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Kunst For Men Derna 01 Haec
Kunst For Men Derna 01 Haec
Von
Grtte Sammlung,
Fünfzig Slluffrafionsfafeln mit befchreibendem üext
Schönheit unb äftannigfaltigfeit alle vom ÜDtenfdjen gefdjaffenen föunftformen toeitauS übertreffen
werben. Sie 9?aturprobufte, au§ beren -ftadjahmung unb 9)iobellierung bie bilbenbe ^unft be§ 2Jle'nfd)en her-
vorgegangen ift, gehören begreiftidjertoeife folgen tjö^eren ©ruppen be§ ^f(angenreid)§ unb be§ Sierreid)§
an, mit benen ber SOfanfd) in beftänbiger ^Berührung tebte, oor allem ben SBlütenpflangen unb SBirbeltieren.
Sagegen ift ben metften DJienfdjen größtenteils ober gang unbelannt jene§ unermeßliche ©ebiet ber nieberen
&eben§formen, bie oerftedt in ben Siefen be§ 3Keere§ raohnen ober wegen ihrer geringen ©röße bent un-
beraaffneten Sluge oerfcfjloffen bleiben. Ser größte Seil biefer oerborgenen Schönheiten ber 3tatuv ift erft
33efonber§ ergiebig an eigenartigen unb raunberoollen ©eftalten ift ba§ toeite 9ieid) ber Sßrottften
ober getlinge, jener einfad)ften Organismen, bereu ganger lebeubiger Körper nur au§ einer eingigen
3elle befiehl: Sfabiotarien, Sbalamophoren unb ^Morien unter ben Urtieren (^rotogoen); Siatomeen,
$o§marieen unb ^eribineen unter ben Urpf taugen 0)3rotopfmten). Sie erftaunlidje $ülle oon gicrlidjen
unb phantaftifd)en formen, bie biefe eingelligen ^ßrotiftett heroorbringen, ift un§ erft burd) ba§ oer=
befferte äftifroffop, bie verfeinerten 2Seobad)tung§metfjoben unb bie planmäßige 9Jteere§forfdjung ber 9?eugeit
gugängtid) geworben. Siefen oerbanfen mir aber aud) einen überrafd)enben 9ieid)tum an ©ntbedungen
auf ben benachbarten ©ebieten, auf benen größere Organismen nieberen langes ihre beraunbern§roürbige
©eftaltunggfraft entfalten: Stlgen, ptge unb 3Jioofe unter ben nieberen ^flangcn; ^ßolppcn, Korallen unb
Sie 9M)rgaht ber oorhanbenen älbbilbuugen biefer formenfdjönen Organismen ift in teuren unb
fettenen äöerfen oerftedt unb bem &aten fdjtoer erreichbar. Sie oorliegenben „^unftformen ber Statur"
bagegen oerfolgen ben Qmzä, jene oerborgenen Sdjätje an§ &id)t gu gießen unb einem größeren Greife
oon ^reunben ber $unft unb ber 9Mur gugängtid) gu machen. Seit früljefter Sugenb oon bem $ormen=
reige ber lebenbigen äßefen gefeffelt unb feit einem tjalben ^al)rl)unbert mit Vorliebe morphologifdje
Stubien pflegenb, mar id) nid)t nur bemül)t, bie ©efetje ihrer ©eftaltung unb ©nttoidelung gu erlernten,
fonbern aud) geidmenb unb matenb tiefer in ba§ ©eheimniS ihrer (Scf)önE)eit eingubringen. Stuf gas-
reichen Reifen, bie fid) über einen Zeitraum oon fünfunboiergig fahren erftreden, §abe id) alle Sauber
unb lüften ©uropa§ fennen gelernt unb aud) an ben intereffantefteu ©eftaben be§ nörblidjen Stfrifa unb
be§ füblidjen 2lfien längere geit gearbeitet. Saufcnbe oon Figuren, bie id) auf biefen roiffenfd)aftlid)en
Reifen nad) ber Statur gegeid)net habe, finb bereits in meinen größeren Sonographien publigicrt; einen
anberen Seit roill ich bei biefer ©etegenheit oeröffenttidjen. 2lußerbem raerbe id) bemüht fein, au§ ber
fQoxvoött
umfangreichen Sitteratur bie fdjönften unb a^tfjetifdj werttwllften formen auSgutefen unb äufammenguftellen.
Süöemt bie erften £>efte beifällig aufgenommen werben, fo follen fpäter aud) bie felteneren unb weniger befannten
©djönfjetten au§ bem ©ebicte ber fjöljeren Sier= unb ^ftangenwelt eine entfpredjenbe Sarftettung finben.
3unad)ft werben uon ben „®unftformen ber -ftatur" 50 Kofeln erfreuten (fünf groanglofe §efte §u
je get;n Safein), jebe Safel non einem erläuternben Sertbtatt begleitet, ^m $alle einer günftigen Slufnabme
ift eine größere Qafyl von heften in 3lu§ficbt genommen; id) fjoffe bann, nad) SSollenbung uon §efn heften
(100 Safein), eine allgemeine Einleitung §u bem Söerfe geben gu fönncn, welcbe bie fnftemattfdje
Orbnung fämtlidjer $ormengruppen enthält, ferner eine äftEjetifc^e Erörterung ibrer fünftlerifdjen ©e=
ftattung fowie eingaben über bie widjtigften Duellen ber betreffenben Sitteratur.
Sie moberne bilbenbe ^vitnft unb ba§ moberne, mädjtig emporgeblübte ^uuftgemerbe werben
in bicfen waljren „^lunftformen ber üftatur" eine reiche $ülle neuer unb fd)öner Motiue finben. 23ei
ibrer gufammenftellung Ijabe id) mid) auf bie naturgetreue Sßiebergabe ber wirflid) uorbanbenen Statur;
ergeugniffe befdjränft, bagegen uon einer ftiliftifdien Mobellierung unb beforatiuen Verwertung abgefe^en;
$ür bie tunftlerifdje 2lu§fül)rung ber Figuren unb itjre naturwafire Sitbograpbie bin id) meinem
treuen, bewährten Mitarbeiter, iQerm Slbolf ©iltfd) in ^ma, §u aufrichtigem Saufe uerpflicbtet. ©einem
lebbaften Sntereffe für bie geftellte Slufgabe, feinem ntorpbologifcben VerftänbniS unb fünftlerifdjen Salente
ift e§ gu uerbanfen, bafs id) ben fdjon uor langer 3eit entworfenen tylan biefeö 2öerfe§ enblid) in ber
^ebl;aften SDanJ fd)ulbe id) au^erbem für materielle unb tntelteftuelle ^örberung meines Unter=
nebmen§ §errn Dr. ^aul uon 9iitt er in Vafet, bem begeifterten ^reunbe unb opferwilligen ©önner
ber ^aturwiffenfdjaft. 2ll§ er im Safyre 1886 bie ,,^aut non 9iitter'fd)e Stiftung für pbptogenetifdje
Zoologie" an ber Uniuerfität £sena grünbete, fprad) er ben SBunfd) au§, bafs beren Mittet nid)t nur
§ur ^örberung afabemifdjer ©tubien unb $orfd)ung§reifen uerwenbet würben, fonbern aud) §ur ©rwecfung
be§ 3rctereffe§ an ben 2Bunberwerfen unb ©cbönbeiten ber ^atur in weiteren Vollreifen. Sie Duellen
äftbetifdjen ©enuffe§ unb uerebetnber ©rfenntniS, bie überall in ber 9?atur uerborgen finb, follen mebr
unb mebr erfdjloffen unb ©emeingut weitefter Vilbung§tmfe werben.
Siefen 2lnfd)auungen fam aud) ba§ Vibliograpbifdje ^nftitut in Seipgig entgegen, ba§ bie
foftfpielige 2lu§fübrung unb bie Veröffentlichung ber Safein bereitwillig übernabm; aud) il)m ftatte id)
für feine Opfer unb Müben meinen beften Sauf ab. Möge unfere gemeinfame Slbfidit erreicht werben,
burd) bie Vetanntfdjaft mit ben „Hunftformen ber Sfatur" gleichzeitig ba§ fünftlertfdje unb ba§ wiffen=
Safet 1. Circogonia. Urtiere <xu§ her S^taffe Safel G. Tubuletta. 9Mfeltiere au§ ber Maffe
ber Siabiotarien (Segion ber ^fjäobarien). ber öpbropotppen (Orbmtng ber Subu^
tarien).
£afet 2. Glolrigerina. Urtiere ctu§ ber klaffe
ber Sf»atamopf)oren (Segion ber ^ora^ Safel 7. Epibulia. 3ceffettterc au<§ ber klaffe ber
Safel 3. Stentor. Urtiere aus ber §auptf(affe Safel 8. Desmonema. 3?cffcttieic aus ber
ber ^nfuforien (klaffe ber ßiüaten). Maffe ber Stfraöpeben (•Drbmtng ber 2)i3co=
mebufen).
SCafet 4. Triceratium. Urpftanjen au§ ber
JQauptttafje ber 2llgarien (klaffe ber ®ia= Safcl 9. Maeandrina. 9ieffelttere ctu§ ber Maffe
Safel 5. Ascandra. 9fteberticre au$ bem «Stamm Safel 10. Oplüothrix. Sterntiere au* ber Maffe
https://archive.org/details/kunstformenderna01haec
H£ctfe£ 1. - - Circogonia.
Phaeodaria. Ittfljrlfraljltmje,
Sie Sßljäobarien ober ßanuopnteen bilben eine befonbere igauptgruppe (Segion) in ber klaffe
ber -Kabiolarien ober (Sträflinge. Ser gange Körper biefer marinen Sßrotogoen beftetjt ait§ einer ein-
fachen Belle. ® ei: lebenbtge SBeidjförper berfelben bat geroöljnttdE) eine feljr einfache ©eftalt (fugelig,
linfenförmig, fegeiförmig, eiförmig u. f. to. ) ; er befteljt, toie bei alten S^abioiarieit, au§ graei oerfdjtebenen
jgauptteilen, bie burdj eine bünne, fefte £aut getrennt finb. Ser innere Seit, $ entra Ifapfet, um=
bie
fd) ließt ben runblidjen 3ellfern; ber ändere Seil, baö (Salpmma, bitbet eine ©allertljülle um ben erfteren
unb wirb oon ben gatjtreid^en, uon biefem auSftrablenben ©d^einfüjsd^en ober ^feubopobien burd)brod)en
(fjier rticBt bargefteltt). Sie oerfiefelte farte ©cfiale, raeldje uon ben teueren an ber Oberfläche be§
(Salinnma auSgefdjieben totrb, befitjt eine fefjr mannigfaltige unb gtetlicfje ©eftalt. Sie meiften ^>()äo=
Safet 1 ftellt Vertreter uon brei oerfcfiebenen Familien ber Sßfjäobarien bar: $ig. 1 —3 (Siv=
$ig. l. Circogonia icosahedra (Haeckel). uielfeitigen geometrifdjen Körpers, beffen ©den fämt=
Jfamilie ber (EircoporibBit. tid) in eine &ugelfläd)e fallen. Sie gleichen brei=
Sie <Sd)ate §at 0,7 nun Surdjmeffer unb bie edigen ^lädjen (32 — 40) finb oertieft unb bttrd)
$orm eines regulären $fc>faeber§; fie ift begrenzt erhabene Seiften getrennt. 3luS ben (24 — 30) pgra-
uon gioangtg gleiten breiedftgen ^läc^en, auf benen mibalen ©den erbeben fid) Ijoljte 3(abiatftad)cln mit
fid) gierlid)e, netzförmig uerbunbene Seiften erbeben. gebrefjten Tanten, befettf mit ilicfettoimperu; bie
(Sine oon biefen ©rengflädjen (in ber Glitte) geigt 33afiS jebeS (Stad)elS ift uon fünf bis fed)S Sßoren
eine größere Öffnung, mit fedj§ 3ärjneit beraaffnet. umgeben, feine äußere ©pt|e oon fünf bis fed)S
£Bon ben gtoölf ©den beS geometrifd) regelmäßigen Stapeln. 3n ber ÜDiitte ber $igur ift bie größere,
ilörperS geben gtoölf fjofjie ftral)lige <Stad)eln ab, oon adjt bis graölf Häfjnen umgebene 3Jlünbung ber
bie an ber 33afiS oon einem ^orenlrang umgeben Sdjale fidjtbar.
^orm eines enbofpbärifdjeu ^olncber!?; b. I). eines rabialer £auptftad)el. 2lußerbem ift bie gange
©berjfäcfje ber ©djale mit fe^r galjlreidjen nabcl= $tg. 5. Medusetta tetranema (HaecM).
förmigen 33eiftadjeln beroaffnet. JamtltB bzx Wltbnjztübtn.
f^tg. 3 a. ©in Sßorenfrang berfelbcn Schale, S)ie gtod'enförmige ©d)afe, von faum 0,i mm
ftärfer üergröfjert. Surdjmeffer, trägt oben einen geraben, bornigen
4. Cortinetta tripodiscus (Haeckel). gatfjdjen; biefe finb §o§l, gegliebert unb auf ber
JTamtltß ber JföEbujEff iben. Stufsenfeite mit einer 9feü)e üou ftarfen ^Dornen be=
£>urdjmeffer, trägt oben einen geraben fegeiförmigen $ig. 6. Challeiigeria uiurrayi (HaecM).
von breiäftigen ÜRebenftadjeln befe|t. SDie 2tuf?en= fefyr §ierlidjer ©itterftruftnr; oben öffnet fie fid) burd)
feite ber ©focfe unb be§ ©ipfeUjorn§ ift mit liefet? eine 9Jiünbung, bie üou einem breiten, einem £>al3=
roimpern befe|t. $m Innern ber ©d)a(e ift bie fragen ä()nlid)en ^eriftom umgeben ift; ber ©eiten=
runblidje 3 en t™W'tpf^ fidjtbar, mit einem großen raub biefe§ Fragens ift mit fed)§ ftarfen ©tad)eln
(uiete Siufteolen enttjattenben) geUfern. Unten öffnet bewaffnet. $m Innern ber ©d)ale ift in ber unteren
fid) biefelbe burd) eine 9Jlünbung, au§ roeldjer bie ,§älfte bie linfenförmige ,3entraffapfel fidjtbar, üou
Phaeodaria. — ^oßvßraßlmge.
I
;
(£afeC 2. Crlobigerina.
Thalamophora. Kammerlütge.
i?famm ber Mvihxz (Protozoa); IpaujtfR'Iafpe bsr IDurpIfüfjBr (Rhizopoda); — Maße bsr
M amm £ r 1 i n g B (Thalamophora) legion b:er ^iebmanbigEU (Foraminifera obEt Perforata).
Sie Jämmerlinge biefer Safel gehören gu ben ©iebwanbigen (Foraminifera), bereu Jat&
fct)afc oon fehr gasreichen, feinen Sötern (ftdjtbar in fyig. 3, 11, 16) fiebförmig burd)brod)en ift; burch
biefelben treten bie feinen beweglichen plaSmafäben beruor, raeldje von bem cingefdjloffcnen eingelligen
SBeidjförper auSftrafjlen; biefe Sdjeinfüfjchen bienen foraohl §ur Ort§bcwegung als gur StahrungSauf nähme.
§ier finb nur bie Jalffdjalen obgebilbet, bereu $arbe balb weif} ober gelb, balb rot ober braun in üiclen
Stbftufungen ift. ^ti frül)efter Sugenb finb alle $oraminiferen einfammerig (Monothalamia), wie eS
bleibenb Lagena ift ($ig. 17 — 20). (Später fe^t bie Schale gewöhnlid) gahlrcidje Kammern an, bie an
©röfjc beftänbig gunehmen unb buref) poröfe @d)eiberoänbe unüottftänbig getrennt finb. Siefe 3SteIfam=
merigen (Polythalamia) erreichen gum S£eit eine anfelmlidje ©röjjje; fo haben g. 33. bie größeren 2lrten
fyig. l. Nodosaria spinicosta (d'Orbigny). uom Staube gefeben; oben ift bie SäKünbung ber legten
welcher 16 flippen ftrablenförmtg auslaufen. Sie Jammern beefen fid) mit bem hinteren Staub.
Jammern
Sie Schale ift 1 mm lang, göpfd)enförmig,
Sie Söänbe ber finb tran einer Sieibe
fyig- 4. Cristellaria echinata (d'Orbigny). Ser. weiche, aus Protoplasma gebitbete Jörper
Sie linfenförmige, btf'onuejre Schale hat 2 mm beS eingelligen Sthigopoben, weld)er in ber in $ig. 7
Surdjmeffer. Sie Scheibcwänbe ber Jammern glet= abgebilbeten Jalffdjale eingefchloffen ift. Sie Sappen=
d)en perlfchnüren unb laufen am Staube in einen reihen ber eingelnen Jammer Füllungen=
entfpredjen
rabiaten ©tgdjel aus. fyig. 4a. Siefelbe (Schale ben Sdjli^rcihen ber Jalt'fdjale ($ig. 7).
$ig. 9- Nummulites orbiculatns (Ehrenberg). Kammern finb A= förmig unb reiten aufeinanber;
Sie linfenförmige ©djale (25 mm Surdjmeffer) einige laufen Ijinten in einen ©tadjet aus.
meldte 311
fo
SEcmfenben in
bie
einer Spirale
fte§t,
aufgerollt
Sie linfenförmige ©djale (uon 1 — 2 mm
Surdjmeffer) gleidjt einem Spornrabe. Ser Stußem
fjtnteretnanber liegen. Sie inneren, älteren Kammern
raub ber fpiralig georbneten Kammern ift in feulen=
finb bebeutenb {'(einer als bie äußeren, jüngeren.
förmige raufje ©trauten uerlängert.
Sie fdjeibenförmige ©djale erfefteint burd) ftraljligc
üEßeßen ein wenig gebogen. Sie uerfteinerten ©djaten fyig. 15. Tilioporus baculatus (Carpenter).
fpiralig um bie 2ld)fe beS Tegels gruppiert finb. 2ln $ig. 19. Lagena aenticosta (Renss).
ber jüngften größten Cammer fteljt man oben bie Sie fugelige ©djale (uon 0,3 mm Surdjmeffer)
fdjräge fd) Unförmige SRünbung. Sie Ijintcren üftän* ift oben in einen furgen £>alS auSgegogen unb geigt
ber ber Kammern finb ftad)elig. außen 10 — 12 kippen, in 9)icribianbogen uerlaufcnb.
grig. 13. Frondicularia alata (d'Orbigny). $ig. 20. Lagena spiralis (Brady).
Sie fladje ©djale (Sänge 3 mm) l;at bie ©e= Sie eiförmige ©djale (0,5 mm Surdjmeffer),
ftalt eine§ $ädjer§ unb ift <w§ einer einzigen 9(cil)e oben in einen furgen £>als ausgesogen, geigt außen
uon Kammern gufammengefetjt (tuie $ig. 1). Sie 8 — 12 in ©piralbogcn uerlaufcnbe Stippen.
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 2 — Globigerina
Thalamophora.
I
^CtfeC 3. - Stentor.
Ciliata. Wxm$zxün$t~
5famm öer Mxtizxt (Protozoa); — Ifauplftlafle ber Unfufionslierß (Infusoria); - Klajje
55er Körper ber äöimperlinge ober SÖimperinfuforien (Ciliata) befteljt au§ einer einfachen Qtfte,
bie gang ober teilraeife mit beraeglidjen SSimpem bebedt ift. Siefe 2Ötmpern (Ciliae) bienen forootjt gur
£Drt§beraeguug (©cfyroimmen ober ^riecfjen) al§ gum Saften unb gum «Strubeln im SBaffer; baburd) roirb
Sftujrung unb ©auerftoff bem 3ellenlörper gugcfütjrt. Sie meiften 2Bimpertierd)cn fdjroimmen frei im paffer
umfjer @ig. 1 — 6); anbere tieften fidt) geitraeilig an ($tg. 7, 8); mottle fitjen bauernb feft (fyig. 9 — 15).
SSon ben (enteren treiben uiele ^nofpen unb bilben fo oergracigte 3cftfevcine (ßöno&ten, $ig. 11 — 15).
ber HJiünbung ber glockenförmigen <Scf)ate Ijeroortritt, §al§ einen lugeligen .^opf.
Sie fegeiförmige t)avte ©d)ale t)at faft bie ©e= f$Sg. 7. Stentor polymorplius (Ehrenberg).
ftalt einer päpftlidjen Siara unb ift gitterförmig Jfamilte ber ^lentoriben.
üou Södjern burd)brod)en. Ser garte, fdjlan! kegelförmige Körper biefeS
Sie ©cfjale ift mit fletnen $iefelfteincf)en belegt ©ine ©ruppe uon fieben feftfi|enben Srompetem
unb fjat bie ©eftalt einer fdjlanfen ©lode, bereu tierdjen, in uerfdjiebeuen 3uftänben ber stammen*
3tanb unten uerbreitert ift. giefjung.
$ig. 9. Freia ampulla (ClaparMe). einer Vorticella gleicht ($ig. 10). ©ie 3Jht§fel=
JTaiiriliE Ott ^JenioribEn. fäben in ber 2ld)fe ber einzelnen ©tiele finb &fte
©er garte, fdjr beraeglidjc £eib bev gelle i"ft be§ gemeinfamen 9Jiu§feIfaben§ im üpauptftiele ober
btdjt bewimpert unb oben in gtoet gröfje 9Jamblappen ©tamme, fo bafj bei einer gufammengieliung beSfetben
gcfpatten, von beren 9tanb eine ftärfere 3Bimper= alle einzelnen 2ifte fid) gleichzeitig fontraljieren.
fpiralc ausgebt. Unten fifct bic dornige eiförmige Siefen 3uftanb ber totalen ^ontraftion §eigt $tg. 12.
farot, auf bem 23oben feft; if)r bünner £>at§ ift non $ig. 13. Epistylis flavicans (Ehrenberg).
fyiö- 10. Vorticella conyallaria (Ehrenberg). äfmltdj bem oorl)ergef)enben ($ig. 11); aber bie
jramtltß Ott ©DrttrBUtbBn. bünnen, fteifen ©tiele ber gellen finb nidjt beraegtid),
(Sine ©ruppe uon ©loclentierdjcn, toeldje mittels oljne 2Ru§felfaben. groifdjen oen glocfenförmigen
bünner f'ontraftiler ©tiele auf SBafferpflangen auf= 2Bimper§ellen fi|en ^ibioibuen, roeldje in ©etbft=
filmen, ©er ©tiel, in beffen Sldjfe ein 9)ai§Mfaben teilung begriffen finb (Verteilung unb Sldjtteilung).
gebogen toie ein Slortgtetjer, bei anberen auSgebeljnt. gig. 14 u. 15. Zootliamnium arbuscula
©in baumförmiger 3eunerein (Coenobium), fdjirmförmig. 2lud) £>ier enthalten bie ©tiele einen
äljnlid) einem ^ßolpenftocf (Cormus), §uf anmiete 9Jat3felfaben, ber fiel) §ufammen§ief)en fann. $ig. 14
Diatomea. SrfjatfifeUing^
^famm b£r lürpflanjEn (Protophyta); — ^aupfMap bßr JIIgartBn; — Majpe ter
IE>tafomBBit (£tt)ad)lzl- ohsx BiBfel-BIgarän).
Sie Diatomeen ober ©djadjtellinge bilben eine formenreid)e klaffe von eingelftgen Urpftangen,
toeldje maffenfjaft foraoljl im ©üjjroaffer aU im üüieere leben; über 2000 Slrten firtb befannt. ©ie
jeirfjnen fief) vov anbeten $)3rotopl)i)ten burd) bie SBilbung einer gicrlidjen, graeif lappigen föicfelfdjate au§;
bie beiben Hälften ober klappen berfetben üerfjalten ficE> raie eine ©djadjtel nnb iljr Sedel. Sie obere,
etroa* größere JQälfte, bie Secfelllappe, greift mit einem breiten 9tanbe, bem ©ürtelbanbe, über ben 9tanb
ber unteren größeren §älfte, ber ©d)ad)telflappe, hinüber. Sat>er b,at jebe ©d^ale jroei fein; uerfdjiebcnc
2lnfid)ten, bie parallele (Ijorigontale) Soben= ober JQauptfette @ig. 1, 4 je.) unb bie ringförmige (üerti=
fale) ©ürtet^ ober 9?ebenfeite ($ig. 20, 21 je.). Sie erftere ift metften§ burd) fein; §ierlid)e ©fulptur
auSgegeidmet: kippen, Seiften, gelber, Börner ac. ©ie ift uon fel;r feinen ^oren burd)brod)ett. Sie
meiften Siatomeen finb fef)r Kein, fdjraeben frei im 3Baffer unb bilben einen raid)tigen 33eftanbteil be§
^lanfton; anbere Strien finb burd) ©allertftiete am SSoben bef eftigt. 23iele Slrten bilben ©önobien ober
3elluereine, inbem bie burd) Seilung entfteljenben Soditerjelten in .ßufammenljang bleiben. 2llle auf biefer
Safe! abgebilbeten Slrten gehören gu ben einfam lebenben (5)ionobien) unb frei fdjraimmenben. Sfyre ©dualen
finb metft burd) eine feljr regelmäßige geometrifdje ©runbform auggejeidmet: §roeifeitig ($tg. 2, 3, 10),
breiftrafjlig @ig. 1, 4, 22), oierftral)lig ($ig. 7, 9, 11), fünfftraljlig ($ig. 5), uielftraljlig ($ig. 16).
Ser lebenbige, raeidje ^ellenförper, roetdjer in ber ©djale eingefd)loffen ift @ig. 15), s
enthält in ber Utitte
einen Betlenfero; oon ber feinen s$laömafd)td)t, bie itjn umgibt, ftral)len uergraeigte ^taSmafäbcn au§,
raeldje bie ftrömenbe 23eraegung ber lebenbigen ,3eIIfubftauä geigen. 3m ^la^manet} gerftreut liegen niete
(Sljromatellen ober gttrbtorner; tfjre grüne ^arbe ((Sljloroplmlt) rairb meiften§ burd) einen gelben ober
^ ;
^afet' 5. - Ascandra.
Calcispongiae. JSalkfditoämme*
4?famm i>ßr ^tfjroämntB (Spongiae); — Maf]fe ber KalnfrfpnämntE (Calcispongiae).
Sie $atffd)toämme (fämttid) auf bem SSoben be§ 9)Zeere§ tebertb) geid)nen fid) oor ben übrigen
©pongien baburd) au§, baß fie Nabeln non fofjtenfaurcm 3Mf in ifjrem ©eroebe ablagern. Sie einfadiften
formen biefer Maffe finb fteine, einer ©afträa ätjnüdrje 23täM)en (Olynthus) ;
geroötjntid) bilben fie Keine
©töde ober formen, bie au§ jarjtreicfjen fotdjer btä§d)enförmigen Sßerfonen gufammengcfeijt finb.
Die äußere $orm unb innere ©truttur ber ^attfdjraämme ift oft fe£)r gterlid) ; bie ($röße betragt
meiftenS nur roenige 9)ittlimcter, IjödjftenS einige 3eutimeter. Sie 2(rten, roetdje auf biefer Safet, fd)mad)
uergrößert, bargeftettt finb, gehören gtüei nerfdjiebenen Drbnungen an, ben 2t§conen unb Spconen. Sie
Ascones (bie tubutöfen ober röhrenförmigen $atffd)roämme, fytg. 1 — 3) finb bünnraanbige ©d)(äud)e
mit poröfer 2Öanb, bie burd) breiftr adlige ober uierftrabjtge (fetten einfache) iMf'nabetn geftütjt rairb. 33atb
leben bie Simeonen ifotiert, als einjetne ^erfonen (Olynthus, ätjntid) $ig. 10); batb bitben fie gierlidje
©töddjen ober formen, ftraudjförmig au§ nieten -^erfonen gufammengefeijt (?yig. 1— 3).
Sie Sycones (bie ftrobitöfen ober gapf enf örmigen ^alffcfjroämme, $tg. 4 — 13) finb bictroanbige
Körper, au§ uieten 2t§con=^>erfoncn gufammengefeitf, raetdie regelmäßig um bie gentrate 2ftagcnt)öt)te eines
"JftuttertiereS georbnet finb, äfmtid) wie bie SSlütenfnofpen um einen Tanncngapfen ($tg. 8, 13). 23ei
alten ^atffdjmämmen tritt ba§ ©eeraaffer mit ber 9M)rung burd) feine ^oren ber £>berf(äd)e ($tg. 10)
ein, burd) eine größere SJambuug (Osculum) au§.
©in gierlidjer, einem Tannenbaum ät)nüd)er ©in fotbenförmiger ©t)con (mit ,3apfenftrui;=
©tod, roetdjer attfeitig reid) nergroeigt ift unb au§ tur), gufammengcfcljt au§ gatjtreidjcn fegeiförmigen
3at)treid)en fteiuen fpinbetförmigen ^erfonen beftetjt, ©d)täud)en, meldje in bie gemeinfame 3entralt)öt)te
jebe mit einer SJiunböffnung. rabiat münben. Siefe öffnet fid) oben burd) eine
©bene tiegenben 2(fte tragen fieberftänbige ^erfonen. ©in traubeuförmiger ©tod, ber au§ einem
3mei nierftratjtige anferförmige üatfnabetn, bei Sycurus primitivus ($ig. 6) getrennt blieben,
roeldje gum 3>eranfern be§ ©t)con;©d)roamme3 im finb t)ier mit ben Tanten bergeftatt uerraad)fen, baß
©d)tamme be§ 3JieereSboben§ bieneu. i fie ad)tfanttge ^riSmen bitben, unb baß groifdpen je
oier anftoßenbcn ^öljren üter Keinere, oierfeittge fteljt man vier Heinere, oierfantige 3roifd)enfanäle,
3uHfd)enf anale übrigbleiben (oergX. $ig. 11). üftedjtS burd) roetd)e ba§ Söaffer einftrömt. Sie ,3tt)ifd)en=
ift bie Hälfte ber oorberen Säftagenmattb |erau§; roänbe finb burd) breiftraljlige Svalfuabeln gefügt.
gefdjnitten, um bie fie burd)fei$cnbcn ©traljKanäle Sic innere $lädje ber ad)tfanttg=priymatifd)en iWöfjren
§u geigen. Sie SDhmböffmmg (Osculum), oben, ift mit einer ©d)id)t oon ©eißetgeEen auSgeftetbet.
einem fjortgontalen unb einem oertitalcn. gag. 12. Sycaltis perforata (Haeckel).
$ig. 10. Sycandra compressa (Haeckel). ben 9iö()ren. $n ber SJiitte ift eine kugelige ©igelte
Duerfdjnitt burd) eine ad)tfcmtige 9iabialröf)re raeld)en ber ©intritt beS SöafferS burd) breifantige
be§ ©ncon $ig. 8, ftarf vergrößert. gmifdjen om 3mifd)enfanäle erfolgt. Oben fiel)t man bie freiS=
oier anftoßenben (nur teittoeife bargcftellten) 9iöl)ren runbe Sliunb Öffnung (Osculum).
HAK
Hdccki-J ,
Kunstformcit der Natur. Zur Tafel 5 — Azcawh-u.
Calcisponglae. — ^aöifc^wämme.
Haeckel, Kumtformen der Natur. Tafel 5 — Ascandr
Calcispongiae. — ^aCßfcf?nuiirurte.
^ctfeC 6. - - Tubuletta.
Tubulariae. Bül|r?ttimlg|jett*
Sie £>r)bratiere (Hydrozoa), roetdEje meiftenS im 9)ieere leben, treten geraölmltdj in groci ocr?
fd)iebcnen Spauptformen auf: einer feftfitjettbcn ^olppenform oon fefjr einfadjetn Körperbau ($ig. 5 — 12)
unb einer frei fd)totmmenben 9Jiebufenform oon fjöfjcrer ©rganifation ($ig. 1 — 4). 35eibe formen finb
bei ben meiften .öpbratieren burd) ®eneratiott§raed)fel (9)ietagenefi§) oerfttüpft: bie ^olppen entfielen cm§
ben befruchteten ßiem ber 9Jcebufett; biefe hingegen entfteljen burd) ^nofputtg au§ ben ^olppen ($ig. 9, 11).
