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Diagnose? Deutsch!

Transkript zum Hörverstehen

Fachsprache Medizin
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Kapitel 0 T: Ich zeige dir jetzt erstmal die Praxis. Hier links
ist der Warteraum, dahinter sind die Patien-
Track 01
tentoiletten und das Labor. Auf der anderen
A: Guten Morgen, mein Name ist Ana Fernández. Seite sind unsere Sprechzimmer. Und hier ist
T: Hallo. Ach ja, Sie sind die neue Ärztin in Weiter- das Team. Morgen Leute, das ist unsere neue
bildung, nicht wahr? Ich bin hier auch in Weiter- Kollegin Ana Fernandez, …
bildung. Schulze mein Name, aber Sie können
gern Tom sagen. Kapitel A
A: Ana. Freut mich. Wie lange sind Sie denn schon Track A1
hier in der Praxis? Ä: Guten Tag, mein Name ist Fernández, ich bin
T: Seit ungefähr einem Jahr. Ich werde Ihnen auch eine der Ärztinnen hier in der Praxis. Sie sind
gleich das Team vorstellen und die Praxis zei- heute zum ersten Mal bei uns?
gen. Übrigens, wir können uns auch duzen. P: Ja, das ist richtig. Meine Hausärztin ist in Rente
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A: Ja, gern. Das finde ich auch besser. Ich bin gegangen und hat letzte Woche die Praxis ge-
schon gespannt auf die Arbeit hier. schlossen.

T: Wir haben ein wirklich gutes Arbeitsklima. Dr. Ä: Ich verstehe. Was kann ich denn für Sie tun?
Schumann und Dr. Liepe haben immer ein P: Ich fühle mich überhaupt nicht gut. Total ka-
offenes Ohr und beantworten alle Fragen. Ein- putt.
mal pro Woche machen sie nur für uns Assis- Ä: Meinen Sie Müdigkeit? Oder eher Schwäche?
tenzärzte ein Meeting mit Fallbe-sprechungen.
Sag mal, Ana … ich bin echt überrascht, wie gut P: Irgendwie beides.
du Deutsch sprichst. Ich hatte gedacht, wegen Ä: Seit wann fühlen Sie sich so?
deines Namens …
P: So fünf Tage ungefähr.
A: Ja, das höre ich oft. Ich komme eigentlich aus
Ä: Herr… ?
Kolumbien, aber meine Großmutter ist Deut-
sche und deshalb bin ich mit der Sprache P: Müller.
aufgewachsen. Ich bin jetzt auch schon 3 Jahre Ä: Danke. Herr Müller, ich brauche erstmal ein
in Deutschland. Trotzdem gibt es manchmal paar persönliche Daten und dann sprechen wir
Wörter, die ich nicht kenne. etwas genauer über Ihre Beschwerden.
T: Ja, das höre ich oft. Ich komme eigentlich aus P: Ja, gerne.
Kolumbien, aber meine Großmutter ist Deut-
sche und deshalb bin ich mit der Sprache Ä: Herr Müller, wie lautet Ihr Vorname?
aufgewachsen. Ich bin jetzt auch schon 3 Jahre P: Thomas.
in Deutschland. Trotzdem gibt es manchmal
Ä: Mit „h“?
Wörter, die ich nicht kenne.
P: Ja, das ist richtig.
T: Ah, ich verstehe. Also, wenn irgendwas nicht
klar ist, fragst du mich einfach … Ä: Wann sind Sie geboren?
A: Das ist sehr nett. Danke. Willst du später in P: Am 24.06.1972.
der Allgemeinmedizin bleiben oder dich noch Ä: Wie groß sind Sie und wie viel wiegen Sie?
weiter spezialisieren?
P: Ich bin 1,82 groß und wiege ungefähr 95 Kilo.
T: Ich würde gern als Internist arbeiten. Mein
Vater ist Neurologe, aber das hat mich noch nie Track A2
richtig interessiert. Und du? Ä: Also, Herr Müller, Sie fühlen sich seit 5 Tagen
A: Allgemeinmedizin hat mich schon immer inte- müde und schwach. Habe ich das richtig ver-
ressiert, speziell Familienmedizin, und ich mag standen?
die Praxisarbeit. Aber vielleicht spezialisiere ich P: Ja genau.
mich noch auf Endokrinologie – das finde ich
sehr spannend. Ä: Haben Sie auch Fieber?
T: Wir haben einen Arzt, der hier einmal pro P: Ich weiß es nicht.
Woche eine endokrinologische Sprechstunde Ä: Sie haben also nicht gemessen?
hat. Wir haben auch aktuell einen Patienten
mit Cushing; das könnte dich interessieren. Du P: Nein.
solltest dich mal mit dem Kollegen unterhalten. Ä: Kein Problem. Wir machen das gleich. Können
A: Das ist ja wunderbar! Ich werde das auf jeden Sie mir sagen, wie die Beschwerden begonnen
Fall machen! haben? Sind sie plötzlich aufgetreten?

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P: Eher so schleichend. Am Anfang dachte ich, Ä: Nehmen Sie sonstige Drogen?
es wäre nur eine kleine Erkältung, aber dann P: Ach, früher mal, als ich jung war, haben wir mal
wurde es mit jedem Tag schlimmer. ab und zu Gras geraucht.
Ä: Sie sagen, eine Erkältung … Dann haben Sie Ä: Aber jetzt nicht mehr?
doch noch sicher andere Beschwerden wie
Halsschmerzen oder Husten zum Beispiel? P: Nein, nein.
P: Ja genau. Ich habe so einen nervigen Reizhus- Ä: Wissen Sie, ob sie irgendwelche Allergien
ten. Besonders tagsüber ist es schlimm. Und haben?
außerdem Schnupfen. Meistens ist die Nase P: Meine Mutter hat gesagt, dass ich als Kind kei-
aber verstopft. Und Kopfschmerzen. ne Milch trinken durfte, aber irgendwann war
Ä: Haben Sie Auswurf beim Husten bemerkt? das wieder ok.
P: Nein, er ist total trocken. Ä: Hatten Sie eine Unverträglichkeit oder eine
Allergie?
Ä: Aha. Ist Ihnen vielleicht aufgefallen, ob sich die
Beschwerden in bestimmten Situationen ver- P: Tut mir leid, keine Ahnung.
bessern? Ä: Das ist kein Problem, Herr Müller. Bei Bedarf

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P: Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es mir können wir entsprechende Tests durchführen.
zu Hause besser geht. Wenn ich draußen bin, Leiden Sie an irgendwelchen chronischen Er-
fühle ich mich schlechter. krankungen, wie z.B. Bluthochdruck?
Ä: Leiden Sie an Heuschnupfen oder wissen Sie, P: Bluthochdruck habe ich, glaube ich, nicht. Aber
ob jemand in Ihrer Familie daran leidet? vor ungefähr drei Jahren wurden bei mir erhöh-
te Zuckerwerte festgestellt.
P: Ich hatte bis jetzt damit noch keine Probleme,
aber mein Vater. Bei dem ist das ganz schlimm. Ä: Aha. Haben Sie zufällig Befunde dabei?
Mit tränenden Augen und so. P: Nein, leider nicht, aber ich kann es Ihnen später
Ä: Ja, das kann wirklich sehr anstrengend sein. per E-Mail schicken.
Herr Müller, Sie sind ja neu bei uns. Deshalb Ä: Das wäre großartig. Wurde Ihnen ein Medika-
möchte ich Ihnen jetzt ein paar allgemeine Fra- ment verschrieben?
gen stellen und dann kommen wir nochmal auf
P: Ja, Metformin.
Ihre aktuellen Beschwerden zurück.
Ä: Seit wann genau nehmen Sie das und wissen
Track A3 Sie die Dosierung?
Ä: Haben Sie Probleme beim Stuhlgang oder P: Na, seit es festgestellt wurde, also ungefähr
Wasserlassen? drei Jahre. Ich nehme eine Tablette morgens
P: 1 ich habe öfter mal Verstopfung. Aber das
Naja, und … warten Sie … es sind 1000 mg. Kann das
kommt und geht. sein?
Ä: Seit wann haben Sie diese Probleme und wie Ä: Ja, das ist möglich. Schauen Sie doch zu Hause
lange können Sie dann nicht zur Toilette? noch mal nach und geben Sie uns dann Be-
scheid.
P: Das kann ich Ihnen gar nicht so genau sagen …
Irgendwie schon immer. Und es dauert dann so P: Ja, natürlich. Kein Problem.
vierTage, würde ich sagen. Ä: Haben Sie noch weitere Beschwerden oder Er-
Ä: Haben Sie einen Wechsel mit Durchfall be- krankungen?
merkt? P: Ja. Ich leide seit 10 Jahren an Migräne.
P: Nein, danach ist dann immer alles normal. Das Ä: Nehmen Sie bei Bedarf etwas dagegen?
passiert auch eigentlich nicht oft. Vielleicht so
P: Ja, Sumatriptan. Und manchmal gehe ich zur
alle zwei Monate.
Akupunktur.
Ä: Verspüren Sie Schmerzen im Unterbauch?
Ä: Waren Sie schon einmal im Krankenhaus?
P: Nein.
P: Als Kind hatte ich mir beim Fußball das Bein
Ä: Wie ist Ihr Appetit, Herr Müller? gebrochen.
P: Gut. Ich esse alles und gerne. Ä: Den Unterschenkel? Und wann war das?
Ä: Und Ihr Schlaf? Haben Sie Probleme beim Ein- P: Ja, genau, irgendwas am Unterschenkel. Das
schlafen oder Durchschlafen? war … Moment … ich war 10 ... 1982.
P: Nein. Ich schlafe meistens sehr tief. Ä: Danke. Wurden Sie operiert?
Ä: Rauchen Sie oder trinken Sie Alkohol? P: Nein, ich hatte nur einen Gips.
P: Ja. Beides. Ä: Nehmen Sie außer Metformin und Sumatriptan
Ä: Können Sie bitte sagen, wie viel Sie rauchen noch weitere Medikamente?
und trinken? P: Nein. Das ist alles.
P: Hm, ich würde sagen, so eine halbe Schachtel
pro Tag und ein bis zwei Bier.

