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M A r r e x o c x e ÀNOK n e χ ϊ θ λ ρ κ ο γ Η λ , n e T e p e
Zur FaksimileAusgabe
ΠΝΑΡΑΪ2 ΜΤΟΟΤΜ 6<1Μ62 ΜΠΑ2ρβ M(DM2 6Ι6ρ
der NagHammadiSchriften r m p e 6 γ γ Χ Η ΝΪΜ. Größerer Ergänzungen be-
jNagHammadiCodex V I 1
dürftig sind die Seiten 1 - 8 . Sie sind aber - mit
Ausnahme derer von Seite 1 - wegen der durch-
V o n H a n s - M a r t i n S c h e n k e , Berlin sichtigen H a n d l u n g relativ leicht u n d mit einem
großen Grad an Sicherheit durchzuführen. Von den
D e r vorliegende, als erster erschienene B a n d der sprachlichen Einzelproblemen dieser ersten Schrift
Faksimile-Ausgabe der Nag-Hammadi-Texte bietet verdient die D e u t u n g des Namens Lithargoël her-
die 78 relativ gut erhaltenen Seiten des Codex V I vorgehoben zu w e r d e n : Π(1)Ν6 Ν6Ά206 6TXCI
inzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA
vorzüglicher Reproduktion u n d gibt der For- ω ο γ (p. 5,18). Dabei k a n n XCICDOy aber k a u m
schung ein verläßliches Arbeitsmittel in die H a n d . wie es bei mechanischer B e t r a c h t u n g n a h e zu liegen
Wie k a n n m a n sein Erscheinen besser würdigen, scheint als Qualitativ von XCXl „leicht sein"
als d a ß m a n mit ihm zu arbeiten anfängt, zumal aufgefaßt werden, sondern als Qualitativ von CX
I n h a l t s a n g a b e n u n d Charakterisierungen — mehr „schön sein" (XCICDOy f ü r ο λ ί ω ο γ ) . Der ganze
oder weniger i n s t r u k t i v — von den acht Schriften Ausdruck heißt m i t h i n zunächst: „der herrliche
dieses Codex bereits in hinreichender Zahl vor- X - S t e i n " u n d zeigt deutlich, daß diese (sekundäre)
liegen. E s gilt, das bereits Bewußte u n d das an-
Deutung des N a m e n s Lithargoël mit Hilfe der
derswo schon Gesagte zu ergänzen u n d um neue
Brücke λίθος αργός „glänzender Stein" erfolgte.
Erkenntnisse zu erweitern. Entsprechend soll hier
Aber was ist n u n X? Die Antwort scheint einfach. ZXQC
von den Schriften des Codex V I unter zwei Schwer-
6 XZCQ heißt „Gazelle". Aber einen „Gazellenstein"
p u n k t e n gehandelt werden. Einerseits wollen wir
unser Ergebnis des schwierigen, aber unbedingt scheint es - nach meinen Informationen - in
notwendigen Versuchs, den Text der oben be- der antiken Mineralogie ü b e r h a u p t nicht zu geben,
schädigten Seiten, soweit wie möglich, zu er- weder in der seriösen noch in der unseriösen. Wenn
gänzen, wenigstens f ü r die vierte Schrift dar- es sich bestätigt, daß die Antwort nicht in der Mi-
bieten (das, wie ursprünglich geplant, f ü r alle neralogie gefunden werden kann, muß m a n sie in
Schriften zu t u n , würde den R a h m e n dieser Re- der Theologie suchen. E s ist ja Jesus, der hier qua
zension sprengen), andererseits soll das besondere Lithargoël als „herrlicher X-Stein" gedeutet wird.
Augenmerk der dunkelsten der acht Schriften —, D a denkt m a n doch sofort an Stellen wie 1 P e t r
das ist die f ü n f t e — gelten, f ü r die wir inzwischen 2,4ff. U n d in dieser Perspektive drängt sich die
den Schlüssel gefunden h a b e n . Frage auf, ob 6 Ά 2 0 6 nicht ein ganz anderes, bisher
unbekanntes W o r t ist, ein Femininum, das ety
Die e r s t e Schrift (p. 1-12), nicht gnostisch, mologisch mit K 0 0 2 , ΚΛ2 „Ecke" zusammenhängt.
sondern vulgärchristlich, mit dem Titel „Die So käme m a n auf die Bedeutung „der herrliche
T a t e n des P e t r u s u n d der zwölf Apostel", tradi- Eckstein". A n besonderen Formen wäre hervor-
tionsgeschichtlich wohl aiis einer apokryphen zuheben 60\ (p. 7,14), das dem Zusammenhang
P r e d i g t des P e t r u s herausgewachsen, erzählt im nach nicht „Lüge" heißen kann, sondern das W o r t
Surrealismus des Märchens, wie P e t r u s u n d die ΧΟλ/<>λλ (Crum 765b) „Woge" ist. U n d ρ. 7,23 be
übrigen Apostel nach dem A u f b r u c h zur Mission gegnet der Achmimismus X 6 (für Ν6Ί).