^ebod) gibt e§ and) «tele -^olppen, raeldje feine 9)iebufen bilben, unb oiete 9Jicbufen, au§ beren ©tern
toieber SJtebitfen fjeruorgcfjen (burd) £>ppogenefi3, oljne @encration§rocd)fel). 5Dte ^olppen, raeldje auf
biefer Zafel bargeftellt finb, §eid)nen fid) meiftcnS burd) fdjöne rote, orange unb gelbe Färbung au§;
fie gehören gur Örbnung ber 9iö£)rettpoli)pcn (Tubulariae, $ig. 5 — 12) unb ftefjen in ©eneratiou§=
$ig. l. Codonium codonopliorum (Haeckel). bie (Ster entfielen. Unten ift ber 9Jatnb geöffnet.
Jäntljontebufe aua ber Jfanttlte ber (Eobontben. Sie oier langen Zeittafeln finb perlfd)tturförmig,
ber eiförmige 9Jcagenfacf f)erab, oon beffen ©runbe $ig. 4. Sarsia tllblllosa (Lesson).
oier ^abialfanäle §um ©d)irmranbe gefjett. 2ln
Siefelbe 2lntl)omebufe ($ig. 3) oon unten ge=
biefem fi|en oier aufgerollte $angfäben ober Zen=
fel)en, ftarf pfammengejogen, nad) ©ntfernung bc§
tafeln, an beren ©runbe §a[)lreid)e fleine 9Jiebufen
3Ragenrol)re§. Surd) bie enge zentrale Öffnung fieljt
$ig. 2. Dipurena dolichogaster (Haeckel). ber oier perrabialen Kanäle. Siefe uereinigen fiel)
3Rnff)omebufe aua ber Jamtlie ber QToboniben. unten in bem quabratifd)en Siingfanat, an beffen
$n ber 9)ittte be§ eiförmigen ©d)trm§ f)ängt oier perrabialen ©den bie oier Stugen liegen. Sie
ba§ fetjr lange unb bett>cglid)e 5)lagcnrol)r berab, ad)t gefieberten ^Blätter finb bie ftarf f'ontraljierten
meld)e§ oben eine ©djlingc bilbet, unten ©efd)led)t§= SJluSfeln ber ©ubumbrella.
anfdjroellungcn geigt, in benen ßter entftef)en. Sa, $tg. 5 — 7. Thamnocnidia coronata (L. Agassis).
too bie oier Zeittafeln oom Sd)irmranbe abgeben, Bijbropoltjp aua ber Jfamilie ber (Eubulcfttben.
filmen oier Stugen. Ser obere Zeil ber Zeittafeln gig.5. 2lnfid)t ber ^olppenperfon oon oben. Sie
ift feufenförmig, ber untere Zeil mit 5fteff erringen oeräftetten 33lä§d)en, ractdje im Crange bie gentrale
$ig. 3. Sarsia tulnilosa (Lesson). (©onaben). Sie feinen gefrümmten ?yäben be§
Jänffjomebnfe aus ber 3familie ber CHobontben. äußeren Üvran§e§ finb bie Zeittafeln.
£>n ber 5Mtte be§ eiförmigen 6d)irm§ Ijcingt gag. 6. ^ugenblid)e Saroe be§felben ^olppen,
ba§ fefjr lange 3)lagenroIjr l)erab, in beffen 2öanb frei im 9Jieere fd)ioimmenb. Scr einfache gafträa=
äbnlidje Rörperfad ift oben am SJiunbe von gmei Trauben (fcfjön rot gefärbt) finb bie ueräftelten ©e=
SentaMfröngen umgeben, einem inneren Heineren fd)tecf)t§ticre (©onopl)orcn). Sie entfpringen au§
unb einem ältfseren größeren. bem 9)iagenfacf be§ ?)Mi)pen groifd)en ben beiben
fyig. 7. 2'lltere Sarue beSfelben -polupcn, meiere drängen uon S£entafeln ober ^angfäben. Ser obere
fict) unten am aboralen ^ote auf bem SOIcereSbobeu fleinere $ran§ umfdjliefjt ben 9iüffel, an beffen Spi^e
feftgefe^t Ijat (Actinula). fid) oben bie 3Jtunböffnung befinbet. Sie ftärferen
$ig. 9. Corymorpha nutans (Sars). Sie beiben fleineren ^olupen (linf§) finb unfrud)tbar.
3fi;bropoh;p aus bßr JfamtÜB ber UTortjmorpbibEn. Sie brei gröfjeren ^polnpen tragen ©ruppen uon 9Jie-
Sie ^olnpenperfon ift im gangen fetjr einlief) bufenfnofpen. Siefe löfen fid) fpäter ab unb raerben
berjenigen ber uorljergeljcnben Slrt unb nur baburd) I
al§ fc^roimmenbe Sarfien gefd)led)t§reif ($ig. 3).
Ser gierlidje ^ßolup f»at bie ©eftalt einer $rucb> 351aftoftple tragen im oberen Seile ein SBüfdjel r>on
Tubulariae. — "glöfyvenpotypexx.
'gfafeC 7. — Epibulia.
Siphonopliorae. Sfaateijuallim*
35te &(affe ber ©toatSquoEen ober ©ipbonoptjoren tuirb gebitbet burd) eine Stngafjt uon pd)(t
intereffanten, an ber Oberfläche be§ 9Jleere§ fd)iuimmenben üfteffeltieren, raeld)e ftd) burd) bie blumenätjn=
lidje ©eftalt nnb bie anmutigen ^Bewegungen it)re§ garten Körpers au§§eid)nen; gugleicf) firib fie von
großer Scbcutung für bie roidjtigc $rage uon ber 2lrbeit§teitung (©rgonomie) nnb ber bamit per*
fnüpften ^ormfpattung (^otnmorpljiSmuS). 35er reife Körper alter ©iptjonopboren bitbet einen
Sierftocf ($ormtt§) nnb ift gufammengefe^t au§ galjlreicfien einzelnen, urfprüngtid) mebufenarttgen
^erfonen; biefe teilen fief) in bie oerfdjiebenen Arbeiten be§ SebeuS (Sd)iuimmen, ^reffen, SBeutefangen,
©mpfinben, ^ortpflangen) ; fie |aben infotgebeffen bttrd) 2tnpaffung fefjr uerfdnebene formen angenommen.
Sitte Körperteile ber ©iptjonopboren finb metjr ober weniger burd^ftd^tig, oft fdjön gefärbt, raie au§
buntem ©tafe gebitbet, babei fefjr empfinbtid) nnb beraegtid). 35te ©röfje ber meiften 2(rten fdjroanft
groifdjen getjn nnb neunzig 3cutimeter; bie größten formen erretcfien eine Sänge uon einem Sftetcr unb barüber.
$ig. l. Epibulia Eitteriana (Haeckel). enueitert, aber aud) augefaugt unb umgeftütpt tucr=
großen, mit Suft gefüttten ©dnuimmbtafe (iuetd)e oben je einer fitjt am ©runbe jeber ©augröt)re. Sie %zn-
burd) eine ©djeitetöffnung Suft entteeren fann) ft|t tafeln tragen eine Dteifje uon feinen ©eitenfäben
bid)t gebrängt eine ©efettfefjaft von gatjtreidjen ^cr= (Xenttllcn). 35ie $igur ift in boppetter natürlicher
fönen, uon uier üerfd)iebenen formen. Uumittetbar' ©röfje nad) bem Seben gegeid)net. 35iefe fdjöne ©tpt)o=
unter ber ©djroimmblaf e (^Jneumatopborc) nopborc ift gu ©t)ren be§ §errn Dr. Sßaul uon
befinbet ein Kräng uon Stüter benannt, be§ bod)t)ergigen ©rünberS ber
fief) jaljlreidjen, fdjtanfen,
perfonen" geigt an ber Oberfeite ber ©pi|c ein rote§ $ig. 2. Cystalia monogastrica (Haeckel).
Stuge (©celtuS). Unterhalb berfetben b^^öcn in Sine (Sijftonefte au§ bem Subifdjen Ögean (33etli=
ber 9Jiitte uier tauge rote Trauben tjerab, gufaim gemma, ßenton). 35icfe Keine 2(rt ift f ef»r äbnttdi
mengefefet au§ gat)lreid)en runbtidjen ^Beeren, ben ber uort;erget)cnbcn unb uietteiefjt nur eine Sarue
männtidjen unb raei6tid)en ©efd)tcd)t§pcrfonen ober ^ugenbform berfetben. ©ie unterfd)eibet fid) uon
(©onopboren). 3)ie fed)§ größeren gelben S£iere finb ber elfteren burd) ben einfacheren Sau ber Keinen
bie grefjperfonen ober ©augrötjren (©iptjonen). ©d)roimmbtafe unb befonber§ baburd), baf3 nur eine
S)urd) tfjre burd)fid)tige ^agenraanb fd)immcm bum eingige ©augröbre (©ipbon) uorbanben ift, mit
fetgetbe Seberbrüfen burd), bie gur 3>erbauung ber einem ^yangfaben. 35ie SSafiS biefe§ getben „^re^
9?at)ruug bienen. 3)iefe rairb unten burd) ben fetjr poppen'' ift oben uon mehreren roten ©efdjtedjt^
bet)nbaren 5!Jiunb aufgenommen, raetdjer trichterförmig trauben umgeben. 3)ie f^igur ift adjtmal uergrö^ert.
gag. 3 — 6. Salacia polygastrica (Raeekel). gentrate Scheitelöffnung ift uon einem Crange uon
3. ©tue ©pftonefte au§ bem 3tttantifd£»en ad)t roten Pigment Wappen unb uon ftrahltgen
Dgean, m'ermal öergröjsert. Slm oberen ©nbe be§ Ian= äRuSfeln umgeben, bei beren 3ufammen§ieljung Suft
gen, röhrenförmigen, fel;r beweglidjcn Stammes fte£)t ausgetrieben wirb. SDer Sierftod wirb baburd)
eine eiförmige Sdnoimmblafe (^neumatophore). fdnuerer unb finft im Söaffer unter; will er wieber
Sm Innern berfelben ift eine weifse Sitftf tof cfje ficf)t= auffteigen, fo wirb Suft au§ ber SÖanb ber
bar (^neumatoenfte), welche burd) eine ©Heitel* ©djroimmblafe abgefonbert unb biefe auSgebelmt.
Öffnung oben Stift entleeren tarnt; unten Rängen an $ig. 6. ©in ^ormibittm ber Salacia. Sie
ihr gahlreidje Borten (uergl. $ig. 4 unb 5). 2tn ^erfonengruppe (ftärler ucrgröfjert) geigt, am Stamm
bem langen (Stamme ftijeu in regelmäßigen 2l6ftänben anfi^enb, gmei gelbe Sipljonen (ober grefjpolupcu)
gahtrcidje Svormibicn ober Sßerfonengruppen, beren linfS mit gufammengegogenem, rechts mit geöffnetem
Steife unb ©röfje uon oben nach unten gtittimmt. 9Jhtnb; burd) bie 9Jiagenwanb fdjimmern bie gelben
SebeS ^ormibium ift aus mehreren ^erfonen §u- Seberbrüfen burd). 2ln ber S3afi§ jebeS Siphon
fammengefe§t, uier bis ad)t gelben Saugröhren fitjt ein langer, geringelter ^angfaben mit 9ieffet=
(Siphonen), mit trichterförmigem üUhmbe unb einem fnöpfen (Sd)ttt$tuaffen). 3 ra if^ e tt beiben Siphonen
feinen ^angfaben, ferner fed)S bis gwötf fpitjen |ängt eine rote ©efdjtechtstranbe herab, gufammem
fpinbetföratigen Saftern (^alponen) unb mehreren gefe|t aus gahlreidjen (roten) bimförmigen männ=
roten traubenförmigen ©efd)led)tstieren (@ono= liehen ^ßerfonen unb aus wenigen großen weiblichen
phoren). ©efd)led)tStieren (unten in ber SDiitte eins mit einer
$ig. 4. Sdjwtmmblafe ber Salacia, in fjo= 9Jlebufcnglode). 3wifd)en oem betberiet ©efd)led)tS=
rigontalem Qucrfdmitt (in ber SJiitte), adjtmal uer= perfonen fi|en gahlreidje, fel)r empfinbliche unb be;
gröfjert. SDie gentrale Suftflafdje ift uon ad)t lottern wegliche (gelbe) Safter ober ©efühtSperfonen ($}M=
bufdjeln umgeben. ponen). SDiefe $igur geigt nur einen Seil beS ^or=
%\%. 5. ©chmtmmblafe ber Salacia, uon mibium, uon welchem bie SDceljrgahl ber perfonen
Discomedusae. Sd^ibttiquallen*
Sie $a[)nenmünbigen (©emoftonteu) bilben eine befonbcre Untere rbnung ber ©Reiben qua Ken
ober 2)i§comebufen, au§gegctd)net burd) bie ©paltung be§ 3Jhtnbe§ in r-ier ftattlidje, oft einer flattern*
ben ^abne ober einer faltenrcidjcn ©arbine äl)ttlid)e SPhmbarme. SDtcfc garten, meiften§ burd) gicrüd)e
©eftaltung unb präd)tige Färbung auffaUenben ©djirmquallen fd)rotmmcn in großen ©d)aren an ber £)bcr=
ftädje bes 9Jleere§. 3)ie ©djroimmberoegung roirb beroirft burd) 3Jht§feln, roeldje fid) au ber unteren
#läd)e be§ freiörunben ©d)irme3 (Umbrella) ausbreiten. 2lm 9tanbe ift biefer ©d)irm ober bte
©d)tüimmfd)etbe in 8 — 16 (biSraeilen 32 ober meljr) Sappenpaare gefpalten; gtnifdjen ben beiben Sappen
jebeS ^aareS filjt ein ©inneSfolben (Rhopalium), gufammengefet5t ctu§ einem Singe, einer ©eljörblafc
unb einer 9iiedjgrube. 3)agn)ifd)en fifeen am ©djirmranbe tauge beroegltdje Sentateln ober ^angfäben.
3n ber 9Jatte be§ ©d)irme§ liegt bie zentrale SRagentjöljle, oon meldjer 8 — 16 ober mebr ©traljtf'anäle
ober rabiate Safd)en gegen ben 9tanb «erlaufen. $n ber 9Jlitte ber unteren #läd)e (Submnbrella) öffnet
fid) ber 9Jlagen burd) ben SSJlunb; bie nier (perrabiaten) 9)ütnbarme, raeldje bte Öffnung umgeben, ftnb
fetjr bcraegttd). 3tt>ifdjen benfelben liegen uier (tnterrabiale) ©efd)led)t§brüfen ober ©onaben.
$ig. l. Desmonema Aimasethe (Haeckel). feinfinnige $rau (geb. 1835, geft. 1864), roeld)cr ber
©ine ©emoftome aus ber Familie ber 6t) a= SSerfaffer biefeS ^afelroert'eö bie glücflidjften $al)re
uertieft unb mit 16 ftral)ligen, gefieberten kippen $tg. 2. Desinoiiema Aimasetlie (Haeckel).
uergiert. $on ber unteren $tädje benfelben bangen 2)er ©djirm (Umbrella) oon unten gefcl)en,
in ber 9JUtte oier garte blaue „^Jiuubgarbinen" Ijerab, uad) Entfernung ber meifteit 2lnl)änge. $n ber üBfttte
breite äftunb läppen, bie am staube unten ftarf ge= ber Unterftädje (Submnbrella) ift ba§ 9Jatubfreug
träufelt unb in niete feine galten gelegt ftnb . 9ied)t§ fid)tbar, beffen enge gentrale Öffnung in bie 9ftagen=
unb tinf'S baoon fiel)t man groei oon ben mer (inter= l)öl)le fül)rt. £8on ben oier faltenreidjen Söiunbgarbinen,
rabiaten) orangegelbeu ©onaben, aufgehängt an roeldje bie fd)tnalen ©djenfet be§ SJhmbf'reugeS um=
garten bünnen bellgelben ©d)ürgcu. 2)ie gal)treidjen, geben, ift nur bie untere ermatten. ^Red)ts ttttb linfs
feljr langen unb beraeglid)en ^augfäben finb in oon bcrfelben fiel)t man feilte rote parallele Siuicn,
ad)t abrabiale 35üfd)el gruppiert. 3)er ©pegieSname bie girfularen ^afergüge beö ftarfen SiingmuSfctS
biefer prad>toollen 3)iScomebufe — einer ber fd)önften ber ©ttbumbretta. £>on ben 16 9Jtügentafd)cit
unb intereffanteften unter allen 9Jiebttfen — oerautgt (oon raeld)en oier oben red)ts fid)tbar finb) gel)en
bie Erinnerung an 2tnna ©etfje, bie l)od)bcgabte fein ocräftelte ©rnäl)ritngefanäle in bie 16 9tanb=
läppen fjinein. Swifdjen ben beiben Staublappen fattälc, roeldje uom gentraten 3Jiagen gu ben Zeittafeln
jebe§ SßaareS liegt ein bunflcr ©titnesfolbcn (Rho- unb ©inneSfolben gefjen, ftnb am ©djirmranbe burd)
palium). 2inU oben ift eine uollftänbigc ©onabc einen gerounbenen Siingfattat nerbunben. 3lu§ ber
erlalten, eine gierlidj gefaltete orangegelbe öef$led)t§- fonfaoen unteren ©djirntflädje (Subumbrella) tritt
fraufe, aufgehängt an einer garten Ijeflgelben ©djürge ein furge§ 30hmbrol)r fjeroor, raeldjcS in üier ge-
(Sine ©etnoftonte au§ ber gatnilte ber $lo§= ©ine ©emoftome au§ ber Familie ber et a
culiben (au§ bem Sftbifdjen Ögeatt), in natürlidjer giben (uon ©mnma) ; piermal verfeinert. Sie
©röfie. Sie fonuere obere fytäd)e be§ ©djirmeS fonuere obere ©d)irmfläd)e (Exumbrella) fd)iitücft
(Exumbrella) ift burd) einen adjtftraljligen ©tern ein rotbrauner ©tern mit 16 breiten ©trafen.
au§gegeid)net, beffen Straelen gegen bie ad)t Sinnet 3it)ifd)cn biefen Labien fd)iinmern Zeile ber unten
fotben (;Hl)opalien) be§ ©d)irmranbe§ gerietet ftnb. gelegenen ©efd)led)töbrüfen (©oitaben) Ijinburd).
9Jttt biefen Sinnesorganen roedifeln regelmäßig ab üBont gelappten ©d)initrattbe l)ängcn 24 fabem
ad)t abrabtale, lange, rote Zeittafeln ober fyü£;[fäben, förmige Zeittafeln Ijerab. SDte üier langen roten
Sie Figuren biefer Strfet ftellen au§fd)lief3lidj bie feften inneren JMfgerüfte üon f cd)§ftratj tigen
Korallen ober SBlumenpotppen bar, von benen bie tebenbigen 2Beid)teile entfernt finb. Sic meiften Figuren
geigen einzelne ^erfonen ; nur $ig. 1, 8 unb 9 [teilen ©töde ober formen bar, bie au§ uiclen einzelnen
^erfonen ober ^otppen gufammengefctjt finb; $ig. 12 nnb 13 finb fteine Seite r»on formen.
Sie igeratorallett bilben eine formenreiebe Orbnung in ber großen Stoffe ber <S?orallcntierc, raeldje
fämtlid) ba§ 9Jieer beroolmen. Sie Safe! ftettt eine SluSraal)l foldjer fed)§ftraf) liger ©ternf'oratlen bar,
unb graar nur ba§ innere fefte ^alfgcrüft, ba§ raeifie ©feiert. Ser bunte fleifd)ige Überzug, roetdjer am
tebenben ^orallentiere btefe* ©feiert bebeert, tft entfernt.
©leid) ben übrigen 2lntf)ogoen leben aud) bie §eraforallcn balb eingeht, in $orm tfolterter
^erfonen, balb in ©töden ober Tonnen oereinigt. Sie einzelne ^erfon befi|t fjier bie geometrifdje
©rttnbform einer regulären fed)§fantigcn ^>pramibe; bie f)e;ragonate ©runbflädje bcrfclben ift bargeftetlt
in $ig. 2, 3, G, 7, 14, 15. 3« ber 9Jcitte liegt ber Wlunb, roeldjer burd) ben ©djlunb in bie 9ftagenl)öl)le
füljrt. 5ßon biefer [trafen fed)» 9Jlagentafd)en au§, roeld)e burd) rabiate ©d)etbettmube ober ©epten mefjrfad)
geteilt werben; tt)re 2tnorbnung unb ©eftaltung ift im eingetnen feb,r mannigfaltig. $m altgemeinen
unterfdjeiben mir fed)§ größere ©trafen erfter Drbnung (£>auptftral)lcn ober ^ßerrabteit) unb fed)§ Heinere
graeiter Örbnung (3mifd)enftraf)len ober Suterrabien). 3 ra ifcf) en Reiben in ber 9)iitte liegen bie fd)roäd)eren
unb erfteren 24 ©trauten oierter Drbnung (SBciftrafjten ober ©ubrabien). ber ©citenanfid)t erfdjeint
bie einzelne föorallenperfon balb flad), fdjetbenförmig (#ig. 2a, 14a), balb l)od), teigförmig @ig. 4, 5). 3Jiit
bem unteren, ber 9Jhmböffnung entgegengefetjten ^>ole ber fenfrcdjten §auptadjfe ift bie s
^crfon ober ber
Sie ©töde ober formen ber ügeraforallen, raeldje meiften§ au§ feljr gal)lrcid)en, eng oerbunbenen
^erfonen (ober ^olppen) gufammengcfetrt finb, entfielen au§ einer urfprünglid) einfachen 5)3erfon burd)
raieber£)olte ^nofpuug ober unuollftänbige Teilung. Sfyre ©rnäljrung beruht auf oollftänbigem .Kommunismus;
benn alle 9fal)rung, raetdie bie etngelnen ^serfonen burd) ben ÜDhtnb aufnehmen unb in tt)rev 9)iagcnl)öljte
uerbauen, gelaugt uon ba in enge 9töl)rcn ober (SrnäljrungSf anale (©aftrof anale), meldte ben gangen
©tocl burd)giel)cn. Sie ©eftatt unb ©röfje biefer .Korallenftöde ift fe|r uerfd)tcben; balb finb fie baumförmig
uergmeigt (^ig. 1), balb ftraud)förmig @ig. 9), balb rafenförmig ober fetbft fugelig (^yig. 8). Sie ein*
gelnen ^crfoiten fiticn auf ben ©töden (rote 33lumen) balb roeit getrennt @tg. 1), balb eng beifammcu
(^ig. 9, 13); oft fliegen fie rettjenroeife fo gufammeu, ba^ fie lange, enge Später bilben @ig. 8).
Sie uerfallten öejcaforallen bilben burd) maffenf)afte ©ntraidelung in ben Sropenmcercn gal)treid)e
Unfein (Sttolte, Mftenriffe k.). %u<§ oerfteinert finb biefe Skiffe au§ früheren ^erioben ber (£rbgefd)id)te
mob^l erhalten, oft fo fd)ön, baf5 man alle @ingell)etten ber gierlid)en ©felettftruf'tttr cbenfogut roie an
lebenben Bieren erfennen fann. ©rofje ©ebirgSmaffen finb oft überraiegenb au§ foffilen JgeEaforatten
V J
%%q. l. Lophohelia prolifera (Pallas). bcr fdjcibcjiförmigcn ^erfon fpringen am Staube al§
©in 6aumförmiger ftorallenftod uon üftonoegen fed)§ ftarf'e Stadjeln uor; bie fcd)§ ^nterrabien finb
au§ ber $amtlic her 2lugenforallen (Dculiniben), an ber 33afi* Y=förmig gabelteilig.
mit gafjlreidjen ^crfonen, in beren ÜMdjeu bie fed)§ $ig. 8. Maeandrina fllograua (Lantarel).
üanptftrablen ftarfer ftnb aU bic übrigen. ©in lugetiger ^orallenftocf au§ ber Familie
©ine foffile ^oroEenperfon cm§ bcr Familie ber finb gut SBilbung uon tiefen, mäanbrifd) gerounbenen
töreifelforallen (Surbinoliben), au§ bem eocänen Jätern gufammcngef(offen, fo bafs bie einzelnen
Sonbontljon. 3)er Md) ift ein ftacfjcr Stern mit ^erfonen nid)t mein; §u unterfdjeiben finb.
$ig. 3. Cyathina cylindrica (Milne-Edwards). milie bcr 3)iabreporiben, mit fegeiförmigen Elften, auf
©ine foffile ^orallenperfon au§ ber treibe uon meldjen fein; gafjtreidje fleiue ^erfonen öidjt gebrängt
Belgien, au§ ber Familie bcr $rctfclforallen (Sur= fiijen. Unten in ber SJHtte ift ein 2lft rceggebrod)en.
btnoliben). Sie fed)§ primären $cld)ftral)len ($er= 10. Flalbelliim australe (Moseley).
rabien) finb ftärfer al§ bie fccb/3 fcfnnbären (^nter= ©ine Stcffeeforalle au§ ber Familie ber Sur?
rabien) nnb biefe länger al§ bie graölf tertiären binolibeu, mit langer 9Jhmbfpatte.
(Slbrabien). Seigeren gegenüber ftel)t innen ein
$ig. Ii. Flabellnni alabastrum (Moseleij).
törans uon groölf ^aliffaben.
©ine Sicffeeforalle au§ ber Familie ber Xur=
©ine Sieffceforatle uon fyloriba, au§ ber Familie #ig. 12. Thamnastraea arachnoides (Milne-
ber Gupfammiben. Ser becherförmige Md) geigt puölf Edwards).
flügetförmig uorfpringenbe §auptftral)ten. ©ine einzelne, fed)§ftrafjlige ^erfon nebft ben
(Sine Sief f cef oralle uon $loriba, au§ ber Familie be§ ©tode§, au§ ber ^amitte ber ©ternforallen
ber Surbinottben. Ser lilienförmige $etd) geigt unten (Slfträtben). $n ber Wdttz ber 9Jhmb.
fed)§ blattförmige, oben gtuölf bretfantige £>aupt= $ig. 13. Porites furcata (Lamarck).
ftrafjlen, abrocdjfetnb mit groötf üftebenftrafjlen. ©in ©tüddjen eine§ ^orallenftode§, au§ ber
$ig. 6. StephanophyUia elegans (Milne- milie ber ^orenl'orallen (Poritida). 9)ian fielet
s
Edwards). brei fed)§ftrafjlige ileldje ( ^erfonen), burefj l;ol;e
Sine fdjeibenförmige, foffile iilorallenperfon, au§ fcd)§fantige 9tab,men eingefaßt unb getrennt.
bcr Familie ber Stiffforallen (9Kabrcporiben). Sie ^•ig. 14. StephanophyUia complicata (Moseley).
fed)§ ^errobien (©trafen erftcr Orbnuug) tragen ©ine Xieffeeforalle uom Pacific, au§ ber Familie
gabelförmige Seitenäftc; bic fecf)§ Snterrabicn (©tral)= ber Mffforallen (^Rabreporiben).
ten gtoeiter £)rbnung) finb einfad)e Siippcn. ^ig. 14a. ©eitenanfidjt berfelben.
©ine Steffeeforalle uon $loriba, au§ ber $ami(ic ©ine Sieffeel'oralle uom ^aeifie, aus ber ^amilic
s
ber iftreifelforallen (Surbinoltben). Sie $errabien bcr JRiffforallen ('JRabreporiben).
HaecJcel, Itunstformen der Natur. Tafel 9 — Maeandrina.
10. - - Ophiothrix.
Ophiodea. Srijlanpnflterne.
Ser fünfftraf)lige Körper ber Sd)langenfterne, roeldje auf bem 9Jiecre§boben friedjeub leben, ift
burd) ein fefte§, retd) geglieberteS 5vatfffe£ett geftü|t. 23on ber fünfecfigen zentralen <3d)eibe beSfelbcn
gefjen fünf geglieberte Sinne au§, tueldje meiften§ fe£»r lang, beiucglid) unb mit ©tadjeln bewaffnet finb.
#ig. l. Ophiothrix capillaris (Lyman). Sinne finb mit langen bünnen ©tadjetn bemaffnet.
3lnfid)t uon ber S3aud)feite, breimal uergröfkrt. Sa§ £ier rairft fie bei ber 33erül)rung letdjt ab.
gelten bie langen unb bünnen .^alfftadjcln ab, tueldje 5ig- 5. Astroschema horridum (Lyman).
betueglid) unb fein gegatjnt finb; fie bienen fotuol)l 3tnfid)t ber gentralen ©djeibe uon ber 33aud)=
gum Sd)ut3e al§ gur ©rtsbetuegung. Ser größte feite, gtueimal uergröfwt. bie gentrale 9Jiunb=
gag. 2. Ophiotholia Slipplicans (Lyman). bialcn) Sinne ab (einlief) benjenigen uon $ig. 4);
gen fidjtbar.
$tg. 3. Ophiocoma rosula (Link).
©röfjc. Sie zentrale ©djeibe geigt fünf (perrabialc) Slnfidjt ber gentralen <3d)eibe uon ber diüdm-
^ßaare uon Ijellen breiedigen SMfplatten, bagtuifdjen feite, groeimal uergröfjert. i^on ber 2Jütte be§
bunfle (interrabiale) 9tei£»en uon flehten ©tacbetn. 9^ücfen§ geb^en fünf ^aar abrabiale kippen gur
Sie fünf taugen, fdjr betueglid)en unb gerbredjlidjen 23afi§ ber fünf perrabialen Sinne.
$tg. 8. PlllteilS paratloxus (Johannes Müller). tfig. 9. PlllteilS paradoxilS (Johannes Müller).
Sie pelagifdje, auf offener ©ee fdjraimmcnbc (Sine fpätere (SntmidetungSftufe berfetben Saroe
Sarue eine§ ©d)langenftern§, gemutet) oerfdneben uon ($ig. 8). 3n ber Glitte be§ adjtarmigen &aroen;
bem erraadjfcnen fünfftraljligen Spiere @ig. 1 — 7). förperS ift bie Anlage be§ f ünf armigen ©d^langenfterns
Sie &arue, raeldjc au§ bem befristeten @i be§ fid)tbar, raeldier burd) eine fe|r merfroürbige 33er=
letzteren fid) cntraidett, ift fet)r Stein (meift faum manbtung au§ bem ,3entralteite ber bitaterat=fpmmc=
1 mm grofj) unb fdjroimmt innrer mittels feiner triften ©ternlarue fjeruorgeljt. SBon biefer teueren
bewimperter <yümmerfd)nüre. Sicfe taufen entlang wirb nur ber innere Xeit (mit bem SRagen unb
ber ad)t langen unb ftarren 2lrme, roeldje innen einigen anberen Organen) in ben Körper be§ fünf*
burd) bünne iMfftäbe geftütjt unb fpmmetrifd) »er- ftratitigen ©temtiereS fyinübergenommen, mäljrenb
teilt finb. $n ber SJtitte be§ burd)fid)tigen Körpers ber äufjere S£eil (bie langen £arnenarme mit ben
ift ber Samt fidjtbar, unten ber 9Jtunb, oben (red)t§ SBimperfcfynüren) rüdgebilbet wirb. Siefc fjaben
unb ünU vom Ziagen) bie beiben ©ölomtafd)en. feine SSegieljung gu ben fünf 2trmen be§ gefd)lccf)t§=
Sie geomctrifdje ©runbform biefer fleinen ©tcrn= reifen ©tcrntiere§, raeldjc fid) felbftänbig non ben
laroen ift rein gmeifeitig^fpmmetrifd), ber fdjraimmen^ fünf ©den ber gentraten ©djeibe att§ entraidetn.
ben OrtSberaegung angepaßt; fie geigt noef) feine 2lt§ erfte 2lntage berfelben finb t)ier fünf ©täbe mit
Spur von ber regulär=fünfftrat)tigen $orm, raetdje gitterförmigem ^alfffetett fid)tbar unb groifd)cn ilnten
fpäter ba§ erraad)fene ©terntier in fo djaraftcriftifdjer getm fteinere ©tadjetn. 3« beiben ©citen jebe§ ©tern=
Ophiodea. — gkßCcutcjenfterne.
Kunlfformen der Ilcrtur.
Von Profeffor Dr. £rnff fiaeckel,
ljer berühmte Verfaffer beabfiebtigt in diefem Qlerke die mannigfaltigen verborgenen und we-
I
niger bekannten Schönheiten der Datur den freunden der KunTt und der Datur zugänglich
?u machen. Vor allem werden die moderne bildende KunTt und das moderne, mächtig empor-
blühende Kunftgewerbe in den „Kunftformen der Datur" eine reiche fülle neuer und feböner flßotive
finden. Der Verfaffer hat Tich auf die naturgetreue (üiedergabe der wirklich vorhandenen Daturprodukte
befchränkt, von einer TtiliftiTchen Modellierung jedoch abgefehen und diele den bildenden Künftlern
felblt überlaffen.
