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Prüfung der erzielten Qualität

Prüfmethoden nach den ZTV E-StB 17, Kapitel 14

(ZTV E-StB 17: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau)

Bei der Durchführung der Prüfungen ist zwischen den Prüfmethoden und Prüfverfahren zu unterscheiden. Der
Begriff „Methode“ bezeichnet die systematische Vorgehensweise, mit der die geplante Qualität gemäß den in den
Abschnitten 4,7 und 9 bis 12 vorgeschriebenen Anforderungen an die Prüfmerkmale überprüft wird.
Durch „Prüfverfahren werden die Prüfmerkmale (Verdichtungsgrad, Verformungsmodul) definiert und bestimmt.
Prüfverfahren enthalten konkrete Arbeitsanweisungen zur Bestimmung de Prüfmerkmale. Es gelten die
Technischen Prüfvorschriften des Straßenbaus TP BF-StB.

„Prüfmethode“: Systematische Vorgehensweise mit der die geplante Qualität gemäß den
vorgeschriebenen Anforderungen an die Verdichtung überprüft wird.
„Prüfverfahren“: Konkrete Arbeitsanweisung zur Bestimmung der Prüfmerkmale
In der ZTVE-StB werden drei Methoden (M1 – M3) angegeben.

Methoden für das Prüfen der Prüfmerkmale:

Methode M1: Vorgehensweise gemäß Prüfplan (ZTV E-StB, 14.2.2)


Methode M2: Vorgehensweise bei Anwendung flächendeckender dynamischer Messverfahren (ZTV E-StB,
14.2.3)
Methode M3: Vorgehensweise zur Überwachung des Arbeitsverfahrens (ZTV E-StB, 14.2.4)
Erläuterung zur Anwendung:

- Jeder Methode liegt eine Entscheidungsregel zur eindeutigen und objektiven Beurteilung der Prüfergebnisse zu
Grunde. Die Anwendung der Entscheidungsregel führt zur „Annahme“ oder „Zurückweisung“ des Prüfloses.

- Bei der Entscheidung über die zweckmäßige Methode sind insbesondere Art, Größe und Bedeutung des
Erdbauwerkes, Art und Zusammensetzung der Erdbaustoffe sowie der Geräteeinsatz und die erforderliche
Erdbauleistung zu berücksichtigen.

- Die Aussagekraft der Methoden ist doch unterschiedlich. Jede Methode bietet je nach Anwendungsfall bestimmte
Vorteile, sodass der Anwender entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten die dafür am besten geeignete
Methode auswählen kann. Eigenüberwachungsprüfungen und Kontrollprüfungen können nur miteinander
verglichen werden, wenn bei beiden die gleiche Methode angewendet wird.

- Die Prüfmethode ist in der Leistungsbeschreibung anzugeben. Sind Nebenangebote bezüglich anderer als der
ausgeschriebenen Methode erwünscht, ist dies in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

- Bei allen drei Methoden wir jeweils ein Prüflos beurteilt. Ein Prüflos ist eine unter einheitlichen Bedingungen
bearbeitete Schicht (Schüttlage) verdichteten Bodens, für die eine einheitliche Anforderung gilt. Die Fläche des
Prüfloses ist genau festzulegen. Ist eine der vorgenannten Bedingungen nicht erfüllt, ist das Prüflos in mehrere
Teilflächen zu unterteilen, in denen die Bedingungen jeweils erfüllt sind. Jede dieser Teilflächen erfordert eine
eigene Beurteilung des Prüfloses.

- Prüflose oder deren Teilflächen sind einvernehmlich zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer festzulegen.
.
Methode 1: Prüfung auf statistischer Grundlage – Stichprobenprüfpläne (TP BF-StB, E1)
Bei der Methode 1 wird die statistische Verteilung des betrachteten Prüfmerkmals innerhalb
eines Prüfloses auf Stichprobenbasis ermittelt. Auf Grundlage des Stichprobenergebnisses wird
die Entscheidung getroffen, ob das Prüflos anzunehmen oder zurückzuweisen ist (siehe
„Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes und des Unterbaues im Straßenbau“ der FGSV).