in eine Inselstadt verschlagen werden, wo ihnen Die zweite Schrift (p. 1321), gnostisch ohne
Jesus in der Gestalt des Heilungsengels Lithargoël christlichen Einfluß, h a t die Überschrift N6B-
begegnet u n d sie veranlaßt, ihm in seine Himmels- pONTH : NOyC NT6X610C. Das Problem dieses
s t a d t zu folgen, von wo er sie, mit I n s t r u k t i o n Titels hängt n u n schon ganz eng mit der Bestimmung
u n d Vollmacht versehen, zur Mission auf die E r d e des Charakters der Schrift zusammen. Ursprünglich
zurückschickt. Die engen traditionsgeschichtlichen h a t m a n TGBpONTH gelesen ; u n d seitdem heißt
Beziehungen zwischen Jesus als Lithargoël in NHC V I / 2 bei vielen „Der Donner (βροντή),
N H C V I / 1 u n d dem Engel Litharkûël im „Buch vollkommener Verstand", obgleich m a n jetzt ent
der Einsetzung des Erzengels Gabriel" erstrecken sprechend der Lesung ΝβΒρΟΝΤΗ wenigstens
sich bis in den koptischen Wortlaut hinein; vgl. sagen m ü ß t e : „Die D o n n e r " bzw. „Das Gewitter,
CSCO 225, S. 71,3-5: Λ Μ Ο γ ω φ Β Ν6Ί ñ M 6 2 f O Y vollkommener V e r s t a n d " . D a ß das Unsinn ist,
konnte aber n u r so lange verborgen bleiben, wie
der Text nicht allgemein zugänglich war. N u n
ι The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices,
p u b l i s h e d u n d e r t h e A u s p i c e s of t h e D e p a r t m e n t of k o m m t das W o r t „Donner" u n d der Sachverhalt
A n t i q u i t i e s of t h e A r a b R e p u b l i c of E g y p t in C o n j u n c einer Donnerstimme durchaus in gnostischen
t i o n w i t h t h e U n i t e d N a t i o n s E d u c a t i o n a l , Scientific Schriften u n d der ihnen v e r w a n d t e n Literatur vor,
a n d C u l t u r a l O r g a n i z a t i o n . C o d e x V I . L e i d e n : Brill 1972. aber eben nicht in unserer Schrift. J a , diese Offen-
X I I I , 84 S., I n t r o d u c t i o n : 19 S. 4°. Lw. hfl. 1 6 0 . .
229 230
barungsrede, um die es sich bei ihr handelt, kann und z u g l e i c h Ursache, Prinzip und Opfer des
man sich nicht einmal mit Donnerstimme ge- Bösen, sowie der Erlöser aus ihm. (Die sog. dua-
sprochen v o r s t e l l e n . Außerdem hängt bei dieser listische Weisheit, mit der E . Brandenburger
Auffassung das indeterminierte (!) zweite Element ypTONKIGCBA ζ . B . religionsgeschichtlich operiert, hat es also
N O y C NT6A6IOC völlig in der Luft. NOyC ÑT6A- tatsächlich gegeben, aber das ist kein Ersatz für
6IOC ist aber tatsächlich — und ist im Titel offenbar Gnosis, auch keine Vorstufe davon, sondern sie
auch so gemeint — ein bestimmter (männlicher) selbst.) D e r gemeinte Sachverhalt, der j a ein Ge-
Aspekt (vgl. p. 18,9f.; 14,13 [λ όγ ος ])zwvutsrponmlkihgedcbaZVUTSNLIHEDB
des hier schehen voraussetzt, wird in der Offenbarungs-
redenden göttlichen Wesens, das primär als So- rede aber nun nicht in seinem Nacheinander dar-
phia (also weiblich) vorgestellt ist; sie kann j a gelegt und entwickelt, was das Normale wäre,
von sich ζ . B . sagen: „Ich bin die B r a u t und der sondern, indem die jeweiligen E x t r e m e des Pro-
B r ä u t i g a m " (p. 1 3 , 2 7 - 2 9 ) . Man erwartet daher zesses unter Absehung von der zeitlichen Per-
im ersten Teil des Titels irgendeine weibliche B e - spektive zusammengestellt werden, gewisser-
zeichnung der Sophia. Η müßte dann = η „oder" maßen dialektisch entfaltet. Ich glaube mithin
sein. (Das nahe Zusammenstehen von Τ und H, nicht, daß in NHC V I /2 Gnosis ohne Mythus -
sowie der Zwischenraum zwischen dem Doppel- sei es als Früh-, sei es als Spätfoim — vorliegt,
punkt und dem nächsten W o r t , sind kein ernst- sondern nur eine besondere Stilform, in der Sach-
haftes Hemmnis für diese Deutung; vgl. ähnlich verhalte des gnostischen Mythus erscheinen kön-
seltsame Verteilungen von Buchstaben ζ . B . nen. Kürzere Stücke von derselben Stilform waren
p. 8,22; 15,2.3.) Und vorn bliebe übrige NGBpONT. vorher schon bekannt. E s ist erstaunlich und
D a nun die Sophia p. 1 6 , 3 - 5 betont von sich spricht für künstlerischen Rang, daß der Ver-
s a g t : „Ich bin die Sophia der Griechen und die fasser diese Stilform in einem so langen T e x t
Gnosis der B a r b a r e n " , wird man inqpnliecXTONMKJIHDCA
ΝβΒρΟΝΤ durchzuhalten vermag, ohne sich zu wiederholen
einen Eigennamen der Sophia in der ρήσις βαρβα und langweilig zu werden.