6ine unermeßliche fülle von reifenden und anmutigen formen liegt verfteckt in allen Gebieten
des organifchen Cebens, den niederen wie den höheren. Befonders ergiebig an eigenartigen und wun-
derbaren 6eftalten ift das weite Reich jener kleinen, dem unbewaffneten Huge unfichtbaren Cebens-
formen, welche uns erft in der zweiten I)älfte des neunzehnten Jahrhunderts durch das verbefferte
fßikroTkop und die verfeinerten Beobachtungsmethoden zugänglich geworden find: Radiolarien und
Jnfuforien unter den Urtieren (Protozoen), Diatomeen und peridineen unter den ürpflanjen
(protopbyten). Hber auch die artenreichen Klaffen von größeren Organismen niederen Ranges: Po-
lypen, CDedufen, Korallen unter den ßeffeltieren, Hlgen, pil?e, ffioofe unter den ßiederpflanjen, bergen
einen wenig bekannten Reichtum von herrlichen und überrafchenden formen, und genau fo find im
6ebiet der höheren Oer- und Pflanzenwelt Schönheiten ?u finden, die nur das gefchulte Huge des
an ftetige ßaturbeobachtung gewöhnten und dabei künftlerifch begabten forfchers entdecken kann.
Das Cderk ift in 2 Serien ?u je 5 Lieferungen erfchienen, von denen jede 10 Cafein und 10 erläuternde
üextbtätter enthält. I)at die erfte Serie ihren Hnfchauungsftoff faft nur aus den niederen Cier- und
pflanjenorganismen genommen, fo wendet Tich die zweite auch den Schönheiten der höheren Cier-
gruppen ?u.
Die fDehrzahl der Hbbildungen aller hier dargeftellten Organismen ift in teuren, Teltenen und fchwer
Zugänglichen merken verfteckt. Sie weiteren Kretfen in technifcher Vollendung zu billigem preife darzu-
bieten, wäre alfo an fich fchon ein namhaftes Verdienft. Jndeffen befchränkt Heb der Herausgeber nicht
auf einfache Huslefe und Zufammenordnung foleber bereits dargeftellter formen, fondern er bringt auch
Zahlreiche Original-Hbbildungen, die er auf feinen Reifen felbft nach der Datur gezeichnet hat.
Hls Hbfcbluß ift dem öderk in einem Supplementheft eine allgemeine 6inleitung angefügt
worden, welche die fyftematifche Ordnung fämtlicherformengruppen enthält, ferner eine äfthetifche
Grörterung ihrer künftlerifchen Geftaltung fowie Hngaben über die wichtigften Quellen der be-
treffenden Literatur.
für eine bequeme Hufbewahrung haben wir zu jeder der beiden Serien einen gefchmackvollen
Sammelkaften herftellen laffen, welcher durch den Buchhandel bezogen werden kann, preis eines
Kattens 3 JDark ausfcbließlicb der Zollfpefen nach dem Husland, welche der Befteller z« tragen hat
Bibliographisches Mfifuf.
mebufen).
Safel 12. Miliola. Urtiere au§ ber klaffe
ber Sfjalamopfyoren (Segion ber ©fora= Safet 17. Porpema. 9ceffcttiere au§ ber klaffe
netten).
£afet 13. Dinobryon. Urtiere ou§ ber §anpt=
Safet IS. Linantlia. ^MfeÜicre au§ ber klaffe
flaffe ber ^nfttfotien (klaffe ber $lagel=
ber 2t fr afp eben (Orbnung ber 3)i§fo =
taten).
mebufen).
Safel 15. Zonaria. SEljattuSpftangen au§ bem klaffe ber Slrinoibeen (Orbnung s
ber }>en =
SDie 9iabiolarten biefer Safet gehören fämttid) gur Segion ber ©pumeltarten, bei tüetcfjen allfeitig
Rimberte ober Saufenbe fetner Splaeimafäben (^feubopobien) non bent einhelligen Körper au3ftraf)ten unb
burdj ungäfjlige feine, gleichmäßig oerteilte ^oren ber 3entralfapfet Ijeroortreten (Fig. 5, 6, 8 nnb 9). Sctjtcre
ift t;ier rot gefärbt, bie umgebenbe ©atterttjülte (Calymma) gelb. 2)a§ gierlidje ©feiert biefer ,,©djaum=
fterndjen", oon toeldjen über 2000 Slrten befdjriebeu finb, befteljt au§ einem fefjr garten 9ietm)crf oon
^iefelfäben, gteid) feinfter Filigranarbeit. %n ber Örbnung ber St§foibeen, gu meldjer bie tjier abgebilbeten
formen gehören, ift bie 3lu§gang§form ber ©felettbilbung ftet§ eine frei§runbe, bifonoep ©djeibe; com
9ianbe biefer &infe raadjfen rabiate Sirme, ^tilget ober ©tadjetn non feljr oerfdjiebcner ftatyl, ©röße unb
©eftalt au§. Stile biefe Fortfälje liegen in ber Slquatorialebene ber zentralen Sinfe; fie bienen al§ ©d)ul5=
raaffen unb al§ ©djraebeapparate unb oerljinbem ba§ Unterfinfen ber fleinen SBefen. Sie meiften
Sisfoibeen finb fo flein, baß fie bem bloßen Sluge gat nidjt ober nur al§ feinfte ^ünf'tdjen fidjtbar finb;
fie leben gu SJHCtiarben fdjraebenb an ber Oberfläche unb in oerfdjicbenen Siefen be§ Speeres.
©djeibe freugförmig, mit oier freugftänbigen ©djeibe gleidjfeitig breieefig, mit brei boldj;
Örbengfreug, ift gu ©fjren °e§ ©rafen $arl 23ofe Fig. 5. Chitonastrnm lyra (Haeckel).
tung au ber Unioerfität %z\w. ©djeibe gleidjfdjenfelig breieefig, mit brei gabel=
Straten, beren Flügel fid) gu einem $rang uerbinben. Fig. 6. Euchitonia carcinus (Haeckel).
JfamiltB btr Porodiscida.
Samilie ber Porodiscida. gen Sinnen; ber untere unpaare Sinn ift größer,
©djeibe freugförmig, mit oier freugftänbigen iljtn gegenüber fte£)t gtüifdjen ben beiben paarigen
©djeibe groeifcitigsfmnmetrifcf), mit brei $aar ©djeibe regulär fedjsftrafjlig, mit fed)§ gleiten,
klügeln; rote gentralf'apfet m it groölf Sappen. burd) eine ©djraimmljaut uerbunbenen Straten.
(3d)et6e grocifcitig- fpimetrifd), von her $orm ©djeibe fonnenförmig, mit einem linfenförmigen
eine« ©dmtetterlingS, mit groei ^3aar klügeln; rote Zentrum, non bem galjlreidje Hiefelftadjeln (gum
gentrolfopfel mit nier Sappen. Seit neräftelt) auSftrafjlen. Sie bunfclrote Hügel
am ©übe boldjförmigen Slrmen, bie burd) eine ©d)eibe linf cnf örmig , mit einem Crange von
©<$TOitnmIjaut üou $iligramr>eri uerbunben finb. adjt gefurchten, gleid) verteilten 3^anbftad)eln.
HH
Haeclcel, Kunstformen der Natur. Tafel 11 — Heliodiscus.
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~^
Thalamophora. Wammtxlm$t.
£tamm bvx Mxütxt (Protozoa); — 3|aupfftIa|}E ber KDurjBlfüger (Bhizopocla); — Maß»
brx Bammrrltngr (Thalamophora); — Hiegtün her 3Mtf)fraanbtg£tt (Eforaminia obrr Imper-
forata); — Jamilw brr Miliolida.
Sie Jämmerlinge (Thalamophora), rcelche auf biefer SEafel bargeftellt finb, gehören famt=
lid) jur Familie ber 9JHliottben, einer Abteilung üon ben meerberoofjnenben Sidjtraanbigen (Efora-
minia); fie unterfcheiben fich üon ber anbeten Segton ber klaffe, ben ©iebroanbigen (Foraminifera.
SEof. 2) baburdj, ba]s ibre ®alffdjate folib, porgetlanartig, nicht fiebförmig wm flehten Sötern bttrch/
brodjen ift. Sie gabtreichen betreglichm ©$einfüf?cf)en ober SßlaSmafäben (^feubopobien), raeldje uon bem
lebenbigen, in ber ©chate eingefdjloffenen gellenförper auSftrahlen, treten baher bei biefen ©foraminien mdjt
bürcfo ©ieblöcher ber «Schate au§, fonbern burcb bie einfache ÜDiünbung ber testen, jüngften Cammer
@ig. 1, 2, 6 a, 12 a, 15) ober bitrdj bie Söcher einer platte, toeldie biefe DJainbung uerfdjlicfjt ($ig. 8,
9 a, 10a, 16). frü&efter Sugenb finb alle SJtilioliben ©inf ammerige (Monostegia), rate e§
bleibenb Cornuspira, fyig. 4, ift. ©päter fefct bie roacbfenbe ©chale gemöhnlich zahlreiche Kammern an,
bie an ©röfje ^nehmen ttnb burcb ©djeiberaänbe unoollftanbig getrennt finb. Siefe SSielfammerigen
(Polystegia) fömten einen Surcbmeffer uon mehr al§ 30 mm erreichen.
Sie ©chale bat 2 mm Surcbmeffer, beftebt au§ SängSrippen geigt. Sie erften 3 —5 Kammern
3 — 5 Kammern unb ift burcb bie SluSbilbung eines madjcn in nerfdjicbenen ©benen einen Ijalben Um=
giertichen debitiertes an ber OberfläcBe djaratterifiert. gang (roie bei Miliola, $ig. 1 — 3); bie folgen^
bung üou zahlreichen feinen parallelen SängSrippen Sie fladjc ©djale bat 1 mm Surcbmeffer unb
an ber Oberfläche au§. ift ftarf gufammengebrüdt (in $tg. 6 a vom fchma=
len Staube gefe&en, mit ber SCRünbimg ber legten
$ig. 4. Cornuspira planorbis (Max Schultze).
Cammer). Sie £Dberfläd)e ift teilroeife grubig. Sie
Sie flache, fcheibenförmige, einfammerige ©djale 9 Kammern finb in einer ©bene fpiralig aufgerollt;
bat 3 — 4 mm Surcbmeffer unb beftebt aus einer jebe madjt einen falben Umlauf.
V J
fytg. 7. Alveolina Bielo (d'Orbigny). $ig. 12. Vertebralina insignis (Brady).
SDie ©djale tft meloncnfömtig, non 1 nun SDie ©d)ale (oen 1 mm SDurdmteffer) ift ä£m=
SDurdjmeffer unb von fe£>r oerroicfcltcm ^ammerbau, tid) roie bie oorige gebaut, aber burd) ©rubren ber
fjier im Querfdmitt gefeljen. ,3al;lreid)e ©piral= Öberflädje auSgegeidmet. SDie jüngeren Kammern
röhren, raeldje in niete Bommern abgeteilt finb, nehmen rafd) an 2lu§belmung gu unb umfdjlicjjen
taufen um eine gcmcinfame£auptad)fe; bie jjyigur geigt teilroeife bie älteren. $ig. 12 a 9Hünbung§anfid)t.
nur bie fpirate 2luf rollung einer einzigen §fiö|re.
$ig. 13. Vertebralina catena (Haeckel).
f^ig. 8. Peneroplis planata (Montfort). SDie ©djale ift 2 mm lang unb im ätteften Seil
SDie fladie ©d)ale ift fächerförmig, non 1 mm au§ menigen Kammern gebilbet, meldte in einer ©bene
SDurdjmeffer unb an ber £)berfläd)e mit jiertidien fpirat aufgerollt finb ; bie jüngeren Kammern, in einer
parallelen kippen gcgeid)net. SDie §af)lrcid)en Äam- teilte Ijtntereinanber tiegenb, bilben eine $ette.
SDie flache ©djale ift fdieibenförmig, non 1 mm jüngften, gröfsten Kammern fidjtbar, ba biefclben bie
SDie fladje ©d)ale ift linfenförmig, non 1 mm in ber jüngften ©djeiberoanb, unten einige ältere
SDurdjmeffer, äfjnlidj ber r>orfjergel)enben gebilbet. Kammern, meiere non ben jüngften umfaßt raerben.
$ig. 11. Vertebralina mucronata (d'OrMgny). au§ ungöfjligen flehten Kammern, ractdjc in uiele
SDie ©cfyale (&änge 1 mm) Ijat unten ben 58au tongentrifdje 9tinge georbnet finb (älmlid) ben per-
einer 9)tiliola (#ig. 1 — 3); bie mittleren Kammern foraten ^ummuliten); nur bie ätteften Cammer;
finb in einer ßbeue aufgerollt, bie jüngften (oben) ringe (in ber 9)Httc) geigen nod) bie urfprünglidje
liegen in einer geraben Sinie Ijintercinanbcr. ©piralorbnung (wie bei peneroplis, $tg. 8).
Talamophora. — ^ammerCtnge.
^CtfeC 13. — Dinobryon.
Flagellata. Ökipnge,
J§tamm b£r Erfurt (Protozoa); — IfaupfMafpe bßr Hnfu[tort0ftEi'B (Infusoria);
Ma|pe öbi* ©ßiglingB (Flagellata).
S)er Körper ber ©eifiltnge ober ©eifjelinfttforien (Flagellata) bcfteljt au§ einer einfadjen 3clle,
roetd^e an einer ©teile i£;re§ $örper§ eine ober jraei, fetten meljr ©et^etrt (Flagella) trägt; biefe werben
fd)tt>ingenb, mie ^eitfcfjen, bemegt unb bienen bei ben frei fdjroimmenben formen gur Drtgberoegung, bei
ben feftfitjenben §um ©trubeln im Söaffer, raoburd) 9Zaf)rung unb ©auerftoff bcm Körper gugefütjrt rairb.
SSiete ©eifjlinge leben al§ einzelne Bellen ifoliert (fytg. 4, 5), im 9ftcere foraol)l al§ im ©üfhoaffer; einige
aud) at§ ©djmarotjer im Innern oon anberen Organismen. SSiele anbere ^(ageUaten bilben §ierlid)e
©töcfdjen ober Belluereine (Coenobia); bie Bellen, meiere anf biefen oercinigt leben, fitjen balb frei in
©ruppen auf ben ©üben non oeräftelten ©tielen ($ig. 1 — 3), balb rooljnen fie in 9töl)ren ober in bed)er=
förmigen hülfen, in bereit ©dju| fie fid) gurücfgietjen fönnen (#tg. 6 — 10).
©in rceid)e§ unb biegfame§, üiel üergmeigteS ©tiete unb bie gröfkre $ai)l ber Bellen in ben
feiner 2tfte
ftetfer breiteiliger
fid) eine lange ©etfjel fdjraingenb beroegt. 2)iefe ©in grofjer fäd)erförmiger 3elluercin (©öno=
neue 2lrt (au§ 2ftcffina) unterfd)eibet fid) oon Co- bium), 3ufammcngefe|t au§ gatjlreidfjen braunen
Köhren, raeldje in ben flauen ©abetäften be§ 3ellcn= I
$ig. 9. Dinobryon sertularia (Ehrenberg).
ftodfc§ bid)t nebeneinanber ftetjen rate Orgelpfeifen. SDa§ ftraudjartige ßönobtum ift au§ galjlreidjcn
SDie f leinen eiförmigen 3etten, raeldje bie 9völjren becherförmigen hülfen gufammengefeijt, beren 23aft§
bauen unb in tljnen raolmen, tragen je jraet lange fcrjnabctälntlict) gugefpitjt ift; bie bafaten Spieen
bünne ©eifjcln; fie finb in ben mittleren äfften ber ber jüngeren 23edjer fteefen in ben oberen WIM-
#igur gurüefgegogen, bagegen an ben feitlicfjcn 2'lften bungen ber älteren. $n jeber £>ütfe raofmt eine
teilraeife hervorgetreten. fdjlanfe eiförmige gelle, raeldje oben eine grofje unb
eine flehte ©eifsel trägt.
2)a§ bufdjartige, reidj Ijanbförmig üerjraeigte 2)a§ fugelige ©önobium ift au§ birnförmigen,
©önobium bcfteljt au§ Ijofjlen 9iöljren, in beren feuten= im SDüttelpttnft uereinigten gellen gufammengcfeijt,
förmigen ©nbäften bie eiförmigen Bellen raofjnen; raeldje neben einer fdjnabelförmigenSpüie§raei@eif3eln
jebe trägt am SSorberenbe eine fdjraingenbe ©eifiel. tragett, ein grofjeS unb ein fleineS ^lagcllum.
Haeclcel, Kunstformen der Natur. Tafel 13 — Dmöbryon.
Flagellata. — &ei$tin$e.
]
I
^afeZ 14. Peridinium.
Peridinea. @rfgrfftuW|m
<§famm bsr Brpflanpjt (Protophyta); — Ifauptftlafpe bsr .BIgEffBn; — Map ber ©Eifpl-
Sie ^eribineen ober ©eifjelhütdjen finb einbettige Urpftangen, meldte ftcE) burd) bie SSilbttug
einer groeiflappigen, pd)ft fonberbar unb mannigfaltig geftalteten ©djale auSgeidmen. Siefe ^ellhütte be=
fteht aus ©ellulofe, ift in mandjer SSegiefjung berjenigen ber Siatomeen (S£af. 4) ähnlich, aus platten
gufammengefeijt unb mit feljr feinen $oren nerfehen. Sie ^eribineen finb fet;r flein (meiftenS mifro=
ffopifd)), leben aber in Ungeheuern Staffen im ^lanfton fdjroebenb an ber Oberfläche beS 9Jieere§ (einige
aud) im füjsen 2Baffer). ©ie beraegen fid) fdiraimmenb mittels groeter bünnen ©et^etn umljer, raeldje aus
einer horizontalen Buerfurd)e beS 3ettenleibeS, gtmfd)en beiben ©chalenflappcn, hernortreten ($ig. 1, 4,
6, 7, 8); barjer mürben biefe 2llgetten (ober „einbettigen Sllgen") früher für ^flfufionStiere gehalten. Sie
längere ©eifjel fdmnngt in langen SBellen, peitfdienartig, unb ift bei ber SBeraegung meiftenS nad) hinten
geridjtet. Sie fürgere ©eijsel liegt in ber äquatorialen Duerfurdie ober ©ürtelfurdje unb fdjroingt in
§atjtreid)en turgen SBetten. $n Snnern ber $elle liegen, aufjer einem runblidjen 3ell£ern, zahlreiche gelbe,
grüne ober braune $arbföraer (©hromatellen). Sie beiben klappen ber ©ellulofehülle finb meiftenS tum
fehr nerfd)iebener $orm unb ©röfse. Sie obere ober ©cheitelflappe (2lf'rall)älfte) ift gewöhnlich Heiner
als bie untere ober ^ufjftappe OBafalljälfte). Oft tragen biefelben ©tadjetn unb flügclartige ^ortfä^e,
$ig. 1. Ceratiiun tripos (Nitsch). raetche am unteren 9ianbe ein hufcifcnförmigcS ©itter=
Sie getäfelte ©djale befteht aus graei fehr un= blatt tragen. Ser Staum gtr>ifd)en beiben fragen
gleichen klappen; bie untere (in ber $igur nad) ift bie fehr auSgebehnte Querfurdje.
ein langes (nach unten geridjteteS) gerabeS §orn. Sie geförnte ©djale hat bie ©eftalt eines ©d)ül3en=
huteS, auf raelchen oben fed)S Gebern aufgeftecft finb.
$ig. 2. Ornithocercus magniflcus (Stein).
Sie breite Krempe unten trägt feine ftraljlige 9Üppen
Sie geförnte (Schale hat bie ©eftalt eines reich unb ift an ber linfen ©eite tief eingeferbt. Sie
regierten 3titterhelmS ; oben trägt fie einen fenf; ©djeitelflappe (unten am Sgut) ift ftarf rebugiert.
8 — 9 rabiale kippen, non benen 4 —5 auften einen Sie ©d)ate ift entfernt; man fiel)t nur ben
fpongiöfen 3 a Pf c » tragen. Sie untere 9Jiüubung nad'ten, barin eingefd)loffencn 2Bcid)förper ber fuge=
beS igelmS ift tum einem breiten, boppcltcn, tridjter; ligen gelle. Sie obere £ölfte berfelben ift non ber
förmigen ÜQalSfragen umgeben. Ser äußere (obere) unteren burch eine tiefe horigontale 9iingfurdje ober
fragen toirb burd) 18 — 24 einfache kippen geftütjt, ©ürtelfurche gefd)ieben; in biefer liegt bie Duer^
ber innere (untere) fragen burd) 10 — 12 Stippen, geifsel, raeldje fid) in gal)lreid)en furgen SBellen
Bewegt. 2inU gef)t au§ bcr 9)tttte ber äquatorialen klappe (gaifjfjälftc) gtüci Börner, ein furäcre§©djwan5=
glitte, ba, voo fie von einer Jürgen 9)ieribianfurdje fjoru (red)t§) unb ein längeres ^-uporn (unten).
gefreugt rairb, bie SängSgeifiel ab, roeldje fidj in Sn ber Süngfurdje gwifdjen beiben klappen ift bie
wenigen langgeftreeften Söetlen bewegt. $m Innern wellenförmig fdjroingenbe Quergeifsel fidjtbar, wälj=
ber Bette finb gatjtreirfje braune $arbförner ftdtjtbar, renb unten bie gröfsere £äng§geifjel vortritt.
Sie geförnte ©djale Ijat bie ©eftalt eine§ üam- fcfjen, ätjntict) ber r>orl)ergeljenben. Sa§ ©djeitel=
merljerm im grad (ofme ^opf), oon ber linfen «Seite Ijorn (auf ber oberen klappe) ift länger; bie untere
gefeljen. £)ben ergebt fidj ein fteifer, vom offener Mappe trägt Ijier brei Börner (linf§ ©djwanäljom,
(Stellagen ober ^opftridjter. darunter fteijt ein unten $uf$rjorn, redjt§ SBaudjljorn).
fdjmälerer ^aföfragen, ber fid) Dorn auf ber 33ruft
flügel fortfetjt. Ser gewölbte Steden (redjt§) ner- Sie eiförmige, geförnte ©djale gleidjt einer
längert unten in einen ^radfdjofj. Ser $ufj $rudjt, bereu furger ©tiel unten von einem linfen=
fid)
Sie fugelige, geförnte ©djale trägt oben einen Sie getäfelte ©djale gleidjt einem niebrigen $effel,
breiten, Dorn offenen ©tefyfragen ober ^opftridjter, ber auf §wei Seinen ruf)t (§wei ^u^örner mit je
barunter einen fdjmäleren Spal§fragen. gwifdjen einem gafjn). Ser fegeiförmige Sedet (bie ©djeitel-
beiben fragen ift in ber 9tingfurdje bie wetlen= flappe) trägt oben einen Enopf.
$ig. 7. Ceratium cornutmn (Claparede). fragen). Sie lialbfugetige gatfjflappe trägt hinten
Sie getäfelte ©djale, r>on ber linfen ©eite ge= einen langen gufjflügel (in ber $igur nadj oben
fetjen, trägt auf ber oberen klappe (©djeitelrjälfte) gelehrt) unb über ber ©ürtelfurdje einen fjofjen §al§=
ein fdjief abgeflutetes ©tirnljorn; auf ber unteren fragen, raeldjer in jwei ©eitenftappen gefpalten ift.
Haeckcl, Kunstformen der Natur. Tafel 14 — Peridmium.
Peridinea. - <g>etßeCf?üfd?en.
^afef 15. - - Zonaria.
Fucoideae. Brauntanp,
§tamm tor Sange (Algae); — Map $>2V BraunlairgB (Fucoideae oim Phaeophyceae).
SDte SBrauntange bilben eine formenrcidje £>auptgruppe ber Stlgen, roeldje forooljl burd) anfefynlidje
©röfje al§ maffeuf)aftc ©ntroicMung alte übrigen ©ruppen ber 9BafferpfIan§en überragt. 5Die $arbe ift
gerDötjnlict) braun, balb merjr in ba§ Sebergetbe unb Ülincngrüne, balb meljr in ba§ braunrote unb
©djroaräbraune ubergeljenb. 2IUe ^utoibeen finb äJleereSbetDofjner, einige Strien über 300 m lang.
$ig. l. Nereocystis Liltkeana (Mertens). bitben breite Blätter, raeldje tütenförmig eingerollt
•SfannltE ber ITaminariacEen über Blätfertangc. unb gitterförmig burd)töd)ert finb. (5Rorbpacififd)er
f^g. 2. Cntleria mnltiüda (Ghr&y). nergraeigt. 35er ©tamm unb bie Sangtriebe finb
SamiltE ber (EuflErtacEEn obzx KuftelfangE. bid)t befetjt mit furggeftielten, fd)i[bförmigen £urg=
£)er fächerförmige ©profj ift raieberijatt gabet= trieben, roetdje teils ftadjetige 2Sär;$d)en tragen, teils
förmig geteilt; bie Stfte bünntjäutig, blattförmig, in 331afen uerraanbett finb. (Sluftralien.)
gag. 3. Cystosira erica (Naccari). Ser fäd)erförmige ;£t)auu§ ift nergmeigt, bie
JamiltE ber Jfukareen ober Blapentange. btattförmigen 2'tfte ftad) ausgebreitet, mit bunfcln
3)er ©tamm be§ SEtjatluS ift unten burd) eine tonsentrifd)en Streifen gewidmet, am s
freien -i>orber=
3Burgetfd)eibe befeftigt, bid, ^apfenförmig, mit ^afyU raube faft tjatbfreisförmig unb gegen bie 33afi§ tief
$ig. 4. Tlialassophyllum clathrus (Posteis). §roeigt. Sie btattartigen ^ur^triebe, roetdje an ben
JamiltE bsr ItamtnartacEEn ober BläffErtangE. ©eiten ber fabenförmigen Sangtriebe auffitzen, finb
3)er ftattlidje Zfyaltm ift unten burd) 2öurgel= fd)itbförmig, breifeitig, am 3tanbe fternförmig ge-
fafern auf bem "DieereSboben befeftigt. Sie 2tfte gäfmt; ib,re fegetförmtgen ©tiete finb btafenartig
be§ nersineigten ©tcnget§ fpatten fid) oben unb aufgetrieben. (Stttantifdjer Ojcan.)
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 15 — Zonaria.
Fucoideae. — ^Srctunfcmge.
^CtfeC 16. - Pegantha.
Narcomedusae. Spangetujitaltett*
ber @ra§peboten ober JQpbromebufen, ausgezeichnet burrf) ben Sefitj freier ©e£)ör£ölbd)en am 3tanbe be§
@allertfdnrme§ unb bie ©ntroidetung ber ©efd)led)t§organe in ber unteren Sftagenroanb. SDie STentaMn
ober ^angfäben, raetd)e üom ©dnrmranbe abgeben, finb nicfjt fyoty unb fe^r beroegtid) roie bei ben meiften
befetjt. 2lud) bie ©ehörtolbdjen @ig. 7) finb umgeroanbelte folbenförmige Sentaletn, an bereu SSafiö
feine £>örf)aare ftd) frei ergeben; fie finb gugleid) £>rgane be§ ©leid)geroicb>3finne§.
$ig. 1. ©eitenanfidit ber äftebufe. SDer galler; Untere Slnfidjt ber 9Jlebufe, bereu ©altertfchirm
tige Körper b,at bie ©eftalt eines SDiabemS unb in ber ©eitenanfidjt faft b^albfugetig geraölbt ift
ift burcf) eine horizontale Sftngfurdie in eine obere, (ähnlich $ig. 5). ^n ber äftitte ber ©d)irml)öl)lc
faft fyalbfugelige ©djirmlinfe unb einen unteren, ge= ift ber freusförmige -üftunb fid)tbar; bie Kreislinie,
tappten ©djirmfrang geteilt. 2lu§ ber 9tingfurcf)e welche benfelben umgibt, ift ber innere, frei t)or-
entfpringen bie 16 fd)tanfen, geglieberten, foliben fpringenbe Manb be§ muSfulöfen 9ianbfaume§ (3Se=
Sxntafeln, welche S-förmig gefrümmtunb nach oben tum). 9?ad) aufjen baoon fteljt man bie ad)t breiten,
jurüdgefdjlagen finb, aijnltdj bem ^eberfdjmuct einer nach innen eingefdjlagenen 9ianblappen be§ ©d)irme§,
Snbianerfrone. ©er ©rf)irmfran§ ift in 16 ei= graifdien benen ad)t Xentafeln entfpringen (fd)neden=
förmige Sappen geteilt, raeldje unten burd) einen förmig jufammengerollt). jebem 2a^n liegen
oorfpringenben S^anbfaum (SSelum) oerbunben finb. §raei Steine ©efd)led)t§tafd)en (mit ©iern). ^aef)
Unten fteljt man etroaS in bie ©djirmhöhle Iiinein innen uon bem (blauen) 9ianbfanal ber Sappen
unb erblidt ben unteren S£eit oon einigen (btäu= liegen 16 freie ©ehörfölbchen (oon ähnlicher 33it=
$ig. 2. ©in einzelner ©dnrmlappen berfelben Untere 2tnfid)t ber 9Jlebufe (äfjttlid) wie $ig. 3).
Pegantha, nergröfkrt. 2>ie äußere, fonoe^e $läd)e 2)er oieredige 9JJunb ift oon einem ad)ttappigen ©e-
erfdjeint gerippt; am Staube fiefjt man einen btäu= fdjteditSfranje umgeben, in raeldjem 24 ©efd)led)t§=
liehen Sappenfanal unb einen Kräng üou ©el»ör= brüfen ober ©onaben rabiat oorfpringen (je brei an
tötbchen (oon äbnlictjer 33itbung roie $ig. 7). jebem Krangtappen). üftad) au^en baoon ftet)t man
ben fdjmctten 9iing be§ SföanbfautneS (ßttum) unb (bläulichen) Ziagen, von roetdjem uier $aar 9iabiat=
an beffen Slufcenranb ben feinen, buntein üfteruen= fanäle unb uier ^3aar Sappcntafcfjen abgeben.
ring, von roeldjem 36 ©e£}örfölbd)cn uorfpringcn $ig. 7. ©in einzelnes ©et)örfötbd)en, ftarf
(ätjnttd) gebaut rote f^ig. 7). $roifdjen ben jroölf oergröfjert. 2)a§ freie ^ötbdjen (ein umgcroan=
uorgcroölbtcn 9ianblappen be§ ©d)irme§ liegen aufjen better Sentafet) enthalt oben im ©nbteile einen
groölf eingerollte SSJetjtafeln. •Dtotittjen (§örftein) unb ift umgeben uon garten
ügörtjaaren, bie frei in ba§ Gaffer hineinragen.
$tg. 5—7. Cmmrclia aeginoides (HaecM).
Sn bem barunter gelegenen Seit be§ ©d)irm=
JamtltB ber (Eunaniljiben.
ranbe§ fietjt man ein ©tücf be§ 9iingtanat§ unb
$ig. 5. ©eitenanfid)t ber lebenben 9Jiebufe in
(unten) eine §örfpange, umgeben uon einem §alb-
©djroimmbcroegung. ©ine tiefe 9iingfurd)e trennt
monbförmigen pgmentpotfter.
bie gallertige, tjatbtugelige ©d)irmtinfe (oben) uon
bem uierteitigen ©cfjirmfrang (unten). 2(u§ ber $ig. 8. Cunantlia primigenia (HaecM).
Öffnung be§ tridjterförmigcn 9ianbfaume§ (2Mum) JTamiltE ber QkmantljtbEn.
tritt unten baS beroeglidje 3ftagenrol;r al§ ein langer ©eitenanfidjt ber fdjroimmenben 9M>ttfe, ä£>nlCtd£)
rabiatc) Sentafetn ab, beren fotbenfömtige ©nben tappen be§ ©d)irmtran§e§, uon benen jeber nur ein
unten mit ©iuneSfjaaren befe£t finb. §ti*ex ber
einziges ©efjörtolbdien trägt.
uier Staublappen be§ ©d^irmfranjeg (groifdjen je
jroei ^angfäben) enthält §roei ©tertafd)en unb geigt $ig. 9. Cunoctantha discoidalis (Haeckel).
brei ©et)örfölbd)en. 3lnfict)t ber äftebufe uon oben (roie $ig. 6).