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Track A4 Track A6
Ä: Sie sagten bereits, dass ihr Vater Heuschnupfen P: Und was machen Sie jetzt mit mir?
hat. Gibt es noch andere Erkrankungen in Ihrer
A: Ich werde Sie zunächst körperlich untersuchen
Familie, z.B. auch Zucker, Bluthochdruck und so
und Ihren Blutdruck messen.
weiter?
P: Soll ich mich schon mal freimachen?
P: Mein Vater hatte vor vier Jahren einen Schlag-
anfall. A: Einen Moment noch, Frau Behrens. Ich erkläre
Ihnen noch kurz den weiteren Ablauf. Also, zu-
Ä: Das tut mir leid, Herr Müller.
erst untersuche ich Sie. Anschließend nehmen
P: Ach kein Problem. Er war in der Reha und ist wir Blut ab. Danach werden wir einen Ultra-
jetzt wieder ziemlich fit. schall machen.
Ä: Das freut mich. P: Ultraschall? Wozu denn das?
P: Ja, und meine Mutter hat auch Zucker und A: Ich würde gern mal Ihre Bauchorgane, die
außerdem auch ... Knochenschwund heißt das, Nieren und das Herz anschauen. Ihre Symp-
glaube ich. tome könnten auch für andere Erkrankungen
Ä: Ja, das ist eine Erkrankung. Haben Sie Ge- sprechen. Ich möchte nur sicher gehen.
schwister? P: Und dann sind wir fertig?
P: Nein, leider nicht. A: Fast. Es ist möglich, dass wir eine Urinprobe
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brauchen. Das sage ich Ihnen später.


Ä: Herr Müller, was machen Sie beruflich?
P: Urinprobe? Wirklich? Ach herrje, ich war doch
P: Ich bin Sonderschulpädagoge.
erst vor einer halben Stunde auf Toilette. Ich
Ä: Das ist sicher nicht einfach. Welche Fächer weiß nicht, ob ich jetzt kann, Herr Doktor.
unterrichten Sie, wenn ich fragen darf?
A: Kein Problem, Frau Behrens. Wir haben ja noch
P: Ja, Sie haben recht. Manchmal ist es anstren- Zeit. Sie können auch noch ein bisschen Wasser
gend. Aber es macht Spaß. Ich unterrichte trinken und dann warten wir. Ach so, ja, ich
Musik und Kunst. war ja noch nicht fertig. Eventuell schreiben wir
Ä: Das klingt nach viel Kreativität. Haben Sie eine noch ein EKG. Das kennen Sie doch schon …
Partnerin oder einen Partner? mit den Elektroden auf der Brust.
P: Nein, im Moment nicht. Ich bin geschieden. P: Ach ja, stimmt. Das ist ja nicht so schlimm, nicht
wahr, Herr Doktor?
Ä: Haben Sie Kinder?
A: Alles gut, Frau Behrens. Sie können ganz beru-
P: Ja, zwei.
higt sein. Aber sollten wir die Ursache für Ihre
Ä: Sehen Sie sie regelmäßig? Beschwerden nicht finden, würde ich Sie gern
zum Internisten überweisen.
P: Ja, das klappt ganz gut.
P: Ja, is gut, Herr Doktor. Soll ich mich jetzt aus-
Ä: So, Herr Müller, dann fasse ich noch einmal
ziehen?
kurz zusammen: Sie leiden seit 5 Tagen unter
Schwäche und Müdigkeit mit Erkältungssym- A: Ja, Frau Behrens. Jetzt können Sie sich mal bitte
ptomen. In geschlossenen Räumen haben Sie obenrum freimachen.
weniger Beschwerden. Ist das korrekt?
Track A7
P: Ja, alles richtig.
A: So, Frau Behrens. Das ist eine kleine Magen-
Ä: Gut, Herr Müller. Haben Sie noch Fragen? schleimhautentzündung.
Track A5 P: Das ist nicht möglich, Herr Doktor! Ich esse
ganz gesund!
PAVK ist die Abkürzung für periphere arterielle Ver-
schluss-krankheit. Bei einer pAVK handelt es sich A: Das muss nicht unbedingt mit dem Essen zu-
um eine Verengung der peripheren Arterien, also sammenhängen. Stress kann das auch verursa-
der Arm- oder Beingefäße. Kalk und Fett lagern sich chen. Seit wann haben Sie die Beschwerden?
an den Gefäßwänden ab, sodass sich die Gefäße P: So ungefähr drei Monate. Erst ist mein Mann
verengen und der Blutfluss gestört ist. Infolgedessen verstorben und dann auch noch der Hund.
werden die Extremitäten nicht auseichend mit Sauer-
A: Ach Frau Behrens, das tut mir leid. Aber sehen
stoff versorgt. Deshalb haben Sie die Schmerzen,
Sie, dieser emotionale Stress ist Ihnen be-
Frau Krüger. Anfangs treten die Schmerzen nur bei
stimmt auf den Magen geschlagen. Probieren
Belastung auf, folglich müssen die Betroffenen ste-
Sie ein paar Entspannungsübungen.
henbleiben, um Pausen zu machen. Darum sagt man
auch Schaufensterkrankheit dazu. P: Das ist das Problem. Ich kann mich gar nicht
aufraffen… Was soll ich machen?
A: Haben Sie Familie in Berlin? Oder Freunde und
Bekannte?
P: Nur ein paar Freundinnen. Die Gisela und die
Hannelore. Die sind auch lieb.

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A: Sie sollten Ihre Freundinnen regelmäßig tref- Zunächst werde ich die Patientin körperlich unter-
fen. Soziale Kontakte sind jetzt sehr wichtig. suchen mit Auskultation der Lunge. Weitere diag-
P: Ja, Sie haben recht. Und die Sache mit dem nostische Maßnahmen sind vorerst nicht notwendig.
Magen…? Sollten die Beschwerden anhalten bzw. sich ver-
schlimmern, würde ich ein kleines Blutbild machen
A: Das wird wieder. Ich verschreibe Ihnen ein und die Patientin eventuell für ein Röntgen-Thorax
Medikament, das die Magensäure reduziert. zum Radiologen überweisen.
Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten und nicht
zu stark gewürzt. Track A10

Track A8 S: Vielen Dank für die Vorstellung, Herr Kurkov.


Ich würde gern wissen, wie Sie auf einen grip-
A: So, Frau Behrens. Das ist wohl eine kleine Ma- palen Infekt gekommen sind.
genschleimhautentzündung.
K: Symptome wie unproduktiver Husten, Schnup-
P: Das ist doch nicht möglich, Herr Doktor! Ich fen, Kopfschmerzen, Fieber, Asthenie und Mü-
esse doch ganz gesund! digkeit sprechen für einen grippalen Infekt. Die
A: Das muss nicht unbedingt mit dem Essen zu- Symptome sind auch nicht stark ausgeprägt.

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sammenhängen. Stress kann das auch verursa- J: Und warum gehen Sie differenzialdiagnostisch
chen. Seit wann haben Sie denn die Beschwer- von einer Sinusitis aus?
den?
K: Die Cephalgie und die Zahnschmerzen könnten
P: So ungefähr 3 Monate. Erst ist mein Mann ver- auf eine Sinusitis frontalis und maxillaris hin-
storben und dann auch noch der Hund. deuten. Das kann ich in der KU abklären.
A: Ach Frau Behrens, das tut mir aber leid. Aber S: Sie sagten, dass Sie bei anhaltenden Beschwer-
sehen Sie, dieser emotionale Stress ist Ihnen den eventuell ein Röntgen-Thorax veranlassen
bestimmt auf den Magen geschlagen. Probie- würden. Was erhoffen Sie sich davon?
ren Sie mal ein paar Entspannungsübungen.
K: Damit könnten wir beispielsweise eine Pneu-
P: Das ist ja das Problem. Ich kann mich gar nicht monie bestätigen oder ausschließen.
aufraffen… Was soll ich bloß machen?
S: Welchen Röntgenbefund würden Sie denn bei
A: Haben Sie eigentlich Familie in Berlin? Oder einer Pneumonie erwarten?
Freunde und Bekannte?
K: Ich kann Verschattungen finden, die Infiltratio-
P: Nur ein paar Freundinnen. Die Gisela und die nen entsprechen.
Hannelore. Die sind auch lieb.
J: Und worauf würden Sie in der KU achten?
A: Sie sollten Ihre Freundinnen regelmäßig tref-
fen. Soziale Kontakte sind jetzt sehr wichtig. K: Wenn ich die Lunge auskultiere, können feuch-
te, feinblasige Rasselgeräusche und Bronchial-
P: Ja, Sie haben ja recht. Und die Sache mit dem atmen in der Peripherie auf eine Pneumonie
Magen…? hinweisen. Bei der Perkussion fällt ein ge-
A: Das wird schon wieder. Ich verschreibe Ihnen dämpfter Klopfschall auf.
ein Medikament, das die Magensäure reduziert. J: Pneumonie gehört nicht zu Ihren Differenzial-
Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten und nicht diagnosen? Warum?
zu stark gewürzt.
K: Der unproduktive Husten, das leichte Fieber
Track A9 und der relativ gute Allgemeinzustand der Pa-
tientin sprechen gegen eine Pneumonie.
Frau Beate Schuster, 51 Jahre, stellte sich heute mit
Husten, Schnupfen und leichtem Fieber, 38,2, bei uns S: Sie gehen ja von einem grippalen Infekt aus.
vor. Der unproduktive Husten besteht seit ungefähr Wie würden Sie therapeutisch vorgehen?
einer Woche. Die Rhinitis wurde als verstopfte Nase K: Eigentlich würde ich der Patientin nur Parace-
beschrieben. Außerdem klagte die Patientin über Ce- tamol und ein Mukolytikum verschreiben. An-
phalgie und Zahnschmerzen. Weitere Beschwerden sonsten sollte sie sich ein paar Tage schonen,
sind Inappetenz und Asthenie. viel trinken, zum Beispiel Thymian- und Salbei-
Die weitere vegetative Anamnese war unauffällig. tee mit Honig, und vitaminreich essen. Falls es
Bekannte Vorerkrankungen sind Hypertonie und ihr in drei Tagen nicht besser geht oder neue
Hypercholesterinämie seit 2 Jahren. Dagegen nimmt Symptome auftreten, sollte sich Frau Schuster
sie morgens 25mg Ramipril und abends 10mg Sim- erneut vorstellen.
vastatin. Vor 5 Jahren wurde eine Appendektomie
vorgenommen. Frau Schuster raucht nicht und trinkt Track A11
keinen Alkohol. Allergien sind nicht bekannt. Herr Günther Kaufmann, 63 Jahre, kam heute mit
In der Familienanamnese zeigte sich beim Vater Oberbauchschmerzen rechts in unsere Praxis. Die
Diabetes Typ II und bei der Mutter Osteoporose. Frau Schmerzen würden bereits seit ca. 5 Monaten beste-
Schuster ist geschieden, lebt allein und arbeitet als hen und seien drückend. Im Verlauf der Zeit seien die
Einzelhandelskauffrau in einem Supermarkt. Beschwerden stärker geworden und seit heute Mor-
Ich habe den Verdacht auf einen grippalen Infekt. gen unerträglich. Begleitend seien Übelkeit (beson-
Eventuell leidet sie auch an einer Sinusitis. Bronchitis ders nach fettreichem Essen) sowie Fieber (38,8°C,
kommt auch in Betracht. gestern Abend) aufgetreten und heute Morgen

