Christo (?) Officiere verloren hat, gilt das Spiel für un
Statt gefunden haben soll. entschieden. Nach diesen Regeln ist z.B.die fol
Das Rundschachspiel des Timur Lengk” gende Partie, welche die Chronicle IV. S.150.
wird mit den gewöhnlichen Figuren auf einem mittheilt, in Indien gespielt worden.
runden Brette gespielt, welches aus vier concen Europäer. Hindu.
trischen Ringen besteht, deren jeder in 16 abwech 1. e2– e4 b7– b6
selnd weiße und schwarze Felder, nach Art des 2. d2– d4 L c8– b7
gewöhnlichen Schachbrettes, eingetheilt ist. Die 3. S b1 – C3 g7– g6
Steine werden in zwei sich gegenüber stehenden 4. S g1–f3 Lf8–g7 -
Quadranten, welche also zusammen 32 Felder 5. L c1 – e3 e7– e5, dies ist
enthalten, so postiert, daßKönig und Dame neben hier nämlich derBauer vor der schwarzen Dame.
einander zunächst dem Mittelpunkte der Scheibe 6. d4– d5 c7 – c6
zu stehen kommen, worauf dann paarweise die 7. d5– c6: S b8– c6:
Laufer, Springer und endlich am äußersten Rande 8. L f1 – C4 h7– h6
des Brettes die Thürme folgen. Diese Figuren 9. D d1– d5 D e8– e6
werden auf jeder Seite durch eine Reihe von 10. D d5–b5 De6–g4
vier Bauern eingeschloffen und bewegen sich ganz 11. L e3– b6f a7– b6:
analog den Steinen in unserm Spiele, indem 12. D b5– b6+ K d8 – c8
z.B. die Thürme den ganzen Umfang des Bret 13. S c3–b5, und Schwarz gab das
tes durchlaufen können. Eine Abbildung und Spiel au
364 Anhang zum ersten Buche.
In Europa ist man häufig mit dem einfa spiels,bei denen mehr als zweiPersonenzugleich
chen Brette von 64Feldern und unsern 32Figu thätigen Antheil nehmen, ist das Vierschach das
ren nicht zufrieden gewesen,und hat daher vielfach bekannteste und am häufigsten gespielte. Vier Per
Vorschläge zu Verbefferungen desZweischachs ge fonen, die sich, je zwei und zwei,gegenübersitzen
macht,wie namentlichCarrera,Piacenza1683, und sich wie beim Whist wechselseitig als Feind
v. Hoverbeck, 1806, und sehr viele Andere. Se und Freund angreifen und unterstützen, spielen
lenus, Seite 425, erwähnt ebenfalls eines alten mit 64 Figuren auf einem Brette von 14x14
Schachspiels,des großen Curierspiels,welches mit Feldern, an dessen vier Ecken jedoch überall Qug
48Figuren auf einem Brette von 96Feldern – drate von 9 Feldern ausgeschnitten sind. Die
12 in die Breite und 8 in die Höhe – gespielt Regeln des Vierschachs findet man in Kochs
wurde. Hieraus soll sogar, wie Selenus, je Coder II. S. 357, Philidorian S. 206–210
doch ohne genügenden Grund, annimmt, unser im theor.-prakt. Unterricht im Schachspiel unter
jetziges Spiel, und dasjenige entstanden sein, wel Vieren, Deffau 1784, in Saufe's Vierschach
ches Jacob Mennel 1507 beschreibt, und auf spiel, Halle 1841 und, am ausführlichsten, in
welches wir in unserer Einleitung bereits Rück der 2ten Auflage von Enderlein"s Werk über
ficht genommen haben. Bemerken müffen wir je dieses Spiel. Aus dem Vierschach hat Marinelli
doch hier, daß wir in dem S. 11. unter No. lI. ein Schach für drei Spieler, welche sämmtlich
mitgetheilten Endspiel des Mennel ein Versehen einander feindlich angreifen, abgeleitet, und dar
gemacht haben, indem die Aufgabe nicht ist, den über 1722zu Neapel ein Werkchen drucken lassen,
weißen König in sieben Zügen mat oder pat zu von dem 1765 zu Regensburg und Wien unter
setzen, sondern vielmehr das Schachmat in acht dem Titel: „Das dreiseitige Schachbrett“ eine
Zügen zu erzwingen. Die richtige Auflösung, deutsche Uebersetzung erschienen ist.
welche man übrigens auch bei Selenus S.441 Auch auf unserem Brette von 64 Feldern
findet, ist demnach: sind mit den gewöhnlichen Figuren mannigfache
Veränderungen möglich, da man als Anfang
2 stellung der Steine jede beliebige Position wäh
3 len kann. Dies ist, wie wir aus dem Werk
4. „.Vilas muni munjuri,“ welches 1814zu Bom
5. Kf4– e4 Th8– h4+ bay aus dem Sanscrit ins Englische von Tre
6. K. e4– d.3 T h4– c4 vangadacharya Shafree übersetztwurde,ler
7. Kd3–d2 c2– c1 D+ nen, in Indien auch früher benutzt worden. Vor
8. Kd2– d3 Db8– c7+ dem eigentlichen Anfange der Partie wurden näml
lich 4 oder 8 Züge aus der gewöhnlichen Auf
Die bisher angeführten Aenderungen betra stellung von beiden Seiten symmetrisch gezogen
fen die Form des Brettes und den Gang der (vergl. Palamède, 1837,Seite 124), um die
Steine; hierbei ist man nicht stehen geblieben, "durch eine Position zu schaffen, welche keinen
sondern hat auch die Zahl der Spieler zu ver der Spieler vorher bekannt sein konnte. Man er
größern gesucht. Schon 1664 gab Christoph langte auf diese Art, mit Uebergehung der (Ex
Weickhmann zu Ulm fein großes Schachspiel öffnung, sogleich die Mitte der Partie, und er
unter dem Titel heraus: „New-erfundenes nichtete so den Vortheil,welchen ein Spieler viel
Groffes Königs-Spiel:welches sich zwar leicht über seinen Gegner sonst wegen einer grº
mit dem Sinnreichen und jederzeit hoch naueren Kenntniß der Eröffnungen haben mochte
berühmten Schach-Spiel in etwas ver Etwas ganz Analoges findet man übrigens et
gleichet, jedoch aber von demfelbigen
heutigen Tages selbst in Deutschland beiden (Ein
hierinnen mercklichen underschieden wird, wohnern des kleinen Dorfes Ströbeck, in der
daßdaffelbige nicht nur allein selbst An Nähe von Halberstadt. Bevor man das "
der, wie das gewohnliche Schach-Spiel, beginnt, müffen die Züge:
Sondern auch selbst Dritt, Vierdt, Sechst, „a2– a4 a7– a5 -
und selbst Acht, so woll ein jeder vor sich d2–d4 d7–d5
selbsten, als auch Parthyen -weiß, kan h2 – h4 h7– h5
gefpielet werden. Unter den Arten desSchach Dd – d3 Dds–d6 beider"
Anhang zum ersten Buche. 365
gemacht werden,welche dann die Steine in die zu Höven zu Manheim gespielte Partie, wird dem
Ströbeck übliche ursprüngliche Aufstellung brin Leser eine genaue Vorstellung dieser Abart des
gen. Das weitere Spiel geschieht unter Beobach Spieles verschaffen.
tung der gewöhnlichen Regeln, jedoch mit den Stellung d er Steine am Anfang des Spiels.
- - - - - - -
beizuführen. Die folgende, zwischen Alexandre, Von den übrigen zahlreichen Abänderungen,
dem Autor der Encyclopädie, und Herrn van der welche man noch hie und da findet, wollen wir
366 Anhang zum ersten Buche.
nur hervorheben, daß in manchen Gegenden, na 24. S. d2– b1 K c8 – b7
mentlich im Orient, nicht rochiert wird, und daß 25. S b1 – c3 Td8– a8
z. B. die Georgier dabei der Dame noch die Fä 26. Tf1 – b1 T a8– a3
higkeit beilegen, wie ein Springer zu ziehen. 27. L f2– e1 D e8– a8
Hiernach kann die Dame allein also, ohne Hülfe 28. Dh4 – f2 g7–g6
ihres Königs, den feindlichen König mat machen. 29. f5–g6: h7–g6:
Ferner bemerken wir, daß der verstorbene Mend 30. D f2– b2 D a8– a7
heim, einer der geistreichsten Spieler seiner Zeit, 31. S c3– b5 L d7– b5:
von dem wir zwei Hefte mit künstlichen Aufga 32. D b2– b5: T. a3– a6
ben besitzen, eine besondere Art des Schachs sehr 33. L e1 – a5 Ta6– a5:
gut zu spielen verstand, bei welcher die eine Par s 34. D b5– c6+ Kb7– a6
tei nur den König und die acht Bauern hat,je 35. S f3– d4 D a7– b7
doch stets zwei Züge hinter einander thun und 36. D c6– b5+ Ta5– b5:
selbst während des ersten sich im Schach befinden 37. c4– b5 K a6– a5
darf. Die andere Partei hat die gewöhnlichen 38. S. d4– c2 K a5– a4
Steine und Bauern, macht aber immer nur ei 39. Ld3– c4 und giebt nachher mat.
nen Zug gegen je zwei des Gegners. Vorgaben, wie diejenige in der eben mitge
Endlich pflegt man in Paris ganz allgemein theilten Partie, können höchst interessante und
eine„Partie des Pions“ zu spielen, deren Cha verwickelte Combinationen veranlassen und die
rakteristisches darin besteht, daß ein Spieler einen nen übrigens dazu, die Kräfte zweier ungleich
Stein, sogar die Dame, vorgiebt und dafür, je starken Spieler zu egalisieren. Am einfachsten und
nach der Stärke seines Gegners, noch 4 bis 6 zugleich am häufigsten geschieht dies aber, indem
Bauern vor der Reihe seiner acht Bauern auf der stärkere Spieler vor dem Beginn der Partie
stellt, jedoch ohne die Mitte des Schachbrettes zu einen oder mehr Bauern und selbst, wenn dies
überschreiten. So hat Weiß in der folgenden nicht genügt, Officiere vom Brette entfernt, ohne
Partie den Thurm a1 vom Brett entfernt und dafür etwas Anderes hinzuzusetzen, vielmehr oft
dafür aufc4,d4und f4 noch drei Bauern postiert. feinen Gegner noch einen oder mehre Züge vorweg
Kieseritzky. Lecrivain. thun läßt. Die gebräuchlichsten Vorgaben dieser
1. e2– e4 e7– e6 Art, über welche wir einige Beispiele von be
2. d4 – d5 d7– d6 kannten Spielern folgen laffen, bestehen in einem
3. d2– d4 f7– f6 Bauern, nämlich dem Gambitbauern des Königs,
4. d5– e6: L c8– e6: nebst ein oder zweiZügen, oder in einem Stein,
5. f4– f5 L e6– d7 - wobei sich der Vorgebendejedoch, wenn nicht das
6. f2– f4 S g8– h6 Gegentheil ausdrücklich bestimmt wird, den An
7. D d1–h5+ S h6– f7 zug für alle Spiele vorbehält. Die verschiedenen
8. S g1–f3 Dd8– e7 Abstufungen der Vorgaben von Steinen gegen
9. L f1– d3 S b8– c6 Bauern oder Züge (siehe bei Selenus S.402)
10. c2– c3 o–o–o werden nicht angewendet, obgleich wir fiel schon
11. d4– d5 S c6– b8 in den ältesten Werken, selbst bis zu Lucena
12. b2– b4 c7– c6 (1495) hinauf, finden. Am ausführlichsten find
13. L C1 – e3 b7– b6 diese Spiele in den Werken des Carrera und der
14. 0–0 S b8– a6 Amateurs analysiert; am lehrreichsten für Vor
15. S b1 – d2 C6– C5 gaben von Bauer und Zügen sind aber einige
16. b4–b5 S a6– c7 Abschnitte aus dem Salvio und die Partien
17. a2– a4 S f7– h6 zwischen Mac Donnell und Walker. Ferner
18. L e3–f2 Th8–g8 verdienen die funfzig auserlesenen Partien des
19. a4 – a5 D e7– e8 bekannten Automaten, welche 1820 zu London
20. D. h5– h4 - S c7– b5: erschienen, besonders hervorgehoben zu werden.
21. c4– b5: L. d2– b5: Der Automat gab in England, unter Lewis'
22. c3– c4 - Lb5–d7 und Mouret’s Leitung, stets Bauer und Zug
23. a5– b6: a7– b6: vor, und verlor von ungefähr dreihundert Par
Anhang zum ersten Buche. Z67
tien nur etwa sechs. Allgemein gelten für die 9. S b5–a3 Sg8–f6
Spiele mit Vorgaben dieselben Regeln, wie für 10. g4–g5 Sf6–d5
gewöhnliche Partien, und wir verweisen deshalb 11. Lg2– e4: Sd5–f4
auf unsere Einleitung. Jedoch müffen wir den 12. D e2– f3 L c8– f5:
Leser hier auf einige Punkte aufmerksam machen, 13. D f3– f4: L f5– e4 :
welche dennochmöglicherWeise streitig sein können. 14. Th1–g1 L. e4– d3+
1) Der Vorgebende hat, falls nicht ein Anderes 15. Ke1– f2 De7– e2+
bestimmt ist, stets den ersten Zug. Wenn ein 16. Kf2–g3 D e2– e6
Bauer vorgegeben wird, so ist darunter f2 17. D f4–g4 L f8– d6+
oder f7 gemeint. 18. Kg3–h4 Ld3–f5
2) Wenn das zur Vorgabe bestimmte Stück bis 19. Dg4– f3 T h8–f8
nach dem vierten Zuge des Nachziehenden nicht 20. Df3– b7: L f5– e4 und
vom Brette entfernt worden ist, so bleibt es | Schwarz gewinnt.
gewöhnlich demjenigen, welcher die Vorgabe
erhalten sollte, überlaffen, das angefangene No, II.
Spiel,gerade auf, als gültigfortzusetzen oder | Schwarz giebt den Bauernf7 und den Anzug vor.
ein neues an dessen Stelle zu beginnen. (Vergl. Coder I. S. 364.)
3) Wenn ein Thurm vorgegeben wird, so kann Leycester. Philidor, ohne auf
nach dieser Seite nicht rochiert werden, wie das Brett zu sehen.
dies Lolli S. 10 bestimmt. Anders lautet e2– e4 C7– C5
indeffen „Law XIX“ bei Walker 1841: Dd1– h5+ g7– g6
When a player gives the odds of the D h5– c5: S b8– c6
Rook, he may castle on that side of the C2– C3 e7– e5
board from which he has taken off the
Dc5– e3 S g8–f6
Rook, provided the Rooks square be h2– h3 d7– d5
empty, and that the laws of castling be e4– d5: S f6–– d5.
otherwise observed. Walker's Gesetz ist D e3– e2 S d5– f4
aus dem „Projet de règles“ bei De la D e2– f3 L f8– h6
Bourdonnais hervorgegangen. Es heißt L f1–b5 0–0
dort nämlich II. S. 199: Celui qui fait D f3– e4 L c8– f5
avantage d'une tour,peut également ro 1 a)
-- De4– c4† Kg8–h8
quer du côté oü manque cette tour, en D c4– f1 L f5– d3
disant: je roque. L b5–d.3: S f4– d3
ueber die angeführten Punkte werden sich ein- | 5. Ke1– e2
15 T f8– f2+
ander fremde Spieler, vor dem Beginn der Par D f1 – f2 : S. d.3– f2:
tie, besprechen müffen. K. e2– f2: D d8– d.3
S g1– e2 Ta8–f8+
No, I. -
. K. f2– e1 e5– e4
Weiß giebt den Bauern f2 vor, behält aber T h1 – f1 T f8– f1 +
den Anzug. K e1 – f1 : D. d.3– c2
(Vergl. Damiano, Capitolo quarto.) Kf1 – e1 S c6– e5
1. e2 – e4 e7– e5 S b1– a3 S e5–d.3+
2. S g1 –f3 f7– f5 K e1 – f1 D c2–d1+
3. e4– f5: d7– d5 Mat.
4. g2–g4, in einer Variante zeigt
Damiano die Folgen von 4. Sf3–e5:. No, III,
4. ----------- e5– e4 Schwarz giebt Bauer und Zug vor.
5. Dd1– e2 Dd8– e7 Popert. De la Bourdonnais.
6. S f3– d4 C7 – C5 1. e2– e4 S b8– c6
7. S. d4– b5 d5– d4 2. d2– d4 d7– d6
8. L f1–g2 a7– a6 3. S g1–f3 L c8–g4
368 Anhang zum ersten Buche.
4 d4– d5 S c6– e5 3 d4– d5 S c6– e7
5. L f1– b5+ c7– c6 4. L c1 –g5 S g8–f6
6. d5– c6: b7– c6: 5. Lg5– f6: g7– f6:
7. S f3– e5: L g4– d1: 6. Dd1– h5+ S e7–g6
8. L b5– c6 D d8– d7 7. Sg1 –f3 Dd8– e7
9. L c6– d7+ K e8– d8 8. d5–d6, diesen Zug, mit den
10. S e5– f7+ K d8 – d'7: daraus entspringenden Varianten,finden wir schon
11. K e1– d1 : K d7– e8 bei Salvio, 1723, S. 112.
12. S f7– h8: und gewinnt. 8. ----------- D e7– d6 :
- 9. Sf3 – h4 L f8–g7
No, IV. 10. Sh4–g6: h7–g6:
Schwarz giebt Bauer und Zug vor. 11. Dh5–g6 Ke8– f8
(Vergl. Chronicle IV. S. 196) 12. L f1 – c4 D d6– e7
Buckle. Kieseritzky. 13. O–0 Th8– h6
1. e2– e4 S b8– c6 14. Dg6–g3 c7– C6
2. d2– d4 e7– e5 15. S b1– c3 d7– d6
3. d4 – d5 S c6– e7 16. Ta1 – d1 f6– f5
4. L c1 –g5 S g8–f6 17. f2– f4 d6 – d5
5. Lg5– f6: g7– f6: 18. L c4 – b3 d5– e4:
6. Dd1– h5+ S e7–g6 19. S c3– e4 : f5– e4:
7. Sg1– f3 Dd8– e7 20. f4 – e5+ K f8– e8
8. d5– d6 D e7– f7 21. Lb3–f7+ De7–f7:
9. d6– c7: L f8 – c5 22. T f1 – f7: K. e8– f7:
10. S b1– d2 d7– d6 23. Dg3– b3+ Kf7– e7
11. L f1–b5+ L c8– d7 24. Db3–g8 Lg7–f8
12. D h5– f5 T h8– f8 25. Dg8–g5+ Ke7–f7
13. O–0–o a7– a6 26. Td1 – f1+ Kf7– e8
14. L b5– d7 D f7– d7: 27. Dg5–g8 und gewinnt.
15. S. d2– c4 Ta8– c8
16. Td1– d5 S g6– e7 No, VI.
17. D f5– h5+ Tf8– f7 Schwarz giebt Bauer und Zug vor.
18. Td5– c5 : d6 – c5: J ... .. .. vHudL.
19. Th1 – d1 D d7– e6 1. e2– e4 S b8– c6
20. S c4– d6+ K e8– f8 2. d2– d4 e7 – e5
21. S d6– c8: S e7– c8: 3. d4– d5 S c6– e7
22. Dh5– h6+ Tf7–g7 4. L c1–g5 d7– d6
23. Td1–d8† Kf8–f7 5. L f1 – d3 g7–g6
24. Dh6–h5+ Tg7–g6 6. h.2– h4 h7– h6
25. Dh5–h7† Tg6–g7 7. Lg5– e3 L f8–g7
26. Dh7– h5+ Tg7–g6 8. Sg1– e2 S g8– f6
27. Td8– c8: D e6– c8: 9. c2– c4 Sf6–g4
28. Sf3– h4 D c8–g8 10. Dd1 – d2 c7– C5
29. Dh5–g6 Dg8–g6: 11. S b1 – c3 L c8– d7
30. Sh4–g6: und Schwarz gab das 12. 0–0–0 a7– a6
Spiel auf 13. f2– f4 h6– h5
No. V. . 14. f4– e5:, dieser Zug ist ein Feh
Schwarz giebt Bauer und Zug vor. ler, welcher die Partie verloren macht.
(Vergl. Palamède, 1836, S. 319) 14. . . . . . . . . . . . S g4 – e3 :
Lewis. Deschapelles. 15. D. d2– e3:, Weißwürde auch ver
1. e2– e4 S b8– c6 lieren, wenn er 15. e5–d6: zöge.
2. d2– d4 e7 – e5 15. ----------- Lg7– h6
Anhang zum ersten Buche. Z69
Cochrane. Staunton. “:
1. e2– e4 d7 d6
- in London, in 1820, S.69)
2. d2– d4 S b8– c6 C. .. . . . P. Automat.
3. d4– d5 S c6– e5 1. e2– e4 g7–g6
4. f2– f4 S e5– f7 2. d2– d4 e7– e6
5. f4– f5 Sg8–f6 3. f2– f4 d7– d5
6. L f1 – d3 g7– g6 4. e4– e5 c7– c5
7. S b1 – c3 c7– C6 5. Sg1–f3 S b8– c6
8. Sg1– e2 c6– d5: 6. c2– c3 D d8– b6
9. f5–g6: h7–g6: 7. L f1– e2 S g8–h6
10. e4– d5: S f7– e5 8. O-0 c5– d4:
11. L c1– f4 S e5– d.3+ 9. c3– d4: S h6– f5
12. D d1 – d.3: L c8– f5 10. Kg1–h1 S f5– d4:
13. Dd3– d2 D d8– b6 11. S f3– d4: D b6– d4:
14. O-0–0 Sf6–g4 12. S b1 – c3 D d4– d1 :
15. h2– h3 Sg4– e5 13. Tf1 – d1 : a7– a6
16. L f4– e5: d6– e5: 14. L c1 – e3 b7– b5
17. g2–g4, um aufLf8–h6dann 15. T a1 – c1 L c8– d'7
g4–g5 ziehen zu können. 16. a2– a3 L f8– h6
17- - -- -- - - - - - O-O-O 17. S c3– d5 : e6– d5:
18. K c1 – b1 L f5– d7 18. e5– e6 Ld7– e6:
19. Dd2–g5 Db6– f6 19. Tc1 – c6: K e8– d7
20. Dg5– e3 K c8– b8 20. Td1 – c1 T h8– c8
21. S c3– e4 D f6 – h4 21. T c6– c8: T a8– c8:
22. S. e2–g3 Lf8–h6 22. T c1 – c8: Kd7– c8:
23. g4–g5 L h6–g7 23. a3– a4 L e6– d7
24. De3– c5 T h8– e8 24. a4–b5: a6– b5:
25. d5– d6 Td8– c8 Das Spiel wurde remis.
26. D c5– d5 L d7– c6
27. Dd5– d3. In der Chronicle wird No, XI.
hier 27. Dd5–f7 empfohlen, weil etwa fol- Schwarz giebt den Bauern f7 und zwei
gen könnte: Züge vor.
27. Dd5– f7 L c6 – e4: (Vergl. Chronicle IV. S. 208)
28. S g3– e4: Dh4– e4: Jänisch. Petroff
29. d6– d7 De4− c2 1 e2– e4 . . . .. . . . .
30. Klb1– a1 c. 2 d2– d4 S b8– c6
27. . .. . . . . . . . T e8– d8 3 e4– e5 d7– d5
28. Th1 – e1 e7– d6: 4. L f1 – d3 L c8– e6
29. S. e4–d6: Lg7– f8 5. S g1–f3 Dd8– d7
30. Dd3– a3 L c6–a4, und 6. S f3–g5 g7–g6
Weiß giebt das Spiel auf. Die Chronicle fügt 7 c2– C3 0-0-0
nun noch die Bemerkung hinzu: At the time 8. b2– b4 h7– h6
of Mr. C–es quitting England (im April 9. Sg5– e6: Dd7– e6:
1843), Mr.St–n had commenced the dif. 10 O-O g6–g5
ficult task of giving him the Pawn and 11. a2– a4 Lf8–g7
move. With these odds, they had played 12. a4– a5 Td8– f8
only sevengames, ofwhich eachpartywon 13. D d1 – b3 g5–g4
three, and the remaining one was drawn. 14. b4– b5 S c6– b8
Anhang zum ersten Buche. 371
Weiß giebt den Thurm der Dame gegen den 7. d2– d4 e5– d4:
Zug a2–a3 vor, behält aber den Anzug. 8. c3– d4: L c5– e7
Bledow. H... ch. 9. e4– e5 S f6– e4
a2– a3 10. L c4–d5 S e4–g5
e2– e4 e7– e5 11. S f3–g5: L e7–g5:
2. S g1 –f3 S g8–f6 12. D d1 – h5 g7–g6
3 d2 – d4 Sf6– e4 : - 13. Dh5–g5: D d8–g5:
4. d4– e5: S. e4– C5 - 14. L c1–g5: S c6– d4:
5. c2– C4 d7– d6 15. Tf1 – d1 S. d4– e6
6 b2– b4 S c5– e6 16. L d5– e6: f7– e6:
7. L, f1 – d.3 L f8– e7 17, S b1 – c3 O-O
Spielendungen.