ρική zu sehen haben. „Nebront" wäre also ein
Name wie B a r b e l o und Achamoth. Und der Die W o r t e unseres Textes könnte man sich im
ganze T i t e l „Nebront oder (η) Vollkommener Munde vieler gnostischer Sophia-Gestalten vor-
V e r s t a n d " wäre, was die Zusammenspannung stellen ; und was nicht durch das jeweilige System
eines barbarischen Eigennamens mit einer grie- gedeckt wird, k a n n man aufs Prinzip schieben,
chischen Deutung betrifft, zu vergleichen mit der für Überspitzung oder Ergebnis der sich selb-
Selbstvorstellung des Poimandres in C. Η . I 2 : ständig machenden Dialektik halten. A m besten
'Εγ ώ μ εν, φησίν, ειμ ί ο ΓΙοιμ άνδρης , ο της αυθ εντίας aber würden sie in den Mund der simonianischen
νονς . (Und vgl. für das η im Titel die Über- Ennoia passen, deren Geschick die größte Spann-
schrift von C. Η . I V : ο κρατήρ ή μ ονάς .) Hinzu weite hat. Interessanterweise bin ich bei dem B e -
kommt nun noch, daß sich Name und Ge- mühen um die Ergänzung des oberen Teils von
stalt der Nebront anderswo nachweisen lassen. p. 21 unabsichtlich auf einen T e x t gekommen, der
„ N e b r o n t " ist wohl derselbe Name wie Ν ε βρώ δ ; regelrecht simonianisch klingt. Diese etwas kom-
und so heißt die den Menschen hervorbringende plizierte Ergänzung möchte ich hier doch noch
Erzdämonin der Manichäer in der großen Abschwö- vorlegen. Die übrigen für die Seiten 17. 18. 19. 20
rungsformel (vgl. A. A d a m : T e x t e z. Manichäis- ergeben sich leichter und infolge des festen Stils
mus, S . 98, Z. 49), und diese Nebrôd wiederum ist mit einer gewissen Notwendigkeit.
namentlich wie sachlich identisch mit „Namrus,
der M u t t e r der W e l t " bei den Mandäern (womit p. 21
wir nur eine gängige These aufnehmen; vgl.
K . R u d o l p h : Mändäer I , S. 1845), wie j a sowohl
Nebröd als auch Namrus (rein äußerlich und ab-
gesehen vom Geschlecht) Formen des Namens ( 4 ) [NOK ΓΙ6] Π 0 Υ 0 6 Ι Μ [NT6 Θ 6]
Nimrod darstellen könnten. I m Beinamen von (5) pieA
[ œ p e i ] A Α γ ω e [ e t o p e i A ΜΠ]
Namrus k o m m t auch noch der ursprüngliche ( 6) [ O y o e i N M]AK.pOAT[HC J - 2 T H ]
Sophia- und Allgöttin-Aspekt dieser Gestalt zum (7) [TN 6*6] epCDTN· c ION[2 Ν 6Ί Π]
Ausdruck. Auch Nebröd und Namrus sind j a (8) [pAN Ν ] Τ Μ 0 6 · Ν 6 Ό Μ · ' λ γ ω Π 6
nur — allerdings radikal einseitig - gnostifizierte ( 9) [ T 6 ( p e ) n X I ] T q NAKIM AN MlipAN·
F o r m e n der Allgöttin Sophia. (10) [ Π 6 Τ Α 2 ] 6 pAT c l Π β Ν Τ Α Μ Τ Α Μ Ι Ο Ϊ ·
(„Die Exegese über die Seele'"') entfaltet, unci Sam[en entstanden] sind, die Kinder der Frau
unter Verwendung plastischer und breit ausge- »unsere Brüder« nennen, so wurde auch die gei-
führter Bilder und Vergleiche. Bei ihr sind die stige Seele, als sie in den Leib hinabgeworfen
Textlücken besonders störend — zumal schon der wurde, zum Bruder der Begierde, des Hasses und
Anfang fehlt —, das Bemühen um ihre Ergänzung des Neides, kurzum (zum Bruder) der materiellen
für das Verständnis des Zusammenhangs besonders Seelen (insgesamt)."
nötig. D a s innerhalb der beschädigten Partie von
p. 24(,8) als Metapher für die Welt begegnende p. 24
πορνεϊον dürfte übrigens ein neues Licht auf die ( 1) [ ]
alte Streitfrage werfen, ob die aus dem Bordell (2) [ ]
zu Tyrus erlöste simonianische Helena mytholo- (3) [ ]
gisierte Historie oder historisierter Mythus ist, (4) [ ] [ ]
und wird für diejenigen zu Buche schlagen, die (5) [. . 6 ρ φ ] AN ο γ β ! 6[CO NAT]
diese Helena immer schon für unhistorisch gehal- (6) [2HT C(D]Tñ NAC Ν θ γ [Π Ν Α 6]
ten haben. (7) Tn[tDp]J£ φ λ q φ O N 6 [ C NqNO]
(8) χ ό ennÒpNION· A [qëlN6]
p. 22
(9) Γλ ρ NAC ΝΤ_ΜΝΤφ[ΝΑ 6CK(D]
(1) [(Um die gefallene Seele zu erlösen,] (10) NCCDC Ν Τ Μ Ν Τ φ Α γ [ ·] π [Μ ]ο γ
(2) [hielt ihr himmlischer Bräutigam nicht]
(3) [an seiner göttlichen JHerrlichkeit f e s t . . .)] „[. . . We]nn eine (Seele), d[ie unverständig ist],
(4) [. . . AXXjA AqKAA[q NCCDM] sich einen tre[nn]enden [Geist erwä]hlt, so schließt
(5) [ O Y A 6ytqponecYXTQONMLKJIHDCBA
Μ ]ϊΐ6Μ Μ Ο^[Ν SÍDCDM] er [sie] aus [und w]irft sie ins Hurenhaus. Denn
(6) [N2pA6l] 2N Τ Π 6 NA[0]p[ATOC ΠΜΑ] [er brach]te ihr die Lie[derlich]keit, [weil sie] die
(7) [βΝ βΟ φ Ο Ο ] Π 2ρΑΪ Ν2ΗΤΜ [βΜΓΙΑΤΓ] Besonnenheit ab[legte]."
