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Clean Energy Trainer

Experimentieranleitung
Clean Energy Trainer, Experimentieranleitung

April 2011
Version 1
© Heliocentris Energiesysteme GmbH
Rudower Chaussee 29
12489 Berlin
Deutschland

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Experimentieranleitung darf vervielfältigt, in einem
Datenabfragesystem gespeichert oder weitergeleitet werden, ohne die vorab schriftliche Ge-
nehmigung des Herausgebers. Ausnahme bildet der folgende Fall: Fotokopieren von Seiten
der Anleitung für den Unterricht für oder durch Lehrpersonal ist erlaubt.
Komponenten des Clean Energy Trainer sind durch Patente und /oder Gebrauchsmuster ge-
schützt.
Clean Energy Trainer ist eine Marke von Heliocentris Energiesysteme GmbH, Deutschland.
Änderungen vorbehalten.
Inhalt
1 Unterrichtsplanung ........................................................................................... 7
2 Solarenergie ..................................................................................................... 9
Alle Experimente im Überblick......................................................................................... 9
Eigenschaften einer Solarzelle kennenlernen ................................................................... 11
Experiment 1 ...................................................................................................... 11
Arbeitsblatt 1 ..................................................................................................... 13
Lösungen 1 ........................................................................................................ 15
Die Leistungskennlinie einer Solarzelle herausfinden ........................................................ 17
Experiment 2 ...................................................................................................... 17
Arbeitsblatt 2 ..................................................................................................... 19
Lösungen 2 ........................................................................................................ 21
3 Windenergie ................................................................................................... 27
Alle Experimente im Überblick....................................................................................... 27
Eigenschaften eines Windgenerators kennenlernen .......................................................... 29
Experiment 1 ...................................................................................................... 29
Arbeitsblatt 1 ..................................................................................................... 31
Lösungen 1 ........................................................................................................ 33
Kennlinie eines Windgenerators ermitteln ....................................................................... 37
Experiment 2 ...................................................................................................... 37
Arbeitsblatt 2 ..................................................................................................... 39
Lösungen 2 ........................................................................................................ 41
4 Elektrolyse ...................................................................................................... 45
Alle Experimente im Überblick....................................................................................... 45
Eigenschaften von Wasser bei einer Elektrolyse beobachten ............................................ 47
Experiment 1 ...................................................................................................... 47
Arbeitsblatt 1 ..................................................................................................... 49
Lösungen 1 ........................................................................................................ 51
Kennlinie eines Elektrolyseurs ermitteln ........................................................................... 55
Experiment 2 ...................................................................................................... 55
Arbeitsblatt 2 ..................................................................................................... 57
Lösungen 2 ........................................................................................................ 59
Wirkungsgrad eines Elektrolyseurs berechnen ................................................................. 61
Experiment 3 ...................................................................................................... 61

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 3


Arbeitsblatt 3 ..................................................................................................... 63
Lösungen 3 ........................................................................................................ 65
5 Brennstoffzellen .............................................................................................. 69
Erste Erfahrungen mit Brennstoffzellen sammeln .............................................................. 71
Experiment 1 ...................................................................................................... 71
Arbeitsblatt 1 ..................................................................................................... 73
Lösungen 1 ........................................................................................................ 75
Kennlinie einer Brennstoffzelle ermitteln.......................................................................... 79
Experiment 2 ...................................................................................................... 79
Arbeitsblatt 2 ..................................................................................................... 81
Lösungen 2 ........................................................................................................ 83
Energetischen Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle berechnen ............................................ 87
Experiment 3 ...................................................................................................... 87
Arbeitsblatt3 ...................................................................................................... 89
Lösungen3......................................................................................................... 91
6 Erneuerbare Energiequellen........................................................................... 93
Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen................................................... 95
Experiment 1 ...................................................................................................... 95
Arbeitsblatt 1 ..................................................................................................... 97
Lösungen 1 ........................................................................................................ 99
Erneuerbare Energiequellen optimal ausrichten ............................................................. 101
Experiment 2 .................................................................................................... 101
Arbeitsblatt 2 ................................................................................................... 103
Lösungen 2 ...................................................................................................... 105
Mehrere Verbraucher mit Brennstoffzellen betreiben ...................................................... 107
Experiment 3 .................................................................................................... 107
Arbeitsblatt 3 ................................................................................................... 109
Lösungen 3 ...................................................................................................... 111

4 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Vorwort
Erneuerbare Energien und ihre Bedeutung für die Sicherung unserer
Lebensweise sind heute aus dem allgemeinen Bewusstsein nicht mehr
wegzudenken. Ihr Nutzen ist unumstritten. Auch das Nutzen von Was-
serstoff als Brennstoff ist in den letzten Jahren immer mehr in den
Mittelpunkt gerückt. Diese Experimentieranleitung möchte Ihren
Schülern auf spielerische Art und Weise erneuerbare Energien
erklären und ihnen die Zusammenhänge von erneuerbaren Energie-
quellen und Wasserstoff näherbringen. Diese Anleitung möchte den
Nutzen von der Energiewandlung begreifbar machen und ein Ver-
ständnis für die Anwendung in der Praxis fördern.
Lehrplan-Aspekte Unter anderen können folgende Aspekte anhand dieser Anleitung
vermittelt werden:
 Prinzip von Solarzellen
 Prinzip von Windgeneratoren
 Chemische Reaktionen
 Elektrolyse
 Faradaysche Gesetze
 Prinzip von Brennstoffzellen
 Wirkungsgrade
 Dimensionierung verschiedener Komponenten erneuerbarer
Energien
 Einflüsse auf Systeme von erneuerbaren Energien
 Umwandlung unterschiedlicher Energieformen
 Wissenschaft und Technik im regionalen, nationalen und
globalen Zusammenhang
Wir bei Heliocentris hoffen, dass Ihre Schüler Erfahrungen mit unse-
rem Produkt machen, die ihnen Kenntnisse über erneuerbare Ener-
giequellen, Wasserstoff und Brennstoffzellen vermitteln und ihr Inte-
resse für das gesamte Gebiet der nachhaltigen Solar-Wasserstoff-
Technologie wecken.
Wenn in Beiträgen dieser Anleitung ausschließlich die männliche oder
weibliche Form verwendet wird, so dient dies lediglich der Lesbarkeit
und Einfachheit. Es sind stets Personen des jeweils anderen
Geschlechts mit einbezogen.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 5


1 Unterrichtsplanung

In dieser Experimentieranleitung finden sich 13 Experimente zu ver-


schiedenen Themenblöcken aus dem Bereich erneuerbare Energien.
Jedes der Experimente wird von einem Arbeitsblatt mit Fragen zum
Experiment herum sowie einem dazugehörigen Lösungsblatt begleitet.
Eine grundsätzliche Beschreibung der Komponenten und Grundhand-
lungsschritte finden Sie in der Bedienungsanleitung.
Übersicht Diese Experimentieranleitung beinhaltet Lehrmaterial rund um das
Thema erneuerbare Energien. Diese Anleitung ist in folgende Themen
aufgeteilt:
 Solarenergie
 Windenergie
 Wasserstoff und Elektrolyse
 Brennstoffzelle
 Kombination mehrerer erneuerbaren Energiequellen
Zu jedem Thema gibt es 2 bzw. 3 Experimente und 2 bzw. 3 Arbeits-
blätter. Die Beispiellösungen zu den Experimenten und den Arbeits-
blättern sind auf dem Lösungsblatt zu finden. Wir empfehlen folgen-
den Unterrichtsverlauf:
Empfohlene Dauer
Tätigkeit Sozialform
Verlaufsplanung [min]
Erarbeitungsphase 15 Lehrervortrag
Theorieteil
Festigungsphase 1 20 Gruppenarbeit (3-5
Experiment Schüler je Gruppe)
Ergebnissicherung 1 10 Lehrer -oder Schülervor-
Abgleich mit Schülern trag, aktive Mitarbeit
Festigungsphase 2 25 Partnerarbeit oder Ein-
Arbeitsblatt zelarbeit
Ergebnissicherung 2 20 Lehrer –oder Schülervor-
Abgleich mit Schülern trag, aktive Mitarbeit
Tab.1-1 Verlaufsplanung

Der Verlauf kann bei einer 45-minütigen Schulstunde nach Ergebnis-


sicherung 1 aufgeteilt und in nachfolgender Stunde fortgeführt wer-
den.
Zu Beginn jedes Kapitels gibt es für alle Experimente didaktische Er-
läuterungen und jeweils eine Checkliste. Gehen Sie vor dem Experi-
ment die Checkliste zusammen mit den Schülern durch. Planen Sie
Zeit zum gemeinsamen Aufräumen der Materialen am Ende der Ver-
suche ein.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 7


Machen Sie sich, bevor Sie die Experimente im Unterricht durchführen, mit
TIPP dem Clean Energy Trainer vertraut. Lesen Sie dazu die Bedienungsanleitung.
Führen Sie die Experimente, bevor Sie sie im Unterricht einsetzen selbst
durch. Sie lernen das Experiment kennen und können eventuelle Schwierig-
keiten, die Ihre Schüler haben könnten erkennen.

Sorgen Sie dafür, dass jeder Schüler eine Kopie der Experimentierblätter
TIPP besitzt.
Überlegen Sie Zusatzaufgaben für die Gruppe, die mit einem Experiment
früher fertig ist. Teilen Sie aber keinesfalls das zweite Arbeitsblatt früher an
die „Stärkeren“ aus.
Die Fragen auf den Arbeitsblättern können teilweise selbst von den Schülern
recherchiert werden.

Für alle Versuche gilt:


 Wenn der USB-Data-Monitor als Energiequelle verwendet
wird, kann stattdessen eine andere Energiequelle (max. 2 V)
eingesetzt werden. Immer dann, wenn der USB-Data-Monitor
als Verbraucher eingesetzt wird, können stattdessen vergleich-
bare Verbraucher eingesetzt werden.
 Auf den Lösungsblättern finden sich Beispielantworten, die
keineswegs einen Anspruch an Vollständigkeit und einzige
Richtigkeit haben, vielmehr zeigen sie Lösungsmöglichkeiten
auf. Wenn Ihre Schülerinnen und Schüler zu abweichenden
Lösungen kommen, so heißt dies keineswegs, dass die Ant-
worten nicht richtig sind – es sind lediglich Beispiellösungen.

8 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Alle Experimente im Überblick

2 Solarenergie

Experiment 1 - Eigenschaften einer Solarzelle kennenlernen


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler typische Eigenschaften einer
Solarzelle kennenlernen. Dabei untersuchen sie, welchen Einfluss die Be-
leuchtungsstärke und der Einfallswinkel des Lichts auf das Verhalten der
Messwerte einer Solarzelle haben.
Thema Arbeitsblatt  Allgemeine Fragen zur Solarenergie
 Fragen zum Experiment
 Verständnisfragen und Berechnungen zur Leistung von Solarzellen
Schwierigkeitsgrad leicht
Vorkenntnisse  Elektrische Stromkreise
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie erkennen, dass der Abstand,
der Winkel und die Helligkeit einer Lichtquelle die Leistung einer Solarzelle
beeinflussen.
Die Schüler lernen, wie wichtig genaues Beobachten in der Wissenschaft
ist und wie wichtig es ist, die gemachten Beobachtungen kurz und präzise
formulieren zu können.
Checkliste  1 Solarmodul
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- PC oder Laptop mit installierter Software
 Magnetunterlage
 1 Lampe (min. 75 W)
 2 Kabel, 1 schwarzes, 1 rotes
 1 Maßband
 Gegenstände zum Abdunkeln (Folie, dünnes Papier etc.)
Lassen Sie die Schüler die Beobachtungen auf einem zusätzlichen Blatt
TIPP Papier zusammenfassen.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 9


Experiment 2 - Die Leistungskennlinie einer Solarzelle herausfinden
Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler untersuchen, wann das Solar-
modul seine maximale Leistung abgeben kann. Mittels Messungen von
Strom und Spannung erstellen sie bei unterschiedlicher Lichteinstrahlung
Kennlinien und erkennen die maximale Leistung der Solarzelle.
Thema Arbeitsblatt  Allgemeine Fragen zur Solarzelle
 Fragen zum Experiment
 Verständnisfragen zu Kennlinien und der Leistung einer Solarzelle
Schwierigkeitsgrad mittel
Vorkenntnisse  Erstellen einer Strom-Spannungskennlinie
 Erstellen einer Leistungs-Spannungskennlinie
 Elektrische Leistung berechnen
 Elektrische Stromkreise
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie erkennen, dass es einen Wer-
tebereich gibt, in dem die Solarzelle die maximale Leistung liefert.
Die Schüler erweitern ihr Können, indem sie den MPP (Maximum Power
Point) einer Solarzelle ermitteln.
Checkliste  1 Solarmodul
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- PC oder Laptop mit installierter Software
 Magnetunterlage
 2 Kabel, 1 schwarzes,1 rotes
 1 Lampe (min. 75 W)
 1 Maßband
 1 farbige transparente Folie
In diesem Experiment können Sie unterschiedliche Aufgaben an die Grup-
TIPP pen verteilen. Zum Beispiel zeichnet Gruppe 1 die Kennlinien bei unter-
schiedlicher Lichtstärke, Gruppe 2 die Kennlinie bei parallelen oder in
Reihe geschalteten Solarmodulen, Gruppe 3 die Kennlinie bei unterschied-
lichen Winkeln und Gruppe 4 bei unterschiedlichem Abstand auf.

10 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Eigenschaften einer Solarzelle kennenlernen

Experiment 1

Wie verhalten sich die Messwerte in Abhängigkeit des


Aufstellwinkels?

Abb.2-1 Versuchsaufbau Experiment 1

1. Versuchsaufbau wie in Abb.2-1abgebildet nachbauen.


2. Abstand der Lampe zum Solarmodul auf 50 cm einstellen. Der
Einstrahlwinkel soll ca. 90° betragen.
3. Software starten und Reiter S OLARMODUL wählen.
4. Funktion auf H ANDBETRIEB schalten.
5. Lampe einschalten.
6. Winkel des Solarmoduls mit der Hand verändern.
Der Abstand zum Solarmodul muss immer gleich bleiben. Darauf
achten, dass der Magnetfuß immer auf derselben Stelle bleibt.
7. Messwerte beobachten und Beobachtungen notieren.
Wie verhalten sich die Messwerte in Abhängigkeit zur
Beleuchtungsstärke?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.2-1 abgebildet nachbauen.
2. Abstand der Lampe zum Solarmodul auf 50 cm einstellen. Der
Einstrahlwinkel soll ca. 90° betragen.
3. Verschiedene Gegenstände (Folien, Blätter) zwischen Lampe und
Solarmodul halten und Messwerte beobachten und Beobachtun-
gen notieren.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 11


Arbeitsblatt 1
Fragen zum Experiment

1. Wie verhalten sich die Messwerte in Abhängigkeit des Aufstell-
winkels?
2. Wie verhalten sich die Messwerte in Abhängigkeit zur Beleuch-
tungsstärke?
3. Was lässt sich generell über die Messwerte bei ständig steigender
Beleuchtungsstärke sagen?
4. Von welchen Faktoren hängt der ideale Einstrahlwinkel ab?
5. Was kann alles zur Abschattung beitragen?
Allgemeine Fragen
6. Was ist Solarenergie?
7. Was ist Solarstrom und was bedeutet Photovoltaik?
8. Was wird benötigt, um Solarstrom ins Stromnetz einzuspeisen?
9. Wie ist eine Solarzelle aufgebaut?
Verständnisfragen
10. In den Experimenten betrachten wir nur die Spannungswerte. Wa-
rum bleibt der Stromwert immer gleich?
11. Wird die Erzeugungsrate von elektrischer Energie an jedem Tag
des Jahres gleich sein? Warum oder warum nicht? Welche Lö-
sung könnte es dafür geben?
12. Von welchen Faktoren hängt die ideale Stromausbeute ab?
13. Welche physikalische Größe lässt sich durch die Strom- und
Spannungswerte des Solarmoduls errechnen?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 13