W
Um eine vollständige Partie durchgängig gut bewirken kann, oder auf der anderen Seite, wie
und sicher zu spielen, gehört zuvörderst eine ge man"in mißlichen Lagen durch Remis oder Pat
naue Kenntniß der Anfangspiele, welche man fich das Spiel unentschieden hält. Daher ist es
durch fleißiges Studium in nicht gar langer nicht minder wichtig, sich mit den regelmäßigen
Zeit aneignen kann, und wodurch man in den Spielendungen, als mit den gewöhnlichen An
Stand gesetzt wird, in jedem Spiele eine gute fängen vertraut zu machen. Die Kunst, eine
Angriffs- oder Vertheidigungsstellung einzuneh Partie gegen das Ende hin richtigzu spielen, ist
men. Dann aber muß man zweitens diese er aber von jener, ein Spiel gut zu eröffnen, ganz
langte gute Position auch zu benutzen und, den verschieden, so daß man in Eröffnungen schon
Umständen gemäß, paßlich abzuändern wissen. ziemlich stark sein kann, ohne darum das Ende
Dieses zweite Erforderniß ist nicht so leicht und einer Partie gut zu spielen. Die Endstellungen
einfach wie das erste zu erreichen, da hierüber erfordern ein eignes Studium, welches nicht
nichts als ganz allgemeine und höchst unbe genug zu empfehlen ist: und deshalb rathen
stimmte Hauptregeln aufgestellt werden können, wir Jedem, nicht erst sämmtliche Eröffnungen
welche für den, nur theoretisch gebildeten Spieler sich anzueignen, sondern lieber vorher, oder doch
in der Ausübung von sehr geringem Nutzen während des Studiums der Eröffnungen dieEnd
sind. Es ist daher rathsam, daß man sich den stellugen tüchtig durchzuarbeiten.
Ueberblick über die Positionen und die Fähigkeit, Die Endstellungen können unendlich mannig
dieselben richtig und gewandt zu benutzen, durch faltig sein: deshalb kommt es vorzüglich darauf
praktisches Spiel mit schon geübteren Gegnern an, sich die Hauptgrundsätze, auf denen die
zu verschaffen suche und dabei die Einem be Führung des Spieles beruht, einzuprägen. Diese
kannten Musterpartien öfters aufmerksam nach Grundsätze aber werden durch die mögliche Thä
spiele. Aber auch hiermit ist noch nicht. Alles tigkeit der einzelnen Figuren bedingt und wir
geschehen; denn, da es nur selten glückt, dem glauben daher, die nicht zweckmäßiger und zu
Gegner durch überraschende und doch zwingende gleich übersichtlicher vortragen zu können, als
Züge das Mat zu geben, so lange, noch von wenn wir sie, eben nach den verschiedenen Fi
beiden Parteien sich viele Steine auf dem Brette guren, in sechs Abschnitten ordnen. Im ersten
befinden, so muß man suchen jeden, wenn auch derselben wird gezeigt, welche Steine gegen den
noch so kleinen Vortheil zu behaupten und all König allein das Mat erzwingen, im zweiten
mählig, besonders durchzweckmäßiges Abtauchen wird die Wirksamkeit der Dame gegen alle Steine
der Figuren, bis zu einem entscheidenden Ueber nach der Reihe entwickelt, den dritten Abschnitt
gewichte zu vergrößern. Um dieses aber beur nehmen die Beispiele über die Thätigkeit des
theilen und demnächst ausführen zu können, Thurms ein, der vierte und fünfte handelt von
muß man drittens genau wissen, mit welchen dem Laufer und Springer, und den sechsten
Kräften und wie man endlich das Schachmat Abschnitt endlich bilden die Spiele, in denen
4 E i n l e i t u n g.
nur noch Bauern vorkommen. Am Schluß des Von den Autoren, welche zur Bearbeitung
Buches folgen zuletzt noch in einem Anhange dieses Buches hauptsächlich benutzt worden find,
einige künstliche Endspiele über welche sich keine ist namentlich Zuylen van Nieveld zu nen
weitere allgemeine Regeln anführen laffen und nen, dessen Werk: La supériorité au jeu des
welche, nach der Ansicht des Herausgebers, Echecs, mise à la portée de tout le monde,
nur insofern einen Theil der Theorie des Schach et particulièrement des Dames, 1792,Cam
spiels ausmachen, als sie mittelbar dazu beitra pen, man zum größern Theile in Koch's Coder
gen, den Scharfblick des Spielers zu stärken. In Thl. I. S. 51–118, in unsere Bezeichnungsart
diesen Endspielen wird gewöhnlich das Spiel übertragen, findet; ferner find die dem vorigen
durch elegante, schwer zu entdeckende und daher Werke ähnlichen, aber bedeutend umfaffenderen
überraschende Züge entschieden und eben aus die Elementarbücher: Lewis, Elements of the
fem Grunde gewährt das Auffinden der Lösung game of Chess, London 1822 und Mouret,
zu solchen Kunststücken mehr Unterhaltung, als Traité élémentaire et complet du jeu d'E
wirkliche Belehrung. checs, Paris 1838, anzuführen, von denen je
Die Bezeichnungsart der Züge in den Spiel dochdas zuletzt genannte eigentlich nur eine fran
endungen ist ebenfalls die bei uns in Deutschland zösische Ausgabe der Elements des Lewis ist,
jetzt allgemein gebräuchliche, durch Buchstaben und auch keineswegs von dem berühmten franzö
und Zahlen. In Tabelle haben die Spiele je fischen Spieler Mouret, dessen Namen auf dem
doch nur selten gesetzt werden können, da die Titelblatt steht, herrührt. Außer diesen Werken,
Anzahl der erheblichen Varianten, welche sich welche ausschließlich über Endspiele handeln, sind
bei den einzelnen Stellungen ergaben, meist aber auch die einzelnen Abschnitte in andern Au
sehr gering war. Bei allen Positionen ist an toren, welche Endspiele enthalten, nicht unbenutzt
genommen worden, daß sie aus Spielen ent geblieben, und besonders find es Lolli und
fanden seien, in denen Weiß den Anzug ge Ponziani, aus denen wir häufig Beispiele ent
habt hat. Daher ist auch, wenn in der ge lehnt und in unsere Sammlung aufgenommen
wählten Stellung gerade Schwarz zu ziehen an haben. Uebrigens haben wir allen fremden Po
fängt, wie z. B. in Abschnitt I. $. 1. No. I. fitionen die genauen Citate, woher sie entnom
der Fall ist, die Stelle des ersten Zuges der men sind, beigefügt, und zwar ist gewöhnlich,
Weißen durch Punkte bezeichnet, so daß das wenn solche Stellungen sich schon in mehreren
Spiel für Weiß erst mit dem zweiten Zuge Autoren befinden, der älteste derselben angeführt
beginnt. worden.
A b f ch n i t t I.
| | | | | | | || c4–b5: Dc7– b6
b5–a6: Db6– c7
- - - - - - - - . a6–a7 Dc7– c8 ---
Mat.
- ET T
Wenn Schwarz anzieht:
1- - - -- - - - - - K c1– c2
2. Ka4–a3 D b6– b3 == $. 2. Der König gegen einen Thurm.
Mat. Das Mat mit dem Thurm giebt man, wenn
Man bemühe sichjedoch das Mat in so we derfeindliche König an den Rand getriebenist und
nig Zügen als uöglich zu geben. In der fol man sich selbst ihm gerade gegenüber gestellt hat.
genden Stellung würde es, wenn Schwarz am Die folgende Position ist aus einem Ma
Zuge wäre, unnütz sein, erst den König herbei nuscripte der Bibliothek zu Paris von Nicho
zu bringen oder einen Bauern zur Dame zu las de Saint Nicolai, aus dem 13. Jahr
machen: hundert.
Buch II. Abschnitt I. §. 3 und 4.
No. I. 1. - - - - - -- -- Lfs–ds
(Vergl. Palamède 1837. S. 117.) 2. Ke1–d1 L c8–f5, um den
König zu beschränken.
- - - - - - 3. Kd1 – e2 Ke8– e7
4. Ke2–f3 Ke7–f6
-- - - - -- 5. K f3– e2 Ld6–f4
6, Ke2–f3 Kf6–g5
--
- - - -
- - -
--
Z
_ _ _-
- - -
- -
- -
-
1. - - - - - - - - -- L 1– 4
Es istgleichgültig, ob Weiß oder Schwarz anzieht. 2. Kf6–g6 Ke4–f4
Buch II. Abschnitt I. §. 4. 7
15. Kd8–e8, geht der König nach 15. K c6– c7 Ld3– e4, könnte auch
c8, so folgen dieselben Züge von Schwarz, aber Ld3– b5 gezogen haben, wie Ponziani
in anderer Ordnung, man würde dann gleich (1782) S. 160 -
Sd7–c5 ziehen. -
16. K c7– d8 Ke6–d6
15. . . . . ---- - - Lh7–g6 + 17. Kd8– e8(oder c8) L. e4– d5
16. Ke8–d8 Lg6–f7 18. K. e8– d8 L d5– f7
17. Kd8 – c8 Sd7– c5 19. K. d8– C8 sd7 – C5 und “
18. K c8–d8 S c5– b7† erzwingt das Mat, wie schon vorhin gezeigt ist.
19. Kd8– c8 Kd6– c6 - B
20. Kc8– b8 K c6–b6 12. K e8– d8 L h7– e4
21. Kib8– c8 Lf7–e6 †
(statt Kf6–e6)
22. Kc8– b8 L e6– d7
13. Kd8– c7 ginge der König nach
23. K b8– a8 S b7– c5
e8zurück, sozöge Schwarz dagegen 13.Le4–d5
24. Ka8–b8 S c5– a6 † oder und der König könnte doch nicht wieder in die
wenn man mit dem Springer das Mat geben
schwarze Ecke zurückkommen.
will, A. 13. .. . . . . . . . . S e5– c4
25. Kb8– a8 Ld7– c6 == 14. K c7– d7 K f6– f7
- Mat.
15. - K d7– d8 L. e4– c6
A. 16. K. d8– c7 L c6– b5
24. Ka8–b8 Ld7 – e6 17. K c7– d8 Kf7– e6
25. K. b8– a8 L e6– c8 18. K d8– c7 K e6– e7
26. Ka8– b8 L c8– a6 19. K c7– c8 Schwarz kann nun
8 Buch II. Abschnitt I. §. 4 und 5.
das Feld c7 durch S c4–b6– d5 sperren Wenn man ein Tempo gewinnen kann,z. B.
(Vergl. Lolli393) oder auch so: durch einen Bauern, so wird man oft das Mat
20. - - - - -- -- - - L b5– c6 mitten am Rande geben können: W
- 5. K c4– b4 d6– d5
6. Klb4–a5 L b2– c3 ==
Mat.
Aehnliche Beispiele findet man, Palamède
6. Kh6– h5 (statt Kh6–h7) 1837S.446 u.447, ferner Chess Player's
6- - - - - - - -- - - L c4–f7+ Chronicle 1841 I. S. 6. u. a. a. O.
7. Kh5–h4 ginge der König nach
h6, so würde man ihn zwingen durch das
schwarze Eckfeld zu gehen, wie schon gezeigt ist. §. 5. Der König gegen beide Springer.
7. ---------- K f6– f5 Mit zwei Springern kann man nur pat
8. Kh4–g3 L f7–h5 machen, denn obgleich man leicht den König auf
9. Kg3–h4 Lh5–g4 ein Eckfeld bringt, so ist das Mat doch nur
10. Kh4–g3 Kf5–g5 möglich, wenn der einzelne König einen Fehlzug
11. Kg3–f2 Kg5–f4 thut und freiwillig gerade auf das Feld geht,
12. Kf2– e1 Kf4– e3 auf welchem er im nächsten Zuge Mat wird.
13. Ke1–f1 Se5–d3 Ist der König jedoch nicht allein übrig,fon
14. Kf1–g2 K e3–f4 dern hat er noch einen Bauern, so kann er häu
15. Kg2–f1 Kf3–g3 fig verlieren, weil er mit dem Bauern ziehen
16. Kf1–g1 Lg4– e2 muß, wenn er sonst patgewesen wäre. Beispiele
17. Kg1–h1 S d3–f2+ dieser Art findet man in dem Abschnitte über
18. Kh1–g1 S f2– h3 † den Springer. (Vergl. Abschn.V. $. 1)
19. Kg1– h1 L. e2–f3 == Ein einzelner Springer oder Laufer kann na
türlich nicht gegen den einzelnen König gewin
Buch II. Abschnitt I. §. 6. 9
nen, wohl giebt es aber auch hier Fälle, in de In dieser Position wird der Bauer stets ge
nen ein eigener Bauer seinem Könige den Verlust winnen, denn zieht Weiß nach hl oder f1 so
des Spieles zuzieht. (Man vergl.Abschn.V.§ 5) geht Schwarz nach f2 oder h2 und führt den
Bauer zur Dame. Zieht hingegen Schwarz:
§. G. Der König gegen ein oder zwei 1. ---------- Kg3–f3 (oder h3)
Bauern. Um das Feld f2 zu decken, zieht nun Weiß:
Es ist von der größten Wichtigkeit in den 2. Kg1–f1 g4–g3
Endspielen, in welchen auf jeder Seite nur noch 3. Kf1 –g1 g3–g2
Bauern übrig geblieben sind, genau die Fälle 4. Kg1–h2 Kf3–f2
und Principien zu kennen, durch welche allein, 5. Kh2–h3 g2–g1 D
gegen eine richtige Vertheidigung, der Gewinn -
---
erzwungen werden kann, und eben so wichtig ist
es natürlich auch, zu wissen, welches die Arten
Man bemerke hier noch im Allgemeinen, daß
von Positionen find, aus denen man, obgleich der Bauer stets zur Dame gehen wird, wenn er
in einer mißlichen Lage, dennoch das Spiel un nur ohne Schach die vorletzte Reihe erreicht,gibt
entschieden machen kann. Man sollte zwar glau er jedoch dort dem feindlichen Könige Schach, so
ben, daßdie Regelmäßigkeit und Gleichheit,welche kann er immer nur pat setzen. -
N
-
N- N.
Darstellung der complicierteren und einiger der
schwierigsten soll den Schluß dieser Abhandlung
bilden. (Vergl. Abschnitt VI) Schwarz gewinnt stets, mit und ohne den Zug.
Z
1. Klb1– c1 b3–b2 +
--- 2. K c1 –b 1 b5– b4
- - - - 3. K b1–a2 b2– b1 D +
4. Ka2–b 1: K c3– b3
5. Kb1 –a1 K b3− c2
6. Ka1 –a2 b4–b3 +
7, K a 2 – a3 b:3– b2
-
---
und Schwarz gewinnt.
Man vergleiche hierzu noch Abschn.VI. $. 2.
- - - - - - - No. XXII.
4)
-
Buch II. Abschnitt I. §. 6.
No, III, Ist Schwarz am Zuge, so wird er gewinnen,
hat aber Weiß den Anzug, so macht er remis
1. ---------- K e8–f7
- - -„ -
Z
2. K e 1 – f2 Kf7–f6
3. Kf2–f3, hätte Weiß angezogen,
%
T4-
Z
"n
is
so würde er nun bis fA gekommen sein, er hätte
sich dann immer dem feindlichen Könige gegen
über gehalten, und sich vor dem Bauern, in der
- 77-Z
-- vorhin ausgeführten Art, nach ei wieder zurück
% gezogen, wodurch er pat geworden wäre.
3. ---------- K f6– e5
Z ",
4. K f3– e3 e7– e6 damit der
König die Entgegenstellung aufgebe.
Ist Schwarz am Zuge, so muß er gewinnen, K e3–d3 Ke3–f4
da er eins der Felder h2 und f2 erreichen kann. Kd3–e2 Kf4– e4
Zieht aber Weiß an: K. e2–f 2 K e4– d.3
1. Kg1 –g2,jeder andere Zug würde Kf2– f3 e6– e5
verlieren. 9. K f3 – f2 e5– e4
- -Kg4–f4
- - - - - - - - 10. Kf2– e1 Kd.3– e3
Kg2–f2 Kf4–f5 wäre Schwarz nach f1 gegangen, so müßte 10
Kf2–f3 Kf5–g6 e4– e3–e2 ziehen. -
+
Kh3–g3 Kh5–g5 Das bis jetzt Gesagte bezieht sich auf alle
Kg3– f2 Kg5–f4 Reihen von b bis g, in den Reihen, a und h
Kf2–g2 g4–g3 kann sich aber der König immer pat setzen las
Kg2–g1 aber nicht nachh1 od.f1. fen, sobald er nur das Eckfeld erreicht.
9. - - - - - - - - - - K f4 – f3
10.
Kg1 –f1 g3–g2 + ohne No, V.
Schach müßte der Bauer gewinnen, dies kann (Vergl. Ponziani (1782] S. 174.)
aber in diesem Falle nicht erreicht werden.
11. Kf1–g1 Kf3–g3
- pat - - - “
No, IV,
(Vergl. Lolli S. 457.)
Z
Es Z
% --
N
Z
-
1
- -
i -
-7
-
24
-
%
Z Z
-
-
-- - --
-
%
Z
%
-- -
--- -
Z
% -
Z
--
No, VI.
- - - - - -
Da der Springer immer von einem weißen
Felde auf ein schwarzes springt, so wird er den
König nicht von c1 und c2 vertreiben können,
wenn er ihm Schach giebt. Daher wird in der
- Z- - N angeführten Position Weiß remis machen, wenn
Schwarz den Anzug hat, nämlich:
1. - - - - - -- - - - S f8– e6
“ - - E- %
2. K c1 – c2 S e6– d4 †, ohne
Schach müßte Schwarz gewinnen.
-
3. K c2– c1 S. d4– f3
Z Z%
% 4. K c1– c2 Sf3 – e1 †
%
% N - Z
7
--------%
T N- Ein Laufer von irgend einer Farbe würde
1. K c5–b4, den Laufer darf er na hier entschieden haben.
türlich nicht nehmen. No. VIII.
1. - - - - - - - - - - K e3– d2
2. Kb4– a3 Kd2– c1
3. Ka3–a2 Lb5– C4 †, um
nach b3 zu gehen, jedoch zieht Weiß, um pat
zu werden:
4. Ka2–a1 L c4– d3 Z
5. Ka1 – a2 Ld3– c2
6. Ka2–a1 und macht immer remis.
- - *** -
Es gehört zu den Vorzügen eines Sprin
gers vor einem Laufer, daß er gewöhnlich die In dieser Stellung kann selbst der Springer
Thurmbauern zur Dame bringen kann, wenn nicht das Feld a1 angreifen, ohne den Bauern
sich der feindliche König auf das Eckfeld geflüch ungedeckt zulaffen. DerKönig kann diesen Bauern
tet hat. Ist jedoch der eigene König daselbst ge aber nicht decken, ohne den feindlichen König pat
fangen, so ist das Spiel oft unentschieden: zu setzen, und daher ist das Spiel unentschieden,
12 - Buch II. Abschnitt I. §. 6.
ZweiBauern pflegen gegen den König allein Es ist gleichgültig, an wem der Zug ist
zu gewinnen, auch wenn der eigene König entfernt 1. Ka1 – b2 Kb5– c4
ist, weil sich die Bauern gegenseitig schützen,bis 2. K b2– a1 K c4– b4
der König herbei kömmt. Sind sie getrennt, stehen 3 K al – b2 a2– a1 D +
aber auf derselben Zahlenreihe,z.B. a4u.c4, so 4. K b2–a1: Klb4–a3
rückt, wenn der eine Bauer auf c4 angegriffen | 5. Ka1 – b1 b3– b2
wird, der andere aufa5 vor und so wechselseitig.
6. Klb1– c2 Ka3– a2
No, IX. -
---
Hätte Schwarz in der eben angeführten
Stellung, für den Bauer a2, einen Laufer auf
a2" stehen, so wäre das Spiel unentschieden
________ (Vergl. Ponziani (1782] S. 175)
L
-- - - üt%. H-
N
-- 5. Ta5–a8 † Kg8– h7, nun
droht Schwarz, eine Dame nach f3 oder e2
zu ziehen.
- - - - 6. Kh3–g3 " Dh5–g6 †
i- 7. Dh4–g4 Und ---
# gewinnt die Dame und das Spiel.
=- A- --- Z
--
-
Z
-
r
NO, II,
Von Lewis (vergl. Chronicle II. S. 173).
2. L f3–g4 D e7–f7 L
3. D.g3–h4, der richtige Zug ist 3. N
Kh3–h4, denn zieht nun Schwarz g/–g5+ N -
so schlägt Weiß diesen Bauern en passant; zieht N % N -, Z
%
---------- --------------- Z -
%
--- -
N A
§. 2. König und Dame gegen König,
Dame und Bauern. Weiß zieht und gewinnt, da er in wenigen Zü
gen die Dame tauschen kann. -
Allgemein wird eine Dame gegen eine Dame 1. a7–a8 D + K e4– f4, ginge
remis machen, doch entscheidet hier zuweilen die der König nach f5, so würde Weiß erst auf d5
besondere Stellung der beiden Parteien; besonders Schach bieten und dann entweder die Dame tau
häufig, wenn die Damen erst durch vorrückende schen, oder sie umsonst gewinnen.
2. Da8 – f8+ K f4– e4
Bauern erlangt werden:
3. D f8 – e7+ Ke4–f3, ginge
der König nach f4, so würde Weiß auf f7
No, I.
Schach geben. -
---
do. III.
(Vergl. Nieveld Fig. 102–104, nur steht dort auf dem
Felde g5 ein schwarzer Laufer; die Ausführung des Spieles
ist aber die hier gegebene)
%
-
-
% -- - z- -
Z- - - -
--------
Z
Z- --------
Z
1- - - - - - - - - - - - - f5– f4
2. a4 – a5 f4– f3
3. a5– a6 f3– f2
4.
5.
a6– a7
a7–a8 D Df1–b1 +
fº2– f1 D - - - - - --
Z
6. K.b4– a5 D b1–a1 †
-
+
Buch II. Abschnitt II. §. 2. 1
6. a7–a8 D g2–g1 D r -
7. Da8–g8+ No, V.
--- - (Vergl. Allgaier (1823) S.153.)
“|
“ “' _ _ _
mehr oder weniger nichts zu entscheiden, um
der die feind- Z
2%
-
% Z Z
“|
machen: No, IV,
W -- -
----
--------- “ S. 134.) Z 23 W
ZZZZ Z Z Z
“-- - F:
______-_-
Z- -
- bis c7+ würde Schwarz antworten: 1. Df2 bi
| | g3+ und die Damen werden getauscht.
-- - “““ “ S.
Wei
'' - - - - - - - -
- - - “
- - - ----------L - d
Z
“|_
weil sonst leicht, wie in der nachfolgenden Stel- - -
lung, die schwarze Dame auf ein Schach zwi-| |--------
_N
_ Z
- '
laende Damentausch
auch dem Weißen di
die Partie -- - ti -
- -
L Liz
N F %
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- - - - - - -
- N z - - - - - - --“ - - - - -
E -
- -- -- - - -- - -- H
Z
12. K. e4– e3 T f6 – f2 .-
13. Dg4– h3+ Kf1–g1 -
14. D h3–g3+ Kg1–h1, setzte
der Thurm vor, so gab die Dame auf el Schach
-- und dann zog Ke3–f3.
15. Dg3–h4† Tf2–h2
16. Dh4– e1+ Kh1–g2
-
--------
17. „D e1–f2+ Kg2–h3
-- - - - -
6. . . . . . . . . . . . . Tb2–a2
(statt Ka1–b1)
7. Da4– d1 † Ka1– b2
8. Dd1– c2 + Kb2– a3
9. D c2– c3 † Ka3– a4
10. K. d.3– c4
–-
-
| | | | | | |
Um noch ein Beispiel anzuführen, wie man
den König an den Rand bringt:
No, II.
% % - A- 2-Z,
- - - - - - -
1. Da4–g4. Geht nun der Thurm
nach h7, so gewinnt Weiß durch Dg4–f5,
zieht aber:
1- - - - - - - - - - - - - Th2– o2
-- - -- - - 2. Dg4–d1 + T c2– c1
3. Dd1– b3+ Kb1– a1
- ZZ 4. Db3– a4+ K a 1– b2
5. Kd3– d2 Tc1–b1 das ein
zige Feld, aufdem der Thurm nicht sogleich durch
Schach verloren geht,nun aber muß Weiß erstein
Tempo zu gewinnen suchen, fo daß Schwarz aus
- - - - -- - - dieser Position zuerst zu ziehen gezwungen wird.
6. Da4– b5 + K b2–a2
7. D b5– a6 † Ka2– h3
1. Dg8–b3 T e4– f4 8. Da6–a5 Tb1– b2 +
2. Db3– d5 † Kd4– e3 9. Kd2– d3 Tb2– b1 auf je
3
418 Buch II. Abschnitt II. §. 3 und 4.
dem andern Felde ginge der Thurm durch ein Tg4–a4+
1. ------------
Schach verloren. - 2. Ka6–b7, wir werden nachher in
10. Da5– b5 † Klb3–a2 der Veränderung zeigen, daß Schwarz remisma
11. Db5– a4† Ka2–b2 chen würde, sobald er mit seinem Thurme auf
12. Kd3– d2
-
die unterste Reihe gelangen könnte.
---
2. ------------ Ta4–b4†
No. IV. 3. Klb7– c7 Tb4– c4+
(Vergl. Ponziani (1782] S. 161.)
4. K c7– d7 T c4–d4+
5. Kd7– e8 Td4– c4
6. D. e2– e6 T c4–f4, ginge
der Thurm nacha4, so spielt Weiß7. Deö–c8.
_ _ _ 7. D e6– e7 Tf4–f2,zöge der
_| | | | | Thurm nach f6, so würde ihn Weiß nehmen.