$ig. 6. 2tnfid)t berfetben äßebufe uon oben. SDie blaue, actjtftratjtige SKofette ift ber Sftagen, unb
3roifd)en ben uier (perrabiaten) eingerollten SEen= in ber Glitte beSfetben liegt ber freiSrunbe 9Jiunb.
tafeln fpringen bie uier (interrabiaten) Sappen be§ 2Son ben @nben ber ad)t SJlagcntafdien gelten ad)t
©d)irmfran§e§ roeit uor; jeber trägt am 9ianbe brei fotibe, gebogene Sentafctn ab (perrabial). 3rotfd)en
©eprtolbdjen. $n ber äftitte ift ber freugförmige itjnen ftct)en ad)t eiförmige 9knblappen, jeber mit
s
Kiunb ftarf gufammengegogen. Stefer fütjrt in ben einem ©etjörfötbdjen (äljntid) roie $ig. 7).
Haechel, Kunstformen der Natur. Tafel 16 — Pegantha.
Narcomedusae. — <p?anQenc\uaiXexx.
^afeC 18. - - Linantha.
Discomedusae. Stfjeilrntriitalkm
Sie 9tofjrmünbigen (ßannoftomen) bilben bie ättefte üou ben brei Unterorbmmgen ber ©d)eiben=
quälten ober SDiexomebufen, gefenn§eid)net burd) ben S8eft| eine§ langen SJiunbrotjre«, toeld)c§ unten au§
ber ÜDtitte be§ ©d)irme§ (Umbrella) entfpringt. Unten i(t biefe§ cplinbrifdje ober üierfeitig=pri*matifd)e
5Jiunbro§r in üier furge, oft geträufelte Sappen gefpalten, melcfje bie üieredige SPiunb Öffnung umgeben.
Oben füfjrt ba§ 9Jtunbrof)r in bie zentrale -äftagentjöljte, in meldier ftd) üier interrabtate 9Kagenfäben
(©aftralfitamente, $ig. 5), ober Süfdjel üou folgen oerbauenben Reiben ($ig. 1), frei beraegen. 3^acr)
aufjen üou biefen liegen in ber unteren 9J£agemoanb üier ober adjt runblicfje ©cfd)ted)tybrüfen ($ig. 1,
2 unb 9). SDer ©dnrmranb ift aujjen in 16 Sappen gefpalten; groifdjen biefen filjen abiücdjfetnb adjt ab-
rabiate, betoegtidje Sentafeln unb adjt ©inne§Mben ober Stfjopalien (üier perrabiate unb nier interrabiale).
Seber ©inneSfotben ift §ufammengefet$t au§ einem 2luge, einem ©etjörbtäsdjen unb einem ©erudjygrübdjen.
$ig. 1. Untere 2tnfid)t ber SJlebitfe, raetcfie rufn'g ber 9Jtitte ber unteren ©d)trmfläd)e t)ängt ba§
mit ausgebreiteten Sentafetn an ber •Oberftädje be§ 9)iunbrof)r fjerab, mctdjeS unten in bie üier 3)tunb=
Speeres fdjtoebt. 2>n bzv Stritte ift ba§ SKuubfreuj tappen gefpalten ift.
aufsen üier
(per=
förnige
gig. 3 — 5. Palepilyra primigenia (HaecM).
©ierftöde (Ovaria) ab, in ben ©trauten groeiter 2)rei üerfd)iebene 2lnftdjten ber SJiebufe, im Stoten
Drbnung (interrabiat); an ber ^nnenfctte jebe§ Speere, 1873 nad) bem Seben gewidmet. $ig. 3 frei
OüariumS liegt ein SBüfdjet üou fteinen 3ftagen- fdjtüimmenb, mit attSgeftredtem, bcroeglidjem 9Jhtnb=
tentafetn (©aftratfilamenten). £)er adjtedige, au§ roljr; bie üier gefräufelten Sappen ber 9Jtunböffnung
parattcten Däfern gufammengefetjte 9ting an itjrer (unten) finb nad) oben gurüdgefdjtagen, ebenfo bie
Stu^enfeite ift ber -KingmuSfel ber unteren ©djiruu adjt abrabiaten Sentafeln am ©d)irmranbe. $ig. 4
ftädie (Subumbrella). 9tad) aufjen baoon rairb ber tangfam unterfinfenb, mit ücrtürgtem, gerabem D?unb= s
©d)irmranb in act)t ^>aar eiförmige Staublappen ro£)r unb gang gurüdgefdjlagenen SJhiub tappen; bie
gefpalten, üou benen jeber groei ^erlief) üeräftette adjt Zentafetn finb nad) unten einraärtS gefd)tagen.
Sappentafdjen enthält, getrennt burd) eine fubrabiatc ^ig. 5 untergefunfen unb auf bem 33oben bey @ta§=
Sappenfpange. groifdjen ben Staublappen fi|en ab= gefäjseS ru^enb, mobci bie üier auggebreiteten 9Jhmb=
medjfetnb ad)t ©inneSfolben unb ad)t abrabiate %m- tappen at§ ©tüt^füfje bieuen; ba§ 3Runbrot)r ift üer=
takln (in ben ©trauten britter Drbnung). fürgt, bie ad)t Zeittafeln finb tiafenförmig gefrümmt.
fyig. 6. Zonephyra zonaria (HaecM). $ig. 8. Nauplianta Challengeri (HaecM).
SDie frei fd^oimmenbe 9Mmfe biegt ben -äJhmb* 2lnfid)t ber 9Jtebufe oon oben. S)ie äußere
ftiel unb öffnet unten ben oierecEtgcn 9Jhmb, bei* ©d)irmfläd)e (Exumbrella) ift burd) eine tiefe
rndjt in Sappen ausgesogen ift. gtoifdjen ben 16 Stingfurdfje in einen inneren unb äußeren ^ranj
Staublappen be§ ©djirme§ (toeldjen an ber oberen gefonbert. ©er innere $ran§ ift in 16 gletcfje gelber
fonoejen <5d)irmf(äd)e 16 feine Stabialrippen znU geteilt. Sie 16 2öülfte be§ äußeren Cranges finb
fpred)en) fitjeu ad)t Sentafcln unb ad)t ©inneSfolben. ungleid); ad)t fdnnälere, prinjipalc (mit ©inne§=
folben), roed)fctu regelmäßig ab mit ad)t breiteren
gag. 7. StroMla monodisca (HaecM).
(abrabialcn), ioetd)e gebogene S£entateln tragen.
Sugenbguftonb einer ©djei&enquctße, gufammen=
gefegt au§ einer glockenförmigen ^olppenamme (Scy- $tg. 9. Atolla Wyyillei (HaecM).
phostorna, oben) unb einer fnofpenbcn SJtcbufem 2tnfid)t ber 9Jiebufe oon unten. Sie gentralc,
fd)ei6e (Ephyra, unten). SSei ben meiften £)i§co= oiereefige 9ftunböffmmg ift oon oier SBacfcntafdjen
mebufen beftefjt ein ©eneration§ioed)fel, inbem au§ umgeben. 9?ad) außen baoon liegen ad)t runbtidje ©e=
ben (Siern ber 9Dtebufe ein 23edjerpolpp entftel)t, ber fd)led)t§brüfen (©onaben), paarraeife getrennt burd)
fid) feftfetjt. SiefeS glockenförmige ©eppfjoftoma rabiate 3Jiu§feIn. 2lm Staube ber unteren ©d)irm=
(mit oier interrabiaten 3)tagenleiften) erzeugt burd) ftäd)e (Subumbrella) finb gtoei ringförmige £rang=
ftnofpung geroöljnlid) §al)lreid)e SJtebufen, bie fid) mu§Mn fidjtbar, ein bünner innerer unb ein biefer
abtöfen. %n bem abgebitbeten $atle ift erft eine äußerer. £)ie ftumpfen Staublappen, toetd)e nad)
fotd)e 9Jicbufe entftanben, mit ad)t ^ßaax längltd)en außen barüber fjeroorragen, raedjfeln regelmäßig ab
Sfanblappeu. |
mit bünnen, fabenförmigen Sentafctn.
-HAK
Haechel, Kunstformen der Natur. Tafel 18 — Lmantha.
"gtctfeC 19. - Pennatula.
Pennatulida. ^trerkuraüen.
i?famm tor T&tfftlfhxn (Cnidaria); — Maffie ber Korallen (Anthozoa); — Urgion ber
Sie Familie ber ^eberforallen (Pennatulida) bilbet eine befonbere ©ruppe in ber Örbnung
ber adjtftraljtigeu $ran§forallen (Octocoralla). 2tlte Korallen biefer Familie bilben fmnmetrifdje
©töcfe ober formen, an roeldjen niete blumenäfntlidje Sßotgpen auf einem gemeinfamen ©tamm auffitzen.
Sie meiften Strien finb üon anfeljnlidier ©röfje unb fdjön gefärbt, ©er Stamm be§ gemeinfamen ©tocf-
förperS (Cormus) enthält eine dornige 2td)fe unb ftecft mit bem unteren ©nbe loder im 9fteere§boben.
Sie einzelnen ^olppen ober ^erfonen, mit einem Crange von ad)t gefieberten Sentafcln am 9Jämbe, finb
Ser lange ©tamm biefer „Solbcnforalle" (feljr Ser Horallenftocf biefer „9?iercuforalle" l;at bie
uerfleinert in $ig. la) trägt eine fdjirmförmtge, ©eftalt eines ntcrenförmigen 33latte§, beffen obere
oben abwärts gefrümmte Solbe. Sie einzelnen ^et*; ^tädje galjlreidie
s
}>otnpcn uon graeierlei %oxm trägt,
fönen (^olnpen), roetdie oben in mefyrfadjem Crange größere ©efd)tcc£)tytiere unb fteinere ©efdjtedjtytofe.
oereinigt anfügen, tragen ad)t blattförmige, gefieberte Ser SJiunb jebe§ -potpen uon einem
tft ad)tftral)=
$ül)ler ober Sentafeln, wie bei alten anberen £)fto= tigen ^üljlerfrang umgeben. Ser gebogene ©tiel
foratlen. $arbe olioengelb. be§ S3tatte§ ift unten angefcfjiüolleu unb fteeft loder
geftüt3t
ober ber primäre SRutterpolnp — ber Siftierenforalle
foralle, mit fecf)§ ^erfonen (^otppen), bereu jebe ©in junger ©toef ber 3ciereuf oratle. Ser 9)iutter=
um bie 3)iunböffnung einen $ranj üou gefieberten polpp ($ig. 5) l;at burd) Ülnofpung einen $ran§ oon
Sentafeln trägt. 3m unteren Seile ber ^olppen Södjtern erzeugt. Surd) roeitere§ 3Bad)§tum unb
ftcl)t man bie ad)t 3)iagenleiftcn (Sänioten) burd); ^ermeljrung biefer fefunbären "^olijpen entftel;t ba§
©tü<J uon ber fyeber einer ^Rutenforallc (äl)n= ©tücf uon ber ?ycber einer 9lutenloralle (öf>n=
$ig. 9. Virgiüaria glacialis (Sars). fd)lamm ftedt. Sluf ben ^ieberäften ber $eberfal)ner bie
gag. 10. Virgiüaria ßumpliii (Kölliker). 2ln bem hagelt taufen adjt Sauber tierab, roetd)e
©tücf uon ber $ c ^cr emer 9üitcnforalte (ä^n- im ©unfein ftar! Ieud)ten. Siele 2trten von ©ee=
Ud) gfig: 2). febern finb präd)tig gefärbt: rot, uiolett, blau.
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 19 — Pennatula.
Reifet' 20. - Pentacrinus.
Crinoidea. JDahncnpterne*
Mamm bsr 3l2xnütV2 (Echinoderma); — Klappe brr J^alniEnJiBruE obn: J^Blitrat (Cri-
SDte klaffe bev Sßalmenfterne ober Seelitien (Crinoidea) unterfdjeibet fid) von ben übrigen
Sterntieren burdi bie 2lu§bilbung eine§ becherförmigen <Rk»lcf)e§ (Theca), töelcfjer unten an ber 9tücfen=
flädje burd) einen langen, gegliederten Stiel am ÜfleereSboben befeftigt ift, roäljrenb oben in ber sDiitte
ber 23aitd)fläd)e ber ÜUhrnb liegt. Siefer ift umgeben oon fünf ftarfen, langen unb fefjr beweglichen
Straten, roelche meiften§ oielfad) gabelfpattig unb oeräftelt finb. Stuf ben gasreichen &alfftücfen, welche
bie ©lieber ber beweglichen 2lrme bilben, filmen feine gegtieberte $äben auf, bie gaeberd)en (Pinnulae).
Ser lange unb ftarfe Stiel ober bie Säule, welche unten oon ber Glitte ber 9iücfenf(ad)e beö Md)e§
abgebt unb an ihrem unteren ©übe am 9J£eere§boben feftroäcbft, ift ebenfalls gegtiebert unb trägt in
bestimmten Slbftänben Kränge oon je fünf bünnen -Kanten; auch biefe finb fetjr beweglid) unb au§ einer
Steife oon Kalfftücfen gufammengefetjt. Sie 3a£)I ber einzelnen, au§ fol)lenfaurem Stall beftefjenben Sfelctt=
teile, welche in einem fold)en großen ^almcnftern burd) ©elenfe oerbunben finb, fowie bie 3af)I ber bagu
gehörigen 9Jcu§feln unb 23änbcr beträgt oft mehrere Saufenb, bei ben größten (über 2 m l)ol)cn) Strien
mehrere Millionen. Sie jungen Saroen ber ^almenfterne fdmnmmen frei im 9Jleere umher.
Sie fünf mächtigen 2lrme, welcbe com Cetebe ab; Srei Sticlglieber, oon ber ©elenffläcbe gefcben,
geben, finb fd)on an ber 33afi§ in gehn geteilt unb um bie giertictje Sfulptur be§ fünfftraljligen Stern=
Ser Ketd) be§ ^almenftemö, mit bent oberen bilbe§ gu geigen. — Sie Stielglieber geidmen fid)
Seile be§ Stielö, in natürlicher ©röfie. burd) bie mannigfaltige unb gierlidje Sfulptur ihrer
Ser SMd) be§ ^MmenftcrmS, mit bem oberen burd)get)enber 3entralfanal fidjtbar, welcher S3lut=
Crinoidea. — ~*gatmenftexxxe.
$üv eine bequeme 21ufbetr>ahrung ber bie etftc J>ammtong unfrer föunftfutmen tiec 4§atur bil=
benben 50 Cafein nebft ben erläuternden Certblättern Ijaben mir einen gefcr/macfDollen
Sammel- Kasten ^
in Ceimranb mit ^arbenbrurf fyerftellen laffen, melcr/er burd? ben Bucfyrjanbel 3um preis von 3 Iffarf
Die Derlagsfyanfclung.
3»n Perlag bes Bibliographifcfyen 3 n f^tuts in £eip3ig unb VOkn ift ferner erfdjienen:
Brehms Oerlebeii,
öritte, gän3licfj neu&Earbettete SCuflaije,
von prof. Dr. pe<$uel=£oefcfye, Dr. Xt>. ^aaefe, prof. Dr. <£. £. ^Zafcfyettfcerg, prof. Dr. £D. 2JTarfI?att
unb prof. Dr. Boettger.
ZUit \<)\0 2lbbilbungen im Cerl, U Karten unb \80 Cafein in £jol3fcrmitt unb ^arbenbruef
nad? ber Hatur von W. Camtrfjaufen, C. tf. heißer, H. föorfj, C. föronrr, W. fäiüjnert, J|. jiBorm, <®. Müt$tl
C J>cfjmttit, jfr. ^pedjt, i©mMer u. a. m.
'ar es r>or breifjig 3 a ^ ren noch Wagnis, mit bem Brernnfcr/en Cierbucfy ein 3n t ßrc
ff<
2 a>ach=
rufen 3U mollen, meld?es bamals bem allgemeinen Bilbungsf reife noefy ferner lag, fo begegnet
heute basfelbe Unternehmen ber Ceilnafyme unb bem Derftänbnis meitefter Kreife. Diefe bebeutungsr»olle
tPanblung barf in nicfyt geringem (Brabe unferem Buch 3ugefcr/rieben merben. tDie fein anberes tDerf
tjat es mährenb 3u?eier Auflagen bie hödjfte ^Inerfennung ber tDiffenfcr/aft unb ben Beifall ber gefamten
gebilbeten JDelt gefunben unb mar in feiner eignen großen Derbreitung mie in nicht meniger als neun
Überfettungen r»on gerabe3u barmbred)enbem Sinflujj auf bie Dolfstümlid^feit ber riaturmiffenfcr/aften.
3n feinem eigenartigen C^arafter ift bas neue tDerf feiner Aufgabe nief/t nur burcr/aus treu ge=
blieben, fonbern in noch höherem <5rabe gereef/t gemorben, inbem es auf ftreng miffenfcfyaftlicf/er <Brunb=
läge Ceben unb IDeben ber Ciermelt unferem i}er3en unb (5emüt in ebelfter ^orm närjer bringt. £Das
3ur (Einführung ber porigen Auflage gefagt werben fonnte, gilt auch t>on ber neuen:
„berid?tigt, oerbeffert, bereichert, nerüollftänbigt unb oerfer/önt nach allen Dichtungen
neues Buch unter altem Citel. Sein (5epräge aber haben mir nict/t permifer/en,
hin, ein
feine (Eigenfcr/aften als r>olfstümlid?es IDerf ihm nid)t rauben mollen".
„Brehms Cierleben" ift ein IPerf, meines uns ein großartiges ZTaturbilb liefert, erhaben, rei3enb
unb unerfchöpflicb, bilbenb. Zttöge es aud? fernerhin eine Quelle bes ebelften (Benuffes unb benen ein
Safe! 25. Diphasia. ^efjeltiere ctu§ ber Mafje Safet 30. Clypeaster. ©terntiere au§ ber
ber Jptjbropotppen (Orbnung ber Stetten* klaffe ber Gd)inibeen (Orbnung ber $lt);
polnpen ober ©ertttlarien). peaftronien).
^ctfeC 21. — Xiphacantha.
Acanthometra. StadjelJIrafjIinge,
^famm ber lürfiers (Protozoa); -
Ifauptnlaflle bcr MDurjElfüf Et (Rhizopoda); — Map
ber ^frafjlincjB (Radiolaria) ; — H^gtött bsr MMipyUzn (Acantharia) ;
— $rbmmg ber
^facfjBlprafiltngB (Acanthometra).
Sie ©tadjelftrafjlinge ober 2lfantljometren bitben eine bcfonbere Orbnung in ber Legion ber
Stfantfjarien. SDiefe 9iabiolarien leben in großer Spenge fdnuebenb an ber £Dbcrflädje bc§ 9Jleere§; fie
finb oon fe^r geringer ©röfje, meiften§ erft burd) ba§ 9Rifroffop erfennbar. Sie 2lfantfjarien unter=
fdjeiben fid) von ben übrigen Siabiolarien burdj bie eigentümlidje djemifdje unb morpljologifdje ,3"fannnen'
fetmng if)re§ ©feierte, ba§ au§ einer fefjr feften nnb elaftifdjen organifdjen ©ubftanj beftefjt (2lfantl)in).
Sie jroangig ©tadjeln, roeldje ba§ ©feiert sufammenfetjen, [trafen vom SJiittelpunfte be§ einhelligen
Körpers au§ unb finb nad). einem fefjr merfroürbigen ©efetje gang regelmäßig oerteitt. 9cad) biefem
geometrifdjen ©tellung§gefet$e — bem 3^ofafantf»engefe|e — fallen bie ©pitjen ber graanjig rabiaten
©tadjeln in fünf ;paraltelf reife, bie nad) ifjrer Sage bem Äquator, ben beiben SBcnbefreifen unb
ben beiben ^olarfreifen ber ©rbfugel entfpredjen. Sie oier ©tadjeln jebc§ Greifes liegen in groet sIReribian-
ebenen, bie fenfredjt aufeinanber flehen. Sie ad)t ^olarftacfjetn unb bie oier ÜÄquatorialftadjeln liegen
in benfelben graei 9JJeribianebeneu. Sie adjt Sropcnftadjeln hingegen flehen in groci anberen, fid) recb>
minfelig foeugenben SJieribianebenen, raeldje bie legieren unter 2Binfeln von 45° fdjneiben. Sie fenfredjte
Stdjfe be§ ©rbglobuS, in beffen 9Jlitte bie fugelige (£)ter gelb gefärbte) 3 e nfralfapfel ber Slfantljarien
gelegen ift, enthält feine ©tadjeln. Sie ©altertfjütte (Calymma), raeldje bie fporenbilbenbc 3entral=
fapfet umgibt, mirb von ben feinen ©djeinfüßdjen ober ^feubopobien burdjfetjt, bie von biefer auSftraljlen
($ig. 1 — 5). Sie ©djemfüfjdjen bienen forooljl jur ßmpfinbung unb 33eraegung al§ audj §um ©rgreifen
unb SSerbauen ber ^afjrung; fie ftrafjlen nidjt gleichmäßig oon ber inneren 3entralfapfel au§ (toie bei
ben ©pumellarien, Safet 11), fonbem finb regclmäfiig in 9tciljen auf gelbem gtoifdjen ben ©felett=
$ig. l. Xiphacantha eiliata (EaecM). ©tadjeln -mnfdjen ifjnen berühren mit ifjren (Ijier
Slnfidjt oom ^ßote ber ftacfjellofen ©lobu§ad)fe. abgebrochenen) ©pitjen einen 2Bcnbcfrei§. 3^1$^
9Jtan fietjt in ber SJlitte bie fugelige gelbe 3entrals biefen adjt 9iabialftacfjelri treten adjt SSünbel oon
getbtid)en ©djeiben bie SBafalteile von adjt ©tadjeln, Stnfidjt auf ben einen s
$ol eine§ 2tquator=
rceldje ein oierflügelige§ Slreuj r>on netzförmig burdj= ftad)et§ (in ber 3Kitte ber ^igur); jraei anbere
brodjenen blättern tragen. Sie beiben oertifalen ©tadjeln ber (fjier fenfredjt fteljenben) ^Cquator=
unb bie beiben horizontalen ©tadjeln liegen in ber ebene finb oben unb unten fidjtbar. Sie oier
2tquatorebene. Sie oier anberen (biagonalen) ©tadjeln linf§ umgeben ben üftorbpol, bie oier
r •
a
ben) ftadjeftofen §auptad)fe. S>on ben mer biagonal förmig, tüerlappig ift. SDie üier großen ©tadjeln,
liegenben Sropenftad)eln berühren bie beiben linf§ üon benen jeber einen ©itterflügel mit brei Steigen
mit ifjrcr ©pit3e ben nörblid)cn, bie beiben red)t§ ben fed)§ediger Sftafdjen trägt, liegen in ber Äquator-
füblidjen SScnbcfrei«. %zozx ber gtuanjig ©tadjetn ebene unb glcidjen Sßinbmübjenflügeln. SDie ad)t
trägt üier $reu§e von üier bornigen Duerfortfätjcn. (biagonalen) Sropenftadjeln tragen einen fleineren
, .„ TT .
„ ©itterflügel mit nur einer Stobje üou SMcben.
3. Stauracantha quadnfurca (Haeckel).
^
fyig.
(in
tom
ber 3Jtttte
o«f einen
ber ^igur);
%M eine§
3^ei
3lquatorftad} el§
anbere ©tad)eln
SDte ad)t tlemen,
^
nur w ^
fein£ Duerfortfä
^
^
^ ^
emfadjen ^polarftadjeln, von benen
. , r , .
r.
, .. x r ^ l 9- 6 - AcantMonche penpolans (Haeckel).
mer ötadjetn be§ norbltdien, unten bte mer ©tadjeln
be§ füblidjen ^otartreifeA. «Bon ben ad)t übrigen Stnfidjt von einem $ot eine§ rubimentären
(biagonalen) ©tad)eln gehören bie üier oberen bem ätquatorftadjefö (in ber 9Jiittc). £tüei Äquator-
nörbtidjen, bie oier unteren bem füblidjcn 3Benbe= ftad)eln (oben unb unten) finb übermäßig ent*
freig an. Seber ber sraanjig ©tadjetn trägt ein nudelt, mit üier breiten, freugftänbigen klügeln;
ftreug von üier Buerfortfäljen, bereu jeber fief» in bie beiben anberen finb rüdgebilbet, ebenfo aud)
ad)t ©abetäfte fpaltet. bie ad)t flehten ^olarftadjeln (red)t§ unb lin£§, in
m- 4.
älnfid)t
Pristacantha polyodon (Haeckel).
ft ad)eIlofe
5Die
§auptad)fe
m
be§
^ ^
ad)t Sropenftadjeln finb
©lobu§ liegt in
einfad),
biefer
^
adjfe. SDie uier ©tadjeln be§ nörblidjen Sßolatfreifes $agur raageredjt.
Sie beiben fen!red)ten unb bie beiben magereren ^ 7> Acantholonche favosa (Haeckel).
©tadjetn liegen in
ib.ren
2tn ^ t oom ^ ole ber ^ ^m d
W ^ ftar! '
( bie
ber ©tackeln, meld)e gelblichen ßalmnma= ^ )
beiben anberen § unb rubimentär. SDie
fd)eiben umfüllt finb, bitten nier freu 3 ftänbige
ad)t
(
bia S°"^ e ») ^ropenftadjeln (von benen nur bie
Blätter, bereu jebeö 3 mei ^eil;en von Säften trägt.
üier oberen fidjtbar) finb uiel fteiner; bie ^olar=
gfig. 5. Lithoptera dodecaptera (Haeckel). ftafyln (in ber 3JHtte) finb gang tjerfümmert. ®er
2lnfid)t üon einem ?ßo!e ber ftadjellofen ©lobu§s äußere S^cil ber ©tad)eln ift fegeiförmig, burd)
adjfe. iyn ber Wättz bie gelbe 3entralfapfel/ racld)c narbige ©rübdjen au§gegeid)net.
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 21 — Xiphacantha.
Acanthometra. — §fad?elT£raf?i:mge.
^afe£ 22. - - Elaphospyris.
Spyroidea. Bü^^mprafelmg^
gfamm ter IRrfißrB (Protozoa); — 3faurifftla{pe ter KDurjßlfügBr (Rhizopoda); - - Klajjc
tor ^fral;lina.B (Radiolaria); — Hjegitm ter Kcirbjiraf/Iingr ober Üimttipnlß Jen (Nassellaria);
Sie Figuren biefer Sofel ftcllcn bie gereinigten üiefelffetette von ©pproibeen bar, einer
befonbcren Orbnung au§ ber formenreidjen Segion ber ^or6ftraljlinge ober 9Zaffcllarien. S)a§ ©Mett
biefer flehten, bem bloßen 2luge nnr al§ ein ^ünftdfjen erfd)emenbcn iRabiotarien bitbet eine jierltdje
©itterfdjale üon groeifeittger ©runbform, gufammengef etjt au§ groei ©eitenfjälften, toeldje burdj eine mittlere
ßinfdjnürung ($tg. 1, 9, 13) ober burdt) einen fenfreetjt ftetjettben 9iing (gag. 6, 8, 11) gcfdjteben er=
fdjeinen, äljttlid) ben beiben Hälften einer SBalnufL SDer lebenbige meidje Körper, melier innerhalb
biefer ©djale liegt unb meiftenS eine runblidje, fegeiförmige ober nufjförmige ßentralfapfel enthält, ift
auf biefer Sufel nidjt bargeftellt, ebenfo aud) nidjt bie galjlreidjen feinen ^>la§mafäbcn (©djetnfüfjdjcn ober
Sie gegitterte ^iefetfdjale ber meiften ©pproibeen ift mit ©tadjcln ober flügeiförmigen 3lnf)ängen
nerfeljen, meldje teils als ©djitfemaffen, teils als ©cb>ebeapparate bienen, foroie als ©tüi$en für bie
©cfyeinfüfjdjen. ©ben auf bem ©ipfet üieler ©dualen ftefjt ein §orn ober ©djeitelftadjel ($ig. 6, 8, 11),
baneben oft nod) jraei ©eitenftacf)etn ($ig. 1, 7, 12). Unten ift bie 3)iünbung beS ©eljäufeS, aus
meldjcr bie ©c^einfüfjdjen b^auptfädjlid) oortreten, oft mit §roei langen ©citenftadjctn ober gaifjen uerfeljen
(<yig. 1, 5, 11) ober mit einem Crange uon blättern ober ©tadjeln umgeben @tg. 4, 6, 7, 8).
©d)ate oben mit einem ©djeitelljorn, unten mit $ig. 6. Sepalospyris pagoda (Haeckel).
fünf ^üfjcn.
©djale oben mit §clm unb ©dieitelfjorn, unten
$ig. 3. Pylospyris canariensis (Haeckel). mit einem .^ranj uon blattförmigen %\\\\m.
©djale oben mit einem ©dfjeitclfjow, unten mit ©d)ate oben mit einem ©cfjeitelljorn, unten mit
brei geraeifjarttgen $üf$en. jroei mächtigen gekrümmten ^aifjen, bie eine Steide
gig. 10. Dictyospyris anthophora (Haeckel). %\%. 13. Ceratospyris Strasburgeri (Haeckel).
©cfjatc ofjne Börner unb $üf$e, mit biefen, teit= ©cfiale ftadjeltg, mit §a£jlreicf)en geflügelten £ör=
toeife gefpattenen Knorren bebceft. nem unb ^üjsen.
Haechel, Kunstformen der Natur. Tafel 22 — fflaphospyris.
Spyroidea. — ^xt^exxftxa^ZxxtQe.
^ctfeC 23. — Cristatella.
Bryozoa. JMxumtim*
^famm ber Wnxmihxt (Vermalia); — IfaitpffclaßB bsr Buftfjroürnur (Prosopygia); —
Map tor Wloozihvz (Bryozoa); — JMmimg brx ^rmroirblßr (Lopliopoda).
Sie ÜDZooStierc (Bryozoa) bilben eine formenreidje klaffe im ©tamm ber cd)ten 3öurmticrc
(Vermalia); fie leben größtenteils im Speere, rao iljre ötöde in $orm von ^ruften, blättern, SSüfdtjen n. f. tr>.
©teine unb anbere ©egenftänbe übergießen. Sebodj bie Drbnung ber Slrmmirbler (Lophopoda),
roeldje ouf biefer Safel bargeftellt finb, fommt nnr im ©üfnuaffer cor; fie übergietjen bjier mit itjven
friedjenben ©töcfen Söafferpflangen nnb SBaumrourgeln unb finben fid) oft an ber Unterfläcfyc ber SStätter
üon Sßafferlinfcn, ©eerofen u. f. vo. %n ber Sugenb ift jebeS SRooStierdjen eine einfache rourmartige
^ßerfon ($ig. 6), naße nerroanbt einem 9?äbertiercl)en (Rotatoria); burd) ben gierlidjen Sentafelfrang,
roeldjer ben 9Jiunb umgibt, gerainnen fie Stßnlirfjfeit mit ben Imbroiben ^otpen (Safel 6 u. 25) unb raerben
baßer aud) oft als „SJlooSpottjpen" begeidmet; fie unterfcfjeiben fid) aber von biefen fcl)r bebeutenb burd)
bie entraideltere innere Drganifation (SSefit^ oon £etbeStjöl)le, 2tfter, ©eljirnfnotcn u. f. ra.). — Sie 3Ser-
meßrung ber 9ftooSticre gefd)icl)t teils auf gcfdjted)tlid)em Söege (burd) befruchtete ©ier), teils unge-
fc£)tecf)tUcf) , burd) £nofpung. Sie meiften S3rt)ogoen bilben bann burd) oft raieberßolte ^nofpung große
Stöcfe ober formen, bie aus feßr gatjtreid)en flehten ^erfonen gufammengefeljt unb burd) mannigfaltige
$orm ber ßarten auSgefd)iebcnen ©eßäufe auSgegeidjnet finb. — Sie 2lrmrairblcr beS füfjen SBafferS finb
burd) einen fjufeifenfömtigen Präger ber Sentafelfronc foraie burd) bie ^robuftion uon inneren Sauer -
feinten (Statoblasta, gig. 1 unb 2) gefenngcidjnet. Siefe „SBintcrfnofpen" überraintern, unb im ffcüfy
jaßr fdjlüpft barauS ein $etm Ijeroor, ber fid) fofort gu einer jungen ^erfon cntraid'clt @ig. 6). Sicfe
treibt bann feitlidje £nofpen ($ig. 3). Sie runben Sauerfeime umgeben fid) mit einer feften, linfen=
förmigen £>ülle; ber 9tanb biefer braunen Sinfe ift oft t>on einem giertietjen ©d)roimmring umgeben, beffen
galjtreidje Keine Jvdmmercfyen mit Suft gefüllt finb ($ig. 1 unb 2). Saburd) werben bie 6tatoblaften an
ber Oberflädje beS SöafferS fdjmimmenb erhalten unb fortgetrieben.