(8) [6] λ λ λ γ θ γ ω Ν 2 6Β Ο [λ *6Β Ο λ 2Ν] Diese Ergänzungen sind nur, was ihre S t r u k -
(9) Μ Π Η 0Ϋ 6 6Τ2Η Π- 0 [ Υ Α 6 Μ 6Τ] t u r betrifft, wahrscheinlich, nicht hinsichtlich
(10) θ γ θ Ν 2 6ΒΟΧ" Α γ ω 6Μ [Π ]λ [Τ Ο ]γ der einzelnen Wörter. — Vermutlich handelt es
(11) OYODM2 6 Β Ο \ Μ6Ί NK.ÒCMOC sich bei diesem T e x t nicht um ein Gleichnis, son-
(12) NA20pAT0C Ν Ν Α Τ φ Α Χ β ΜΜΟ dern um eine direkte Aussage über die Möglich-
(13) θ γ · usw. keiten der Seele. Entsprechend ist dann πορνεϊον
Metapher für die untere Welt überhaupt (gegen-
„. . ., sond]ern er legte [sie a b ; und] er blie[b auch über παρ&ενώ ν als Metapher für den Himmel
seinerseits ni]cht im u n s i c h t b a r e n ] Himmel, wo [NHC I I /6 E x A n p. 126,1]).
[sie (die Seele) wa]r, [bevor] irgendeiner d[cr]
verborgenen [oder der] sichtbaren Himmel in p. 25
Erscheinung getreten war und e[h]e die unsicht- ( 1) [ ]
baren und unbeschreiblichen Welten in Erschei- (2) [ _ ]
nung getreten waren. — (3) [Mepe T M N T n x p e e N O c ]
Nachdem die unsichtbare Seele der Gerechtig- (4) [6Ή 6ΌΜ ] 6TCD2 MN Τ [ θ γ Π θ ρ ]
keit diese (himmlischen Welten) verlassen hat, (5) [NI] Α θ γ Μ 6 6 γ 6 ΓΑ[ρ Ν Τ6]ΠΙ
ist sie sowohl Genösse der Glieder und Genösse (6) [θ ]γ Η Ι Α 6qCL)ANGÌ 6 [ 2 0 ] γ Ν
des Leibes als auch Genösse des Geistes. Ob sie (7) [ 6 ] γ ρ ώ Μ 6 MQApeeNOC (ü))Aq
sich nun in der Erniedrigung oder in (dem Prozeß) (8) [<?]ώ eqx2M- Αγω τογ
der Vollendung befindet, sie ist nicht von ihnen (9) [Η Ν ]Τ θ γ Α Μ 2Α 2· usw.
(den Himmlischen) getrennt, sondern sie sehen
auf sie herab, und sie blickt zu ihnen hinauf in „[Die Jungfräulichkeit kann] sich [nicht] mit
eler K r a f t des unsichtbaren Logos." ih[rer Hurer]ei verbinden. Den[n] (schon) wenn
ein Gedanke [der Be]gierde i[nei]nen jungfräulichen
p. 23 Menschen eingeht, [bl]eibt der Betreffende be-
sudelt."
( 1) [ ]
(2) [ ] p. 27
(3) [ ] ( 1) [ ]
(4) [ ] . ΝΘ6 2tD[€L>q N] (2) [ ]
(5) [θ γ ρ <ΌΜ ]6 έ λ 4 2 Μ Ο [ 0 0 ΗΝ] (3) [ _ ]
(6) [θ γ β 2Ι Μ ]6 6YNTAC [MMAy] (4) [_ Τ]Ηρργ 6 B O [ \ 2ITN]
(7) [Ν 26Μ ]φ Η ρ β ·Μ 0)Η ρ[6 Α ] 6 (5) [NApXH] ÑKOCMlk[OC 6 T 6]pO[N]
(8) [Η Π ρ ω ]Η 6 Ν Α Μ βΝ Α ΪΝ ΤΑ Υ (6) [ X 6 ] NN[6]NX1 φ Ι Π 6 [NAn]KÔCMOÇ
(9) [ c g œ n e ] ' e B o x 2Μ n e q c n e p (7) [N]CpHe\_61 NAN AN 2Α ρ θ θ γ ^_6γ
(10) [ΜΑ] φ λ γ Η θ γ Τ 6 6Ν φ Η ρ β (8) [ φ Α ] Χ 6 NC(DN· Α γ ω 6Ν Ο )Β φ
(usw.) [ mm] o n e p o o y
(9)onm usw.
„Wie nu[n, wenn ein Man]n [eine Fra]u, die „[(Wir ertragen) a]lle [(Trübsale)] seit[ens der]
schon Kinder hat, geheira[tet] hat, die wirklichen weltlich[en Gewalten, die uns] entgegenstehen,
Kinder [des Man]nes, die nämlich, die aus seinem [damit] wir nicht beschämt werden — [das] Welt-
[liehe] kόmmert uns nicht — : sie ver[leu]mden uns, 19. Eschatologische Drangsal nach dem Bild des
doch wir überhören sie; (usw.)"'. jüdischen Krieges; 20. Das Auftreten des Anti-
In Zeile 4 ist die LesungwvutsrponmlkihgfedcaXWTNMLIHDCBA
] Η ρ θ γ keineswegs das christ im Bilde des Nero redivivus — und des
Nächstliegende. Die Lesung ] Η ^ Ο γ läge vom Simon Magus (?); 21. Die Versuchung des Er-
bloßen Erscheinungsbild her näher. lösers durch den Nachahmergeist; 22. Die Zeit
des Abfalls; 23. Beginn des Weltuntergangs;
p. 28 24. Die Rettung der reinen Seelen ; 25. Der Welten-
(1) [ΝΤΜΝΤΒλλβ· ΝΘ6 ÑOy] brand; 26. Der Einzug der reinen Seelen ins Braut-
(2) [ 1 gemach; 27. Das Schicksal der unreinen Seelen.
