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MIC - Monitoring and Instrument Coordination: Informationen und Empfehlungen Seite 1 von 5

MIC - Monitoring and Instrument Coordination


Ein Test zur Erfassung von Psychomotorik und Mehrfacharbeitskapazität

1 Allgemeines

Im MIC werden Ihnen verschiedene Instrumente begegnen, die denen in einem Cockpit ähneln.
Ihre Aufgabe in den einzelnen Testaufgaben wird sein, die Parameter, die diese Instrumente
anzeigen, zu überwachen und gegebenenfalls gezielt zu verändern.
Dieser Test soll keine realistische Flugsimulation sein! Es geht ausschließlich darum, Ihre moto-
rischen Fähigkeiten und Ihre Kapazität für Mehrfacharbeit zu erfassen.
Der MIC beinhaltet einen umfangreichen Instruktions- und Übungsteil. Dennoch ist es sinnvoll,
dass Sie sich mit den verwendeten Instrumenten schon vorher auseinandersetzen. Bitte studie-
ren Sie deshalb neben den folgenden Beschreibungen auch die CBT Flugsteuerung und Navi-
gation. Die im Test verwendeten Instrumente sind Kompass, Höhenmesser und Fahrtmesser.
Kurs (Kompass) und Flughöhe (Höhenmesser) werden durch einen Joystick gesteuert. Weitere
erforderliche Eingaben erfolgen per Fingerdruck über den Touchscreen.

Hier können Sie einen Eindruck davon bekommen, wie der MIC-Bildschirm ungefähr aussieht:

Kompass, Höhen- und Fahrtmesser verteilen sich auf dem Bildschirm in Anlehnung an den
Standardaufbau eines einfachen Cockpits („Basic T“ ohne künstlichen Horizont).

QMH-DLR-ME- HH- Infomationen und Empfehlungen - MIC; 22.06.2003 © DLR, 2003


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2 Kurs

Der Kompass zeigt Ihren Kurs an. N steht für Norden und ist identisch mit einem Steuerkurs
von 360°. S steht für Süden, also 180° und W für Westen, d. h. 270°. E steht für East oder Os-
ten und bedeutet Steuerkurs 90°. Eine Pfeilspitze (in der Kompassabbildung unten auch die
Nase des Flugzeugsymbols) auf der 12 Uhr-Position des Instruments markiert Ihren aktuellen
Kurs. Bei Kursänderungen bewegt sich nicht die Pfeilspitze, sondern es dreht sich die Kom-
pass-Skala: Eine Rechtskurve führt zu einer Vergrößerung der Gradzahl, wobei sich die Kom-
passskala nach links dreht. In einer Linkskurve dreht sich die Kompassskala rechtsherum und
der Kurs verringert sich.

Im Test werden Sie den Joystick mit der rechten Hand benutzen, um Kursänderungen vorzu-
nehmen. Seitliches Drücken des Joysticks leitet Kursänderungen ein. Je stärker und länger Sie
nach links oder rechts drücken, umso schneller wird sich Ihr Kurs ändern.
Haben Sie die gewünschte Drehrate erreicht, bringen Sie den Joystick zurück in die Neutralstel-
lung. Dann wird das Flugzeug den Kurvenflug so lange fortsetzen, bis Sie ihn durch eine ent-
sprechende Gegensteuerung beenden.

3 Flughöhe

Der Höhenmesser informiert Sie über Ihre Flughöhe in Fuß (ft) über dem Meeresspiegel. Das
entsprechende Instrument im MIC besitzt sowohl eine digitale als auch eine analoge Anzeige
(ähnlich wie im unten abgebildeten Höhenmesser). Während die digitale Anzeige die Flughöhe
vollständig darstellt (im abgebildeten Höhenmesser sind das 28.720ft), markiert die analoge
Anzeige nur die letzten drei Stellen, also ohne die Tausender (720ft). Bei Änderungen der Höhe
bewegt sich der Zeiger des Instruments. Beispielsweise führt ein Steigen um 500 Fuß zu einer
halben Umdrehung des Zeigers rechtsherum, also im Uhrzeigersinn. Ein Sinken um 2000 Fuß
führt zu einer zweifachen Umdrehung des Zeigers linksherum, also gegen den Uhrzeigersinn.
Natürlich wird sich dabei auch die Digitalanzeige entsprechend ändern.

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Höhenänderungen werden ebenfalls durch den Joystick herbeigeführt: Ziehen Sie den Stick
nach hinten zu sich heran, um einen Steigflug einzuleiten. In diesem Fall wird sich der Zeiger im
Uhrzeigersinn drehen und die angezeigte Höhe vergrößern. Um einen Sinkflug einzuleiten, drü-
cken Sie den Joystick nach vorne vom Körper weg, dann wird sich der Zeiger gegen den Uhr-
zeigersinn drehen und die Höhe verringern. Je stärker und länger Sie drücken oder ziehen, um-
so schneller wird sich Ihre Höhe ändern.
Haben Sie die gewünschte Steig- oder Sinkrate erreicht, bringen Sie den Joystick zurück in die
Neutralstellung. Das Flugzeug wird dann so lange weiter steigen oder sinken, bis Sie eine ent-
sprechende Gegensteuerung vornehmen.
In der Regel ist eine kombinierte Steuerung von Kurs und Höhe erforderlich. Um beispielsweise
eine Steigflugkurve nach rechts einzuleiten, ziehen Sie den Joystick nach rechts hinten. Für
eine Sinkflug-Linkskurve drücken Sie nach vorne links.

4 Fahrt

Der Fahrtmesser informiert Sie über Ihre Fluggeschwindigkeit. Die angezeigte Einheit heißt
Knoten (kt), das bedeutet Nautische Meilen pro Stunde. Beeinflusst wird die Fahrt erstens durch
die Motorleistung und zweitens durch die Längsneigung des Flugzeuges.