8. De7– c5 Tf2–f6,Schwarz
| | | | | | kann auch auf e2 und d2Schach bieten, Weiß
kommt aber dann mit dem Könige nach c7 und
_ _ _ _ gewinnt ebenfalls.
| | | | | | | | 9. Ke8–d7
10. D c5– d5+ Kg8– h8
Kh8– g8
Veränderung.
1. . . . . . . . . . . Tg7–h7+
2. Kh1–g2 Th7–g7+ Tg4– a4 †
3. Kg2–f3 Tg7–f7+ 2. Ka6– b6, statt Ka6– b7
a)
-- - - - - - - - - - - - - -
T a4– a8
4. Kf3–g4 Tf7–g7+
5. Kg4–f5 Tg7–f7+ 3. K b6– b7 T a8– d8
6. Kf5–g6 Tf7–g7 4. D e2– e7 Td8–g8
7. Kg6–h6 Tg.7–h7+ Wäre nun nicht Weiß, sondern Schwarz am
8. Kh6–g6 Th7– h6+ Zuge, so würde Weißgewinnen, da es aber nicht
möglich für Weiß ist ein Tempo zu gewinnen,
No. V. so bleibt das Spiel unentschieden.
Von J–B−n, Temple (vgl. Chronicle II. S. 174 u. S.3). 5. D e7– c5 Tg8–d8
6. D c5– b4 Td8– e8
- - - - - - - 7. D b4– d6 Kh8– g8
8. D d6– d7 T e8– f8
9. Dd7– e7 T" f8– f6
10. K. b7– c7 T" f6– f8
11. K c7– b7 Tf8– f6
L
- - - -
Z
- - $.4. König und Dame, gegen König,
Thurm und Bauer.
- - ---- ---
--- - F Die Dame pflegt auch gegen Thurm und
Bauer gewöhnlichzu gewinnen,falls dieserBauer
Z Z
schon einen Schritt vorgerückt, oder ein unbe
Weiß gewinnt, auch wenn Schwarz am Zuge ist wegter Thurmbauer ist.
Buch II. Abschnitt II. §. 4. 49
--------
---
- ---
ZN
---
--- N -
- - - - Z
_________
Z
- - - - - - - -
- Z “- ---
________
1. D b3– b8 + K d8– e7 Philidor zeigte zuerst in der zweiten Auf
2. D b8–g8 T e6– c6 lage seiner Analyse, daß man aus dieser Position
3. Kd5– e5 T c6– e6 † das Mat erzwingen könne. Seine Ausführung
4. K e5– d5 und man sieht, daß es dieser äußerst schwierigen Aufgabe ist sehr scharf
nicht möglich ist den König über die Linie 6zu finnig und durchaus correct. Man muß, um
bringen, oder die feindlichen Steine zu tren zum Ziele zu gelangen, nothwendig mit dem ei
nen. Daffelbe gilt auch für die Laufer- und genen König sich hinter den Bauern stellen, um
Springerlinie; ein Thurmbauer würde aber ver ihn dann doppelt angreifen zu können." Dazu
lieren: ist nun aber erforderlich, daß man den feindli
No, II, chen König zwinge vor denBauer zu gehen, und
zweitens muß der Thurm von dem Felde e5
vertrieben werden, von welchem aus er dem Kö
- - - - - - - - nige sowohl die 5te Linie sperrt, als auch die
Linie e beherrscht.
1. Dd3–h7+ K e7– e6, ginge
der König nach d8, so folgt: -
-------- 4.
2.
3.
. . .. . . . .---
D h’7– f7
D f7– e6
K e7 – d8
T e5 – C5
K d8– c7
3. - - - - - - - - - - - - T C5– C5
1. D e5–d5 + Ka8– b8
2. D d5–d7 Kb8–a8, zieht 4. Dd8– e8+ K e6– d5, ginge
der Thurm z. B. nach b1, so gewinnt ihn die er nach f6, so kann Weiß durch De8–d7
Dame durch Schach! und nachher Kf4–g4 über die 5te Linie mit
3. Dd7– c8+ Tb6– b8 dem Könige kommen.
4. D c8– c6 Tb8– b7 5. D e8– c8 T e5– e4+,zieht
5. Ka5– a6 K a8– b8 er den Thurm nach h5, so wird die Dame aufa8
6. D c6– b7 + Mat. Schachgeben und mindestens den Bauer erobern.
20 Buch II. Abschnitt II. $. 4.
6. Kf4–f5 Te4– e5+ - No, IV,
7. Kf5–f6 T e5– e4, hätte er (Vergl. Ponziani (1782 S. 162.)
den König nach d4 gezogen, fo rückte die
Dame auf c6.
8. D c8– f5+ T e4– e5
- - - - - - -- - --
9. D f5– d3+ Kd5– c5
10. Dd3–d2, Weiß muß jetzt nur
noch den Uebergang über die Linie e erzwingen.
10. . . . . . . . . . . . . K c5– c6
11. Dd2– d4 K c6– d7; f...über
Kc7 die Veränderung.
Z
12. D d4– c4 T e5– c5 hätte er
den Thurm entfernt, so würde ihn die Dame
durch ein Schach zu gewinnen suchen.
13. D c4–f7+ Kd7– c6
14. Kf6– e7, endlich ist es dem Kö
*- --- ---
nige gelungen, hinter den Bauern zu kommen.
14. --- . . . . . . . . . T c5– e5+ Indem sich Schwarz mit seinem Könige auf
15. K e7– d8 T e5– c5 der ersten und zweiten Reihe hält, ohne den
16. D f7–d7+ K c6– d5 Thurm von e6 wegzuziehen, so macht er das
17. K. d8– e7 T c5– c6 Spiel unentschieden. Daffelbe Spiel könnte übri
18. Dd7–f5 + Kd5– c4 gens mit allen andern Bauern auch gemacht
19. K. e7– d7 T C6– C5 werden; die Thurmbauern sind jedoch auch hier
20. D f5– e4+ ausgenommen. -
--- - No, V.
Der König nimmt den Bauern und gewinnt, Von de la Bourdonnais (vgl. Palamède 1837 S 400)
wie es in §. 3 vorher gezeigt ist.
Veränderung.
(Vergl. Philidor (1803) S. 127.)
N - N --------
s ..- Z -
- - - - - --- - -
| | | | | | | | | Weiß zieht und gewinnt, indem er den Bauer
c7 auf c8 zum Springer macht.
1. c7– c8S+, Ke7–e8, ging
der König nach d8 oder dé, so könnte Weißden
Bauer d3 und dann den Thurm nehmen.
K C6– c7
2. D f5–g6+ Ke8–f8
(statt Kc6– d7) 3. D g6–f6+ Kf8–g8
12. D d4–a 1 Te5– c5
4. Sc8– e7+ Kg8–h7
13. Da4–a7+ K c7– c6 5. D f6–g6+ Kh7–h8
14. Kf6– e7 und muß, da er nun 6. Dg6– h6 + Mat.
hinter den Bauern kommt, gewinnen. --- -
Buch II. Abschnitt II. §. 4 und 5. 21
Ein Thurm mit zweiBauern macht remis ge fehen werden. Es giebt aber überall auch Po
gen die Dame allein, und noch leichter ein Thurm fitionen, in denen die Dame nur remis macht.
in Verbindung mit einem oder zwei Steinen, Zwei Laufer können eine solche Position in der
welche letzteren sogar in günstigen Stellungenleicht Ecke des Brettes vor ihrem Könige einnehmen:
gewinnen können, wie im folgenden Beispiele.
No, VI.
(Vergl. Ponziani S. 228, Palamède 1838 S. 48)
Z
Z
-----------------
Z -
%
- -- - -- 23
- - - - - -
W - - - --- - ..
N
%
N-
--
N
-
Z -
1. Da4–d7+ Kg7–g8 (aber
1. ------------ L c6–a4 † nicht Lg6–f7 wie in der nachfolgenden Ta
2. Kld1– c1 Th8– e8 belle bewiesen wird)
3. De7– b4, oder g5–g6 (A) 2. Dd7– e6+ Kg8–g7
3. - - --- - - ----- La4– c2 3. Kg4–f4 Lg6–h7
4. f6– f7 Te8– a8 4. D e6–d7+ Kg7–g6
5. Db4– c4 + Kd3– c4 : oder eben so gut Kg7–g8
6. K c1– c2 : K c4– d5 *5. Dd7– e8+ Kg6–g7
7. g5–g6 - Kd5– e6 6. Kf4–g4 L h7– g6
8. h4– h5 K e6–f6 u. Schwarz 7. D e8– e6 Lg6– h7
gewinnt. - ---
8. D e6–d7+ Kg7–g6
(A) 9. Dd7– e8+ Kg6–g7
1. - - - - - - - - - - - - - L c6– a4† 10 Kg4–h5 L. h7– f5
2. K d1 – c1 Th8– e8 11. D e8–a4 L f5–g6 +
3. g5–g6, statt De7–b4
3. ------------- T e8– e7 :
* 5. Kf4–g4 Lh 7–g8
4. f6– e7 : S c4– d6 -
6. Dd7–f5+ Kg6–g7
5. g6–g7 La4–b3u.Schwarz
7. Kg4–h5 Lg8–f7+
gewinnt. 8. Kh5–g4 Lf7–g6
- ---
6 Dh8-e5
Kf8-e7 Ke7-d7
7. Ke7-f8
8.
9 _ _Pd" an
- Lf6-a1 (vgl.N2-8)
10 Dd7-a7 Da7-g1+ Dg1-h2+ Dh2-b8+ Db8-c7 +
- Lf6-b2 Lb2-c3 Kg7-h7 Kh7-g8 Kg8-h7 -
$.G. König und Dame, gegen König und um einer Menge anderer Autoren nicht zu ge
beide Springer. denken, hat auch Lewis, wenigstens noch1822
Alle uns bekannten Lehrbücher erklären ein daffelbe behauptet in seinen Elements S. 38
stimmig, daß zwei Springer in der Mitte des Chapter IX.Method ofwinningwith aQueen
Brettes stets gegen die Dame verlieren, nur in against two knights und ebenso Chess Pla
den Ecken gäbe es einige besondere Ausnahmen. yer's Chronicle II. S. 202. Ein einziger
So sagt Lolli, 1763, S.427: Il Re, e la Schriftsteller in einem Buche, in welchem man
Don. vincono forzatamente contra due Ca es allerdings nicht leicht vermuthet, hat sich ent
valli quantunque uniti al loro Re. Und in schieden gegen diese allgemein herrschende Ansicht
der Anmerkung: La forza del Nero consiste aufgelehnt, und die richtige ausgesprochen,näml
nel tenere i suoiCavalli in gardia uno dell' lich Julius Mendheim 1832 in seinen Auf
altro. Ganz derselben Ansicht ist auch: Pon gaben für Schachspieler. Er sagt in diesem Bü
ziani, 1782, S. 163, ferner Allgaier, 1823, chelchen, bei Gelegenheit der Auflösung der drit
S. 176: „Mat durch die Königin gegen zwei ten Aufgabe, S.20, vollkommen richtig: „All
Springer, ist leicht zu geben“; und G. Walker „gaier läßt zwar (S. 176) die Königin gegen
in einem besonderen Aufatze über die Springer „zwei Springer dadurch gewinnen, daß er die
im Palamède, welchen de la Bourdonnais „letzteren, die sich gegenseitig unterstützen, ihre
herausgab, 1837, S. 335–342, und ebenso in „Stellung zu verlaffen zwingt; meiner Meinung
der dritten Auflage seines Werkes 1841, S. 193; „nach aber sind die beiden Springer, wenn sie
auch in Rußland ist man derselben Meinung: „sich nicht decken, sondern neben- oder überein
Découvertes sur le cavalier, pa C. F. J. „ander bei ihrem Könige stehen, weniger der
(Jaenisch), Petersburg 1837,S.4.; endlich, „Annäherung des feindlichen Königs ausgesetzt,
Buch II. Abschnitt II. §. 6. 23
–
Dg4-g7==
Mat.
Kf6-e6 – '
%
24
--- -
Dh8-g7+ +
-------------
-------------- N N
---------Z
Z
Kf6-e6 Dc7-f4+ + Z
La3-b2+ Lb2-a3 -
*) Zieht Schwarz den König in die Ecke, so *) Giebt Schwarz auf c6 Schach, so geht der
geht die Dame nach b3. Zieht er nach a3 König nach e4 und dann nach d5. Zieht
oder a2, so geht Weiß 3. Kd4–c3, geht jedoch Schwarz 3. Kd2– c1, so stellt sich
er endlich 2. Kb2–c2 so sehe man No. 4. ihm der weiße König gegenüber.
No, II. man dann gA–g3 ziehen und diesen Bauern,
(Vergl. Ercole Del-Rio (1831] S. 93) falls er angegriffen würde, mit dem Laufer decken
könnte, wodurch man wohl auch noch remis ma
chen würde.
3. d4– c5 : K c7– c6
g %
4. D c4–g4: K c6– c5:, wenn
sich nun der König bei seinen Springern hält,
ohne auf die Linie a zu gehen, so macht er das
Spiel jedenfalls unentschieden.
% --------------
5. Dg4–f4 K c5– b5
6. D f4 – d4 Kb5–a5
7. Did4– c4 Ka5– b6
-# - - 8. D c4–b4+ Kb6– a6, beffer
wäre offenbar K b6– c6, weil er dann nicht
genöthigt werden könnte, seine Springer aus ih
rer vortheilhaften Position wegzuziehen.
- - - - - - -- 9. D b4–b1 Ka6– a5 ,
1. . . . . . . . . . . . Sg3– e2 10. D b1 – b2 S c3–b5, obgleich
2. d.3– d4, die Dame darf den nun der König aufa1 frei wird, so scheint doch,
Springer nicht nehmen, weil sie dann verloren als könnte Schwarz eine Springer neben ein
gehen würde. ander postieren, wodurch er wohl ebenfalls noch
Se2–f3, nicht so
2- - - -- -- - - - -- remis machen wird. Schwarz muß sich aber hü
gut wäre es, den Bauern zu nehmen, obgleich ten in der Mitte des Brettes seine Springer fich
Buch II. Abschnitt II. §. 6. 25
/
26 Buch II. Abschnitt II. $. 6.
4. D b4– d2 Ka1– b1 D d5–d1 S c4–d2+
5. D. d2–f2 Kb1– c1 K f3– e2 Sd2– b3
6. D f2– e2 K c1 – b1 D d1 – e1 + K c3– c4
7. D. e2– d2 Kb1 – a1 D e1 – h4† K c4 – c3
8. D. d2– c2 S . Dh4–f6+ Sb3–d4+
--- -
10. K. e2– f2 S b4– d5
Das Spiel scheint unentschieden zu bleiben.
Wir haben schon vorhin gesagt,daßdie gün Die nun folgenden beiden Stellungen find
stigste Position der Springer in der Mitte des für Schwarz gewiß sehr ungünstig,aber dennoch
Brettes keineswegs diejenige ist, in der sie sich läßt es sich nicht bestimmt nachweisen, daß sie
decken, daß sie sich vielmehr frei bewegen müffen gerade auch für ihn verloren seien.
und sich stets neben oder über einander stellen No, VI.
sollen. Es scheint, als könne die Dame den Kö
nig nicht zwingen, an den Rand zu gehen und ZZ
könne ihn also auch nicht pat stellen, und dem
nächst die Springer trennen.
No. V. -
- - - Z NN
--
%T
Z
F
z
| | | | | | |
_ 2- - - -- 1. D c4– e6 Kg3–g7
2. Kg3–f3 Sg6–h7, scheint
am besten.
_______ 1.
N0, WII.
2. 3. 4.
Kb8-a8
dann die Springer zu vereinigen.
2. Da8–d5+ K d3– c3 4.
3. Kg3–f4 S e5– d3+
5.
4. Klf4–f3, Lolligeht nun mit dem
Springer 4. Sd3–e5+ zurück, worauf Weiß
6.
mit dem Könige nach e4 kommt und, wie dem
Lolli richtigzeigt,die Partie gewinnt. Der rich 7.
tige Zug scheint uns aber 4. Sd3–b4 zu
sein, wo wir dann nicht anzugeben vermögen,
wie Weiß gewinnen könne. Die nächsten Züge 8. Kb8-a7
möchten etwa folgende sein: 9.
4 ------- ...…....... S. d.3– b4 Sb7-d8 f. d. f. S.
Buch II. Abschnitt II. $. 6. 27
- - - - -- 5. D a4– a7
6. Da7– c7+
K c8– d8
Kd8– e8
________
- - - - - - - - Schwarz scheint eine Springer wieder bei fei
nem Könige vereinigen zu können. Aus der Ta
und
Auch in dieser Position, so günstig fiel für belle wird man nun sehen, wie die Fehlzüge des
Weiß aussieht, kann sichSchwarz dennoch,wenn Schwarzen zu benutzen sind. -
Kd7-C6 Db6-a6 +
Se8-d6 Ka8-b8 –
Kd5-c4 ---
Sc8-a7 -
Df4-c7 Kd5-c6 --
Sc8-b6 w
Dg8-h7
17. Klb7-b8
Dg8-c4+
18. Kb7- ab TKaßa5
19. Ka6-b6
20 Dg8-b3+
- Klb7-b6 Kb6-a6
21. - - - - - - - Kbb- ab
22 Kc6-b5 Da4-h4 Kb5-b6 Dh4-h7 Dh7-c7+
--- - - Sc8-e7+ Sb7-d8 Se7-C6 Klb8-C8 Kc8-b8 - Kb8-a8
- Dh4-g3+ Kb5-b6 –
23. Sd8-c6 Kb8-a8 -
24 Dg3-d6 Dd6-d7+
-------- Klb8-c8 Kc8-b7 Kb7-b8
Dg3-d6 Dd6- c7+
25. Klb8-b7 Klb7-a7 Ka7-a8
Kb5-c5
26. Sc6-a7+ S -c8
Klb5-b6
“
Klb5-c5
Dd6-d7+ Dd7-07
-- - - -- -
+ -
Kb7-a8
Dd6-d'7+
K b7-b8
Klb5-b6
+_ *- ---
Z
§- 3. König und Dame gegen König, Lau
fer und Springer.
Schon im vorhergehenden Paragraphen ha
ben wir bemerkt, daß Mendheim (Aufgaben.
1832 S.21.) die Vertheidigung von Springer
und Laufer gegen die Dame für möglich erklärt, 1. D c6–d5+ Kf7–g6
indem er behauptet, man werde die Art der Ver 2. D d5–g2+ ginge die Dame nach
theidigung aus der von zwei Springern entneh g8, so würde Schwarz seinen Laufer nach gs
men können, d. h. man müffe suchen, stets die oder h4 und dann nach f6 zurück ziehen.
Annäherung des feindlichen Königs zu verhin 2. - - - - - - - - - - - - Kg6–f7
dern. Obgleich nun diese Ansicht der aller übri 3. Dg2–g4.
gen Autoren gerade entgegengesetzt ist, (vergl. Da nun Schwarz das Feld g6 der Dame
Lolli S. 258; Ponziani (1782] S. 163; wehren muß, um seine Position zu behaupten,
Lewis, Elements S. 41; G. Walker 1841 so kann nur der Laufer ziehen, jedoch auch die
S. 201 c. c) so glauben wir dennoch darthun fer darf sich nicht zu weit entfernen. Er muß
zu können, daß Mendheim's Behauptung voll in dieser und in ähnlichen Positionen auf das
Z0 Buch II. Abschnitt II. §. 7.
jenige der Felder g5, e7 oder e5 gezogen wer A. Veränderung.
den, welches gerade vom Feinde nicht angegriffen
wird. Es zieht also hier:
3. ...... . .... . L f6– e5 _____
4. Dg4– c4+ Kf7–g6
5. D c4– e4+ Kg6–f6
Schwarz hat jetzt eine andere Position einneh
------- --
men müffen, und es ist nun zu untersuchen, ob
Weiß gegenwärtig den Gewinn erzwingen kann.
__ __
6. Kd7– c6 Sg7– f5, um nach
her wieder die weißen Felder dem Könige ab
fchneiden zu können. -
16. Kf3–g4 Kf6– e6, Schwarz 1. Dd3– h3, ganz in der Art wie die Spiele
der beigefügten Tabelle es für den Fall zeigen,
hat eine der anfänglichen ganz ähnliche Stellung daß Schwarz anzieht.
Aus der Stellung No. II. muß Weißgewinnen, auch wenn Schwarz den ersten Zug hat.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
3. - - Dc:3-f6 Df6-h4+ +
Lc5-f8 Lf8-b4 -
Buch II. Abschnitt II. §. 7. 34
1. 2. 3. 4. 5. -6. 7.
Df6-b6 Db6-f2+ +
-
Ld6-b8 L b8-f4
Dd3-g3+ Dg3-g4+ Dg4-h4+ Dh4-h5+ Dh5-e5+ De5-a1+ + -
6- TTSTT TKETI Kd1-e1 Ke1-e2 Ke2-e1 Ke1-d1 -
Dh5-h6+ Dh6-a6+ +
7. - - Ke2-e3 Ke3-e2
Dg3-g7 Dg7-f6 +
8. Kd1-Cl La7-b6 -
Dg7-f8 Df8-c5 --
Q. - - La7-b8 Lb8-e5 -
Dg5-f5+ Df5-h5 --
12. Ke3-d3 Kd3-e2 -
Dg4-f5+ +
13. Ke2-d3 -
O. Ke1-e2 Ke2-e3 -
Dg4-g6+ +
16. Ke2-d3 -
--
- - - - - - - - Dd4-b2+ Db2-f2 –
" TSG-eIT TKežd3 -
1. 2. 3. 4. 5. 6 7. 8
Dh5-d1 + Dd1-d2 --
5. Ke2-f1 Sd3-e1 . -
Dh5-h6+ Dh6-h1+ --
7. Ke2-e3 Ke3-e4 -
- De6-c4 Db3-a2 –-
9. - Ke2-fI Kf1 - e2 -
D c4- a2+ –-
II. Lc6-b7 -
Dh6- e3+ +
15. - - Kd2-el -
- Dd6-b6 --
17. - - - - La6-b7 -
- Dh5-g6 Dg6-f5 –
19. Ke2-e1 Lc6-b5 -
Dh4-f6+ Df6-e7+ --
21. Ke2-f1 Kf1-e2 -
- Dh4-h7 Dh7-g6 --
22. Ke2-d1 Lb7-a6 -
27. - - - - - - - - - - - TKEC2
28 Dd4-h4 Dh4-g5+ Dg5-b5 Db5-c4+ D c4-a2+ (2)
Lf:3-a8 Ke2-d2 Kd2-c2 La8-hl KC2-d2 Kd2-e3
Die beiden letzten Varianten find offenbar die zerstreut stehen, so würde die Dame, im praktischen
für Schwarz günstigsten, da aber seine Steine sehr Spiele, gewiß leicht den Sieg davon tragen, in
Buch II. Abschnitt II. §. 7. - 33
Z
Z
---------
- -L - -- -- ---,- -
- -- - --
Z
Z- Z
---------
1. ----------- L f1 –g2+ Zur Zeit Stamma’s war es in einigenGe
2. Kh1 –g1 S f7–g5 genden Gesetz, daß der pat Gesetzte die Partie
3. Da4–a3+ Sg5–f3+ gewonnen habe. Unterdieser Voraussetzung giebt
4. Da3– f3 + nun Stamma unter No. 59 obiges Spiel als
für Weiß gewonnen, indem er ihn so ziehen läßt:
Die folgende Position, No. V., welche wir 1. Sf6–d7+ S e5–d7:
aus G.Walker's new treatise S. 202 ent - 2. Kh7–h8,zöge Schwarz nun Ld3
lehnen, liefert ein Beispiel, wie Springer und nachg6:, so ist Weiß pat, daher läßt Stamma
Laufer den feindlichen König in einer Ecke ge einen andern Zug thun: 2. Sd7–f6, worauf
fangen halten können und dann in Verbindung dann Schwarz verliert. Es giebt aber noch ei
mit dem eigenen Könige, gegen die Dame das nen andern Zug, durch welchen Schwarz das
Spiel unentschieden machen. Spiel unentschieden macht, und zwar wollen wir
No. V. Stellung,der Steine. nun diesen Zug Sd7–e5 untersuchen. Also:
Weiß: Kh1. Da7 2. ----------- Sd7– e5
Schwarz: Kg5. Lh3. Sf3 3. g6– g7+ Kf8– e7
Schwarz ist am Zuge, deckt stets mit dem Kö- | 4. g7–g8 D, zog hier Weiß 4.g5
nige den Springer und zieht den Laufer nur,wenn nach g6, so würde Schwarz diesen Bauer mit
es nöthig ist nach f1 und dann nach h3 zurück. Schach genommen haben, hätte sich dann Weiß
mit dem Könige auf h7 in das Abzugsschach
9. 10. 11. 12, gestellt, so zog Schwarz Ke7–f6, um das
Feld e7 für den Springer frei zu machen.
Kf2-e3 Db1 b2 Db2-f6 Df6-c3 + 4. . . . . . . . . . - - S e5–f7+
Ld5-b3 Lb3-c2 LC2-b3 -
Vielleicht zieht Weiß nun, um das Vorrücken Falle gewinnt, indem er sich dann so zu stellen
des Bauers zu hindern: weiß, daß er, in Verbindung mit seiner Dame,
9. Db6– d4 K e7– e6 das Mat erzwingt, wenn der Bauer auch schon
10. Kg7–g6 Se4–d2+, wenn zur Dame geworden ist. Beispiele dieser letztern
der König 10. nach h6 gegangen wäre, so würde Art, welche übrigens im praktischen Spiele häu
Schwarz auch den König gezogen haben und fig vorzukommen pflegen, findet man unter No.
zwar 10. Keß–f5. | IV, V und VI.