Lösungen 1
Fragen zum Experiment

1. Wie verhalten sich die Messwerte in Abhängigkeit des Aufstell-
winkels?
 Die Beobachtung zeigt, dass das Solarmodul bei einem Ein-
strahlwinkel von 90° den größten Spannungswert aufweist.
2. Wie verhalten sich die Messwerte in Abhängigkeit zur Beleuch-
tungsstärke?
 Die Beobachtung zeigt, dass die Solarzelle bei zunehmender
Beleuchtung steigende Spannungswerte aufweist.
3. Was lässt sich generell über die Messwerte bei ständig steigender
Beleuchtungsstärke sagen?
 Je größer die Beleuchtungsstärke, desto höher die Spannung.
4. Von welchen Faktoren hängt der ideale Einstrahlwinkel ab?
 Entscheidend ist, dass die Zahl der auf die Oberfläche des So-
larmoduls treffenden Photonen der Lichtquelle möglichst hoch
ist. Das ist dann der Fall, wenn die Fläche, auf die das Licht
trifft besonders groß und die Intensität der Strahlung beson-
ders hoch ist.
5. Was kann alles zur Abschattung beitragen? Abschattung kann
folgende Ursachen haben:
 Wolken
 Bäume
 Gebäude
 Andere Solarmodule
 Falsch gewählter Aufstellort
Allgemeine Fragen
6. Was ist Solarenergie?
 Solarenergie ist durch Strahlung übertragene Sonnenenergie.
In der Sonne wird bei der Umwandlung von Wasserstoff in He-
lium Strahlungsenergie frei (Kernfusion), die als Licht und
Wärme zur Verfügung steht. Die Sonne strahlt stündlich mehr
Energie auf die Erde, als die gesamte Weltbevölkerung in ei-
nem Jahr verbraucht. Ohne diese Energie könnte kein Leben
auf der Erde existieren.
7. Was ist Solarstrom und was bedeutet Photovoltaik?
 Solarstrom nennt man den Strom, der durch den photovoltai-
schen Effekt in Solarzellen erzeugt wird.
Photovoltaik (Abk.: PV) ist die Technik, mit deren Hilfe Son-
nenenergie in elektrischen Gleichstrom umgewandelt wird.
8. Was wird benötigt, um Solarstrom ins Stromnetz einzuspeisen?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 15


 Der von den Solarzellen produzierte Gleichstrom wird zum
Wechselrichter geleitet. Dieses Gerät wandelt den Gleich-
strom in Wechselstrom um.
9. Wie ist eine Solarzelle aufgebaut?
 Solarzellen bestehen üblicherweise aus dünnen Siliziumschei-
ben. Durch gezielte Verunreinigung des reinen Siliziums mit
Fremdatomen erhält man eine negativ leitende Schicht und
eine positiv leitende Schicht. In der Übergangszone zwischen
den beiden Schichten entsteht ein elektrisches Feld.
Verständnisfragen
10. In den Experimenten betrachten wir nur die Spannungswerte. Wa-
rum bleibt der Stromwert immer gleich?
 Es ist kein Verbraucher angeschlossen. Darum fließt kein
Strom.
11. Wird die Erzeugungsrate von elektrischer Energie an jedem Tag
des Jahres gleich sein? Warum oder warum nicht? Welche Lö-
sung könnte es dafür geben?
 Die Erzeugungsrate von elektrischer Energie ist nicht jeden
Tag gleich, da die Sonneneinstrahlung je nach Wetterlage und
Jahreszeit unterschiedlich ist. Man könnte eine motorisierte
Halterung für das Solarmodul bauen, die automatisch den op-
timalen Einstrahlwinkel zur Sonne verfolgt.
12. Von welchen Faktoren hängt die ideale Stromausbeute ab?
 Die ideale Stromausbeute hängt von einer Vielzahl von Fakto-
ren ab.
 Material der Solarzellen (Silizium monokristallin, Silizium
polykristallin, Halbleiter etc.)
 Größe des Solarmoduls
 Standort
 Gegebenheiten am Standort (Abschattung, Temperatur,
etc.)
13. Welche physikalische Größe lässt sich durch die Strom- und
Spannungswerte des Solarmoduls errechnen?
 Die Leistung.
.

16 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Die Leistungskennlinie einer Solarzelle herausfinden

Experiment 2

Abb.2-2 Versuchsaufbau Experiment 2

Wann hat das Solarmodul die maximale Leistung?


1. Versuchsaufbau wie in Abb.2-2 Versuchsaufbau Experiment 2
abgebildet nachbauen.
2. Abstand der Lampe zum Solarmodul auf 50 cm einstellen. Der
Einstrahlwinkel soll ca. 90° betragen.
3. Software starten und Reiter S OLARMODUL wählen.
4. Lampe einschalten.
5. Funktion auf A UTOMATIKBETRIEB schalten und Messung starten.
6. Strom- und Spannungswerte in einer Tabelle aufnehmen und die
Leistung berechnen.
 Die Leistung P wird mit der Formel berechnet.
7. Leistungs-Spannungskennlinie zeichnen.
 In der Software auf L EISTUNGSGRAPH klicken und mit der
gezeichneten Leistungskennlinie vergleichen.
Wann hat das Solarmodul die maximale Leistung bei
schwacher Beleuchtungsstärke?
1. Folie zwischen Lampe und Solarmodul halten und automatische
Messung erneut starten.
2. Strom- und Spannungswerte in einer Tabelle aufnehmen und die
Leistung berechnen.
3. In das Leistungs-Spannungskennlinie aus dem vorherigen Versuch
die Leistungs-Spannungskennlinie einzeichnen (nur wenn vorheri-
ger Versuch gemacht wurde).
 In der Software auf L EISTUNGSGRAPH klicken und mit der
gezeichneten Leistungskennlinie vergleichen.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 17


Arbeitsblatt 2
Fragen zum Experiment

1. Wann hat das Solarmodul die maximale Leistung?
2. Wann hat das Solarmodul die maximale Leistung bei schwacher
Beleuchtungsstärke?
3. Was ist eine Kennlinie?
4. Wie lässt sich der maximale Leistungspunkt des Solarmoduls er-
rechnen?
5. Hat sich der MPP (Maximum Power Point) der Solarzelle bei ge-
ringerer Beleuchtungsstärke verändert? Gibt es eine generelle
Aussage?
6. Welche grafische Darstellung eignet sich am besten, um den MPP
abzulesen?
7. Ist der MPP konstant? Wovon hängt der MPP ab?
Allgemeine Fragen
8. Was spricht für Solarstrom?
9. In welchen Gebieten ist Solarstrom besonders sinnvoll?
10. Was sind Nachteile der Solarzelle?
11. Wer gilt als der Erfinder der Solarzelle?
12. Wann gab es die erste Solarzelle?
13. Erzeugt eine Solarzelle Gleich- oder Wechselstrom?
14. Wie nennt man das Bauteil, das Gleichstrom in Wechselstrom
umwandelt?
15. Was ist in einem Wechselrichter für PV-Anlagen eingebaut, dass
möglichst die maximale Leistung von Solarzellen erreicht wird.
16. Welche Arten von Solarzellen gibt es? Welche haben den höchs-
ten Wirkungsgrad? Welche sind am preiswertesten?
Verständnisfragen
17. Verhält sich eine Solarzelle in einer Parallel- und Reihenschaltung
ähnlich wie andere Spannungsquellen, z. B. eine Batterie?
18. Wenn in einer Reihenschaltung von Solarzellen, eine Solarzelle
zerstört wird, ist der Stromfluss dann unterbrochen?
19. Wie könnte man das Problem aus der vorherigen Frage lösen?
20. Ist der Wirkungsgrad einer Solarzelle mit dem eines Dieselmotors
vergleichbar?
21. Wie verhält sich eine Leistungskennlinie in der Strom-
Spannungskennlinie, wenn der Widerstand verdoppelt wird?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 19


22. Gewusst oder geschätzt? Wie hoch ist die jährlich abgegebene
Energie [kWh] einer durchschnittlichen Einfamilienhaus-
Photovoltaikanlage?
23. Wie viele der im Experiment verwendeten Solarmodule werden
benötigt, um folgende Geräte zu betreiben?

Gerät P [W] Anzahl der Solarmodule


Computer 400 W
Autoradio 40 W
Handy 2W
Haartrockner 2000 W
Glühlampe 2,4 W

24. Ist es für eine Glühlampe schädlich, wenn zu der oben ausge-
rechneten Anzahl an Modulen noch 20 Module parallel dazu ge-
schaltet werden?

20 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Lösungen 2
Fragen zum Experiment

1. Wann hat das Solarmodul die maximale Leistung?
 Das Solarmodul hat bei etwa 1,7 V und 145 mA die maximale
Leistung (mit 1 Lampe à 75 W).
 Dies ist durch die Strom-Spannungskennlinie sichtbar. Die Kur-
ve stellt die Leistung dar.

I / mA
Strom-
Spannungskennlinie
300

250

150

100

50

U/V
0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 1,8 2,1 2,4

Leistungs- P / mW
Spannungskennlinie 1

250

200

150

100

50

U/V
0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 1,8 2,1 2,4

2. Wann hat das Solarmodul die maximale Leistung bei schwacher


Beleuchtungsstärke?
 Das Solarmodul hat bei etwa 1,7 V und 70 mA die maximale
Leistung (mit 1 Lampe à 75 W und Folienabdeckung).
 Der MPP hat sich verschoben.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 21


Leistungs- P / mW
Spannungskennlinie 2

250

200

150

100

50

U/V
0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 1,8 2,1 2,4

3. Was ist eine Kennlinie?


 Eine Kennlinie ist eine grafische Darstellung von zwei vonei-
nander abhängigen physikalischen Größen. Diese Darstellung
ist für ein bestimmtes Bauteil kennzeichnend.
 Die Kennlinie wird als Diagramm in einem zweidimensionalen
Koordinatensystem dargestellt.
4. Wie lässt sich MPP (Maximum Power Point) des Solarmoduls er-
rechnen?
 Aus der Leistungs-Spannungskennlinie.
Oder:
 Aus dem Produkt der gemessenen Spannungs- und Stromstär-
kenwerte lässt sich der MPP bestimmen.
Oder:
 Das flächenmäßig größte Rechteck unter der Strom-
Spannungskennlinie entspricht der maximalen Leistung. Die
dazugehörigen Strom- und Spannungswerte geben den MPP
des Solarmoduls an.
5. Hat sich der MPP der Solarzelle bei geringerer Beleuchtungsstärke
verändert? Gibt es eine generelle Aussage?
 Ja, der MPP wird bei geringerer Spannung und geringerem
Strom gemessen und ist somit geringer. Je geringer die Ein-
strahlung desto kleiner sind die Strom- und Spannungswerte
des MPP.
6. Welche grafische Darstellung eignet sich am besten um den MPP
abzulesen?
 Die Leistungskennlinie.
7. Ist der MPP konstant? Wovon hängt der MPP ab?
 Der MPP ist nicht konstant.

22 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


 Hauptsächlich von der Beleuchtungsstärke.
Allgemeine Fragen
8. Was spricht für Solarstrom?
 Die Sonne ist die größte und sicherste Energiequelle.
 Solarenergie ist eine saubere und kostenlose Energie.
 Solarenergie kann direkt vor Ort genutzt werden. Es entstehen
keine Transportkosten und dadurch keine großen Leitungsver-
luste.
 Solaranlagen sind technisch ausgereift, haben eine lange Le-
bensdauer und sind eine Wertsteigerung eines Hauses.
9. In welchen Gebieten ist Solarstrom besonders sinnvoll?
 Gebiete mit hoher Sonneneinstrahlung (langer Sonnenschein-
dauer und möglichst großem Einstrahlwinkel wie z. B. in der
Wüste Sahara).
10. Was sind Nachteile der Solarzelle?
 Solarenergie ist abhängig vom Wetter.
 Solarenergie ist nur tagsüber nutzbar.
 Für Solarmodule benötigt man große Flächen (Ausnahme auf
dem Dach eines Hauses, da diese Fläche sonst nicht benutzt
wird)
 Die Herstellung von Solarmodulen ist teuer.
11. Wer gilt als der Erfinder der Solarzelle?
 Alexandre Edmund Becquerel beobachtete, dass eine Batterie,
die in der Sonne steht, eine höhere Leistung hat, als eine im
Dunkeln stehende Batterie.
 Der photovoltaische Effekt konnte 1905 von Albert Einstein
mittels der Quantentheorie erklärt werden. Diese besagt, dass
Licht sowohl Teilchen als auch Welle ist. Diese Teilchen kön-
nen, wenn sie genügend Geschwindigkeit besitzen und auf ein
Metall treffen, freie Elektronen aus der Metallmatrix lösen und
zu einem Elektronenfluss führen.
12. Wann gab es die erste Solarzelle?
 Die erste Solarzelle zur Erzeugung von Elektrizität wurde 1893
gebaut. Die erste Solarzelle mit Silizium wurde 1954 für die
Raumfahrt entwickelt.
13. Erzeugt eine Solarzelle Gleich- oder Wechselstrom?
 Solarzellen erzeugen Gleichstrom.
14. Wie nennt man das Bauteil, das Gleichstrom in Wechselstrom
umwandelt?
 Dieses Bauteil wird als Wechselrichter bezeichnet.
15. Was ist in einem Wechselrichter für PV-Anlagen eingebaut, dass
möglichst die maximale Leistung von Solarzellen erreicht wird.
 In einen Wechselrichter wird ein MPP-Tracker eingebaut, der
dann die maximal mögliche Leistung ansteuert.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 23


16. Welche Arten von Solarzellen gibt es? Welche haben den höchs-
ten Wirkungsgrad? Welche sind am preiswertesten?
 Monokristalline, polykristalline und Dünnschichtsolarzellen
 Die monokristallinen Solarzellen haben den höchsten Wir-
kungsgrad (16-18 %) sind aber in der Herstellung am teuers-
ten.
 Das verbreiteteste Material für Dünnschichtsolarzellen ist
amorphes Silizium. Die amorphen Solarzellen sind am preis-
wertesten, diese haben allerdings nur ein Wirkungsgrad von
6- 8 %
Verständnisfragen
17. Verhält sich eine Solarzelle in einer Parallel- und Reihenschaltung
ähnlich wie andere Spannungsquellen, z. B. eine Batterie?
 Ja, bei Parallelschaltung bleibt die Spannung und bei Reihen-
schaltung die Stromstärke gleich.
18. Wenn in einer Reihenschaltung von Solarzellen, eine Solarzelle
zerstört wird, ist der Stromfluss dann unterbrochen?
 Ja, wenn die zerstörte Solarzelle kein Strom mehr leiten kann,
ist die gesamte Schaltung lahm gelegt.
19. Wie könnte man das Problem aus der vorherigen Frage lösen?
 Mit einer Bypass-Diode.
20. Ist der Wirkungsgrad einer Solarzelle mit dem eines Dieselmotors
vergleichbar?
 Nein, moderne Dieselmotoren erreichen einen Wirkungsgrad
von 45 %. Die zugeführte Energie beim Dieselmotor wird je-
doch mittels Brennstoff realisiert, der nur begrenzt verfügbar
ist. Der Wirkungsgrad lässt sich somit nicht vergleichen, weil
die Sonne eine ganz andere Energiequelle als Dieselbrenn-
stoff ist.
21. Wie verhält sich eine Leistungskennlinie in der Strom-
Spannungskennlinie, wenn der Widerstand verdoppelt wird?
 Die Leistungskennlinie bleibt gleich.
22. Gewusst oder geschätzt? Wie hoch ist die jährlich abgegebene
Energie [kWh] einer durchschnittlichen Einfamilienhaus-
Photovoltaikanlage?
 3000 bis 4000 kWh
23. Wie viele der im Experiment verwendeten Solarmodule werden
benötigt, um folgende Geräte zu betreiben?