$ig. l — 5. Cristatella mucedo (Cuvier). ©nbe feine Sötbertjätcfien tragen (gttr SBefcftignng
blaft), ein tnelgelliger tinfenförmiger Körper, ber $ig. 3. ©in junges ©töcf d)en (Cormidium),
r>on einer beroimperten Jgülle umfd)loffen ift. meldieS frei uml>crfd)raimmt unb aus brei ^erfonen
$ig. 2. ©in reifer Sauerfeim (©tatoblaft). ober (Singeltieren gitfammengefettf ift (bngn)ifd)en 2tn=
Ser innere (braune) uietgellige Körper ift von einer lagen uon groei weiteren ^3crfoucn). Sie mittlere
s
fjarten, linfenförmigen 6l)itinl)üllc umfdjloffen. Sen }3erfon ift ba§ ältefte Subioibuunt, au§gefd)lüpft
Mario ber bifonoepn Sinfe umgibt ein gierlidjer au§ bem linfenförmigen Sauerfeim ($ig. 2); fie
©cßroimmring, gufammengefc|t aus f leinen, luft= l)at red)t§ unb linfS eine ©eitenfnofpe getrieben.
gefüllten ®ämmerd)en. Slufjcrbem geljen r>om Staube ^ig. 4. ©in uollftänbigcr blattförmiger Stod
ber Sinfe niete ftrafjlenförmige ©tadjcln ab, bie am (Cormus), fid) frei im SEßaffer benjegenb, fd)rcad)
oergröfsert. 25äf)renb bic ©töde ber meiftcn übrigen £rone von 60 — 90 garten, beroeglidjen, mit $lim=
SiföooStterdjen feftfi|en, fjat bie mcrfraürbige Crista- mcrljaaren bebedten Stentafeln. ©tarf oergröfjert.
tella bie gxtfjigfeit freier ÖrtSberoegung beibehalten. fyig. 7. (Sin junger ©tod, mit wenigen 2lften,
SDer gallertige, beracgtidje Sicrftod friedet auf ber au§ einigen breifng ^erfonen gufammengefc|t; fdnuaef)
fladjen (grünlidjen) 23aud)feite langfam fort unb r>ergröf?ert. 9Jtan finbet größere, reidmergweigte ©töde
flettert an Sßafferpflangcn empor (äfmlid) einem oft auf ber unteren SBlattflädje con ©eerofen friedjenb.
©trubelraurm ober einer 9?adtfd)ttede). SDie gat»t= $ig. 8. ©in ©tüddjen be§ ©tode§ $ig. 7,
rcid)en Sßerfonen filjen auf ber gewölbten (bräun* ftärfer üergröfjert; man fiefjt bie S£entafelfronen ber
lidjen) Siüdcnfcite be§ ©tode§, in mehreren S^eitjen fünf ^erfonen non nerfdjiebenen ©eiten.
au§ ber gcroölbten 9tüdenfeite mit itjren ^entafel* gig. 10 — 12. Lophopus crystallinus (Dumortier).
fronen nortreten; bagmifdjen unentraidelte "Reime. $ig. 10. ©in junger ©tod, aus fünf $er*
uor furgem auSgefdjlüpft au§ ber fdjüljenben §ütte oorgeftülpt, r>on ber redjten ©eite gefeEjen. Sie
be§ SauerleimS (©tatoblaften) ; bie beiben (brau* ^entafclfrone ift au biefer unb an ben beiben be*
nen) klappen be§ leideren Rängen noefj am hinter* nadjbarten ^erfonen frei entfaltet, an ben beiben
enbe be§ £iercf)en§ unb geigen am Staube ben gier* feitlidjen (jüngeren) ^Kobibuen gurüdgegogen.
lidjen gelblichen ©djroimmring, beffen JMmmerdjen $ig. 11. ©ine junge ^nofpe, nod) nidjt ge*
mit Suft gefüllt finb. burdjfidjtigen hinter* öffnet, mit ber erften 2lntage ber Sentafeln (auf
leibe ber Sßerfon fiefjt man in ber 3Jütte ben fpin* graei ftjmmetrifdje SBüfcEje verteilt).
beiförmigen SRagen, red)t§ unb linf§ bie 9tüdgiefj* $ig. 12. ©ine ältere ^nofpe, noef) nidjt ge*
muSfeln. Snt bünneren, fpinbelförmigen SSorberleib öffnet. Sie Sentafeln finb länger als in $ig. 11
ift ber ©nbbarm ficfjtbar, ber fidj oben burd» ben unb bereits fpmmetrifd) auf bie beiben Slrme beS
flehten Slfter öffnet. Oberhalb beSfelben liegt bie Ejufeifenförmigen SentafeEträgerS (Lophophor) t>er*
9Jtunb Öffnung, umgeben von beut Ejufeifenförmigen teilt. Sie beiben braunen ©tränge redjtS unb EinfS
Desmicliea. Sterirotgc*
SDie KoSmaricn ober 3iß^oinge (Desmidiacea) bitben eine formenrcid)e ^taffe in bem
Stamm ber einhelligen Urpflanjen, nnb graar in jener JQauptflaffe, raeldje feine ^limmerberoegung f)at
ourcf) bie §iertid)e frjmmetrifdje ©eftalt üjrer 3ellwcmbran ober 6eltutofefd)ate, raelcfje oft mit bornigen
©tad)eln beraaffnet ift. Ser tebenbige ^](a§maförper (Cytosoma), raeldjer biefe ©djate bcrcolntt, um=
fd)tießt einen grünen ^arbftoffförper (Gljromatell) oon gierlidjcr ©eftalt; meiftenS beftefjt berfelbe au§
jroei fpmmetrifcfjen (E£)loropfm, [(platten mit rabiaten Wappen (Fig. 12 u. 13), feltcncr au§ mehreren platten
(Fig. 10) , bi^roeilen au§ einem ©piratbanb (Fig. 9). $m ©Ijromatell liegen meiftenö mehrere gtängenbe
©traetßfriftalle (^ijrenoibe). 2>n ber SDtittc jeber $tik liegt ein einfacher 3ellfrcn.
Sie Fortpflanzung ber Ko§marien ift fetjr mcrfraürbig unb erfolgt auf boppelte Slrt: erftens
burd) einfache 3eMeilung unb graeitenS burd) Paarung. S3ei ber einfachen 3ellteilung (fyig. 6, 7) fd)nüren
fiel) beibe Hälften ber fpmmetrif dien 3elle ooneinanber ab, unb jebe Hälfte bilbet an ber SrennungSebene
eine neue 3elt^»ätfte buref» ßrgönsung§raad)*tum; bie neue §älfte tüädjft, bi§ fie ©röße unb ©eftalt ber
alten erreicht fjat. Sei ber Paarung bagegen (Konjugation ober Kopulation) legen fid) jroei gellen
übereinanber (fyig. 2, 3 u. 4); bie beiben Klappen ober ©djalenljätften jeber gelle töfen fid) ooneinanber
ab, unb bie beiben baburd) frei geroorbenen 3 e ^cnleiber (Gptofomen) üerfdjmeläen miteinanber. Sie fo
entftanbene (meiften§ fugelige) neue 3elte — ^aarting ober Sodjfpore (3pgofpore) — umgibt fid) mit einer
Membran, bie meiften* mit rabiaten ©tacbetn beraaffnet ift (Fig. 5). ©päter uertäßt bie 3elle biefe Spülte.
Fig. l. Staurastrum furcatum (Brebisson). Fig. 3a. Fi'tmtofid)! (oon ber fdjmatcn
©ine regelmäßig breieefige KoSmarie, mit gabet- ©eite be§ KiffenS). 3^ ei 3ellen legen fid) mit ben
;
teitigen Stadjetn beraaffnet. %>n ber 9Jiitte ber 3eUt ern. geraölbten breiten ©eiten beljufö Kopulation übcr=
einanber.
Fig. 2. Staurastrum vestitum (Brebisson). Fig. 3b. ©nbanfidjt (oon ber breiten ©eite
3raei regelmäßig breieefige Ko§marien, raeldjc be§ Kiffenö). %n ber Glitte ber 3eM^-
fid) bef)uf§ Kopulation fdjräg übereinanber legen
Sine regelmäßig oiereefige Ko3marie, oon ber Fig. 4a. lyrontanf idf) t (oon ber fdnnalen
©eftalt eines quabratifdjen Sofafiffcns, mit ©tadjeln Seite). 3^ei &lkn legen fid) mit ben geraölbten
fyig. 4b. @nb auf idjt (uon bcr breiten Seite). $ig. 8. Micrasterias melitensis (Ehrenberg).
SDaSfelbe sparten in Beugung. @ine $ 0 §marie oon ber ©eftalt eines 9Mtefer=
freu§e§, mit brei $aar meljrfpaltigcn 9Xrmen.
3ag. 5. Staurastrum spinosum (Brebisson).
SDicfc g-igur geigt bie Donogene Paarung ütm $ig. 9. Spirotaeilia condensata (Brebisson).
ätoei gellen. Sie befreit Smarten, meldte fid) lreus= @ine walgenförntige ^oSmarie. Snner^atb be§
förmig übereinanber gelegt Ijaben (toie in $ig. 4 b), £ 0 pCt)ltftber§ ift ein ©§IoropIjt)Ibartb fpiraltg auf-
ifjre
getreten
beiben fjalbfugeltgen klappen finb auSeinanber
förper (©ptofomen) finb au§ beiben geborftenen Sei; Pbpllbänberu. 3tn ben beiben ©nben be§ £alk
einer ßugel Bereinigt, ber „Sofort" (3pgofpore). W ^eine ©ipslnftalle gitternb bewegen.
ift; jeber ©tacket trägt am ©nbe einen Sreigad mit ® ine ^tnmförmige ßoSmarie, mit fed)§ $aar
©ine £oSmarie r-on ber ©eftalt einer tmSrunben, ©ine fdjeibenförmtge, längs * elliptifcbe ftoSmarie,
(Sine linfenförmige üoSmarie mit brei Sßaar ©ine fdjetbenförtnige, quer=elliptif$e ^oSmarie,
gabelfpaltigen Sinnen. SDie Seilung beginnt. mit graölf $aar mefjrfpaltigen Staublappen.
1 ' J
Ilaeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 24 — Staurastrum.
Desmidiea. — JUerömge.
^ctfeC 25. Diphasia.
Sertulariae. Hetfjenpflljjpnu
JSfamm ö:er BBffElfirrß (Cnidaria); -
Jfaxtpfklafpe ter 3|r/rjrafurE (Hydrozoa); — Blajpe
Sic ©ertularien ober ^cthenpolppen gehören §u jener Gkuppe ber Jöpbrogocn, roetd^e niemals gu
fdjroimmenben 9)Mmfen fid) entroiefetn, fonbern ftet§ bie ursprüngliche ^orm ber feftfttjenben ^olppen
beibehalten. Sie Können ober ©töcfe biefer Örbnung finb ftet§ reich uergrueigt unb au§ gahlreidjen
Keinen ^ßerfonen ober ©ingelpolppen gufammcngcfctjt. Siefc letzteren treten meiftenS in gtuei uerfd)icbenen,
burd) 2lrbeitsteilung entftanbenen formen auf, afö freffenbe 9cäl;rtiere (ftpbranthen) unb als geugenbe
Ckfchled)t3ttere (©onopfjoren). Sie Igpbranthen ober „<yreßpoIppen" ($tg. 1) tragen einen einfachen
Kräng uon betucglichcn S£entafeln ober ^-angfäben, roetd)e forootjt gum fühlen als gum fangen ber SBeute
auf bem ©ipfet eines fegelförmigcu Büffets. Sie ©ouopljoren ober ©efchlccfjtSpolppen bagegen
s
($ig. 9) entbehren foroofjt ber Sentafeln als beS DatnbeS; fie enttuideln in ber 2Sanb beS gefdjloffeuen
9JiagenfacfeS bie gur ^ortpflanguug bieuenben ©efd)led)tSgellen; bie SBcibcfjcn btlbcn ©ier, bie 9Jiannd)en
hingegen ©perma. Sie ©rnäfjrung beS gangen ©tod'cS ift gemeinfam, ba bie 3)iagcnl)öt;Icn alter ^erfonen
burd) bie holten Döhren ber 2tfte fommunigteren @ig. 6 — 8, 11). Sie garten Seiber ber ^polppen finb
in fdjüljenbe tjontige Kapfein eingefchloffcn, in roeldje fie fid) gurüefgiehen fönnen @ig. 6 u. 11). Sie
röhrenförmigen ©d)ui$fapfeln ber $reßpotppen (£>pbrothcfen) finb getüöhulicf) an ben gruetgciligen 2'lften
beS ©tocfeS regelmäßig in groei gegenüberftehenbe Steigen geftcllt (fyig. 2, 3, 8 u. 11). Sagroifdjcn ftetjcit
eingeht ($ig. 2 u. 11) ober paarroeife verteilt ($ig. 3, 6 u. 7) bie größeren Sdjuttfapfcln ber ©efdjledjtS;
polppen (©onangien); ihre gierltdje g-orm gleicht oft einer Urne (jyig. 4, 5 u. 9).
Gin eingclner ^rcßpolpp ober §pbranth, ftarf ©in gefieberter 2lft eines ©tocfeS, fdvroad) uer=
uergrößert (ohne bie umgebenbe ©cfjutjfapfel). 3n größert, mit gegenfteinbigen ©eitengruetgen. 2ln bie=
ber 9Jittte ift ber eiförmige Körper ber SJkrfon uon fen filmen bie flehten ^tjbrothefcn in groei 9icif;en, ruäh=
bem einfadjen S^entafelfrang umgürtet; oben öffnet renb an ber SBafiS jebeS ©eitcnafteS ein paar größere,
fief) ber 9Jiunb auf ber ©piije beS fegeiförmigen gapfenförmige ©efchled)tsfapfelu gegenüberftchen.
Düffels.
$ig. 4. Idia pristis (Lamouroux).
$ig. 2. Diphasia pinaster (L. Agassiz). (Sine etngelne ©cfdjledjtöfapfel, ftarf uergrößert.
finb. Sagrütfdjen gerftreut filmen etngelne größere $ig. 6. Synthecium cainpylocarpum (Ailman).
03onangten (bie Kapfctn ber ©efd)lcd)tSpolppcn), jebe (Sin ©tücf eine§ ^^cigeö, mit uier ^reßpolppen
mit uier gölmen (ucrgl. $tg. 8). unb graei ©efchlechtöfapfctn, ftarf uergrößert. Sie
betben oberen Rohmen ftnb ctu§ üjrem ©ct)äufe nor= ftüt eine uierjäljuigc ©cfdjtcdjtsfapfct, in bereu
geftreeft, bie beiben unteren guriiefgegogen. nerem ber eingcfdjtoflcne mäunüdjc }>oiijp fid)tbar ift.
$ig. 8. Diphasia pinaster (L. Agassiz). $ig. 11. Tliecocladium flaMluni (Alhnan).
©in ©tücf eine§ 3n)eige§ uon bem in 2 ©in ©tücf eines 2tfte§, ftarf uergröfsert. S5er
abgebitbeten ©toef, ftarf nergröfjcrt. Man fietjt bie obere graeig, an bem gtoci Steigen ^refjpolnpen ftefjen,
fteinen 3)ccfet, burd) tnelcbe bie juriiefgejogenen $refc läuft oben in eine Stauf e au§; am unteren grocige
poüjpcn it)rc ^apfetn fdjUcjjen tonnen. Unten linfö filjt eine grofte ©cfd)led)t§fapfcl.
HaccJcel, Kunstformen der Natur. Tafel 25 — Diphasia.
Sertulariae. — ~gtei§enpoh}pen.
I
^afeC 26. Carmaris.
Trachomeclusac. Kolfonquallen,
i5famm ber B:eJJ:cIfür:e (Cnidaria); — Maße ter iSrfjlEiBrgnallEn (Craspedotae) ;
— $rb-
nung bBr KolbEnguallßn (Trachomedusae); — 3fämüiB i>ßr ÜUtffßlguallEn (Greryonidae).
SDic Kotbenqualtcn (Trachomedusae) bilben eine befonbere Drbnung in ber Klaffe ber
KraSpeboten ober £>pbromebufcn, rt>etcf)c ber Drbnung ber ©pangenquatten (Narcomedusae, Safel 16)
nahe oertoanbt ift. ©leid) biefen leiteten befi|en fie am Staube be§ ©allertfdnrmeS d)araftcriftifd)c ©e-
hörfölbdjen, meldie balb frei, balb in ^örbläScljen eingefdjloffen finb. Sie ©efchlccf)t3organe liegen aber
bei ben Kotbenquallen nicht in ber unteren Sttagenroanb (roie bei ben ©pangcnquallen, S£afel 16), fon=
bern im Verlaufe ber ©trabjtfanäle, welche üom 3^anbe ber gentraten Sftagenfyöljle an ber unteren ©d)irm=
flädje gum 9ianbe be§ ©allertfdjirmeS «erlaufen unb fym bnrd) einen 9ftngfanat gufammenhängen. Sin-
bere ©rnährungSfanäte treten oon biefem 9iingfanal in bie beroeglichen Sentafeln ober $angfäbcn ein,
Sie 9tüffelquatten (Greryonidae), meld)e auf biefer Safcl bargeftefft finb, bilben eine befonbcrS
intereffante $amitie in ber Orbnung ber Kolbenqualten, auSgegeidjnet burd) bie blattförmigen ©efdjtcchtS-
brüfen, bie eigentümliche ©truftur ber großen, in ber ©allerte be§ ©djirmranbeS eingefdjtoffenen ©e£;ör=
blässen unb burd) ben taugen SJtagcnfticl, ber gleich einem Siüffel au§ ber 9JUtte ber unteren ©d)irm=
fläche herabhängt. Unten am @nbe biefeS beraeglidjcn Steffels fitjt ber fleine, glockenförmige Ziagen, beffen
s
Dtenböffnuug in üier ober fecf)S blattförmige, feEjr befjnbare Sippen gefpalten ift. $ier ober fcd)S ©tielfanälc
fteigen in ber 2tu^enftäd)e beS Steffels gur Subumbrella (ber unteren, hotjlgeroölbten ©djirmflädje) empor
unb biegen hier nad) bem ©djirmranbe um, mo fie fid) im SÜnglanat oereintgen. Sßon legerem laufen oft
blinbe „gentripetalfanäle" gegen baS S^frum gurüd ($ig. 1 unb 2). Sie ©ernoniben befugen groei üer=
fdjicbene formen uon Sentafeln, raeldje am ©djirmranbe fi|en. SSier ober fed)S ftarre, folibe Scntafcln finb
nad) oben gekrümmt unb an ber 2lufsenfeite mit Sleffelpolftern beraaffnet. 3JHt ihnen medjfeln regelmäßig
ebenfo Diele lange, hohle unb feljr bcracglidje Sentateln ab, toeldje meiftenS herabhängen, oft oerl'näuclt
Sie Steffetquallen finb lebhaft beraeglid) unb tro| ihres garten, burd)fid)tigen Körperbaues gcfäbr=
tidje Raubtiere; manche 2lrten gehören gu ben ftattlidjften ©d)teierquallen (mit 10 cm ©cf)irmburd)=
meffer unb barüber). SSiele 2lrten finb farblos, glasartig; anbere finb gart bläulich, grünlich ober röt-
lich gefärbt. 2luf unferer Safet ift bie ©allertfubftang beS Körpers grünlid)blau gefärbt, baS Kanal=
fnftem unb bie 9?effelorgane rötlich- — Sic hier bargeftellten ©erponiben gehören fämtlid) gur ©ub=
famitie ber ©armariniben, mit fedjSftrabligem Körperbau; bie ©ubfamilte ber kleineren Siriopiben ift
Tyig- 1 — 3. Carmaris Giltschi (Haeckel). benannt, beffen fcltcncm latent unb oollfommenem
©ine große ©erponibe t)on 3luftralien, in natür- ^ormoerftänbniS bie fd)öne unb naturgetreue 2Bicbcr=
licher ©röße. Siefe präd)tige 3)iebufe ift gu @hten be§ gäbe ber ©eftaltcn in biefen „Kunftformen ber
|
J
fyig. 1. 2tnfid)t bcr 9Jiebufe von unten, mit geraölbte Sd)irm ift gtodcnfömtig gufammengegogen
gefd&toffenent 9JJunbe (in bei* üDtttte). 3)er uerfürgtc unb ftöf3t unten ba§ Söaffcr au§, rooburd) ber
Säftagenftiel (in her fenfrcdjten Sld)fe be§ Körpers ©djraimmring (Velum) unten norgetrieben ratrb.
licgcnb) ift nid)t fidjtbar. Sie fed)3 roten, btatt= Ser 9){agenftiel ift ftarf gefrümmt; au§ bem raeit
förmigen Organe, raeldjc ben gcntralen Ziagen um- geöffneten 9)cunbc, beffen fcd)§ Sippen ftad) au§ge=
geben, finb bie ©cfd)led)t*brüfcn (©ierftöde); fic breitet finb, tritt bie fpinbelförmige Bunge fjeroor.
berühren fid) faft mit ben 9tänbern unb bitben fo Sie fed)§ perlfd)iturförmigen langen Sentafetn be?
©onaben finb 66 blinbe gentripctalfanäle ficfjtbar, ^ig. 5. ©ine jugenblidje Same non feljr ein=
raeldje nom Süngfanat be§ Sd)irmranbe§ gegen ben fasern Körperbau, üergröfjcrt. Ser 9Jlagenftiel ift
SJiittelpunft uertaufen. 2#r äußerer Seit erfdjeint nod) nidjt entraidelt. Ser fteine 9ftagen fitjt oben
üerfdjleiert burd) ben frei§runben 9Jiu§felring ober ftad) im ©rnnbe ber @d)irml>öf)te. 2tm Staube be§
Sdjleier (Velum), roctdier nom Scfyirmranbc I)ori= ©d)irme§ fitjen graölf furge Saroententafeln, fed)§
gontat nad) innen üorfpringt. Ser Scfnrmranb fteine primäre (mit einem Sieffelfnopf), nad) oben
fclbft ift mit einem 3?effelring nnb einem anliegen^ gefrümmt, unb fed)§ größere fefunbäre, nad) ab=
ben garten Steruenring gefäumt; an ben groötf ©den raärt§ gefdjlagen. Sie fed)§ langen tertiären Süen=
beSfetben liegen §rt>ötf fugettge §örblä§d)cn unb tafeln be§ reifen Siere§ @ig. 4) fehlen nodj.
ebenfo niete SEentafeln; non biefen finb bie fcdE)S $ig. 6. ©ine ältere Sarne mit 18 ^entafetn,
pcrrabialcn fet)r taug unb beraegtid), Ijofil unb in non ber Seite unb etroaS non unten gefetjen, ner*
Knäuel ucrfdjtungen; bie fecb/3 interrabiaten finb gröjsert. Ser 9Jlagenftiel beginnt fid) gu entraideln.
fteif, fotib, fyomförmig gefrümmt. Später fallen bei ber SSerraanblung bie fed)§ fteinen
$ig. 2. Slnfidjt ber fdjraimmcnben SHebufe non primären unb bie fed)§ längeren fefunbären %m-~
ber (Seite unb etraa§ uon unten. Ser lange Sftagen^ tafeln (raeldje nad) oben gefdilagen finb) ab, unb
ftiet ober Düffel tritt unten raeit au§ ber Sd)irmf)öl)te e§ bleiben nur bie fed)3 langen tertiären ^angfäben
[jeruor unb beraegt fid) fcfjlängclnb. Ser 9Jhmb unten übrig, raelcfye gefd)längett f)erabb^ängcn @ig. 4).
$ig. 4 — 6. Carinarina hastata (Haeckel). roäl)renb fccb^§ t)ot)te (perrabiate) Sentafetn fcb^laff
©ine grofk ©ernonibe au§ bem SJlittetmecr, in äStl? l)erabl)ängen. Ser lange Düffel ober 9)iagenftiel, ber
tafranca bei Dfigga nad) bemSebcn gegeidmet (1864). unten au§ ber Sd)irmb^öb^le l)crüortritt, ift fpiralig
$ig. 4. Sie gefd)tcd)t§rcifc, uollfommen ent= gefrümmt, ber gtod'enförmigc 9ftagcn an feinem
raidette Dfabufc in natürtid)er ©röfje, üou ber «Seite unteren ©nbe flad) ausgebreitet, fo ba^ in ber
unb etraa§ non unten gefetjen. Sa§ STier ift in leb; garten, burd)fid)tigen, fcdjScdigen 9Kunbfd)etbe fed)§
Ijaftcfter Sdjraimmberacgung bargcftcllt. Ser flad)= ooale, blattförmige Srüfcn fictjtbar raerben.
Hacckcl, Kunstformen der Natur. Tafel 26 — Garmaris.
Trachomedusae. — g&ot&enquaiXexx.
^afet 27. Hormiphora.
Ctenophorae. ISantmqitallett,
Sie ^ammquatlen ober Rippenquallen (Ctenophorae) bitben eine fet)r cigentümlidjc Maffe
im (Stamme ber 9?effeltiere; fie finb tna&rfd^cmlich ben Sdjleierquatlen (Craspedotae) am näd)ften
üertoanbt unb au§ einem 3raeige oer 2lntf)omebufen hervorgegangen (Snfel 6, $ig. 1 — 4). 2llle
Ülammquatlen leben fcfyraimmenb im offenen 9Jieer unb getdjnen fid) burd) bie aufserorbentttdje 3 arI ^ e it
i^re§ meidjen, gallertigen Körpers au§. Ser äöaffcrgefjalt be§felben beträgt mciftenS graifdjen 96 unb
99 -ißrogent, fo bafj nur 1 —4 ^>rogent (ober nod) raeniger) auf ba§ ©eraidjt be§ tierifdjen Ükroebeö
fommen. Sabei ift ber glasartige Körper mciftenS oollfommen burd)fid)tig , fo baf, man bie innere
Organifation oljne ©cfjroierigfeit erfennen fann. Sie ©röfje ift feljr uerfd)ieben; fie beträgt bei ben flciuften
Birten nur wenige Sftillimeter, bei ben größten über einen SJJeter.
©e&r eigentümlich ift bie geometrifdje ©runbform be§ £örper§, beffen äußere ©cfamtform
balb faft fugelig ober eiförmig, balb birnförmig ober mclonenförmig ift. Sie inneren Organe unb bie
äußeren 2lnl)änge be§ Körpers finb ftet§ fo georbnet, bafj bie abftralte geometrifdje ©runbform vitv-
ftrafilig unb gugteid) grceifdmeibig ift (bie Rljombenppramibe, b. f). eine uterfettige ^nramibe,
bereu 23aft§ ein Rf»ombu§ ift). 5ßon ben brei rcrfdjicbcnen, aufeinanber fenfrcd)ten Rid)tad)fen, meiere bie
©runbfornx beftimmen, ift bie erfte, bie ^auptadjfe, ungleidjpolig; am unteren, oralen ^ole (9)htnbpot)
liegt bie 9Jiunb Öffnung, am oberen, aboralen $ole (Sridjtcrpol) liegt ber Stricpter unb ber Reruenl'notcn
nebft Sinnesorgan. Sie beiben anberen Rid)tad)fcn finb gleidjpolig ; in ber frirgeren (fagittalen) 2ld)fe liegt
ber feitlicf» gufammengebrüdtc ©djlunb (in $ig. 1, üou oben gefeljen, fenlred)t); in ber längeren (late=
ralcn) 2ld)fe, recb>3 unb linfö, liegen bie beiben langen SCcntafeln ober $angfäben, bie in befonbere
©ang djaraftertftifcf) für bie Utenopfioren ift iljr eigentümlicher SBeraegungSapparat, bem aud) bie
klaffe iljren tarnen uerbanft. Serfelbe befteljt au§ adjt abrabialen SBimperfämmen ober „flimmerte
ben Rippen", meldje in fladjen SJieribianbogen von einem $ole ber fenfrediten £auptad)fe s
gum anberen
nertaufen. 3eber $amm befielt au§ einer 9ieit)e von fd)roingcnbcn garten 2Bimperblättd)en, roetdje an
ber breiten SBafiS ber §autoberfläd)c auffitzen unb am freien ©nbe in oiele garte SÖimpcrljaare gefpalten finb.
2Benn bie Sonne auf bie tangfam fdjroimmenben Siere fdjeint, entfielt burd) Snterfereng be§ &id)te§ ba§
prächtige ^arbenfpiet cine§ beftänbig raedjfelnben Regenbogens. Surd) bie ir>illfrtrlid)eu 33eincgungeu btefer
Sßimperrippen, meld)e fo regelmäßig raie bie Rubcrreiben einer ©alcere fdilagen, roerben bie garten Rippen^
in eine roeite ©d)tunbf)öl)le; biefe gebt oben in eine fteinere SOiagcnbö^te über, ben fogenannten Sridjter.
Oben fpaltet fid) biefer in groei 3^rid)terfanäle, meiere ben oben gelegenen Rerucnfnoten umfaffen, bas
©djeitelbirn nebft bem anliegenbeu fugeligen (Sinnesorgan am Sd)eitelpot (Jig. 3 unb 4). SSont 2^rid)tcr
gefjen groei ftarfe ©rnäljrungSfanctfe feitlidj ab, mcld)e fiel) jmcimal gabelförmig teilen; fo erhält jeber ber
adit 3Simpcrfämmc einen „Siftippettfanal" au§ beffen 2Öanb fid) bie ©cfd)led)tybrüfcn cntraideln, unb
jroar liegt an jebem Äanat anf ber einen (Seite eine mänttlidje, auf ber anberen ©eite eine raeibtidje SDrüfe.
#ig. 1,2. Haeckelia rubra ( Victor Carus, 1862). unb rot geflcdt. 5tl)nlid)e Slnfjänge trägt aud) bie
Siefc äicrlid)c ivtenopljorc, in 9Jicffina (9to= ber äJiittc be§ Körpers fiefjt man unten ben feittid)
oember 1859) nad) bem Sebcn gewidmet, crrcicfjt Sufammcngebrücf ten ©djtunb (eingefaßt uon ben bei=
nnr 6 — 8 mm ^örperlänge; fie geidjnet fid) bnrd) ben ©djlunbfauälcn), oben ben Sridjter unb bie
einen präd)tigcn fmaragbgrüncn ©d)iller au§, rae§= beiben Xridjterfanäte, tucldjc ba§ ©inneSorgan am
fjalb fie fpäter (1880) Euclilora rubra genannt ©d)eitclpot umf äffen.
s
raurbe. 33efonbcr§ iutcnftu ift ber grüne ©lan§ an
$ig. 4. Callianira Malata (Delle Chiaje).
einem Seile ber Kanäle. SDtc S£entafelfd)eiben red)t§
Samilie ber CJalltaniribcn.
unb tinfe finb präd)tig orange ober blutrot gefärbt.
3lnfid)t non ber breiten ©eite, fdjroad) ucr=
<yig. 1. 9tnfid)t uon oben, üom Sridjterpol, gröfiert. Snnere Drganifation mie in ^ig. 3. 9icd)t§
ad)tmat ucrgröfjert. 9Jian ficfjt in ber 5Kittc ben feit= unb linf§ fiefjt man bie großen Saferen, in meldte
tid) pfammengebrüeften ©d)luub, red)t§ unb linfy bie beiben langen ^angfäben §urüdgegogen tuerben
bie beiben einfachen ^angfäben (au§ üjren Saferen fönnen. Oberhalb berfelben ift ber gallertige $ör=
uortrctcnb), ba5roifd)en bie ad)t Söimpcrrippen. per in gmei Ijornförmigc ©eitenflügel ausgesogen.
gig. 3. Hormiphora foliosa (HaecM). geftellt, ben 9Jiunb nad) oben, ben Sricfjterpol nad)
JTamüiB ber JMEurobraifjtben. unten (umgefeljrt mie bie ©tellung in $ig. 2 — 5).