11. Kg6–h5 Sd2– e4 No. I.
12. Kh5–g4 S. e4–f6+ (Vergl. Philidor (1803) S. 135.)
13. Kg4–f4 Sf6– d5+
14. K f4– f3 K e6–d6 und nach
" N ---------
Z N
***
- Z 1. D c8–f5+ Kf2–g2
---
2. D f5–g4+ Kg2–f2
3. Dg4–f4+ Kf2–g1
-
Z Z
7. Df3–d5+ Kd2– c2
-- N - - 8. Dd5– c4+ K c2–d2
Wenn Weiß am Zuge ist, so wird er das- 9. D c4–d4+ Kd2– c2
10. D.d4– e3 K c2– d1
Spiel gewinnen.
1. Lh4– e7: a3– a2 11. D e3– d3+ Kd1– e1
2. L e7– c5 a2– a1 D 12. K c6– d5 K e1– f2
13. D. d.3– d2 K f2– f1
3. Lc5–d4+ Da1–d4:
4. Sf4– e6+ und erobert die Dame. 14. Dd2–f4+ Kf1–g2
– - 15. D f4– e3 Kg2– f1
16. D e3–f3+ Kf1– e1
17. Kd5– e4 K e1 – d2
$. S. König und Dame, gegen König 18. Df3– d3+ Kd2– e1
und Bauer. 19. K. e4– f3 K e1– f1
Von den Bauern, welche, gedeckt von ihrem 20. Dd3– e2f Kf1–g1
Könige, auf die siebente Reihe gekommen find, 21. DeZ –g2+ Mat.
verlieren gegen die Dame, die Bauern des Kö
nigs und der Dame und die der Springer, un Aehnlich würden die Züge bei einem Sprin
entschieden bleibt das Spiel aber bei den Bauern gerbauer sein. Bei einem Thurm- oder Laufer
der Laufer und der Thürme. Jedoch muß der bauer kann man das Tempo nicht gewinnen, um
feindliche König sich in gewiffer Entfernung von den König herbei zu bringen, wie sich aus dem
diesen Bauern befinden, weil er sonst in jedem folgenden Beispiele, No. II, entnehmen läßt.
Buch II. Abschnitt II. §. 8. 35
N
Z - ------- -- N
- - - - ------- ---
--- - - - | - | -| -| -| - -| - - -
--
------
Z V- Z -
- -
- -- - “|| - | nun| durch| 1.| Klb1| – c1
| - könnte
| | Schwarz
1. D e2–g4† K ' – h2 das Spiel unentschieden erhalten, aber nicht durch
2. Dg4–f3 Kh2–g1 1. Kb1–a1, wie dies Salvio (1723) S. 132
3. Df3–g3 + Kg1– h1, und angiebt.
- - 1. . . . . -------- K b1– a1
würde pat sein, wenn der Bauer genommen 2. K c7– b6 K a1–b2
würde. Ebenso ist es mit den Thurmbauern: 3. Klb6– c5 + Kb2– c2, ginge
der König nachal zurück, so zog WeißKc5–b4.
No, III. . D b7– g2+ K c2–b3
(Vergl.Philidor (1803) S. 136.) D g2–f1 Kb3–b2
D f1– e2† Kb2–b3
D e2–d1+ K b3–b2
Z
----------
*- ---------------------- * D d1 – d2+ K b2– b1
D- -
Z Z - - - - - - RW
% N TT
- - -- - -
- - - - - - -- - - -- --
“:
3 D-3t Es-
- - - -- -
- - -- -
- - -- - - - - No. VIII.
Von Cozio (vergl.Lewis, Chess Problems S. 6)
FIL
---
- Z
- N
1. Dg3– b3 Kd1–d2
2. D b3– b2 K. d2– d1 -
Z//////////
--- -z %
Z
ZZZZZ
--------
Z
3. Kg4–f3 Kd1– d2 % 2%
4. K f3– e4 Kid2– d1 Weiß ist am Zuge und gewinnt.
- 5. K. e4– d3, aber nicht e3. 1. D d5–g2+ K c2– c1
--
--- 2. D g2– f1 + K c1– c2, es ist
| gleichgültig, ob der König in den ersten Zügen
No, VII.
stets sich auf c2 und c1 oder b2, b1, c2hält,
(Vergl. Walker (1841] S. 213)
denn die Annäherung der weißen Dame kam
er in keinem Falle verhindern.
3. Df1– e2+ K c2– c1
ÄRZ
4. Ka5– b4 b3– b2, oder
Z Z N a2– a1 D, siehe die Veränderung.
5. Klb4– c3 b2– b1 S+
6. K c3– d3 a2– a1S
7. De2– a2 und gewinnt.
E
FF Veränderung.
Dd5–g2+ K c2–b1
Dg2– f1+ Kb1–b2
D f1 – e2+ Kb2– c1
Ka5– b4 a2– a1 D, statt
Z ZZ
Z D e2– e1+ K c1 – b2
Ä.
Nähme Weiß nun denBauern, so würde die
De1–d2+ Kb2–b
Kb4–b3: und Weiß gewinnt
Partie remise sein. --- -
A b | ch n itt III.
---
„
(Vergl. Stamma No. 5. [Preußler) S.45)
- - -
---------
-----------
----------
- - - - - -
Z
- A -
________ 1. T f4–a4† Ka6– b5, geht
der König nach b6, so giebt Weiß auf b4Schach
und nimmt dann den Thurm auf b7.
- - -- - - - - - 2. Ta4– a5 † Klb5– b6
3. Ta5– a6 + K b6– c7
4. Ta6– c6+ K c7–d8
. Mit dem Zuge gewinnt Weiß, weil er auf 5. T c6– c8+ K d8–d7
h8 sogleich Mat sagt, ohne den Anzug verliert 6. Tc8–d8 † Kd7– c6
er jedoch: "
38 Buch II. Abschnitt III. §. 1.
NO. III. 2. T.f4–f2, Stamma zieht hier
Von de la Bourdonnais (vgl. Palamède 1836 S.347). 2. Tf4–g4, diesen Thurm nimmt Schwarz,
worauf sich Weiß pat setzen läßt, indem er 3
- N
- - - - - g6–g7+ zieht und also nach der damals in
England geltenden Regel, welche auch Stamma
- - - - -
angenommen hatte, das Spiel gewinnt. Derhier
FEZ- Z ausgeführte Zug rührt von Koch her, man fin
F- # det ihn im Coder II. S. 233. -
–
er den Bauern c3 erobert.
oder: -
--- -
–
-- --- -- - - -
Z
--------- F -
N ZZ =---
Z/
Z #
________
E
Weiß ist am Zuge und gewinnt.
In der verbesserten Auflage, London 1745
1. Tc1– g1 L c5– e3, min"
S. 67, hat Stamma eine Aenderung der Po Schwarz den Thurm, so gibt Weiß durch
fition vorgenommen, indem er den Thurm von bis g6 Schach und wird pat.
f4 auf f3 und die Bauern, welche jetzt auf b5
2. Tg2–g6 Tg7–g6:
und c3 stehen, auf a4 und b3 stellte. Dies
3. Tg1–g6 K c6–d5 und
hindert jedoch nicht, die Aufgabe in der hier von
Spiel muß unentschieden bleiben, da Weiß"
uns gegebenen Weise aufzulösen. Bauern bb nehmen und dann mit dem Lall
1. f6–f7 Tg8–f8. Ging hier
der Bauer c3– c2 vor, so würde Weiß auf
fer nicht aus der weißen Ecke vertrieben"
den kann.
f8 eine Dame machen und durch Df8–f6+
gewinnen.
Buch II. Abschnitt III. §. 2. 39
---
S. 2. König und Thurm, gegen König, Preis von 20Ltr., in irgend einer der bei uns
Thurm und Laufer. als No. IV, No. VI., No.VII, No.VIII. auf
Die Autoren sind von jeher uneinig gewesen, gestellten vier Positionen das Mat zu erzwingen.
ob ein Thurm das Spiel unentschieden mache Dabei wird bemerkt, daß Zytogarski, welcher
gegen Thurm und Laufer, oder ob er in allen die neue Entdeckung gemacht, das Resultat sei
Positionen verlieren werde. Der erste, welcher ner Arbeit ihnen vorgelegt habe, und daß das
hierüber seine Meinung aussprach, war Rui selbe, nach der Ansicht des Herausgebers, un
Lopez 1561, der in seiner allerdings etwas ver widersprechlich beweise, daß der Thurm und Lau
--
worren ausgedrückten, ein und zwanzigsten Re fer stets gewinnen müffen. Sollte die Heraus
gel die Behauptung aufstellt, daß ohne Fehler forderung, heißt es weiter, nicht binnen sechs
von Seiten der Partei, welche nur den Thurm Wochen oder zwei Monaten angenommen wer
hat, das Spiel, mit den bei uns gebräuchlichen den, so würde die ganze Arbeit des Herrn Zy
Regeln, nicht verloren gehen könne; eine Ansicht, togarski in dem englischen Blatte mitgetheilt
der auch wir bis jetzt beistimmen. Die Worte werden. Diese Frist ist nun abgelaufen, und so
des Spaniers sind in der 1584 zu Venedig er ist in der letzten Nummer des zweiten und in den
schienenen Uebersetzung folgende: Pag. 48. La ersten des dritten Bandes die Analyse der Position
vigesima prima (regola), é, che avertisca il No. IV. begonnen worden, jedoch noch nicht vol
giuocatore, che un Rocco e un Alfiere pos lendet. Es steht also noch dahin, ob die vollstän
sono guadagnare il giuoco,contro un Rocco, dige Auflösung für alle Fälle gegeben werden kann.
all" uso di Spagna, rubbato, se non fosse Da es uns bis jetzt, wie den übrigen Au
piu, e all' uso d'Italia con matto, ma con toren, nur gelungen ist, in wenigen Stellungen
difficolà, se l'aversario saperà ben giuo das Mat mit Bestimmtheit zu erzwingen, so kön
care: etc. etc. ... Lopez fügt aber endlich als nen wir nicht anders als behaupten,daß Thurm
Entscheidung S.49 hinzu: ll tutto stä, se Ta und König, gegen Thurm,Laufer und König im
versario non eraSSe. Stande sind, das Spiel unentschieden zu machen.
Zur Erklärung dieser Stelle muß hier be Wenn es nun überhaupt möglich sein soll,
merkt werden, daß „all" uso di Spagna, rub das Mat zu erzwingen, so muß es in einer Stel
bato, sich auf den übrig gebliebenen Laufer lung am Rande des Brettes erfolgen, in welcher
bezieht, wenn man die Thürme getauscht hat. sich die Könige gegenüber stehen. Dergleichen
Deutlich sagt dies Selenus S. 163 an einer Stellungen laffen sich vierdenken,welche wir ein
Stelle, in welcher er von dem Endspiele des zeln betrachten wollen. Zuerst führte Philidor
Thurms gegen den Thurm und Springer oder 1749 die folgende Position No. 1. als für Weiß
Laufer spricht: „Dan wan die Rochen | ver verloren aus, welche man nachher fast in allen
wechslet sind - so kan man | mit dem Reuter | Büchern wiederholt findet. Als Ueberschrift dazu
keinen Schach-Mat geben | besondern das Spiel steht(Philidor, Leipsic 1754) Pag. 162: La
bleibt gleich - und wird | nach etlicher örter ge situation dans laquelle je mets les Pièces,
brauch | entweder nichtes | oder wie es in Hi est la plus avantageuse pour la Tour qui
Spanien üblich | nuhr der halbe theil | des aus défend le Mat, mais en cas quelle ne sy
fatzes | gewonnen. Imgleichen | wan. Einer nuhr place point, il est assez facile de forcer le
einen Rochen: der Ander aber | einen Rochen Roi à l'extrêmité de l'échiquier. In der zwei
und Schützen hat: so kann dieser | jehnem ten Auflage, London 1777 befindet sich ein, lei
schwerlich | sofern Er | mit dem einzigen Ro der höchst unvollständiger, Abschnitt: Manière de
chen | scharf spielet | abgewinnen.“ -
réduire le noir (wir haben hier in den von uns
In der neuesten Zeit ist dieses Mat des gegebenen Auflösungen dieFarben verwechselt) à
Thurms und Laufers gegen Thurm abermals la situation donnée dans la fin de partie
für in allen Fällen ausführbar erklärt worden. précédente.
Es befindet sich nämlich in Chess Player's In der folgenden StellungNo.I.gewinnt nun
Chronicle II. S. 125–127, unter dem 18ten Schwarz, sobald er den Anzughat, unfehlbar. Die
Decb. 1841, eine Herausforderung an alle Clubs Auflösung, welche ganz von Philidor herrührt,
in Europa, nach welcher sich die Hauptmitar ist sehr scharfsinnig und hat als Muster für die
beiter dieses Blattes bereit erklären, für einen Untersuchung aller ähnlichen Positionen gedient.
40 Buch II. Abschnitt III. $. 2.
---
1. 2. 3. 4.
3. . . .
_ es/ - _ - -_ - - -
Z
3.
Td8-d2
Te7-f7
Td12-d8
Lc5-e7
Td-2-d'1
Z„…,
Z
Z 4. Tr7-a7)
V
5.
5. . . - - –'- No.III,3)
Tb2-b7 Tb7-a1+
-- - - - - - - - -“- -
6
7
- Tf 4-e4
Tb7-b2
-- -
- - - - La5-b4
-- - - - - - S.
Buch II. Abschnitt III. §. 2. 41
5. 6. 7. 8, 9. 10.
Tb8-h7 –
Lb6-c7 --- -
'', '',
Kb6-c6 ''f
Ka6-b6 ". . . n)
Lb4-c5 Te4-e8+ - a. wv-, aa
Kc8-d8 Kd8-e8 –
Te4-a4 Ta4-f4 --
42 Buch II. Abschnitt III. §. 2.
Wir kommen nun zur vierten und schwierig NouveauTraité 1833 bedauert nur, daß Lolli
ften Randstellung, in welcher die Könige auf keine leitenden Züge angegeben habe. (S. 163
der Reihe der Springer stehen. Das Hinderniß Thl. lI. Cette position de Lolli est fertile
bei der Auflösung dieser Position besteht näm en pats, etje crois que les noirs, enjouant
lich darin, daß man weder, wie in No. I. und bien, peuvent toujours empêcher leur ad
No. II., sich mit dem Thurme rechts und links versaire de venir occuper avec leur roi et
in der Entfernung eines Springerzuges vom leur fou la position oüle gain est démontré
feindlichen Könige halten kann, noch aber leicht (roi e6 et leur fou e5). – Mais il m'est
das Spiel in die Position No. I. verwandeln démontré aussi que les blancs peuvent fa
kann, ähnlich wie dies bei der vorigen Stellung cilement replacer sur l'autre bande le roi
No. III. derFall war, indem man die Könige dort noir dans une position oü il n'y aura plus
vön der Thurmreihe auf die Lauferreihe brachte. de défense. – Leider hat De la Bourdon
Diese überaus großen Schwierigkeiten haben die nais dies aber nicht gezeigt.– Il est fächeux
Autoren verhindert irgend bestimmte Züge in au reste que Lolli n'ait pas joint à son
dieser Position anzugeben, sie begnügen sich viel assertion une démonstration. Cela eüt fa
mehr sämmtlich, mehr oder minder deutlich, die cilité l'étude de ce coup difficile.)
Worte des Lolli zu wiederholen, welcher zuerst Endlich läßt auch Walker den Fall uner
die folgende Position aufstellte: klärt, und fügt bloß noch hinzu, daß Lolli
- Weiß Kg6. Te6. Lg5. darum keine Züge angegeben habe, weil dies
Schwarz Kg8. Tf7. Weiß hat den Zug. einen ungeheuern Raum eingenommen haben
Lolli erklärt nun das Spiel für unentschieden, würde. – Lolli selbst bemerkt jedoch in seinem
weil der einzelne Thurm Weiß stets verhindern ansehnlichen Folianten nichts davon. (Walker
werde, mit dem Könige das Feld e6, und zu 1841. S. 207. Lolli declines giving the
gleich mit dem Laufer das Feld e5, zu gewin moves, on account of the immense space
nen.–(LolliS.426: Questa è la Posizione, they would occupy)
in cui il B. non può vincere, se il N. sa Auch uns ist es nicht gelungen ein vollstän
prà difendersi bene. Qualora esso B. pot dig genügendes Resultat zu erlangen und wir
esse collocare il Re alla 6.sua, e l'Alf. alla müffen mit Ponziani (1782 S. 169) beken
5. di Re, guadagnerebbe il giuoco: ma si nen, daß die Mühe, welche man auf solche Auf
come un tale appostamento gli viene sem lösungen wenden muß, in keinem Verhältniß zu
pre impedito dal maneggio del Roc. nero, dem daraus zu ziehenden Nutzen stehe. Wenig
cosi non può che pattare) stens aber werden wir nachher verschiedene Fälle
Selbst De la Bourdonnais in seinem ausführen, in denen der einzelne Thurm in be
–
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
1. – Tc7-c8 Tc8-g8 – 1)
Td1 -d8+ Td8-d7 Lb5-c6 --
Tc8-f8 Tf8-c8 *) Tc8-f8 Kb8-c8 Kc8-b8 Kb8-a8
Td7-d6*) Lb5-a6 La6-TT LfT-h3+ Td6-g6) Lh3-d7
stimmten Zügen verliert, und wir hoffen, daß 1. ----------- Td1– d8+
dies genügen wird, um daraus zu ersehen, 2. T c7– c8 Td8– d'7
wie man im wirklichen Spiel werde zu verfah 3. Tc8– c2, geht er nach f8, so
ren haben. -" - muß er verlieren, wie dies in der Tabelle aus
Kürzlich, wie wir schon vorher erwähnten, geführt ist.
will Zytogorski die Auflösung zu dieser Stel 3. . . . . . . . . . . . Lb5– c6
lung gefunden haben, und wirklich ist ein Theil 4. Tc2– b2+, zöge hier der König
der von uns in der folgenden Tabelle ausgeführ nach c8, sogewönne Schwarz durch 4.Td7–d4.
ten Varianten bereits in der Chronicle Vol. II. 4. ----------- L c6 – b5 ’
S.427 und Vol. III. S. 13 mitgetheilt. Sollte 5. Tb2– c2 Td7– f7, um den
die vollständige Lösung noch während des Drucks weißen Thurm auf das Feld c1 zu bringen.
des vorliegenden Werkes gegeben werden, so wol 6. T c2– c3 Lb5– a4
len wir nicht versäumen, davon in der Vorrede 7. T c3– c1 L a4– c6
umständlich Erwähnung zu thun. 8. Tc1– b1 + K b6– c5
Der Gleichförmigkeit wegen wählen wir die 9. Tb1–g1, gäbe der Thurm noch
folgende Aufstellung: -
auf c1 Schach, so würde er verlieren; er könnte
jedoch hier auch 9.Tb1–d1 oder am besten 9.
b1–b2ziehen, ohne dann bestimmtzu verlieren.
L C6– e4
-- - - 9. -----------
10. Tg1–g8, dieser Zug, oder Tg1
nach d1 sind wohl die einzigen, welche Weiß
thun darf
10. . . . . . . . . . . - Tf7 – b7†
_ _ _ _ 11. K b8– c8 T b7– a7
12. Tg8–g4, auf jeden andern Zug
verliert Weiß.
12. ----------- L. e4– f5+
- 13. K c8– b8 und wir können nicht
angeben, wie Schwarz den Gewinn erzwingen
- -- - mag. Eben so wenig würde wohl 10. Kc5–b6
ein entscheidendes Resultat gegeben haben, denn
Weiß würde mit seinem Könige so weit nach der
Mitte gegangen sein, als möglich.
*) Weiß ist nun gezwungen auf c1 oder c3 zu ') Eine ähnliche Position wäre:
gehen, denn auf 4. Tc2– c8 gewinnt 4. Weiß Ke8. Tf8,
Lb5–d7, wie wir schon dargethan haben. Schwarz Kd6. Tg8. Ld5,
*) Durch diesen Zug verliert Weiß; er mußte dennoch würde zwischen beiden der Unter
Tb1–d1,Tb1–b2 oderTb1–g1 ziehen. schied sein, daß die letztere unauflösbar wäre,
Zieht Weiß aber 7. Kg8–f8, so gelangt während die erste in wenigen Zügen für
Schwarz leicht in die Philidor"sche Position. Weiß verloren ist.
44 Buch II. Abschnitt III. §. 2.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
7.
8. - h
Tb1-b2 Tb2-h2
9. - - Lc6-e4 Kc5-b6
- Tb1-g1 Tg1-el
10. Lc6-e4 KC5-b6
II. - - - - 9 e-
Tg1-d1
KC5-c6
12. Od. --
13.
14.
-
- - es 4- - -
Tg1-g5+
KC5-c6
Tg1-c1+
15. - KC5-d6
16. - - - - - - - g
Tg1-g3
17. - KC5-d6
18. - es
Tg1-g8
TF7-b7+1)
19. - - -
4) - Tb1-dI T-c1+1)
20. - - - - - - * Lc6-d5 KC5-d6
*) Diese Stellung ist der in der vorhergehen 1829 S. 221 irrthümlich als remis aufgestellten
den Anmerkung erwähnten ganz ähnlich und sehr ähnlich, indem dort nur der Laufer einen an
scheint wie jene unauflöslich zu sein. dern Platz einnimmt und aufd5 steht. Jene Stel
*) Diese Position ist der von Silberschmidt lung ist jedoch leicht zu lösen, da man Schach
Von den vier Randstellungen, in denen sich tionen am Rande giebt, in denen die Könige
die Könige gegenüber stehen, sind also die in der einander nicht gegenüber stehen, und welche un
Königs- und Damenreihe, so wie die in den auflösbar find, wie wir dies in den vorherge
Laufer- und Thurmlinien gewonnen für den henden Anmerkungen 7 und 8 schon angeführt
Thurm und Laufer. Dagegen ist die Stellung haben. Mit Rücksicht auf diese Stellungen sagt
auf den Springerreihen unentschieden. | De la Bourdonnais, Palamède 1837
De la Bourdonnais zeigt im Palamède S. 525: nous avouons que nous-mèmes,
wiederholt an, daß er nächstens eine sichere Me d'abord de l'opinion de Philidor, nous
thode bekannt machen werde, wie man mit dem en avons changé; c'est particulièrement
Thurm sich gegen Thurm und Laufer zu ver aux démonstrations savantes de M. Szén,
theidigen habe, um das Spiel remis zu machen, que nous devons ce changement.
und zwar sei ihm diese neue Entdeckung von Diese Szén'schen Stellungen sind, wie die
dem bekannten ungarischen Schachspieler Herrn
nebenstehende Position No. V. zeigt, den unter
Szén mitgetheilt worden. Jedoch ist die Be No. I. bis No. IV. aufgestellten sehr ähnlich, un
kanntmachung stets unterblieben. S zén's Be terscheiden sich jedoch von denselben durch die ei
hauptung besteht nun darin, daß es vier Post genthümliche Position der beiden weißen Steine,
Buch II. Abschnitt III. §. 2. 45
---
Kb8-c8 Tg8-d8 Kc8-b8 Kb8-a8 , Td8-f8 Ka8-a7 Mat.
Tb7-a7 Kc5 c6" Ta7- b7+ Tb7-b4 Kc6-C7F Tb1a1E
- Tg8-g4 Kc8-b8 – ??
- Le4-f5+ 1) – 2?
Tc1-c7 Tc7-c8 Tc8-d8+ Td8-d7 Kb8-c8 –
Tf7-f2 Tf2-a2 Kd6-c6 Ta2- b2+ Ld5-e6 –-
aufb7geben und 10.Kd6–d5ziehen kann, ) Das Spiel scheint unentschieden zu sein.
um den feindlichen Thurm zu gewinnen. *) Der Thurm mußte nachgl gezogen werden,
%). Auch durch 8. Kc5–b6 scheint nichts um, wenn Schwarz 8. Ld5–e4 that,9.
gewonnen zu werden. Tg1–g8 zu ziehen.
No. V. Szén'sche Position. Ebenso könnten die Könige auff6 und e8,
auf g6 und f8, auf h6 und g8 stehen, wobei
dann die übrigen Steine ebenfalls gerückt wor
- - - -- - - - - den wären. In allen diesen Stellungen kann man
---- - -- - --------
das Mat nicht erzwingen, man kann nur, z. B.
aus der oben angeführten, in folgende übergehen:
E - - - - - Weiß Kd8. Te2.
Schwarz K c6. Tf6. Lc5, welche
-
- Z ebenfalls unentschieden ist.
% T- Z
In den nun folgenden drei Stellungen kann
man nicht einmal eine der erwähnten Randstel
lungen einnehmen; und sollte dieses selbst möglich
fein, so wird Schwarz gewiß nicht immer No. 1,
- %
%
| gebenen Züge prüfen, durch welche er nicht al
lein beweisen will, daß es überhaupt möglich sei,
den König an den Rand zu drängen, sondern
daß man ihn sogar stets in die Position No. l.
bringen könne.
-
No. IX.
Z
(Vergl Philidor (1803) S. 114)
N
-
ZZ
Z
FC
--
F-
NZ N
Z
-
-
2,3%
-
es
---
K
-
2,
---
-
1. - - - - - - - - - - Ta2– b2
-
2. Td7– d8 L e3–f4, „main -
-
votre tour, vous forcerez son Roi à rétro §. 3. König und Thurm, gegen König,
grader.“ Hätte er das aber durch den Zug 2. Thurm und Springer.