Gerät P [W] Anzahl der Solarmodule


Computer 400 W 1000
Autoradio 40 W 100
Handy 2W 5
Haartrockner 2000 W 5000

24 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Gerät P [W] Anzahl der Solarmodule
Glühlampe 2,4 W 6

24. Ist es für eine Glühlampe schädlich, wenn zu der oben ausge-
rechneten Anzahl an Modulen noch 20 Module parallel dazu ge-
schaltet werden?
 Nein, es ermöglicht eine größere Stromaufnahme der Glüh-
lampe. Die Glühlampe wird nur so viel Strom aufnehmen wie
sie zu diesem Zeitpunkt benötigt.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 25


Alle Experimente im Überblick

3 Windenergie

Experiment 1 - Eigenschaften eines Windgenerators kennenlernen


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler typische Eigenschaften eines
Windgenerators kennenlernen. Dabei untersuchen sie, welchen Einfluss die
Rotorblätterstellung, die Windrichtung und die Anzahl der Rotorblätter auf
die elektrische Leistung eines Windgenerators haben.
Thema Arbeitsblatt  Vor- und Nachteile von Windgeneratoren
 Fragen zum Experiment
Schwierigkeitsgrad leicht
Vorkenntnisse  Elektrische Stromkreise
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie erkennen, dass die Rotorblät-
terstellung, die Windrichtung und eine unterschiedliche Anzahl von Rotor-
blättern die Leistung eines Windgenerators beeinflussen.
Die Schüler lernen, wie wichtig genaues Beobachten ist und wie wichtig es
ist, die gemachten Beobachtungen kurz und präzise formulieren zu kön-
nen.
Checkliste  Windgenerator
 Ventilator
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- PC oder Laptop mit installierter Software
 2 Kabel, 1 schwarzes,1 rotes

Experiment 2 - Kennlinie eines Windgenerators ermitteln


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler die Kennlinie eines Windgenera-
tors berechnen und zeichnen.
Thema Arbeitsblatt Fragen zur Entwicklung von Windgeneratoren
Schwierigkeitsgrad mittel
Vorkenntnisse  Kennlinien als Mittel zur Charakterisierung von Windgeneratoren
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Können, indem sie die Kennlinie eines Windge-
nerators zeichnen.
Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie erkennen, dass es einen Wer-
tebereich gibt, in dem der Windgenerator die maximale Leistung liefert.
Checkliste  Windgenerator
 Ventilator
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- PC oder Laptop mit installierter Software
 2 Kabel, 1 schwarzes,1 rotes

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 27


Experiment 2 - Kennlinie eines Windgenerators ermitteln
In diesem Experiment können Sie unterschiedliche Aufgaben an die Grup-
TIPP pen verteilen. Zum Beispiel zeichnet Gruppe 1 die Kennlinien bei unter-
schiedlicher Rotorblätterstellung, Gruppe 2 die Kennlinie bei 45° Grad
veränderter Windrichtung und Gruppe 3 bei unterschiedlichen Windstär-
ken auf.

28 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Eigenschaften eines Windgenerators kennenlernen

Experiment 1

Wie verhalten sich Strom und Spannung bei unterschied-


licher Rotorblätterstellung?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.3-1 abgebildet nachbauen.
2. Alle Rotorblätter an das Windrad anbringen. Dabei die Rotorblät-
ter unangewinkelt anbringen.
3. Ventilator einschalten.
Der Ventilator muss direkt gegenüber dem Windgenerator mit ei-
nem Abstand von ca. 50 cm aufgestellt werden.
4. Software starten und Reiter W INDGENERATOR wählen. Funktion auf
H ANDBETRIEB schalten.
5. Die Stellung aller Rotorblätter durch Verdrehen gleichmäßig ver-
ändern.
6. Beobachtungen notieren.
7. Rotorblätterstellung finden, bei der der Windgenerator die höchs-
te Leerlaufspannung liefert.
Wie verhalten sich Strom und Spannung mit weniger Ro-
torblättern?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.3-1 abgebildet nachbauen.
2. Ventilator optimal positionieren.
Abb.3-1 3. Software starten und Reiter W INDGENERATOR wählen.
4. Funktion auf H ANDBETRIEB schalten.
5. Die Rotorblätter nacheinander entfernen. Darauf achten, dass sie
symmetrisch ausgerichtet sind.
6. Beobachtungen in folgende Tabelle eintragen.

Anzahl Rotorblätter

6 5 4 3 2 1

U [V]

Wie verhalten sich die Messwerte bei unterschiedlicher


Windrichtung?
1. Rotorblätter optimal ausrichten.
2. Windgenerator drehen und Messwerte beobachten.
Wie verhalten sich die Messwerte, wenn der Luftstrom
gestört wird?
1. Windgenerator und Ventilator in Betrieb nehmen.
2. Verschiedene Gegenstände zwischen Ventilator und Windgenera-
tor halten und Messwerte beobachten.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 29


Arbeitsblatt 1
Fragen zum Experiment

1. Wie verhalten sich Strom und Spannung bei unterschiedlicher
Rotorblätterstelllung?
2. Wie verhalten sich Strom und Spannung mit weniger Rotorblät-
tern?
3. Wie verhalten sich die Messwerte bei unterschiedlicher Windrich-
tung?
4. Wie verhalten sich die Messwerte, wenn der Luftstrom gestört
wird?
Allgemeine Fragen
5. Was ist Windenergie?
6. Was ist eine Windkraftanlage?
7. Was ist ein Windgenerator?
8. Was sind die Vorteile von Windenergie?
9. Was sind die Nachteile von Windkraft?
10. Welche Gefahren können bei der Nutzung von Windkraftanlagen
entstehen?
Verständnisfragen
11. Wieso ist das Thema Windenergie in der Politik stark umstritten,
obwohl es doch sehr umweltfreundlich ist?
12. Warum haben die meisten Windkraftanlagen nur 3 Rotorblätter?
13. Was sind Gemeinsamkeiten einer Windmühle und einer Wind-
kraftanlage?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 31


Lösungen 1
Fragen zum Experiment

1. Wie verhalten sich Strom und Spannung bei unterschiedlicher
Rotorblätterstelllung?
 Der Neigungswinkel der Rotorblätter hat einen wesentlichen
Einfluss auf die Leistung eines Windgenerators. Sind die Ro-
torblätter ungünstig ausgerichtet, kann es sein, dass sich der
Rotor nicht dreht.
2. Wie verhalten sich Strom und Spannung mit weniger Rotorblät-
tern?

Anzahl Rotorblätter

6 5 4 3 2 1

U [V] 3,2 3,2 3 2 0 0

 An diesem kleinen Windgenerator ist es besser, mehrere Ro-


torblätter zu verwenden. Bei großen Windkraftanlagen sind
mehr als 3 Rotorblätter eher ungünstig. Der wesentliche Unter-
schied zu einer heute üblichen Windkraftanlage ist das aero-
dynamische Wirkprinzip: der Windgenerator aus dem Clean
Energy Trainer ist ein Widerstandsläufer (glatte Flügel) ver-
gleichbar zu Windrädern („Westernmills“, teilweise heute noch
in den USA und Australien verwendet). Bei diesem Prinzip gilt
„je mehr desto besser“, in der Praxis sind dreißig Rotorblätter
üblich, bis zu 150 möglich. Bei heutigen Windkraftanlagen
sind die Rotorblätter ähnlich wie Flugzeugtragflächen geformt.
Wegen dem daraus entstehenden Auftrieb werden sie Auf-
triebsläufer genannt. Die optimale Rotorblattanzahl liegt hier
aus mechanischen Gründen bei 3. Aerodynamisch sind auch
Konstruktionen mit 1, 2 oder mehr als 3 Rotorblättern möglich.
3. Wie verhalten sich die Messwerte bei unterschiedlicher Windrich-
tung?
 Der Windgenerator dreht sich am besten, wenn der Rotor
rechtwinklig zur Windrichtung ausgerichtet ist.
4. Wie verhalten sich die Messwerte, wenn der Luftstrom gestört
wird?
 Die Strom- und Spannungswerte sinken deutlich.
Allgemeine Fragen
5. Was ist Windenergie?
 Luftmassen, die sich bewegen, verfügen über kinetische Ener-
gie. Ähnlich wie Wassermassen, die sich bewegen. Diese kine-
tische Energie wird seit alters her vom Menschen genutzt, z. B.
für Wind- und Wassermühlen.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 33


6. Was ist eine Windkraftanlage?
 Eine Windkraftanlage nutzt die kinetische Energie der Luftmas-
sen und wandelt diese in elektrische Energie um.
7. Was ist ein Windgenerator?
 Als Windgenerator bezeichnen wir im Clean Energy Trainer
unsere kleine Windkraftanlage. Windgeneratoren sind in der
Regel kleine Windkraftanlagen, die über einen einfachen Auf-
bau und keine Anbindung ans Stromnetz verfügen.
8. Was sind die Vorteile von Windenergie?
 Windkraftanlagen verwenden die Energie aus bewegter Luft,
um elektrischen Strom zu erzeugen. Wind wird es immer ge-
ben solange die Sonne existiert und steht kostenlos zur Verfü-
gung.
 Windkraftanlagen erzeugen keine schädlichen Abgase.
9. Was sind die Nachteile von Windkraft?
 Es ist schwer vorhersehbar wann und wo viel Wind weht.
 Aufgrund begrenzter Kapazitäten im Stromnetz kann bei star-
kem Wind nicht ausreichend Energie von manchen Windkraft-
anlagen weggeführt werden. Diese Windkraftanlagen können
dann weniger Energie erzeugen als möglich und müssen bei
Überlastung der Stromnetze zum Teil sogar abgeschaltet wer-
den.
Windkraftanlagen können schöne Landschaftsbilder zerstören.
 Die Konstruktion Offshore ist aufwendig und teuer.
 Durch die bewegenden Rotorblätter wird ein surrendes Ge-
räusch erzeugt, das von vielen Tieren und auch Menschen als
lästig empfunden wird. Moderne Windkraftanlagen sind aero-
dynamisch so optimiert, dass die Geräuschentwicklung stark
reduziert wird.
10. Welche Gefahren können bei der Nutzung von Windkraftanlagen
entstehen?
 Die Rotorblätter können bei unkontrollierter Belastung so be-
schleunigen, dass die resultierende Kraft so hoch sein kann,
dass die Anlage zerbricht.
 Im Winter könnten gefrorene Eisblöcke von der Anlage herun-
terfallen oder herumgeschleudert werden. In der Regel gibt es
auch hierfür eine Abschaltautomatik.
Verständnisfragen
11. Wieso ist das Thema Windenergie in der Politik stark umstritten,
obwohl es doch sehr umweltfreundlich ist?

34 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


 Viele sehen Windenergie als unrentabel. Windkraftanlagen
würden die Landschaft zerstören aber wenig Energie erzeu-
gen. Vielfach wird die von Windparks ausgehende Beeinflus-
sung der Tierwelt als problematisch gesehen. Energiepolitik ist
stark mit Lobbyarbeit verbunden; daher müssen in Diskussio-
nen über Vor- und Nachteile immer besonders sämtliche Inte-
ressen der jeweiligen Befürworter und Gegner hinterfragt wer-
den.
12. Warum haben die meisten Windkraftanlagen nur 3 Rotorblätter?
 Die Rotorblätter einer Windkraftanlage können Durchmesser
bis zu 100 m bilden und bis zu 20 Tonnen schwer sein. Je
mehr Rotorblätter, desto höher die Trägheit des Rotors, denn
je höher die Masse, desto höher die Trägheit. Die Windkraft-
anlage käme also bei 5 oder 6 Rotorblätter deutlich langsa-
mer in Bewegung. Heutzutage besitzen die meisten Windkraft-
anlagen 3 Rotorblätter. Dass diese Anzahl am effektivsten ist,
wurde anhand mehrerer Versuchsobjekte über mehrere Jahre
ermittelt.
13. Was sind Gemeinsamkeiten einer Windmühle und einer Wind-
kraftanlage?
 Windmühlen nutzen ebenfalls die Windenergie und gelten als
Vorläufer der Windkraftanlagen.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 35


Kennlinie eines Windgenerators ermitteln

Experiment 2

Wie kann die maximale Leistung eines Windgenerators


erreicht werden?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.3-2 abgebildet nachbauen.
2. Windgenerator mit 3 Rotorblättern verwenden.
3. Windgenerator und Neigungswinkel der Rotorblätter so ausrich-
ten, dass eine möglichst hohe Leerlaufspannung erreicht wird.
4. Software starten und Reiter W INDGENERATOR auswählen.
5. Ventilator einschalten (Stufe 2).
6. Funktion auf A UTOMATIKBETRIEB schalten und Messung starten.
7. Strom- und Spannungswerte in einer Tabelle aufnehmen und die
Leistung berechnen.
 Die Leistung wird mit der Formel berechnet.
8. Leistungs-Spannungskennlinie zeichnen.
 In der Software auf L EISTUNGSGRAPH klicken und mit der
gezeichneten Leistungskennlinie vergleichen.
9. Windkraftanlage mit 6 Rotorblättern ausrüsten.
10. Ventilator auf Stufe 3 stellen.
11. Windgenerator und Neigungswinkel der Rotorblätter so ausrich-
Abb.3-2 ten, dass eine möglichst hohe Leerlaufspannung erreicht wird.
12. Funktion A UTOMATIKBETRIEB auswählen.
13. Strom- und Spannungswerte in einer Tabelle aufnehmen und die
Leistung berechnen.
14. Leistungs-Spannungskennlinie zeichnen.
15. Maximalen Arbeitspunkt aus den Leistungs-Spannungskennlinien
ermitteln.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 37


Arbeitsblatt 2
Fragen zum Experiment

1. Wie kann die maximale Leistung des Windgenerators erreicht
werden?
2. Wie sieht die Leistungs-Spannungskennlinie auf Stufe 2 aus?
3. Wie sieht die Leistungs-Spannungskennlinie auf Stufe 3 aus?
4. Wie lässt sich die maximale Leistung des Windgenerators bestim-
men?
Allgemeine Fragen
5. Wann kam der Mensch auf die Idee Windenergie für sich zu nut-
zen?
6. Wann gab es die erste Windkraftanlage zur Stromerzeugung?
7. Welches Land hat die hat die größte installierten Gesamtleistung
von Windkraftanlagen?
8. Wie viel Raumfläche wird benötigt, um ein MW Windenergie zu
erzeugen?
9. Wie viel Fläche wird ein Windpark einnehmen, um ein Atomkraft-
werk (1700 MW) zu ersetzen?
10. Wie viel Prozent der Fläche von Deutschland würde ein Windpark
einnehmen, der alle Atomkraftwerke in Deutschland ersetzt?
11. Was ist eine Volllaststunde?
Verständnisfragen
12. Wie entsteht Wind?
13. Hat die Sonneneinstrahlung am Äquator einen Einfluss auf den
Wind in Europa?
14. Lassen sich Vorhersagen treffen, dass die Energiequelle „Wind“
unerschöpflich ist?
15. Warum werden Windkraftanlagen in Küstennähe gebaut? Warum
weht in Küstennähe mehr Wind?
16. Wie hoch sind die Kosten bei einer Windkraftanlage pro installier-
tem kW?
17. Wann amortisieren sich Windkraft- und Solaranlagen?
18. Warum benötigt eine Windkraftanlage ein Getriebe?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 39


Lösungen 2
Fragen zum Experiment

1. Wie kann die maximale Leistung des Windgenerators erreicht
werden?
 Anzahl der Rotorblätter möglichst hoch wählen, Neigungswin-
kel und Abstand und Ausrichtung des Ventilators optimieren.
2. Wie sieht die Leistungs-Spannungskennlinie auf Stufe 2 aus?