©ine neue fötcnopljorenart, au§ ber Meerenge 35a§ §arte, glocfcnförmige Sier tjängt an ber £)ber=
uon ©ibraltar, nad) bem Seben gewidmet (SMrj fläd)e be§ 2Baffer§ mit bem fd)eibenförmigcn, ftad)
1867); ad)tmal uergröfsert. Siefe fd)önc ©pegie§ ausgebreiteten SJJunbe, ben e§ aud) §um $ricd)en
5cid)nct fid) burd) bie eigcntümlidjen blattförmigen benutzen fann. Sic ad)t 9iippenfanäte fdndcn blinbe
2tnf)änge au§, iuctd)e §tüifd)cn ben Heineren feulcm $ortfä|e in bic garte Sftunbljaut. Sie beiben langen
förmigen ©eitenfäben an ben beiben langen &cn= ^angfäben unb il;rc §al)lrcid)en feinen ©eitenfäben
tafeln gerftreut fitjen; fie finb l)anbförmig gefpaltcn finb in Soden aufgerollt.
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 27 — Hormvphora.
Ctenophorae. — ^ammcfuaften.
^afeC 28. — Toreuma.
Discomedusae. SdjetlTenqimUem
(Acraspeclae); - -
J^rbitung for ^^EiÖBnquaÜBit (Discomedusae); - - Hntmirbmtng;
b£r H>iirjElmünMgEit (Bliizostomae).
Sie SBurjednünbigen (Si^tjoftouten) bilbcn bie britte unb jüngfte »Ott ben brci Unterorbnungen ber
Sdjeibenquallen ober SiScomebufen, auSgeseidjnet baburd), bafj bei ber erroadjfenen 9Jiebufe bie gen=
trolc SDiunböffnung oollftänbig gugetüadjfen ift. Sa§ junge SEter Ejat anfangs bie utfarüngltdje 9ttunb=
bilbung ber Stolrmüttbigen (Gannoftomen, S^afet 18); ber SJiunb liegt unten am ßnbe etne§ 9)iunb-
rohre§, raeldjeS au§ ber äRttte ber unteren ©i^irmflädje entfpringt; er ift in üier furge Sappen gefpalteu
(Safel 18, #ig. 2 — 5). (Später toachfen biefe üier fraufen 3Kunblappen gu üier mächtigen, betücgtidjen
2lrmen au§, ben faltenreichen -JJiunbarmen ober SJhinbgarbinen, melcbe bie Unterorbnung ber Jahnen*
münbigen renngeidjnen (Semoftomen, SCafet 8). SDie SBurgelmünbigen finb au§ biefen ^ahnenmünbigen
baburd) entftanben, bafj bie üier 9ftunbfal;nen fid) gabelförmig in je jtoei Stfte fpaltetcn, unb bafs bie
gatjtreidjen, aneinanbertiegenben Ratten ber ÜDtunbf raufen biefer ad)t ftarf'en SJhtnbarme miteinanber oer=
machten finb. SDenft man fid) bie galten einer hart geftörften ^embfraufc ober eine* 9iabtragcn§ au
ben SerübrungSftellen oerflebt, fo entfielen ähnliche 9iötjren. Sie 9iaf)rung gelangt bann burd) bie $al)U
reichen fleinen Öffnungen (Saugmünbdjen) am äußeren @nbe ber Stohren in biefe hinein unb weiterhin
burd) bereu innere Öffnungen in bie jentrale 3Ragenr)ötj[e. SDer gentrale %nl be§ mittleren 9)iunbe§
s
bagegeu rcädjft üollftänbig §u; bie freu^förmige $ertüad)fung3na£)t biefe§ geträufelten SJiunbfreujeS bleibt
ermatten ($ig. 3). 3Jlciften§ üeräfteln fid) bei ben 9ihi3oftomen bie gahlreidjcn Steige ber adjt fraufen,
biden Sftunbarme fo ftarf, bafs btumenfohtähntiche ^Übungen entftehen, mit Xaufenben üou fteiuen Saug=
münbdjen. Cft finb giüifdjen biefen eigcntümltdje folbenförmige 23lafen befeftigt ($ig. 1 unb 2).
Ser fmtförmig geroötbte ober flad) fd)eibenförmige Sd)irm (Umbrella) ber raurjetmünbigen
Scheibenqualle enthält in ber Glitte bie zentrale 3}iageul)öbte, üou meldjer metften§ 16 ueräftettc Stral)l=
fanäle gegen ben Schirmranb üertaufen. Unterhalb ber SJtagcnböblc liegen an ber unteren Sd)irmfläc£)e
faltigen SBänbern (Gronades, ^ig. 4). 3raifd)en ihnen bitbet ber untere 9iaum ber 9Jiagenhöhle ein
red)troinf"etige§ ^reug ($ig. 2, 4, 6). Sie gewölbte äußere ober obere Sd)irmfläd)c (Exumbrella) ift
bei üieten Stbigoftomen mit regelmäßig oerteitten hellen (raeifscu ober gelben) Rieden uergtevt, welche fid)
auf beut bunfeln (oft gelb ober rot, oiotett ober blau gefärbten) ©runbe be§ föallertfd)irmc3 fdjarf ab=
heben (#ig. 1, 2, 5, 6). — Ser Sd)irmranb ber Sib^oftomen ift baburd) ausgezeichnet, baf5 bie betüeg=
liehen fabenförmigen Sentafeln, raelche bie übrigen 9Jiebufen bcftfcen, t;ter burd) Siüdbilbung üerfdjiuunben
finb. (^emöhnlid) ift ber Schirmranb jierlich gef'erbt ober in ^ahlreidje feine &äppd)cn geteilt. Stoifdjen
biefen fitzen in tieferen (£infd)iiittcn 8 — 16 SiuncSl'olben ober 9{ljopalien; jeber ift jufammcngefeitf aus
^ J
Jig. i — 4. Toreuma Mlageniiiia (Haeckel). gig. 3. 3)a* 9)iunbfreug ber 9ftebufc, non unten
©ine neue S^igoftome au§ ber Familie ber gefeben. S)ie nier SBafalftüd'e ber 3)atnbarme finb
beut Seben gegetdjnct, in natürlicher ©röfje. feine 9iaf)t erfennbar, ebenfo bereu $ortfetutng auf
Sicfc
neue Slrt ftefjt in ber Söfttte graifdjen ben beiben bie nerroadjfenen 3)iunbrinnen ber ad)t 2trmc.
auberen (ebenfalls im £>nbifd)en Ögcan norlommen= $ig. 4. 3)a§ ©efd)led)t§freug ber SJlebufe, non
ben) Birten ber ©attung Toreuma (T. theophila oben gefetjen. 2>ie SDed'e ber gentralen 3ftagenf)öb>
$tg. 1. 2lnfid)t ber gangen SRcbufe non ber ©efd)led)t§fraufen fiet)t, raeldje non unten in biefelbe
men fdjtmmmcnb. SDer Ijutförmigc ©djirm ift oben in ten ©cfd)led)t§banbe unb einer garten, ftrafitenförmig
ber 9)iitte faft tjalbfugeug geraötbt. Unten nur gufammengetegten §aut, bie gur Sefeftigung bient.
finb
Öffnungen. Oberhalb berfelben geigen fid) am ge= 2tnfid)t be§ ©d)irme§ non aufjen (ofjne bie ad)t
ferbten ©d)irmranbc brei non ben ad)t ©inne§folbcn. 2trme), in falber natürtidjer ©röfje. Hftan fielet
$ig. 2. 2lnftd)t ber gangen SDMmfe non oben. bie bunte ßeidmung biefer 2lrt, mit ftratjlenförmig
9Jian fiefyt bie gicrlidie 3eid)nnng be§ 2tufknfd)irme§ geftcllten tjclten Rieden (adjt grofsen, 16 — 48 mitt=
(Exumbrella), Ijclte fyteefen auf bunfetm ©runbe. leren unb nieten fleineren).
ranb ift burd) ad)t GHnfcfmitte, in raetdjen bie ad)t Slnfidjt be§ ©d)irme§ non aujscn (ofme bie ad)t
©inne§folben fi^en, in bogenförmige Sappen geteilt. 2lrme), in boppetter natürlicher ©röfie. 9Jian fieE)t
Stuften treten bie ad)t ftarfen 3Jiunbarme reid) ner= bie djarafteriftifdje fternförmige geidjnung biefer 2lrt.
äftelt rjeroor, mit feinen ©augfraufen unb Mben= Slm ©cfjirmranbe fi^en bei Cassiopeja 16 ©inne§=
förmigen Stnbangen. folben (bei Toreuma nur ad)t).
Haeekel, Kunstformen der Natur. •
Tafel 28 — Toreuma.
Discomedusae. — ^d?ei6mquaCCen.
"§afei 29. - - Cyathophyllum.
SDie Figuren bicfer Sxtfel ftetfen in natürlicher ©röfje (^um Xeil bei fdjmadjer SSergröfserung)
bie feften inneren Kalfgerüfte mm üierftra^Iigen ©ternt'orallen (Tetracoralla) bar. ®icfe formenreidje £)rb;
nung ber ^orallenftaffe benötferte cor uieten Millionen fahren bie palCäo§oifc£)en 3}ieere, mährenb ber filu-
rifdjen, beuonifchen unb farbonifdien ^ßertobe. $n ber fotgenben permifdjen ^criobe (ober fpäteftenS in
ber Sria3§ett) ftarben biefe tnerftrahligen ©ternforatfen üoüftänbig au§ unb mürben burd) bie fed)S=
[tranigen erfe|t (^afet 9). SBährenb bei biefen teueren ber Körper ber einzelnen KoraUenperfon au§ f erf)^
gleichartigen ©traf)tteilen (ober ^arameren) fid) ;$ufammenfet$t, finb bei ben ^etraforallen beren nur uicr
üorfjanben (balb gleid), f^tg. 3, 4 u. 13, balb groeifeitig georbnet, $ig. 5 u. 11). SSiele Setraforallen
(eben ifoliert, al§ einzelne ^erfonen ($ig. 1, 6 — 8); anbere bilben burd) Knofpung ©töde ober formen
($ig. 2, 13 — 15). Sie fetnften ©in;$etm*hältmffe be§ Körperbaues finb bei ben Ijier abgebtfbeten Kalf;
fMetten ber nerfteinerten $£etraforaUen ebenfo üollftänbig erhalten unb bcutüd) fidjtbar nrie an ben
Katfgerüften lebenber Korallen, beren Söeidjteite entfernt finb (Safel 9).
©tüd eineö Duerfdjnitteö burd) einen beuonifdjen 2lnfid)t einer tarbonifdjen ^erfon (au§ ber ©tein=
Korallenftod, mit fünf größeren unb üier fteineren tohlengeit), oon ber 9)iunbfläd)e gefehen. $Die ©tern=
^erfonen. 23om Sftunbe ber einzelnen ^erfonen teiften be§ tnerftrahligen Körpers finb Ijier ftarf
gehen zahlreiche ©ternleiften ftrahlenförmig au§. graeifeitig georbnet, ju betbeu ©eiten einer fagittalen
•Mttetebene.
$ig. 3. Pachyphyllum devoniense
$tg. 6. Zaphrentis cornicula (Lesueur).
(Milne Edwards).
JEamiliE bsr JapIjEEnftbEn.
JTamiltß ber Qti;af fjopfjtjllibEn.
©ine einzelne beoonifche ^3erfon. %u§> bem ober=
©tüd eine§ QuerfchnitteS burch einen beoonifchen ften Xeile ber Keldiroanb ift bie r>orbere Hälfte be§
Korallenftod, mit einer uollftänbigen unb fed)3 un* 3RauerbIatte§ raeggebrochen, um bie 3Jlunbfd)eibe
V
$ig. 7. Cyathophyllum expansum (d'Orbigny). ftädje). Sie ©ternteiften be§ merftraljttgen Mdje§ finb
Jfamüre ber CÜtj aifjop fjrj Iltb en. gmeifeitig georbnet, tüte bei Menophyllum, $ig. 5.
. „ .s \,
toplengett). Oben
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•
, «».
ber -Sötte oie
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-munböffnung
$ l 9- 12 CksiophyUum turtonatum
fJizmes Thomson).
rju , rw•
ftajtoar, tm ©runbe
ß
ber sMd^otjle.
rj;t "<;r
etngelne ^orottenperfon.
Jamüte ber QTnatbaxrinibBn.
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f .
r ,
foljlengeit). Oben ift bte oorbere Hälfte ber Md)* 3% 13. Acervularia ananas (Schweigger).
roemb roeggebrodjen, um bie fegeiförmige ©ciute Jamüte ber (Ünaffjopfjnlltben.
(columella) §u geigen, meiere fidj au§ bem ©runbe ©tüd eines ftlurifdjen ßoraUmftocfeg, mit einer
be§ 3Jiagen§ ergebt. Dottftcmbigen unb fed)3 anftojsenben unoollftcmbigen
$ig. 10. Alveolites Battersbyi (Milne Edwards). Sßerfonen, bereit Mdjraänbe aneinanber ftojjen.
reiche
Schnitt burd)
Duerblätter
, .
ober
_
eine beoonifdje Sßerfon.
ben
$ig. 15.
_
Jamüte ber
^
Cyathophyllum articulatum
(Eijatliopfjnlltben.
«SS>
l J
Hacckel, Kunstformen der Natur. Tafel 29 — Cyathophyllum.
Echiniclea. Jgglßerne»
jgfamm bßr S>Uxnlhxt (Echinoderma); — BaupfWafpe brr ^ngocinfttEn (Pentorchonia) — ;
Klaßle brr Jgzlftzvm ober ^EEigrl (Echinidea) — HnfErKlaße ber mobernen Seeigel
;
(Autecliinida) ;
— Brbnung ber Blumenigel ober 3ftntF)ü)iitrjen (Clypeastronia).
Sie 33tumentget (©tnpcaftronicn) bilben eine befonbere ©ruppe ber mobernen Seeigel, bie fid)
burd) bie SSitbung ber fünfftral)tigen unb gugleid) gmeifeitig * fmnmetrifdjen $alffd)ate au§gegeid)uet. Stuf
ber 35aud)feite berfelben liegt unten in ber 9Jlitte ber SJtunb, mit fünf gähnen bewaffnet, bal)inter ber 2lfter
@ig. 2 u. 4). Stuf ber ^üctenfeite liegt oben in ber äftitte ba§ f leine fünfeclige @efd)ted)t§felb, mit
fünf feinen @efd)ted)t§öffnungcn @ig. 1 u. 3). SaSfelbe ift umgeben von fünf eiförmigen ^üßdjenfelbern
(2tmbulafren), roeld)e gufammen eine blumenäl)nlid)e #igur bitben (2lntl)obium) ;
biefclbe f)at bie ©runb=
form eine§ 33eild)en§. %>n jebem ber fünf ^Blumenblätter finb graei Steigen feiner ^oren fid)tbar, am3
benen bie gaEjtreidicn $üßd)en uortreten. Sie $allfd)ate ift bei allen mobernen ©ecigetn au§ gtrjan§ig
9JJeribianreil)en von platten gufammengcfetjt, bie bogenförmig uom oberen gum unteren ^>ole ber ücrtifalen
&auptad)fe rerlaufen. Smmer raed)feln je graei poröfe (ambutafrole) ^ßlattenrctljen regelmäßig ab mit je
$ig. 5 u. 6) ift groeifeitig^tjmmetrifd) gebaut unb geigt nod) feine ©pur uon ber füufftraljligen ©runb-
form be§ erroad)fenen S£iere§, ba§ fid) au§ ttjr burd) eine fetjr merfnütrbige 9)ictamorpl)ofe entraicfelt.
$ig. l u. 2. Clypeaster rosaceus (LamareAj. Raiten burd) bie fräftigen $aumu§fcln bewegt,
Jamüte ber ÖHnpealtriben. raeldje an ben SMfftäben ber großen fünfeefigen ^aijn-
Ser rofenfarbige ©d)ilbiget, r>on ben Slntillen, pnramibe befeftigt finb (ber fogenannten „£aterne
in natürlicher ©röße. gag. 1. 2tnfid)t ber $altfd)ale be§ StriftoteleS"). Ser fünftappige ®raug, rceldjer
üon ber 9iücfenfeite, nad) Entfernung ber ©tadjeln. gtoifd)cn ber ,3al)npt)ramibe unb ocm äußeren Um*
Sie fünf Stmbulafren ober $üßd)cnfctber, SSlumem treife ber ©d)ate liegt, rairb burd) bie fünf traubigen,
blättern älmlid), bitben ba§ Slntljobium unb mm bogenförmigen ©ierftöcte gebilbet, tocldjc ringsum
feinen Öffnungen.
$ig. 2. Sie obere (borfale) ber ßalf*
$ig. 3 u. 4. Encope emarginata (Lesice).
Hälfte
fdjnitt entfernt, fo baß man bie inneren Organe Ser otioengrüne Kcrbigcl, oon SBrafilten, in
bie biete ©dmittflädje. $n ber 2Jtitte ift bie 9Jhmb^ $ig. 3. 2tnfid)t ber ^alffd)alc uon ber 9tüc£en =
Öffnung üou fünf fpitsen (interrabialcn) 3ät)nen uim feite, nad) Entfernung ber ©tadjetn. Sie fünf
geben; nad) außen uon jebem 3al)n ficl)t man graei blattförmigen 9(mbulat'ren umgeben ba§ gentrale
(bunfle) Sturifelgruben. Sie $äl)ne raerben beim ©efd)led)tyfetb, mie in $ig. 1. Sie flad)e, fd)ilb^
förmige ^aßfdjale ber ©attung Encope ift oor an- $ig. 6. ©ine ältere Plutellus -£arue, 10 Sage
Deren "Seeigeln baburdj ausgezeichnet, bafj ber üftanb alt, ungefäl)r 100 mal oergröfjert. ©§ finb bereits
fünf pcrrabtale Gtnfdjnittc bcfüjt. 3>n ber 9Jiitte ad)t 2lrme gebilbet, älmlid) raie bei ber $ßlutett§=
jiuifdjen ben beiben fjinteren Serben ift ber Körper larue uon Ophiothrix (Safel 10, $ig. 8). 2lm
DO« einem Sodj burdjbrodjen (burd) SSerroacfjfuug Sarm (in ber 9Jfttte ber $igur) finb brei 2lb=
oon beiben Räubern einer tjmtcrcn, unpaaren föerbe fcljnitte gu unterfdjeiben, unten ber raeite äliunb, in ber
entftanben). SDtitte ber 9Jtagcn, oben ber ©nbbarm mit bem 2lfter.
f^ig. 4. Slnfidjt uon ber 35aurf)f ette, nad) $ig. 7. Ser junge ©eeigel, meldjer fid) burd)
Entfernung ber ©tadjetn. SBon bem gentrat ge= SSerroanblung au§ ber ^tutelluSlaroe ($ig. 6) ent=
legenen Säöhmbe geben fünf gabelfpattigc unb vzx- raid'elt ^at, 45 Sage alt, ftarf oergröfjert, uon
äftcltc ©ubueftoren ober 2lmbulafralfurd)cn au§, ber 33aud)fläd)e gefetjen. £>n ber 9)Zitte bie fünf*
3ufubra)cge ber üftafjrung, in benen galjlreidje Heine eefige 9Jhtnbf)aut ; bie fünf fpiben 3äbne finb ring§
gaifjdjen ftetjen. gnrifdjen bem zentralen 9Jambe um biefe angelegt (mit je brei SMfftücfen). Sie
unb bem Hinteren islörperlod) liegt bie fleine 2lfter= ©djalenanlage bilbet einen ^rang con gitterförmigen
Saruen be§ Meinen europäifdjen ©dnlbigetS. $ig. 8. Sa§ 9Jhmbfelb eines ettuaS älteren
SDiefe fünf Figuren finb ftarf uergröfsert unb ftellen ©eeigclS, 50 Sage alt, 200mal uergröfsert, uon
fünf ©tufen au§ ber £eime§gefd)id)te be§ einzigen ber SBaucfjflädje. 2m ber Umgebung ber fünfed'igcn
(Slppcaftronien bar, roeld)er bie europäifdjen äfteere 9Jiunbl)aut finb bie SMfteile ber gafjnppramibe
Jig. 5. Sie junge Saroe (Plutellus Echino- platten be§ 9ianbe§ gehören §ur Einlage ber per=
250 mal nergröfjert. Sie beiben fteifen 2lrme finb $tg. 9. ©in junger ©eeigel, GO Sage alt,
burd) SMfftäbe geftüt^t; entlang ben «Seitenlinien 1 mm lang, 160 mal vergrößert, oon ber 9iücfcn=
lauft eine Sßimperfdjnur, bereu $timmerbeit>egung flädjc gefeben. Sa§ ^alfffelett ift ftärfer cntmicfelt,
gum ©djraimmcn bient. %\\ ber 50titte ift ber ein- foraofjl bie ©itterplattcn, roeldje bie ©d)alenanlage
fache (gelbe) Samt ber Saroe fidjtbar, oben ber bilben, al§ bie langen, fpunctrifd) angeorbneten
s
Alfter, unten bie Dtunböffmuig. beraegtidjen ©tadjetn.
Haechcl, Kunstformen der Natur. Tafel 30 — Clypeaster.
Bchinidea. — ggeCfferne.
Das Deutsche Uolksnim.
Unter ZHitarbeit l}ert>orragenber ßadiQukbvter: herausgegeben von profeffor Dr. F)ans {ßeyer.
Die Sufbecfuug beutfdjcr (Eigenart, btc (Erfdjlieffimg aller IDedjfclroirfuugeu ^mifd^eit bem Dolfsdjarafter unb feinen (Erjeugniffen , bamit
aber audj 3ugleidj eine förberuug bes beutfef/cn ITatioualgefühls, bas roar bie Hufgabe biefes präd/tigen Budjes, bas in feiner neuen (Seftalt unb
in feinem erweiterten Ilmfang ein wahres „Sud] bes beutfdjen fjaufes" genannt roerben muß. €iue Husroahl rorjiiglidjftcr 3Huftrattousbeilagen,
befonbers bie IDiebcrgabe ahdjtigcr Kuuftblättcr unb literarifdier Seltenheiten ftempelu bas Sud? 3U riuem nationalen pradjtroerf, bas in
feiner Hrt ein3ig baftebft.
21Iit ^3^ Hbbitöungen im Cert, \. Karte unö 23 Cafeln in £)ol5fcfmitt, Conäljung un6 ^arbenöruef.
Die HTenf cr/heit , trie fie feit ^atjrtaufenben bie (Erbe becölfert, ift uubenfbar olme bie geiftige (Erbfdjaft ungejäijtter (Senerationen : bie
Kultur. lUie aber in allen £}aupt3roeigen ber tDiffenfdjaft 3unädjft nur ein3elne Seile bearbeitet rourben unb erft fpät ber Derfudj unternommen
roarb, alles 3U einem harmonifer/eu (Sanken 3ufammeti3ufaffen, fo 3eigt fidj biefe (Erfdjeinung audj in ber IPiffenfdjaft r>om Ulenfdjen, ber Kultur*
gefduet/te. 3a , rpir fterjen cielfad} nodj mitten in biefem Übergang r>on ber eiufeitigen <£in3erforfcf/ung 3ur alles nerbütbeuben Kultunrnffenfcr/aft. —
Unfer Iferf barf fid? rühmen, 311m erftenmal eine bie gefamte Kultur umfaffenbe Darftelluug 3U geben, ^reilid? fönnen bie ein3elnen Seile nid?t
gleidj rollfommen fein, benn roärjrenb es für manef/e H»iffens3tr>eige bereits gute Vorarbeiten gibt, roar es bei anbern nötig, faft ron (Srunb auf neu
3u bauen. Durd? bas <5an^e aber ger/t ein eintjeitlid/er §ug; es roirb bas Beroufjtfein ertoeeft, ba§ fid? bie menfdjlidje Kultur aus bem buufeln
(Sruube ber Dor3eit als einheitlicher, madjtcoller Sau ergebt, ben roir mit roadjem Huge unb ftarfer £}anb fortführen müffeu, roenn roh- bie fur^e
Satju bes Dafeins nidjt 3roecfIos burdjlaufen roollen. Huf ben reichhaltigen 3Uuftrationsapparat fei gan3 befonbers nerroiefeu.
Weltgeschichte,
Unter HTitarbeit r>on öreiunööreifjig erften ^acfjgeler/rten herausgegeben »on Dr. F)ans I^dmolt.
Diefes Unternehmen erhebt benHnfprud?, bie erfte roirfIidje„2X, eltgefd;id?te" 311 fein.
§um erften ITCale haben fid? bie £?iftorifer bes beutfdjen Sprachgebiets Bereinigt, um ben
ungeheuren Stoff ber (Entroicfelmtgsgefdjichtc ber gefamten IHeufdjheit in angemeffener
,form nad) einheitlichen (Sruubgebanfen 3U beroalttgen. Durct/aus neu ift bie Hnorb<
uung: fie erfolgt auf bem (Srunbe ber r>ou ^riebridj Ka^el abgegren3ten Pölferfreife.
Damit gefdjietjt enblid; einmal aua) bem öoben fein Hecr/t. U>eiter bringt biefe 8ehanb=
lung uod) ben Por3ug mit fid? , bafj 3um erftenmal bie ©3eaue als pollroertige (SIteber
ber langen Kette in ben Kreis ber 23etrad?tuug ge3ogen roerben Fonuten. Der gut ge=
fdjriebeue iEert roirb burdj eine Heifye t>on forgfältig ausgeroählten ^lluftrationsbeilageu
(Karten, farbigen unb fdjraa^en Safein) mirffam uuterftü^t, fo baß biefe „lPeIt>
gefdjichte" jebem (Sebilbeten eine (Quelle nidjt nur crnftcrSelehrung, fonbem audj roal)r=
haften (Seuuffes roerben muß. €rfdjieneu finb bisher bie 23äube I bis IV, VII unb VIII,
Der reidje Stoff ift in ber folgenben IPeife gegliebert: Banb: Hllgemeiues. i?or>
I.
gefdjidjtc. Hmerifa. Der Stille ©3eau. — II. Sanb: ©3eanien unb ©ftafieu. Der
3ubifcr/c — Saub: IPeftafien unb Hfrifa. — IV. San b: Die Kaubläuber
©3ean. III.
bes Iltittelmeers.— V. Sanb: ©fteuropa. Die ©ftfee. — VI. 23anb: unb iTiittel=
auf bie (Ergebniffe ber „IDeltgefdndjte". Die hauptfädjlidjften (Quellen. Hnleitung 311m
Stubium ber „IPcltgefchidjte". (Scfamtrcgifter. £i rjuttg.tfdiaTig, geb. \S2\, gejl. H9<U.
Safe! 31. Calocyclas. Urtiere aus ber klaffe S^af et 36. Aequorea. ^effeltiere au§ ber klaffe
ber Siabiolctrien (Segton ber üftaffeltarien, ber ©d)teierquallen ober $ra§peboten
£)rbnung ber ßnrtoibeen). (.Orbnung ber Septomebnfen).
Safe! 32. Pedalion. SBttrmtiere au§ ber SUaffe Safel 37. Discolabe, Staffelte au§ ber klaffe
Cyrtoidea. ^afriienpraljlinge.
Sie Figuren biefer SEafet ftellen bie Hiefelffelette von ßnrtoibeen bar, her formenreid)ftcn
Drbnung in ber Segion ber ^affettarten; man fennt von biefer Örbmmg fdjon 160 Gattungen unb
tnefjr al§ 1200 üerfdjiebene Strien, meiften§ fe|r Kein, bem bloßen Singe unfid)tbar ober nnr als ein Sßünftdjen
erfcfyeinenb. Sie ßtjrtoibeen finb näd)ft oerroanbt ben ©puroibeen, bie anf S£afel 22 bargeftellt
[inb. 2>er lebenbige meid)e Körper, toel^er innerhalb ber Hiefelfdiate liegt (anf Safe! 11 abgebilbet), ift
eine einfache mnblidje gelte (eiförmig, fegeiförmig ober längtidfjrunb) ; bie jaljlreiegen feinen $la§ma=
fäben, bie von ber inneren 3entralfapfel überall auSftrafjlett, finb |ter nur in £Jtg. 7 bargeftellt; fie
bauen bie gicrlidje Htefelfdjale auf, bie fid) in biefer Orbmmg buref) aufjerorbentltdje äftannigfalttgfeit
unb ©legang in ber ©cfjalenform unb ©itterbilbung aulgeicfmet. (Selten bleibt bie ©djale einfammerig
(Monocyrtida ,
gtg. 1); mctftenS feüen fic£> an bie erfte Cammer nod) eine ober §met Kammern an
(3roeifammerige, Dicyrtida, $ig 2, 3; - - SDreifammerige, Tricyrtida, $ig. 4 — 8). SDann wirb bie
erfte Cammer (oben) al§ Höpfdien 6egetd)net (Cephalis), bie jraeite al§ SSrufttorb (Thorax), bie
britte al§ 23aud)forb (Abdomen). §8ei ben SSielfammcrtgen (Polycyrtida) liegen 4 —8 ober mcljr
(bisweilen 10 — 20 Kammern) übereinanber @ig. 9, 11). 9)Zeiften§ ift bie ©itterfdjale mit §tertid)en
2lnb>ngen gefdmtüdt, bie al§ ©d)u|roaffen unb ©d)mebe=21pparate bienen (Börner am Hopf, Flügel am
SBruftforb, $üfje am 33aucf)forb).
$ig. l. Cyrtophormis spiralis (HaecM). forb (II.) glocfenförmig, an ber SMnbung mit
Samüte ber $H;änoraIptb:en. einem Hranj üou uielen ,3äf;nen.
Vergrößerung 400. ©djale einfammerig, mit
$ig. 4. Pterocorys rhinoceros (HaecM).
einfacher 2Mnbung; gejaljute ©piralrtppen grotfdjen
Samiliß ber J^oboryrliben.
ben ^ßorenreifjen.
Vergrößerung 400. ©egale breifammerig ;
erfte
$ig. 2. Clathrocaniuui reginae (Haeckel).
Hammer („Höpfdjen") fcgelförmig, mit §raei £ör=
JTamütE ber ©ripornrfibEn.
nern; gracite Hammer („Vruftforb") breifeitig=
Vergrößerung 600. ©djale jraeif ammertg ;
erfte
pnramibal, mit brei 3itgefpi|ten klügeln; britte
Hammer („Höpfdien") mit einem ©djeitetljorn; groeite
Hammer („Vaudjforb") mit raeiter 3Jiünbung.
Hammer („Vruftforb") mit gegönnter äftünbung
unb mit brei rabialen kippen, graifdjen benen brei $ig. 5. Lithornithium falco (HaecM).
raette, eiförmige Öffnungen bleiben. JfamiliB ber J^obocjjrltbEn.
Vergrößerung 400. ©d)ale graeif ammerig mit brei fphjen klügeln; Vaudjforb umgefeljrt fe=
Höpfcfyen (I.) mit einem fpitjen ©djeitelljom; Vruft= gelförmig, unten gefdjloffen.
g-ig. 6. Alacorys Bismarckü (HaecM). $ig. 9. Stichophaena Ritteriana (HaecM).
JfamütE ber ]$I;ürmoEnrf tbEn. JTanüÜB bßr }BbormoramptbBn.
nung, umgeben uem fünf ftarfen $üßen; jeber $uß SDie ältefte Cammer (oben) ift ein flcineS Köpf;
djen mit einem ©djeitelljorn; bie jüngfte unb teijte
trägt an feiner SSafiS innen gnoei furge Somen,
außen ein ftarfcS, aufwärts ge!rümmte§ Jgorn.
Cammer (unten) ift fetjr groß, ballonförmig, faft
unb
leren ©chalcnteils. Unten ift bie 9Jlünbung burd)
neuen 2)cutfcf)en NeidjeS feiner hoffnungsvollen
©itterwerf gefd)loffen (wie in $ig. 5 )- ®iefe fdjöne
Kolonialmacht. @r würbe als praftifdjer Kenner
am 31. Suli 1892 Slrt ift gu @bren beS §errn Dr. ^3aul oon 9iit=
ber bcutfdjen ©tammeSgcfd)id)te
ter in Vafel benannt, ber im Sahre 1886 an ber
in Sena §um erften SDoftor ber ^Pbnlogenie
born; Vruftforb glockenförmig, mit nieten taugen $ig. 10. Dictyocodon Annasethe (HaecM).