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habe er erbrochen. Herr Kaufmann fühle sich auch Track B3


seit einigen Wochen weniger leistungsfähig. Zudem Das Zeichen dient der Beurteilung einer Cholezystitis.
klagte er auch über Appetitlosigkeit und unruhigen Die Patientin liegt für diese Untersuchung auf dem
Schlaf. Ähnliche Beschwerden in der Vergangenheit, Rücken. Ich bitte die Patientin, tief einzuatmen und
Probleme bei der Defäkation und Auslandsaufenthalt palpiere unterhalb des rechten Rippenbogens auf
wurden verneint. der MCL. Das Zeichen ist positiv, wenn die Patientin
aufgrund von Schmerzen plötzlich aufhört zu atmen.
Kapitel B
Track B1 Track B4
A: Guten Tag, Frau Schuster, mein Name ist Kur- Dieses Zeichen ist ein Hinweis auf eine Meningitis
kov. Wie ich höre, geht es Ihnen nicht so gut? oder eine Schädigung im Bereich der Nervenwurzel
L4 bis S2. Der Patient liegt flach auf dem Rücken. Der
P: Ja, ich glaube, ich habe mich erkältet. Sie wissen
Untersucher hebt das gestreckte Bein des Patienten
schon, Husten, Kopfschmerzen und so weiter.
an. Wenn die Beugung in der Hüfte ab ca. 45 Grad
A: Dann würde ich Sie jetzt gerne untersuchen. Ich einen scharfen einschießenden Schmerz im unteren
fasse Ihnen jetzt ins Gesicht, tut das weh, wenn Rücken erzeugt, ist das Zeichen positiv.
ich hier drücke?
P: Ja, auf der rechten Seite, dieser Punkt eben hat Track B5
sehr wehgetan. OÄ: So, Frau Rose, Sie haben den Patienten unter-
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A: Und wenn ich hier klopfe? sucht. Erzählen Sie mal!

P: Ah … ja, das ist ziemlich schmerzhaft. Ä: Herr Schmitthenner war in deutlich reduzier-
tem Allgemeinzustand, hatte sichtlich Schmer-
A: Beugen Sie sich mal bitte tief nach vorn, wenn zen. Die Inspektion des Bauches war soweit
das geht. unauffällig bis auf drei kleine Narben, die wohl
P: Lieber nicht, das ist schon beim Schuheanzie- von der laparoskopischen Cholezystektomie
hen so unangenehm, vor allem rechts. 1997 stammen. Die Peristaltik war in der Aus-
kultation deutlich abgeschwächt, der Klopf-
A: Verstehe. Öffnen Sie mal bitte den Mund und
schall vor allem links unten tympanisch. In der
sagen Sie ‚Ah‘.
oberflächlichen Palpation war eine lokalisierte
P: Ahhhh! Abwehrspannung im unteren rechten Quad-
A: Ach herrje, das sieht aus, als hätten Sie ganz ranten zu spüren.
schöne Halsschmerzen. OÄ: Sie sind ja von einer Appendizitis ausgegangen.
P: Ja, und das Schlucken ist auch schwierig. Konnten Sie typische Zeichen feststellen?

A: Könnten Sie sich bitte mal obenrum bis auf die Ä: Ja, der McBurney- und der Lanz-Punkt waren
Unterwäsche freimachen? positiv, das Blumberg-Zeichen fraglich positiv.
Beim Hüpfen auf dem rechten Bein hatte der
P: Geht das so? Patient allerdings ganz eindeutig Schmerzen im
A: Ja, prima. Atmen Sie bitte mal ein und halten rechten Unterbauch.
Sie die Luft an. – Und weiteratmen. – Könnten OÄ: War auch das Psoas-Zeichen positiv?
Sie mal husten? Okay, danke. Ich stelle mich
jetzt hinter Sie und untersuche Ihre Lunge, Ä: Ja, das Anheben des rechten Beines gegen mei-
nicht erschrecken, meine Hände sind wahr- nen Widerstand war schmerzhaft.
scheinlich ein bisschen kalt. OÄ: Woran denken Sie also?
P: Kein Problem! Ä: Ach, ich habe vergessen zu erwähnen, dass wir
A: Mal tief einatmen und ausatmen, bitte. – Jetzt außerdem eine axillar-rektale Temperaturdiffe-
bitte mal mit tiefer Stimme „99“ sagen! renz von über 1 Grad Celsius gefunden haben.
Anamnese und Klinik sprechen also zusammen
P: 99! mit der körperlichen Untersuchung für meine
A: Super, danke! Ich klopfe ein bisschen – noch- Verdachtsdiagnose Appendizitis.
mal tief einatmen bitte! - Und ausatmen.- Und
nochmal! – Danke! Das Stethoskop ist wahr- Track B6
scheinlich auch kalt. Achtung. Atmen Sie bitte Ä: Herr Bachmann, ich möchte ein paar Labor-
durch den offenen Mund. Ja, weiteratmen, so untersuchungen machen.
ist es gut! Danke, Frau Schuster!
P: Ja, was genau haben Sie denn vor?
Track B2 Ä: Also, jetzt hätte ich gern eine Urinprobe für
Zuerst sehe ich mir den Bauch an und untersuche einen Urinstatus und morgen früh kommen Sie
ihn auf Narben, Hautveränderungen und Vorwöl- bitte 8 Uhr nüchtern in die Praxis. Ich möchte
bungen. Danach höre ich die Darmgeräusche ab Ihren Nüchternblutzucker bestimmen und Blut
und anschließend perkutiere und palpiere ich das fürs Labor abnehmen.
Abdomen. Beim Oberbauch überprüfe ich die Leber- P: Wofür wollen Sie eigentlich Blut abnehmen?
hautzeichen und bestimme die Lebergröße mittels
Ä: Wir sollten mal die Leber- und die Blutfettwerte
Palpation, Perkussion bzw. Kratzauskultation. Ich
anschauen. Das letzte Mal war ja vor 10 Jahren.
taste ebenfalls nach der Milz.

5 ©
Diagnose? Deutsch!
P: Ach so, verstehe. Und wo soll ich die Urinprobe Track B9
abgeben? A: Ja hallo, Burschel hier, von der Station 4C. Ich
Ä: Die Schwester gibt Ihnen einen Becher und wollte mal nach der Urinkultur von Frau Seibel
damit gehen Sie zur Toilette. Anschließend stel- fragen.
len Sie den Becher in das kleine Schränkchen L: Seibel … Seibel … ah, hier. Ja, wir konnten Ente-
neben dem Waschbecken. rokokken mehr als 106 KBE pro ml nachweisen.
P: Gut, dann mache ich das jetzt. A: Das passt zur Klinik, im U-Stix waren auch Nitrit
Ä: Ach Herr Bachmann. Ich würde Ihnen gern und die Leukos deutlich positiv.
noch einen Hämoccult-Test für zu Hause mit- L: Ja, ebenso Glukose und Ketonkörper. Der Test
geben. auf Hämoglobin und Myoglobin war aber nega-
P: Einen was? tiv, Erythrozyten waren mit 5 pro μl im Norm-
Ä: Einen Hämoccult-Test. Das ist ein Test für bereich und wir haben auch keine Leukozyten-
verstecktes Blut im Stuhl. Damit können wir zylinder gefunden.
frühzeitig Darmerkrankungen erkennen. Eine A: Das beruhigt mich. Also keine Aszension. Vielen
Anleitung dazu finden Sie in dem Testtütchen Dank!

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und dann geben Sie die Stuhlprobe bei uns ab.
Track B10
P: Ach ja… ich erinnere mich. Das habe ich vor 10
Jahren schon mal gemacht. Ä: So, Herr Burkhardt. Ich sagte Ihnen ja bereits,
dass ich ein paar Untersuchungen machen
Track B7 möchte, um die Ursache Ihrer Beschwerden zu
L: Medilabo Berlin, Torini am Apparat. finden.

A: Schönen guten Tag, Praxis Wittmann hier. Ich P: Ja, und dass Sie mir das alles erklären werden.
habe eine Frage zu unseren Laborergebnissen. Ä: Genau. Ich werde Ihnen jetzt sagen, was der
Mir wurde gesagt, die sollen eigentlich schon Plan ist und dann beantworte ich gern Ihre
da sein. Fragen.
L: Ich bräuchte mal eine der Auftragsnummern. P: Ja, vielen Dank.
A: Ja, Moment … 304-298-007. Ä: Die körperliche Untersuchung haben wir ja
L: Ja, ich schau mal … Herr Wittmann, die Befunde schon gemacht. Ich werde Ihnen gleich noch
müssten schon raus sein. Blut abnehmen und dann schreiben wir ein
EKG. Anschließend möchte ich einen Ultraschall
A: Bei uns ist aber noch nichts angekommen. machen. Es ist auch möglich, dass wir eine
L: Hm, eigenartig. Das kann dann nur ein EDV- Computertomografie oder eine Magnetreso-
Problem sein. nanztomografie durchführen müssen.
A: Verstehe. Aber was machen wir jetzt? Ich habe P: Und dann wissen Sie, was ich habe?
ja alle Patienten einbestellt. Ä: Ich gehe davon aus, dass diese Untersuchun-
L: Ich frag mal schnell in der Diagnostik. Die Be- gen zusammen mit den Laborergebnissen
funde könnten auch noch dort sein. ausreichend sind. Wenn die Befunde allerdings
… nicht klar sind, würde ich gern eine Bauchspie-
Herr Wittmann ... Die Diagnostik will sie schon gelung veranlassen. Das ist zwar ein kleiner
weitergeleitet haben. Ich würde Sie jetzt mal operativer Eingriff, aber damit können wir alle
mit Frau Krieger verbinden, die dürfte mehr Bauchorgane genau beurteilen und gegebe-
wissen. nenfalls die Ursache gleich beheben. Aber wie
A: Ja, in Ordnung. Ich bleibe dran. gesagt, Herr Burkhardt, das wäre dann wirklich
der letzte Schritt. Haben Sie noch Fragen?
L: Es tut mir wirklich sehr leid. Seit der Pandemie
hat sich unsere Arbeit verdreifacht. Manchmal P: Ja, also, was ich gern noch wissen würde, …
kommen wir nicht hinterher.
Track B11
A: Wem sagen Sie das …
Diese Untersuchung ist ein bildgebendes Verfahren,
Track B8 mit dem wir innere Organe beurteilen können. Bei
diesem Verfahren wird ein Gel auf die betroffene
OA: Guten Morgen, Frau Leitner, wie geht’s denn Körperstelle aufgetragen und dann der Schallkopf
Herrn Moser? Sind die Laborbefunde jetzt da? darauf bewegt. Der Schallkopf sendet Wellen, die
Ä: Guten Morgen! Herr Moser ist soweit stabil. vom Körper reflektiert oder absorbiert werden. Da-
Das Troponin war ja bei der Aufnahme noch im durch kann auf dem Monitor das Organ dargestellt
Normbereich, jetzt ist es mit 776 ng/l deutlich werden. Wir nutzen dieses Verfahren, um z.B. eine
erhöht, die CK liegt bei 1750 U/l und auch die Zyste festzustellen.
CK-MB steigt nun im Vergleich signifikant an.
OA: Und die anderen Herzenzyme?
Ä: LDH und SGOT sind zwar noch hochnormal,
aber die Klinik ist ganz typisch.

