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Die Alte Musik ist die erste Epoche in der klassischen Musik.

Sie umfasst europäische


Musikstile aus dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock.

Epochenüberblick in der klassischen Musik:

1. Alte Musik ( ca. 9. Jahrhundert bis ca. 1750


2. Klassik Frühklassik (ca. 1730–1770) Wiener Klassik (ca. 1770 bis 1830)
3. Romantik (19. bis frühes 20. Jahrhundert)
4. Neue Musik (20. und 21. Jahrhundert)

Alte Musik
- Mittelalter (circa 9. bis 14. Jahrhundert)
- Renaissance (15. bis 16. Jahrhundert)
- Barock (circa 1600 bis 1750).
Das Barock kann weiter in Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock unterteilt werden,
wobei sich letzteres in Richtung Frühklassik entwickelt. Sie wird auch als Musica antiqua
oder Early Music bezeichnet.

Mittelalter:

Innerhalb der römisch-katholischen Kirche reicht die erste aufgeschriebene Musik zurück bis ins
Frühmittelalter. Sie entstand aus der Schule der gregorianischen Choräle. Das waren
einstimmige liturgische Gesänge – quasi das gesungene Wort Gottes. Um 1025 verwendete
der Benediktinermönch Guido von Arezzo erstmals die Buchstaben des Alphabets, um Töne damit
zu benennen. Außerdem führte er Linien ein, auf denen die Noten geschrieben wurden.

Mehrstimmige Kompositionen gewannen erst um 1200 an Bedeutung und allmählich konnte


auch der Rhythmus von Musik annähernd aufgeschrieben werden. Es sind zahlreiche Messen,
Motetten, aber auch weltliche Werke überliefert.
Mit den Troubadouren und Minnesängern verließ die Musik schließlich die Kirchen, um die
Königshöfe und die Herzen der Frauen zu erobern. Bekannte Vertreter sind zum Beispiel die
Sänger Adam de la Halle (um 1237 in Frankreich), Walther von der Vogelweide (um 1170
vermutlich in der Gegend von Würzburg).
Renaissance (15. bis 16. Jahrhundert)
Es entwickelt sich die Musik weiter mit bis zu vierstimmigen Sätzen in der Vokal- und
Instrumentalmusik. Statt strengen Quarten und Quinten werden die gefühlvoll zweideutigen
Terzen und Sexten modern. In den Kirchen gibt es die ersten Orgeln, auf der neue Musikformen
wie Toccata oder Präludium entstehen. Mit der Liedform des Madrigal wird alles etwas weltlicher
und das bekannteste Hausinstrument ist die Laute.

Barock (circa 1600 bis 1750)

Der Frühbarock war italienisch geprägt, besonders vom Komponisten Claudio Monteverdi
(1567-1643), der den Generalbass einführte. Im französisch geprägten Hochbarock tanzte alles
am Hofe des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. zur eingängigen Musik von Jean-Baptiste Lully (1632-
1678). Musikformen wie Concerto Grosso, Suite, Fuge, Sonate, Kantate entstanden. Der
Spätbarock schließlich breitete sich über Grenzen hinweg in verschiedene Regionen aus. Zum
Beispiel mit Antonio Vivaldi (1674-1741) in Italien oder mit Georg Friedrich Händel (1685-
1759), der nach England ging. Als Vollender des Barock gilt heute Johann Sebastian Bach
(1685-1750), der jedoch zu Lebzeiten vor allem als Orgelvirtuose geschätzt wurde.

Die Aufführung und Aufnahme von Alter Musik erfordert spezialisierte Musiker und Ensembles, da
historische Musikinstrumente und Fachwissen über Musikgeschichte, Instrumentenkunde,
Spielweisen und Stimmungssysteme erforderlich sind, um den Klang vergangener Epochen zu
rekonstruieren.

Die Rekonstruktion basiert auf Bilddokumenten und Notentexten. Durch sorgfältige Editionsarbeit
im 19. und 20. Jahrhundert ist ein großer Teil der Alten Musik wieder für Forschung, Konzertleben
und Musizierpraxis zugänglich und gesichert.

Im 21. Jahrhundert wurde in der Musikwissenschaft noch keine explizite Definition der Alten Musik
festgelegt. Dennoch gibt es Festivals, Musiktage und Aufführungsreihen, die sich der Pflege und
Präsentation der Alten Musik widmen. Dazu gehören die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik,
die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen und das Heinrich-Schütz-Musikfest, um nur einige
zu nennen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Alte Musik einen bedeutenden Teil der musikalischen Kultur
darstellt und durch die Bemühungen von Musikwissenschaftlern, Musikern und Festivals weiterhin
gepflegt, erforscht und aufgeführt wird.

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