JTamtltE bBr !ßoboEnrtibEU.
rabiaten Stacheln bewehrt; Vaudjforb weit, an
ber offenen SJtünbung mit einem Crange oon galjk Vergrößerung 400. ©d)ale breifammerig;
reichen großen, fenf recht ftebenben gaißen. Vei biefer ^öpfdjen mit einem ftarfen ©djeitethom; Vruftforb
$igur allein ift auf biefer Xafel aud) ber tebenbige breifantig=ppramibal, mit brei gegitterten klügeln;
3Beid)förper bargcftellt, welcher bie harte Kiefelfd)ale Vaud)Eorb mit brei ©ürteln oon großen @itter=
Von ber fegeiförmigen 3entralfapfct, bie mafchen, bie burd) feines Neuwert gefonbert finb.
aufbaut.
ober Sßfcubopobien oerfchmelgen oft an ben Ve= Slrt ift bem @ebäd)tniS oon 2lnna §aecfel, gc=
rührungspttnften fie bienen fowoht gum bewegen borne ©etl;e, gewibmet (geb. 1835, geft. 1864).
;
unb haften als gur Nahrungsaufnahme. $ig. 11. Artopilium elegans (HaecM).
$ig. 8. Pterocaniuin trilobum (Haeckel). SamütE bßr ^ttrfjori;rtibEn.
JamiltE bßr PobornrttbBU. Vergrößerung 200. ©djale uierfammerig, brei=
Vergrößerung 300. ©d)ale breifammerig; fantig = pgramtbat. ^öpfdjen mit gwei Römern.
Köpfchen mit einem ftarfen ©djcitclborn; Vruftforb 2)er flcine Vruftforb unb ber große 23aud)forb mit
brcifantig=pt)ramibal, ftadjelig; Vaud)forb in brei brei gegaeften Tanten, bie am ^Beginn ber oierten
grofse Sappen gefpatten, gwifcfjcn benen brei lange Cammer in brei fpiijc ^lügel auslaufen. 3}iün=
#üße abgehen, als $ortfcl3ung ber brei Vruftfanten. bung gaefig, mit neun f entrechten Jahnen.
Hacckel, Kunstformen der Natur. Tafel 31 — Calocyclas.
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Cyrtoidea. — 3ffafc^e«ptra^fmge.
Reifet 32. — Pedalion.
Rotatoria. Wäfozxiitiz.
Sie Siäbertierc (Rotatoria) finb 2Burmticre uon feljr geringer ©röfje, meiften§ bem unbeinaff-
neten Sluge unficfjtbar; nur raenige Strien erreichen bie ©röfje uon 1 — 2 mm. ©te beraofjnen 3itm
größten Seil ba§ füfjc SBaffer, einige and) ba§ 9J£eer; niete tonnen lange 3eit an§getrocfnet im ©d)cin=
tobe uerfjarren; erft bei Söaffergutrttt teben fie roieber auf. Sb.ren tarnen Ijaben biefe 23ermalien oon
bem SBefitje rine§ eigentümltdjen 9^äberorgan§, einer beweglichen ©d)eibe am ^opfenbe bc§ eiförmigen
ober fdjitbförmigen &örper§; bie garten Söimpern, raeldje ben 9?anb biefer gelappten ©d)etbe in einer ober
mehreren Siei^en befefeen, bringen burd) it»re lebhafte SBetuegung einen SBafferftrubel fjeruor, ber foraoljt
§um ©djunrnmen at§ §um JQerbetroirbetn ber 9iaf)rung bient; e§ entfielt fo bei nieten ^äbertieren, be=
fonbery raenn bie ©djeibe beutlid) jtueilappig ift, ber 2(nfd)ein non einem $aar fid) brefjenben labern. Sie
meiften 9?äbertiere fdmnmmen fo frei im SBaffer umljer; einige triedjen aud) (äfmlicf) raie Raupen), inbem
fie einen geglteberten Jortfa^ be§ bunteren ^örpcrenbe§, ben fogenanuten „%v$", frümmen, auSftrecf'en
unb eingießen @ig. 6, 7, 8). 9)}ittet§ ber beiben 3 an 9^ ober ©dnuangtappen an beffeu ©nbe tonnen
fie fid) aud) norübergeljenb anheften, ©inige Strien tieften fid» mittete be§ $u)le§ bauernb an ©teilten
ober Söafferpf langen feft. ber Glitte be§ burd)fid)tigen Körpers fielet man ben Sarmtanal, ber au§
brei 3lbfd)nittcn befreit: uorn ein ©djtunbf'opf mit einem tyaav betncglidjen, faneuben 3ö|ncn, in ber Sftitte
ber runblicfje 9ftagen mit einem ^aar feittidjen Seberbrüfen @ig. 3, 8); hinten ber gerabe ©nbbarm, §u beffen
beiben ©eiten bie ©Wentel be§ Ijufcifenförmigcn ©ierftocfe§ liegen @ig. 3, 4). 9icd)t§ unb linf§ fieljt man
in ben ©eitenteilen be§ £eibe§ ein ^aar gefdjlängelte Kanäle, bie hinten auSmüuben, bie ©rfretiomSorgane
ober Bieren (9?epfjribicn, $ig. 5 — 8). Ser fefte ganger, ber ben üörper nieler 3iäbertierc einfctiliejjt,
beftefjt au§ ßljitin unb tft oft mit kippen unb $adm uergtert (Jig. 7, 8).
$ig. l. Pedalion mirum (Hudson). ein größerer $ufj unten auf bem 58aud)e). 2)ie nier
Jamtliß bßt ^ctrtopobEn. anberen ^ü^e finb paarig, ein ^aar Heinere 3>orber=
gutn ©pringen im Söaffer bieneu unb iljm grofie ^ig. 2. Lacinulai'ia SOCialis (Ehrenberg).
bie SBorften biefer ©pringfüfte finb gefiebert. $mi Sie tfigur geigt eine fugclförnüge ©efcltfd)aft
gatfje finb uupaar unb liegen in ber SJltttctebene non ^öbertieren, meld)e ftraljlenförmig an einem ge=
be§ Körpers, mit nad) bjnten geteerten ©d)ttnmm= meinfamen 9)iittclpunfte auf bem ©tenget einer
borften (ein kleinerer $ufs oben auf bem Siütfen, Söafferpftange auffielt.
g-ig. 3. Polyarthra platyptera (Elbenberg). 9Jtttte ber 2)armfanal fidjtbar, gu beiben ©eiten be§=
JamütB bcr illlorinben. felben bie gefdilängetten Stieren unb Ijintcn ber ©ierftod.
SDer eiförmige fufjlofe Körper biefe§ 9iäbcrticre§ $ig. 6. Euchlanis dilatata (Leydig).
ift burd) ben SScfiij oon fedj§ tyaax beroeglidjen,
Familie ber Horirib:en.
fd^toertförmigen fyloffen ober ©djroimmborften au§;
25er linfenförmige Körper ift in einer §rcciflap=
gegetdjnet, rocldje bie rafdjen, f)üpfenben Seroegungen
ptgen ©d)ale eingefdjloffen, bereu 23aud)ftappe flad)
bcroirfen. SDie fdjarfcn üttänber biefer fteifen ^loffen
ift, roäljrenb bie Stüdcnflappe ftarf geraölbt ift. 2lu§
finb gefägt; brei filmen jeberfeit§ am 9tcmbe ber
bem oorberen 3lu§fcf)mtt ber ©djale tritt (oben) ba§
9iüdcnfläcf)c, brei am Staube ber 23aud)fläd)e. 2tm
Stäberorgan f)eruor, in mehrere Sappen geteilt. 2)er
Äopfe oorn (oben in ber $tgur) fi|t ba§ Stäben
gegliebertc gtofj am Hinteren @nbe trägt ein Sßaax
organ, beffen Söimpern gurüdgefrümmt finb; inner=
lanzettförmige ©diroangborften. 3m Smtcrn ift in
(jalb beSfelben ein Sßaar fegeiförmige üftafen (9tiec^
ber SJtitte ber Sarmfanat fidtjtbar, gu beiben (Seiten
organe) unb ein ^3aar fteife SSorften (Saftorgane);
bie gefd)längctten Bieren.
bagraifdjen in ber SOittte ba§ nnpaare 2luge. $m
^ig. 7. Noteiis Leydigii (Eaeckel).
Innern flimmert ber Sarmfanal burd), hinten ber
JamiliB brr JCortrtbEn.
fjüfeifmförmtge ©ierftod
2)er fladjgebrüdte Körper ift in eine ©d)ale ein*
$ig. 4. Pterodina patina (Ehrenberg).
gcfdjloffen, bereu getr-ölbte Stüdenptatte getäfelt unb
Jamüte ber ^lerobtntbEii. burd) geförnette Stippen in fünfedtge gelber geteilt
2)er linfenförmige Körper ift in eine fladje, Erei§= ift; am oorberen SluSfdmitt ber ©djale fpringen groei
runbe ©dmle eingefd) (offen; ans einem 2lu§fdmitt gefrümmte, am lauteren groei gerabe §ömer uor.
am norberen Staube tritt (oben) ba§ groeilappigc 2)a§ gro^e Stäberorgan (oben) ift gelappt. 3m 8n*
Stäberorgan Ijeroor. 2ln feiner 23afi§ liegen ein tyaax nern in ber SJtitte ber 2)arm
ift fidjtbar, hinten
rote Singen. $n ber 9Jtitte be§ Innern ift ber 2)arm= ber ©ierftod unb gu beiben ©eiten bie gefcb,längelten
{'anal fidjtbar nnb gu beiben ©eitert be§felben uorn Bieren, hinten tritt ber geglieberte $uf5 r«or, mit
bie gefdjlängelten Bieren , |inten bcr fntfeifenförmige einem ^aar ©diroanglappen.
(SicrftocE mit groei Imlbmoubförmigen ©djenfeln.
^ig. 8. Brachionus Bakeri (Elbenberg).
$ig. 5. Stephanoceros Eichhornü (Ehrenberg). Jamtlte ber lortriben.
2)icfe§ Stäbertier fitjt mittels eines* fd) taufen $ufse§ etnfcf) liefst, ift noru mit brei tyaax, l)inten mit einem
lid)feit mit einem ^olppen. 2)a§ eigentümliche 9täber= lappigen Stäberorgan fielen feitlid) ein $aar lange,
organ befterjt au§ fünf fd) taufen 2lrmen, bie oben nad) hinten gerichtete Saftborften. Ser Sannlanal,
ben -JJtunb umgeben unb einraärty gefrümmt finb; in ber 9Jtitte burd)fd)tinmernb, geigt beutlid) bie brei
bie galjtreidjen langen SBimpern, roeldje in SBirteln Stbfdjnitte. $u beiben ©etten liegen bie gefdjlängclten
auf ben Sinnen auffitzen, bewegen fid) nur langfam. 5Rierenfanäle. hinten tritt ber lange, geringelte $uf;
Sm Sutern be§ feutenförmigen &örper§ ift in ber cor, am @nbe mit einer ©djtranggabel.
HaecJcel, Kunstformen der Natur. Tafel 32 — Pedalion.
Rotatoria. — "gtäderftere.
^ctfeC 33. — Flustra.
Bryozoa. Wm*titvz.
^famrn bvc Wnvmlfaxz (Vermalia); — i^auptnlafpe ber BufdjnmrmBr (Prosopygia)
Klajpe tor MQ0&VxtX2 (Bryozoa); — Hnferfclap ber läv attjtt>irBlBr (Stelmatopoda);
$rt>nung ttv ItppEttmunbtgBtt (Cheilostomata).
S)ie Figuren biefer Safel fteUen bei ftarfer SSergröfjerung bic gierttd^en ©eljäufe uon 9ftoo«tieren
ober SBruosoen bar. Sie lebenben SEierdien fetbft, raetdie biefe fcften, uerfalften ©etjäufe bauen unb be=
roofmen, finb bjer niefit bargeftettt, moty aber auf Safe! 23 (Cristatella). %$xz ©röfje beträgt nur einen
ober raenige äRtllimeter, uiete finb nod) fleiner. SBä^renb bie garten Söurmtiere biefer formenreidjen Hlaffc
faft immer biefelbe potupenälmlidic ©eftatt befi|en (Saf. 23, $ig. 6), ift bagegen bie $orm ber oon
tfjnen erzeugten ©etjäufe ober Halffdjalen äufjerft mannigfaltig; man untcrfdjeibet gegen 3000 Strien ; bauon
ungefähr ein ^Drittel lebenb, groei drittel auggeftorben unb üerfteinert. SDer größte Seit ber Strten lebt
$aft alte 3Roo§tiere teben gefetttg, inbem uiele ©ingettierc (ober ^erfoucn) §u einem ©tode ober
Hormu§ uerbunben finb. 2ttle ^nbioibuen eine§ ©tode§ Rängen birett pfammen unb Imben gemeinfame
©rnäbrung, atjntid) raie bie ^erfonen ber ^ßotnpenftöcfe. Sebe ^erfon bitbet fid) ein fjornigeS ober faltige*
©e^äufe, eine Cammer (ober fogenannte „Belle"), in roetdje fie fid) äurüdgieb.en taun. £>ie §arjlreid£)cn
Kammern (oft niete Saufenb an einem ©tode) finb balb in einer ^täcfje nebeneinanber georbnet, balb
fettenförmtg aneinanber gereift; im erfteren <yalte tjaben bie ©töde bie $orm uon blättern ober Hruftcn,
roetdje balb frei roadjfen @ig. 16), balb ©teine, ©eepflausen unb anbere ©egenfteinbe rinbenartig übcr=
Siefen ($ig. 7); im letzteren $alle bitben bie ©töde meift §icrtid£)c SSäumcfjen ober ©träudjer, bic fiel)
oft reid) üerjroeigen. 33ei uieten 23rt)03oen nehmen bie einzelnen ^erfonen bc§ ©tocf'eö burd) 2trbeity=
tettung oft fetjr üevfcfjtebene formen an (älmlid) roie bei Rohmen unb ©ipljonopfjoren) ; fo finben fid)
5. 33. oft -mnfdjen ben üoltfommcn au§gebilbeten, gefcf)tec£)t§reifen ^erfonen anbere Snbtuibuen, mcld)c
raeber Sarm nod) ©efdjlecb>3organe haben, fonbern at§ ©reif- unb Saftorgane tljätig finb; fie Ijabcn
biSmeilen bie $orm uon fdiraingenben ©täben (Vibracula) ober von äSogetföpfen mit beweglichem Unter;
fcfmabel (Avicularia, ^ig. 6, 14 unb 15).
Sie SJieletljatlien (Coenobiotica) finb Heine, ba§ ©üfnoaffer beroolpienbe Urpflangen au§ ber
§auptflaffe ber 2llgetten (ber fogenannten „einhelligen Sltgen mit ©djroärmfporen", Zoosporata);
fie unterfdjeiben fid) von ben übrigen Sllgetten baburd), bafs itjre grünen ßetten uicrjt einzeln leben
(Monobia, bie nafjeuerroanbten Sßrotof offen), fonbern beftönbige 3eItoereine bilben (Coenobia). SBei
ber ©attung Pediastrum, mit gatjtrcidjen, im ©üfjroaffer lebenben Sitten, finb bie gefelligen Bellen
ftet§ in $orm einer fladjen ©djeibe üou gierlidjer ^orm georbnet, in einer einzigen ©d)id)t. %n bem
grünen Bcttmljdt finbet fid) ftet§ ein glänjenber ©iroeiftfrpftall (^nrenoib) foraie mehrere (per rötlid)
gefärbte) flehte ,3ellfeme. Sic ^ortpflanguug erfolgt geraöfjnlicf) buref) ©d)roärmfporeu, roeldje in beftimmter
3a£jt (4, 8, 16, 32) in einer $elle entfielen; bann fpringt an einer ©teile bie gdÜMnb auf, nnb au§
biefer ©eburtgfpalte ber 3CZnttergeUe tritt eine gallertige Slafe Ijeruor, in raeldje bie beweglichen Sodjter;
gellen übertreten ($ig. 8); fdjon innerhalb ber 33lafe orbnen fid) leidere §u einer neuen ©djeibe. SSet
ben meiften 2lrten ift bie ©djeibe aus 8 ober 16 3dlen gufammengcfeitf, feltener au§ 4, 32 ober 64.
Sie Jianbgellen unterfdjeiben fiel) gcroötjnlid) üon ben Mittelwellen burd) 33ilbung von Sappen, ßaefen
ober ©tadjeln, roeldje in ben einzelnen 2lrten üerfdjicbcn geformt finb.
Sie ©djeibe befteljt au§ oier gleichen, im breiig Sie ©djeibe befteljt au§ ad)t gleichen, flafdjcn=
fteljenben, breieefigen 3dlen, beren Slufjenranb §roei= förmigen 3etfen, bie einen regulären acfjtftraljligen
lappig unb merfpi|ig ift. $ebe Qtlte enthält ein ©tern bilbeu. £sebe $dk befiel einen Hern (mitten),
•^prenoib unb graei Herne. ein ^prenoib (innen) unb einen rabialen ^ortfaü,
gufammengefeljt; bie äflittelgelle enthält fünf Herne, Sie ©djeibe befielt au§ üier gleidjen, im Hreuj
bie fieben Dtanbgellen je fedj£ Werlte. fteljenben graeilappigen Settel ;
jebe &lk enthält
jebe ein §entrate§ ^prenoib unb ga^Ircitfje tieine $ig. 6. Pediastrum seleuaea (Kützing).
Herne einfdjliefjt. Sie betben fpmmetrtfdjen 9Jiittel= Sie ©djeibe befteljt au§ 16 &lkn, raeld)c bie
gellen finb trapegoib, otme $ortfä|e. Sie fedj§ geroöljnlidje Slnorbnung geigen (roie auefj in $ig. 7);
Siaubgellen finb graeitappig, jebe mit groei rabialen, eine zentrale Mittelwelle ift uon fünf äl;nlid)cn
förnig raupen Holben beraaffnet. umgeben, unb biefe oon einem Hrange r-on getjn
groeilappigen ^anbgettcn. Sebe gelle enthält ein gen= gtg. 10. Pediastrum furcatum (HaecM).
trale§ ^yrenoib unb 4 —6 £crue. Sie ©djeibe beftefjt aus adjt gellen, äl)nlid)
grig. 8. Pediastrum elegans (HaecM). geigt. Sie fedjS Dtanbgelten finb mit je nier garten
Sie ©djeibe befielt aus 32 gellen; e w e 3 en; ©pitjen beraaffnet. Siefe Strt ift nad) bem fein=
träte äJHttelgelle ift oon brei gellenringen gu fünf, finnigen SSotanifer Sllejranber SBraun benannt.
s
Dlittelgelten enthält jebe ein gentrateS ^ßtjrenoib
$ig. 12. Pediastrum ellipticum (Elirenberg).
unb 5 —6 iRerne. Sic gcljn gelten beS §roeiten Sie elliptifd)e ©d)eibe befielt aus 16 gellen,
ÜftingeS finb in SBermefjrung begriffen; jebe gerfällt non benen jebe ein ^tjrenoib unb nier $ewe ent=
burd) Seilung in 8 — 16 gelten. Sie 16 gelten l)ält. Sie fünf 9)Zittelgcllen finb groeiteitig, bie elf
beS äußeren Tinges ober bie 9tanbgetten (mit je 9ianbgelten am Staube oierlappig.
georbnet wie $ig. 3 unb 10, Sie beiben 9)Zittet= gellen finb non oier fingen umgeben; ber erfte
gellen finb tjalbf'reisförmig, mit je graei fernen; 9iing enthält 7, ber graeite 13, ber britte 18 unb
bie fedjS Sianbgellcn finb l)albmonbförmig, mit je oier ber nierte 23 gelten. $ebe ge ft e enthält ein ^3t)=
fernen. Scbe gelle enthält ein gentrateS ^ßrjvcnoib. renoib unb mehrere Werlte.
Haeckel , Kunstformen der Natur. Tafel 34 — Pediastrum.
Hexactinellae. ©tofditoämme*
£famm tor ^tfjroämtttB (Spongiae); — Mafpe tu JuBfElfdjrtiämtnB (Silicispongiae)
Brbmmg ößr ©lasfdjraämmB (Hexactinellae ober Hyalospongiae).
Sie ©laSfdjroämme ober fed)§ftraf)ligen ^iefetfdjroämme (Hexactinellae) geidmen fid) oor ben
übrigen ©djrcammtieren burd) bie SBitbung eines gierlidjen ^iefelffcletts aus, beffen urfprünglid)e 33cftanb=
teile fedf)§ftrafcjüge ©picula ober Nabeln finb. 3)ie geometrifd)e ©runbform biefer garten Jliefclgebilbe ift
ber 2ld)fenftern beS 2BürfelS nnb beS regulären OftaeberS: brei gleite 2ld)fen, roeldie fid) unter redeten
2öinfeln im Raunte fdmeiben (rate bie brei 2ld)fen beS regulären iRriftallfnftemS). S3atb bleiben biefe brei
2ld)fen gteid); balb raerben eine ober mehrere oerlängcrt ober nerfürgt, neräftelt ober geteilt. SiSraeiten
tritt an bie ©teile jebeS einzelnen ©traljtS ein pinf eiförmiges SBüfdjet uon Nabeln ($ig. 12 — 17). ^eber
©traf)l fann am freien ©nbe audj ein ©djeibdjen ober ©ternd)en tragen (^ig. 13, 14). SLuufcnbe folcfjer
giertidjen ^iefelgebilbe finb geraöljnlid) innerhalb beS roeidjen lebenbigen ©djraammförperS gu einem mannig=
fad) geftaltetcn ©erüfte uerbunben, meines einem ^unftroerf aus gefponnenem ©lafe gleidjt. Sie 3Scr=
binbung ber ©pifeln innerhalb beS meinen ©eraebeS bleibt lotfer in ber Unterorbnung ber Snffacinen;
biefe fteefen metftcnS mittels eines ©djopfeS lod'er im ©djlamme beS 9JJeereSbobenS (fo Euplectella unb
Holtenia, $ig. 3 unb 5). Sagegen rairb bie äkrbinbung ber Nabeln feljr feft burd) 33crraad)fung gu
einem ftarren ©erüfte in ber Unterorbnung ber Sicttjoninen, bie meiftenS auf felfigem äfteereSbobcn
feftgeraadjfen finb (fo Farrea, $ig. 1 u. 2, unb Sclerothamnus, $ig. 6 u. 7). üftidjt allein bie fjödjft
mannigfaltige ©eftalt biefer ^tefelgerüfte ift bei ben igeractinellen geraöljnlid) feljr gierlid) unb regelmäßig,
fonbern aud) bie Slnorbnung unb ©eftalt ber 2Bafferfanälc, raeldje ben ©djraammförper burcrjjietjen, unb
ber ©cifsellammern, bie oft ftraljtenförmig um einen Hanal gruppiert finb (fjig. 2, 4, 8). ©eraöljnlid)
ift ber ftattlidje ©toef (ober ^ormuS) ber ©laSfcfyroämme aus gafjtreicrjen ©töcfd)en (ober ßormibien)
gufammcngefetjt, unb biefe raieber aus üielen ©eißelfammern, ben eigentlidjen ^nbiuibuen ober ^erfonen
beS ©djraammeS.
$ig. l. Farrea flaeckelii (F. E. Schulze). Duabratfeiten beS äußeren ©itterS roerben burd) bün^
35er anfelmlidje, baumförmige ©djraamm (in nere, bie beS inneren burd) biefere Nabeln gebitbet;
natürlicher ©röße gegcirfjnet) befielt aus oeräftetten beibe fdjneiben fid» unter falben rechten Söinleln
fjol)len Stöberen, bereu bünne, aber fefte SBanb ein $on ben 2Bcicf)tetlen fief)t man im inneren Quabrat
fef)r gierlidieS ©itterroerf mit quabratiferjen SJiafdjen räum ben freiSrunben Duerfd)nitt eines fpconartt-
geigt. Surd) bie feinen $oren ber Oberflädje ftrömt gen ^ormibium (Safel 5), gufammengcfctjt aus jraölf
baS Söaffer ein, burd) bie 3Künbungen ber 9töl;ren aus. ©eißelfammern ober £Dlt)ntf)u3förben. 3ic^Kd)e
©ine einzelne üieredige SJlafdje beS ©djraammeS ^ig. 3. Euplectella aspergillum (Owen).
Slnorbnung ein boppelteS ©itterroerf gufammen; bie gierlidiften unb ber guerft befannt geworbenen ©laS=
r i
fdjroämme (um ein SDrittel uetfteinert). ©in gier- $ig. 9. Pheronema rhaphanus (Franz Eilhard
lidjer ©pirolfamm läuft um bie bünne SBanb be§ Schulze).
cnltnbnfajen Körpers, bcffen obere Öffnung (Os- ©ine 3apfennabel ber äußeren ÜQaut.
culran) burd) eine ©icbplatte qcfdiloffcn ift.
$ig. 10. Hyaloneiaa indicum (Franz Eilhard
$ig. 4. Euplectella aspergillum (Owen). Schulze).
©in ©tüd ber äußeren J0aut, ftarf uergrößert. ©in 2tmpf)ibi§cu§ ober ein Sliefelftab, raeldjcr
3>n ben oier ©den bc§ Quabrate§, raeld)e§ burd) an beiben ©nben einen ©tern trägt.
Schulze).
Sed)er§ unb ber 9tanb ber oberen, raeitcu Öffnung
$ig. 6. Sclerothamuus spiralis (Marshall). ©in SDt§cot)eEafter, ©tern mit fecf)§ ^infeln.
35cr ©djraamm (tm Viertel ber naturltdjen ©rofje $ig. 15. HyaloslylllS dives (Franz Eilhard
aejeidmet^ bilbet einen S^ufdi bcffen fdilanfe 9Ifte Schulze).
oon einer ©piralfraufe umrounbcn finb. ©in Raffer, ©tern mit 9toljrfolbcn.
©in Slft besfelben ©djraamnteS in natürlidjer ©in ^piumicom (Sperafter ober fed)§ftral;liger
$ig. 8. Polyopogon amadu (Wyville Thomson). $ig. 17. Stylocalyx tenera (Franz Eilhard
C1„7, Ä ,7" n\
Buerfdmitt burd) einen jungen ©djraamm, bcffen Schulze).
gentrallrähle acfjt rabiale 2tu§buc£)tungen geigt; biefe ©in 3lmpl;ibi§cu§. ©in ^iefelftab, au beffen bei=
finb im S3au einem ©ncon (S£afel 5, $ig. 9) äfjn= ben ©nben sroei ftemförmig eingefdinittene ©loden
lief) unb regelmäßig mit ©cißelförben bcfetjt. einanber gegenüberftel;en.
J
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 35 — Farrea.
^afcC 36. — Aequorea.
Leptomedusae. SaltmqmUzn.
JSfamm tor T&zJJzUhvv (Cnidaria); — Majpe ber iSrfjlmrquaUBtt (Craspedotae) — Krönung ;
Sie ©onnenquallen (Aequoridae), noetd^e auf biefer S£afel bargeftellt finb, geirrten ftdj cor
ben übrigen ^altenqualten (Leptomedusae) burdj bie anfeljnltdje ©röfse unb bie ungewöhnliche
3af)t ber ©trctfjlfcmäle au§, bte an ber unteren $läcfje be§ (Mlcrtfcf)irme§ »erlaufen; oon unten gefetjen
($ig. 1, 3) gleidjt biefer einer «Sonnenblume mit oielen ©trafen. Söäljrenb bei ben meiften übrigen SJiebufen
bte galjt ber Stabialfanälc oier ober adjt beträgt, fteigt fie t)ter auf 32 — 64 ober felbft über Ejunbert.
Ser frei§runbe ©atXertfcrjtrm biefer ©onnenquallen (Umbrella) ift mciftcnS fladj fdjcibenförmtg ($ig. 1 — 3),
feltener glockenförmig t)oct) getoölbt ($ig. 4 — 6). SDie getoölbte obere $läd)e (Exumbrella) ift bi§=
toeiten oon rabiaten Stippen burdjgogen, toie ein ^riftatttetler @tg. 2, 5). 2tn ber ausgelösten unteren
^lädjie (Subumbrella) liegen bie 3tingmu§fetn, toeldje ben ©djirm gufammengieljen unb burdj 2lu§=
ftofjen be§ SöafferS au§ ber ©cf)irm§öljle beffen ©djtoimmbetoegung »ermitteln, ber 9JUtte ber unteren
©d)irmfläd)e liegt eine fCadje, freiSrunbe 9JlagenljöIjle; biefe öffnet fid) burdj einen fetjr befjnbaren 3Jhinb,
ber t)on einem Crange bünner, 6eroegltct)er 9ftunblappen umgeben ift ($ig. 1, 3). S5i§roeilen fitjen letztere
am unteren @nbe eines umgeMjrt fegelfömtigen ©aßertftiele§, ber unten weit au§ ber ©djirmfjö^le ljer=
uorragt ($ig. 5, 6). Sie ©tratjlfanäle, bte au§ bem Umgreife be§ 3Ragen§ entfpringen, fteigen bann
erft am 9)Zagenftiet empor, biegen oben nad) aufsen um unb taufen an ber Subumbrella gum ©d)irm=
ranbe; l)ier oereinigen fie fiel) gu einem 9iingfanat. 2ln biefem liegt auef) ber 9Jerucnring fotote ein
®rang oon ©el»örbtä§cf)en; nad) innen ba»on ein fjorigontater ©djtotmmring (Velum, f^ig. 1, 3). Sie
gatjlreidjen Xentafeln ober ^angfäben, bie com ©cfiirmranbe abgeben, geraten beim ©djtoimmen in
bte anmutigften wellenförmigen SBetoegttngen. Sie Slquoriben finb getrennten ©efdjleifjteS toie bie
meiften anberen 3Rebufen; bie @efd)ted)t§brüfcn finb fyier flehte, lourftförmtgc ©äcldjen, bie beim 2Beibd)en
©ier, beim Sftänndjen ©perma ergettgen; fie liegen batb am Slnfange ber 9tabialfanäle ($ig. 0), balb im
Verlaufe ober am @nbe berfelbcn ($ig. 1, 3, 5). Sie $arbe ber garten, burdjfidjtigeu 2lquoriben ift
2lu§ bem 9Jttttelmeer, in natürlicher ©röfje, 2lu§ Neuguinea, in natürlidjer ©röfse; $ig. 2
oon unten gefeljen. Ser geöffnete gentrale 9JJunb oon ber ©eite, gtg. 3 oon unten gefetjen. Ser
ift oon einem Crange furger Sippenfranfen umgeben burd)fid)tige ©allertfdjirm bilbet eine friftallartige
unb füljrt in eine fladje 9Jlagenl)ö!)le, oon beren ©djeibe, beren flacf» geraölbte obere f^läctje oon
Umfang 32 9tabialfanäle aussftraljlen; in ber SJiitte 32 gurren eingefdmitten ift. SSom ©^irmranbc
iljreS Verlaufes liegen ebenfooiele ©efdjle^töbrüfen, ftraSen 16 lange, fe£>r bcraeglicb.e ^angfäben au§.
am 9ianbe furge ^angfäben. 9iad) innen fpringt Sn ber 9ftitte ber t)ol;ten unteren $läd)e liegt ber
oon bem eintoärtS gefrümmten Staube ein t)ori= freiSrunbe 9Hunb, oon 16 gefräufelten 9Jittnbtappen
gontaler 9ftu§Mring oor (Velum). umgeben; er füljrt in bie fladje äftagenfjöfjle, oon
beren 9ionbe 16 gabclfpaltige 9iabialfanäte au§= ber umgefehrt fegelförntige ©allertftiel be§ 9ftagen§,
[trafen. Sin jebem ©abelafte ber letzteren fi|t eine ber in 16 lange, geträufelte, wellenförmig beroegte
rourftförmige ©efd)led)t§brüfc. 3ln bem 9Jerüenringe SJtunblappen gefpalten ift. Zahlreiche Siabialfanäle
be§ Sd)irmranbc§, von rocldjem bie 16 ^entafeln gehen vom Sftagen aufroärts, biegen oben in ber
cntfprtngcn, finb fefir §at)trei(f)e Heine Börnchen Schirmhöhte um unb taufen abraärt§ gegen ben
fidjtbar (@ehörblä§d)en) ;
nad) innen bauon ein frei§; freien 9?anb be§ Sd)irme§; Ijier finb fie gabelförmig
runber, ^orijontater 9Jlu§tclring (Velum). gefpalten, unb jeber ©abelaft trägt eine faltige
ber 9Jtagen fyvab, oon beffen Untfreife 50 — 70 32 lange, bünne, banbförmige üJftunb läppen ge=
oon ber «Seite gefehen. S)er hodjgeraölbte ©allert= 2lrt, in ber 5Rähe ber Sporen- Unfein gefangen,
fdjirm glcid)t einer ^riftallglaSglod'e, beren Öber= unterfcheibet fich oon ber oerraanbten Orchistoma
fläche in ftrahlige Stippen geteilt ift. 33om Sd)irm= Steenstrupii ber Slntitlen burch ben fd)tan!eren
raube hängen unten fe£)r zahlreiche lange $ang= Sftagenftiet unb bie oiet längeren äftunblappcn
J
Haeekel; Kunstformen der Natur. Tafel 36 — Aequorea.