P / mW

500

400

300

200

100

U/V
1 2 3 4 5 6 7 8

3. Wie sieht die Leistungs-Spannungskennlinie auf Stufe 3 aus?

P / mW

500

400

300

200

100

U/V
1 2 3 4 5 6 7 8

4. Wie lässt sich die maximale Leistung des Windgenerators bestim-


men?
 Aus Punkt 8 des Experiments ergibt sich die Leistungs-
Spannungskennlinie. Das Maximum ist die maximale Leistung.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 41


Allgemeine Fragen
5. Wann kam der Mensch auf die Idee Windenergie für sich zu nut-
zen?
 Die Nutzung der Windenergie begann schon 1000 J. vor un-
serer Zeitrechnung, um Segelschiffe vorwärts zu bewegen.
 Die Nutzung der Windenergie durch Mühlen oder Wasser-
pumpen wurde erstmals in Persien und Mesopotamien (Ost-
Asien) im 10 Jh. genutzt. In Europa kamen Windmühlen im
12 Jh. zum Einsatz.
6. Wann gab es die erste Windkraftanlage zur Stromerzeugung?
 Im Jahre 1888 baute Charles F. Brush die erste vollautomati-
sche Windkraftanlage zur Stromerzeugung in Amerika. Der Ro-
tor hatte ein Durchmesser von 17 Metern mit 144 Rotorblät-
tern.
7. Welches Land hat die hat die größte installierten Gesamtleistung
von Windkraftanlagen?
 USA: 36300 MW
 China: 33800 MW
 Deutschland: 26400 MW
8. Wie viel Raumfläche wird benötigt, um ein MW Windenergie zu
erzeugen?
 Es können nicht beliebig viele Windkraftanlagen hintereinan-
der aufgestellt werden, da sie sich sonst gegenseitig abschat-
ten würden. Der Mindestabstand in Hauptwindrichtung sollte
dem achtfachen des Rotordurchmessers entsprechen, der
Mindestabstand quer zum Wind sollte viermal so groß sein,
wie der Rotordurchmesser. Der Flächenbedarf liegt (hier
schwanken die Werte stark - abhängig von der Leistungsklas-
se und dem Standort der Anlage) bei ca. 250 m² pro Mega-
watt.
9. Wie viel Fläche wird ein Windpark einnehmen, um ein Atomkraft-
werk (1700 MW) zu ersetzen?
 1700 MW * 250 m²=425000 m²
 425000 m ² = 0,425 km² (Im Vergleich zu einem Kernkraft-
werk mit 1700 MW)
(Die Rechnung bezieht sich auf die theoretisch maximale Leis-
tung eines Windparks)
10. Wie viel Prozent der Fläche von Deutschland würde ein Windpark
einnehmen, der alle Atomkraftwerke in Deutschland ersetzt?
 Gesamtleistung der Kernkraftwerke: 21457 MW
 21457 MW * 250 m²
 5,364 km² (das sind 752 Fußballfelder)
 Gesamtfläche von Deutschland: 357868 km²
 0,002 %
(Die Rechnung bezieht sich auf die theoretisch maximale Leis-
tung eines Windparks)

42 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


11. Was ist eine Volllaststunde?
 1 Volllaststunde liegt dann vor, wenn eine Windkraftanlage
eine Stunde mit voller Nennleistung läuft. Wenn also eine
1000 kW-Anlage im Jahr 1.800.000 kWh Strom erzeugt, sind
das 1800 Volllaststunden. Übrigens: Das Jahr hat 8760 Stun-
den.
Verständnisfragen
12. Wie entsteht Wind?
 Die Sonne heizt die Erdoberfläche unterschiedlich auf. Am
Äquator ist die Intensität der Sonnenstrahlung sehr hoch. Da-
her heizt sich dort die bodennahe Luft sehr stark auf und steigt
dann in höhere Schichten der Atmosphäre. Dort entsteht dann
ein höherer Luftdruck als in der Umgebung. Da ein System
immer darauf bedacht ist, ein Gleichgewicht herzustellen, ist
das System Atmosphäre bestrebt, den Luftdruck auszugleichen.
So entsteht Wind.
13. Hat die Sonneneinstrahlung am Äquator einen Einfluss auf den
Wind in Europa?
 Obwohl uns der Äquator sehr weit weg erscheint, hat die Son-
neneinstrahlung am Äquator Einfluss auf den Wind in Europa.
Naturgemäß bewegt sich Luft mit einem höheren Druck immer
in die Richtung des tieferen Druckes, um ein Gleichgewicht
herzustellen. Das heißt, dass die Luft, die am Äquator aufge-
heizt und in höhere Schichten der Atmosphäre aufgestiegen
ist, bestrebt ist, sich mit Luftmassen mit niedrigerer Temperatur
und Luftdruck auszugleichen. Es kommt zu Luftbewegungen,
die auch in Europa zu spüren sind.
14. Lassen sich Vorhersagen treffen, dass die Energiequelle „Wind“
unerschöpflich ist?
 Solange es die Sonne gibt und die Erde sich durch sie er-
wärmt, wird es Wind geben.
15. Warum werden Windkraftanlagen in Küstennähe gebaut? Warum
weht in Küstennähe mehr Wind?
 In Küstennähe sind Winde durch die deutlich unterschiedliche
Wärmeleitfähigkeit von Meer und Land und die damit verbun-
denen Luftmassenbewegungen garantiert. Das Land erwärmt
sich tagsüber viel schneller als das Meer. Aus diesem Grund
steigt die warme Luft oberhalb des Landes schnell nach oben
auf. Dies bewirkt einen Druckabfall, der durch einströmende
Luft vom Meer ausgeglichen wird. Nachts entsteht der umge-
kehrte Effekt.
16. Wie hoch sind die Kosten bei einer Windkraftanlage pro installier-
tem kW?

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 43


 Die Kosten reduzieren sich von Jahr zu Jahr. Im Jahre 2010
lagen die Kosten für Anlagen in der Größenordnung von 100-
1000 kW Nennleistung bei 600…860 Euro pro installiertem
kW. Das heißt, eine Anlage mit 1 MW Nennleistung kostet
860000 Euro.
17. Wann amortisieren sich Windkraft- und Solaranlagen?
 Unter Berücksichtigung sämtlicher Aufwendungen für die Her-
stellung und den Aufbau einer Windkraftanlage amortisieren
sich Windkraftanlagen bereits nach wenigen Monaten. Diese
Werte hängen jedoch sehr vom Standort ab. Die Amortisie-
rung von Photovoltaikanlagen hängt ebenfalls vom Typ und
Standort der Photovoltaikanlage ab. Werte von 2 … 7 Jahren
müssen einkalkuliert werden.
18. Warum benötigt eine Windkraftanlage ein Getriebe?
 Die meisten Windkraftanlagen benötigen ein Getriebe, da die
verwendeten Generatoren deutlich höhere Drehzahlen benö-
tigen als der Rotor zur Verfügung stellen kann. Das Getriebe
erhöht die Drehzahl vom Rotor zum Generator. Es gibt jedoch
auch Windkraftanlagen ohne Getriebe.

44 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Alle Experimente im Überblick

4 Elektrolyse

Experiment 1 - Eigenschaften von Wasser bei einer Elektrolyse


beobachten
Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler eine Elektrolyse mit einem Elekt-
rolyseur durchführen. Im weiteren Schritt werden die Schüler die Zerset-
zungsspannung von Wasser untersuchen.
Thema Arbeitsblatt  Historische Entwicklung der Elektrolyse
 Gefahren von Wasserstoff
 Funktion eines Elektrolyseurs
Schwierigkeitsgrad leicht
Vorkenntnisse  Messkurven aufnehmen
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Können, indem sie experimentell herausfinden,
wie eine Elektrolyse funktioniert. Anhand eines Experiments finden sie den
chemischen Aufbau von Wasser heraus.
Die Schüler lernen, wie wichtig genaues Beobachten in der Wissenschaft
ist und wie wichtig es ist, die gemachten Beobachtungen kurz und präzise
formulieren zu können.
Checkliste  Elektrolyseur
 2 Speicher
 4 Schläuche
 2 schwarze Verschlusskappen
 destilliertes Wasser
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- Netzteil 6 V
- PC oder Laptop mit installierter Software
 2 Kabel, 1 schwarzes,1 rotes

Experiment 2 - Kennlinie eines Elektrolyseurs ermitteln


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler/-innen untersuchen, wie die
Kennlinie eines Elektrolyseurs verläuft.
Thema Arbeitsblatt Allgemeine Fragen zu Wasser und zur Elektrolyse
Schwierigkeitsgrad mittel
Vorkenntnisse  Kennlinien aufnehmen
 Elektrische Stromkreise
Lernziel Die Schüler erweitern ihre Kompetenz, indem sie eine Kennlinie eines
Elektrolyseurs zeichnen und erkennen können.
Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie erkennen, dass es einen Wer-
tebereich gibt, in dem der Elektrolyseur die maximale Leistung liefert.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 45


Experiment 2 - Kennlinie eines Elektrolyseurs ermitteln
Checkliste  Elektrolyseur
 2 Speicher
 4 Schläuche
 2 schwarze Verschlusskappen
 destilliertes Wasser
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- Netzteil 6V
- PC oder Laptop mit installierter Software
 2 Kabel, 1 schwarzes, 1 rotes

Experiment 3 - Wirkungsgrad eines Elektrolyseurs berechnen


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler/-innen den energetischen Wir-
kungsgrad eines Elektrolyseurs berechnen.
Thema Arbeitsblatt Allgemeine Fragen und Berechnungen zum Wirkungsgrad eines Elektroly-
seurs
Schwierigkeitsgrad mittel
Vorkenntnisse  Messkurven aufnehmen
 Elektrische Stromkreise
 Umgang mit einem Elektrolyseur (Vorführung durch Lehrkraft)
 Rechnen mit mehreren physikalischen Einheiten
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie den energetischen Wirkungs-
grad eines Elektrolyseurs berechnen können.
Checkliste  Elektrolyseur
 2 Speicher
 4 Schläuche
 2 schwarze Verschlusskappen
 destilliertes Wasser
 USB-Data-Monitor
- USB-Kabel
- Netzteil 6V
- PC oder Laptop mit installierter Software
 2 Kabel, 1 schwarzes, 1 rotes

46 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Eigenschaften von Wasser bei einer Elektrolyse
beobachten

Experiment 1
Was passiert mit Wasser bei einer Elektrolyse?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.4-1abgebildet nachbauen.
2. Beide Speicher bis zur 0 cm³-Marke mit destilliertem Wasser fül-
len.
3. Ausgänge der Speicher mit Verschlusskappen verschließen.
4. Software starten und Reiter E LEKTROLYSEUR wählen.
Abb.4-1
5. Funktion H ANDBETRIEB auswählen.
6. Spannung auf einstellen.
7. Erzeugte Menge Wasser- und Sauerstoff an folgenden Zeitpunk-
ten ablesen.

Zeit [min] Strom [mA] Wasserstoff [cm³] Sauerstoff [cm³]


1
2
3
4

8. Spannung auf einstellen.


9. Erzeugte Menge Wasser- und Sauerstoff an folgenden Zeitpunk-
ten ablesen.

Zeit [min] Strom [mA] Wasserstoff [cm³] Sauerstoff [cm³]


1
2
3

Ab welcher Spannung fängt Wasser an, sich in Wasser-


und Sauerstoff zu zersetzen?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.4-1 abgebildet nachbauen.
2. Beide Speicher bis zur 0 cm³-Marke mit destilliertem Wasser fül-
len.
3. Ausgänge der Speicher mit Verschlusskappen verschließen.
4. Software starten und Reiter E LEKTROLYSEUR wählen.
5. Funktion H ANDBETRIEB auswählen und Elektrolyse starten.
6. Spannung in 0,2 V Schritten erhöhen und Stromwerte ablesen.
Dabei den Wasserstoff- und Sauerstoffspeicher beobachten.
7. Messwerte und Beobachtungen notieren.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 47


Arbeitsblatt 1
Fragen zum Experiment

1. Was passiert mit Wasser bei einer Elektrolyse?
2. Ab welcher Spannung fängt Wasser an, sich in Wasser- und Sau-
erstoff zu zersetzen?
3. Würde die beim Experiment erzeugte Menge Wasserstoff ausrei-
chen, um eine Explosion zu verursachen?
4. Ist die theoretische Zersetzungsspannung vom Elektrolyseur oder
vom Wasser abhängig?
5. Warum wurde doppelt so viel Wasserstoff wie Sauerstoff erzeugt?
6. Besteht ein Unterschied zwischen der beobachteten und der theo-
retischen Zersetzungsspannung? Wenn ja, warum?
7. Ist die Erzeugung von Wasser- und Sauerstoff bei einer Elektrolyse
konstant?
Allgemeine Fragen
8. Wie nennt man das Zerlegen einer stromleitenden Flüssigkeit bei
Anlegen einer Spannung?
9. Wann wurde die Elektrolyse zum ersten Mal entdeckt?
10. Ist Wasserstoff gefährlich?
11. Ab welcher Spannung fängt Wasser an, sich zu zersetzen (theore-
tische Zersetzungsspannung)?
12. Woraus kann Wasserstoff gewonnen werden? Gibt es mehrere
Möglichkeiten?
Verständnisfragen
13. Ist Wasserstoff auch als Brennstoff für Flugzeuge denkbar?
14. Ab welcher Spannung fängt ein Elektrolyseur an, das Wasser zu
spalten?
15. Was genau passiert bei einer Elektrolyse?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 49


Lösungen 1
Fragen zum Experiment

1. Was passiert mit Wasser bei einer Elektrolyse?
Elektrolyse mit 1,8 V Zeit [min] Strom [mA] Wasserstoff [cm³] Sauerstoff [cm³]
1 0,8 7 3,5
2 0,8 14 7
3 0,8 21 10,5
4 0,8 28 14

Elektrolyse mit 2,0 V Zeit [min] Strom [mA] Wasserstoff [cm³] Sauerstoff [cm³]
1 1,6 12 6
2 1,6 24 12

2. Ab welcher Spannung fängt Wasser an, sich in Wasser- und Sau-


erstoff zu zersetzen?
Zersetzungsspannung Spannung [V] Strom [A] Beobachtung
von Wasser
0 0,014
0,2 0,014
0,4 0,014
0,6 0,014
0,8 0,014
1 0,014
1,2 0,014
1,4 0,014
1,6 0,054 Bläschen im Elektrolyseur
1,8 0,830 beschleunigte Produktion von
2 1,620 beschleunigte Produktion von

3. Würde die beim Experiment erzeugte Menge Wasserstoff ausrei-


chen, um eine Explosion zu verursachen?
 Ja, eine kleine Knallgasreaktion ist möglich.
4. Ist die theoretische Zersetzungsspannung vom Elektrolyseur oder
vom Wasser abhängig?
 Die theoretische Zersetzungsspannung ist generell vom Stoff
abhängig.
5. Warum wurde doppelt so viel Wasserstoff wie Sauerstoff erzeugt?
 Im Wasser sind pro Sauerstoffatom zwei Wasserstoffatome
vorhanden.
6. Besteht ein Unterschied zwischen der beobachteten und der theo-
retischen Zersetzungsspannung? Wenn ja, warum?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 51


 Die beobachtete Zersetzungsspannung ist höher als die theo-
retische Zersetzungsspannung. Den Unterschied nennt man
Überspannung. Die Überspannung kann als kinetische Hem-
mung, also Abbremsung der Reaktion verstanden werden.
7. Ist die Erzeugung von Wasser- und Sauerstoff bei einer Elektrolyse
konstant?
 Ja, wenn der zugeführte Strom (und die zugeführte Spannung)
konstant bleibt.
Allgemeine Fragen
8. Wie nennt man das Zerlegen einer stromleitenden Flüssigkeit bei
Anlegen einer Spannung?
 Diesen Prozess nennt man Elektrolyse.
9. Wann wurde die Elektrolyse zum ersten Mal entdeckt?
 Die Elektrolyse wurde im Jahr 1800 von Alessandro Volta ent-
deckt (Voltasche Säule).
10. Ist Wasserstoff gefährlich?
 Nicht gefährlicher als z. B Erdgas oder ein Luft-Benzin-
Gemisch. Wasserstoff ist entzündlich und kann zusammen mit
Sauerstoff zu Explosionen führen. Grundsätzlich müssen alle
Energieträger mit entsprechender Vorsicht verwendet werden.
 Wasserstoff ist ungiftig.
11. Ab welcher Spannung fängt Wasser an, sich zu zersetzen (theore-
tische Zersetzungsspannung)?
 1,23 V (bei 25°C)
12. Woraus kann Wasserstoff gewonnen werden? Gibt es mehrere
Möglichkeiten?
 Aus einer Elektrolyse von Wasser. Aus Kohlenwasserstoffen
durch Dampfreformieren, durch das Kvaernerverfahren, Chlor-
Alkali-Elektrolyse, thermochemische Verfahren oder photobio-
logisch durch Algen.
Verständnisfragen
13. Ist Wasserstoff auch als Brennstoff für Flugzeuge denkbar?
 Ja, das ist denkbar, es gab schon mehrere Projekte, in denen
Wasserstoff als Brennstoff für Flugzeuge zum Einsatz kam,
z. B. Cyroplane oder Hydrogenius.
14. Ab welcher Spannung fängt ein Elektrolyseur an, das Wasser zu
spalten?
 Ab ca. 1,5 V ist eine deutliche Gasbildung zu beobachten.
Theoretisch liegt dieser Wert bei 1,23 V, jedoch muss die
Überspannung bei dieser Reaktion noch berücksichtigt wer-
den. Überspannung resultiert aus mehreren materialspezifi-
schen Faktoren und kann als eine Art von Aktivierungsenergie
aufgefasst werden.
15. Was genau passiert bei einer Elektrolyse?
52 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung
 Bei der Elektrolyse wird ein Elektrolyt (dieser kann fest oder
flüssig sein oder aus einer Schmelze bestehen) durch das An-
legen einer elektrischen Spannung zersetzt. Dabei werden an
der Kathode (Minuspol, Reduktion) Wasserstoff und edle Me-
talle abgeschieden, Kationen werden entladen. An der Anode
(Pluspol, Oxidation) werden Sauerstoff und Chlor (bei chlorid-
haltigen Lösungen) abgeschieden. An der Anode werden die
Anionen entladen.
Bei der Elektrolyse von wässrigen Lösungen wird stets auch
Wasser zersetzt.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 53


Kennlinie eines Elektrolyseurs ermitteln

Experiment 2

Wie verlaufen die Kennlinien des Elektrolyseurs?