Td7–d6 und dann Td6– c6 nicht vermei Da der Springer nicht zugleich hinter sei
den können? " nem Könige decken kann und dann noch, wie
3. Td8– e8 Tb2–b6+ der Laufer auf die zweite Reihe vor dem Kö
4. K e6– f7+ K e4–f5 nige wirken, so ist mit Thurm und Springer
5. T e8– e2, vielleicht wäreTe8–e7 das Mat gegen den einzelnen Thurm nicht zu
noch vorzuziehen, um dann die Position No.VII. erzwingen. "
einzunehmen. No, I.
5. . . . . . . . . . -- T b6– b1 (Vergl. Damiano Blatt 23.)
6. Te2– f2 Tb1–b7+
7. Kf7–f8, „s'il avait retiré son - - - - - - -
Roi à la case e8, il aurait fallu avancer
votre Roi, en face du sien, et laisser votre
fou en prise.“ Es könnten dann etwa folgende
- -- -- -
Züge fich ergeben: -
7. K f7– e8 K f5 – e6
8. K e8– f8 Lf4– e5
9. Kf8 –g8 T b7–g7+
10. Kg8–f8 T g7– g4 und
Schwarz müßte allerdingsgewinnen.
7. ----------- K f5– e4
8. Kf8– e8, hier macht Philidor
eine einzige Variante, Kf8–g8, welche aber
ebenfalls nicht vollständig ist.
8. --------------------- L f4– e5 1. Se4–f6 und Weiß gewinnt.
9. Tf2–f7 Tb7–b8+ 1. ----------- Ta8– a7
10. K. e8– e7 K. e4– d5 2. Tc7–a7: Te8– e7
11. Tf7–f1 Tb8–b7+ 3. Ta7– a8+
12. Ke7– e8 Kd5– e6, „Vous + -
(A)
Z Z% Z 1. Td7– c7 K c4–b3,
statt Kic4– c5
Z
N
Z
2. Tc7–g7 Tg2– c2
- - L-% 3. Tg7–b7+, durch 3.Tg7–g3+
hätte Weiß verloren (s. B).
- -
% 2“- z- X- Z 3. . . . . . . . . . . . Klb3– c3
ZZZ
- “-
- - - - L - - -- - -
4. T b7–b3+ K c3–b3:
= pat = -
(B)
1. Td7– C7 K c4– b3
… - - -' - - - -“- - --
% 2. Tc7–g7 Tg2– c2
- - - -- - - -
- 3. Tg7–g3+, statt Tg7–b7+,
wie in (A)
1. d6– d7 Ta7– d'7: 4. ------- ....…..… T c2– c3
2. Ta1– a4: Td7– d2 5. Tg3– d3 S c6– e5
3. Ta4–f4+ K f5–f4: 6. T. d.3– e3 S e5– c4
= pat = 7. T e3– d.3 S c4–d2+
8. T.d.3– d2 T c3– c1 ---
No, IV,
Mat.
-
---
Man sieht aus den Beispielen No. III. und
L -F - -- No. IV, daß ein Thurm sehr geschickt ist, ein
Z Z % - Z Pat zu bewirken, indem er fortwährend Schach
sagen kann, sobald er nur im ersten Zuge mit
Schach anfängt. Da sich dieseFälle impraktischen
- Spiele verhältnißmäßig oft ereignen, so mußman
gegen das Ende einer Partie, wenn noch Thürme
- - - - - - übrig geblieben sind, besonders achtsam sein.
Sa5–b3+
- 2. -----------------
3. Kc1– b2, ginge der König nach
* c2, so würde Schwarz doch den Thurm neh
N
F
-
%
N
N Z-
-
- - Z
%
%
men, da er, für den Fall, daß Weiß den Laufer
N -
Z mit dem Könige schlüge, auf dem Felde e3 mit
dem Springer Mat droht.
3. - - - - - - - - - - - L f3– d1 :
T
4. a6– a7 L d1–f3
5. K.b2– b3: Kf2–g1
6. h.2–h4 S g2– h4:
7. Kb3– c4 S h4–g6
8. Kc4– c5 S g6– f4
9. K c5– d6 S f4– d.3
10. K. d6– c7 S. d.3– b4
- - N NL
Ä 2 : L
… N…
L.
--
Wenn Schwarz am Zuge ist, so kann er
gewinnen, da es für Weiß nicht möglich ist, 1. T. e4–a4 Sg4– e5+
in dieser Stellung den Thurm für den Laufer 2. K f3– e2 L e3– C5
zu tauschen. 3. T a4– a5 f4–f3+
1. - -- -- - - - -- - K. e2–f2 4. K. e2–f1 L c5– d4
2. Tg1– d1, ginge der Thurm nach 5. Ta5– a4 K f5– e4
7
50 Buch II. Abschnitt III. §. 5 und 6.
| | | | | | | | 9. Kf6–g7
10. Kg7–g8
a2–a1 D†
remis.
No, IV,
| | | | - - _ _ _
- - - ---
- --Z
3
Z -
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Z
%
- - ----------L-Z
F
--------
ZZZ
%
1. Th4–f4 Tg6–g3
2. Tf4– f6+ Kb6– c7
3. Klb4– b5: Schwarz erobert zwar einen Bauern, aber
kann dennoch nicht gewinnen.
2 Buch II. Abschnitt III. §. 6.
1. Tc2–g2+ Kg8–f7 6. Kh6–g5 Th1–g1+
2. Tg2–g4 Td1–f1 7. T. e4–g4
3. K. a3– b4 T f1 – f5 : --- -
- --
- - - ---
------------
Z
-
Z|
Z
-
L Z “ ____
-
L Z - Z
Z N - -,
Schwarz gewinnt.
1. Tf7–g7+ Kg1–f1
2. Tg7–h7 Tb2–f2+
3. Kf3–g3 Tf2–g2+
Wenn Weiß den Zug hat, so macht er remis. 4. Kg3–f3 Kf1–g1
-
- No, VI. -
(Vergl. Salvio (Sarratt 1813] S. 245.)
_ _ _ _ ---- -
-
-- - -- -
Weiß ist am Zuge und macht remis.
1. Ta3– h3 Tb8–b2t
2. K c2– c1 Tb2–b1 ff
Mit dem Zuge gewinnt Weiß. 3. Kc1– c2 Tb1– g1
1. Tf1 – f4 Th2 – h1
4. Th3– f3 Tg1–g5
2. T.f4– e4 + Ke8– d7 5. T.f3– h3 Tg5– c5†
3. Kg8– f7 Th1–f1+ 6. Kc2 –b3 T c5– c1
4. Kf7–g6 Tf1 –g1 + 7. Th3 – h2 und macht remis
5. Kg6– h6 Tg1– h1+
Buch II. Abschnitt III. §. 6. 53
No.x.
(Vergl. FunfzigPartien, No.25 beim 67sten Zuge.)
- - - - - - -
-------- --------
… -- - IT
-
- - - - - -
1. ----------- Tb2– b4, durch h3
nachh2+ würde Schwarz nichtgewinnen können.
_ _ __ Z "A
Z - No. XII.
1. ----------- f4 – f3
2. T. e2– e3 T e8– e7 + B -
- -
f6nie vorrücken, ohne den Bauern e5zu verlieren. --------
L L LA -
------- - --
- “L- - F 7, --
- -
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Schwarz
–
1. T 7-g7 kg – -
No. VI.
“ ---------------------------- “ E
S. -
Z -- - --
--------
- --- -- - - -N - - - - -
-- - - - | | | N -
| |
Weiß ist am Zuge und macht remis | |
K c2– c1 Tb2–b1 ff
Mit dem Zuge gewinnt Weiß. K c1 – c2 Tb1 – g1
1. Tf1 –f4 Th2 – h1
Th3– f3 Tg1– g5
2. T.f4– e4+ Ke8– d7 T f3– h3 Tg5– c5†
3. Kg8–f7 Th1 –f1+ K c2– b3 T c5– C1
4. Kf7–g6 Tf1–g1 + Th3 –h2 und macht remis
5. Kg6–h6 Tg1– h1+ - -
Buch II. Abschnitt III. §. 6. 53
---
zy“
_ _ _ | ||| -
| -
-- - -
-------------------
3. Td.3–d1
4. Kg1– h1
| h3–h2+ .
Kg4–h3
%
1. ---------- Kg4–f5
- --- 2. Tb4–b1, gäbe der Thurm noch
No, X. auf b5 Schach, so ginge Schwarz Kf5–e6.
(Vergl. Cozio II. Cap. 55. S. 71; Ponziani S.211.) 2. ----------- h2– h1 D
. Tb1– h1: Th7–h1 :
. Ka6– a7: Kf5– e6
-- Z
F
Z
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5
6. Ka7–b7
5–as es – 7
Thf – b1 +
Z --- – “ r nach
_ _
- _
--- __ "“ –
k: Td1–ds+ 9.
-------------------- TT
Schwarz hat den Zug und macht remis, in
r D- - -
“ 1. -----------
2. Kd7– e8:
f4 – f3
f3– e2: --
““- Z Z
i
3. K e8– d7 e2– e1 D Z
den s“ “ “: --------- -
spielen würde, Fielmehr : ä mit seinem - -
- ---- - -
Könige zu seinemBauern heran u. macht so remis. - Schwarz gewinnt.
54 Buch II. Abschnitt III. $. 6 und 7
1. g4–g5, nähme der König den 5. h6– h7 g3–g2
Bauernh6 oder g6, so würde Schwarz dagegen 6. h7– h8 L - Mat.
Td4–g4: thun und muß dann gewinnen. –
1. - - - - - - - - - - - h6– h5, ebenso Wenn aufjeder Seite ein Thurm und übri
hätte Schwarzden angegriffenen Bauern g6vor gens fich gegenüber stehende Bauern bleiben, so
beigezogen, wenn Weiß vorher h4–h5 gethan entscheidet der Vortheil eines Bauern gewöhnlich
hätte. Den Bauern h4 durfte Schwarz jedoch noch nicht. Anstatt hier einige Beispiele dieser
nicht nehmen. -
No. I.
(Vergl. Ponziani S. 177.)
-
Z E :
- - -
- - - - - -- --
Weiß ist am Zuge und gewinnt.
_ _ _-
" 1. Te4– e1+ Tb6–b1,
2. Tel – C1 h6– h5
3. g4– h5: g5–g4
4. h5– h6 g4–g3
Buch II. Abschnitt III. § 7 und 8. 55
Wenn Schwarz den Laufer nach c3 oder d4 §. S. König, Thurm und Bauer, gegen
zieht, so kann Weiß nicht gewinnen, durch den König und Laufer.
Zug Lb2–g7 würde Schwarz aber verlieren: Gewöhnlich wird Thurm und Bauer gegen
1. ----------- Lb2–g7 einen einzelnen Laufer gewinnen, dennoch giebt
2. Kf5–g6 Lg7– e5 es einige Stellungen, in welchen der Laufer re
3. Tb1 – e1 L e5– d6
mis macht.
4. Te1– e8+ Ld6–f8
5. Te8–d8 Kg8–h8 No, I. -
ON ““ “ No, II,
- II. S. 145.
Z
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Z --- -“
- - - - - -
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------
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- - - - ---- - -
1. Td1–a1 durch den Zug d4 nach
---
d5+ hätte Weiß die Partie remise gemacht.
Weiß ist am Zuge und macht spätestens im 1. ----------- L. c7–b8
siebenten Zuge Mat. -
2. Ta1– a6+ L b8– d6
1. T. e2– c2, Weiß könnte auch Te2 3. Ta6–b6, nun ist Schwarz ge
nach e8 ziehen, dann dauert aber die Verthei zwungen den König zu ziehen und das Feld d5
digung der Schwarzen einige Züge länger. ungedeckt zu laffen.
1. ------------ Lg8–b3, oder 3. ----------- K e6– d7
b4–b3. 4. Ke4– d5 Ld6–g3
2. Tc2– c8+ Lb3–g8 5. Tb6–b7+ Lg3– c7
3. Kd7– d6 b4–b3 6. Tb7– a7 K d7– c8
7. Kd5– c6 und rückt dann den
4. Tc8– c7 Lg8–d5
Bauern vor. – -
5. Kd6–d5: Kh8–g8
6. Kd5– e6 Kg8– f8 1. d4–d5+ Ke6–d7
7. T c7– C8 --- Mat.
-
2. K. e4–d4 L c7–g3
-
–
oder:
3. Td1 – a1 Lg3–f4, der
1. T. e2– c2 b4 – b3, statt Laufer muß sich immer vom feindlichen Kö
nige entfernt halten, um diesem Schach bieten
Lg8–b3.
zu können, wenn er auf ein Feld neben seinem
2. Tc2– c7 - L (f7, d5)
Bauer ginge.
3. Kd7– d6 L –g8 4. Ta1 – a7+ K d7– d6
4. Kd6– e5 Lg8– c4
5. Kd4– e4 L f4–g3nachh2
5. T c7– c4: Kh8–g8
durfte der Laufer nicht gezogen werden,weil Weiß
6. Ke3– f6 Kg8– f8 dann durch 6. Ta7–g7 gewonnen hätte.
7. T C4– c8 --- Mat.
--- -
6. Ta7– g7 L g3– e1
7. Tg7–g6+ Kd6–d7
56 Buch II. Abschnitt III. §. 8.
8. d5–d6, wäre der König vor Es gibt auch einige anscheinend unents,
gegangen, so würde er durch ein Schach vom dene Spiele, welche wegen der besonderen St.
Laufer gezwungen worden sein, wieder hinter den lung des Laufers für diesen verloren gehen:
Bauern zurück zu ziehen.
8. ------------ K d7– c6 No. III.
9. K. e4– e5 L e1– b4, um (Vergl. Stamma No. 87. [Preußler 1823, S. 19)
nachher den Bauern nehmen zu können.
10. d6– d7+ K c6– d7:
- -- - N
Z
%
11. K e5– d5 K d7– c7
No. II.
(Vergl.Lewis Lessons I. (1833) S.316) - --
- -
--------
- -
--------
_ _ _
--- -
-
5. K f5–g6 - Lf2–d4
6. T.g4–f4
7. T f4 – C4
Ld4–g7: - - - - - - -
--- -
No. V.
Von Bolton (Chronicle, 1811, S. 303) _ _ _ _
LA:
_ _ _ 2-
L - - - -
_ _ _ _
- - - g4–f6
- - - - - - -
--
Kd6– e6 S f6–g8
Th4 – h8 K e8– f8
Th8– h7 K f8– e8
Th7–f7 S g8–h6
- - - - - - Tf7–g7 Ke8–f8
Wenn Schwarz am Zuge ist, so gewinnt er, Tg7–g6 S h6–g8
und zwar auf folgende Art:
8
58 Buch II. Abschnitt III. §. 9 und 10.
No, II, No. IV.
(Vergl. Lolli S. 414.) (Vergl. Stamma No. 15.; Preußlers S. 3)
- -
- A. N.
--
- - % - - -
Giebt der Springer aufg8Schach, so bleibt |
das Spiel unentschieden.
1- - - - - - - - - - - Sh6–g4+
2. Kf6– e6 Ke8 – d8, ginge der
König nach f8, so wird der Springer aufähn 1. Kd5– c4 a3– a2
liche Weise gewonnen,wie ihn jetzt Weiß gewinnt: 2. K c4– b3 a2–a1 S+
3. Th7–h4 Sg4– e3, auf 3. 3. Klb3– c3 Sa1–c2, geht die
Sg4–f2 würde Th4–d4† gefolgt sein. König nach a2, so folgt Te/4–b4–b2
4. Th4– e4 S e3– c2, geht der 4. T. e4– e2 S c2–„a3
Springer nach f1, so giebt Weißaufd4 Schach 5. Kc3– b3
---
und zieht dann 6. Td4–d3, wodurch der ---
Springer eingeschloffen wird.
5. K e6– d5 S c2–a3
6. Kd5– c5 §. 10. König, Thurm und Bauer, gegen
-
– König und Springer.
NO. III,
Bauer und Thurm werden fast immer gar
(Vergl. Lolli S. 413.) den einzelnen Springer gewinnen.
No. I.
Vergl. Lewis Anmerkungzum 89sten Zuge der Affen
tie des De la Bourdonnais (Berlin 1835, S.11)
Z24Z
-
Z
VZ
-
Weiß gewinnt.
1. ----------- S f8– h7+
Z
- - --
- -
2. Kf6–g6 S h7–f8+ -
# #– “ # --
--- (B) -
a6– a7 K b6– b7
K e5– f6 K b7– a8
- im
- - - - -- -
T '' und "n i
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|---------
- - ---
- -- -- 1. Kd1– e1 Kd4– c5,Schwarz
N " -- --- --- muß, um zu gewinnen, mit dem Könige auf c3
________|:“ --
Ä% die Dame kommen. -
-
-------- | #4. Tb8–#c8+ #E"
Ld5– c4
| ---
Ständen die Bauern erst auf
--
ihren fünften
_ _ '-
-- -- Z - --- Feldern, so würde das Spiel unentschieden blei
ben, weil Weiß noch nicht zu befürchten hätte,
daß ein Bauer durch zweimaliges Vorrücken zur
In dieser Position kann Schwarz remis machen. | Dame würde. Weiß könnte dann nämlich, so.
1. Kh2–g2 Kd2– e2 bald der schwarze König sich auf die cLinie be
2. Th3–g3 S. d4– f5 giebt, mit dem Thurme nach e8 ziehen und
3. Tg3–h3 S f5– d4 Schwarz zwingen, mit dem Könige zurück zu
> =- kommen, oder einen der Bauern vorzurücken. In
beiden Fällen würde Schwarz nichts gewonnen
haben und das Spiel unentschieden bleiben.
60 Buch II. Abschnitt III. §. 11, 12 und 13.
No, II. Thurm den Bauern zur Seite halten, und der
König ihnen so nahe als möglichgegenüber blei
ben. Aber selbst in der folgenden Stellung, in
welcher ein Laufer gewonnen haben würde, macht
der Springer nur remis.
No, I.
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In dieser Stellung kann Schwarz nicht ge %
Z ZZ %
winnen. Wäre der Laufer nicht von der Farbe
des Eckfeldes al, fände er z. B. auf b5, so
würde sich der Thurm auf der Linie b halten,
um den Bauern b3 schlagen zu können, wodurch
dann das Spiel ebenfalls unentschieden bliebe.
- -
1. Kd1 – e1, es konnte aber auchder
1. T b8– a8 a3– a2, ginge
Thurm gezogen werden.
hier der König 1. a4–b5, so zieht Weiß auch 1- ------------ d3–d2+
den König, oder giebt Schach, muß dann aber 2. K e1 – e2 K d4– c4
immer zur rechten Zeit mit dem Thurme nach 3. Td8 – c8+ K c4–b3
a8 zurückkehren. 4. T c8–d8 Sd5– c3+
2. Ka1 – b2 Ka4– b5 5. K. e2– e3:
3. Ta8– b8+ L a5– b6
4. Tb8– a8 L b6–d4+ oder:
5. Klb2– b3: , 1. Td8– d7 d3–d2
2. Td7– d6 Kid4– e5, ginge
Sind die beiden Bauern von einander ge der König nach e4, so würde Weiß nicht Schach
trennt und decken sich also nicht, so können sie geben, sondern ebenfalls den König ziehen, Kd1
nicht über die Felder kommen, welche nicht von nach c2; giebt dann Sd5– b4+ Schach, so
der Farbe des Laufers sind, indem der König geht Weiß Kc2–c3 und das Spiel bleibt
den einen Bauern und der Thurm den andern unentschieden.
aufhält. Eine besonders ungünstige Stellung des 3. Td6– c6 K e5– e4
Thurms kann dies jedoch bisweilen hindern, in 4. T c6– c2 K e4–d3
welchem Falle dann die Bauern den Sieg da 5. T c2– d2 e3–d2:
von tragen würden, falls der Thurm sich für = pat. -
No, III,
(Vergl. Cozio Thl. II. Cap. 86, S. 115.)
z- Z
-
ZE -
- -
---
_ _ _
W. Weiß wird in dieser Stellung leicht den
Bauern erobern.
Z
1. Tg.7–g6+ Kd6– d5
Z N - 2. Ke8– d7 C6– c5
Z N L %
Nun giebt Cozio wieder auf g3 Schach und
e5– e8 Kd6–d7
d2– d1 D
zieht den König dann nach dé; so fährt er dann
fort bis Schwarz auf c1 eine Dame macht und
-
---
dabei durch Tg2–g1 + Mat wird. Es könnte
No. II. jedoch bei dieser Spielart Schwarz das Spiel
(Stamma, 1745, No.75; La Bourdonnais II. S. 117.)
remis machen, wenn er statt einer Dame sich ei
- ZTZ-Z
nen Springer wählte und es muß Weiß daher,
- - - - - - um zu gewinnen, anders spielen, als es Cozio
- - --------
W- “ ---------- vorschreibt.
3. Tg6–d6+ Kd5– c4
4. K. d7– c6 K c4– b4
5. K c6–d5 C5– c4
6. Td6–b6+ K b4– c3
- 7. T b6–– c6 und Weiß gewinnt.
- - --- -
---
-- - - No, IV,
-
z“
%
+-
oder:
1. Tf1–f2 Kg5–f6
2. Kg3–f4 Kf6–g6, in
der Könignach e6, so giebt Weiß auf e2Sh
könnte aber, wenn der Königdann nachfög
doch nicht gewinnen. -
3. T f2– e2 Kg6–f7, gin
der König nach h5, so folgt 4. Te2−eß
4. Te2– e5 Kf7– g6
5. Te5– e6+ Kg6–g7
6. Te6–d6,auf 6. Kf4–85 würd
C3– c2 der Bauer h3– h2 vorgehen. -
63
Buch II. Abschnitt III. §. 13.
6 … Kg7–f7, durch 1. ----------- f4–f3+
Kg7–h7 würde Schwarz verlieren, nämlich: 2. Kg2– h1 g3–g2+
6. ................ Kg7–h7 3. Kh1 –h2: g2–f1+S und ge
7. K f/4 – g5 Kh7 – g7 winnt. - - ---
8. Td6 – g6 † Kg7 – h'7 Darin hat Sarratt nun allerdings Recht,
9. Tg6 – h6 † Kh7– g7
daß ein Springer gewinnt, er bedenkt aber nicht,
10. Th6–hö und Weiß gewinnt. daß zur Zeit des Salvio es Gesetz war, daß
7. Td6–h6 Kf7–g7 der Bauer Dame werden müffe, wodurch dann
8. Th6–h5, hätte der König den in unserem Falle Weiß pat gesetzt wird und das
Thurm auf g5 gedeckt, so zog Schwarz 8. f5 Spiel also unentschieden bleibt. Dergleichen Bei
nach f4 und machte remis,da Weiß den Thurm spiele finden sich öfter im Salvio, so ein viel
aufgeben mußte. fach wiederholtes Endspiel: Bei Salvio im
8. . . . . . . . . . . . Kg7–g6
Buche seiner Sbarratti S.136 (Neapel 1723),
9. Th5–g5+ Kg6–h6 daffelbe Lolli S. 573, No. LXXIII; ebenso
10. Tg5–g8,wenn Weiß den Bauern Anastasia II. S. 271. Ferner im Coder Thl.
f5 mit dem Thurm oder mit dem Könige nähme, III. No. 481 c. nämlich: -
so würde Schwarz durch 10. h3– h2 sogar Weiß Kc7, Tb7, Td7, Bauer bis
gewinnen. Schwarz Ka8, Bauer e6.
10. . . . . . . . . . . . K. h6– h7
Weiß soll, ohne den König zu ziehen, mit dem
11. Tg8– d8 Kh7–g6 Bauerim achten ZugeMatjagen. Wenn Schwarz
12. Td8– d6+ Kg6– f7 und es seinen Bauern nicht zur Königin macht, so kann
bleibt remis. -
_ _ _ _F. - Z 2“
gehen,gewöhnlich der Vortheil eines Bauern den Bauern b5 vor, so würde der Laufer densel
Gewinn der Partie entscheiden. Hat jedoch die ben schlagen, und Schwarz gewönne dann durch
schwächere Partei einen Laufer von verschiedener e4– e3.
Farbe als der des Gegners sich erhalten, so kann 1. . . . . . . . . . . . . . Le3– c1 :,
dieser oft gegen die an Zahl überlegenen Bauern oder Ld4.
das Spiel unentschieden machen. Daher muß im 2. b5– b6 L c1 – e3
Laufe der Partie beim Abtausch der Laufer auf 3. b6–b7+ Ka8– a7
diesen Umstand stets Rücksicht genommen werden. 4. b7– b8D+ Ka7– a6
5. Db8– b7† Ka6–a5
No, I. 6. Db7–d5+ Ka5–b4
- (Vergl. De la Bourdonnais II. S. 162)
7. Dd5– e4f und gewinnt.
--- -
oder:
---------- 1 . L. a3 – c1
2.
3. K c7– c8
b5– b6
L e3– d4
Ld4– e5+
d7– d5
4. L c1 – a3 d5– d4
5. L. a3– C5 c2– c1 D
6. b6– b7 =- Mat.
No, III.
(Vergl. Stein (1789) S. 244)
DZ
--- N Z N
- - - - - - - -
Weiß gewinnt mit dem Zuge.
1. Kh6– h7
2. Ld2– h6+ Kf8– e8
L b2– d4 Z N24 - -
3. L. h6–g7 Ld4– c5
4. Lg7– c3
5. L c3– b4 und gewinnt.
L c5– f8 --- Z7%
--- , –
Z-------- z- Z
No. II.
