Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:22
---------------------------------------------------------------------------------------------
Glasfasereinkopplung
Skizze: Einkoppellinse
Durchm. = 20 mm
Laserdiode Glasfaser
f´ = ?
nKern = 1,463
nMantel = 1,457
σ = -15 σ´ = ? Mantel
Kern
Mantel
Aufgabe:
a) Berechnen Sie bitte den maximalen Einkoppelwinkel σ´ der Glasfaser, unter dem
Licht, welches in die Glasfaser eintritt, an der Grenzfläche Kern - Mantel jeweils
totalreflektiert wird?
b) Welche Brennweite f´ muß die Einkoppellinse aufweisen, damit die gesamte
Laserstrahlung in die Glasfaser eingekoppelt wird? (Die Winkel sollen noch als
klein angenommen werden => Gaußsche Optik)
c) In welchem Abstand müssen die Laserdiode und die Glasfaser von der Linse
positioniert werden?
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:23
---------------------------------------------------------------------------------------------
Telezentrischer Strahlengang
Das Ziel:
die Bildgröße in der Bildebene (Mattscheibe, Detektorfläche) soll unabhängig
von kleinen Entfernungsänderungen des Objektes vom Objektiv gleich groß
bleiben;
β´ soll konstant bleiben.
Zunächst die herkömmliche Abbildung: die Fassung des Objektivs stellt die
Öffnungs/ Aperturblende für die von Objektpunkten ausgehenden Strahlenbündel
dar; der Haupt- oder Symmetriestrahl geht durch die Mitte der Blende.
Zentralprojektion: Das Perspektivitätszentrum ist die Linsenmitte.
Mattscheibe
P´1
∆y´ d´US
P´2 M´2
∆z
F´ ∆z´
P2 P1
Ø
Mattscheibe
(Draufsicht) ∆y´
d´US M´2
In dieser Skizze ist eine Blende symmetrisch um den bildseitigen Brennpunkt des
Objektivs angeordnet, sie wird telezentrische Blende genannt.
Dies bewirkt, daß die zur Abbildung beitragenden Bündel objektseitig nur eine
kleine Öffnung haben und ihr Symmetrie- (Haupt-) Strahl parallel zur optischen
Achse läuft.
Folge: das Perspektivitätszentrum ist im Unendlichen => Parallelprojektion
Mattscheibe
P´1
d´US
P´2 M´2
Hauptstrahl
∆z
F´
∆z´
P2 P1 telezentrische Blende in
der Brennebene F´
Bitte beachten: Die telezentrische Abbildung ist nur auf relativ kleine Objekte
anwendbar, weil der freie Durchmesser der Objektivfrontlinse größer als der
maximal abbildbare Werkstückdurchmesser sein muß!
(Hauptstrahl parallel zur optischen Achse!)
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:25
---------------------------------------------------------------------------------------------
Objektiv (f ´= 70 mm)
Objektivberandung = F´
einzelnes Pixel
Blendendurchmesser (vergrößert
dargestellt)
z´
Schäfentiefe:
a) Wie groß darf die Defokussierung z´ des Bildpunktes maximal sein, damit der
Durchmesser des Unschärfescheibchens nach geometrischer Optik in der
Sensorebene gerade einer Pixelbreite entspricht (Hinweis: ∆z´ ist klein)?
b) Wo ist die entsprechende Objektposition a ?
Telezentrie:
Das Messobjekt, der Größe y = 10 mm, befindet sich nun im Abstand a = -200 mm.
c) Wo liegt das Bild und wie groß ist es?
In diesen neuen Bildort wird nun die Messebene (CCD-Sensor) plaziert. Das Objekt
verschiebt sich jetzt um 10 mm zur Linse.
d) Wo entsteht das neue Bild und wie groß ist nun dieses?
e) Wie groß ist der systematische Messfehler ∆y ´ bezogen auf das Bild des
Objektes im Abstand a = - 200 mm?
Wohin soll die telezentrische Blende positioniert werden und was bewirkt sie?