Methode 2: Flächendeckende dynamische Prüfung der Verdichtung (TP BF-StB, E2)


Bei der Methode M2 (FDVK) wird mit Hilfe eines an der Walze installierten Messgerätes ein
dynamischer Verformungsmodul aus der Wechselwirkung zwischen Walze und Boden abgeleitet,
welcher mit der Steifigkeit und Dichte des Bodens korreliert. Besonders für eine Baumaßnahme
mit großen Tagesleistungen und weitgehend gleichmäßig zusammengesetzten Böden eignet sich
diese Methode. Darüber hinaus eignet sich das Messverfahren für die Beurteilung der
Gleichmäßigkeit der Verdichtung.

Methode 3: Prüfung der Verdichtung durch Probeverdichtung und Arbeitsanweisung (TP BF-StB, E3)
Bei der Methode M3 wird im Regelfall mittels einer Probeverdichtung der Nachweis für die Eignung
des eingesetzten Verdichtungsverfahrens erbracht. Auf Grundlage der Ergebnisse der
Probeverdichtung wird eine Arbeitsanweisung für die Verdichtung aufgestellt. Die
Verdichtungsarbeiten im Erdbau werden gemäß der Arbeitsanweisung ausgeführt. Die Einhaltung
der Arbeitsanweisung muss dokumentiert werden.
(siehe „Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes und des Unterbaues im Straßenbau“ der
FGSV).
Prüfmethode M1: Prüfung auf statistischer Grundlage – Stichprobenprüfpläne
Bei der Methode M 1 wird die statistische Verteilung des betrachteten Prüfmerkmales (z.B. Verdichtungsgrad)
innerhalb des Prüfloses auf Stichprobenbasis ermittelt. Auf Grundlage des Stichprobenergebnisses wird die
Entscheidung getroffen, ob das Prüflos abzunehmen oder zurückzuweisen ist. Die Festlegung der Prüfpunkte muss
zufällig und damit frei von subjektiven Einflüssen erfolgen.

Empfehlungen für die Anwendung der Prüfmethode M1:


 bei großen Baulosen,
 bei Prüflosen, bei denen die Gleichmäßigkeit der Verdichtung beurteilt werden soll,
 Bei Prüflosen, auf denen Prüfverfahren mit geringem Zeitbedarf angewendet werden und deren Ergebnisse
unmittelbar zur Verfügung stehen.
Die Methode M1 ist auch bei Probeverdichtungen anzuwenden.
Die Prüfung erfolgt auf Stichprobenbasis, wobei die Lage der Prüfpunkte auf der Prüffläche zufällig, z.B. mit Zufalls-
auswahlverfahren nach ‚TP BF-StB Teil E1, zu bestimmen ist. Der Stichprobenumfang n ist abgängig von de
Prüflosgröße und dem verwendeten Prüfplan. Er ergibt sich z.B. für einen Einfachprüfplan aus der Tabelle 8.
An den n zufällig ausgewählten Prüfpunkten werden die Prüfergebnisse x 1, …..x n ermittelt. Aus diesen Ergebnissen
der Stichprobe werden das arithmetische Mittel und die Standardabweichung berechnet.

Vorgehensweise:
(1) Festlegen des Prüfloses
(2) Festlegung des Prüfmerkmales und der Anforderung in Abhängigkeit des zu prüfenden Materials
(3) Festlegung des Anzuwendenden Prüfplanes nach ZTVE
(4) Festlegung der Prüfpunkte mittels Stichprobenauswahlverfahren (systematische Auswahl SA und
Zufallsauswahl ZA) unter Anwendung von Zufallszahlen
(5) Durchführung der Prüfungen und Auswertung der Ergebnisse (Mittelwert, Standardabweichung)

• Berechnung des arithmetischen Mittelwertes:

• Berechnung der Standardabweichung:

(6) Anwendung der zum Prüfplan gehörenden Entscheidungsregeln

Statistische Prüfgröße z im Fall eines 10%-Mindestquantils T M für den Verdichtungsgrad,


