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2. Schicht – Riester-Rente
Arbeitsauftrag: Im Vorfeld einer Altersvorsorgeberatung bittet Sie Ihr Kollege, den Artikel über
die Riester-Rente aufmerksam zu lesen und eine Übersicht (Anlage 1) mit den
wichtigsten Informationen zur Riester-Rente zu erstellen, damit der Kunde
diese Übersicht als Informationsblatt mit nach Hause nehmen kann.
Riester-Rente
Merkmale
staatlich geförderte
• Zusatzversorgung
Riester-Rente ist eine ……………………………………………………………………………………
• zertifiziertes
Ein Riester-Vertrag ist ein ………………………………… Vorsorgeprodukt und muss folgende Merkmale aufweisen:
o Auszahlung ab 604 (vor 31 12 2011)
.
,
.
. .
o Einmalzahlung geht
30 % zu beginn der
Auszahlungsphase
Zielgruppen Riester-Produkte
die RV sind
·
Arbeitnehmer gz . .
1) Riester RV 4) Riester-Banksparpla
Beamte
2) Fondssparplan 5) Wohnriester
·
Richter
·
· nicht 3)
Zivildienstleiste
4)
·
2
LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente 17
. 1
.
24
3
LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente 17 1 24
.
.
Steuer
Steuer
In der Einzahlphase ergibt sich durch In der Auszahlphase erhöht sich die Steuer,
steuerfreie Riester-Einzahlungen ein da die Riester-Rente versteuert werden
Steuervorteil. muss, jedoch in der Regel zu einem
niedrigeren Steuersatz.
Arbeitsauftrag: Überlegen Sie sich in Partnerarbeit Vor- und Nachteile der Riester-Rente
und schreiben Sie diese in die nachfolgende Tabelle.
Vorteile Nachteile
N Steuerlicher
. sonderausgabenabzug möglich
(Steuerersparnisse) • hohe Abschluss- und Verwaltungskosten
möglich
F Kapitaloption (30% Einmalzahlung) möglich • Nachgelagerte Besteuerung der Rente
• Eingeschränkte Vererbbarkeit : während
D Zulagen ! Rente kann die Riester-Rente nicht
vererbt werden, nur mit
↑ Pfändungssicherheit (angespartes Kapital Hinterbliebenenschutz
darf weder bei Privatinsolvenz, nach
Arbeitslosigkeit verpfändet werden)
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente
Gehören beide Ehegatten zum begünstigten Personenkreis, steht jedem von ihnen die
Altersvorsorgezulage gesondert zu. Voraussetzung ist, dass jeder einen Riester-Vertrag
abgeschlossen hat und Beiträge leistet. Um die höchstmögliche Zulage zu erhalten, muss jeder
Ehegatte den erforderlichen Mindesteigenbeitrag einzahlen. Hat nur ein Ehegatte einen Vertrag
abgeschlossen, erhält er nicht die doppelte Grundzulage. Die volle Zulage gibt es, wenn mindestens
vier Prozent des Vorjahreseinkommens abzüglich Zulagenanspruch, höchstens 2.100 Euro und
mindestens 60 Euro, in den Riester-Vertrag eingezahlt werden.
Auch den Sonderausgabenabzug in der Steuererklärung kann jeder Ehegatte für seine Beiträge
mitsamt dem Zulagenanspruch bis in Höhe des Altersvorsorgehöchstbetrages von 2.100 Euro
geltend machen. Ein nicht ausgeschöpfter Höchstbetrag eines Ehegatten kann jedoch nicht auf den
anderen übertragen werden.