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Track B12 Ä: Das hängt von unserem Befund ab und auch


Mithilfe dieser Untersuchung kann man Organe und davon, wie Sie sich fühlen, Herr Burkhardt. Viel-
Knochen präziser beurteilen. Es handelt sich um eine leicht bleiben Sie noch eine Nacht und werden
schmerzfreie Methode, bei der Röntgenstrahlung ein- dann am nächsten Tag entlassen.
gesetzt wird. Der Patient muss die betroffene Körper- P: Ja, das ist wahrscheinlich besser. Und dann
region freimachen und gegebenenfalls den Schmuck kann ich alles wieder normal machen?
ablegen. Auf einer Liege wird er durch einen Ring Ä: Naja, Sie sollten sich schon ein bisschen scho-
gefahren. Dabei darf sich der Patient nicht bewegen. nen, auch wenn das eine recht unkomplizierte
Der Apparat erzeugt Schnittbilder der inneren Struk- Untersuchung ist. Es ist auch möglich, dass
turen. Manchmal wird ein Kontrastmittel benötigt, Sie einige Tage unter Blähungen leiden, weil
um zum Beispiel Gefäße besser darzustellen. Diese das Gas natürlich wieder aus dem Körper raus
Untersuchung dauert ungefähr 5 Minuten. muss. Wahrscheinlich werden Sie auch leichte
Schmerzen im Brustkorb und in den Schultern
Track B13
haben, ähnlich wie ein Muskelkater. Das ist die
Ä: Ihre Hausärztin Dr. Bockmann hat Sie ja zu uns Folge einer Zwerchfellreizung durch den Ein-
überwiesen, um eine Bauchspiegelung durch- griff. Das legt sich aber auch nach zwei bis drei
zuführen. Hatten Sie schon einmal eine Spiege- Tagen. Haben Sie noch Fragen, Herr Burkhardt?
lung, Herr Burkhardt?
P: Im Moment nicht. Bis jetzt ist erstmal alles klar.
P: Nein, Frau Doktor, noch nie. Aber bei meiner Wann würden wir das denn machen?
Diagnose? Deutsch!

Frau, der Brigitte, wurde letztes Jahr eine Ma-


Ä: Ja, das wollte ich jetzt mit Ihnen besprechen.
genspiegelung gemacht. Die hatte da nämlich
Moment … Ich schau mal in den Plan. Wie wäre
so ein Geschwür, wissen Sie. Und das war wohl
es im Juli am 25. um 13 Uhr 40?
alles sehr unangenehm. Ist die Bauchspiege-
lung auch so?
Kapitel C
Ä: Keine Sorge, Herr Burkhardt. Ich erkläre Ihnen
Track C1
jetzt alles. Sie haben Recht, die Magenspiege-
lung ist etwas unangenehm. Die Bauchspiege- Ä: So Herr Kuhn, ich würde jetzt gern mit Ihnen
lung werden wir aber unter Vollnarkose durch- über die Laborergebnisse sprechen.
führen. Sie werden also gar nichts merken. P: Haben Sie da was gefunden?
P: Na, da bin ich ja beruhigt. Und wie läuft das Ä: Ja. Also, es gibt ein paar auffällige Werte. Aber
nun genau ab? das ist nicht dramatisch. Mit ein paar Medika-
Ä: Dazu komme ich jetzt. Wir werden Sie am Vor- menten und der richtigen Lebensweise kriegen
abend stationär aufnehmen. Sie müssen für wir das wieder in den Griff.
den Eingriff nüchtern sein. Also sechs Stunden P: Puh… das klingt ja nicht so gut.
vor der Untersuchung sollten Sie nichts mehr
essen. Ä: Wie gesagt, das kann man zum aktuellen Zeit-
punkt noch gut kontrollieren. Ihre Blutfettwerte
P: Und auch nicht trinken? sind leicht erhöht. Ich werde Ihnen dagegen
Ä: Doch, doch. Aber zwei Stunden davor sollten Simvastatin 25 mg verschreiben. Davon neh-
Sie dann bitte auch nichts mehr trinken und men Sie bitte abends eine halbe Tablette.
auch nicht rauchen. P: Und damit sinken dann die Werte?
P: Ach so. Ja gut, das schaffe ich. Mit dem Rau- Ä: Ja schon. Sie sollten aber auch auf Ihre Ernäh-
chen habe ich ja schon vor 10 Jahren aufgehört. rung achten. Mehr frische Lebensmittel, also
Ä: Sehr gut, Herr Burkhardt. Wie gesagt wird die Salat und Gemüse und weniger Fett. Verwen-
Untersuchung unter Vollnarkose durchgeführt. den Sie lieber Öle mit einer guten Qualität
Neben dem Bauchnabel wird ein kleiner Schnitt als Butter oder Margarine. Ansonsten war Ihr
gesetzt und wir führen einen hohlen Stab ein, Nüchternblutzucker auch etwas hoch. Dagegen
um Ihren Bauch mit einem Gas aufzublähen. verschreibe ich Ihnen Metformin. 500mg soll-
Dann ... ten erstmal reichen. Nehmen Sie bitte täglich
eine Tablette morgens.
P: Aufblähen? Warum das denn?
P: Ist das jetzt alles?
Ä: Dadurch haben wir eine bessere Sicht auf alle
Bauchorgane. Ä: Naja, Sie hatten ja berichtet, dass Sie seit länge-
rer Zeit immer mal wieder Herzrasen haben.
P: Aha. Verstehe.
P: Ja, das ist richtig.
Ä: Dann werden wir durch das Rohr eine Kamera
mit Licht schieben, um den Bauchraum beurtei- Ä: Es hat sich gezeigt, dass das an Ihrem Blutdruck
len zu können. Außerdem machen wir ein bis liegt. Der ist zu hoch. Nicht viel, aber ich würde
zwei weitere kleine Schnitte für Instrumente, das auch gern mit Medikamenten behandeln.
um eventuell eine Gewebeprobe zu entnehmen P: Ja richtig, das hatten Sie letztes Mal schon ge-
oder direkt kleine Behandlungen vorzuneh- sagt. Und welches Medikament würden Sie mir
men. dagegen verschreiben?
P: Und danach kann ich dann nach Hause gehen?

7 ©
Diagnose? Deutsch!
Ä: Das ist Ramipril. Das ist ein sogenannter ACE- Wir sollten initial jetzt Kortison ansetzen.
Hemmer. Das Medikament wirkt gefäßerwei-
ternd und hemmt die Freisetzung von blut- A: Soll ich das Kortison einschleichen?
drucksteigernden Stoffen, wie z.B. Adrenalin. OÄ Für eine Erhaltungstherapie müssten Sie das
P: Ah ja, verstehe. Soll ich das auch einmal täglich machen, hier beginnen wir aber mit einer hoch-
nehmen? dosierten Stoßtherapie.
Ä: Ja genau. Wir beginnen mit einer geringen Track C4
Dosierung von 2,5 mg. Am besten nehmen Sie
A: Herr Sauer hat 20 Kilo Gewicht verloren,
das immer morgens mit dem Metformin. Es ist
seine Ernährung umgestellt und aufgehört zu
nämlich wichtig, Ramipril immer zur gleichen
rauchen. Er trainiert regelmäßig und der Blut-
Tageszeit zu nehmen.
druck liegt nun mit 140 zu 90 im hochnormalen
P: Alles klar, Frau Doktor. Und wie lange muss ich Bereich.
das alles nehmen?
OÄ: Respekt! Dann konnte er mit diesen Maßnah-
Ä: Naja… das kann ich Ihnen noch nicht genau sa- men seine milde Hypertonie anscheinend gut
gen. Wir machen auf jeden Fall in drei Monaten kontrollieren.

Transkript zum Hörverstehen


eine Kontrolle. Es hängt auch stark davon ab,
A: Er möchte jetzt gerne den Betablocker weg-
wie sehr Sie auf Ihre Gesundheit achten. Ich
lassen.
sagte Ihnen ja bereits, dass Sie einiges ändern
sollten. OÄ: Hat er Nebenwirkungen?
P: Ich weiß, ich weiß. Aber das ist nicht einfach, A: Naja, er klagt über zunehmende erektile Dys-
Frau Doktor. Ich bin ja auch nicht mehr der funktion.
Jüngste. OÄ: Na gut, dann schleichen Sie den Betablocker
Ä: Ich verstehe Sie, Herr Kuhn. Sie müssen ja auch langsam aus.
nicht ab sofort auf alles verzichten und Ihr
Leben radikal umstellen. Wenn Sie Schritt für Track C5
Schritt kleine Änderungen vornehmen, fällt es A: Frau Staedtler, Sie wissen ja, dass wir Sie an der
Ihnen leichter. Wir haben hier im Haus auch Hüfte operieren werden.
eine Ernährungsberatung. Vielleicht machen
P: Jaja, Herr Doktor, weil ich mir diesen Ober-
Sie dort mal einen Termin. Mit der richtigen
schenkelhals gebrochen hatte, nicht wahr?
Unterstützung ist alles nur halb so schwer.
A: Ja genau, Frau Staedtler, aber nicht nur des-
P: Danke für den Tipp. Ich gehe dort gleich mal
halb. Sie haben ja auch schon einige Jahre
vorbei.
Arthrose in Ihrem Hüftgelenk.
Track C2 P: Arthrose – ist das wie Arthritis?
OÄ: Herr Alhamadi, geht es Frau Heiner besser? A: Naja, fast. Bei einer Arthrose handelt es sich
A: Ja, seitdem wir nach dem Antibiogramm auf um einen Gelenkverschleiß. Normalerweise
Amoxiclav umgestellt haben, hat sie sich kli- haben die Knochen im Gelenk eine Knorpel-
nisch sehr gebessert und die Entzündungswer- schicht, zum Schutz. Im Alter oder auch durch
te gehen endlich auch runter. langjährige Belastung nutzt sich der Knorpel
ab und dann reibt Knochen auf Knochen. Der
OÄ: Das ist ja sehr erfreulich. Dann können wir die Verlust von Gelenkflüssigkeit verstärkt diesen
Antibiose nach 10 Tagen beenden. Effekt. Aus diesem Grund haben Sie auch die
A: Ja, die Entzündung haben wir jetzt wohl im starken Schmerzen. Die Knochenhaut ist näm-
Griff. lich sehr empfindlich.
OÄ: Was macht der Blutdruck? P: Achso, ja. Das verstehe ich. Und jetzt kriege ich
eine neue Hüfte?
A: Liegt nach der Entgleisung am Wochenende
immer noch bei 155 zu 100. A: Ja, das lässt sich leider nicht mehr vermeiden,
Frau Staedtler. Sie wollen doch nicht den Rest
OÄ: Den müssen wir neu einstellen.
Ihres Lebens mit Schmerzen verbringen, oder?
A: Ich kümmere mich darum. Auch die L-Thyroxin-
P: Nein, Herr Doktor, natürlich nicht. Das wäre ja
Dosis sollte dafür angepasst werden, 100 μl
unerträglich. Wie läuft denn die OP ab?
scheinen überdosiert zu sein.
A: Das wird auf jeden Fall ein größerer Eingriff,
OÄ: Es wäre gut, wenn der Therapieplan bald er-
den wir unter Vollnarkose durchführen wer-
stellt würde; wir wollen die Patientin ja noch
den. Glücklicherweise sind heutzutage auch
zum Herzkatheter schicken.
minimalinvasive Verfahren anwendbar, die
A: Wann ist der geplant? mögliche Risiken verringern. Das bedeutet, wir
OÄ: Am Donnerstag. Denken Sie daran, das Metfor- benötigen nur kleine Einschnitte und verletzen
min auszusetzen? dadurch weniger Gewebe. Man setzt Ihnen eine
sogenannte TEP, eine Totalendoprothese, also
A: Mach ich. ein künstliches Hüftgelenk, ein.
Track C3
OÄ: Die Koloskopie bei Frau Herzsprung zeigte lei-
der ziemlich eindeutig einen Morbus Crohn.