(Vergl. Stamma (Preußler 1823 S. 97) No.41).
- - - - - - - - -
---------- 1. Ld2– a5 b6– a5:
2. b5–b6 und gewinnt.
---
Hätte in dieser Position Schwarz den ersten
-
No, III.
(Vergl.Lolli S. 597.)
L L.
% -
- - --
- %
--- -
Weiß ist am Zuge und gewinnt.
1. K e5–d5 Lb4–a3, griffe - ---
- -
er Laufer den Bauern f6 gleich auf c3 an, so -
würde Weiß 2. e6– e7+ und dann auf 2. - - - - A--
-“ - Z% -
3. K c6– c7
4. K c7– c8
Lb4– a5+
Kf8– e8
- - - - - - -
Wer auch anziehen mag, das Spiel bleibt
5. L c2–a4† und gewinnt.
--- - unentschieden, da Schwarz den Bauern c6 nicht
über das Feld c3 bringen kann.
NO. II.
(Vergl. Amateurs, Berlin 1780, S.274.) No, IV,
Z - -
--
- - - - - --- - -
2-3Z/
Z-/
| --
| | | | | |
Z-
- -- - - - - - - - A
-- - - - -
- - - - - - - -- --- -
„Dieses Spiel muß derjenige gewinnen, der 1. a5– a6 L b4– c5
die beiden Bauern mehr hat.“ 2. f2–f4 Kg7–h6,gingeder
„In dieser oder einer andern ähnlichen Stel König nach der anderen Seite, so verlöre er
lung muß man e4–e5 ziehen; thäte man ebenfalls, da er den Bauern h2 nicht aufhal
den unschicklichen Zug f4–f5, so würde der ten könnte.
Schwarze das Feld Kc6– d6 besetzen, von 3. Kg2–f3 Kh6–h5
wo man ihn weder verjagen, noch einen von 4. Kf3– e4 Kh5–g4
Buch II. Abschnitt IV. §. 4. 67
etwa schließen wollen, daß ein Springer über 3. a4–a5, oder irgend etwas Anderes.
haupt stärker als ein Laufer ist. 3. - - - -- - - - - S c1– d.3: u. macht
No. I.
remis, da der Bauer a5 nicht mit einem Laufer
(Vergl. Cozzio II. Cap. CXXVI. S. 167.)
von der Farbe des Feldes h8 gewinnen kann.
No. III.
- - - - - - -
- -
- *** - -
- - - -
--- - -
- LZ -----
-
Z
--------- ---------- A
4 W. - -
(B)
1- - - - - -- - - - - - T h6– h8
2. L f1 – h3 S e6– d4
3. a6–a7+, statt Tc1–c8+
K b8– a8
4. Kh1–g2 S. d4– f3:
5. K. e4– f5 L f4– e5
6. Sf3–g5 L e5–f6 No, VI.
7. Sg5– f7== Mat.
--- -
No. V.
(Vergl. Funfzig Partien, Verlin 1835, No. 34.)
Stellung zum 39sten Zuge
Z
Z
_ _ | | | | | |
- |
Z Z
- -
N
- - - - - - - -L- - - - - - -
Stamma gab diese Position als fein hun
dertfies Endspiel und glaubte,daß Weiß mit dem
Zuge gewinnen müffe. Der ungenannte Heraus
- - - - -- -
geber der letzten Ausgabe des Stamma, 1841,
In dieser Position bleibt das Spiel unent zeigt jedoch, daß, wenn Schwarz richtig zieht,
hieden, wenn der Zug an Schwarz ist. das Spiel unentschieden bleibt.
Buch II. Abschnitt IV. §. 4 und 5. 69
2 -
-
Z
- -- - - -
%
-
Weiß gewinnt mit und ohne den Zug, in
Z
dem er seinen Laufer nach g6 bringt und dann
N mit dem Könige herankommt.
70 Buch II. Abschnitt IV. §. 5.
No, III, No, V.
(Vergl. Salvio [Sarratt 1813] S. 243.)
-
is
- - - - -
-- --
“% %
No, IV.
(Vergl. De la Bourdonnais II. S. 160.) No, VI.
(Vergl. Philidorian S.97)
- - -- - - - - 2% %
Z --
Z N- “ - - --- Z
1. ---------- K fº7– e7
2. Kf3– e3 K e7– d6
3. Ld3– c2 K d6– e7 gewinnen.
4. Ke3–d3 und gewinnt. g4–g3
1. - - - - - - - - -
--- --
-- 8. Ke5–f6 L h7–g8
9. e6– e7 K c7– d'7
10. Kf6–g7 Lg8– d5
11. Kg7–f8 und gewinnt.
–
Zieht Weiß im ersten Zuge eA –e5, so
kann er ebenfalls nur remis machen, wenn
In dieser Stellung ist das Spiel unentschie Schwarz richtig dagegen spielt.
den, es mag Weiß oder Schwarz den Zug haben. 1. e4– e5 K b4– c5
1 K b4– b3 2. Kf3– f4 K c5– d5
2. Kf3– f4, oder der König geht 3. b2–b4 Lg6–d3
nach e3. 4. b4 –b5 L d3– b5:
a) - - - - - - - - - - K b3– b2:
5. Kf4–f5 Lb5–d7+
3. K f4– e5 K b2– c3
4.K e5–d5 K c3– d3,Schwarz No. VIII.
könnte hier auch eben sogut Lg6–f7+ ziehen. Von Lewis (vergl. Chess Problems, 1827, S. 100).
e4– e5 Kd3– e3 N Z
K d5– e6 K e3–f4
Z
K e6–f6 Lg6– f5
oder
- - - - - - - - - - K b4– b3
Kf3– e3, statt Kf3–f4 .
- - - - - - - - - - K b3– b2:
- - - --
K e3– d4 K b2– c2
e4– e5 Lg6– f7
K. d4– e4 L f7– e6
g5– g6 K c2–d2
pat.
--- - - N, -
Man vergleiche hierzu noch Abschnitt W.
$. 3. No. II.
- - - - - No. XI.
(Vergl. Lolli S. 580.)
- - - -- - - Z
L
Wenn Weiß den Zug hat, so wird er gewinnen. Z
N
1. L e5– a1 K b1– a1:
2. Kd2– c2
3. C5– C6
b7–b5
b5– b4
Z -
-------- Z
Z„
- N
N- --- N ---
4. c6– c7 b4–b3+
5. K c2– b3: Ka1 – b1
6. c7– c8D und gewinnt. N -- --
-
---
No. X.
(Vergl. Ponziani S. 213.) N %Z
---------- Z % Z
---------- - - - - - -
Weiß zieht und gewinnt.
1. L h5– f3+ Kg2–g1
2. L f3– h1 Kg1 – h1:
22 „Ä„
- ---
3. K. e2– f1 d6–d5
NS
-- 4.
5.
e4– d5:
d5– d6
e5– e4
e4– e3
6. d6– d7 e3– e2+
7. Kf1– e2: Kh1–g2
8. d7– d8 D h2– h1 D
9. Dd8–g5+ Kg2– h3
Weiß zieht und macht remis. 10. Dg5– h5+ Kh3–g2
1. L. h8–a1 Kb1 –a1:, nimmt 11. Dh5–g4+ Kg2– h2
er König nicht gleich diesen Laufer, sondern wird 1 2. Ke2–f2 und gewinnt.
er Bauer C7 erst gezogen, so gewinnt Weiß. - -- -
A b | ch n i t t V.
--- Z
No, I. -- Z - Z 2
Z -------- ---
(Vergl. Lolli S. 386.) Z ----------- - - - --
Z- - - --- Z
Z
-
---------------
- - - - - - - -
Spätestens in zwölfZügen macht Weiß mat.
1. S g8– f6 Kh1–h2
22-
--- -| | König
2. Kf4–g4
# ““
Kh2–h1
-- - - - -
-- -- 6
5
"T“
S. e4– f2+
Kh1 –g 1
7. S f2–h3+ Kg1–h1
- - –
8. S h3– f4 Kh1–g1
1. Se5– g4+ Kh6– h5 9 . Sf4– e2+ Kg1–h1
2. Kf6– f5 h7– h6 10. S. e2– f1 f5– f4+
3. Sg4– f6+ Mat. 11. Kg3–f2 f4– f3
– - 12. S. e2–g3== Mat.
10
4 Buch II. Abschnitt v. $. 1.
auch gethan haben, falls Schwarz vorher 1.
Kh4–g3 gezogen hätte.
2. ----------- Kh5– h4
3. Kf5–g6 Kh4–g3
4. Kg6–g5 Kg3–g2
5. - Kg5–f4 Kg2–g1
6. Klf4–g3 Kg1–h1
- 7. S h2– f3
8. Sg4–f2+
h3– h2
Mat.
N A Z
----
---------
– -
7. Sg6–f8+ Kh7–h8
8. Sf5– h4 e2 – e1 No. V.
9. Sh4–g6 + Mat. (Vergl. Lolli S. 386.) “
--- -
-
Z ---
- -
Z
" No. IV. % 22
% %
(Vergl. Chronicle Vol. I. S. 353.)
Z
Z
% % - - - - -
-
- - - - - - - -
- - - - - - - - - - - - - -
________
N
2- --
- - -
- - XFX
Z Z W-Z T
-7
Lolli sagt, daß ihm diese Stellung als Auf
N N N. - kl gabe vom Prof. Dr. Taruffigegeben worden sei
1 . Sg1– f3 Ka8– a7 oder A
Z N, N. 2. S b1 – d2 Ka7– a6
Weiß zieht und gewinnt in 8 Zügen. 3. S. d2– b3 b6– b5 oder B
1. Sh1– f2 K h4– h5 4. Sf3 – d4 Ka6– a7
2. S f2–g4,diesen ZugwürdeWeiß 5. K c6– c7 Ka7– a8, hätte
Buch II. Abschnitt V. $. 1 und 2 75
Schwarz den Bauern vorgezogen, so spielte Weiß §. 2. Springer und Bauern, gegen
im 6ten Zuge Sb3– c5. - Springer und Bauern.
6. S b3 – c5 K a8 – a7 No, I.
7. Sd4– c6+ Ka7– a8 (Vergl. Damiano Blatt 24.)
8. S c5– d7 b5– b4
9. Sd7– b6 --
---
Mat.
-
-- - - - - - -
B. Z -
1. Sg1 – f3
2. S b1 – d2
Ka8– a7
Ka7– a6
- A -
3. S. d2– b3 Ka6– a7,
statt b6– b5.
4. K c6– c7 Ka7– a6
5. Sf3– d4 Ka6– a7
6. K c7– C8
7. K c8– b8
Ka7– a6
b6– b5
- - - - - ---
8. K b8– c7
9. K c7– c6
b5– b4
Ka6– a7
- -- -- -
10. S d4–b5† Ka7– a6 Wenn Weiß am Zuge ist, so gewinnt Weiß.
11. S b5– d6 Ka6– a7
1. S b5– d4+ S c6– d4:
12. S b3– c5- Ka7– b8
2. b7– b8 D und gewinnt.
13. K c6–b6 b4– b3
--- -
-- A.
1. S g1 – f3 Ka8– b8,
statt Ka8–a7.
2. Sf3– e5 K b8– c8
3. S e5– f7 K c8– b8
4. S f7– d6 K b8– a7
. 5. Sb1– d2
6. S. d2– b3
b6 – b5
b5– b4 | | | 2. ||
7. K c6– b5 Ka7 –b8
Z
# |
8. Klb5– b6 K b8– a8
9. K b6– c7 K a8 – a7 -
Er
“-T„“
10. S b3– c5 b4– b3
11 S d6– b5+ K a7– a8 -… …- -
12. S c5– d7 b3– b2
Z
1 3. S d7– b6 - Mat.
--- -
Schwarz gewinnt,
- 1. h6– h7 b3– b2, es würde
S g1 –f3 b6– b5
nur remis sein,wenn Schwarz 1.Sf4–g6gezo
S b1–d2 b5–b4
gen hätte, welches nachher ausgeführtwerden wird.
"Sd2– b3 Ka8– a7
2. h7– h8 D, oder KC3–c2, aber
K c6– c7 Ka7– a6
immer wird Schwarz gewinnen.
S f3– d4 Ka6– a7
2. --------------------- b2–b1 D, droht
Sb3– c5 b4– b3
auf d3 mat zu geben. -
Mat. -
-
+
76 Buch II. Abschnitt W. §. 2.
oder: Veränderung II.
1. h6– h7 b3– b2
8. Klb3– c4 Kb1– c2
2. K c3– c2, statth'7–h8,wie vorher. 9. K c4– d5 S h8–f7
2. - - - - - - - - - -- - K. a3– a2
3. h7– h8 D b2–b1 D+ L N
4. K c2– c3 D b1– d.3+
5. K c3– b4 S f4– d5 †
6. Klb4– a4
Mat.
Dd3– c4 ==
2 ---
:
-
--- -
Veränderung I.
8. Klb3– c4 S h8– f7, Anhang zu Veränderung Il."
- _ statt Kc2. 10. g4–g5, statt Kd5–e6.
9. K c4 – b5 Kb1– c2 f6–g5:
10. . . . . . . . . . . .
10. Klb5– b6: K c2– d3 11. Kd5– e6 Sf7– h8
11. Klb6– c6 Kid3– e4 12. K e6– f6 g5–g4
12. K c6– d7 Ke4– e5 13. K f6–g7 g4– g3
43. K d7– e7 S f7– h8 14. Kg7–h8: g3–g2
14. K. eT – f8 K e5– e6
15. Kh8–g7 g2–g1 Dt und
15. Kf8–g7 S h8– f7 -
---
16. h7– h8 D S. f7– h8: Schwarz gewinnt durch den Bauern b6.
17. Kg7– h8: c.
Buch II. Abschnitt V. §. 3. 77
N% ---
Z
Veränderung.
%
--
Weiß Ka5; Se4; Bauer a6.
--
Schwarz Ka7; Bauer f3.
13. . . . . . . . . . .. Ka7–b8, statt a8.
--------
14. Ka5– b6 K b8– a8
Z 15. S. e4– c5 f3– f2
- 16. S c5– e6 fº2 – f1 D
17. S e6– c7+ K a8– b8
---
18. a6– a7+ K b8– c8
19. a7–a8D+ K c8– d7
Weiß zieht und gewinnt. 20. D a8– e8+ Kd7– d6
21. De8– e6 --- Mat.
1. S e3– d5+, würde Weiß den -
---
Bauern f5 nehmen, so macht Schwarz durch
1. a5–a4 remis. NO. II.
1. ------------ K b6–a6,gehtder Von Kieseritzky (vergl. Palamède, 1842, S. 141).
König nach c6, so folgt 2. Sd5–f4, um
nachher Sf4– d3 zu ziehen, wodurch Weiß
dieselbe Stellung erlangt, als wäre Schwarz 1.
K b6– a6 gegangen.
2. Sd5– c7+ Ka6–b6
3. S c7– e6 Kb6–a6od.(A).
4. Se6– c5, diesen Bauern hätte
Weiß auch genommen, wenn Schwarz 3. Kb6
nach c6 gezogen hätte.
4. - - - - - - - - - - - K a6– b6
5. K c4– d5 f5– f4 -
6. S c5– a4 + Kb6– c7
7. Kd5– e4 und Weiß gewinnt.
--- -
------- --
-
-
-T
(A)
1. S e3– d5+ K b6– a6 Weiß gewinnt in dieser Position, wenn er
2. Sd5– c7+ Ka6–b6 . . den ersten Zug hat.
3. S C7– e6 a5– a4, 1. S c3– e4, nach diesem Zuge istdas
statt K b6– a6. Spiel remis; es mußte Weiß den König ziehen.
4. b3– a4: Klb6– a5 1. ----------- Ke7– e6
5. S e6– c5: f5– f4 2. S. e4– c5+, oder (A).
6. K c4 – b3 f4 – f3 2. . . - - ---- -- - Ke6– e5
7. S c5– e4 K a5– a6 3. S c5–d7+ Ke5– e6
8. K b3– b4 : K. a6– b6 4. Sd7–f8+ Ke6–f7
9. a4– a5+ Kb6– a6 5. S f8–g6 Kf7–f6 und das
10. K. b4– a4 K a6– a7
11. Ka4– b5 K a7– h7 Spiel muß offenbar unentschieden bleiben.
78 Buch II. Abschnitt V. §. 3.
(A) No, III,
1. S c3– e4 Ke7– e6 (Verg, Lolli S. 608.)
5.
- d3
ke – -
7–bs das - -i -
N --------
|#
2. K. d.3– e4 K e6– d6 … -------- --
3. K. e4– f5 c5– c4 - -
4. Kf5–g5: Kd6– c5
5. Kg5–f5 b7– b5
Z
N --
- F.
- --4%
7. sc3– e4+ K c5 – b5; ginge | Weiß zieht und das Spiel bleibt unentschieden
der König nach bö, so folgt 8. Kf5–f4; auf7. | , 1. Se3– C2 Kb4– C3
Kc5–c6 zieht Weiß 8.g5–g6 und gewinnt, 2. S c2– a1 K c3– b2
über 7. K c5–d4 sehe man die Veränderung. 3. K e1 – d2 K b2– b1
8. S. e4–d6+ K b5– c5 4. K. d2– c3 K b1 – c1
9. S d6– c4 : K c5– c4 : 5. S a1 – c2 K c1 – b1
10. g5–g6 b4– b3 6. S c2 – a1 und das Spiel muß un
11. g6–g7 b3– b2 entschieden bleiben. Es kann jedochSchwarz leicht
12. g7–g8 D + und gewinnt. einen Fehler machen, nämlich:
– - - 6. - - - - - - - - - - - K b1 – a1:
7 K 3– 2 7– es, als
Veränderung zum 7.Zuge der Schwarzen. | 7 „g ist der richtige Zug. -
Z Z Z C2– C. C6 – C5
- - - C1 – – C4
---B
N„N
-
-- Es A # # # ###
1. K. d.3– e2 K e5 – f6
--
-- __
2. K e2–d3, geht der König nach f2,
so zieht Schwarz 2. Kf6–f5 und geht, wenn
der Springer ihm aus d4Schach bietet,aufallzu.
______ ZN
2. ------ . . . . . g5–g4
3 f3–g4: h5–g4:
4 h3–g4: Kf6–g5
5. Kd3– e2 Kg5–g4:
- - - - -- - - - - -
6. K. e2– f2 f4– f3
7. Sb3– a1 Kg4– f4 # E-- -
8. S a1– b3 K f4– e4 g6. Es n nun Schwarz
9. Kf2– f1 K. e4 – d5
den Laufer nehmen oder Kf3–g4 ziehen, im
10. Kf1– f2 Kd5– c4 und muß mer wird Weiß durch 4. h4– h5 gewinnen.
gewinnen. – ---
8(!) Buch II. Abschnitt V. §. 5.
S. 5. König und Springer, gegen König Kh3–g3 f7– f5
und Bauern. Kg3– f2 h7– h5
In diesem fünften Paragraphen wollen wir Kf2– f1 f5– f4
nun zeigen, in welchen Fällen ein einzelner Sprin Kf1– f2 h5– h4
ger das Mat gegen den feindlichen König be Kf2– f1 h4–h3
wirken kann, wenn dieser, mittelst eines eigenen Sf3– e5 Kh1– h2
Bauern, in einer Ecke des Brettes gefangen steht, Kf1 – f2 Kh2– h1
Es ist diese Untersuchung vom Major Jaenisch S e5–g4 f4– f3
zum Gegenstande einer weitläufigen, in sieben Ca 9. Kf2–f1 f3– f2
tegorien eingetheilten, aber zugleich vollkommen 10. Sg4 –f2+ Kh1– h2
erschöpfenden Abhandlunggewählt worden,welche 11. S f2– e4 Kh2– h1
1837zu St.Petersburg unter dem Titel: „Dé 12. Kf1 –f2 und gewinnt.
couvertes sur le cavalier (aux échecs) par --- -
C. F.J“ erschien. Die nun folgenden Beispiele Ebenso wird auch Weiß gewinnen, wenn
find fast alle aus dieser Monographie entlehnt. Schwarz den ersten Zug hat:
No. I. - - - - - - - - - - fº7– f5
(Vergl. Stamma No. 65.; Preußler, 1823, S. 130) Kh3–g3 f5–f4 +
Kg3–f2 " h7– h5
Kf2–f1 h5– h4
K f1 f2 h4– h3
K f2– f1 h3– h2
Sf3–g5 f4–f3
Sg5– e4 f3–f2
S. e4– g3+ Mat.
--- -
Weiß zieht und gewinnt; hätte Schwarz den Das folgende Spiel rührt von Salvio her,
Zug, so würde das Spiel remis sein. welcher zeigt, daß Weiß mit dem Zuge gewinnt,
Se2–g3+" Kh1–h2 und zugleich eine Spielart anführt, in welcher
Sg3–f5 Kh2–h1 Schwarz selbst mit dem Anzuge verliert, nämlich,
Kf1 – f2 Kh1 – h2
wenn er im ersten Zuge den Springerbauern 1.
S f5– e3 Kh2– h1
S e3–f1 h3– h2
g6–g5 vorrückt. Lolli hat nun S. 528 das
Spiel ebenfalls aufgenommen und fügt als An
Sf1–g3== Mat.
merkung noch die Züge vollständig hinzu, durch
--- -
1. 2. 3. 4.
Sb6- c4 Sc4-e5 Kf1-f2 Se5-g4
N f5-f4 Kh1-h2 Kh2-hl -
------ 2.
3.
Kh1-h2
- -
Kh2-h1
- -
h3-h2
f5-f4
k:3-f:2
Sd2-e4
Khl-h2
Sd2-f3+
4. - - " " TK HI-2 Kh2-hl
5.
--- - - - - - - - -
Weiß wird immer gewinnen.
Buch II. Abschnitt V. §..5. 81
Z Z
- - ---
- - - -- _ _ . . .
_ _ __ _- - -
- - - - - - -- . . . . . . . - -
_ _ _ _. A
-
_ _ _ _
z
_ _ _ _ E
| | |
- - - - - - - - - - -
|
Kh2– h1
| 1. Sg4– h6 a4–a3
2. Se8– f6 Kh1 – h2 2. Kf6– f7: a3– a2
3. Kf7– f8 a2– a1 D
3. Sf6–g4+ Kh2–h 1
4. Kf2– f1 g6–g5 4. Sh6– f7 + Mat.
5. Kf1 – f2 h3– h2
6. Sg4–e3 g5–g4
7. S e3– f1 g4–g3 (Bergl. Découvertes S. 51.)
8. S f1–g3: =- Mat. -
-
--- -
L - L
Z Z- Z
Wenn Weiß anzieht, so giebt er schon im
vierten Zuge das Mat.
Z --- %
Auch gegen 3 und selbst gegen eine noch
größere Zahl von Bauern wird der Springer
Z Z A
oft gewinnen können, wie mehre interessante Po --
fitionen in den Découvertes beweisen. Walker - -
--- Z
--- N
irrt jedoch, wenn er 1841 S. 244 behauptet,
daß kein Beispiel dieser Art eher als von Jae-
N - -L L
- --
nifch aufgestellt worden sei, indem Mendheim | |
1832 bereits unsere No.VI. in seinen Aufgaben L
W„
L
-- -
mitgetheilt hatte. W "N
5. 6. 7. 8, 9 40 11 12
---
11
82 Buch II. Abschnitt V. §. 5 und 6
NO, VI. §. G. Am h an g. --
a“ - - “-
-
Z
Von Bone (vergl.Palamède 1836 S.261.)
s L N
„A-“- - Z ---
N N * - “- Z-
Die “
-“- 2
Z-Z
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- N- Für
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Z
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V
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Z
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- T- - %
- --- --- -
N“ -
3. Sc6–b4 d6–d5, N
st-as. “ _ -- - - -
- -
S c1– b3:::
---
Mat.
-
-“ -
i - - “- - -
- - -**
Ein Paar besondere Stellungen, welche nicht
in die vorhergehenden Paragraphen eingeschaltet 1. c6– c7+ K d8– c8
werden konnten, in denen aber ebenfalls die Wirk- 2. S a8–b6+ K c8– b7
famkeitdesSpringerszur EntscheidungdesSpiels 3. Kd6– e6: Klb7– c7:, wenn
hauptsächlich beiträgt, werden wir in S. 6, als Schwarz auf b1 eine Dame macht, so verliert
Anhang folgen laffen. er fie sogleich wieder.
4. S b6–d5+ K c7– c6
Buch II. Abschnitt V. §. 6. 83
No. V.
No. III. - "
(Vergl, Stamma No. 43)
(Vergl. Damiano Blatt. 22)
„--- * - - --- - -
54
H
-- Z 2,
Z
ZZ
____ N N
L
N
# ---
- - - %- Z #
N
- Z
- - -
-
- - - - - - - -
-
Die Kräfte find gleich, Weiß wird aber ge
K b8– a8
- -
Z | | | | | - Veränderung.
- --- Th1– h8
S e5–d7+ K b8–b7
S b5– d4
- -
- - - - -
-- -
- Sd7– c5+ Kb7–b6:
Te7–b7+ Kb6–a5
Weiß giebt das Mat im 3ten Zuge. Th8– c8: und muß gewinnen.
Ab fchnitt VI.