(3) [ J Manchmal will es einem scheinen, als ob diese
(4) pC6KÀ]AÇ 6 γ 6 Μ θ γ [ Χ 6 NM] Elemente gewissermaßen nach dem „Baukasten-
(5) [θγΜΝ]ΤΒλλ6 ¿ρλΐ 2[Ν Τ6Μ] prinzip" gestaltet seien, so daß man sie (oder
(6) 6l6[p26]^MNMCœÇ ON 6 [ φ ω ] wenigstens einige) auch anders zusammensetzen
(7) Π6 ΠβΤΗΜλγ 0 ) 0 0 Π 2[Ν Ο γ ] könnte. Damit hängt zusammen, daß man darüber,
(8) ΜΝΤλΤΟΟΟγΝ' θγΚλ[ΚΟΟ ΤΗ] wie sich der Verfasser das Endgeschehen und die
(9) n e · λ γ ω ο γ 2 γ χ ι κ ο [ ο Π6] Reihenfolge der Endereignisse vorgestellt hat, ob-
(10) Τ λ ϊ Τ 6 Θ6 NTfγΧΗ 6C[XI] gleich auf der Eschatologie offenbar der Akzent
usw. seiner Schrift liegt, kein auch nur einigermaßen
klares Bild gewinnt. Und entsprechend schwierig
„Deswegen folgt sie dem Logos und legt ihn sind die Ergänzungen der beiden oben beschä-
auf ihre Augen wie ein Heilmittel, das sie an digten Seiten 47 und 48.
wendet, und wirft von sich (p. 28) [die Blindheit.
Wie einem (unverständigen Mann die Dämonen Der fünfte Text des NHC VI (p. 48,16-51,23)
nahen), u]m [sein] Sehvermögen mit] Blindhfeit] ist ein Stück aus Piatons Staat (588 B-589 B),
zu sehlag[en] und jener dann, [we]nn er i[n] Un- allerdings fürchterlich mißhandelt durch die Über-
wissenheit gestürzt ist, [ganz u]nd gar sch!e[cht] setzung eines nicht nur in der Philosophie, son-
und der Materie verfallen [ist], so [empfängt] die dern auch schon in der griechischen Sprache Un-
Seele jederzeit einen Logos (usw.)". mündigen (und die ihr folgende Überlieferung).
Dieser doppelte Sachverhalt kann schon an einer
Die vierte · Schrift (p. 36,1—48,15), unter dem deutschen Übersetzung des koptischen Textes,
Titel „Der Gedanke unserer großen Kraft", ist die iiach dem Gesagten allerdings ein besonderes
die Epitome einer christlich-gnostischen „Welt- Risiko darstellt, abgelesen werden.
geschichte", von der Entstehung der Welt aus
dem Wasser bis zu ihrem Untergang im Feuer rei- Übersetzung
chend, in Form einer Offenbarung von Vergan- (p. 48,16) „Nachdem wir in der Untersuchung
genem und Zukünftigem seitens eines nicht ge- zu diesem Punkt gelangt sind, wollen wir nun die
nannten göttlichen Wesens vor nicht genannten uns zuvor genannte These wiederaufnehmen;
Empfängern. Da der Offenbarer sich mit den und wir werden es finden! (20) Er sagt: ,Gut ist
Adressaten zusammenschließen kann („wir") und der, dem vollkommen Unrecht getan wurde; er
ein einzelner Mensch aus dem Kreis der Empfänger wird mit Recht gepriesen/ Wurde er nicht auf
(„ihr") herausgehoben erscheint („du" [p. 43,26]), diese Weise zurechtgewiesen?"
und aus noch anderen Gründen, die hier aufzu-
führen, zu weit gehen würde, kann man sich vor- — „So allerdings (25) geziemt es sich."
stellen, daß es eine Offenbarung des himmlischen — Ich sagte aber: „Jetzt nun haben wir ge-
Urmenschen an Adam und seine Nachkommen sprochen, weil er gesagt hat, daß der, der Unrecht
sein soll. Das Verständnis der Schrift ist sehr tut, und der, der Gerechtigkeit übt, jeweils eine
schwierig, weil die einzelnen Komplexe so verkürzt ihm eigentümliche (30) Kraft hat."
sind und dann so zusammengefügt wurden, daß — „In welcher Weise denn?", sagte er.
die Bezugspunkte weithin unklar bleiben, ja — (Ich sagte): „Ein ungestaltetes Bild ist der
manchmal sogar die Beziehungswörter fehlen. Es Logos für die Seele, damit zur Erkenntnis komme
handelt sich um das Nacheinander folgender der, der (p. 49) da[s] gesagt h[a]t."
Komplexe : — Er [sag]te [:„Ist] es [d]enn [der Logos], der
[dieses Bi]ld zust[ande bringt], oder [sag]ten wir,
1. Verheißungswort; 2. Aufruf zur Gnosis; daß es [das] Existieren[de] sei?"
3. Das Wasser des Lebens; 4. Der Geist; 5. Die „(Nein!) Sondern alle (5) [Mythen], die [die]
Entstehung der Welt und der Seele; 6. Der Äon Ersten erzählt haben, die nun sind es, die zu Ge-
des Fleisches und sein Gericht: die Sintflut; schöpfen wurden, und (zwar) die Chimäre, der
7. Der seelische Äon und seine Wirkungen; Kerberos und alle übrigen, (10) von denen erzählt
8. Weckruf; 9. Sodom und Gomorrha; 10. Der wurde: Sie kamen alle hin, sie wuchsen auf in
Weltenbrand; 11. Das Auftreten Jesu; 12. Der (vielen) Erscheinungen und Gestalten und wur-
Descensus ad inferos — Judas; 13. Die Macht des den alle zu einer einzigen Gestalt."