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Die Motorleistung wird über Schubregler-Schaltflächen auf dem Touchscreen verändert. Im Ho-
rizontalflug (also bei konstanter Höhe) führt eine Vergrößerung der Motorleistung zu einer Er-
höhung der Fahrt. Umgekehrt verringert sich die Fahrt durch eine Reduktion der Motorleistung.

Die Fahrt hängt nicht nur von der Motorleistung ab, sondern auch von der Längsneigung Ihres
Flugzeuges. (Das ist ähnlich wie beim Autofahren: Ihre Tachoanzeige ist nicht nur davon ab-
hängig, wie viel Gas Sie geben, sondern auch davon, ob Sie gerade einen Berg hinauf- oder
hinunterfahren). Wenn Sie also mit dem Flugzeug auf eine größere Flughöhe steigen, wird Ihre
Fahrt bei gleicher Motorleistung sinken. Umgekehrt werden Sie während eines Sinkfluges au-
tomatisch Fahrt aufnehmen. Wenn Sie also eine konstante Fahrt halten wollen, müssen Sie
während eines Steigfluges die Motorleistung erhöhen, im Sinkflug müssen Sie die Motorleistung
reduzieren. Um welchen Betrag Sie die Motorleistung verändern müssen, hängt davon ab, wie
schnell Sie steigen oder sinken.

5 Akustikaufgabe

Diese Aufgabe besteht darin, über Kopfhörer dargebotene Za hlenfolgen zu überwachen und
dann per Knopfdruck zu reagieren, nachdem Sie entweder die dritte gerade Zahl in Folge
(⇒ grüne Taste) oder die dritte ungerade Zahl in Folge (⇒ rote Taste) gehört haben. Beispiel:
„2 – 10 – 1 – 9 – 10 – 4 – 8 – 3 – 6 – 4 – 7 – 9 – 5 – 6 – 10 – 1 – 7“. Reaktionen müssen zwi-
schen 8 und 3 (⇒ grüne Taste) sowie zwischen 5 und 6 (⇒ rote Taste) erfolgen.

6 Test

Die ersten Testaufgaben des MIC sehen vor, dass Sie bestimmte „Manöver“ durchführen, z. B.
• auf Steuerkurs 300° fliegen, oder
• eine Flughöhe von 5200 ft halten, oder
• eine Rechtskurve fliegen, oder
• sinken, etc.

Steuerkurse oder Flughöhen sowie Dreh-, Steig- und Sinkraten brauchen Sie sich weder einzu-
prägen noch auszurechnen, weil Sie sich zu jedem Zeitpunkt einer Flugaufgabe auf eine visuel-
le Darstellung aller Sollwerte verlassen können.
Im Laufe des Tests müssen Sie immer mehr Aufgaben gleichzeitig bewältigen. Das fängt damit
an, dass die oben beschriebenen Manöver simultan ausgeführt werden, z. B.
• eine Rechtskurve fliegen und dabei sinken, oder

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• mit einem Steuerkurs von 300° steigen, oder


• eine Linkskurve auf Flughöhe 3250 durchführen, oder
• Kurs 140° und Höhe 6500ft halten, etc.

Dann müssen Sie zusätzlich für eine konstante Geschwindigkeit sorgen, indem Sie etwaige
Fahrt-Abweichungen durch eine Veränderung der Motorleistung ausgleichen. Und schließlich
sollen Sie neben der Instrumentenüberwachung auch die Akustikaufgabe bearbeiten.
Ausschlaggebend für die Bewertung Ihrer Leistung sind sowohl die Abweichungen aller Para-
meter (Höhe, Fahrt, Kurs) von ihrem jeweiligen Sollwert, als auch Fehler und Auslassungen in
der Akustikaufgabe.

7 Empfehlung

Im Rahmen der Vorbereitung auf diesen Test ist es hilfreich, sich z. B. anhand von Instrumen-
tenabbildungen (wie den oben aufgeführten) darüber Klarheit zu verschaffen, wie ein bestimm-
tes Flugmanöver die jeweiligen Anzeigen beeinflusst. Vergegenwärtigen Sie sich auch die je-
weils erforderlichen Steuereingaben.
Falls Sie die beschriebenen Flugmanöver z. B. mit einem PC-Flugsimulatorprogramm zuhause
üben wollen, ist dagegen grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden. Bedenken Sie aber bitte
unbedingt, dass sowohl Darstellung als auch Steuerdynamik (Empfindlichkeit, Trägheit, Turbu-
lenzen usw.) des Tests mit Sicherheit nicht denen eines handelsüblichen Simulators entspre-
chen! Wenn Sie also übermäßig mit einem solchen Programm üben, besteht die Gefahr, dass
Sie nicht mehr flexibel genug auf Veränderungen der Aufgabenstellung und der Steuerdynamik
reagieren können!

Unsere Empfehlung bzgl. einer Vorbereitung auf den MIC lautet daher:
1. Setzen Sie sich gedanklich mit den hier besprochenen Instrumenten, mit der Veränderung ihrer
Anzeigen während verschiedener Flugmanöver und mit der Steuerung auseinander.
2. Üben Sie ein wenig, aber nicht exzessiv mit einem PC-Simulatorprogramm. Die Steuerung
können Sie ausreichend während der umfangreichen Übungen vor dem Test kennen lernen und
trainieren.
3. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Für den MIC wie für alle anderen Tests des DLR gilt: Gehen
Sie nicht davon aus, dass eine intensive Vorbereitung Ihren Erfolg garantiert. Andererseits ist
es durchaus möglich, einen Test auch ohne jegliche Vorbereitung zu bestehen!

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