Abb. 4-2 Versuchsaufbau Elektrolyse

1. Versuchsaufbau wie in Abb. 4-2 Versuchsaufbau Elektrolyse ab-


gebildet nachbauen.
2. Beide Speicher bis zur 0 cm³-Marke mit destilliertem Wasser fül-
len.
3. Ausgänge der Speicher mit Verschlusskappen verschließen.
4. Software starten und Reiter E LEKTROLYSEUR wählen.
5. Funktion H ANDBETRIEB auswählen.
6. Spannung auf einstellen.
7. Spannung wie in folgender Tabelle angegeben erhöhen und
Stromwerte eintragen.

U [V] I [A] P [W] U [V] I [A] P [W] U [V] I [A] P [W]


0 1,5 1,8
0,8 1,6 1,9
1,2 1,7 2

8. Spannung und Strom in eine Strom- Spannungskennlinie ein-


tragen und anschließend die Punkte verbinden.
9. Leistung und Strom in eine Strom -Leistungskennlinie eintra-
gen und anschließend die Punkte verbinden.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 55


Arbeitsblatt 2
Fragen zum Experiment

1. Wie verlaufen die Kennlinien des Elektrolyseurs?
2. Ab welcher Spannung fing im Elektrolyseur Strom an zu fließen?
3. Wie ist dieser späte Stromfluss zu erklären? Was lässt sich gene-
rell über die Kennlinie des Elektrolyseurs sagen?
Allgemeine Fragen
4. Was ist destilliertes Wasser?
5. Gibt es noch andere Anwendungen der Elektrolyse?
Verständnisfragen
6. Warum brennt Wasserstoff aber Wasser nicht? Obwohl in Wasser
noch mehr Sauerstoff vorhanden ist.
7. Welche Vorteile hat Wasserstoff gegenüber Erdgas?
8. Ist destilliertes Wasser stromleitend?
9. Benötigt eine Elektrolyse Gleich- oder Wechselspannung?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 57


Lösungen 2
Fragen zum Experiment

1. Wie verlaufen die Kennlinien des Elektrolyseurs?
Tabelle 1 U [V] I [A] P [W] U [V] I [A] P [W] U [V] I [A] P [W]
0 0 1,5 0,015 0,02 1,8 0,8 1,44
0,8 0 1,6 0,16 0,25 1,9 0,9 1,71
1,2 0 1,7 0,38 0,65 2 1,4 2,8

Strom- I/ A
Spannungskennlinie

1,5

1,2

0,9

0,6

0,3

U/V
0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 1,8 2,1 2,4

Leistungs- P/ W
Spannungskennlinie

2,0

1,4

1,2

0,8

0,4

U/V
0,3 0,6 0,9 1,2 1,5 1,8 2,1 2,4

Ab welcher Spannung fing im Elektrolyseur Strom an zu fließen?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 59


 Ab ca. 1,5 V.
2. Wie ist dieser späte Stromfluss zu erklären? Was lässt sich gene-
rell über die Kennlinie des Elektrolyseurs sagen?
 Die Kennlinie verläuft nicht durch den Nullpunkt, und steigt
erst ab ca. 1,5 V. Ab 1,6 V steigt der Strom exponentiell an.
Die Zersetzungsspannung von Wasser muss erreicht werden,
damit ein Strom fließen kann. Diese liegt theoretisch bei
1,23 V, in der Praxis liegt dieser Wert bei etwa bei 1,4 bis
1,6 V.
Allgemeine Fragen
3. Was ist destilliertes Wasser?
 Destilliertes Wasser ist reines Wasser ( ohne Verunreini-
gungen. Destilliertes Wasser ist Wasser, das zunächst in Was-
serdampf überführt und dann wieder kondensiert wird. Dabei
verbleiben alle Fremdstoffe in der Vorlage. Im Destillat befin-
det sich reines Wasser.
4. Gibt es noch weitere Anwendungen der Elektrolyse?
 Die Elektrolyse wird vornehmlich zur Gewinnung von Halo-
gengasen (z. B. Chlor) sowie zur Gewinnung von unedlen Me-
tallen wie Natrium oder Aluminium (Schmelzelektrolyse) an-
gewendet.
Verständnisfragen
5. Warum brennt Wasserstoff aber Wasser nicht? Obwohl in Wasser
noch mehr Sauerstoff vorhanden ist.
 Eine Verbrennung ist eine Oxidation. Wenn Wasserstoff oxi-
diert wird, entsteht Wasser. Wasser ist also schon das Produkt
der Verbrennung von Wasserstoff.
6. Welche Vorteile hat Wasserstoff gegenüber Erdgas?
 Wasserstoff hat eine höhere Innere Energie. Bei der Verbren-
nung von Wasserstoff entstehen keine schädlichen Produkte.
 Wasserstoff ist nicht giftig, CO2-neutral und ein reversibler
Energieträger.
7. Ist destilliertes Wasser stromleitend?
 Nein, die Leitfähigkeit von destilliertem Wasser ist vernachläs-
sigbar. Erst durch Zusatz von Ionen wird Wasser zu einem
elektrischen Leiter.
8. Benötigt eine Elektrolyse Gleich- oder Wechselspannung?
 Die Elektrolyse benötigt Gleichspannung. Bei einer Wechsel-
spannung würde die Polarität der Elektroden ständig wechseln
und eine gleichbleibende Aufladung der Anode und Kathode
wäre nicht möglich.

60 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Wirkungsgrad eines Elektrolyseurs berechnen

Experiment 3

Wie hoch ist der energetische Wirkungsgrad eines Elekt-


rolyseurs?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.4-3 abgebildet nachbauen.
2. Beide Speicher bis zur 0 cm³-Marke mit destilliertem Wasser fül-
len.
3. Software starten.
4. Sauerstoff- und Wasserstoffauslass verschließen.
5. Spannung auf 1,8 V stellen.
Abb.4-3
6. Nach 2 Minuten Wasser- und Sauerstoffauslass für 5 Sekunden
öffnen.
7. Wasserstand überprüfen.
Das Wasser muss in beiden Behältern exakt bei der 0 cm³-Marke
liegen. Bei Bedarf nachfüllen.
8. Wasser- und Sauerstoffauslass schließen.
9. Spannung auf 1,8 V stellen und sofort mit der Zeitmessung be-
ginnen.

Wasserstoffmenge [cm³] 5 10 15 20 25 30

Zeit [s]

10. Werte in ein Volumen-Zeit-Diagramm eintragen.


11. Energetischen Wirkungsgrad des Elektrolyseurs berechnen.

 : erzeugte Menge Wasserstoff in m³


 : unterer Heizwert von Wasserstoff =

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 61


Arbeitsblatt 3
Allgemeine Fragen

1. Was ist ein energetischer Wirkungsgrad?
2. Wie hoch ist der Heizwert von Wasserstoff?
3. Wie hoch ist der Heizwert von Benzin?
4. Was versteht man unter einer Gaskonstante?
Fragen zum Experiment
5. Was kann anhand des Volumen-Zeit-Diagramms festgestellt wer-
den?
6. Warum ist es wichtig, den Wirkungsgrad eines Elektrolyseurs zu
kennen?
7. Was sind Brennwert (oberer Heizwert) und Heizwert (unterer Heiz-
wert)?
8. Was ist ein Mol?
Verständnisfragen
9. Was ist der Unterschied zwischen dem Faraday’schen und dem
energetischen Wirkungsgrad?
10. Was besagt das zweite Faradaysche Gesetz?
11. Welche Rolle spielt der Umgebungsdruck bei der Erzeugung von
Wasserstoff?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 63


Lösungen 3
Lösungen zum Experiment

Wasserstoffmenge [cm³] 5 10 15 20 25 30

Zeit [s] 33 65 99 133 164 195

Volumen - V/ cm³
Zeitdiagramm

25

20

15

10

t/s
30 60 90 120 140 160 180 200
00

Energetischer Wir-
kungsgrad

Allgemeine Fragen
1. Was ist ein energetischer Wirkungsgrad?
 Der energetische Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis der
erzeugten nutzbaren Energie zur eingesetzten Energie.
2. Wie hoch ist der Heizwert von Wasserstoff?
 =2 =

3. Wie hoch ist der Heizwert von Benzin?


4. Was versteht man unter einer Gaskonstante?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 65


 Die Gaskonstante ist ein Proportionalitätsfaktor im idealen
Gasgesetz. Sie ist für alle idealen Gase gleich. Das ideale
Gasgesetz beschreibt das Verhalten von idealen Gasen. Die
Gaskonstante ist das Produkt von Boltzmann-Konstante und
Avogadro-Konstante.
Fragen zum Experiment
5. Was kann anhand des Volumen-Zeit-Diagramms festgestellt wer-
den?
 Anhand des Volumen-Zeit-Diagramms lässt sich bestimmen,
wie viel Wasserstoff bei einer konstanten Strommenge inner-
halb einer bestimmten Zeit erzeugt wird. Es lässt sich beobach-
ten, dass die Volumenzunahme direkt proportional zur Zeit ist.
6. Warum ist es wichtig den Wirkungsgrad eines Elektrolyseurs zu
kennen?
 Wirkungsgrade geben grundsätzlich Auskunft über die Effizienz
von Verfahren und Anwendungen. Wirkungsgradbetrachtun-
gen erlauben direkte Vergleiche unterschiedlicher Anwendun-
gen und Verfahren.
7. Was sind Brennwert (oberer Heizwert) und Heizwert (unterer Heiz-
wert)?
 Die bei der Verbrennung (Oxidation) eines Stoffes frei wer-
dende Energie wird als Brennwert oder auch oberer
wert bezeichnet. Es wird dabei auch die Energie einge-
rechnet, die der von der Verbrennung des Stoffs verursachte
Wasserdampf als Kondensationswärme enthält. In herkömmli-
chen Verbrennungsprozessen ist diese Wärme nicht nutzbar
(anders ist es z. B. bei Brennwertthermen, diese nutzen die
Kondensationswärme). Der Heizwert oder auch unterer Heiz-
wert lässt diese Kondensationswärme außen vor. Chemiker
verwenden für ihre thermodynamischen Betrachtungen vor-
wiegend den Brennwert , im technischen und physikalischen
Bereich wird hauptsächlich der Heizwert für Berechnungen
verwendet.
8. Was ist ein Mol?
 Ein Mol ist die Einheit der Stoffmenge. 1 Mol einer Substanz
enthält ebenso viele Teilchen, wie es Kohlenstoffatome in 12 g
Kohlenstoff (12C) gibt: 6,022*10 23gibt.
Verständnisfragen
9. Was ist der Unterschied zwischen dem Faraday’schen und dem
energetischen Wirkungsgrad?

66 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


 Der Faradaysche Wirkungsgrad oder auch Stromwirkungsgrad
berechnet sich aus dem experimentell und dem theoretisch zu
erwartendem Wasserstoffvolumen..
Der energetische Wirkungsgrad gibt an, wie viel von der ein-
gesetzten Energie auch tatsächlich wieder herauskommt, in
diesem Fall, wie viel Energie für die Elektrolyse verwendet wird
und wie viel Energie (als Wasserstoff) wieder dabei heraus-
kommt. Je größer der energetische Wirkungsgrad ist, desto
besser wurde die Energie genutzt.
10. Was besagt das zweite Faradaysche Gesetz?
 Das zweite Faradaysche Gesetz setzt die erzeugte Gasmenge
und die dazu eingesetzte Strommenge in Beziehung. Durch
die Ladungsmenge von einem Mol Elektronen, wird ein Mol
eines einwertigen Ions abgeschieden.
Zweites Faraday’sches Gesetz:
11. Welche Rolle spielt der Umgebungsdruck bei der Erzeugung von
Wasserstoff?
 Der Umgebungsdruck hat unmittelbaren Einfluss auf die Gas-
entwicklung. Die entstehenden Gase müssen gegen den Um-
gebungsdruck aus der Flüssigkeit entweichen. Bezogen auf
den Strom wird stets dieselbe Menge Wasserstoff produziert.
Jedoch muss bei steigendem Umgebungsdruck eine höhere
Spannung angelegt werden, um denselben Strom zu treiben.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 67


5 Brennstoffzellen

Alle Experimente im Überblick

Experiment 1 - Erste Erfahrungen mit Brennstoffzellen sammeln


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler herausfinden wie eine Brenn-
stoffzelle in Betrieb genommen wird. Experimentell erfahren sie, dass eine
direkte Sauerstoffzufuhr die Leistung der Brennstoffzelle positiv beeinflusst.
Der Wasserstoffverbrauch wird in der Abhängigkeit von der Zeit beobach-
tet. Der Einfluss direkter Sauerstoffeinströmung wird beobachtet.
Thema Arbeitsblatt Speicherung von Wasserstoff und Nachteile einer Brennstoffzelle
Schwierigkeitsgrad leicht
Vorkenntnisse  Umgang mit Volt- und Amperemeter
 Elektrische Stromkreise
 Betrieb Elektrolyseur
 Umgang mit einer Brennstoffzelle (Vorführung durch Lehrkraft)
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie experimentell herausfinden wie
eine Brennstoffzelle in Betrieb genommen wird.
Checkliste  Brennstoffzelle
 Elektrolyseur
 2 Speicher
 6 Verbindungsschläuche
 USB-Data-Monitor und PC
 4 Kabel, 2× rot und 2× schwarz

Beschädigung durch Kurzschluss!


Achtung
Spannungsquelle an der Brennstoffzelle zerstören die Membran.
 Brennstoffzelle ohne Elektrolyseur an USB-Data-Monitor
schließen.
Erklären Sie Ihren Schülern was „Brennstoffzelle spülen“ bedeutet. Siehe
Tipp Lösungen Seite 75 Frage 8.

Experiment 2 - Kennlinie einer Brennstoffzelle ermitteln


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler untersuchen, wie die Kennlinie
einer Brennstoffzelle verläuft.
Thema Arbeitsblatt Hintergrundwissen zur Brennstoffzelle
Schwierigkeitsgrad mittel
Vorkenntnisse  Umgang mit USB-Data-Monitor
 Messkurven aufnehmen
 Elektrische Stromkreise
 Umgang mit einem Elektrolyseur
 Umgang mit einer Brennstoffzelle

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 69


Experiment 2 - Kennlinie einer Brennstoffzelle ermitteln
Lernziel Die Schüler erweitern ihre Kompetenz, indem sie eine Kennlinie einer
Brennstoffzelle zeichnen und erkennen können.
Checkliste  Brennstoffzelle
 2Elektrolyseure
 4 Speicher
 11 Verbindungsschläuche
 1 Schlauchklemme
 USB-Data-Monitor und PC
 6 Kabel, 3× rot und 3× schwarz
Wenn es bei einzelnen Gruppen zu Funktionsstörungen der Brennstoffzelle
TIPP kommt, hilft es meistens, die Brennstoffzelle zu spülen, d.h.: den Wasser-
stoffauslass zu öffnen.

Experiment 3 - Energetischen Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle berechnen


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler den energetischen Wirkungsgrad
einer Brennstoffzelle berechnen.
Thema Arbeitsblatt Aufbau von Brennstoffzellen
Schwierigkeitsgrad schwer
Vorkenntnisse  Umgang mit Volt- und Amperemeter
 Elektrische Stromkreise
 Umgang mit einer Brennstoffzelle (Vorführung durch Lehrkraft)
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie den energetischen Wirkungs-
grad einer Brennstoffzelle berechnen können.
Checkliste  Brennstoffzelle
 Elektrolyseur
 2 Speicher
 11 Verbindungsschläuche
 1 Schlauchklemme
 USB-Data-Monitor und PC
 4 Kabel, 2× rot und 2× schwarz

70 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Erste Erfahrungen mit Brennstoffzellen sammeln

Experiment 1
Wie wird eine Brennstoffzelle betrieben?
1. Versuchsaufbau wie in Abb. 5-1 abgebildet nachbauen.
2. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle verschließen.
3. Verbraucher von Brennstoffzelle trennen.
4. Software starten.
5. Reiter E LEKTROLYSEUR wählen.
6. Funktion H ANDBETRIEB wählen.
7. Elektrolyseur auf 2 V stellen und Elektrolyse in Software stoppen,
wenn 30 cm³ erzeugt wurden.
8. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle für 1 Sekunde öffnen, dann
wieder verschließen.
9. Erneut Wasserstoff erzeugen.
10. Häuschen an Brennstoffzelle anschließen.
Abb. 5-1 11. Beobachtung notieren.
Wie verhält sich der Wasserstoffverbrauch?
12. Häuschen von Brennstoffzelle trennen.
13. Elektrolyseur auf 2 V stellen und 30 cm³ Wasserstoff erzeugen.
14. Elektrolyseur von USB-Data-Monitor abklemmen
15. Brennstoffzelle an USB-Data-Monitor anschließen und in Software
auf Reiter B RENNSTOFFZELLE wechseln.
16. In der Software 150 mA einstellen.
17. Zeit messen, Wasserstoffverbrauch ablesen und in Tabelle eintra-
gen.
18. Versuch wiederholen und auf 300 mA erhöhen.