Wortes Jesu; 14. Kreuzigung, Himmelfahrt und — „Man (15) sagt es", (sagte er).
kosmische Zeichen; 15. Seligpreisung; 16. Nach- — (Ich sagte) : „Bilde jetzt ! Eine einzige Gestalt
folger; 17. Vergleich dieser Äone mit den zukünf- allerdings ist es, (nämlich) diese, die entstand als
tigen; 18. Beginn des Gerichts und der Erlösung; die Gestalt eines Tieres, das mannigfaltig ist in
liehen Sinnes willen und wohl auch unter einer zu- priesen w er d en " vorau sgesetzt hat. Zu sammen mit
treffenden B ezeichnu ng) einmal B estandteil einer dem Π 6 Μ Τ λγ χ ΐ Τ Γ Ι H6OMC (p. 48,21) im Vorder-
griechischen Sammlu ng hermetischer Schriften satz, in dem aus dem άδικος ein άδικη&είς geworden
gewesen sein. Ins ofern N H C VI/5 dieses deu tlich ist — wohl, w eil fü r Κ ein U ngerechter doch nicht
werden läßt, stellt er eine echte Sensation dar u nd „gepries en" w erden könne — ist dadurch schon der
ist er von u nschätzb arem W er t. Au sgangspu nkt des ganzen Ab schnitts vollständig
N ich t von W e r t da gegen ist seine direkt vor- verd reh t: aus dem vollkommen U ngerechten Pia -
liegende koptische Ü b ersetzu ng. Sie zu verstehen, tons ist b einahe so etwas w ie ein vollkommener
heißt, mit der ku mmergewohnten Rou tine eines M ä rtyrer geworden. D ie W eichen scheinen zu An -
G riechischlehrers fü r An fä n ger der Logik des fa ng völlig anders gestellt zu sein, ab er der Z u g
Irrtu ms au f die 'Spur zu kommen. Fü r sich b e- fä hrt nicht in dieser anderen Richtu ng, sondern
tra chtet w ir kt dieses Stü ck nämlich wie eine „ver- b leib t auf dem Ku rs e Piatons.
ha u ene" G raecu ms- Klau su r eines koptischen Theo- D em ( 6 Ν Τ ) Α Υ Χ Π Ι 0 4 (p. 48, 23f.) entspricht
logiestu denten, die durch einen witzigen Z u fa ll ελέχ&η ; hier hat Κ ελέχ&η mit ελέγχ&η verwechselt,
u nd mit H ilfe argloser „Tex tfin d er " und Reda k- u. zw. ob gleich er kurz vorher λεχ&έν τα mit 6 H TA -
toren, die das Schlimme verschlimmb esserten, in Υ Χ Ο Ο γ (p. 48, 18) noch richtig übersetzt· hatte.
die Litera tu r gera ten ist. D as ohne Entsprechu ng stehende 6T6CQ Ü )6
E ine Synopse des griechischen und koptischen (p. 48,25) dü rfte ü b rigens den von Κ aus Versehen
Textes zeigt sofort, daß N H C VI/ 5 tatsächlich, u nd U nkenntnis hereingeb rachten moralischen
w ie b eha u ptet, nichts anderes als eine unmögliche As pekt repräsentieren und verra ten.
Pla ton- Ü b ers etzu ng ist, u nd nicht etwa eine gno- D as merkw ü rdige OY2IKCDN 6ΜΝΤΑΜ61Ν6 (p.
stische B ea rb eitu ng des Pla ton- Textes . A n diesem 48,31 f.) könnte daraus resu ltieren, daß Κ das ent-
Te x t wa r ja auch gar nichts gnostisch u mzu deu ten, sprechende Εικόν α πλάσαν τες fü r so etwas wie εΐκών
w eil sich die gnostische D aseinshaltu ng in ihm απλαστος gehalten hat.
direkt wiedererkennen konnte, ja mu ßte, wie das D as H H MON (p. 49, 3) könnte mit einer Fehl-
die ob en genannte Clemens- Stelle hinreichend deu tu ng des ή in ή δ' δς als ή zu sammenhängen.
deu tlich zeigt. D er koptische Tex t hat dieselben Z u den gnostisch aussehenden Archonten (p. 49,
W or te, dieselb en W ortgru p p en , dieselben Leit- 5f.) ist unser Tex t auch nur aus Versehen gekom-
b egr iffe u nd das alles in derselb en Reihenfolge. W o men, weil Κ παλαιός durch αρχαίος wiedergeb en
er, ab gesehen von offenku ndigen Mißverständ- wollte, u nd er (b zw . ein Red a ktor) dies dann mit
nissen, von Pia ton a b weicht, handelt es sich nur άρχων verwechselte.
daru m, daß etwa ein Au sdru ck doppelt wiederge- riXIMAppAlC (p. 49,8) = HXIMAip(p) AC ; der
geb en wird, b zw . u m ein kurzschlüssiges und raten- Artikel ist natü rlich falsch, und außerdem ist ein-
des U mb iegen der gru ndsätzlichen und hypotheti- fach die G en etivform der Vorla ge (ή τε [sc. φύσις ]
schen Au ssagen des Textes ins Moralische oder ins Χίμ αιρας ) ü b ernommen worden, ebenso wie b ei
Rea le (am E n d e des Textes gerät der Ü b ers etzer π κ ε ρ Β ο γ (p. 49,8) == π κ 6 ρ Β ( 6 ρ ) ογ.