B. a u. e r n g e g e n e in a n d e r.
Am Ende des Abschnittes I. in § 6 und in Schwarz ist am Zuge und könnte durch das
$.2 des Abschnittes II. ist schon gezeigt worden, | nach d2 das Spiel unentschieden machen.
in welchen Fällen ein oder mehre Bauern gegen 1. ----------- Td5– e5 †
den einzelnen Königgewinnen, und daß die Dame 2. Te1 – e5: d.3– d2
gegen Dame und Bauer in gewissen Fällen nur 3. Te5– d5 K c6–d5:
remis zu machen pflegt. Ueberhaupt find in dem 4. - d6– d7 d2– d1 D
bis jetzt Gesagten bereits die Regeln entwickelt 5. d7–d8 D + und gewinnt.
worden, wie man mit Figuren gegen einzelne --- -
-----
und Bauer. -)
Z
Stehen sich zweifeindliche B über, N- L
oder : :# --
das Spiel gewöhnlich remis, jedoch giebt es | |--------
- -
FN-
- -
%
hiervon auch wichtige Ausnahmen, auf welche | A-“-
man, besonders ehe '
in der Partie die letz-
ten Steine tauscht, aufmerksam sein muß.
- -- -
Z Z
No. I.
(Vergl. Lolli S. 506.) --
Z- N, N. -7- N„N„N
8. -----------
- Dh8–a1+ No. II.
9. Ka7–b8 remis. (Vergl. dabei Allgaier, 1823, S. 135.)
X Z
1. K e5– f6 Kd7– d8
2. d6– d7 K d8– d'7:
------- --
- - - - - - -
3. Kf6–f7
4. K f7– e6
Kd7–d8
K d8– c7
5. K. e6– e7 K c7– c8
- -- --- 6. Ke7– d6
7. K d6– d7
K c8–b7
K b7– b8
#- - - - - - - 8. K. d7– c6:
9. K c6– d6
K b8– c8
K c8– d8
10. c5– c6 K d8– c8
11. c6– c7 und Weiß gewinnt.
--- -
In dieser Position gewinnt Weiß, jedoch Auch noch auf eine andere Art kann Weiß
würde das Spiel remis sein, wenn die Bauern gewinnen, jedoch muß er stets den Bauern dé
eine Reihe weiter, also aufa3, b6u. a6fänden. aufgeben, nämlich:
1. ----------- K b6– c5 1. K. e5– d4 K d7– d8
2. K c3– d.3 K c5– d5 2. Kd4– c4 K d8 – c8
3. Kd3– e3 Kd5– e5 3. K c4–b4 K c8–b8
4. K e3– f3 K e5– d5, 4. K b4 – a5 K b8– b7
5. d6– d7 K b7– c7
Schwarz sucht so lange als möglich die Entge
genstellung zu behaupten. 6. Ka5– a6 K c7– d7:
5. K f3– f4 K d5– d6 7. Ka6 – b7 K d7– d8
6. K. f4– e4 K d6– e6 8. Klb7– c6: und gewinnt.
7. K. e4– d4 K e6–d6 ---
No, VI.
(Vergl. Walker, 1841, S. 221.)
Z --- s
--------
Z es - - -
- - - -
DiesesSpiel bleibt stets unentschieden. Zieht ZZ “2 -- - - - - -
Weiß an, so behält Schwarz die Entgegenstel
lung und macht remis, ganz in der Art, wie es Z - - - - - --
- -N
im vorhergehenden Beispiele gezeigt ist.
1- ---------- K b7– c6
2. Klb1– c2 K c6– d6, dieses In dieser Stellung gewinnt Weiß, wenn er
war der einzige Zug, welchen Schwarz machen nur nicht gleich c5–c6† vorrückt,da Schwarz
konnte, ohne zu verlieren. den Bauern nicht nehmen, sondern durch Kd7
2. K c2– d2 K d6– c6, nach e6 nach c8 remis machen würde.
durfte der König nicht gehen, weil Weiß durch 1. Kd5– e5 Kd7– c6
4. Kd2– c3 dagegen gewonnen hätte. 2. K e5– d4 K c6– d7
Buch II. Abschnitt VI. §. 2. 87
:: “:
9. K d7– c7 C6– C5
_ _ LE - %
- -
Z
“- - - ------ ---
-
Z.
macht # f7–g7,
-
- - - -- - - - -
-
# -, ----------- 2. K7– f7 "
„ '“
T" "T
2l "T" "T"
““ L.- “- - -
“ Z 6. K.
Klb3–a4 – es
kgWeiß
– 3 und gewinnt. ,
- - - - - - - - A)
Dieses Spiel wird stets remis sein. Kg2– f3
( K fº7–
1. K c4 – d4 K d6– e6 auf je-
-
'– –k -
Kg4–f4 Kf6– e6
den andern Zug hätte Schwarz verloren.
Kf4–g5 und Weiß gewinnt
No. VIII. --- -
2. Kg2–f3 Kg6– f5
- .. -- - - 3. Kf3– e3 Kf5– e6,Schwarz
-
# - * ---------
Z
hat nun
kann da Entgegenstellu
sie,die
ng verloren, aber er
das Feld eA dem feindlichen Kö
nige durch den Bauern d5 gewehrt ist, sehr
Z- z 27 Z
- - -- “ :
- -- - 6. K. f3– e3 Kf7 – e7
7. Ke5– d6 Kf7– f8
8. Kd6– e6 Kf8–g7
9. Ke6– e7 Kg7–g8
10. Ke7–f6 Kg8– h7 Wenn Schwarz anzieht, so macht er durch
11. K. f6– f7 Kh7– h8 1. f6–f5+ remis; zieht Weiß an, fo bleibt
12. Kf7–g6: Kh8–g8 das Spiel ebenfalls unentschieden.
\ - Buch II. Abschnitt VI. §. 2. 89
1. K. e4– d4 K e6– d6
2. K. d4– c4 K d6– c6
3.
4.
K c4– d4 K c6– d6
K. d4– c4 remis.
--------- ---------- - -N
- Z
No, XII.
(Vergl. Ponziani, 1782, S. 182.)
- - - - - --
N--
-
- - -
Z
-
N
Das Spiel bleibt unentschieden.
1. ---------- Kg7– h8, Schwarz
Z --- würde verlieren, wenn er den Bauern vorrückte,
- Z - oder mit dem Könige nach g8 zurückginge.
2. Kg5–h6 Kh8–g8
3. h4–h5 Kg8–h8
4. g4–g5,fände dieser Bauer nun
Der unbewegte Thurmbauer wird gegen noch aufg2, so könnte Weiß den ihm zum Ge
Springer- und Thurmbauer in dieser Stellung winne fehlenden Zug leicht gewinnen.
stets remis machen, denn es zieht Weiß ent 4. ---------- Kh8– g8
weder hö–h6, worauf dann der schwarze 5. g5–g6 h7–g6:
König offenbar von h&º nicht mehr vertrieben 6. h5–g6: Kg8–h8
werden kann, oder der erste Zug ist gs nach
g6; diesen Bauern nimmt Schwarz nicht, son Wäre Weiß mit dem Könige nach f6, statt
dern zieht h7–h6 und macht dadurch eben nach h6 gegangen, so würde das Resultat den
falls remis. -
noch daffelbe bleiben.
Wären die beiden weißen Bauern noch nicht
so weit vorgerückt, und befände sich wenig
stens einer derselben noch unbewegt auf fei
nem ersten Felde, so könnte Weiß, wenn er
mit dem Könige das Feld h6 erreicht hat, das
Spiel dadurch gewinnen, daß er den zurück 2, - - ---
Kf7–g8 (A).
4. Kd6– e6 Kf8–g7
5. K e6–f5 Kg7–f7
6. g5–g6+ Kf7– g7
*7. Kf5–g5 und gewinnt.
-
--- -
(A) N - - - -
N H:
1. K f4– e5 h6– h5 N N- - -%--
2. g4–g5 Kg6–f7 – - -
3. Ke5–d6 Kf7–g8, In dieser Position entscheidet der Zug nicht,
- statt Kf8. sondern die Partie bleibt stets remie. Die Ansich
4. Kd6– es Kg8–g7 | ten der Autoren über dieses Spiel sind sichwider
–# “- sprechend und ihre Ausführungen äußerst unklar
Lolli, welcher dieses Spiel zuerst aufstellt
--- - meint, es müffe Weiß mit den beiden Bauer
(B) - stets gewinnen. Seine Züge find folgende:
1. Kf4–e5 Kg6–g7, 1. ----------- K f5– f4
6. K f6 – f7 Kh7– h8 - - Kf5-e5
7. Kf7–g6 und gewinnt. 3. Kg3-h4 Kh4-g4 h2-h3
--- - h7-h6 Kf5-f6 Kf6-g6 Kg6-f6
4. h2-h3 Kg3-f2 Kf2-f3
(C) Kf5-g5 h7-h5 Kg5-h4 Khes
1. Kf4– e5 Kg6–7, statt h6| 5 . . . . ++"
'
nach h5, oder Kg7. - - Kf3-e4
2. Ke5–f5 Kf7–g7, zöge | - - - - Th7hbTTHETHTTK5hIT
Schwarz hier 2. h6–h5, so geht Weiß g4 7 g2-g3
nach g5 und das Spiel wird ganz dem unter - - - " " TKH-F5T Thöh5
(A) ausgeführten analog. - 8, - - - - - - g2-g4+
3. Kf5– e6 Kg7–g6 Kf5-f6
4. K. e6– e7 h6– h5 9. . . h3-h4 Kg3-f3
5. g4–g5 Kg6–g7 - - Kg5-f5 h6-h5
6. Ke7– e6 Kg7–g6 10. Kf2-f3 Kf3-e4 Ke4-e5 Ke5-e4
7. Ke6– e5 Kg6–f7 Kf5-g5 Kg5-g4 h7-h5 h5-h4
8. Ke5– d6 Kf7– f8 11. -
Kf:3-e3 Ke3-f2 – -
Kf5-e5- Ke5-f6 –
Kf:3-f4 Kf4-g3 h3-h4+ Kg3-f3 Kf3-e4 – V
g2-g3 --- -
92 Buch II. Abschnitt VI. §. 2.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
, 16.
- g2-g4 Kf4-f5 +
d h7-h6 Kg6-g7 " -
27. -
- h6-h5
28. --- h2- h3 Ke2-e3 g3-g4
- - Ke4-f5 h7-h6 Kf5-e5 h6-h5
29. Ke2-f:3 h2-h3 g3-g4†
Kf5-g5 Kg5-f5 Kf5-g5
30 h2-h3 Ke2-f2 g2-g3+ Kf2-f3 –
- h7-h6 Ke4-f4 Kf4-f5 h6-h5 –
31. -
h2-h3 –
3 h7-h6 – -
---
Kg5-f5 –
oder:
1. K b4– c5 Ka7– b8, statt Ka8.
2. K c5– b6 K b8– a8
3. Klb6– c7, aber nicht a5–a6, wie
dies Stein S. 213 Note (b) voraussetzt, weil
Schwarz den Bauern nicht nehmen würde.
3. - - - - - - - - - - K a8– a7
4. a5– a6 und Weiß gewinnt.
-
-
---
g3-g4 h2-h3 h3-h4_ +
/ Kf6-g6 Kg6-f6 -
No. XVIII.
Kf4 e5 h2-h3 --
Kg6-g5 -
T T T
- - -------------
% Z
T.
Kf3-g3
1 h7-h6
h3-h4+ –
Kg5-g6 – -- - -
No. XVII.
N
----------
---
N
N
Z Z
T
-
E
-
Z
- -Z-
- - - - - -- Z
Z
--------
5. K. d2– d3 b6– b5
No. XIX 6. a4– a5 b5–b4
7. a5– a6 und Weiß gewinnt.
Hätte hingegen Weiß den ersten Zug, so
"N - %
würde er noch leichter gewinnen.
Z %
1. K c2– b3 b7– b6, oder Kc5
nach b5 (C).
2. a2– a4 b6– b5
"3. a4– a5 b5– b4
- -
* Z - - - - “- Z
4. a5– a6 und Weiß gewinnt.
--- -
L | | | | | | | | 1. K c2– b3 K c5– b5
(C)
Z 2. a2– a3 K b5– a5
--- 3. Klb3– c3 Ka5– b5
4. K c3– d4 Kb5– a4
5. Kd4– c4 Ka4– a5und Weiß
Weiß gewinnt mit und ohne den Zug gewinnt, wie es in No. XVIII. gezeigt ist.
1. ------------ K c5– C4 No. XX.
2. a2– a3, falsch, beffer ist KC2
nach d2 (B).
2. . . . . . . . . . . . . b7– b5
3. b2–b3+ oder 3. b2–b4j.(A). - - - -- - - -
3. -----------
4. K c2– c3
K c4– c5
b5–b4† - - V - -- -
N -*-
-
--- Z -
5. a3– b4 + K c5–b5
- - - - - - - -
(A)
K c5 – c4
1. - - - -- - - - - -
# #- - - - - -- Z
2. a2– a3 b7– b5
3. b2– b4 K c4– d5
Weiß wird mit und gegen den Zug gewinnen
4. K c2– d.3 K d5– e5 1. --------- Ka4– b4
5. Kd3– e3 K e5– d5 2. Kf4 – e4 Kb4– c4
6. K. e3– f4 K d5– d4 3. Ke4– e3 b5– b4
4. Ke3– e4 b4–b3
Man vergleiche übrigens hierzu No. 1X.die D a2–a3 und Weiß gewinnt.
fes Paragraphen. --- -
. Abschnitt VI. §. 2. 95
1. f4– e5: Kf7– e7
2. K e3– d.3 K e7– d'7
%
N 3. Kd3– c4um dann nach dSzuziehen.
3. . . . . . . . . . . . K d7– e6
4. K c4–d4 und Weiß gewinnt.
ZA
– -
-
No, XXIII.
Z
2,
-
- Z
L
1. c4– c5 K c7– C8, zöge
Schwarz 1. b7–b6, so nimmt Weiß diesen
Bauern nicht, sondern geht c5– c6. --- ---------
2. K b5– b6 K c8– b8
3. c5– c6 K b8– a8
4. Klb6– c7 und Weiß gewinnt. Dieses Spiel wird Weiß mit dem Zuge ge
--- -
*- 3. Kc3–d4 - K c6–d6
4. c2– c3 K d6– c6
Z
5. c3– C4 d5– c4 :
6. K. d4– c4: K c6– d6
7. Kc4–d4 und Weiß gewinnt.
-
---
(A)
K. d2– c3 K c5– d5
K c3– d3 d7– d6
c2– c3 K d5– c5
e2– e4 d6– d5
Z - - - Z e4– e5 und Weiß gewinnt.
- ""
In ähnlichen Positionen, sagt Walker –
S. 220, müffe Weiß, um zu gewinnen, nicht Zieht Schwarz an, so kann er das Spiel
den Bauern schlagen, sondern f4–f5 vor unentschieden machen.
bei ziehen, da sonst Schwarz mit dem Könige 1. ---------- K c5– c4
nach e7 zöge und den Bauern auf e5 nicht 2. d7– d5
c2 – C3
eher angriffe, bis Weiß mit seinem Könige auf 3. e2– e3 K c4– c5
f4 oder dA fände,wodurch dasSpiel remis wer 4. K. d2– d.3 K c5– c6
den würde. Wir wollen nun zeigen, daß Weiß 5. c3– c4 K c6–d6
ebenfalls gewinnt, wenn er den Bauern nimmt
96 Buch II. Abschnitt VI. §. 2 und 3.
No. XXIV. Schwarz beide weiße Bauern nimmt. Ist aber
(Vergl. Walker, 1841, S. 219.) Weiß am Zuge, fo spielt er:
1. h.2– h4 a7–a5
2. Kf2– e2 a5– a4
3. K. e2– d2 a4– a3
4. Kd2– c2 K f4– f5
- - - - - -
- 5. Kc2–b3 Kf5–g6
6. f3–f4,wollte WeißdenBauern
| | | | | | a3 gleich nehmen, so würde Schwarz durch
Kg6– h5 remis machen.
6. . . . . . . . . . . Kg6–h5
--------
---- --------
#| | | | | | | |
7. f4–f5 und Weißgewinnt,in
---
dem Schwarz keinen dieser Bauern nehmen kann,
ohne daß der andere ungehindertzur Damegeht
“--------
Das Spiel bleibt unentschieden. §. 3. König und zwei Bauern, gegen Kö
1. Ka4– a3 Ka6– b6 nig und zwei Bauern.
2. K. a3– b2 K b6– a5 -- No. I.
(Vergl. Philidor, 1803, S. 143.)
3. K. b2– b3 K a5– a6
4. Klb3– c3 K a6– a5
5. a2– a3 K a5– a4
6. K c3– d.3 Ka4– a3:
7. K. d.3– e4 K a3– b3 Z
8. K. e4– d3 K b3–b4
9. K. d.3– d2 K b4 – c4 : %-Z
Z
10. Kd2– C2 u. das Spiel ist remis.
-
-
No, XXV.
(Vergl. Walker, 1841, S. 224.)
- - - -- -
-------- …-
Dieses Spiel bleibt stets unentschieden.
1. Kd3– e3 Kd5– e5
2. K e3– f3 K e5–f5
3. Kf3–g3 K f5– e5
% Z 4. Kg3–g4 Ke5– f6
L 5. Kg4–g3 Kf6– e5
#-
- 232“ -33
6. Kg3–f3 Ke5–f5
No, IV,
#
-
“
N
Weiß muß stets gewinnen.
1. - - - - - - - - - - - h7– h6
# - /// N
Kf8 – f7 Kh8– h7
N
Z
Kf7–f6 h6–g5:
Schwarz zieht und gewinnt.
h4–g5: Kh7–hs 1. - - - - - - - - - - Kd4– c3,durchden
Kf6–g6: Kh8–g8 Zug f5–f4 würde Schwarz das Spiel remis
K E6 h6 Kg8– h8 gemacht haben.
g5–g6 Kh8–g8 - 2. K f2– e2 K c3– b2
g6–g7 Kg8–f7 3. K. e2– d2 K b2– a2:
- . Kh6– h7 und Weiß gewinnt.
4. Kd2– c2 f5–f4u.Schwarz
Hätte Weiß den ersten Zug gehabt, so würde
gewinnt. - –
" er gleich Kf8–f7 gezogen haben.
No. W.
No, III.
(Vergl. Nieveld Fig. 106–112)
- -, -- N
N
Z Z Z, - - - - - -
N
I -- - - - -
- - - - - - - - %
Z - - -
%-7-
„ Z
- - - - -- -
- - -
---
winnt. -
Z
(A)
- 1. . . . . . . . . . . . g4–g3
2. h.2– h3 K. e4– d4
# #Q Z 3. K. e2 – f3
4. Kf3–g4, statt Kf3–e2
K. d4– e5
4. ----------- K. e5– e4
Weiß zieht und gewinnt. 5. Kg4–h4: Ke4– e3
1. b2– b4 f7– f5 6. Kh4–g4 f4– f3
2. b4– b5 f5– f4 7. g2– f3 g3–g2 undg
3. b5– b6 f4 – f3 winnt." - ---
4. b6– b7 f3– f2
5. b7– b8 D f2– f1 D Veränderung.
6. D b8– b5+ D f1 – b5+ 1- - - - - - - - - - - g4–g3
7. Ka5– b5: Kh5–g4 2" h2–g3:, statt h2–h3
8. a2– a4 und Weiß gewinnt. 2. . . . . . .. . . . h4–g3:
--- -
3. Ke2–f1 : K. e4– e3
4. Kf1 – e1 K e3– d3
5., Kehl – f1 K d.3– d2
§. 4. König und zwei Bauern, gegen 6. Kf1–g1 K d2– e2
König und drei Bauern. 7. Kg1 –h1 f4– f3 und ge
winnt. - - ---
No, I.
(Vergl. Lolli S. 489.) Zöge Weiß in diesem Spiele zuerst, so würde
-
Z N-
-
Z Z es Schwarz ebenfalls gewinnen.
--
- 1. Ke2–f2, oder 1. g–g3 (B)
N L N denn alle anderen Varianten werden den vorher
Z
ausgeführten Spielen gleich.
---
1. ---------- g4–g3+
---N N L #
2. Kf2–g1 Ke4–e3
-- -
-Z
3. Kg1 – h1 f4– f3
------ 4. g2–f3: Ke3–f2 -
-- 5. h.2–g3: h4–g3: und ge
winnt. - ---
Schwarz wird stets gewinnen. (B)
1. . . . . . . . . . g4–g3 1. g2–g3, statt Ke2–f2
2. h.2– h3 oder der Bauer nimmt 2. - - - - - - - - - - - h4–g3:
(f. Veränderung). 3. h.2–g3 f4–f3+
2. . . . . . . . . . K. e4– d4 4. Ke2– f2 K e4– d3
3. Ke2–f3, ginge der König nach 5. Kf2– f1 f3– f2
d2, so würde Schwarz durch 3. f4 –f3 ge 6. Kf1 – f2: K. d.3– d2
Winnen.
7. Kf2–f1 K d2 – e3 und ge
3. …..…….………….… Kd4– e5. Noch winnt. -
---
Buch II. Abschnitt VI. §. 4 und 5. 99
unentschieden.
1. h4– h5
/
g6– h5:
- - - -- - - --
2. g4–h5: K c8– d7
3. K f4 – f5 K d7– e7
Z - - - - - --
- - Z Z
4. K f5–g6 Ke7– e6 -
%
5. Kg6– h6: Ke6– f7
6. K. h6– h7 f6– f5 - --
7. h5– h6 f5– f4
8. Kh7– h8 f4– f3 . "
9 h6– h7 f3 – fº2 Ist in dieser Stellung Weiß am Zuge, so
> pat. ---
ist es pat, indem der König nach h1 zieht.
Ziehen dagegen die Bauern an, so müffen fie
No. III. gewinnen.
(Vergl. Lolli S. 476.) No, II.
Z
„-- --- - # #
# #
--- # # Z
ZZ
- - - -- - --- - N
%
_ _ _
N.
%
-
Z/
ZZ
- CR
. --
. .
Z
]
- -
Philidorian S. 124.)
- - - -
… - Z
-% N
- - -
Z
| | | | - N ZZ
i |-
j|k|
l
Z
- -
Z% --
Z
|
- - -
-
- -
PN
-- -
-
-- - - - -
N 2% - Z - % -
--------
F
---
- - - - -- - Z
9. Kg3–h2 f4–f3
| | | | | |
33
Z
-
--
Z
-- -- --
-
- - K Z2 -
P1 E5
-
Z4
. Kg2–h2 f5–f4 -
Der König hält die Bauern stets auf . Kh2–glu, hält dieBauernauf
1. Kf3–g4 h7–h6 = -
Oder:
g7–g6
1. - -- - - - - - - -
2. Kg5–g4 h7–h5+
3. Kg4–h4 aber nicht Kg4–g5.
-
Z
-# -# - - - - - - - Z
% d ----------------
-
-------- -
-- Z
- -
L
% -
- N Z ---
-
-- Z
Z
Z
2
Z - N - --
1. Kg5–f4 h5– h4
N, N. N„F„N - 2. K f4 – f3
3. Kf3 –g2 oder (A) f5– f4
g6–g5
+
– -
(A)
nun g5–g4 so ist die Stellung gleich der vor 1. Kg5–f4 h5 – h4
hergehenden, geht hingegen f5 – f4 + oder h5 2. K f4 – f3 g6– g5
nach h4“, so erhalten wir die folgende Position. | 3. Kf3– f2, statt Kg2 h4– h3
No. X. 4. Kf2– g3 g5–g4
5. Kg3– h2 f5– f4
-
+
No, XII.
Z 2“
-N--
- -
- - - - - --- -
N - -
-
N.
-- - -
-- - -
--
----
-
L -
- Z
-
%
- -
-- - - -
- L- -
| | | | | |
- 1. . . . . . . . . . . f7–f6, dieser
Z
Bauer würde gleich zwei Schritte gegangen sein,
wenn Weiß 1. Kg2–f3 angezogen hätte.
2. Kg2 –f3 f6–f5
3. Kf3–g2 f5–f4
4. Kg2–gt f4–f3u.gewinnt,
---
Buch II. Abschnitt VI. §. 5.
No. XVII. Schwarzwird gewinnen, da er mit seinen Bauern
gegen den feindlichen König eine der Positionen
"- - - - - -„Z
- III. Klaffe einnehmen kann.
Hätte hingegen Weiß den Anzug, so ist das
Spiel für ihn gewonnen, und zwar hält er die
Bauern sogar in einer Position der I.Klaffe auf
Z 1. Kld1–e2 g7–g5,
“ oder h7– h5 (A)
2. K. e2– f3 f7–f5
3. Kf3–g3 und erlangt eine Po
- --
N
fition der ersten Klaffe.
. (A)
- - '- - “-- -“
- - 1. Kd 1 – e2 h7–h, dieser
Zug ist besser als 1. g7–g5, weil Schwarz
- - wenigstens leicht remis machen kann, falls der
1- - - - - - - - - - - „g 7–g6 König einmal falsch zieht (vergl. B).
2. Kg1–g2 g6–g5 2. K. e2 – f3 f7– f5
3. Kg2–g 1 g5–g4 3. Kf3–g3(B) g7– Weiß ge
4. Kg1 –g2 g4–– g3 --- -
" --
--- winnt und zwar aus einer Position der I. Klaff.
Um zu ermitteln,zu welcher Klaffe eine Stel (B)
lung gehört, die von den hier als Beispiele ge 1. K d1 – e2 h7– h5
gebenen abweicht, muß man aus dieser Stel 2. K. e2– f3 f7– f5
lung so lange fortspielen und sich dabei über 3. K f3– f4, durch diesen Zug bleibt
zeugen, daß man von beiden Seiten die besten das Spiel unentschieden.