Kleiner Verbraucher Großer Verbrau-


Wasserstoff-
(USB-Data-Monitor cher (USB-Data-
verbrauch
150 mA) [s] Monitor 300 mA)
[cm³]
[s]
5
10
15
20
25
30

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 71


Wie verhält sich eine Brennstoffzelle bei direkter Sauer-
stoffzufuhr?
1. Versuchsaufbau wie in Abb. 5-1 abgebildet nachbauen.
2. Mit Elektrolyseur 30 cm³ Wasserstoff und 15 cm³ Sauerstoff pro-
duzieren.
3. Software starten und Reiter B RENNSTOFFZELLE auswählen. Auf
Handbetrieb wechseln.
4. Brennstoffzelle mit Wasserstoff versorgen.
5. Sauerstoff direkt vor die Lüftungsschächte der Brennstoffzelle hal-
ten und Spannungswerte währenddessen beobachten.

72 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Arbeitsblatt 1 
Allgemeine Fragen
1. Wer gilt als Erfinder der Brennstoffzelle?
2. Wie lässt sich die Formel in Worten erklären?
3. Ist es denkbar, Brennstoffzellen in der Raumfahrt einzusetzen.
Wurde das schon einmal versucht?
4. In welchen Bereichen werden Brennstoffzellen schon heute sinn-
voll eingesetzt?
5. Welche Arten von Brennstoffzellen gibt es?
Fragen zum Experiment
6. Wann und warum ist es wichtig, die Gasauslässe der Brennstoff-
zelle zu schließen? Warum verbraucht die Brennstoffzelle bei ge-
öffnetem Wasserstoffauslass rasant viel Wasserstoff?
7. Warum musste vor dem Versuch der Verbraucher von der Brenn-
stoffzelle getrennt werden?
8. Was versteht man in Bezug auf Brennstoffzellen unter Spülen?
9. Wie hängt der Wasserstoffverbrauch vom Verbraucher ab?
10. Was ist passiert, als der Brennstoffzelle reiner Sauerstoff zugeführt
wurde?
11. Warum ist die Spannung angestiegen?
Verständnisfragen
12. Wie ist eine PEM-Brennstoffzelle (PEM = Proton Exchange Memb-
rane) aufgebaut?
13. Wie funktioniert eine Brennstoffzelle?
14. Wie viel der ursprünglich eingesetzten Energie kann in einer
Brennstoffzelle zurück erhalten werden?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 73


Lösungen 1
Lösungen zum Experiment

Dauer mit klei- Dauer mit großem
Verbrauch- nem Verbrau- Verbraucher (USB-
ter Wasser- cher (USB-Data- Data-Monitor
stoff [cm³] Monitor 150 mA) 300 mA) [s]
[s]
5 57 27
10 117 52
15 165 77
20 218 105
25 272 134
30 325 164

Allgemeine Fragen
1. Wer gilt als Erfinder der Brennstoffzelle?
 Das Prinzip der Brennstoffzelle wurde 1838 von Christian
Friedrich Schönbein anhand der folgenden Reaktion entdeckt.

 Die Erfindung der Brennstoffzelle wird aber dem Juristen und


Physiker Sir William Robert Grove im Jahre 1839 zugeschrie-
ben.
2. Wie lässt sich die Formel in Worten erklären?
 Diese Formel bringt zum Ausdruck, dass Wasserstoff in seiner
elementaren Form mit Sauerstoff zu Wasser reagiert. Diese
Reaktion findet erst statt, wenn eine Aktivierungsenergie zuge-
führt wird. Sie ist exotherm, d. h. es wird Energie freigesetzt.
3. Ist es denkbar, Brennstoffzellen in der Raumfahrt einzusetzen?
Wurde das schon einmal versucht?
 Bei den Apollo-Flügen und den Space Shuttles wurden Brenn-
stoffzellen eingesetzt. In der Raumfahrt werden Brennstoffzel-
len seit den 1960er Jahren eingesetzt, um Strom, Wärme und
Wasser für die Bordsysteme herzustellen.
4. In welchen Anwendungen werden Brennstoffzellen schon heute
sinnvoll eingesetzt oder erfolgsversprechend getestet?
 Brennstoffzellen werden für Fahrzeuge, unterbrechungsfreie
Stromversorgung, Sendemasten für Mobilfunknetze, mobile
elektrische Geräte (z. B. Laptop), Satelliten sowie in der Raum-
fahrt eingesetzt.
5. Welche Arten von Brennstoffzellen gibt es?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 75


 Alkalische Brennstoffzelle, PEM-Brennstoffzelle, Direktmetha-
nol-Brennstoffzelle, Festoxid-Brennstoffzelle, Schmelzkarbonat-
Brennstoffzelle und Phosphorsäure-Brennstoffzelle
Fragen zum Experiment
6. Wann und warum ist es wichtig, die Gasauslässe der Brennstoff-
zelle zu schließen? Warum verbraucht die Brennstoffzelle bei ge-
öffnetem Wasserstoffauslass rasant viel Wasserstoff?
 Werden die Auslässe nicht verschlossen, entweicht das Gas in
die Umgebung und kann nicht für den Betrieb der Brennstoff-
zelle genutzt werden.
7. Warum musste vor dem Versuch der Verbraucher von der Brenn-
stoffzelle getrennt werden?
 Die Brennstoffzelle benötigt Wasserstoff, um elektrische Ener-
gie zu erzeugen. Da noch kein Wasserstoff produziert war,
musste erst eine kleine Menge erzeugt werden, bevor der Ver-
braucher angeschlossen werden konnte.
8. Was versteht man in Bezug auf Brennstoffzellen unter Spülen?
Warum muss eine Brennstoffzelle regelmäßig gespült werden?
 Beim Spülen der Brennstoffzelle wird der Wasserstoffauslass
der Brennstoffzelle kurzzeitig geöffnet.
 Da sich während des Betriebes der Brennstoffzelle Verunreini-
gungen auf der Wasserstoffseite ansammeln können, muss
regelmäßig gespült werden, um eine genügend hohe Konzent-
ration des Wasserstoffs in der Brennstoffzelle zu erhalten.
9. Wie hängt der Wasserstoffverbrauch vom Verbraucher ab?
 Der Wasserstoffverbrauch steigt proportional mit der Leistung
des Verbrauchers.
10. Was ist passiert, als der Brennstoffzelle reiner Sauerstoff zugeführt
wurde?
 Die Spannung ist angestiegen.
11. Warum ist die Spannung angestiegen?
 Der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft liegt nur bei 21 %.
Eine direkte Zufuhr von Sauerstoff erhöht die Leistung einer
Brennstoffzelle
Verständnisfragen
12. Wie ist eine PEM-Brennstoffzelle (PEM = Proton Exchange Memb-
rane) aufgebaut?

76 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


 Die eigentliche Zelleinheit der PEM-Brennstoffzelle besteht aus
einer Polymermembran, die auf beiden Seiten mit einer kataly-
tischen Beschichtung versehen ist und die beiden Gase Was-
serstoff und Sauerstoff räumlich trennt. An den Außenseiten
der Elektroden liegen Gasflussplatten. Diese Gasflussplatten
verfügen über Kanäle, durch die Wasserstoff und Sauerstoff
strömen, damit sie mit der gesamten Oberfläche der Elektro-
den in Berührung kommen. Gleichzeitig kann über diese Ka-
näle das bei der Energieerzeugung entstehende Wasser abge-
führt werden.
13. Wie funktioniert eine Brennstoffzelle?
 Die grundlegende Funktion der Brennstoffzelle ist die Wand-
lung der chemischen Energie, die in Wasserstoff und Sauer-
stoff vorhanden ist, in elektrische Energie.
 Ist die Brennstoffzelle in Betrieb, findet an der Anode Oxidati-
on, das heißt die Abgabe von Elektronen, statt. An der Katho-
de kommt es hingegen zu einer Reduktion, das heißt der Auf-
nahme von Elektronen. Der Brennstoff (Wasserstoff) wird also
an der Anode unter Abgabe von Elektronen oxidiert. Diese
Elektronen fließen von der Anode, die dadurch der negative
Pol der Zelle wird, durch den äußeren Stromkreis zur Kathode,
die dadurch der positive Pol der Zelle wird. Gleichzeitig wan-
dern Wasserstoff-Ionen durch die Polymerelektrolytmembran
zur Kathode, um die Ladungen auszugleichen.
14. Wie viel der ursprünglich eingesetzten Energie kann in einer
Brennstoffzelle zurück erhalten werden?
 Durch die Umkehrung der Wasserelektrolyse in einer Brenn-
stoffzelle können etwa 25 % der ursprünglich eingesetzten
Energie wieder zurückerhalten werden.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 77


Kennlinie einer Brennstoffzelle ermitteln

Experiment 2

Wie verhalten sich der Strom und Spannung in Abhän-


gigkeit vom Verbraucher?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.5-2abgebildet nachbauen.
2. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle verschließen.
3. USB-Data-Monitor von Brennstoffzelle trennen und an Elektroly-
seur anschließen, siehe Abb. 5-3.
4. Software starten.
5. Elektrolyseur auf 2 V stellen und 30 cm³ Wasserstoff erzeugen.
Abb.5-2 6. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle 1 Sekunde öffnen.
7. Erneut 30 cm³ Wasserstoff erzeugen.
8. USB-Data-Monitor von Elektrolyseur trennen und an Brennstoffzel-
le anschließen.
9. In Software auf Reiter B RENNSTOFFZELLE wechseln.
10. USB-Data-Monitor auf einstellen und an Brennstoffzelle an-
schließen.
Abb. 5-3 11. Spannung bei immer größer werdendem Strom notieren.

I [A]

U [V]

12. Werte in eine Strom-Spannungskennlinie eintragen und Punkte


verbinden.
13. Werte in eine Strom-Leistungskennlinie eintragen und Punkte ver-
binden.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 79


Arbeitsblatt 2
Fragen zum Experiment

1. Wie ist der Verlauf der Kennlinie zu erklären?
Allgemeine Fragen
1. 1870 machte Jules Verne (franz. Schriftsteller) eine interessante
Vorhersage. Was sagte er?
2. „Was ist eine galvanische Zelle / galvanisches Element?
3. Warum trat die Brennstoffzelle in Vergessenheit, wobei doch ab-
sehbar war, dass eines Tages kein Öl und keine Kohle mehr vor-
handen sein würden.
4. Welche Möglichkeiten gibt es, den Wasserstoff zu speichern?
Verständnisfragen
5. Wenn von Kraftwerken mehr Strom produziert als gebraucht wird,
laufen diverse Mechanismen ab, diese Gesamtproduktion zu kon-
trollieren, unter anderem wird ein Teil dieser Energie gespeichert.
Welche Möglichkeiten Energie zu speichern kommen in Betracht?
6. Gibt es auf unserem Planeten Wasserstoff auch in reiner Form?
7. Ein Unternehmen in Deutschland ließ Brennstoffzellen im Keller-
raum installieren, um die Brandgefahr zu reduzieren. Wie können
Brennstoffzellen die Brandgefahr reduzieren?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 81


Lösungen 2
Lösungen zum Experiment

Strom - U/V
Spannungskennlinie

I / mA
100 200 300 400 500 700 800 900

Leistungs- P / mW
Stromkennlinie
1000

800

600

400
2
200

I / mA
100 200 300 400 500 600 700 800

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 83


Fragen zum Experiment
1. Wie ist der Verlauf der Kennlinie zu erklären?
 Die theoretisch mögliche Spannung einer Wasserstoff-
Brennstoffzelle beträgt bei Standardbedingungen 1,23 V. Die-
ser Wert folgt aus den thermodynamischen Daten der Reakti-
on von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. In der Anwen-
dung kommt es beim Stromfluss zu Verlusten durch kinetische
Hemmungen der Reaktion, Innenwiderstände oder unzu-
reichende Diffusion. Daher liegt die tatsächlich von einer Ein-
zelzelle gelieferte Spannung bei 0,4 bis 0,9 Volt. Die Differenz
aus gemessener Spannung und thermodynamisch möglicher
Spannung wird als Überspannung bezeichnet. Zu dieser Über-
spannung tragen verschiedene Faktoren bei:
Bei niedrigen Strömen ist die Kennlinie durch katalytische Pro-
zesse bestimmt, die an den Elektroden ablaufen. Der Anstieg
des Stroms wird durch die Geschwindigkeit der Umsetzung
von Wasserstoff und Sauerstoff bedingt, d. h. durch die Ge-
schwindigkeit, mit der Elektronen die Kontaktfläche zwischen
den Gasmolekülen und Platinkatalysator überqueren.
Diese Art von Überspannung heißt Durchtrittsüberspan-
nung (1).
 Jede Zelle hat einen Innenwiderstand (2), der – zum Bei-
spiel – durch den Widerstand gegen den Stromfluss im Elekt-
rolyten, die Stromabnehmer und externe Verkabelung verur-
sacht. Bei hohen Strömen ist ein Ohm’scher Spannungsabfall
zu beobachten, die Spannung nimmt linear mit der Zunahme
des Stroms ab.
 Die Diffusionsüberspannung (3) tritt dann auf, wenn die
Gase durch die elektrochemische Reaktion am Katalysator
schneller verbraucht werden, als sie durch Diffusion zum Kata-
lysator gelangen können. Ein typisches Anzeichen für diese
Diffusionsüberspannung ist ein plötzliches Abknicken der
Strom-Spannungs-Kennlinie nach unten. Die Spannung nimmt
stark ab, wenn der Strom zunimmt.

84 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


U/V

1,0 3

0,8

0,6

0,4

0,2
1 2

I / mA
80 160 240 320 400 480 560 640

Gelb entspricht einer theoretischen Kennlinie, schwarz einer Kennlinie


mit dem Brennstoffzellenstack des Clean Energy Trainer
Allgemeine Fragen
2. 1870 machte Jules Verne (franz. Schriftsteller) eine interessante
Vorhersage. Was sagte er?
 „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von mor-
gen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden
ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und
Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energie-
versorgung der Erde sichern.“
3. Was ist eine galvanische Zelle / galvanisches Element?
 Eine galvanische Zelle ist eine Vorrichtung zur spontanen Um-
wandlung von chemischer in elektrische Energie. Jede Kombi-
nation von zwei verschiedenen Elektroden und einem Elektro-
lyten bezeichnet man als galvanisches Element. Demnach ist
die Brennstoffzelle ein galvanisches Element.
4. Warum trat die Brennstoffzelle in Vergessenheit, wobei doch ab-
sehbar war, dass eines Tages kein Öl und keine Kohle mehr vor-
handen sein würden.
 Wegen der Erfindung des elektrischen Generators (1866)
durch Werner von Siemens geriet die als „Galvanische Gas-
batterie“ bezeichnete Erfindung zunächst in Vergessenheit. Die
Dynamomaschine war in Verbindung mit der Dampfmaschine
bezüglich Brennstoff und Materialien relativ einfach und un-
kompliziert und wurde daher zu dieser Zeit der komplexen
Brennstoffzelle vorgezogen.
5. Welche Möglichkeiten gibt es, den Wasserstoff zu speichern?

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 85


 Wasserstoff kann nach derzeitigem Stand als Druckgas, Flüs-
siggas, Metallhydrid oder an Nanofasern gespeichert werden.
Die kostengünstige und ressourcenschonende Speicherung
von Wasserstoff ist der entscheidende Punkt in der Durchset-
zungsfähigkeit der Wasserstofftechnologie.
Verständnisfragen
6. Wenn von Kraftwerken mehr Strom produziert als gebraucht wird,
laufen diverse Mechanismen ab, diese Gesamtproduktion zu kon-
trollieren, unter anderem wird ein Teil dieser Energie gespeichert.
Welche Möglichkeiten Energie zu speichern kommen in Betracht?
 Die Energie wird zur Elektrolyse genutzt, der entstehende
Wasserstoff kann dann als Brennstoff für Brennstoffzellen be-
nutzt werden.
 Wasser wird einen Berg hochgepumpt, um einen Stausee zu
füllen. Das oben auf dem Berg gesammelte Wasser kann bei
Bedarf zurück ins Tal geführt werden und dabei Turbinen an-
treiben.
7. Gibt es auf unserem Planeten Wasserstoff auch in reiner Form?
 Nein, Wasserstoff liegt ausschließlich in gebundener Form,
wie z. B. Wasser oder Kohlenwasserstoffen (Biomasse, Erdöl,
Erdgas, Kohle,).
8. Ein Unternehmen in Deutschland ließ Brennstoffzellen im Keller-
raum installieren, um die Brandgefahr zu reduzieren. Wie können
Brennstoffzellen die Brandgefahr reduzieren?
 Die Brennstoffzelle verringert den Sauerstoffgehalt im Raum
und verringert dadurch die Zündwilligkeit der Luft.