Verformungsmodul:

x - k s  z
k = Annahmefaktor , z = statistische Prüfgröße

Statistische Prüfgröße z im Fall eines 10%-Höchst-


quantils, T M für den Luftporenanteil:
x  k s  z
k = Annahmefaktor , z = statistische Prüfgröße

Die Entscheidungsregel lautet in beiden Fällen:


Das Prüflos wird angenommen, wenn im Falle eines
geforderten Mindestquantils z ≥ T M und im Falle eines
Höchstquantils z ≤ T M ist, andernfalls ist das Prüflos
zurückgewiesen.
Diese ist dann durch den Auftragnehmer in einen
ordnungsgemäßen Zustand zu bringen.
Im Falle der Zurückweisung ist die gesamte Fläche des
Prüfloses abzulehnen.
Prüfmethode M 2: Vorgehensweise bei der Anwendung flächendeckender dynamischer
Messverfahren
Bei der Methode M 2 wird mit Hilfe eines an der Walze installierten Messgerätes aus der Wechselwirkung zwischen
Walze und Boden flächendeckend ein dynamischer Messwert ermittelt, der mit der Steifigkeit und der Verdichtung
des Boden korreliert. Bei dieser Methode wird also mittels einer „Vollprüfung“ einer verdichteten Schicht (=
Prüffläche) mit einem indirekten Prüfverfahren (= Dynamischer Messwert) die Entscheidung getroffen, ob die
Prüffläche (= Prüflos) angenommen oder zurückgewiesen wird.

Weitere Hinweise sind im „Merkblatt über flächendeckende dynamische Verfahren zur Prüfung der
Verdichtung im Erdbau“ (M FDVK E) und im „Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes und
Unterbaues im Straßenbau“ enthalten.

Die Anwendung flächendeckender dynamischer Messverfahren im Rahmen der Methode M 2 setzt eine Kalibrierung
dynamischer Messwerte an den im Abschnitt 4 angegebenen Verdichtungskennwerten mit einem
Korrelationskoeffizient von r > 0,7 voraus. Dieser ist bei folgenden Böden zu erwarten:
- grobkörnige Böden der Bodengruppe GE, GW, GI, SW, SE, SI
- schwach bindige gemischtkörnige Böden der Bodengruppen: GU,SU, GT, ST mit einem Wassergehalt unter
dem optimalen Wassergehalt des Proctorversuches

Empfehlungen für die Anwendung der Prüfmethode M 2:


 bei Baumaßnahmen mit großen Tagesleistungen und weitgehend gleichmäßig zusammengesetzten
Bodenarten,
 bei Prüfflächen bei denen die Gleichmäßigkeit der Verdichtung beurteilt werden soll,
 Wenn die Beurteilung der Verdichtung arbeitsintegriert erfolgen soll.
Die Vorgehensweise bei der Methode M 2 gliedert sich in folgende Schritte:
1) Durchführung einer Kalibrierung für die jeweiligen Boden‐ und Baustellenverhältnisse
2) Festlegen des 10 %‐Mindestquantils T M für die dynamischen Messwerte

3) Prüfen der verdichteten Schicht mit dem flächendeckenden dynamischen Messverfahren (Vollprüfung, Messwerteanzahl N)
4) Berechnung des Mittelwertes  und der Standardabweichung  aller dynamischer Messwerte der Prüffläche und Berechnung
der Prüfgröße z (z =  ‐ 1,28  ). Die Berechnung von z erfolgt im Regelfall durch das Programm des Walzenherstellers.
5) Darstellung aller Messergebnisse in einem Flächenplot.
6) Ein Prüflos wird angenommen, sofern die Prüfgröße z größer als das Mindestquantil T M ist (z  T M).
7) Zusätzlich ist anhand des Flächenplot zu prüfen, ob in der geprüften Fläche die Stellen an denen das Mindestquantil
unterschritten wird, gleichmäßig über die Fläche verteilt sind. Sofern in der geprüften Fläche größere zusammenhängende
Bereiche vorhanden sind, in denen die dynamischen Messwerte unter vom festgelegten Mindestquantil T M liegen, müssen
diese Stellen durch den AG und den AN gemeinsam beurteilt werden.
Empfehlung:
Die Anwendung der Methode M 2 empfiehlt sich im Besonderen für die Eigenüberwachung des Auftragnehmers, der
aus den dynamischen Messwerten zugleich Hinweise auf die Optimierung seines Arbeitsverfahrens erhält. Die
Ergebnisse der Eigenüberwachung können zweckmäßiger Weise als Kontrollprüfungen anerkannt werden. Dies setzt
voraus, dass der Auftraggeber die Kalibrierung und die Eigenüberwachungsprüfungen fachlich begleitet hat.