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:26
---------------------------------------------------------------------------------------------
Afokales System
(Zwei-Linsen-System bei dem F´1 und F2 zusammenfallen)
Skizze:
HH´1 HH´2
y´2
F1 F´1 F2 F2´
- z1´ - f1
β´1 = f ´ = z
1 1
- z2´ - f2
β´2 = f ´ = z
2 2
Gesamtabbildungsmaßstab:
- z1´ - f2 - f´2 1
β´ = β´1 ⋅ β´2 = f ´ ⋅ z = (= Γ )
1 2 f´1 Fernrohr
Gradmaß:
Ein Grad (Zeichen: 1°) ist der 360. Teil des ebenen Vollwinkels.
Der 60. Teil eines Grades ist eine (Bogen-/Winkel-) Minute (Zeichen:1´, 1 bmin).
Der 60. Teil einer Minute ist eine (Bogen-/Winkel-) Sekunde (Zeichen: 1´´, 1 bsec).
1° = 60´ = 3600´´
Bogenmaß:
Im Kreis ist die Länge des Kreisbogens b den Größen von Zentrierwinkel α und
Radius r proportional.
Das Verhältnis b/r wird als Bogenmaß des Zentrierwinkels definiert. Diesem
dimensionslosen Quotienten wird die Maßeinheit „1 rad“ zugeordnet.
α [in rad ] α [ in °]
=
2π 360° Umrechnung: Gradmaß in Bogenmaß:
Umrechnung: Bogenmaß in Gradmaß
Entsprechungen:
1 rad entspricht 57,29578° = 57°17´45´´
Optik: Im Bereich der Gaußschen Optik (Strahlen mit kleinen Winkeln gegenüber
der optischen Achse) setzen wir :
sinus = tangens = Winkel im Bogenmaß
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:28
---------------------------------------------------------------------------------------------
Optische Instrumente
Das Auge
Akkommodation:
Beim Auge ist also die Größe y' des wahrgenommenen Bildes auf der Netzhaut ist
proportional zum Sehwinkel w
Zwei leuchtende Punkte können nur dann getrennt wahrgenommen werden, wenn
ihre beiden Bildpunkte auf zwei verschiedenen Zapfen (oder Stäbchen ) fallen.
Dies entspricht in der Netzhautgrube (Bereich des „schärfsten Sehens“) einem
Sehwinkel von einer Bogenminute (1 bmin ≈ 3 ⋅ 10-4).
Dies ist erstaunlicherweise nahe an der beugungsbegrenzten Auflösung des Auges:
λ 550 nm
∆αmin = 1,22 ⋅ = 1,22 ⋅ = 1,7 ⋅ 10-4
n ⋅ dEP 1,33 ⋅ 3 mm
Beispiel: Zwei-Punkt-Auflösung:
∆y = δ ⋅ /s/;
∆y = 3 ⋅10-4 ⋅ 250 mm = 75µm
Strichmarke
symmetrisch zum
Doppelstrich (fett)
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:30
---------------------------------------------------------------------------------------------
a) Fadenkreuz b) Doppel-
wird abgebildet Fadenkreuz
auf das zum
Doppelfaden- Symmetrieein-
kreuz fang von a) in
x- und y-
Richtung
Der Tangens des Sehwinkels ohne Instrument wird dabei bezogen auf die deutliche
Sehweite von 250 mm. Somit gilt:
y
tan wO = 250 (wO > 0)
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:31
---------------------------------------------------------------------------------------------
Lupe/ Okular
• Spezialfall zur Normung: der Gegenstand steht in der Brennebene der Linse steht
⇒ bildseitig paralle Strahlen ⇒ das Auge ist auf Unendlich akkommodiert
(entspanntes Beobachten)
⇒ Normalvergrößerung:
tan wM -y 250
ΓL = tan w = f ⋅ y y wm
O
f
250 mm
ΓL = f´
Lupe
Das Mikroskop
Um höhere Vergrößerungen zu erzielen, als sie mit einer Lupe erreicht werden
können, wird beim Mikroskop das Objekt mit einem Objektiv und einem Okular
Objektiv Okular
y F'Obj FOk
wm
y'
Tubuslänge t
z´ 250 mm 250 mm ⋅ t
Γ = - f´ x f´ ; mit z´ = t ergibt sich Γ = -
Ob Ok f´Ob ⋅ f´Ok
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:32
---------------------------------------------------------------------------------------------
Übungsaufgabe zum Messmikroskop mit Tubuslinse
Okular
Objektiv Tubuslinse f´Ok= 25 mm
f´Ob= 5 mm f´T= 200 mm
F´T
y FOk
y´
e=20 F´Ok
Objektebene
in FObj
Ein Messobjektiv mit der Brennweite f´Obj = 5 mm bildet das Messobjekt y aus der
vorderen Brenneben FObj nach Unendlich ab. Im Abstand e = 20 mm hinter dem
Messobjektiv befindet sich eine zweite Linse, die Tubuslinse, mit der Brennweite
f´T = 200 mm.