© 8
Transkript zum Hörverstehen

P: Hach, das klingt ja nicht so einfach. Und wann Folgeerkrankungen auftreten wie Arteriosklero-
bin ich dann wieder richtig gesund? se bis hin zum Herzinfarkt.
A: Das hängt von mehreren Faktoren ab. Auf P: Ach du meine Güte. So weit muss es ja wirklich
jeden Fall ist auf eine sorgfältige Nachsorge nicht kommen, Frau Doktor.
zu achten, bis die TEP im Knochen gefestigt ist Ä: Richtig, das sehe ich auch so. Also, Sie bekom-
und Belastung aushält. Sie werden einige Wo- men vorne am Empfang das Rezept. Außerdem
chen an Krücken gehen müssen. Begleitende möchte ich Sie zum Kardiologen überweisen,
Krankengymnastik ist auch sehr wichtig. Eine um Ihr Herz noch einmal untersuchen zu las-
Thrombose-Prophylaxe ist auch durchzuführen, sen. Messen Sie bitte in den nächsten Wochen
um Gerinnsel in den Beinvenen zu vermeiden. täglich Ihren Blutzucker und den Blutdruck. Wir
P: Sie hatten ja vorhin von Risiken gesprochen. sehen uns in vier Wochen zur Kontrolle.
Was kann denn alles passieren? P: Vielen Dank, Frau Doktor. Wiedersehen.
A: Nun, Frau Staedtler, Risiken sind nur schwer
kalkulierbar. Bei jedem Eingriff in den Körper Track C7
kann es zum Beispiel zu Infektionen kommen. P: Und was kann ich gegen meine Schlafprobleme
Auch Verwachsungen um das Gelenk könnten machen?
auftreten. Langfristig gesehen könnte sich die
Ä: Haben Sie schon mal Autogenes Training aus-
Prothese lockern. Diese Probleme lassen sich
probiert? Oder progressive Muskelentspan-
leider nicht vollkommen ausschließen, aber
Diagnose? Deutsch!

nung?
erfahrungsgemäß treten sie sehr selten auf.
Wenn Sie sich genau an unseren Therapie- P: Ach, ich weiß nicht, ob das das Richtige für
plan halten, werden Sie ganz schnell wieder mich ist.
schmerzfrei laufen können. Ä: Sie sollten das auf jeden Fall mal ausprobieren.
P: Das werde ich bestimmt machen, Herr Doktor. Ansonsten empfehle ich Ihnen Baldrian oder
Ich habe da noch eine Frage. Wenn ich nach wenn Sie sich nervös fühlen, könnte auch Neu-
der OP mit meiner Freundin Marlies … rexan helfen. Beides sind pflanzliche Produkte
und gut verträglich.
Track C6
P: Können Sie mir das verschreiben?
Ä: Herr Bachmann, die Laborergebnisse sind jetzt
da und ich möchte das gern mit Ihnen bespre- Ä: Nein. Die sind rezeptfrei und in jeder Apotheke
chen. erhältlich.

P: Ja, wie sieht es denn aus? Track C8


Ä: Naja, es gibt schon ein paar Auffälligkeiten in P: Kann ich noch irgendwas nehmen, damit es mir
Ihren Blutwerten, aber das können wir ganz gut schnell besser geht?
behandeln. A: Sie sollten sich auf jeden Fall ausruhen und viel
P: Es ist doch bestimmt der Zucker, Frau Doktor! trinken. Am besten Thymian- oder Salbeitee.
Thymian löst den Husten und Salbei hat eine
Ä: Ja, aber nicht nur die Blutzuckerwerte sind er- entzündungshemmende Wirkung.
höht, sondern auch die Blutfettwerte. Schauen
Sie mal. Hier … LDL und Gesamtcholesterin P: Hm … Tee trinke ich gar nicht gern.
sind ziemlich hoch. Und Ihr Blutdruck hat mir ja A: Dann könnten Sie sich in der Apotheke Bron-
schon letztes Mal ein bisschen Sorgen gemacht. chipret holen. Das ist ein pflanzliches Mittel
P: Ja, ich verstehe. Das ist ja nicht so schön. Muss und hilft auch bei Ihrem Husten.
ich jetzt Medikamente nehmen? P: Danke, Herr Doktor. Soll ich auch Paracetamol
Ä: Ja. Ich verschreibe Ihnen Medikamente gegen nehmen?
den Diabetes, die hohen Blutfettwerte und A: Das ist eigentlich nicht nötig. Sie haben ja kein
Bluthochdruck. Aber Herr Bachmann, um ehr- Fieber.
lich zu sein, nur die Medikamente zu nehmen,
wird nicht reichen. Track C9
P: Was soll ich denn machen, Frau Doktor? P: Also muss ich nicht operiert werden?
Ä: Auf jeden Fall sollten Sie Ihre Ernährung um- A: Wie gesagt, Frau Siebert, Ihre Werte sind nur
stellen. Hören Sie mit dem Rauchen auf und leicht erhöht und auch die Doppler-Sonografie
essen Sie weniger Fett und Süßes, aber mehr war ohne akuten Befund.
Gemüse. Bewegen Sie sich regelmäßig. Leichter P: Aber irgendwas muss ich doch gegen die ge-
Sport wäre gut. Ich empfehle Ihnen Schwim- schwollenen Beine tun… und auch die Krämpfe
men oder Fahrradfahren. Aber auch schon täg- manchmal… Das ist schrecklich.
liches Spazierengehen ist hilfreich. Und ich rate
Ihnen auch, ein bisschen abzunehmen. A: Das kann ich mir vorstellen. Ich empfehle Ihnen
erstmal Venostasin oder Antistax. Das sind
P: Ach, das wird ja richtig anstrengend … pflanzliche Präparate, die gegen Ihre Beschwer-
Ä: Naja, Herr Bachmann, wenn Sie Ihren Lebens- den helfen sollten.
stil nicht ändern, können schwerwiegende P: Und wie lange soll ich das nehmen?
A: Das nehmen Sie mal bitte sechs Wochen und
dann schauen wir, wie es Ihnen geht.

9 ©
Diagnose? Deutsch!
Track C10 Kapitel D
A: Guten Tag, Frau Schaller. Ach … die kleine Mira Track D1
ist aber gewachsen! Ich habe gerade in der Akte
Julia Meyer-Schmidt ist 57 Jahre alt, geschieden, hat
gesehen, dass heute die MMR-Impfung dran ist,
einen 28-jährigen Sohn und lebt in Augsburg. Sie ist
oder?
Professorin und liebt ihre Arbeit sehr. Ihre Studie-
P: MMR? Was … ach richtig … Masern, Mumps, renden belegen so oft es geht Kurse bei ihr, da sie
Röteln. Wissen Sie Herr Doktor, ich glaube, ich ihre Lehrmethode unglaublich spannend finden. Sie
habe eine Stilldemenz. hat ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu ihren
A: Ja, das höre ich von vielen Müttern. Ich glaube, Studierenden, was nicht alle so gut finden. Ein paar
da ist auch noch eine 6-fach-Impfung offen. Studierende finden sie zu mütterlich, andere finden
Kann ich mal den Impfpass sehen? ihre Art einfach nur „cool“.
Peter Müller ist 36 Jahre alt und ein erfolgreicher
P: Hier, bitte. Rechtsanwalt. Er ist geschieden und hat keine Kinder.
A: Ja, hier. Genau, die dritte Impfung fehlt noch. Er kommt aus München. Er liebt Theaterbesuche und
klassische Musik. Er ist sehr glücklich, weil er gerade
P: Können wir dafür einen anderen Termin ma-
mit seiner neuen Lebensgefährtin zusammengezo-
chen? Ich möchte Mira nicht alles auf einmal