Unterschreitet die Prüfgröße z das Mindestquantil T M wird das Prüflos zurückgewiesen und muss vom
Auftragnehmer in einen anforderungsgerechten Zustand gebracht werden.
Prüfmethode M 3: Vorgehensweise zur Überwachung des Arbeitsverfahrens
Messverfahren
Bei der Methode M 3 wird im Regelfall mittels einer Probeverdichtung der Nachweis für die Eignung des eingesetzten
Verdichtungsverfahrens erbracht. Auf Grundlage der Ergebnisse der Probeverdichtung wird eine Arbeitsanweisung für
die Verdichtung aufgestellt. Die Verdichtungsarbeiten am Erdbauwerk werden gemäß der Arbeitsanweisung durch-
geführt. Die Einhaltung der Arbeitsanweisung muss dokumentiert werden.

Weitere Hinweise sind im „Merkblatt für die Verdichtung des Untergrundes und Unterbaues im Straßenbau“
enthalten.
Die Anwendung setzt voraus, dass durch die Probeverdichtung oder aufgrund eigener nachzuweisender Erfahrungen
ein bestimmtes Arbeitsverfahren für den Einbau und das Verdichten des jeweiligen Bodens festgelegt
(Arbeitsanweisung) und die Einhaltung des Arbeitsverfahrens bei der Eigenüberwachung vom Auftragnehmer
dokumentiert wird. In der Arbeitsanweisung sind für das Arbeitsverfahren festzulegen:
 das geeignete Verdichtungsgerät,
 die Arbeitsweise beim Einbau,
 die Anzahl der erforderlichen Verdichtungsübergänge,
 die Bodenart und Bodengruppe,
 die maximale Dicke der unverdichteten Schüttlage
 die für das Verdichten zulässigen Einbauwassergehalte.
Die Einhaltung der Arbeitsanweisung hat der Auftragnehmer gegenüber dem Auftraggeber durch führen eines
Tagesprotokoll nachzuweisen. Darin sind mindestens über folgende Parameter Aufzeichnungen zu führen:
- Stationierung nach Lage und Höhe,
- Schüttlagennummer, -breite, Dicke der unverdichteten Schüttlage
- Anzahl der Übergänge je Schüttlage
- Verdichtungsgerät mit Arbeitsparametern (Frequenz, Amplitude, Geschwindigkeit je Schüttlage)
- Witterungsverhältnisse beim Einbau, die eingebaute Bodenart und deren Wassergehalt
Zusätzlich zu den Aufzeichnungen im Tagesprotokoll sind vom Auftragnehmer Prüfungen gemäß dem in der Tabelle 9
genannten Umfang durchzuführen.

Aus den n Prüfergebnissen x i sind der Mittelwert und die Standardabweichung zu berechnen. Die Prüfergebnisse sind
wie folgt zu bewerten (Entscheidungsregel):

Sofern die Einhaltung der Arbeitsanweisung nicht sowohl durch Führen des Tagesprotokollheftes als auch durch die
Einzelprüfungen nach Tabelle 9 wie beschrieben nachgewiesen wird, ist die Verdichtung gemäß der Methode M 1 zu
prüfen.
Prüfverfahren zur Ermittlung von Prüfmerkmalen
Probennahme und Prüfverfahren
Für die Probennahme und die Durchführung der Prüfung gelten die „Technischen Prüfvorschriften für Boden und Fels im
Straßenbau – TP BF-StB“. Messunsicherheiten sind nicht zu berücksichtigen, da sich die Anforderungen auf gemessene
Werte beziehen.
Der Einsatz aller genannten indirekten Prüfverfahren bedarf der vorherigen Vereinbarung zwischen Auftraggeber und
Auftragnehmer.
Vorgesehene indirekte Prüfverfahren sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