1. Wie groß ist der Abbildungsmaßstab β´ des Systems aus Objektiv und
Tubuslinse?
Ein Okular (f´Ok = 25 mm) bildet das entstandene Zwischenbild y´ nach Unendlich
ab und bietet dem Betrachter ein vergrößertes Bild an.
Fernrohre haben die Aufgabe bei großen, aber weit entfernten Gegenständen den
Bildwinkel zu vergrößern. Dazu sind zwei Linsen erforderlich:
Das Objektiv erzeugt ein reeles, umgekehrtes Zwischenbild y´ vom Objekt; das
Okular wird als Lupe zur Betrachtung dieses Zwischenbildes benutzt.
In der Regel sind die Objekte soweit entfernt, daß das Zwischenbild in der
bildseitigen Brennebene des Objektivs liegt. Das Okular bildet dieses Zwischenbild
vergrößert ins Unendliche ab, so daß dieses mit entspanntem Auge beobachtet
werden kann.
Bildseitiger Brennpunkt des Objektivs und objektseitiger Brennpunkt der Okulars
fallen zusammen; dies wird als afokales System bezeichnet.
Beim Keplerschen Fernrohr ist das Okular eine Sammellinse => wir sehen die
Objekte umgekehrt (also auf dem Kopf stehend und seitenvertauscht)
Objektiv Okular
wo wm
F 'Ob/ FOk
y'
y´ y´
tan ωm = = − f =f´
Ok Ok
Das Bild y´ wird bei größeren Objektabständen kleiner als das Objekt y sein, liegt
aber nahe beim Auge und wird durch das Okular noch stark vergrößert.
Vom prinzipiellen Aufbau her, kann das Endlichfernrohr auch als „entartetes“
Mikroskop betrachtet werden. „Entartet“, da aufgrund der meist großen Objektweite
das Objektiv zunächst mit β´ < 1 abbildet.
Als sog. „Mikroskop - Vergrößerung“ des Endllich-Fernrohrs ergibt sich:
Objektiv Okular
wm
F 'Ob FOk
y
F Ob
y'
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:35
---------------------------------------------------------------------------------------------
Messmarke Vergleichsmarke
Planparallelplatte
als optischer
Mikrometer
F 'Ob
v
FOk
Objektiv Okular
α
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:36
---------------------------------------------------------------------------------------------
Aufgabe :
Linse L2 Okular
Linse L1
(f´2 = 30 mm) (f´OK = 25 mm)
(f´1 = 60 mm)
Zwischen-
bilder
A B
F´2
F1 Telezentrische
Blende in F´1/F2 Okular axial verschiebbar:
D = 6 mm zum Scharfstellen auf das
(Aperturblende) jeweilige Zwischenbild
f ´2 30
a) β´Afokal = − f ´ = − 60 = - 0,5;
1
f1´² 60 ²
b) z´1 = − z = − 2 = − 1800 mm; z1´ = z2 =>
1
f2´² 30 ²
z´2 = − z = − = 0,5 mm => a’2 = 30,5 mm;
2 − 1800
250
c) Γ Ges. =β´Afokal ⋅ ΓOk = − 0,5 ⋅ 25 = − 5;
Prinzipskizze:
Lampe mit
Beleuch-
tungsoptik
2ε1
y1
2ε1
Messebene Strahlteiler
in F´Obj ε1
AKF-Grundgleichung:
∆y
∆ε =
Lampe mit 2 ⋅ f´Obj
Beleuch-
tungsoptik Objektiv
Okular Strichkreuz
2ε2
y2 2ε2
Messebene
in F´Obj ε2
Übungen zur Vorlesung „Optische Messtechnik und Messverfahren“ von Prof. Dr. W. Osten
Vortragender: Erich Steinbeißer SS 2005 Seite:40
---------------------------------------------------------------------------------------------
Objektivtubus
Okular
visuelle Messgenauigkeit