Transkript zum Hörverstehen


gen ist, die er vor 2 Jahren in einem Museum kennen-
impfen lassen.
gelernt hat. Dieses Wochenende stellt er sie seinen
A: Natürlich. Das ist kein Problem. Die 6-fach-Imp- Eltern vor, denn Julia und Peter möchten heiraten
fung können wir nächsten Monat machen. – trotz ihres Altersunterschiedes.
Track C11 Track D2
P: … nicht nur der Husten. Meine Nase ist auch V: Melanie, ich freue mich, dass wir diese Sache
total verstopft und seit gestern habe ich Fieber. heute mal besprechen. Du weißt, dass ich
Ä: Ich verstehe, Herr Spahn. Sind Sie eigentlich schon lange die Patientenverfügung fertig
schon gegen Covid-19 geimpft? machen wollte.
P: Ja, ich bin sogar schon durchgeimpft. Gott sei T: Ja, Papa, das ist ein wichtiges Thema. Nicht
Dank! schön, aber wichtig. Was genau muss ich denn
da machen?
Ä: Wann war denn die zweite Impfung?
V: Erst einmal gar nichts. Im Moment muss nur
P: Im Mai.
ich die Vorlagen genau lesen und dann unter-
Ä: Ach so. Dann ist das wahrscheinlich nur ein schreiben.
grippaler Infekt. Zur Sicherheit machen wir
T: Aha. Und was genau ist das? Und wozu machst
trotzdem einen Schnelltest.
du das überhaupt?
Track C12 V: Also… Stell dir vor, ich habe einen Unfall, bei
P: Ich habe jetzt seit 4 Tagen diese Oberbauch- dem ich so schwer verletzt werde, dass ich hirn-
schmerzen und mir ist auch total schlecht. Ich tot bin. Meine Organe können durch künstliche
fühle mich seit heute Morgen auch fiebrig. Beatmung noch weiter funktionieren, aber
die Chancen, dass ich wieder aufwache, sind
A: Sie hatten doch gesagt, dass diese Beschwer- sehr sehr gering, fast null. In so einer Situation
den aufgetreten sind, als Sie aus dem Urlaub müsstest du irgendwann entscheiden, ob ich
zurückkamen. Wo waren Sie eigentlich? weiter künstlich am Leben gehalten werde oder
P: Ich habe meine Familie in Bolivien besucht. We- ob man mich sterben lässt.
gen der Pandemie war ich zwei Jahre nicht dort. T: Oh nein, das kann ich nicht. Ich kann doch nicht
A: Ach schön, dass das endlich wieder möglich einfach sagen: So, jetzt stirbst du.
ist… Sind Sie gegen Hepatitis A und B geimpft? V: Genau. Das ist sehr sehr schwer. Damit du die-
P: Ja. Ich habe mich impfen lassen, als ich nach se schwere Entscheidung nicht treffen musst,
Asien gereist bin. Das war… vor ca. 17 Jahren. kann ich eine Patientenverfügung machen. In
dieser Verfügung sage ich zum Beispiel, dass
A: Hm, Sie haben in den letzten Jahren keine Auf-
ich nicht künstlich am Leben gehalten werden
frischung bekommen?
möchte, dass keine lebenserhaltenden Maß-
P: Nee, wieso? nahmen ergriffen werden sollen. Mit so einer
A: Um einen ausreichenden Schutz zu haben, soll- Patientenverfügung weißt du und wissen die
te man diese Impfung alle 10 Jahre auffrischen. Ärzte und Pflegekräfte, was sie machen sollen,
Es ist nämlich möglich, dass Sie sich auf Ihrer wenn ich das selber nicht mehr mitteilen kann.
letzten Reise mit Hepatitis angesteckt haben. Ich treffe so im Voraus eine Entscheidung, was
Wir machen jetzt erst mal ein paar Tests, dann mit mir passieren soll.
wissen wir mehr. T: Verstehe. Also muss ich deine Entscheidung
akzeptieren, auch wenn ich dich nicht sterben
lassen will.

© 10
Transkript zum Hörverstehen

V: So ist es. So eine Patientenverfügung hat aber P: Was?! Aber Sie hatten doch gesagt, dass das al-
viele Paragrafen und eine sehr juristische les auch ganz harmlos sein kann. Und jetzt das!
Sprache. Ich mache uns mal einen Termin bei Wie soll ich denn nun damit umgehen?
unserem Anwalt und dann können wir alles A: Ihre Wut auf dieses Ergebnis ist verständlich.
ganz genau besprechen. Was hältst du davon? Sie hatten mit etwas anderem gerechnet. Das
T: Gut, so machen wir’s. Und dann leben wir beide muss sich erst einmal setzen. Ich würde trotz-
noch viele viele Jahre. dem gern zeitnah mögliche Behandlungswege
mit Ihnen durchsprechen.
Track D3
A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse Track D9
der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse
nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten. der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider
P: Oh nein, das habe ich befürchtet. Nun ist es nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten.
doch so schlimm, wie ich dachte. Meine Familie P: Oh je, und jetzt? Ist jetzt alles vorbei? Wie lange
wollte das ja nicht glauben, aber das war’s dann habe ich denn noch?
wohl. A: Es ist verständlich, dass Sie Angst haben. Das
ist erst einmal ein Schock für Sie. Es gibt jedoch
Track D4
recht gute Behandlungsmöglichkeiten, die ich
A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse gerne mit Ihnen besprechen würde. Sie bieten
Diagnose? Deutsch!

der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider keine Garantie, aber haben doch hohe Erfolgs-
nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten. quoten.
P: Was?! Aber Sie hatten doch gesagt, dass das al-
les auch ganz harmlos sein kann. Und jetzt das! Track D10
Wie soll ich denn nun damit umgehen? A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse
der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider
Track D5 nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten.
A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse P: Ach, hätte ich doch bloß früher auf meinen Arzt
der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider gehört. Er hat mich schon vor Jahren auf meine
nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten. hohen Cholesterin-werte angesprochen. Dabei
P: Oh je, und jetzt? Ist jetzt alles vorbei? Wie lange habe ich doch schon weniger Süßes gegessen.
habe ich denn noch? Vielleicht war das aber noch nicht genug. Hätte
ich mich doch bloß mehr zusammengerissen.
Track D6 Oder mehr Sport gemacht. Oder … herrje!
A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse A: Nach solchen Ergebnissen fühlt man sich
der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider immer furchtbar. Für Ihre Erkrankung kann es
nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten. aber viele Gründe geben, es gibt nicht immer
P: Ach, hätte ich doch bloß früher auf meinen Arzt den einen nachvollziehbaren Grund. Ich würde
gehört. Er hat mich schon vor Jahren auf meine jetzt lieber mit Ihnen in die Zukunft schauen,
hohen Cholesterinwerte angesprochen. Dabei wie wir nun weiter vorgehen können. Es gibt da
habe ich doch schon weniger Süßes gegessen. nämlich verschiedene Möglichkeiten.
Vielleicht war das aber noch nicht genug. Hätte
Track D11
ich mich doch bloß mehr zusammengerissen.
Oder mehr Sport gemacht. Oder … herrje! A: So, das waren alle Informationen, die Ihre wei-
tere Behandlung betreffen.
Track D7 P: Oh ha, da gibt’s ja ‘ne Menge möglicher Kompli-
A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse kationen. Also nee, das mache ich dann lieber
der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider nicht. Da warte ich lieber erstmal ab, ob sich
nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten. das nicht von allein wieder bessert. So was soll
P: Oh nein, das habe ich befürchtet. Nun ist es es ja auch geben, hab‘ ich gehört.
doch so schlimm, wie ich dachte. Meine Familie A: Ja, das ist richtig. Das betrifft aber nur 2% aller
wollte das ja nicht glauben, aber das war’s dann Fälle.
wohl. P: Naja, vielleicht gehör‘ ich ja zu den 2%. Das ist
A: Ich verstehe gut, dass Sie das traurig macht. So es mir wert.
etwas ist nicht leicht. Ich würde vorschlagen, A: Wie Sie möchten. Ich rate Ihnen trotzdem
wir schauen mal die möglichen Behandlungs- davon ab, zu gehen. Bei uns sind Sie doch in
methoden an und überlegen, was für Sie geeig- guten Händen. Und über die Risiken müssen
net wäre. Verlieren Sie nicht den Mut! wir Sie per Gesetz aufklären. Das klingt aber
Track D8 alles schlimmer, als es ist.

A: So, Frau Meier, wir haben hier Ihre Ergebnisse P: Ja, das glaub‘ ich gern. Das müssen Sie ja sagen.
der Voruntersuchung vorliegen. Sie sind leider Nee nee, das muss ich mir nochmal alles in
nicht so erfreulich, wie wir gehofft hatten. Ruhe überlegen.

11 ©
Diagnose? Deutsch!
Track D12 hier bei uns auf der Station behalten. So kön-
A: So, das waren alle Informationen, die Ihre wei- nen wir sie schon morgen operieren.
tere Behandlung betreffen. P: Oh nein, das geht nicht.
P: Oh ha, da gibt’s ja ‘ne Menge möglicher Kompli- Ä: Ich empfehle es Ihnen dringend. Möchten Sie
kationen. Also nee, das mache ich dann lieber wirklich nicht bleiben? Um Komplikationen zu
nicht. Da warte ich lieber erstmal ab, ob sich vermeiden wäre es wichtig, in den nächsten
das nicht von allein wieder bessert. So was soll Tagen zu operieren.
es ja auch geben, hab‘ ich gehört.
P: Nein. Ich kann nicht bleiben.
A: Ja, das ist richtig. Das betrifft aber nur 2% aller
Ä: Aber Sie haben verstanden, dass wir Sie mög-
Fälle.
lichst bald operieren sollten, oder?
P: Naja, vielleicht gehör‘ ich ja zu den 2%. Das ist
P: Ja. Aber das muss warten.
es mir wert.
Ä: Gut. Das ist Ihre Entscheidung.
A: Selbstverständlich steht es Ihnen frei, sich
selbst zu entlassen, allerdings rate ich Ihnen Kapitel E
dringend aufgrund der Statistik und auch mei-

Transkript zum Hörverstehen


ner eigenen Erfahrung zu bleiben. Und ehrlich Track E1
gesagt ist mir Ihre Gesundheit sehr viel mehr Der Stimmfremitus wird bei der Palpation der Lunge
wert als die Hoffnung, zu diesen 2% zu gehö- durchgeführt. Die Patientin steht mit dem Rücken
ren. Natürlich können die möglichen Risiken zum Arzt. Dieser legt die Hände seitlich auf den
und Nebenwirkungen Angst machen. Doch Brustkorb. Die Patientin wird gebeten, mit lauter,
bitte denken Sie auch an die Konsequenzen, tiefer Stimme „99“ zu sagen. An den Händen ist nun
wenn Sie nicht behandelt werden. Es ist sehr eine Vibration zu spüren. Eine verstärkte Vibration
wahrscheinlich, dass Sie dann weiterhin Prob- deutet auf eine Infiltration, z.B. durch eine Pneumo-
leme haben werden, die sich womöglich noch nie oder Stauungslunge hin. Ein abgeschwächter
verschlimmern. oder aufgehobener Fremitus ist zu erwarten, wenn
P: Hm, so habe ich das noch gar nicht gesehen, sich Flüssigkeit oder Luft im Pleuraspalt befindet. Das
das war mir auch gar nicht so klar. Wahrschein- würde für einen Pleuraerguss bzw. einen Pneumo-
lich haben Sie recht. thorax sprechen.