Wenn nicht anders vereinbart, erhält stets die Mutter die Kinderzulage
Gehört nur ein Ehegatte zum begünstigten Personenkreis, hat der nicht begünstigte Ehegatte einen
abgeleiteten Zulageanspruch, ist also „mittelbar“ begünstigt. Auch er kann die Altersvorsorgezulage
bekommen, sofern er mindestens 60 Euro jährlich in seinen Riester-Vertrag einzahlt. Weitere
Voraussetzung ist, dass auch der „unmittelbar“ begünstigte Ehegatte einen Riester-Vertrag
abgeschlossen hat und bespart und beide Eheleute in Deutschland oder in einem EU-/EWR-Staat
nicht dauernd getrennt leben.
Der Sonderausgabenabzug kommt nur für den „unmittelbar“ begünstigten Ehegatten bis zur Höhe
des Altersvorsorgehöchstbetrages (2.100 Euro) in Betracht. Falls er seinen Höchstbetrag noch nicht
mit eigenen Beiträgen einschließlich Zulage ausgeschöpft hat, kann er auch die Beiträge des
„mittelbar“ begünstigten Ehegatten mit absetzen. Denn diesem steht ein eigener
Sonderausgabenabzug nicht zu. Seit 2012 erhöht sich der Altersvorsorgehöchstbetrag um den
gezahlten Sockelbetrag von 60 Euro auf 2.160 Euro (§ 10a Abs. 3 Satz 3 EStG).
Bei mittelbar zulagenberechtigten kann die Zulage zur Berechnung des Beitrags auf den unmittelbar
zulagenberechtigten angerechnet werden, die Zulagen aber auf den Vertrag des mittelbar
Berechtigten gutgeschrieben werden, damit dieser (bspw. Hausfrau/Hausmann) ebenfalls eine gute
Altersvorsorge besitzt. (siehe später Beispiel 4)
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente
Beispiel: Die Eheleute Rainer und Elke Klein haben 2 Kinder (Paul, geb. 2006; Lisa, geb. 2009). Frau
Klein gehört zum begünstigten Personenkreis. Sie hat Eigenbeiträge in Höhe von 1.400 EUR auf
ihren Altersvorsorgevertrag eingezahlt. Ihr sozialversicherungspflichtiges Vorjahreseinkommen
betrug 60.000 EUR. Herr Klein gehört nicht zum geförderten Personenkreis und ist mittelbar
zulagenberechtigt. Er hat einen eigenen Altersvorsorgevertrag und den Sockelbetrag von 60 EUR
geleistet. Die Eheleute werden zusammen in der Einkommensteuer veranlagt. [Selbständige usw.
sind mittelbar durch die Ehe begünstigt, auch wenn sie grundsätzlich nicht zum geförderten
Personenkreis gehören → der Sonderausgabenabzug kann nur von unmittelbar begünstigten
durchgeführt werden, weshalb er die Beiträge und Zulagen des mittelbar berechtigten anrechnen
kann]
Ermittlung des Mindesteigenbetrags für Frau Klein:
Sozialversicherungspflichtiges Vorjahreseinkommen ………………….
Mindesteigenbeitrag
4 % von 60.000 EUR …………….. EUR …………….
- Grundzulage Eheleute ……………… EUR ……………….
- Kinderzulage ……………. EUR + …………… EUR ………………..
Mindesteigenbetrag zur Erlangung der Höchstzulage ………………
Zulagenanspruch
Frau Klein Grundzulage ……………... + Kinderzulage ………………. ………………..
Herr Klein Grundzulage ……………. …………………
Zulagenanspruch gesamt …………………
Eine Einkommensteuer-
rückerstattung findet
dann statt, wenn die
Steuerrückerstattung
größer als die Zulagen
ist. Formel:
Steuererstattung
./. Zulagen
= Rückzahlung
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente 21 0224
.
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente 17 1 24 .
.