86 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Energetischen Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle
berechnen

Experiment 3

Wie hoch ist der energetische Wirkungsgrad einer


Brennstoffzelle
1. Versuchsaufbau wie in Abb.5-4 abgebildet nachbauen.
2. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle schließen.
3. Software starten, auf Reiter E LEKTROLYSE wechseln und15 cm³
Wasserstoff erzeugen.
4. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle für1 Sek. öffnen.
5. Erneut 30 cm³ Wasserstoff erzeugen.
Abb.5-4 6. Elektrolyseur vom USB-Data-Monitor trennen.
7. Brennstoffzelle an USB-Data-Monitor anschließen, auf Reiter
B RENNSTOFFZELLE und Handbetrieb wechseln .
8. Stromwerte vorgeben, Wasserstoffmenge beobachten und mit
Zeitmessung beginnen.

Wasserstoffmenge [cm³] 0 5 10 15 20 25

Zeit [s]
Abb. 5-5
Spannung [V]

Strom[mA]

9. Werte in ein Volumen-Zeit-Diagramm eintragen


10. Energetischen Wirkungsgrad der Brennstoffzelle berechnen.

 : unterer Heizwert von Wasserstoff =


 : erzeugte Menge Wasserstoff in m³
 : Mittelwert der Spannung in Volt
 : Mittelwert des Stroms in Ampere
 : Zeit in Sekunden

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 87


Arbeitsblatt3
Fragen zum Experiment

1. Was kann man aus der Volumen -Zeitkennlinie erkennen?
Allgemeine Fragen
2. Was ist ein energetischer Wirkungsgrad?
3. Aus welchem Material besteht die Membran einer Brennstoffzelle?
4. Welche Eigenschaft muss die Membran einer Brennstoffzelle ha-
ben?
5. Welche Stoffe sind für eine Membran geeignet?
6. Warum sind Membranen so teuer?
Verständnisfragen
7. Wieso ist die Formel für die Errechnung des energetischen Wir-
kungsgrades einer Brennstoffzelle die Umkehrfunktion der Formel
für die Errechnung des energetischen Wirkungsgrads eines Elekt-
rolyseurs?
8. Welche Aufgabe hat die Membran?
9. Welche Eigenschaft müssen Membranen besitzen.
10. Was bedeutet PEM in Bezug zu Brennstoffzellen?
11. Was passiert mit der Wärme in der Brennstoffzelle?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 89


Lösungen3
Lösungen zum Experiment

Wasserstoffverbrauch Wasserstoffmenge
0 5 10 15 20 25
einer Brennstoffzelle [cm³]

Zeit [s] 0 23 45 73 88 112

Spannung [mV] 2990 3001 2960 2850 2870 2870

Strom[mA] 354 351 349 337 336 337

Energetischer Wir-
kungsgrad

Fragen zum Experiment


1. Was kann man aus dem Volumen-Zeit-Diagramm erkennen?
 Aus dem Volumen-Zeit-Diagramm lässt sich erkennen, dass
der Wasserstoffverbrauch proportional zur gelieferten Leistung
steht. Je mehr Leistung die Brennstoffzelle liefert, desto höher
der Verbrauch von Wasserstoff.
Allgemeine Fragen
2. Was ist ein energetischer Wirkungsgrad?
 Der energetische Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis der
abgegebenen nutzbaren Energie zur zugeführten Energie.
3. Was bedeutet PEM in Bezug zu Brennstoffzellen?
 PEM ist die Bezeichnung für ein Membran in einer Brennstoff-
zelle. PEM steht für Polymer Elektrolyt Membran, die auch als
Proton Exchange Membran bezeichnet wird. Proton Exchange
deutet an, dass die Membran protonenleitend, aber nicht
elektrisch leitfähig ist. Polymer Elektrolyt deutet an, dass der
Elektrolyt ein Polymer also Kunststoff ist. Die Membran sieht
aus wie eine Overhead-Folie, ist aber um einiges teurer.
4. Aus welchem Material besteht die Membran einer PEM-
Brennstoffzelle?
 Die am meisten genutzte Polymermembran besteht aus Nafion
von der Firma Dupont; andere Membranen basieren auf Poly-
benzimidazol und Phosphorsäure, wobei das Polybenzimidazol
die Matrix für die protonenleitende Phosphorsäure bildet.
5. Welche Eigenschaft muss die Membran einer Brennstoffzelle ha-
ben?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 91


 Die Membran muss für Protonen durchlässig sein. Sie muss
die für die beiden reaktiven Gase und Elektronen undurchläs-
sig sein.
Verständnisfragen
6. Wieso ist die Formel für die Errechnung des energetischen Wir-
kungsgrades einer Brennstoffzelle die Umkehrfunktion der Formel
für die Errechnung des energetischen Wirkungsgrads eines Elekt-
rolyseurs?
 Die Reaktion in der Brennstoffzelle ist die Umkehr der Elektro-
lyse. Bei der Elektrolyse werden Wasserstoff und Sauerstoff
aus Wasser und entsprechender Spannungs- und Stromver-
sorgung hergestellt. In der Brennstoffzelle werden Wasserstoff
und Sauerstoff unter Gewinnung von Strom wieder zu Wasser
zusammengeführt.
7. Warum sind Membranen so teuer?
 Die Membranen sind mit Platin und anderen Edelmetallen als
Katalysatoren für die Zellreaktion versehen. Dies macht den
Preis u. a. recht hoch.
8. Was passiert mit der Wärme in der Brennstoffzelle?
 Im Versuchsaufbau entsteht aufgrund der geringen Leistung
nur wenig Wärme, diese wird an die Umgebung abgegeben.
Brennstoffzellen mit hoher Leistung müssen gekühlt werden.
Bei wassergekühlten Brennstoffzellen kann z.B. die Wärme
über einen Kühlkreislauf abgeführt und ggf. über einen Wär-
metauscher genutzt werden.

92 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


6 Erneuerbare Energie-
quellen

Alle Experimente im Überblick

Experiment 1 - Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler die Kombination mehrerer er-
neuerbaren Energiequellen kennenlernen. Dabei wird der Elektrolyseur von
Windgenerator und Solarmodul versorgt. Der Elektrolyseur versorgt die
Brennstoffzelle mit Wasserstoff.
Thema Arbeitsblatt Photovoltaik-Kraftwerke und Brennstoffzellenfahrzeuge
Schwierigkeitsgrad leicht
Vorkenntnisse Umgang mit Brennstoffzelle und Elektrolyseur
Lernziel Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie experimentell herausfinden,
dass eine Kombination mehrerer verschiedener erneuerbarer Energiequel-
len eine konstante Stromversorgung sicherstellen kann.
Checkliste  Solarmodul
 1 Lampe 75 W (Strahler)
 Windgenerator
 Ventilator (Durchmesser min. 40 cm)
 Elektrolyseur
 5-zelliger Brennstoffzellenstack
 10 Kabel, 5× rot und 5× schwarz

Experiment 2 - Erneuerbare Energiequellen optimal ausrichten


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler herausfinden, wie eine Kombina-
tion aus erneuerbaren Energiequellen an verschiedenen Standorten aufge-
stellt werden muss, um eine günstige aber gleichzeitig sinnvolle Energiebi-
lanz zu erhalten.
Der USB-Data-Monitor simuliert Sonnen- und Windverhältnisse die belie-
big kombiniert werden können, d.h. der USB-Data-Monitor ist die Span-
nungsquelle und versorgt den Elektrolyseur mit Strom.
Die Schüler sollen herausfinden, welche Anzahl von Solarmodulen und
Windgeneratoren notwendig ist, um einen Verbraucher konstant mit Strom
versorgen zu können. Zusätzlich sollen sie selbst herausfinden, ob ein
weiterer Elektrolyseur mit Wasserstoffspeicher notwendig ist.
Thema Arbeitsblatt Windparks
Schwierigkeitsgrad schwer
Vorkenntnisse  Umgang mit Brennstoffzelle und Elektrolyseur
 Umgang mit USB-Data-Monitor

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 93


Experiment 2 - Erneuerbare Energiequellen optimal ausrichten
Lernziel Die Schüler erweitern ihre Kompetenz, indem sie experimentell herausfin-
den wie erneuerbare Energiequellen kombiniert werden müssen, um eine
sinnvolle Energiebilanz unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit zu
erreichen.
Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie experimentell erfahren, dass
erneuerbare Energien nur in Kombination realisierbar sind.
Checkliste  USB-Data-Monitor und PC
 Solarmodul
 Min. 75W Lampe (Strahler)
 Windgenerator
 Ventilator (Durchmesser min. 40 cm)
 Elektrolyseur
 5-zelliger Brennstoffzellenstack
 10 Kabel, 5× rot und 5× schwarz

Experiment 3 - Mehrere Verbraucher mit Brennstoffzellen betreiben


Zusammenfassung In diesem Experiment werden die Schüler herausfinden, welche Leistung
eine Brennstoffzelle liefern muss, um eine energetisch günstige aber
gleichzeitig ökonomisch sinnvolle Energiebilanz zu erhalten.
Der USB-Data-Monitor simuliert verschiedene Verbraucherprofile, die
beliebig zusammengestellt werden können.
Die Schüler sollen herausfinden, wie die Komponenten dieser Energie-
wandlungskette dimensioniert werden müssen, um das gewählte Verbrau-
cherprofil versorgen zu können.
Thema Arbeitsblatt weitere erneuerbare Energiequellen
Schwierigkeitsgrad schwer
Vorkenntnisse  Umgang mit allen Einzelkomponenten des Clean Energy Trainers
 Grundverständnis für Energiewandlung und –speicherung
 Kenntnisse des Energieerhaltungssatzes
Lernziel Die Schüler erweitern ihre Kompetenz, indem sie experimentell herausfin-
den wie erneuerbare Energiequellen kombiniert werden müssen, um eine
sinnvolle Energiebilanz unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit zu
erreichen.
Die Schüler erweitern ihr Wissen, indem sie experimentell erfahren, dass
erneuerbare Energien nur in der Kombination verschiedener Komponenten
realisierbar sind.
Checkliste  USB-Data-Monitor
 Elektrolyseur
 Solarmodul
 Min. 75W Lampe (Strahler)
 Windgenerator
 Ventilator
 5-zelliger Brennstoffzellenstack
 10 Kabel, 5× rot und 5× schwarz

94 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen gewin-
nen

Experiment 1

Kann ein Verbraucher dauerhaft mit erneuerbaren Ener-


giequellen betrieben werden?
1. Versuchsaufbau wie in Abb. 6-1abgebildet nachbauen.
2. Lampe und Ventilator einschalten.
3. Nach 3 Minuten verschiedene Wettersituationen simulieren (Tag /
Nacht / Windstille).
4. Verbraucher beobachten.
Welche Energiequelle erzeugt am meisten Wasserstoff?
1. Versuchsaufbau wie in Abb. 6-2 abgebildet nachbauen.
2. Vorhersage treffen, welche Energiequelle „gewinnt“.
3. Solarmodul abtrennen.
4. Ventilator 3 Minuten auf den Windgenerator richten und erzeugte
Abb. 6-1 Wasserstoffmenge in folgende Tabelle eintragen.
5. Windgenerator ausschalten und Wasserstofftank leeren.
6. Lampe (Abstand 50 cm) 3 Minuten auf das Solarmodul richten
und erzeugte Wasserstoffmenge in folgende Tabelle eintragen.

Wasserstoffmenge Wasserstoffmenge
Zeit [min.]
Windgenerator [ml] Solarmodul [ml]
1 2ml 3ml 4ml Nicht sinnvoll ablesbar
2 4ml 6ml 8ml Nicht sinnvoll ablesbar
3 6ml 9ml 12ml 1ml

Abb. 6-2

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 95


Arbeitsblatt 1
Fragen zum Experiment

1. Welche Faktoren müssen berücksichtigt werden, damit ein Ver-
braucher dauerhaft von erneuerbaren Energiequellen betrieben
werden kann?
2. Inwieweit trafen die vorher gemachten Aussagen zu (welche Ener-
giequelle hat mehr Wasserstoff produziert)?
3. Lassen sich die Vermutungen in die Realität übertragen?
Allgemeine Fragen
4. Wo befindet sich das größte Photovoltaik-Kraftwerk der Welt?
5. Die ersten offiziellen Anwendungen von Solarmodulen und Brenn-
stoffzellen fanden in einem bestimmten wissenschaftlichen Bereich
statt, in welchem?
6. Wie teilt sich die Energie der Sonne, die auf die Erde prallt, auf?
7. Hans Ziegler (deutscher Wissenschaftler, der 1947 mit Wernher
von Braun nach dem 2. Weltkrieg für die USA forschte) setzte sich
1958 gegen das US-Militär bei einer Diskussion um die Energie-
versorgung des zweiten Satelliten namens Vanguard 1durch. Was
wollte ihm das Militär zu diesem Zeitpunkt nicht glauben?
8. Was sind Solarzellen?
Verständnisfragen

9. Wann gab es das erste Fahrzeug mit Brennstoffzellen?


10. Welcher Zusatzvorteil könnte der Einsatz von Brennstoffzellen in
der Raumfahrt mit sich bringen?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 97


Lösungen 1
Lösungen zum Experiment

1. Kann ein Verbraucher dauerhaft mit erneuerbaren Energiequellen
betrieben werden?
 Es konnte beobachtet werden, dass es nicht ausreicht, den
Verbraucher nur aus Sonne oder Windenergie zu versorgen.
Bei Nacht oder Windstille, konnte der Verbraucher nicht aus-
reichend versorgt werden. Wurde als Zwischenspeicher Was-
serstoff erzeugt und dieser von der Brennstoffzelle in Strom
gewandelt, ließen sich solche Phasen überwinden. Allerdings
musste alles sehr gut aufeinander abgestimmt werden.
2. Welche Energiequelle erzeugt am meisten Wasserstoff?
 Mit dem Windgenerator ließ sich deutlich mehr Energie erzeu-
gen.
Fragen zum Experiment
1. Welche Faktoren müssen berücksichtigt werden, damit ein Ver-
braucher dauerhaft von erneuerbaren Energiequellen betrieben
werden kann?
 Weder Wind noch Sonne sind 24 Stunden frei verfügbar. Für
Zeiten, in denen sie nicht oder nur sehr wenig verfügbar sind,
ist es sinnvoll, die Energie, die am Tage und bei viel Wind er-
zeugt wurde, speichern zu können. Die Speicher und die
Brennstoffzelle müssen so ausgelegt sein, dass sie den Ver-
braucher auch in der Nacht und bei Windflaute über einen
längeren Zeitraum versorgen können.
2. Inwieweit trafen die vorher gemachten Aussagen zu (welche Ener-
giequelle hat mehr Wasserstoff produziert)?
 Der Windgenerator hat deutlich mehr Wasserstoff erzeugt.
3. Lassen sich die Vermutungen in die Realität (also auf Windkraft-
anlagen)übertragen?
 Windkraftanlagen können bei starkem und kontinuierlichem
Wind große Leistung liefern. Um dieselbe Leistung mit Solar-
modulen liefern zu können bedarf es wesentlich mehr Solar-
modulen.
Allgemeine Fragen
1. Wo befindet sich das größte Photovoltaik-Kraftwerk der Welt?
 Das Sarnia Photovoltaik-Kraftwerk in Kanada ist derzeit (Stand
Dezember 2010) mit einer Leistung von 80 MW das größte
Photovoltaik-Kraftwerk der Welt. Die Solarmodule nehmen ei-
ne Fläche von 380 Hektar ein und sollen ca. 13000 Haushal-
te mit Strom versorgen können.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 99


2. Die ersten offiziellen Anwendungen von Solarmodulen und Brenn-
stoffzellen fanden in einem bestimmten wissenschaftlichen Bereich
statt, in welchem?
 In der Astronomie / in der Raumfahrt.
3. Wie teilt sich die Energie der Sonne, die auf die Erde prallt, auf?
 30 % werden ins All reflektiert, fast 70 % entfallen auf die Er-
wärmung der Atmosphäre und Erdoberfläche und nur 0,03 %
werden von Pflanzen auf dem Land und von Phytoplankton in
den oberen Schichten der Ozeane zur Fotosynthese verwen-
det.
4. Hans Ziegler (deutscher Wissenschaftler, der 1947 mit Wernher
von Braun nach dem 2. Weltkrieg für die USA forschte) setzte sich
1958 gegen das US-Militär bei einer Diskussion um die Energie-
versorgung des zweiten Satelliten namens Vanguard 1 durch. Was
wollte ihm das Militär zu diesem Zeitpunkt nicht glauben?
 Dass eine Solarzelle im Weltall länger Strom liefern kann als
eine Batterie.
5. Was sind Solarzellen?
 Solarzellen sind dotierte Siliziumbauteile, die aus Licht elektri-
sche Energie freisetzen können. Sie sind ähnlich aufgebaut
wie Dioden, wobei in den Solarzellen der Ladungsfluss durch
Licht beeinflusst wird.
Verständnisfragen
6. Wann gab es das erste Fahrzeug mit Brennstoffzellen?
 Das erste Brennstoffzellenfahrzeug, ein Traktor mit 1008 Zel-
len und einer Leistung von ca. 20 PS, wurde 1959 vorgestellt.
7. Welchen Zusatzvorteil bringt der Einsatz von Brennstoffzellen in
der Raumfahrt mit sich?
 Nach der Stromerzeugung steht als Reaktionsprodukt Wasser
zur Verfügung, welches weiter verwertet werden kann (aller-
dings in seiner reinen Form nicht getrunken werden kann).