au f diese W eis e aus der Anthropologie in die La n d -
D as a u ffä llige 2 6 N 2 0 0 Y (p. 49, 20) stammt aus
wirts cha ft). D er Ü b ers etzer, der offenb ar erst im
dem Mißverständnis des ersten W ortes der W en -
B egr iffe ist, Koine- G riechisch zu lernen, ma cht
dung ήμ ερων δε ϋηρίων έχον τος κεφαλάς κύκλω και
typische An fä n gerfeh ler: er verwechselt ähnlich
άγριων . Κ hat ήμ ερων fü r ήμ ερων gehalten u nd da-
klingende W ör ter und, was er nicht versteht, läßt
mit dem vorzu stellenden vielköpfigen Tier die
er w eg oder versu cht er zu raten. M it der Forme n-
Köp fe der zahmen Tiere „w egop eriert", so daß
lehre u nd der S ynta x steht er auf Kriegs fu ß . U n d
nur die der wilden Tiere ü b rigb lieb en. D asselbe
hinsichtlich der Perioden des platonischen Stils
Mißgeschick passiert ihm auch noch ein zweites Ma l.
u nd des komplizierten D ia logs zwischen Sokrates
W en n man sich fra gt, wieso Κ in p. 51, 21 au f
u nd G lau kon u nter B ezu gna hme auf eine hypo-
Η M Η M 6 kommt, so lau tet die A n tw or t: er hat das
thetische Pers on als V er tr eter der U nrechtsideo-
τά μ εν ήμ ερα der Vorla ge fü r so etwas wie καϋ·'
logie (vgl. 361 Ä f f . u nd J. A d a m : Th e Repu b lic of
ήμ έραν geha lten; u nd weil ihm nun ein O b jekt zu
Pla to, I I , S. 362 A n m. zu 588B ) ta ppt er völlig im
T£«>cw/ea)AqCAANCg fehlte, hat er mit ΜΠ6ΜΓ6-
D u nkeln.
NHMA einfach eine Anleihe b ei der wirklichen
D as alles kann man besser und schneller an La ndwirts cha ft gemacht.
einer Synopse ablesen als mit W or ten beschreiben. D er Passus von X 6 ApiSCDB (p. 49, 15) bis 2M
D ie wichtigs ten und sichersten diesbezüglichen Ο γερ ΓΟ Ν (p. 49, 26f.) kann als Paradeb eispiel fü r
Anha lts pu nkte u nd Sachverhalte seien aber doch das U n vermögen von K , die Kons tru ktion zu
im folgenden a u fgefü hrt ! durchschauen, gelten. Au s der u mfänglichen B e-
λ γ ω ΤΝ Ν Α 6 ΊΝ 6 MMOC (p. 48,19) entspricht . schreibung des vorzu stellenden U ngetü ms macht
b ei Pia ton demni δια δεϋρ' ηκομ εν und erklärt sich er durch sinnloses Zerhacken des Zu sammengehöri-
daraus, daß der koptische Ü b ers etzer (im folgenden gen eine A r t D ra ma , den An fa n g der An tw or t des
ku rz Κ gena nnt) in den b eiden letzten W or ten ein G lau kon gleich mit „du rch den W olf drehend".
εν ρήσομ εν gesehen hat. In der W en d u n g 6Π1ΛΗ M 6 TO Yp n \ A C C 6
ü ) A q x l 6 0 0 γ AIKAICÜ C (p. 48,22) entspricht Μ Μ Ο Ο γ - j- Μ θγ 2M θ γ\ Α 2 λ6 2 (p. 49, 27- 29) ist
dem δοξαζομ έν ω δε δικαίω u nd erklärt sich daraus, das „W a ch s " der V orla ge ( επειδ ή εν πλαστότερον
daß Κ fü r δοξάζεσ&αι statt der ersten klassischen κηροϋ) scheinbar verlorengegangen. Es hat sich
B edeu tu ng „geha lten werden fü r " die zweite „ge- ab er wohl nur in die Z eitangab e - j- Μ θγ verwa ndelt,
ihn aus dem Anteil der Materie [und legte eine I n der z w e i t e n Abteilung („Die Welt des
S]eel[e] in das Geschöpf d[es Menjschen, zu glei- Islam") macht J . M. S. Baijon den Anfang mit
chen Tei]len" (entsprechend dem lateinischen : ex seinem Aufsatz über Vorstellungen von der Seele
parte corruptiore mundi et ex divina pari lance bei Shäh Wall Allah aus Delhi (18. Jh.), G. W. J .
conponderans [Asel. 22, Nock I I 323, 24-324, 1]). Drewes macht Angaben über indonesische Lehr-
p. 75, 11-13:NMA Π61ΤΟΠΟΟ A 6 MN / Π6 ΜΜ[λ]γ· bücher und Kommentare zur arabischen Gram-
ο γ τ 6MMM α ο γ · λ γ ω / Μ τ ο γ π Η ο γtsrnmliedcaPONMDCA
ÀÇCDMA matik. J . J. G. Jansen erklärt, daß der ägyptische
„Sein Ort aber hat keinen Himmel, auch keine Islam-Kenner Mohammed Abduh (Ende des 19./
Sterne, und er ist unberührt vom Körperlichen" Anfang des 20. Jh.) zu Unrecht als Agnostiker be-
(entsprechend dem lateinischen : sie est enim ultra zeichnet worden ist. J . Knappert gibt eine Über-
caelum locus sine stellis ab omnibus rebus corpu- sicht über die verschiedenen Formen des Islam in
l e n t o alienus [Asel. 27, Nock I I 332, 10-12]). Mombasa (Kenia), und W. Montgomery W a t t
weist schließlich auf einige Erkenntnisse hin, die
f ü r alle Untersuchungen zur Entwicklung der
islamischen Sekten wichtig sind.