Riester-Rente Berechnungsbeispiele zur Höhe der Zulage und zur Höhe der Einkommensteuerersparnis
Beispiel 1: Beispiel 2: Beispiel 3:
Single mit 4% Beitrag Single mit Höchstbeitrag Single mit 1 Kind oder Selbständiger
Single mit SV-pflichtigen Vorjahres- Single mit SV-pflichtigen Vorjahres- ohne Riester-Vertrag verheiratet mit
einkommen von 35.000,00 EUR zahlt den einkommen von 35.000,00 EUR zahlt den Ehefrau mit SV-pflichtigem Einkommen
Mindestbeitrag von 4% abzüglich Zulagen Höchstbeitrag abzüglich Zulagen in seinen und 1 Kind
in seinen Riester-Vertrag ein. Der Riester-Vertrag ein. Der angenommene Ehefrau hat SV-pflichtiges Vor-
angenommene Grenzsteuersatz des Grenzsteuersatz des Singles beträgt 34%. jahreseinkommen von 35.000 EUR und
Singles beträgt 34%. zahlt den Mindestbeitrag von 4%
abzüglich Zulagen in ihren Riester-Vertrag
ein. Das Kind wurde vor 2008 geboren,
der angenommene Grenzsteuersatz des
Ehepaares beträgt 22%
SV-pflichtiges Vorjahreseinkommen 35.000 EUR 35.000 EUR 35.000 EUR
360
kriegt nichts
Zusätzliche
Einkommensteuerersparnis
301 EUR (Steuererstattung) 539 - 52
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente 24 1 24 .
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Riester-Rente Berechnungsbeispiele zur Höhe der Zulage und zur Höhe der Einkommensteuerersparnis
Beispiel 4: Beispiel 5: Beispiel 6:
SV-pflichtiger Ehemann, Ehefrau SV-pflichtiger Ehemann, Ehefrau mit Ehemann und Ehefrau mit SV-
mittelbar zulagenberechtigt Minijob und Eigenbeitrag zur GRV pflichtigem Einkommen
Das Ehepaar hat 2 Kinder, die beide nach Das Ehepaar hat 2 Kinder, die beide nach Das Ehepaar hat 2 Kinder, die beide
2008 geboren sind. Beide Ehepartner 2008 geboren sind. Beide Ehepartner nach 2008 geboren sind. Beide
haben einen eigenen Riester-Vertrag und haben einen eigenen Riester-Vertrag und Ehepartner haben einen eigenen
zahlen den Mindestbeitrag abzüglich zahlen den Mindestbeitrag abzüglich Riester-Vertrag und zahlen den
Zulagen in ihren Riester-Vertrag ein. Der Zulagen in ihren Riester-Vertrag ein. Der Mindestbeitrag abzüglich Zulagen in
angenommene Grenzsteuersatz des angenommen Grenzsteuersatz des ihren Riester-Vertrag ein. Der
Ehepaares beträgt 22%. Ehepaares beträgt 22%. angenommen Grenzsteuersatz des
Ehepaares beträgt 28%. Der Ehemann
erhält die Kinderzulage
Ehemann Ehefrau Ehemann Ehefrau Ehemann Ehefrau
SV-pflichtiges Vorjahreseinkommen 45.000,00 0,00 45.000,00 1.200,00 45.000,00 18.000
60E 1 800
,
,
-
770
, -
175
,
775 ,
-
, -
-
- - -
- -
,
= 60 ,
-
= 1 025 ,
-
I
545
,
,-
L
.
,
7 75
-
775 ,
-
, -
12
950
, 950
0
:
Summe der Zulagen
-
-
135 42
: 5 ,- 85 ,
,
42 46 ,
Vertrag ,
Günstigerprüfung
1860 22 %
Steuervorteil vom Gesamtbeitrag
x =
409 20 ,
,
-
= Gesamtbeitrag x Grenzsteuersatz
- Zulagen -
950 ,
00
Zusätzliche
Einkommensteuerersparnis
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente 24 1 24
.
.
Beispiel 7:
Ein Single ohne Kinder zahlt 100,00 EUR pro Monat in seinen Riester-Vertrag ein. Sein SV-pflichtiges
Vorjahreseinkommen betrug 38.000 EUR. Ermitteln Sie die Höhe der staatlich gewährten Zulage.