Track D13 Track E2


Ä: Herr Schmied, aufgrund der Ergebnisse Ihrer Die Bronchophonie kann bei der Auskultation der
Voruntersuchung würde ich Sie gerne direkt Lunge durchgeführt werden. Der Patient wird gebe-
hier bei uns auf der Station behalten. So kön- ten, mit leiser, hoher Stimme die Zahl „66“ zu sagen.
nen wir sie schon morgen operieren. Dabei wird die Lunge im Seitenvergleich abgehört.
P: Oh nein, das geht nicht. Ist die Zahl auf einer Seite deutlicher zu verstehen,
könnte eine Infiltration bestehen, z.B. durch eine
Ä: Ich empfehle es Ihnen dringend. Möchten Sie Pneumonie. Dagegen ist die Zahl bei einem Pleura-
wirklich nicht bleiben? Um Komplikationen zu erguss aufgrund der verminderten Schallleitung
vermeiden wäre es wichtig, in den nächsten kaum hörbar.
Tagen zu operieren.
Track E3
P: Nein. Ich kann nicht bleiben.
A: Frau Wall, was kann ich heute für Sie tun?
Ä: Woran liegt es denn, wenn ich fragen darf?
P: Ich habe seit ein paar Wochen Schmerzen in
P: Ich habe drei Katzen. Wer soll sich denn um die
meinem rechten Unterschenkel. Das Bein ist
kümmern, wenn ich nicht da bin? Die brauchen
jetzt auch richtig blass geworden.
doch ihr Futter.
A: Ich verstehe. Können Sie die Schmerzen be-
Ä: Verstehe. Haben Sie vielleicht Familie, Freunde
schreiben?
oder Nachbarn, die sich kümmern könnten?
P: Naja, irgendwie so krampfartig in der Wade.
P: Naja, ich kann die ja mal fragen. Aber die haben
doch keinen Schlüssel und sind noch im Urlaub. A: Ist das Bein warm oder geschwollen?
Ä: Was denken Sie, bis wann Sie das organisieren P: Nein, nein, eher das Gegenteil. Ich habe das
könnten? Gefühl, dass es kühler als das andere ist.
P: Übermorgen kommen die zurück. Dann kann A: Was verbessert oder verschlechtert die Be-
ich mit ihnen sprechen. schwerden?
Ä: Wunderbar. Dann gehen Sie heute erst einmal P: Wenn ich beim Laufen eine Pause mache, wird
nach Hause und kommen in drei Tagen wieder es ein bisschen besser.
hierher. Was halten Sie davon? A: Haben Sie auch Fieber?
P: Ja, das geht. Dankeschön. P: Nein, ich glaube nicht.
Track D14 A: Schlafen Sie gut?
Ä: Herr Schmied, aufgrund der Ergebnisse Ihrer P: Eigentlich schon.
Voruntersuchung würde ich Sie gerne direkt

© 12
Transkript zum Hörverstehen

A: Haben Sie in letzter Zeit ab- oder zugenom- P: Ja, ständig. Und dann kommen auch immer nur
men? ein paar Tropfen.
P: Vielleicht ein bisschen zugenommen, Herr Dok- A: Ich verstehe. Das klingt nach einer Blasenent-
tor. So zwei oder drei Kilo. zündung. Das sind die typischen Symptome. Ist
Ihnen Blut im Urin aufgefallen?
A: Wann war Ihre letzte Regelblutung?
P: Heute Morgen hatte ich tatsächlich ein paar
P: Also, Herr Doktor! Das ist schon eine Ewigkeit Blutspuren auf dem Toilettenpapier.
her! Bestimmt 20 Jahre!
A: Aber Ihre Menstruation haben Sie momentan
Track E4 nicht?
A: Frau Wall, was kann ich heute für Sie tun? P: Nein. Die letzte war vor ungefähr zwei Wochen.
P: Ich habe seit ein paar Wochen Schmerzen in A: Haben Sie auch Fieber oder Schmerzen im
meinem rechten Unterschenkel. Das Bein ist unteren Rücken?
jetzt auch richtig blass geworden. P: Nein, ich glaube nicht.
A: Ich verstehe. Ist es auch kühler? A: Dann machen wir jetzt erstmal eine Urinunter-
P: Ja, Sie haben Recht. Das habe ich auch be- suchung.
merkt.
Track E7
A: Haben Sie die Schmerzen eher bei Bewegungen
Diagnose? Deutsch!

Ä: Herr Lochner, was kann ich für Sie tun?


oder auch in Ruhe?
P: Ich habe das Gefühl, etwas stimmt nicht.
P: Mehr bei Bewegung. Wenn ich beim Laufen
kleine Pausen mache, wird es besser. Ä: Na, dann erzählen Sie mal.
A: Können Sie sagen, wie viele Meter Sie ungefähr P: Ich habe seit Wochen unglaublich großen
laufen können, bis die Schmerzen auftreten? Durst.
P: Hach… also… warten Sie mal. So ungefähr 200 Ä: Wie viel trinken Sie denn so am Tag?
Meter.
P: Hm, ich würde sagen, so ungefähr drei bis
A: Einen Unfall hatten Sie aber nicht, oder? vier Liter. Das ist bestimmt doppelt so viel wie
P: Nein, nein. Deshalb ist das ja alles so seltsam, früher.
Herr Doktor. Ä: Dann gehen Sie sicher auch häufiger zur Toilet-
A: Hatten Sie ähnliche Beschwerden in der Ver- te, oder?
gangenheit schon mal? P: Ja genau. Und es kommt auch extrem viel Urin.
P: Nee, nicht, dass ich wüsste. Ich muss sogar nachts mindestens dreimal aufs
Klo.
A: Wurden bei Ihnen Bluthochdruck, Diabetes
Ä: Verstehe. Haben Sie noch irgendwelche ande-
oder hohe Blutfettwerte festgestellt?
ren Beschwerden?
P: Ja. Ich habe seit 10 Jahren Bluthochdruck und
P: Naja, im letzten Jahr hatte ich ungewöhnlich
mein Cholesterin ist auch erhöht.
viele Erkältungen. Ich fühle mich auch oft so
A: Lassen Sie das regelmäßig kontrollieren? schlapp …
P: Naja… mein alter Hausarzt ist vor sechs Mona-
Track E8
ten in Rente gegangen, seitdem war ich nicht
mehr beim Arzt. A Haben Sie einen Ausschlag bemerkt?
A: Dann werden wir Ihre Werte gleich mal über- B Spüren Sie beim Wasserlassen ein Druckge-
prüfen. Rauchen Sie, Frau Wall? fühl?
P: Also, früher habe ich sehr viel geraucht, jetzt C Haben Sie Probleme beim Geschlechtsverkehr?
nur noch eine Schachtel pro Tag. D Benutzen Sie Kondome?
Track E5 E Haben Sie Schmerzen oder ein Brennen beim
Das Zeichen weist auf eine Appendizitis hin. Die Pa- Wasserlassen?
tientin liegt auf dem Rücken. Ich drücke mit der Hand F Haben Sie wechselnde Sexualpartner oder
in den linken Unterbauch, kontralateral zum McBur- -partnerinnen?
ney-Punkt. Wenn beim Loslassen Schmerzen im
G Ist Ihnen beim Wasserlassen eine Verzögerung
rechten Unterbauch auftreten oder sich bestehende
aufgefallen?
Schmerzen verstärken, ist das Zeichen positiv.
H Ist Ihnen Ausfluss oder ein Sekret aufgefallen?
Track E6
I Tröpfelt der Urin nach?
A: Frau Tappert, was führt Sie heute zu uns?
J Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Blase nicht
P: Ich habe seit drei Tagen so ein furchtbares vollständig entleert ist?
Brennen beim Wasserlassen.
K Ist Ihr Harnstrahl schwächer geworden?
A: Müssen Sie auch öfter als sonst zur Toilette?

13 ©
Diagnose? Deutsch!
Track E9 Ä: Man muss nicht, wie Sie sagen, verrückt sein,
Ä: Herr Brandner, Sie haben gesagt, dass Sie seit um eine Psychotherapie zu machen. Manch-
Monaten schlecht schlafen und kaum etwas mal gibt es im Leben Phasen, in denen wir
essen. professionelle Unterstützung brauchen. Nach
dem Tod meines Mannes ging es mir auch sehr
P: Ja, das ist richtig. schlecht und mithilfe einer Therapeutin und
Ä: Haben Sie irgendwelche anderen Symptome viel Sport habe ich diese Zeit überstanden. Ich
bemerkt wie z.B. Fieber, Übelkeit oder Magen- denke, dass Ihre Beschwerden mit Ihrer aktuel-
Darm-Probleme? len Situation zusammenhängen und da könnte
eine Therapie hilfreich sein.
P: Nein, da ist alles ok.
P: Hm… naja. Ich kann’s ja mal versuchen. Über-
Ä: Fühlen Sie sich gestresst oder haben Sie private weisen Sie mich irgendwohin?
oder berufliche Probleme?
Ä: Nein, Herr Brandner. Ich erkläre Ihnen gleich,
P: Naja, beruflich … Wissen Sie, ich habe vor vier wie das läuft. Zuerst untersuche ich Sie aber
Monaten meinen Job verloren. Meine Firma ist und nehme Ihnen Blut ab, damit wir körper-
pleitegegangen und jetzt sitze ich zu Hause. liche Ursachen für Ihre Beschwerden ausschlie-