100 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Erneuerbare Energiequellen optimal ausrichten

Experiment 2

Welche Konstellation ist an unterschiedlichen Standorten


notwendig, um ein Einfamilienhaus autark zu betreiben?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.6-3 abgebildet nachbauen.
2. 30 cm³ Wasserstoff erzeugen.
3. Wasserstoffauslass der Brennstoffzelle für1 Sek. öffnen.
4. 15 cm³ Wasserstoff im Speicher einstellen.
5. Software starten.
6. In der Software einen Standort zusammenstellen (Bsp.: wenig
Wind, viel Sonne).
7. Simulation starten.
 Die Software simuliert Sonnen- und Windverhältnisse für 24
Stunden Wochen in 2 Minuten.
8. Verbraucher und den Wasserstoffstand beobachten.
9. Die kostengünstigste Variante für jeden Standort finden. Der Ver-
Abb.6-3 braucher muss dabei ständig mit Strom versorgt werden.
10. Bei Bedarf einen weiteren Wasserstoffspeicher anschließen.
11. Ergebnisse in folgende Tabelle eintragen.

Anzahl Was-
Anzahl Elekt-
Standort serstoff-
rolyseure
speicher
Wind 1
Licht 3
Wind 3
Licht 3
Wind 1
Licht 1

Wenn die Speicher leer gelaufen sind, muss die Brennstoffzelle erneut
TIPP gespült werden.

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 101


Arbeitsblatt 2
Fragen zum Experiment

1. Wo könnten sich auf der Erde geeignete Standorte für eine Kom-
bination aus Windenergie, Solarenergie und Brennstoffzellentech-
nik befinden?
Allgemeine Fragen
2. Was sind Windparks?
3. Was ist ein Offshore-Windpark?
4. Was ist ein Onshore-Windpark?
5. Welches ist der größte Offshore-Windpark der Welt?
Verständnisfragen
6. Was muss getan werden, um den erzeugten Strom der Windkraft-
anlagen über längere Strecken zu leiten?
7. Warum ist es sinnvoll Windkraftanlagen in Meeren aufzubauen?
8. Was spricht gegen den Ausbau von „Windparks“ auf Meeren?
9. Eine wissbegierige Schülerin läuft durch einen Windpark. Entsetzt
stellt sie fest, dass man den Platz für weitere Windräder vergeudet
hat. Sie setzt ein Schreiben an die Stadt auf und fragt, warum sie
den Windpark auf so eine große Fläche verteilt haben, anstatt die
Windräder näher aneinander zu bauen. Welche Antwort wird die-
se Schülerin wohl bekommen?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 103


Lösungen 2
Lösungen zum Experiment

1. Welche Konstellation ist an unterschiedlichen Standorten notwen-
dig, um ein Einfamilienhaus autark zu betreiben?
 Hier sind verschiedene Lösungen möglich. Wichtig ist hierbei
die Erkenntnis, dass es für jeden Standort und jeden individu-
ellen Strombedarf ein Optimum zwischen ökonomisch sinnvoll
und tatsächlich notwendigem Bedarf gibt.
Fragen zum Experiment
1. Wo könnten sich auf der Erde geeignete Standorte für eine Kom-
bination aus Windenergie, Solarenergie und Brennstoffzellentech-
nik befinden?
 Ideal sind Standorte mit hohem Wind und Sonnenaufkommen.
Ein solcher Standort könnte z. B. die Karibik sein oder die Küs-
te von Queensland in Australien.
Allgemeine Fragen
2. Was sind Windparks?
 Windparks sind eine Ansammlung von Windkraftanlagen. Eine
Ansammlung von mehr als drei Windkraftanlagen wird als
Windpark bezeichnet.
3. Was ist ein Offshore-Windpark?
 Offshore (eng.) lässt sich ins Deutsche mit „außerhalb der
Küstengewässer liegend“ oder auch “auf hoher See“ überset-
zen. Offshore-Windparks sind Windkraftanlagen, die im Meer
gebaut werden.
4. Was ist ein Onshore-Windpark?
 Onshore (eng.) lässt sich ins Deutsche mit „an Land“ überset-
zen. Onshore-Windparks sind Windkraftanlagen, die auf Land
gebaut werden.
5. Welches ist der größte Offshore-Windpark der Welt?
 Der Windpark Thanet vor der englischen Nordseeküste mit ei-
ner installierten Leistung von 300 Megawatt (Stand: Septem-
ber 2010) ist weltweit der größte Offshore-Windpark.
Verständnisfragen
6. Was muss getan werden, um den erzeugten Strom der Windkraft-
anlagen über längere Strecken zu leiten?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 105


 Der erzeugte Wechselstrom von Windkraftanlagen erzeugt in
den Leitungen erhebliche Verluste. Die Verluste sind so hoch,
dass bei einer Länge von etwa über 100 km kein Strom am
Festland ankommt. Es müssen Gleichrichter vorgeschaltet
werden, die den Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln.
Dieser kann mit deutlich weniger Verlusten große Distanzen
überwinden.
7. Warum ist es sinnvoll, Windkraftanlagen in Meeren aufzubauen?
 Auf dem Meer gibt es die kontinuierlichsten Winde in geringen
Höhen.
 Windkraftanlagen auf dem Land (Onshore) werden in vielen
Regionen stark kritisiert, da sie ein schönes Landschaftsbild
zerstören können. Auf dem Meer ist das nicht der Fall.
8. Was spricht gegen den Ausbau von „Windparks“ auf Meeren?
 Der erzeugte Strom muss über lange Strecken in das Strom-
netz geleitet werden. Das ist technisch aufwendig, mit Verlus-
ten behaftet und teuer.
 Die Konstruktion in Meeren zu befestigen stellt größere
Schwierigkeiten dar, die meistens mit höheren Kosten verbun-
den sind. Es wird diskutiert, ob die von den Offshore-
Windparks ausgehenden Geräusche sich negativ auf die Mee-
resbewohner auswirken.
9. Eine wissbegierige Schülerin läuft durch einen Windpark. Entsetzt
stellt sie fest, dass man den Platz für weitere Windräder vergeudet
hat. Sie setzt ein Schreiben an die Stadt auf und fragt, warum sie
den Windpark auf so eine große Fläche verteilt haben, anstatt die
Windräder näher aneinander zu bauen. Welche Antwort wird die-
se Schülerin wohl bekommen?
 Sie bekäme wohl als Antwort, dass das Aufstellen weiterer
Windkraftanlagen unwirtschaftlich ist, da die Windkraftanlagen
dem Wind Energie entziehen. Nah aneinander stehende
Windräder würden demnach nicht so viele Erträge bringen,
weil die Windräder sich gegenseitig den Wind „rauben“.

106 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


Mehrere Verbraucher mit Brennstoffzellen betreiben

Experiment 3

Wie muss ein Solar-Wind-Wasserstoff-System ausgelegt


sein, um unterschiedliche Lastprofile zu versorgen?
1. Versuchsaufbau wie in Abb.6-4abgebildet nachbauen(5-zelligen
Brennstoffzellenstack verwenden).
2. 30 cm³ Wasserstoff erzeugen.
3. Wasserstoffauslass für 1 Sekunde öffnen.
4. Wasserstoff auf 15 cm³ auffüllen.
5. Software starten.
6. In Software den Reiter L ASTPROFIL simulieren wählen.
7. Beliebiges Lastprofil zusammenstellen.
8. Aufbau so gestalten, dass die Anzahl der erneuerbaren Energie-
quellen und Speicher genügend Wasserstoff zur Verfügung stel-
Abb.6-4 len.
9. Versuch durch Klicken des S TART -Button starten.
10. Beobachten, was passiert.
11. Lässt sich der vorige Versuch optimieren? Ergebnisse in Tabelle
notieren.

Anzahl
Elekt-
Lastprofil Beobachtung
roly- (Stufe
seure Ventila-
tor)
z. B. Herd (viel),
Computer (wenig),
Klimaanlage (viel),
Lampe (LED)

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 107


Arbeitsblatt 3
Fragen zum Experiment

1. Welche Erkenntnisse konnten aus dem durchgeführten Experiment
gewonnen werden?
Allgemeine Fragen
2. Was bedeutet regenerativ?
3. In welche 5 Hauptgruppen lassen sich die erneuerbaren Energien
zuordnen?
4. Welche Kraftwerke gibt es, um die Solarenergie zu nutzen?
5. Welches ist die vom Menschen seit längstem genutzte erneuerba-
re Energiequelle?
Verständnisfragen
6. Wie funktionieren Aufwindkraftwerke?
7. Wie funktionieren Parabolrinnen-Kraftwerke?
8. Wie funktioniert ein Solarturm-Kraftwerk?
9. Wie funktioniert ein Gezeiten-Kraftwerk?
10. In welchen Küstengebieten ist ein Gezeiten-Kraftwerk weniger
rentabel?
11. Was ist die Ursache für Flut und Ebbe?
12. Die Physik besagt, dass es kein Perpetuum mobile gäbe. Müsste
demnach auch eines Tages die Rotationsenergie der Erde voll-
ständig in andere Energieformen umgewandelt sein?

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 109


Lösungen 3
Lösungen zum Experiment

Anzahl
Elekt-
Lastprofil Beobachtung
roly- (Stufe
seure Ventila-
tor)
z. B. Herd (viel),
Computer (wenig),
5 Zellen 4 2 2 1
Klimaanlage (viel),
Lampe (LED)

Fragen zum Experiment


1. Welche Erkenntnisse konnten aus dem durchgeführten Experiment
gewonnen werden?
 Es ist wichtig zu wissen, welcher Energiebedarf mit dem instal-
lierten System aus regenerativen Energien gedeckt werden
soll. Ebenso wichtig ist es zu wissen, wie die durchschnittlich zu
erwartenden Sonnen- und Winderträge in der Region, in der
das autarke Haus stehen soll, vorherrschen. Ist dies bekannt,
kann die für diese Konstellation sinnvollste Kombination aus
regenerativen Energiequellen gewählt werden.
Allgemeine Fragen
2. Was bedeutet erneuerbar?
 Das Wort „regenerativ“ ist das Adjektiv von „Regeneration“
was „Wiederherstellung, Erholung, Erneuerung, Wiederauffri-
schung“ bedeutet. Darum kann man zu erneuerbaren Ener-
gien auch „regenerative Energien“ sagen.
3. In welche 5 Hauptgruppen lassen sich die erneuerbaren Energien
zuornden?
 Bioenergie (aus Biomasse in unterschiedlichster Form, siehe
Artikel biogener Brennstoff und Biokraftstoff)
 Wasserkraft
 Staudämme und Staumauern
 Gezeitenkraft
 Laufwasserkraftwerke
 Wellenenergie des Meeres
 Strömungsenergie des Meeres
 Meereswärme
 Osmosekraftwerk (Unterschiedlicher Salzgehalt von Süß-
und Salzwasser)

Clean Energy Trainer – Experimentieranleitung 111


 Windenergie
 Windenergieanlage
 Aufwind- oder Thermikkraftwerk
 Fallwindkraftwerk
 Solarenergie
 Photovoltaik (Photovoltaikanlage)
 Solarthermie (Sonnenkollektor, Sonnenwärmekraftwerk)
 Solarchemie
 Thermik (Thermikkraftwerk)
 Geothermie
 Tiefe Geothermie
 Oberflächennahe Geothermie
 Verdunstungskälte
 adiabate Kühlung
4. Welche Kraftwerke gibt es, um die Solarenergie zu nutzen?
 Solarthermische Kraftwerke (Aufwindkraftwerke, Parabolrin-
nen-Kraftwerke, Solarturm-Kraftwerke)
5. Welche erneuerbare Energiequelle wird vom Menschen seit längs-
tem zu seinem Zwecke genutzt?
 Die Wasserkraft – durch Wasserräder an Flüssen und Bächen
wurden Getreidemühlen (Wassermühlen) angetrieben.
Verständnisfragen
6. Wie funktionieren Aufwindkraftwerke?
 Wenn Luft sich erwärmt, dehnt sie sich aus und steigt nach
oben auf. Diese Eigenschaft der Luft machen sich Aufwind-
kraftwerke zunutze, indem in großflächigen Gebäuden, die ein
Glasdach haben, mittels der Sonneneinstrahlung die Luft er-
wärmt wird.
Die sich ausdehnende Luft kann in diesem Gebäude nur über
einen mittig platzierten Kamin entweichen. In diesem Kamin
entsteht somit eine Luftbewegung nach oben, die durch den
sogenannten "Kamineffekt" noch verstärkt wird.
Dieser Luftstrom wird nun über im Kamin angebrachte Turbi-
nen genutzt, um elektrischen Strom zu generieren
7. Wie funktionieren Parabolrinnen-Kraftwerke?

112 Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung


 Bei Parabolrinnen-Kraftwerken wird die Energie der Sonne zu-
nächst genutzt, um Wärme zu erzeugen.
So werden lange Parabolrinnen automatisch zur Sonne ausge-
richtet, um im Brennpunkt der Rinne die Energie der Sonne zu
bündeln. In der Brennlinie der Parabolrinnen befinden sich
Rohre, in denen sich ein Wärmeträgermedium (meistens Was-
ser) befindet, dass durch die gebündelte Sonnenstrahlung so-
mit auf mehrere Hundert Grad Celsius erhitzt wird.
Diese Temperaturen reichen natürlich aus, das Wärmeträger-
medium zu verdampfen. Der entstehende Dampf wird schließ-
lich genutzt, um Turbinen anzutreiben, die den gewünschten
elektrischen Strom erzeugen.
8. Wie funktioniert ein Solarturm-Kraftwerk?
 In Solartürmen lassen sich noch wesentlich höhere Temperatu-
ren, als in Parabolrinnen erreichen.
Um möglichst viel Sonnenenergie zu bündeln werden die So-
lartürme von computergesteuerten, zur Sonne ausgerichteten
Spiegeln auf einer sehr kleinen Fläche angestrahlt. Im Brenn-
punkt des Solarturms befindet sich ein Wärmespeichermedi-
um, welches bei Solarturm Kraftwerken auf über 1000 Grad
Celsius erhitzt werden kann.
Das Wärmespeichermedium verdampft und kann genutzt wer-
den, um Turbinen zur Stromerzeugung anzutreiben.
9. Wie funktioniert ein Gezeiten-Kraftwerk?
 Bei Gezeiten-Kraftwerken werden Generatoren durch den
steigenden Wasserstand angetrieben. Wenn das Wasser zu-
rück ins Meer fließt, wird ebenfalls der Generator angetrieben.
10. In welchen Küstengebieten ist ein Gezeiten-Kraftwerk weniger
rentabel?
 In Küstengebieten mit schwachen Gezeiten. Zum Beispiel an
der Ostsee.
11. Die Physik besagt, dass es kein Perpetuum mobile gäbe. Müsste
demnach auch eines Tages die Rotationsenergie der Erde voll-
ständig in andere Energieformen umgewandelt sein?
 Ja, die Erde wird auch ständig langsamer. Allerdings so ge-
ring, dass wir es nicht bemerken.

Clean Energy Trainer - Experimentieranleitung 113


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