I n der d r i t t e n Abteilung („Süd sien") wendet
Allgemeines sich Jenny L. de Bruyne gegen die unwissenschaft-
liche und einseitige Darstellungsweise in Werken
P e s t m a n , P. W. [Ed.]: Acta Orientalia Neerlandica. moderner indischer (besonders Hindu-) Historiker
Proceedings of the Congress of the Dutch Oriental über indische Geschichte, P. Gaeffke spricht vom
Society held in Leiden on the Occasion of its 50th Einfluß R. Thäkurs (Tagores) auf moderne indi-
Anniversary, 8 t h - 9 t h May 1970. Leiden: Brill 1971. sche Dichter (Prasäda, Nirälä, Pant, Mahâdevï),
VII, 219 S. m. 2 Abb., 33 Taf. 4". Lw. hfl. 125.-. J . C. Heesterman geht kurz auf einige mit Kau-
Bespr. von S. B e h r s i n g , Berlin.
talyas Arthaàâstra zusammenhängende Fragen
Der Inhalt des vorliegenden Bandes wird aus ein, wobei er besonders H. Scharfes 1968 erschie-
seinem U n t e r t i t e l ersichtlich. Aus der das Buch nenes Kautalya-Buch erwähnt. D. J. Hoens warnt
einleitenden Rede des Präsidenten der Nieder- vor oberflächlich-generalisierenden Urteilen über
ländischen Orient-Gesellschaft, G. W. J . Drewes, Mißachtung körperlicher Arbeit in Indien. J . E.
geht hervor, daß der Kongreß im wesentlichen eine van Lohuizen de Leeuw widmet seinen mit zahl-
holländische Angelegenheit war (daher berechtig- reichen Abbildungen versehenen Aufsatz einer
terweise der Obertitel) und nur fünf ausländische Deutung der Felsreliefs in Anuradhapura auf Cey-
Gäste eingeladen waren: Watt-Edinburgh, Nou- lon. Johanna Narten trägt ihre Interpretation des
gayrol-Paris, Narten-Erlangen, Lewin-Bochum, viel diskutierten Veda-Wortesynhga aghnyä zur Be-
Harsja Bachtiar-Djakarta. Ihren fünf im Bande zeichnung der K u h vor, und Emmie te Nijenhuis
abgedruckten Referaten (denen als sechstes das beschäftigt sich mit der Zuordnung musikalischer
von Knappert-London zuzurechnen wäre) stehen Melodien und Noten zu bestimmten Farben in den
25 Vorträge holländischer (oder genauer : an nieder- indischen Rägamäla-Miniaturen.
ländischen wissenschaftlichen Institutionen arbei- In der v i e r t e n Abteilung („Indonesien") be-
tender) Forscher gegenüber. Die Referate sind rela- richtet Harsja W. Bachtiar über die Arbeit moder-
tiv kurz (3—10 Seiten, ein einziger Aufsatz hat ner indonesischer Forscher auf dem Gebiet der Ge-
15 Seiten) und nach territorialen Gesichtspunkten sellschaftswissenschaften und appelliert an die
zusammengefaßt. jüngeren holländischen Wissenschaftler, sich in
I n der e r s t e n Abteilung („Alter Vorderer stärkerem Maße indonesischen Studien zuzuwen-
Orient") berichtet Tj. Bruinsma über ägyptische den. B. J . Boland hat während seiner Indonesien-
Sarginschriften aus El-Bersha, P. W. Pestman über Studienreisen (1966—69) den Eindruck gewonnen,
ein doppelsprachiges (Demotisch und Griechisch) daß das Land nach wie vor „very religious-minded"
Familien-Archiv aus dem 2. vorchristlichen Jahr- ist und jeder, der die heutige religiöse Situation in
tausend (das vom Papyrus-Institut in Leiden ver- Indonesien erforschen will, sich vor allem mit dem
öffentlicht werden soll), P . P. V. van Moorsei über Islam befassen muß. P. J . Worsley hebt die- Not-
Wandmalereien, die 1964 bei holländischen Aus- wendigkeit hervor, die in Holland bestehenden
grabungen einer Kirche in Abdallah Nirqi (Nubien) Traditionen auf dem Gebiet der Archäologie und
ans Licht gekommen sind. J . Nougayrol unter- Erforschung der alten Geschichte Indonesiens fort-
sucht, was sich aus der babylonischen Omenlitera- zusetzen. G. van den Steenhoven spricht von der
t u r des 2. Jahrtausends v. u. Z. f ü r das Alltags- Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Sura-
leben entnehmen läßt. Ph. H. J. Houwink ten Cate baja und Nijmegen zur Erforschung des Adat-
referiert über seine Erfahrungen bei der Mitarbeit Rechts.
an dem von der Universität Chicago angeregten I n der f ü n f t e n und letzten Abteilung („Der
Computer-Projekt zur Analyse des Hethitischen. Ferne Osten") stellt Gan Tjiang Tek, der, wie er
J . P. M. van der Ploeg äußert sich zur Edition sagt, noch nicht weiß, „whether we should rejoice
eines Teils der Handschriften aus Grotte X I in or regret the recent bouleversements in China's
Qumrän durch die Niederländische Akademie der traditional culture", unter der Überschrift „Einige
Wissenschaften, und J . C. J . Sanders teilt einige Bemerkungen zur Menschendarstellung auf chine-
Ergebnisse seiner Untersuchungen des syrischen sischen Bildern" ein halbes Dutzend sehr ver-
Genesis-Kommentars von Denis Bar Salibi mit. schiedenartiger Drucke und Bilder aus zwei Jahr-