Transkript zum Hörverstehen


Ä: Verstehe, Herr Brandner. Das ist bestimmt ßen können.
nicht einfach. Darf ich fragen, was Sie jetzt zu
Hause machen? Wie sieht Ihr Tagesablauf aus? Track E10
P: Ich bleibe meistens bis Mittag im Bett, weil Unter Apoplex versteht man eine Durchblutungs-
ich ja nicht schlafen kann und deshalb immer störung im Gehirn. Das führt zu einem regionalen
müde bin. Dann stehe ich auf, trinke Kaffee Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen, z.B. Glukose.
und dann sehe ich mir irgendwelche Serien an, Dadurch kommt es zum Absterben von Hirngewebe.
um mich abzulenken. In Deutschland sind ca. 180 von 100.000 Menschen
vom Apoplex betroffen. Nach Herzinfarkt und Krebs-
Ä: Haben Sie schon versucht, eine neue Arbeit zu erkrankung zählt die Apoplexie zu den häufigsten
finden? Todesursachen und gilt als vierthäufigste Ursache für
P: Vor 3 Monaten hatte ich viele Bewerbungen Langzeitbehinderungen. Die wichtigsten Anzeichen
geschrieben, aber nur Absagen bekommen. sind Hemiparese, schlagartig auftretende Cephal-
Das hat mich so frustriert, dass ich keine mehr gie und sensorische sowie motorische Aphasie. Oft
geschrieben habe. treten auch Amnesie, Parästhesien in einer Körper-
Ä: Ja, das ist manchmal unbefriedigend, aber Sie hälfte, Sehstörungen (z.B. Doppelbilder) und akute
sollten dranbleiben. Könnte Ihnen jemand Synkopen auf. Des Weiteren kann begleitend auch
dabei helfen, Freunde oder Familie? Hyper- oder Hypotonie vorkommen. Posteriore Isch-
ämien zeigen sich in Gleichgewichts- und Koordina-
P: Meine Freundin ist vor zwei Wochen ausgezo- tionsstörungen, Bewusstseinstrübung, Verwirrtheit,
gen. Sie sagt, sie hält das nicht mehr aus mit Desorientiertheit, Emesis und/oder Nausea. Häufige
mir. Ursachen sind Hirninfarkte und cerebrale Hämorrha-
Ä: Und Ihre Freunde? Oder Eltern und Geschwis- gien. Der ischämische Infarkt verursacht 80-85% der
ter? Apoplexien. Eine schnelle Diagnostik innerhalb der
ersten vier Stunden nach Auftreten der Symptome ist
P: Ich habe irgendwie keine Lust, meine Freunde
für den Beginn einer wirksamen Behandlung (Lyset-
zu treffen. Ich muss mich dann immer recht-
herapie) maßgebend.
fertigen, denke ich. Und die Familie lebt in
Süddeutschland. Track E11
Ä: Sie müssen sich für gar nichts rechtfertigen, Ä: So Herr Brandner, die Laborergebnisse kom-
Herr Brandner und Ihre Freunde haben be- men wahrscheinlich übermorgen. Falls etwas
stimmt Verständnis für Ihre Situation. Denken auffällig ist, rufen wir Sie an. Ich erkläre Ihnen
Sie viel über das Leben nach? jetzt, wie Sie eine Therapie beginnen können.
P: Ja, deswegen sitze ich ja dauernd vor dem Com- P: Ja, danke.
puter. Damit ich nicht so viel nachdenke. Sonst
merke ich, wie sinnlos alles ist. Ä: Sie können sich entweder im Internet oder
über Ihre Krankenkasse einen Therapeuten
Ä: Entschuldigen Sie die Frage, aber haben Sie
bzw. eine Therapeutin suchen.
schon mal darüber nachgedacht, sich das Le-
ben zu nehmen? P: Also lieber ein Mann, ehrlich gesagt.
P: Nee, Frau Doktor. Ich bin zwar verzweifelt, aber Ä: Das können Sie entscheiden, Herr Brandner.
so schlimm isses noch nicht. Der Therapeut führt mit Ihnen ein Erstgespräch
durch, um Ihren Bedarf zu ermitteln. Manchmal
Ä: Das ist gut, Herr Brandner. Und haben Sie
ist es nötig, drei bis vier verschiedene Thera-
schon mal darüber nachgedacht, eine Therapie
peuten zu besuchen. Sie müssen sich ja auch
zu machen?
wohlfühlen.
P: Therapie? Psychotherapie? Ich bin doch nicht
P: Klingt aber ganz schön anstrengend und ich
verrückt!
muss mich um alles selbst kümmern.

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Transkript zum Hörverstehen

Ä: Ja, das ist leider so. Ich empfehle Ihnen, gleich psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu
mehrere Therapeuten anzuschreiben. Dann nehmen.
verlieren Sie nicht so viel Zeit. Wenn Sie sich P: Eine Psychotherapie? Ist das wirklich nötig?
dann für einen Therapeuten entschieden
haben, beantragt dieser die Therapie bei Ihrer A: Das müssen Sie entscheiden, Frau Pohl. Aber
Krankenkasse. Ich schicke dann noch den ehrlich gesagt, denke ich, dass die Gürtelrose
Laborbefund an die Kasse, sofern er unauffällig auch ein Zeichen sein kann, dass etwas Sie sehr
ist. stark belastet und da kann eine psychothera-
peutische Behandlung hilfreich sein.
P: Also muss ich gar nicht zu einem anderen Arzt
oder so? P: Ja also, damit habe ich überhaupt keine Er-
fahrung.
Ä: Nein, das ist momentan nicht nötig. Wenn der
Therapeut weitere Diagnostik oder eine medi- A: Kein Problem, Frau Pohl. Ich erkläre Ihnen das
kamentöse Therapie für nötig hält, wird er das gleich. Wichtig ist auch, dass Sie sich Ruhe gön-
mit Ihnen besprechen. nen. Tun Sie etwas für sich. Gehen Sie viel spa-
zieren, schlafen Sie ausreichend und ernähren
P: Vielen Dank, Frau Doktor. Ich denke, ich werde Sie sich gesund. Das sind die ersten Schritte in
das ausprobieren. die richtige Richtung. Übrigens ist der Inhalt der
Ä: Das freut mich, Herr Brandner. Ich wünsche Bläschen ansteckend. Sie sollten die nächsten
Ihnen alles Gute! zwei Wochen Körperkontakt vermeiden.
Diagnose? Deutsch!

Track E12 Track E14


A: Frau Wulsch, ich untersuche jetzt Ihre Augen. 1 Wenn ich mich hinhocken will, knirscht es ziem-
Schauen Sie bitte geradeaus. lich stark.
P: So, Herr Doktor? 2 Ich bin beim Joggen auf einer Wurzel umge-
knickt.
A: Ja, sehr schön. Achtung, es kann jetzt etwas hell
werden. 3 Ich habe mich gebückt und da hat es plötzlich
geknackt.
P: Oh, das blendet aber!
4 Besonders morgens nach dem Aufstehen ist es
A: Es ist gleich vorbei. Ich leuchte nochmal … ganz schlimm.
Das ist gut. Hier sind beide Reflexe unauffällig.
5 Ich kann den Arm nicht mehr heben. Beim
P: Dann sind wir jetzt fertig? Kämmen und Pulloveranziehen brauche ich
A: Sofort. Ich muss nur noch in das andere Auge Hilfe.
leuchten … 6 Ich kann überhaupt nicht mehr auftreten. Der
Hier ist auch alles in Ordnung, Frau Wulsch. Knöchel ist total geschwollen.
Track E13 7 Nachts schlafen mir immer der Mittel- und der
Ringfinger ein.
A: Frau Pohl, wie ich schon vermutet habe, leiden
Sie an einer Gürtelrose. Das ist eine Virusin- 8 Ich kann das Bein gar nicht mehr richtig beu-
fektion, die von Windpocken ausgeht. Da Sie gen. Beim Hinsetzen schmerzt die ganze Hüfte.
gesagt haben, dass Sie momentan sehr unter 9 Beim Hinsetzen und Aufstehen sind die
Ihrer Arbeitslosigkeit und der Trennung von Schmerzen am stärksten.
Ihrer Partnerin leiden, gehe ich davon aus, dass
10 Wenn ich mich drehe, zieht der Schmerz hinten
der psychische Stress der Auslöser dafür ist.
durchs Bein bis in den Fuß.
P: Sie meinen, ich habe Windpocken? Die hatte ich
doch schon als Kind! Track E15
A: Ja eben. Die Gürtelrose ist eine Reaktivierung A: Ich werde Ihnen Ferro sanol verschreiben, um
von Windpocken-Viren. Die können sich jahre- Ihren Eisenspeicher aufzufüllen. Um den Spie-
lang inaktiv im Körper aufhalten, ohne irgend- gel konstant zu halten, empfehle ich Ihnen, auf
welche Beschwerden zu verursachen. die Ernährung zu achten. Am besten wäre es,
gelegentlich Leber zu essen.
P: Ach … Und was kann man dagegen machen?
P: Aber ich bin doch Vegetarierin!
A: Erstmal werde ich Ihnen ein Schmerzmittel
verschreiben. Außerdem bekommen Sie eine A: Ach ja, entschuldigen Sie, Frau Becker. In die-
Salbe, die den Juckreiz lindert. Diese Salbe sem Fall sollten Sie viel Spinat, Feldsalat und
trocknet auch gleichzeitig die Bläschen aus, Rote Bete auf Ihren Speiseplan setzen.
damit sich die Infektion nicht weiter ausbreitet. P: Das kann ich machen. Vielen Dank.
P: Und damit kann man das heilen?
Track E16
A: Ich würde Ihnen gern noch ein antivirales Medi-
kament verschreiben. Damit sind wir dann auf P: Und wie kann man das behandeln?
der sicheren Seite und die Beschwerden sollten Ä: Sie bekommen auf jeden Fall ein Medikament.
bald abklingen. Wegen Ihrer persönlichen Situ- Das nehmen Sie bitte einmal täglich, immer
ation sollten Sie auch mal darüber nachdenken, morgens.
P: Und das ist alles? Nur eine Tablette?

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Diagnose? Deutsch!
Ä: Nicht ganz, Herr Becker. Sie müssen einiges in
Ihrem Leben ändern. Zum Beispiel die Ernäh-
rung. Achten Sie auf einen abwechslungsrei-
chen Speiseplan mit vielen Vollkornprodukten,
Hülsenfrüchten und frischem Gemüse. Kochen
Sie anstatt mit Butter mit Öl. Außerdem sollten
Sie ein paar Kilo abnehmen. Übergewicht ist
nämlich auch ein Risiko für Ihre Erkrankung.

Track E17
A: Also, Frau Özdemir, Sie kommen bitte die
nächsten zehn Wochen immer montags für die
Injektionen in die Praxis.
P: Muss das mit den Spritzen wirklich sein? Meine
Nachbarin hat gesagt, man kann da auch viel
über die Ernährung oder Tabletten machen.

Transkript zum Hörverstehen


A: Das ist richtig, aber in Ihrem Fall würde ich gern
mit den Injektionen beginnen, da Ihre Werte
wirklich sehr niedrig sind. Wenn die Werte im
Normalbereich sind, lässt sich das gut über
die Ernährung bzw. Tabletten regulieren. Aber
wenn Sie sich gar nicht spritzen lassen wollen,
kann ich Ihnen auch hochdosierte Tabletten
verschreiben.
P: Nein, nein, das geht schon. Und was sollte ich
in Zukunft essen?
A: Achten Sie darauf, dass Sie regelmäßig Fisch,
Meeresfrüchte und Eier essen. Milchproduk-
te sollten Sie auch täglich konsumieren. Und
wenn Sie mögen, mal ab und zu ein Stück
Leber.

Track E18
Ä: Wir nehmen Ihre Mutter jetzt erstmal stationär
auf und stellen Sie auf die neuen Medikamente
ein.
P: Können Sie mir sagen, was außer dem Medika-
mentenplan noch wichtig ist? Ich muss ja auch
das Pflegepersonal informieren.
Ä: Ja, Herr Mahler. Ich weiß, dass es aufgrund der
Demenz Ihrer Mutter schwierig ist, aber Sie
müssen unbedingt den Ernährungsplan umstel-
len. Sie sollte bestimmte Lebensmittel meiden,
vor allem rotes Fleisch, Innereien und Hülsen-
früchte. Purinarme Lebensmittel wie Milchpro-
dukte, Obst, Nüsse und Kartoffeln sollten die
Basiskost sein. Bei den Gemüsesorten sind z.B.
Fenchel, Tomaten und Paprika zu empfehlen.
P: Na, ich weiß ja nicht, ob Mutter das mitmacht.
Ä: Versuchen Sie’s. Verändern Sie nicht zu viel
auf einmal. Nehmen Sie von Woche zu Woche
kleine Veränderungen am Speiseplan vor. Dann
ist es für Ihre Mutter leichter. Achten Sie bitte
auch darauf, dass Ihre Mutter genug trinkt, vor
allem Wasser.

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