Direkte Prüfverfahren:

Nachweis des Verdichtungsgrades D Pr:

 d
D Pr   100 [%]
 Pr

Nachweis des Luftporengehaltes:

  w
n  [1 d
( w
 )]  100 [Vol  %]
a
 w  s 100
w = Wassergehalt auf der Baustelle [M.-%]
d = Trockendichte auf der Baustelle [g/cm³]
s = Korndichte (2,65 – 2,70 g/cm³) [g/cm³]
w = Dichte des Wassers [g/cm³]
 Pr = Proctordichte [g/cm³]
Indirekte Prüfverfahren für den Verdichtungsgrad
Als Ersatz für die Bestimmung des Verdichtungsgrades können bei grobkörnigen Böden und gemischtkörnigen Böden
mit einem Feinkornanteil kleiner 15 M.-% die folgenden Prüfverfahren angewendet werden:
1. Statischer Plattendruckversuch nach DIN 18134
2. Dynamischer Plattendruckversuch nach TP BF-StB, Teil B 8.3
Die im Einzelfall anzuwendenden Prüfverfahren sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
Bei der Herstellung des Probefeldes ist durch Kalibrierversuche der Zusammenhang zwischen dem gewählten
indirekten Prüfverfahren und dem Verdichtungsgrad zu ermitteln oder durch Erfahrungen zu belegen.
Bei Anwendung des dynamischen Plattendruckversuches als indirektes Prüfverfahren für die Bestimmung des
Verdichtungsgrades ist der Umfang der Prüfungen im Vergleich zum notwendigen Prüfumfang bei direkten
Prüfverfahren zu verdoppeln.
Bei grobkörnigen Böden kann von folgenden Zuordnungen
(Tabelle 10 und 11) Gebrauch gemacht werden:
Prüfen des Verformungsmoduls, der profilgerechten Lage und der Ebenheit auf dem Planum
Für die Prüfung des Trag- und Verformungsverhaltens auf dem Planum als Unterlage für den Straßenbau sind die
für den Verformungsmodul E V2 bzw. für den dynamischen Verformungsmodul E Vd geltenden Anforderungen gemäß
Abschnit 4.5.2 nachzuweisen.
Dafür ist die Methode M 1 bzw. M 3 anzuwenden.
Die Prüfung erfolgt mittels des statischen Plattendruckversuches nach DIN 18134 oder des dynamischen
Plattendruckversuches nach TP BF-StB, Teil 8.3. bei Anwendung des dynamischen Plattendruckversuches ist der
Umfang der Prüfungen zu verdoppeln.
Die Methode M 2 kann ebenfalls angewandt werden, sofern sie aus bodenmechanischen Gründen anwendbar ist.
Die Messwerte der Walze sind mit dem Verformungsmodul E V2 zu kalibrieren.
Die Prüfung der profilgerechten Lage erfolgt
mit üblichen Verfahren der Vermessungstechnik.
Die Prüfung der Ebenheit erfolgt mit der 4-m-Richtlatte.
ETV-StB-BW -
Ergänzende Technische
Vorschriften für
Baden-Württemberg
Anforderungen an die 10% Mindest- bzw. Höchstquantile für Verdichtungskennwerte
mit und ohne Verbesserung oder Verfestigung des Untergrundes oder Unterbaus
Beispiel für die Anwendung der Methode M 1
Es wurde eine Probeverdichtung an einem Boden der Bodengruppe SU* (stark schluffiger Sand) zum Nachweis der Eignung für die
Herstellung eines Dammes durchgeführt. Die Prüfung des Verdichtungsgrades ergab folgendes Ergebnis:

Ergebnisse der Verdichtungskontrolle:

