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Zentralabitur 2006 Physik Schülermaterial

Aufgabe II LK Bearbeitungszeit: 300 min

Thema: Die Erzeugung monochromatischer Strahlung

Natürliche Lichtquellen liefern eine mehrfarbige Strahlung. Technische Lösungen ermöglichen


dagegen die Erzeugung von einfarbigem Licht.

Aufgabenstellung
Aufgabe 1

Eine typische technische Lösung ist der Helium-Neon-Laser.


Dieser emittiert Licht mit der Wellenlänge λ = 632,8 nm.

1.1 Zeichnen Sie schematisch den Aufbau eines He-Ne-Lasers mit seinen wesentlichen
Komponenten.

1.2 Beschreiben Sie den Aufbau eines Laser-Resonators und geben Sie begründet eine
Bedingung für die Resonatorlänge L an.

1.3 Erläutern Sie ausführlich die wesentlichen atomaren Prozesse zur Erzeugung der
Laserstrahlung anhand des in der Abb. 1 vorgegebenen Termschemas.
Stellen Sie dabei insbesondere die Besetzungsinversion und die stimulierte Emission dar.

1.4 Bestimmen Sie die Energie eines emittierten Laser-Photons.


Bestätigen Sie die oben angegebene Wellenlänge.
Prüfen Sie, ob damit die Anregung von Neon-Atomen in einer Glimmlampe möglich ist,
an die keine Spannung gelegt wird.

Aufgabe 2

Das Licht einer mit Neon gefüllten Glimmlampe soll mit Hilfe einer CD spektroskopiert werden. Die
benachbarten Spuren der CD stellen das Reflexionsgitter dar (siehe Abb. 2): g = 1,60 µm.

2.1 Entwickeln Sie mittels einer übersichtlichen Zeichnung einen Aufbau, mit dem man unter
Verwendung einer CD als Reflexionsgitter ein Spektrum erzeugen kann.
Erläutern Sie mit Ausnahme der Lampe die Funktion der einzelnen Komponenten und das
Zustandekommen des Farbspektrums unter wellenoptischen Gesichtspunkten.

2.2 Das Spektrum aus Aufgabe 2.1 ist quasi ein „leuchtender Fingerabdruck“ des Neon-Atoms.
Erläutern Sie diese Behauptung mit Hilfe eines Ihnen bekannten Atommodells.

2.3 Leiten Sie anhand einer geeigneten Zeichnung eine Bedingung für den Winkel φ her, unter
dem die rote Neonlinie mit der Wellenlänge λ = 632,8 nm in der ersten Ordnung
beobachtet werden kann.
Hinweis: Die Abbildung 2 kann für die Zeichnung verwendet werden.

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Aufgabe II LK Bearbeitungszeit: 300 min

Aufgabe 3

Zur Erzeugung monochromatischer Röntgenstrahlung werden Kristalle als Raumgitter eingesetzt.

3.1 Erläutern Sie die Erzeugung von Röntgenstrahlung anhand eines schematischen Aufbaus
der Röntgenröhre mit Beschaltung.
Skizzieren Sie ein typisches Röntgenspektrum und kennzeichnen Sie darin die
wesentlichen Bereiche.
Gehen Sie in Ihren Erläuterungen ausführlich auf die beiden unterschiedlichen
Entstehungsprozesse von Röntgenstrahlung ein.

3.2 Die Herstellung monochromatischer Röntgenstrahlung mit Hilfe eines Transmissionsgitters


gelingt bei senkrechtem Einfall nicht.
Erläutern Sie diesen Sachverhalt.
Diskutieren Sie begründet, ob eine CD als Reflexionsgitter mit der Gitterkonstanten
g = 1,60 µm das gewünschte Ergebnis liefern würde.

3.3 In jedem Fall eignet sich zur Erzeugung monochromatischer Röntgenstrahlung ein Kristall
als Raumgitter.
Leiten Sie mittels einer übersichtlichen Zeichnung die Bedingung her, mit deren Hilfe der
Winkel φ maximaler Intensität (Glanzwinkel) ermittelt werden kann.
Erläutern Sie unter wellenoptischen Gesichtspunkten das Zustandekommen reflektierter
monochromatischer Röntgenstrahlung.

3.4 Mit einem Lithium-Fluorid-Kristall (d = 201 pm) kann insbesondere mit Hilfe der Kα-Linie
(λ = 154 pm) oder der Kβ-Linie (λ = 139 pm) monochromatische Röntgenstrahlung erzeugt
werden.
Bestimmen Sie die zugehörigen Glanzwinkel φ für n = 1.
Stellen Sie dar, wie die Wellenlänge λ der Lα-Linie aus den vorgegebenen Werten ermittelt
werden kann.

Hilfsmittel

• Eine der für das Abitur 2006 zugelassenen physikalischen Formelsammlungen


• Taschenrechner
• Mathematische Formelsammlung

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Arbeitsmaterial zu den Aufgaben

E
Helium-Terme Neon-Terme

E2,He E3,Ne

E2,Ne

∆E = ∆E =
20,61 eV 20,66 eV
∆E =
18,70 eV

E1,He E1,Ne

Abb. 1: Auszug aus dem Energieniveau-System eines He-Ne-Lasers (schematisch)

strukturierte
Aluminium-
Reflexionsschicht

Abb. 2: Vereinfachter Schnitt längs einer Diagonalen durch einen Teil einer CD ohne
transparenten Träger

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