4% 38 000 15
, 201 175 - 1 345 :
von
Eigenbeitrag
· = -
= .
100 12 1 200 :
tatsächlich
eingezahlt
+ =
· = .
1 345 = %
100
e
-
1 345
( 1 345
,
:
.
:
100
.
1 200
.
1
, oder
Gott
.
89 22 %
.
=
1 200 . 345
1
-1 2004 1200
-
,
.
Die im folgenden abgebildeten Personen zahlen lediglich den Mindesteigenbeitrag 60,00 EUR pro
Kalenderjahr in einen Riester-Vertrag ein. Ermitteln Sie in der folgenden Tabelle, welches SV-
pflichtiges Vorjahreseinkommen die Personen beziehen dürfen, ohne mit einer Zulagenkürzung
rechnen zu müssen.
Mindesteigenbeitrag 60
, -
60
, -
60
, -
Zulagen 175
,
475 -
660
, -
,- ,
18 000
: 4
pflichtiges -
100
( 100 587 506
= ,
100
13 375 - ,
.
Vorjahreseinkommen
↳ 235 . 100
Beispiel 9: 4
Die 19-jährige Isa beginnt unmittelbar nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Kauffrau für
Büromanagement. Schon früh denkt sie an die Vorsorge fürs Alter und schließt mit Ausbildungsbeginn
eine Riester-Rentenversicherung ab. Diese bespart sie mit dem notwendigen Mindesteigenbeitrag.
Ermitteln Sie die Höhe der Mindestbeiträge im Zeitverlauf. Gehen Sie davon aus, dass sie nach
Abschluss ihrer Ausbildung mit einem Einkommen von 30.000 EUR rechnen kann
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente
„Wohn-Riester“ Eigenheimrente
Mit Wohn-Riester fördert der Staat den Kauf, den Bau oder die Entschuldung
folgender Immobilien:
•
•
•
• Vorfinanzierungsdarlehen
Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem tilgungsfreien Darlehen und einem
Sparvertrag. Bei Vertragsabschluss muss vereinbart werden, dass die angesparte Summe zur
späteren Tilgung des Darlehens verwendet wird.
Es besteht auch die Möglichkeit, das Vorfinanzierungsdarlehen durch einen Bausparvertrag
abzulösen. Das Vorfinanzierungsdarlehen wird dann durch das im Bausparvertrag angesparte
Kapital sowie das Bauspardarlehen getilgt
… zur Kapitalentnahme aus einem laufenden Riester-Vertrag zur Finanzierung von selbst
genutztem Wohneigentum oder zum Erwerb von Anteilen an einer Wohnungsgenossenschaft.
➔ Die Kapitalentnahme muss bei der Zulagenstelle beantrag werden.
➔ Für den entnommenen Betrag wird ein Wohnförderkonto eingerichtet, das den zu
versteuernden Gesamtbetrag bei Renteneintritt erhöht.
Der Sparer kann die angesparten Mittel (Beiträge + Zulagen) verwenden…
• Für die Anschaffung / Herstellung einer selbstgenutzten Wohnung oder zur Tilgung eines
notwendigen Darlehens
Auf das Wohnförderkonto fließen nur fiktive Beträge (zur Ermittlung eines später zu versteuernden
Betrages) genau in der Höhe, die dem Bausparvertrag entnommenen Einzahlungen und
entnommenen Zulagen entsprechen. Alle Beträge auf dem Wohnförderkonto werden mit 2% jährlich
bis zum Beginn der Auszahlungsphase verzinst (und damit wird das zu versteuernde Guthaben jährlich
erhöht).
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LF 12 – Kunden über Produkte der Vorsorge und Absicherung informieren Datum:
Thema 10: Die Riester-Rente
2022 100.000,00
2023
2024
2025
2026
2027
2028
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