Prüfpunkt Wassergehalt w Trockendichte  d Verdichtungsgrad D Pr Luftporengehalt n a


[%] [g/cm³] [%] [%]
1 12,0 1,790 96,76 11,7
2 15,0 1,830 98,92 4,3
3 16,0 1,820 98,38 3,0
4 17,0 1,760 95,14 4,4

Ergebnisse des Proctorversuches:


Proctordichte:  Pr = 1,850 g/cm³ optimaler Einbauwassergehalt: w Pr = 15,0 [%]
Korndichte:  s = 2,680 g/cm³

Berechnung des Verdichtungsgrades:

d 1, 790
D   100   100  96, 76 [%]
Pr
 Pr 1,850

Berechnung des Luftporenanteil:

  w  1, 790  1, 0 12, 0  
n  [1 d
( w
 )]  100 [Vol  %]  1       100  11, 7 %
a
 w  s 100  1, 0  2, 68 100 
Beispiel für die Anwendung der Methode M 1

Verdichtungsgrad D Pr:
Berechnung des Mittelwertes:
n
X  x
i 1
i / n  (96, 76  98,92  98,38  95,14) / 4  97,30

Berechnung der Standardabweichung:

s   (x i  x ) 2 / (n  1) 
[(96, 76  97,30)²  (98,92  97,30)²  (98,38  97,30)²  (95,14  97,30)²] / (4  1)  1, 708

Bewertung des Verdichtungsgrades – Anwendung der Entscheidungsregel für das Mindestquantil:


10%-Mindestquantil für die Herstellung eines Dammes: D Pr  97%
Berechnung der statistischen Prüfgröße z:

z  x - k s 
Bewertung:
Z = 97,3 – 0,88  1,708 = 95,8 < D Pr = 97 % (T M)
Prüflos wird abgelehnt, da z kleiner als die Anforderung von D Pr  97 % ist.
Beispiel für die Anwendung der Methode M 1

Luftporenanteil n a:
Berechnung des Mittelwertes:
n
X  x
i 1
i / n  (11, 7  4,3  3, 0  4, 4) / 4  5,84

Berechnung der Standardabweichung:


s   (x i  x ) 2 / (n  1) 
[(11, 7  5,84)²  (4,3  5,84)²  (3, 0  5,84)²  (4, 4  5,84)²] / (4  1)  3,98

Bewertung des Verdichtungsgrades – Anwendung der Entscheidungsregel für das Mindestquantil:


10%-Höchstquantil für die Herstellung eines Dammes: n a  12% / 8 %
Berechnung der statistischen Prüfgröße z:

z  x  k s  5,84  0,88  3,98  9,3  12 Vol.  %;  8 Vol.  %

Bewertung:
Standardwert von 12 Vol.-% wird eingehalten. Liegt dem Prüflos ein Luftporengehalt von 8 Vol.-%
zugrunde, muss das Prüflos abgelehnt werden.
(5) Durchführung der Prüfungen und Auswertung der Ergebnisse (Mittelwert, Standardabweichung)

• Berechnung des arithmetischen Mittelwertes:

• Berechnung der Standardabweichung:

(6) Anwendung der zum Prüfplan gehörenden Entscheidungsregeln

Statistische Prüfgröße z im Fall eines 10%-Mindestquantils T M für den Verdichtungsgrad,


Verformungsmodul:
x - k s  z
k = Annahmefaktor , z = statistische Prüfgröße

Statistische Prüfgröße z im Fall eines 10%-Höchst-


quantils, T M für den Luftporenanteil:
x  k s  z
k = Annahmefaktor , z = statistische Prüfgröße
Die Entscheidungsregel lautet in beiden Fällen:
Das Prüflos wird angenommen, wenn im Falle eines
geforderten Mindestquantils z ≥ T M und im Falle eines
Höchstquantils z ≤ T M ist, andernfalls ist das Prüflos
zurückgewiesen.
Diese ist dann durch den Auftragnehmer in einen
ordnungsgemäßen Zustand zu bringen.
Im Falle der Zurückweisung ist die gesamte Fläche des
Prüfloses abzulehnen.

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