Züge thut, bis man zu einer der ausgeführten 3. -------------
Positionen gelangt. Zur Erläuterung dieser Re 4. K. f4– e5
gel soll das folgende Beispiel dienen. -
5. K e5– d6 h3– h2
No. XVIII. 6. K. d6– d7 h2– h1 D
Z 7 c6– c7+ Kb8–a7
% 8. c7– c8 D u. macht remis.Stände
Z
bei welcher lediglich der Zug entscheidet c. Wenn auch die Positionen der zweiten Klaffe
Befinden sich beide Könige in Positionen der nicht auf beiden Seiten dieselben sind, so wird
II. Klaffe, so wird der zuerst Ziehende verlieren, doch immer der Anziehende verlieren, z.B.:
da er das einzige Feld, von welchem aus er die
No, XXI.
feindlichen Bauern aufhalten kann, verlaffen muß.
NO, XIX.
-
- - - „. -
-
- '-
------------
- -1 K b4– a5
-
2 C4 – C5 Ka5– a6
3. b3– b4 K a6– b7
4. a4– a5 K b7– b8
5. b4– b5 K b8 – b7
6. b5– b6 f4– f3
1. a4–a5+ K b6– c7 7. Kh2– g3 und Weiß gewinnt.
-
2. a5– a6 K c7– b6 -
+-
3. Kg3–f2 h5– h4 und ge Eine Position der zweiten Klaffe verliert stets
winnt. - --- gegen eine Stellung der ersten Klaffe, weil bei
No. XX. dieser der König zwischen zweiFeldern die Wahl
(Vergl. Bell's Life, 7. Juni 1840.) hat, bei jener aber gefangen steht.
Z -------------- - --- - --- No. XXII.
- --
2. - Z ---
NN - Z
ZN
N --
L X, -
FN FEN
Z - --------
DEL ZZZ
-
FF -
- Z
- %
Z Z -“ --------
#
Der Anziehende verliert.
1. ---------- g5– g4
2. Kg2–g1 Kb7– b8 Weiß gewinnt stets, mit und ohne den Anzug
14 -
106 Buch II. Abschnitt VI. §. 5.
+ -
Z
die weißen Bauern nicht aufhalten kann. 2.
Was aber das Verhältniß zur dritten Klaffe -,
L -- -
--
-
winnen, schon hervor, daß sowohl die erste, als -
---
die zweite Klaffe gegen die dritte stets gewin - - -- -
nen müffen.
No. XXIII. ---
ZZ ----------- ---
N N ------------ Der Anziehende gewinnt.
Z2 Z
1. a3–a4+ Kb5– c6,gingeder
Könignacha6, so könnte Weiß2. Kg4–f3ziehen.
2. a4– a5 h6–h5+
------------------ % N 3. Kg4–f3 h5–h4, aufKc6
nach b5 folgt Kf3–f2.
4. a5 –a6 und Weiß gewinnt.
– -
2 No. XXV.
Von Cochrane (vergl. Palamède, 1836, LXIII)
22'“ %
X - Z
%
- Z
N, N.
N
Schwarz gewinnt, auch gegen den Zug
1. K f3– f2 h4– h3
- - 2. T- - Z Z
2. Kf2–g3 g5– g4 Z
3. Kg3– h2 f5– f4 ZW----
-
--- N“
4. c4 – c5+ K b6– c6
Z
5. a4– a5 K c6–b5 und ge -
winnt. - –
fen sind, daß sie nach gleich viel Zügen aber Der Anziehende gewinnt.
mals in einander ähnliche Stellungen der er 1. C4– C5 "f5–f4, ginge
ften oder dritten Klaffe übergehen, oder ob dies Schwarz hier 1. Ka6–b5, so müßte er eben
nicht der Fall ist, und zwar wird im ersten falls verlieren, da er eine Position der zweiten
Falle der Anziehende gewinnen,im zweiten hängt Klaffe dadurch einnehmen würde,während Weiß
aber Alles von der günstigeren Stellung ab. durch Kh3–h2 noch immer die schwarzen
In den folgenden Beispielen werden erst ganz Bauern aufhalten könnte.
gleiche, dann gleich starke und endlich entschie 2. c5– c6 f4 – f3
den ungleiche Positionen zusammen gestellt wer 3. b4– b5+ Ka6– a7
den, woran sich die gegebene Regel praktisch be 4. c6– c7 und Weißgewinnt.
währen wird. – -
Buch II. Abschnitt VI. §. 5. 107
No. xxv. N. www.T
Z “
“T“
- || |- -| |--------
- - ------
- - --
7. ---1840.) Z --- -
|
Z N
“-- - - - -- - -
---------- -- -
- --- -
- - % 23-
“- -Z. % Z
-
… N“-
ZL Z
-------Z-
Z
7-
---
ZZ
47- - - - -- - - -- - - - Z
“| |--------
ine Stell II. Kl d Kö- | | - Z -
Unt : - Z
N
--- -
N
%
N.
-
Kg2– h2 f5– f -/TV- - N Z
E 5 4 %- Z N N - - - 7
--------
-
%
# %
N.
eine Position der dritten Klaffe eingenommen und - -
g2 gewinnen, zöge jedoch Schwarz nicht den Die eben erläuterte Regel muß auch auf
König, so würde das Spiel dem Folgenden
solche Stellungen ausgedehnt werden, welche erst
ganz ähnlich. nach einigen Zügen zu Positionen der ersten oder
1. - - - - - -- - - - - h5– h4+
zweiten Klaffe werden. Es muß nämlich auch
2. Kg3– h2, durch Kg3–g2 hätte
dann Derjenige, welcher eine Position der zwei
Weiß verloren.
2. ----------- f5– f4
ten Klaffe einnimmt, während sein Gegner eine
der ersten Klaffe hat, verlieren.
3. c4– c5, geht nun Schwarz mit
dem Könige zwischen die Bauern, so gewinnt NO. XXX.
Weiß durch 4. Kh2–g2.
3 - - - - - - - - - - - - f4– f3
4. C5'– C6 g5–g4
5.
6.
b4– b5+ K a6– a7
b5– b6+ K a7–b8
ein - - -
7. c6– c7+ Kb8– c8
8. a5– a6 f3– f2
9. Kh2–g2 g4– g3 - --
(!) Kg2–f1
10 h4– h3
14 a6–a7 und Weiß gewinnt
– - -
Es ist schon in No. XXIII. gezeigt worden, -- -
- - N - N.
daß eine Stellung der dritten Klaffe stets gegen
eine der ersten Klaffe verliert, ebenso ist schon
bewiesen, daß auch die zweite Klaffe stets gegen
- -
die erste verliert. Um den letzten Satz noch deut - Weiß gewinnt stets.
licher zu machen und um eine erweiternde Fol
1. Kg2–g3 g7–g6
gerung daraus zu ziehen, wollen wir noch die
beiden folgenden Beispiele anführen. 2. b2– b4 g6–g5
-
3. Kg3–g2 und Weiß gewinnt.
NO, XXIX. -
– -
–
nen, da er den Bauern f7 noch nicht gezogen hat.
1. Kg2–h3, zöge er einen Bauern,
N0, XXXII. so würde Schwarz mit seinem Könige die Bauern
(Vergl. Bell's Life, 7. Juni 1840.)
feststellen. -
L - - 1. - - - - - - - - - - K c6– b7
2. Kh3–g2 Kb7– a6
3. Kg2– f3 f7– f5
4. Kf3–g2 f5– f4
5. c4– c5 K a6– b5 -
Weiß: König f3; Bauern a5, b4 und c4. Schwarz: König c6; Bauern f5, g5 und h4.
In dieser Position gewinnt der Anziehende.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
10.
a:5-a6 Kf1-g2 b4-b5 C4-C5 ---
Klb7-c8 Kc8- b8 Kb8-a7 f5-f4 -
11. d, h4-h3
C4-C5
g5-g4 c'5-C6
Kc8-b8 b4-b5
g4-g3 b5-b6
h3-h2 c6-c7++
Kb8-c8–
12.
C4-C5 c5-c6 a5-a6 b4-b5 ---
Klb7-a8 h4-h3 f5-f4 " Ka8-b8 –
18.
a5-a6 Kg2-gl +
f5.f4 g5-g4 -
) Einen Bauern durfte Weiß hier nicht ziehen, *) Da nun beide Theile Positionen der zweiten
aber auch dieser Zug Kg2–h2 ist nicht Klaffe inne haben, aber Schwarz jetzt zuerst
richtig, obgleich er auf den ersten Blick gut ziehen muß, so wird Weiß nothwendig ge
zu fein fcheint. -
winnen.
-) 2. Kg2–f2 ist ein Fehlzug, wir führen *) Ginge hier Schwarz 3. h4–h3, so würde
ihn aber aus, um zu zeigen, wiedie gering Weiß mit seinen Bauern den König angrei
fen Fehler benutzt werden müffen. fen und durch das Tempo, welches er we
2) Dieser Zug ist richtig und macht das Spiel gen des Anzuges voraus hat, gewinnen.
für Weiß gewonnen. 1) Im zweiten Zuge Kb7–c7 oder Kb7–cß
*) Auch auf jeden andern Bauernzug würde ist nicht gut, da Schwarz dadurch eine Po
Schwarz verlieren. fition der dritten Klaffe einnimmt.
Buch II. Abschnitt VI. §. 5. 111
Da wir nun die drei Klaffen vollständig fie am 7. Juni 1840 in Bell's Life bekannt
durchgenommen haben und somit die Regeln für machte und später 1841 in die letzte Auflage
alle möglichen Stellungen begründet sind, wollen feines Werkes S. 231 aufnahm.
wir jetzt das Gefundene auf einige besonders 1. Kd1– e2, dieses ist der entschei
schwere Beispiele anwenden, und zwar werden dende Zug, denn durch 1. a2–a4 würde das
wir dazu Positionen wählen, welche bereits von Spiel, wie wir nachher zeigen werden, unent
den Autoren aufgestellt, aber von diesen nicht schieden bleiben.
immer richtig durchgeführt sind. 1. - - - - -- - - - - Ke8–d7. Es ist
Kld1 – e2 f7 – f5
c2– c4 K e8 – d7
a4– a5 Kd7– c6 5. ---------- h5– h4,
K. e2– f3 h5– h4 - statt gö–g4+
-
K f3– f4 K c6 – c5 6. Kf3–g4 K c6–b7
7. C4– c5 f7– f6
- Wer in dieser jetzigen Stellung den letzten 8. b2 – b4 Kh7– b8
noch unbewegten Bauern zieht, muß verlieren, 9. b4–b5 und Weiß gewinnt.
wie dies aus den folgenden Spielen sich ergiebt. – -
1. a2–a4 h7– h5
2 c2–c4 Ke8– d7 (C)
3. a4– a5 Kd7– c6
4. Kd 1 – e2 f7– f5
". Ke2–f2 h5– h4
6 b2– b4, durch 6. Kf2 – f3
wäre es remis.
---------------
N
-
“- - - Z% “- %- -- -- Z
%-77 - %,
- - %
- N - - N
“- % %
Z2-Z -
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-
- - - -- %
-- -
Z
-
- -- - *** -
--
-
Z
Z Z
Z
WENN
e --------
en den ersten s “
bleibt - ------ -- -
.
verlieren, wenn er den Bauern f5 nähme.
. .“ - - Dieses
- Spiel
- -bleibt mit- der- italiänischen
- - Re
2- - - - - -- - - - - K fº7– f6 gel des passar battaglia unentschieden, sonst
3. K c3– d4 f5– f4 muß es aber Schwarz verlieren. Koch hatte die
4. Kd4– e4 f4–f3 den Unterschied unbemerktgelaffen und führte das
5. Ke4– f3: Kf6– e5 Spiel überhaupt als remis in seiner Schachspiel
116 Buch II. Abschnitt VI. §. 6.
- -- - 3 b2-b4 Kd2-d3
TTFT-FT a2-aß
Kd5-d6
-- - - 4. - - - e
“[.. „F“:
gende Spielart wählt.
a a2-a4 - Kd2-d3
1. K. e4– e5
2. T c6– c7:
K c8– d8
K d8– c7:
a7- ab Ke4-d5 b6-b5 “
a4-b5: KdB".
3. Ke5– e6 K c7– d8 10. RFTEFTC6-b5:
- c5:
:
4. Ke6–d6 g7–g5 -"
5. Kd6– c6 Kd8 – c8 -
C6-C5 b6-C5:
Buch II. Abschnitt VI. §. 6. 417
1. - -- - - - - - - g4–g3 Veränderung.
2. h.2–g3: h4– h3 u.gewinnt. 1. Ke2–f3 Kg5– f5
-
---
2. d4– d5 e6– d5:
No, VII.
3. e5– e6 K f5– e6:
(Vergl. Walker, 1841, S. 230.)
4. K f3– f4 : K. e6– f6
5. K. f4– e3 K f6– e5
6. K. e3– d.3 K e5– f4
7. Kd3– d4 Kf4– g3
-
-
--
No, VIII.
- - - - - - -
-
L
In dieser Stellung bleibt das Spiel stets
unentschieden.
1. Ke2–f2, durch den Zug Kf3
würde Weiß verloren haben (s. die Veränderung).
1. . . . . . . . . . . K. g5–g6
2. Kf2– g2 Kg6–g5, ginge
- - -- - - - - -
Schwarz 2 Kg6–f5, so würde Weißgewinnen, Weiß ist am Zuge und wird leicht gewinnen,
indem er 3. Kg2–f3 und dann Kf3–e4zöge. wie es sich aus der folgenden Tabelle ergiebt.
5. 6. 7. 8. 9, 1(). 11. 12.
H
- - --- - Z
Z '
No, II,
(Vergl. Ponziani, S. 209. und Philidorian S.22)
TT
Weiß zieht und macht remis.
- -- - - - -- -
1. c5– c6 Kd5– d6, wenn
Schwarz den Bauern c6 nimmt, so gewinnt
Weiß durch 2. b5–b6.
-----------
2. c6– b7: Kd6– c7
3. a5– a6 und das Spiel bleibt un--
entschieden. > >
wohl
voh
9. a7–a8D+ und das Spiel bleibt
tschieden, d “ :: - -
s könnte etwa folgen: „------ N N
No. IV.
N N
: 2.
-
---
%
- - --
- -
-
- ZZ
--------
Z
- -
- - (Vergl. “". S. 229.) - - -
--- „“
cher ist als Weiß.
Z- i . . -- -
- 1. K. b2– b3
2. c3– c4
K. d.3– e2
K. e2– f3:
i N C4– c5 g5–g4
-
# # -7, 6. :: ''n
Z
-- L
- Z Z -- Z -- - - -- N
-
-
6. E- e3 – f5 und das
- bleibt – --- -
L) - - (Vergl.No.
- - - Kc7-d7 – 2. 3.4.)
10. e5-eß h4-g5: KC5-d5 Kd5-e4 - Ke4-f4
g6-g5 h6-g5: g5-g4 KC7- d0 Kd6-e6:
II. - - Kc5-b6 Kb6- c5 h4-g5: g5-g6 g6-g7
KC7-d7 h7-h5 g6-g5 h5-h4 Kd7-eG Ketö-f7
I2 - Kb6-05 Kc5-d4 h4-g5: Kd4-e4
- - h7- h6 Kd7-e6 g6-g5 h6-g5: g5-g4
I3 e4-e5 f4-e5: e5-eß Kc5-d5 Kd5-e5 Ke5-f4 h2-g3: –
" fG-eB: g7-g5 h7-h5 g5-g4 h5-h4 g4-g3 h4-g3: –
14 KC5- d5 ### Kd5-e5 Ke5-f5 –
- Kc7-d7 Kd7-e1 h7-h6 -
: “+++ - - -
13. a7– a8D+ Kb7– a8:
- 14. K c5– c6 : K. a8– b8
--- 15. b6– b7 K b8– a7
e5-e6+ Kc5-d6 e6-e7 e7-e8 D – 16 K c6– c7 und gewinnt.
Kf7-g7: h4-h3 h3-h2 h2-h1 D – --- --
Ke4-f4 Kf4-g3: –
g4-g3 Ke6-e5: – No, VIII.
N N N -
3-g2
“ :
g4-g3
Kd7-eb:
Ke6- e5: –
g2-gID
" F|-- - #-- - #- -- - #- ## --
-
––
g5-g6 – - - 27
---
-
--- -- -- - - -- -- -- -- -- -
-- - - - - -
(Vergl. s“ vn No. LXII.) --
-------
- - - - " || “ 2. Kd2– d.3 K f6– e5
- - %
Z
Z
L%
-- --N winnt.
3. – K – es und ge
---
- Z --%,
Z Es würde nutzlos sein, den überdies schon
- N-“ - - langen AbschnittVI. noch durch andere Beispiele
über Bauernpositionen, deren sich unzählige auf
22-Z
-- Z
stellen laffen, zu vergrößern. Der Spieler muß
L % Z sich bemühen, in den einzelnen ihm vorkommen
-- -
-- - | den Fällen die richtige Spielartzu entdecken, denn
- - *-
eine allumfaffende Analyse derselben läßt sich nicht
Z
ZF im Voraus aufstellen.
16
-
Künstliche Endspiele.
Mit dem Ausdrucke „künstliche Endspiele“ zu einem eleganten Endspiele,welches sichihm dar
bezeichnen wir alle diejenigen Endungen, in wel bieten möchte, leichter aufzufaffen. Im Allgemei
chen das Spiel durch überraschende Züge plötz nen muß man aber gewiß sagen, daß bei einem
lich zur Entscheidung gebracht wird, oder in de solchen Studium mehr Unterhaltung als wahre
nen das Mat unter vorher bestimmten, erschwe Belehrung zu gewinnen sei.
renden Bedingungen erzwungen werden soll. Die Von den ältern Autoren haben sich viele da
letztere Klaffe von Endspielen kann natürlich auf mit beschäftigt finnreiche Probleme aufzustellen,
die Theorie des Spiels von keinem Einfluß sein, und es würden hier besonders die, in den Wer
und die erstere verliert ebenfalls für den Theo ken eines Damiano, Salvio, Lolli, Cozio,
retiker an Intereffe, weil sich keine allgemeinen Ponziani, Stamma befindlichen Sammlun
Regeln für die feinen und geistreichen Züge auf gen anzuführen sein. Außerdemgiebt es aber auch
stellen laffen, in denen allein die Schönheit die eine nicht geringe Zahl neuerer Bücher, welche
fer Endspiele besteht. Es muß vielmehr stets dem ausschließlich Endspiele enthalten, wie: Mau
Scharfblick des Spielers überlaffen bleiben, in villon's Unterhaltungen, Mendheim's Ta
der lebenden Partie selbst zu beurtheilen, in wel fchenbuch und Mendheim's Aufgaben, Lewis
cher Stellung er vielleicht durch Aufopferung der Chess Problems, Schmidt's Schachräthel,
Dame ein ersticktes Mat oder, in einer bedräng Anderffen's Aufgaben, D'Orville's Pro
ten Lage, noch ein Remisspiel erzwingen möge. blèmes d'Echecs und mehre andere.
Wir machen aber den Anfänger daraufaufmerk Denjenigen,welche ein besonderesInteresse am
fam, daß er bedachtsam mit solchen Opfern ver Auflösen solcher Endspiele finden, empfehlen wir
fahre und fich nicht eher dazu entschließe, bis er noch die französische Monatsschrift „Le Pala
mit völliger Klarheit das Resultat eines Planes mède“ und die englische „The Chess Players
sicher berechnet hat und fich aller möglichen Va Chronicle“, welche beide in jeder Nummer einige
rianten bewußt ist. Denn junge Spieler pflegen neue Aufgaben enthalten.
fehr geneigt zu sein, für einen momentanen An Weiß ist am Zuge und macht in 3Zügen mat.
griff, ohne die Folgen genügend zu erwägen, Et
was Preis zu geben, indem fie meinen, daß man
alle ermüdenden und mitunter langweiligen Spiele
vermeiden müffe, da ja doch nicht immer der Ge
winnende am besten spiele, sondern derjenige, wel
2-3
cher die meisten brillanten und überraschendenZüge
thue. Diese Ansicht ist aber vollkommen irrig,
W
denn offenbar hat der am besten gespielt, der den
Sieg davon trägt, mag er nun durch feine ei
genen guten Züge oder durch des Gegners Fehl ------------
züge gewinnen. Tritt der letztere Fall ein, so hat C -
er, wenn auch nicht gut, doch immer weniger --- - *** -
schlecht als fein Gegner gespielt.
Das öftere Durchspielen und Auflösen von
künstlichen Endspielen kann nur insofern Nutzen
N N- - -
gewähren, als es die Erfindungsgabe des Spie 1. f2–f4+ e4–f3:
lers stärkt und ihn dadurch in den Stand fetzt, 2. S. d4 – f3 S e5– f3:
in der lebenden Partie die paffende Gelegenheit 3. D c7– f4+ Mat.
Buch II. Anhang. 123
Weiß zwingt den Schwarzen, ihn mit der 27. e5– e6 D a2– a3
Dame mat zu (v.
Z ots) 28. "T “
E | | | | | | # # # ###
D 33. h7– h8S D a2– a3
- s 34. S h8–g6 D a3–a2
- - -- - - - - - - -: “:
| | | | | || # # # ###
- -# -- #- - N-A - - Mat.
-
Veränderung beim 13ten Zuge.
- -
Wir wissen nicht, ob die hier gegebene Auf
lösung, in höchstens 42 Zügen, diejenige ist,
welche der Autor im Sinne hatte, da fich unter
den Papieren des Verstorbenen nur die Stellung - - - -- - - -
mit der obigen Angabe der Bedingung, ohne
Lösung, befand. _ _ _ _
1.
2.
3.
4.
T c5– c4†
D a8– c6 +
L e3– b6+
L b6– d8+
K b6– b5
K b5– a5
K a5– a6
K a6– a7
| | | |-| -
| | | |
5.
6.
T c4– a4+
Ta4–b4+
K a7–b8
K b8–a7 ---------
L
7. Tb4– b7+
8. Tb7– f7+
9. Tf7– b7+ Kb8– a8
Ka7–a8
K a8– b8 -------E ---
13. L d8– c7+ K b8–a7, statt
10. Tb7–g7 Ka8–b8 13. Klb8–c8.
11. Tg7– b7+ Kb8– a8 14. D c6– a4+ K a7– b7
12. Tb7 – e7+ Ka8– b8 15. L c7– h2+ Kb7– b6, ginge
13. L d8– c7+ K b8– c8, oder derKönig nach o8, so würde Weiß auf c6Schach
nach a7, wodurch Schwarz das Spiel noch um geben und dann erfolgte ganz das vorige Spiel,
zwei Züge verlängern kann. welches aber bis zum 42ten Zuge dauern würde.
14. L c7– h2+ K c8– d8 16. Da4–a7+ Kb6–b5, dies ist
15. D c6– d6+ Kd8– c8 der beste Zug.
16. T e7– c7+ K c8– b8 17. T e7– b7+ K b5– c6oder c4.
17. Dd6– b6+ Kb8–a8 18. Tb7– c7+ K c6–b5. Wäre
18. Db6– c6+ K a8– b8 der König von c4 nach b4 gegangen, so würde
19. T c7–b7+ Kb8– a8 Da7–c5+ folgen.
20. T b7–b8+ Ka8– a7 19. Tc7– c5+ Kb5– b4
21. D c6– c7+ K a7–a6 20. Da7– b6+ Kb4–a4
22. Dc7–b7+ Ka6– a5 21. Tf1 –a1 + Dg8–a2
23. D b7–b6+ Ka5–a4 22. Kh1–g1 Da2–a3
24. Tf1 – a1 † Dg8– a2 23. T. C5 – C7 D a3– a2
25. Kh1 –g1 D a2–a3 24. T c7– b7 D a2– a3
26. e4– e5 D a3 – a2 25. e4– e5 Da3– a2
124 Buch II. Anhang.
26. e5– e6. Der Schluß ist nun der 8. d2– d3 c4– d3:
nämliche wie im Hauptspiele, das Mat erfolgt 9. Tb7– b1 d3– d2
aber schon im 39ten Zuge. 10. Tb1 – h1 d2– d1
Weiß giebt spätestens im 4ten Zuge mat. 11. Df6– f4+ Tg5–g4
12. S h2–f1+ Mat.
ZSZ - 2 “2
--
„
_ EW
.E . - -."
#
1. S. e4–g5 S e8–f6
2. Te1– e8+ S f6– e8:
3. Df3–f7+ Kg8– h8
4. D f7– f8+ Mat. 1. a2– a3+ K b4 – a5
Weißist am Zuge,darfdem Schwarzen nichts 2. b2– b4 + K a5–a6
nehmen, und foll in 12 Zügen, durch ein auf 3. S. d4– e6 T a8– c8
4. d.3– d4 S a4– b2
gedecktes und einfaches Schach, mittelst des, jetzt
auf h6 stehenden Thurmes mat geben. 5. S e6– c5+ Mat.
Weiß zieht und giebt im 6ten Zuge Mat.
2.
-
2,73 --------------
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Th1 – b1
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a6– a5
1. D f1 – f4 K f5– f4:
2. Tg1–f1 + K f4 – g4
Tb1 – b8 C6– C5 . Tf1 – f4+ Kg4– f4:
Tb8– h8 a5– a4 . . o–o + K f4–g4
Th6 – h'7 c5– c4 - Sd1 – e3+ Kg4– h4
Th7 – b7 a4– a3 - . S. d2– f3+ Mat.
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Österreichische Nationalbibliothek
+Z16693370X
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