HctfeC 37. — Discolabe.
Siphonophorae. Staat#*iitalfem
SDie Sßradjtquallen ober Sßljtifoneften gehören %u ben fdjimften unb tDunbcruou'ften Srfdjeinuugen
De§ 9fteere§teben§; fie gtetrfjen fdpimmenben Slumenftöden, bereit Körper, au§ buntem ©tafe angefertigt,
mit gierticfjen Stättern, Stuten unb $rüdjten bebedt ift, babei in t)ot)em ©rabe empfinblid) unb beroeglidj.
&on ben anberen Orbnungen ber ©iprjonopljoren (ßuftoneften auf Safel 7, 3)i§coneften auf ;£afet 17)
unterfdjeiben ftd^ bie ^fipfoneften burd) tjöfjere 2trbcit§teitung ber gaEjtretdjen, uielgeftaltigen ^Serfonen, ir>eld)e
ben ©tod gufammcnfe|en, befonber§ aber burd) ben gteid)geitigcn Sefitj uon graeierlet ©djraimmapparaten,
einer gipfetftänbigen paffiuen ©djratmmbtafe unb gacjitretcrjen aftiü = beraegtid)en ©djraimmgtoden. Sie bar=
geftettte 2lrt gehört §ur ^amitie ber 3)i3cotabiben; uon ber geraötmUdjen ^5 £;
rj f op fi ora itnteufdjeibct
fid) 3)i§colabe baburd), bafj bie ©djnnmmgtoden nid)t in groei, fonbern in oier &äng§retf)en georbnet finb.
gag. l — 5. Discolabe quadrigata (HaecM). WlaQtn unb sJttunb, bie btojj bte Stufgabe Ijaben,
Siefe pradjtuoüe ©tpt)onopt)ore ift in $ig. 1 burd) ifjre regelmäßigen 3ufanuuengiel)ungen ben
üollftänbig bargeftettt, raie fie im 2)cgember 1881 gangen ©tod fdjroimmenb fortguberoegen. ©ine ein;
im S«bifd)en ©gean gefangen unb in Settigemma jetne ©djroimmglode, uon ber breiten ©eite gcfcfjen
nad) bem Seben gegeid)iiet mürbe (in boppelter (mit itjren m'er geraunbenen (SamäbrungSfanäten),
natürlid)er ©röfje). £>er anfetjnticfje 9M>ufenftod, ift in $ig. 3 bargeftettt; — $ig. 2 geigt bie 2ln-
ber au§ mehreren taufenb ©tngettteren, mebufen= fid)t ber ©d)roimmfäute üou oben; in ber 3Jtttte bie
artigen s$erfonen, gufammengefe^t ift, gtetdjt einem fd)eitelftänbige ©djroimmbtafe, umgeben uon ben uier
Stumenftod, ber mannigfad) geformte unb gefärbte 3)er 9cäb,rförper (Siphosoma) beginnt bei
Stätter, Stuten unb $rüd)te trägt. 2)er fd)raim= biefer 2lrt mit einem breiten Crange uon fd)langen=
menbe Körper be§ gangen ©tode§ ober $ormu§ be= förmigen ^atponen ober ^afteru (£aftpott)pen),
fterjt au§ groei £>auptftüden, bem oberen ©d)roimm= bie fid) tebrjaft taftenb ausbreiten unb beroegen (im
förper (ÜJtectofom) unb bem unteren 9?äE>rförper Seben fd)ön rofenrot gefärbt); au§ ber Safte jcbe§
2)er ©djroimmförper (Nectosoma) trägt Saftfaben ober ^atpafel, fpietenb nad) oben au§=
oben an ber ©pitje be§ gentralen ©tammeS (ober geftredt. Unter bem ©d)u£e ber Safterfrone fi|t
ber 2Id)fe be§ ©tode§) eine luftgefüttte ©djnntitm? gunäd)ft ein ilrang uon traubenförmigen Körpern,
btafe (Pneumatophora), einen t»i)broftatifd)en ben ®efd)ted)t§ftödd)en ober ©e£uat=6ormtbien
ätpparat (ätmtid) ber ©djroimmblafe ber $ifdje). 3)ar= (Gonodendra). ^ebe Traube befteb^t au§ einem
unter fotgt eine trierfeitig^ptjramibate ©d)roimmfäute, fdjtanfen, mit Söärgdjen befe|ten @efd)Ied)t§tafter
gufammengefe|t au§ oier Steigen uon ©d)roimm = (Gonopalpon), au§ einer oberen raeiblidjen Xraube
gtoefen (Nectophora); ba§ finb 2Jiebufcn o£)ne (mit runbtidjen Seeren, ben SBeibdjen) unb einer
unteren männltdjen Staube (mit länglichen Seeren, SBeutetiere töten. 2)a§ ©piel ber langen SEentafeln
ben ÜDiänndjen). SSergl. $ig. 4. Sitte eingelnen unb ihrer gasreichen S£entitlen, bie lebhaften unb
beeren finb mebufenartige Sßerfonen, beren 9Jlagen= medjfetnben ^Bewegungen biefer ^angorgane, gewähren
fad (ohne äftunböffnung) beim Söcibdjen (Sier, beim am lebenben Siere ein wunberooIle§ ©chaufpiel. %n
93tänndjen ©perma erzeugt. SDie ©efd)led)t§tiere $ig. 1 ift ber S£entalelbufd) fpiralig aufgerollt unb
biefer Strt gälten nad) nieten Saufenben, raie bie unten (am SBoben be§ ©la§gefäf;e§) teiltoeife au§>
SStüten eine§ grojjen £)bftbaume§. — Unterhalb be§ gebreitet. Söirb ba§ empfinbliche Sier gereift, fo
Cranges ber ©cfd)led)t§pcrfoncn ober ©onophoren giehen fid) alle ^ßerfonen be§ ©tode§ gufammen.
finb 10 — 20 grofje Sftährperfonen ober ©iphonen
$ig. 2. ©cheitetanfidjt be§ ©d)wimmför=
fid)tbar (and) „©augröhren" ober „^refjpotppen",
per§ (oon oben) in boppelter natürlicher ©röfje.
„^otppiten" ober „©aftrogooibe" genannt); fiebienen
Sie freiSrunbe ©chmimmblafe (^neumatophore) in
attein gur Nahrungsaufnahme unb »erbauen bie ge=
ber äftttte ift oon oier Leihen freugftänbiger ©chwim-
freffenen SSeutetiere ($rebfe, üffiürmer, 3Jlebufen,
gtoefen (SRectophoren) umgeben.
Urtiere) ; bie «erbaute Nahrung gelangt am ©runbe
ber ©iphonen in bie |o^te 9iötjre be§ gemeinfamen
$ig. 3. ©ine eingelne ©djwimmglode (Ncc=
gefräfjig unb oerbauung$fä£)ig (mit ad)t braunen unb oiel länger al§ bie beiben mittleren.
&eberftreifcn au§geftattet, bie burd) bie SJiagemoanb $ig. 4 unb 5. SDer ©tamm (Truncus),
burd)fd)immern); tl»r adjtlappiger roter 9Jhmb ift nach Slbtöfung aller Slnfjänge (ber polymorphen
feljr erroeiterungSfähig, mit einem ©aume oon Steffel* ^5erfonen), mit 2lu§nahme ber ©efchtecht§trauben.
fnöpfen unb Prüfen auSgeftattet (bei ber ^ßerfon, $ig. 4 (oon unten, 33af alanficht) geigt bie fpiralc
roctdje bie Sftitte oon $igur 1 einnimmt, weit geöffnet). 2lufrollung be§ fadförmigen ©iphonenftamme§, an
Sin ber 23afi§ jebeS ©ipfjonS fi|t ein langer unb beffen 23aud)ranb (aufjen) bie Sieihe ber ©efd)led)t§=
[tarier ^angfaben ober SEentaM, befe|t mit einer bäumchen fi|t; bie runben Söcher an ihrer S3afi§ finb
9iei£)e oon beweglichen ©eitenfäben (Tentilla). bie Slnfa^ftellen ber abgetöften ©iphonen. $ig. 5
Sebc§ Scntiltum trägt am @nbe einen birnförmigen (oon oben, 2lpitalanfid)t) geigt oben bie adjtftrahlige
Ncffelfnopf ober eine „Neffelbatterie", eine ^apfel, ©chraimmbtafe, barunter ben gufammengegogenen
in ber ein blutrotes üfteffelbanb fpiralig aufge= ©tamm be§ ©chraimmförperS. Sie oieredigen
rollt liegt; biefc§ ©piratbanb enthält Saufenbe oon Facetten am Staube be§ ©iphonenftamme§ finb bie
Siphonophorae. — tptaatoquatten.
^afcC 38. - Periphylla.
Peromedusae. Safrfjetmiallim,
Sie SCafdjenqualfen (Peromedusae) bilben eine fet)r eigentümliche, erft neucrbing§ in ber
Sieffee entbecfte Örbnung oon ftattlidjen Sieren au§ ber klaffe ber Sappenquallen (Acraspedae).
S^re nächften SSerroanbten finb bie ©djeibenquallen (Discomedusae, Safcl 8, 18, 28); fie unter*
treiben fid) aber oon biefen flachgeroölbten, fdjeibenförmigen SJiebttfen ntctjt ottein burcf) bie tjotje 2Bölbung
be§ fegeiförmigen ©d)irme§, fonbern and) burd) merftoürbige SBerhältniffe im inneren Körperbau. Sllle
SiSfomebufen tragen am ©djirmranbe minbeftenS ad)t ©tnneyfolben ober 9ihopalien (oier perrabiale unb
üier intcrrabiale) ; bie ^ßeromebufen bagegen befi|en nur oier interrabiole ©inneöfolben oon eigentümlicljcm
San ($ig. 6); bagegen fi^en an ©teile ber oier perrabialen 9il)opalien Ijier einfache Sentafeln. Ur=
fprünglid) finb übrigeng alle 9ifjopalien ber 2lfra§peben burd) Umraanblung au§ SentaMn cntftanbcn.
Ser 9Jiunb ber ^eromebufen @tg. 4) führt in ein oierfeitige«, mit oier Sacfentafdjcn ocrfehene3
3Runbrol;r unb biefe§ in einen toeiten, f'cgelförmigcn 9)Zagen @ig. 2, 3, obere Hälfte). Surd) oier lange
$ig. 1—2. Periphylla niirabilis. (Haeckel). innen ein SKing oon ad)t breicefigen Siabialmuyfcln
(Sine große ^cromebufe, an ber Dftfüfte oon (SettamuSfetn). .S^if^en lederen liegen bie acht
ÜJieufeelanb in 6600 gaifj Siefe oon ber (Sl;allenger= gelben, hufeifenförmigen ©efd)tecb>jbrüfen (©onaben).
©Epebitton gefangen (©d)irm 16 cm tjod), $ftad) außen oom $ran;$mu§fel finb bie 16 ftarfen,
^igur nimmt ba§ große adjtecfige 2ftanbroljr ein 12 ftarfe $angfäben ober Zeittafeln (oier perrabiale
($ig. 1). Ser routftige 9Jiunbranb ift etroa§ ein= uno acht abrabiale).
gefdjlagen unb trägt oier ^ßaar SBartfäben ober gig. 2. Slnficht ber gangen Sftebufe oon bei-
Öratfilamente. Sie buntle, trichterförmige £öfjle, seite. Ser hohe, fegeiförmige ©djirm ift burd) eine
au§ toeldier ba§ helle SJiunbroljr h^orragt, ift tiefe, tjorigontate Hran;$furd)e in jraci oerfd)iebene
bie tiefe ©d)irmf)öl)le, ihre Unterfläche (Subum- jQauptftücfe geteilt, ben oberen glatten ©djirmfegel
brella) ift rötlichoiolett gefärbt unb größtenteils unb ben unteren, in 16 gelber geteilten ©d)irm=
mit fräftigen ©chmimmmuSfeln bebcd't; außen ber frang. Surd) bie Söanb ber unteren §älfte be§
breite ^rangmuöfel (in 16 oiereefige Safein geteilt), ©chirmfegels fchimmern oier gelbe @efd)led)t§brüfen
burd), in bcr ?Otittc ein uicrcdiger 33crroad)fung> 9^ad) aufjen oon ben oier pcrrabialen ©djcnleln bc3
fnotcn (Cathamma). SDer ©djirmfrang §cigt in 3){nnbfreuse§ liegen nier T= förmige SBadentafdjen,
feiner oberen Hälfte adjt bidc ©allertfodel ober $J3c= getrennt burd) uier interrabiale gelbe 9Jlunbfäulen.
Duabranten
$ig. 5 — 7. Periphylla mirabilis (HaecM).
läppen. 3 ra if$ en bit\m filmen
$ig. 5. Duerfdjnitt burd) bie Sftitte be§ £ör=
be§ ©d)irmranbe§ brei ftarfe, einwärts aufgerollte
per§, mit fd)ematifd)er ^rojeftion ber üerfdn'ebenen
Scntafctn unb in ber 9Jfcitte gnnfdjen iljnen ein
Organe. %n ber 9Jlitte ba§ SJhmbfreug, pnfd)en
©inneSfolben.
beffen nier ©djenfeln ad)t ©aftralfitamente fid)tbar
g-ig. 3. Periphylla Peronii (EaecM). finb (innere 2ftagententafeln). Sann folgt ein Slranj
ber bunleluiolette ift ein ®.xan% üon 16 gelben 2Jlagentafd)en unb oon
©djirmfegel, ift faft fjalbfugclig;
©allertroanb be§ ©d)irme§ burd). Sie untere $ig. 6. ©in einzelner ©inne§folben (Rbo-
&örperl)älfte, ber ©cfytrmfrang, ift burd) 16 rabiate palium), ftarf nergröfjert. Ser obere, fdunäterc
©infdjnitte in cbenfouiele Staublappen geteilt. 3wi ; Seil biefe§ ©inncSförperS enthält in ber £öl)lc
fd)en biefen filmen auf ben ©allertfodetn ober ^t- einer Scdfdjuppe ein fugetigeS ©eljörbläödien, ba§
balicn 12 ftarte aufgerollte $angarme (je brei in mit ^riftallcn gefüllt ift. 3U beiben (Seiten be§^
jebem Duabranten) unb uier interrabiate ©inne§= felben finb ein ^aar Slugcn fid)tbar. ©in britte§,
2lu§ bem Speere t>on ©rönlanb. 2tnfid)t be§ ©djenfetn umfaßt roirb.
ifolierten 9Jiunbrol)re§, non unten, ber 9JUtte $tg. 7. Ducrfdmitt burd) ben Wlu§hl einer
fiel)t man ba§ fdjmale, bläulidjc 9Jhmbfreu§, bie enge, Sentafelmurgel. Stuf ber blauen ©tü^lametle ift
freu^förmige Öffnung, roetd)e in ben 9)iagen füljrt. ber ÜBurjetmuStel in §iertid)e Ratten gelegt.
HaecM, Kunstformen der Natur. Tafel 38 — Periphylla.
Peromedusae. — ||fofc§euqua£C<m.
^ctfeü 39. - G-orgonia.
Gorgonida. BinittnkflraUttt-
gtumm ber T&tffzUuvz (Cnidaria); — Klafls bßr Korallen (Anthozoa); — legion ber Kranj-
korallEn (Alcyonaria); Krönung bi>r adjf (irafjltgim KranjftnrallBn (Octocoralla).
Sie ^antitie ber Siinbenforalten (Gorgonida) ßilbet eine formcnrctdje ©ruppe (mit meljr
at§ 300 Strien) in ber Orbnung ber adjtftraljUgen ÄrangforaUcn (Octocoralla). Sitte Korallen
biefer ^anritte bilben anfefmlidje ©töcte ober formen, bie unten auf betn 2Jieere§boben feftgeraadjfen
finb; t-iete jeitfmen ftd) burd) gierlidje formen unb bunte färben au§ (bcfonber§ gelb, orange, rot,
oiolett). Sie einzelnen Sßolgpen ober ßoraüen=Sßerf orten, roeldje biefe rutenförmigen ober baumförmig
oergroeigten ©töde gufammenfe^en, finb geroör)nlidi fetir Hein, oft mifroffopifd); fie finb am ©toef unb
feinen ^roeigen balb in regelmäßigen Siethen, batb roirtetförmig georbnet, balb unregelmäßig »erteilt.
3eber einzelne ^otrjp ($ig. 1, 13, 15) trägt einen $rang üou ad)t gefieberten SentaMn; biefe formen
batb lang anögeftreeft ober gurücfgefdjlagen, balb gufammengelegt unb eingesogen werben @ig. 9.) Sa§
fefte ©telett ober ftürjenbe ©erüft ber 9ünbcnf'oratfen beftetjt immer au§ groei uerfdnebenen Seiten: einem
inneren 2td)fenffetett, ba§ einen tjornigen ober ucrf'atften ©tab bitbet (auf unferer Safel nid)t ficb>
bar), unb einem äußeren 9tinbenffetett, in roctdjem bie einzelnen ^3erfonen befeftigt fttjen. SDte ^otnpen,
bereu jgauptad)fe fcnfrcdjt gegen bie 2ld)fe be§ ©tocfes> gerietet ift, tjängen in ber 9iinbe burd) gatjlrcidje
ernätjrenbe ©cfäße gufammen; biefe 3ftagcngefäße getjen uon ben ad)tftr adligen 9Jiagent)öl)ten ber einzelnen
^otppen au§. Sie roeidie 9Unbc erhält $eftigfeit burd) ©intagerung r-on fet)r gatjtreidjcn ^atfförpcrdjcn
(Spicula). Sie ©eftalt biefer ©pifeln ift fetjr mannigfaltig unb oft fe^r gierlid) ($ig. 2, 3, 7, 14).
üergrößert, mit au§geftrecften ad)t ^angarmen; oon ©in einzelnes ©pifel be§ 9ttnbenffctctt§, mit
biefen gefieberten Sentatetn finb uier nad) oben, gruei ©nbtuöpfen unb groei 2Birtetn uon knöpfen.
oter alternierenbe rücfroärts nad) unten getrümmt.
4. Prilimoella biserialis (Perceval Wright).
$m burd)fid)tigen Seib ift innen ber flafdjenförmige
2ftagen fid)tbar, beffen §al§ oben ba§ enge ©d)lunb= 3roei 2Birtct uon bem langen, rutenförmigen
ro£)r bilbet. Unten ift bie 23afi§ be§ blumenförmigen ^oraltcnftod , getrennt burd) ein freies, befd)uppte3
Ißornpen oon einem niebrigen feldjförmigen ^ortfatj 3raifd)enftüd (Intemodium). $eber 3Bi r tet ift
be§ 9iinbenffelett§ umgeben, ber in ad)t tauget^ au§ ad)t ^otppen jufammengefei^t, bereu groeifeitig
©in cinjelueg ©pifet be§ Siiubenffelettö, ftarf 3roei Sßirtet beö taugen, rutenförmigen ©tocfeS,
uergröfjert (ein rreugförmiger ÜMfförper, beffen oier bie nur burd) ein furgeg ^roifd)enftücf (Inter-
©djenfet ein Sl^renbüfdjel tragen). nodium) getrennt finb. $n jebem 2öirtet ftetjen
fec§§ ^otijpen, gepctngert mit ©puppen, bie einen famntengcfcljt unb jeber ^olnp mit ad)t ^etrjen non
5)ora tragen. ©djuppen gepanzert. 33on biefen finb jebod) nur
bie graei borfaten, äußeren 9tal)eit fidjtbar, bie mit=
$ig. 6. Stenella spinosa (Perceval Wright).
Gin 9'lftdjen beS reid; uergrucigten ^loraKcnftocfcS,
einanber alternieren. Sie fed)S fleineren 3iei|cn
ftefjen brei, nier ober fünf ^olnpen, gebeeft burd) fyiö- 13. Paramuricea spinosa (Kölliker).
gtnei grofk, bornige SMffcfmppen, eine £)origontale ©in einzelner $ßoli)p, einlief) einer Siftctblüte.
unb eine nertifale. £)er $olnp, ber burd) biefe Unten an ber SSafiS ift ber Mdjförmtge Körper
2)edfd)uppen gefdjüüt unb oerftedt roirb, ift nod) mit non einer Sornenfrone umgeben. Oben ift bie
einem auS ad)t ©pifeln gebilbeten SDedel nerfetjen. 9Jfrtnbfd)cibe non ben ad)t eingcfd)lagenen Zeittafeln
©in 2lft eine§ oielnergraeigten lebenben $orallen= $ig. 14. Juncea barbadensis (Duchassaing).
ftodeS, ftarf oergröfjert. Sie gal;lreid)en einzelnen ©in einzelnes ©pifel beS SWnbenffelettS, non
'polnpen, ober bie $Pcrfonen beS ^ormuS, finb in ber $orm eines geftielten ZattnengapfenS.
ocrfdjiebenen 3uftänben ber 2luSbc£)nung unb 3u= $ig. 15. Antliomuricea argentea
fantntcngiefjung bargeftellt. Sie ad)t gefieberten
(Perceval Wright).
Zeittafeln, tneldje ben 9ftunb umgeben, finb balb
©in einzelner 5ßolnp, beffen ad)t gefieberte %tn-~
auSgeftredt, balb gurüdgefdjlagen, balb eingesogen
tafeln oben gegen ben zentralen 9Jhtnb eingefd)lagen
($arbe oeränbcrlid) raeifi, gelb, orange, rot).
:
finb. Ser gange Körper ift mit einem üftabelflcibe
gag. 10. Acanthogorgia longiflora gepangert, beffen einzelne ©tüde, bie fleinen
©in 2lft beS nergraeigten JloraltenftodeS, ber reiben eng aneinanber gelagert finb.
$ig. Ii. Primnoella Australasiae (Gray). iRreug ftel)enben 5polt)pen, bereu SJlunb nad) abtoärtS
Srei Sßirtel beS langen, rutenförntigen Korallen; gefel)rt ift. Seber $olnp ift mit brei 9teil)en non
ftodeS, bidjt übereinanber fil^enb, ol)tte freies £>uter= ©djuppen gepangert; bie oberften (bafalen) finb
nobium. Scber Sßirtel ift aus adjt ^polnpen gu= gröfjer unb bilben ein l)origoittaleS ©d)tt^bad).
Haeclcel, Kunstformen der Natur. Tafel 39 — Gorgonia.
^afeZ 40. — Asterias.
Asteridea. 3n$nnt.
^fantm twx ^Uxnihtt (Ecliinoderma) ;
- -
Ifaupffclaflß ber Ißy^ütintitVL (Pentorchonia)
Map tiBr ^Bß{!ßrnB (Asteridea); — Krönung öev (ftölajfor.ijöm
Sie ©eefterne (Asteridea) treten in gtoei gang oerfdjiebcnen formen auf, glctdj ben meiften
anbeten ©terntieren. SaS unreife junge Stier, bie ©ternlarue (Astrolarva, $ig. 2 — 4) ift fein;
Hein, roenige äfttllinteter grofj, von groetfetttger (bilateral =ft)mmetrifd)cr) ©runbforat; feine einfache ©rga=
ntfation gleicht beseitigen eines einfachen SBurtntiereS, namentlich eines 9iäberttere§ (Xafel 32); glcid)
biefen [enteren fdjroimmt bie ©terntarae mittels fleiner, lebljaft fid) beroegenber SBimpern im Speere um-
t;er; biefe finb l)ier in lange Söimperfdptüre georbnet (in fyig. 2 —4 rot gefärbt). S3ei ber gang jungen
©eefternlaroe ($ig. 2), roeldje bie $orm eines Pantoffels fyat, bilbet bie 2Bimperfd)nur einen einfachen
9üng mit ein paar feitlidjen 2luSbud)tungen; fie umfäumt bie Öffnung beS Pantoffel«, roeld)e bei* 33aitd£)=
feite entfprtdjt Später cntioicfeln fid) an beibeu ©eitert ber ©ternlarue lange, armartige $ortfät*e, auf
meiere aud) bie 2Bimperfd)nur in iljrer gangen Sänge fid) fortfetjt (Brachiolaria, $ig. 3, 4).
SDa§ gefd)led)tSreife ©terntier (Astrozoon, $ig. 11, 12) cntrotcEelt fief) aus ber graei-
fettigen Saroe burdj eine fetjr merfroürbige 9)cetamorpljofe @tg. 5 — 8) ; es rjat eine gang anbere, fünfftraljlige
^örperform unb oiel oerroidetteren 33au; aud) ift ber crtuadjfeue ©ceftern ineljr als fjunbertmal gröf'er
unb lebt frtedienb auf bem SBobcn beS SKeereS. Sie biete §aut beS erraadifenen ©terntiereS ift ftarl
oerfalft unb oft mit ©tadeln bebedt. 9htr ber fleinere Steil feiner inneren Organe roirb roäfjrenb ber
SSerraanblung aus bem Körper ber Slftrolaroe in benjenigen beS 2lftrogoon Ijiuübergeuommcn; ber größere
$ig. 1. Asterias rulbens (Linne). SBaffer gefüllte ©djlättdjc, bie fid) lebljaft berocgeu
Stiften, fdmmd) ucrgröf'crt, uon ber ^üefenfeite ge- $ig. 2 — 8. Sarucn unb äScrroanblungS;
feljett; baS junge Stier ift nod) ntcf)t auSgeraad)feit unb ftufen eines itafye uerraanbten ©eefternS; 9JJc=
gefd)led)tSrcif . £)at aber bereits bie bteibenbe fünf* tamoipl)ofe ber bilateralen (grocifetttg=fi)mmctrtfd)cn)
ftraljlige $orm cntraicfelt. Sie ^atfftadjeln, metd-e Stftrolarue in baS pcutarabiale (füufftraljlig ge=
bie rot gefärbte 9tücfenfläd)e bebeefen, finb regelmäßig baute), fpäter gefct)tcc£)t§reife 2lftrogooott.
in 3fteit;en georbnet. £>n ben tiefen SSudjten gttnfdjen $ig. 2. Sie jugenblicl)e graetfeitige Sarue, bie
ben fünf Straten finb bie fünf graeifpi^igen ©efd)led)ts- fidf) aus bem befrud)tcten ©i beS fünfftral)ligcn
plattcn fid)tbar, aus beren Öffnungen beim SGeibcfjcn ©eefternS entroicfelt f)at (Scaphularia). Sic
fpäter bie ©ier austreten. Su ber -äßitte beS Südens 33aud)feite ber pantoffelförmigen Saroe ift uon 2£um
liegt bie 2tfter Öffnung. Sie galjlretdjen guf'djen ober perfdjnur umfäumt; in ber 9ftittc ift ber breiteitige
Stentafeln, tueld'e aus ber (nad) unten gefeierten) Sarmfanal fid)tbar (unten ber 3Jiunb, oben ber
S3aud)fläd)c feittid* oortreten, finb ct)tinbrtfcf)e, mit 3tfter, in ber SDtittc bagrotfdjen ber 9ftagctt).
gag. 3. ©inc ältere Sarue (Bipinnaiia), uon |
in ber Glitte ber 90hmb, umgeben uon fünf $aar
ber §3aud)feitc gefeiert. 9M)t§ unb linf§ finb ©augfüfjdjen. 9lad) aufjen bauon fief)t man ba§
fünf Sßaar bciucglidje Sinne ober SBimpeln l;eruor= djarafteriftifdje füufftrafitige Slntljobtum, bie „3lm=
gercadjfen, auf racldje bie (rote) 3Öimpcrfd)uur fid) bulaf'ralrofette", bereu fünf Sinne bie Stnlagcn uon
fortfel3t; gract tyaax ließen nnten am 9)htnbe, bret je fünf SBafferfüfjdjen geigen. Stuf ber 9tüden=
Sßaax oben am Slfter, fijmmctrifd) auf beibe ©eiten feite ($ig. 8) ift in ber Witte ber Slfter fid)tbar,
uertettt. ber Sftitte be§ burdjficfjtigen £örper§ umgeben uon fünf ©tadjelgruppcn. SDiefcS „
s
$enta;
fdjimmert ber 9ftagen burd). palman©tabium" ift für bie ©tamme§gcfd)id)te ber
$ig. 4. ©ine inciter enttuidelte Saroe (Bra- ©terntiere befonberS roiditig, roeil e§ in äljnlidjer
chiolaria), uon ber rcd)ten (Seite gefetjen ; ber $orm bei Slftrogocn ber ucrfdjiebcnften klaffen
mit gtcrlid)em, gitterförmigem .^alfffelett; ber 9ianb %'xa,. 10 unb 12. Pteraster stellifer
ber fünflappigen ©djeibe geigt bereite bie 2lu§= (Percy Sladen).
bilbung be§ ^entapalmar=©tabium§ an ($ig. 7, 8). ©in paeififdier ©eeftern (au§ 1200
$ig. 7 unb 8. ^3entapalmar=©tabtum bc§ uon ber SÖeftfüfte uon ©übamerifa, in natürlid)cr
jungen Slftrogoon (7 uon ber 33aud)feite, 8 uon ber ©röf3e. %\%. 10 ba§ SJlunbfctb (raie in ^ig. 9).
Wüd'enfcite). 2)ie legten S^efte uon ber gtueifeitigen $ig. 12 ber gange ©eeftern, oben bie (rote) 9vücfen=
fdpintmenben £arue (Brachiolaria, $ig. 4 — 6) feite, unten bie (gelbe) 33aucl)fcite (roie in $ig. 11).
finb famt ifjrer SBimperfdjnur unb ben SBimpelarmen 3)ie gange 9iüdenfläd)e ift mit gierlidjen ©terndjen
uerfdjtuunbcu; ber junge fünfftraljtige ©eeftern fann bebeeft (^ajrillcnfroneu). ^n ber Witte be§ bilden«
ntdjt mcljr fdjroimmcn unb friedet auf beut 9fteere§= fielet man bie fünf breied'igeu klappen, racldje ben
boben um()er. Sltif ber S3aud)feite (Jig. 7) liegt ©iugang gur S3rutljöl)lc ucrfd)lief3en (ugl. $ig. 11).
Uacckcl, Kunstformen der Natur. Tafel 40 — Asterias.
Asteridea. — g>eeftexx\e.
5 6in unentbehrlicher F>at*stcbat?,
ZTTerjr als 148,000 Hrtihel unbDerroeifungen auf über
18,240 Seiten "Cext mit mcfjr als 11,000 Hbbildungen,
Karten unb Plänen im Cert unb auf über 1400 JUuftra-
tionstafeln (bar unter etma 190 färben druck tafeln unb
300 TelbTtändige
eben in pollftänbig
62 Cafein 3ur fßineralogie, Geologie unb Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage.
Paläontologie, geologifdje Crbburcb.
unb pflan3en ber Urroelt.
fdmttte, Ciere 20 Bände in Raibieder gebunden ?u je 10 flßark (12 K) oder in Pracbtband gebunden
18 ©eologiTcbe Karten. ?u je 12 fßark (14 K 40 b).
28 Cafein 3ur pbyTik unb Meteorologie,
bie roidjtigften pljyfiFalifdjen (Sefetje unb
3nftrumente erläuternb.
27 Cafein 3ur HTtronomie, 3ur (ErFRirung Gin voUTtändiges Qlörterbucb des menfcblicben Fittens bat man
ber fjimmelsFörper ,
IHonblanbfdjaften, UTeyers (ßroßes Konoerfations - CejriFon genannt, rr>eil es alles, roas ber 3ubegriff Oer
Sonnenprotuberan3en ^nftrumente ic. ,
beutigen IDeltbilbung erbeifebt, alles, roas IDiffenfcbaft unb <£rfabrung 3ur menfcblicben
HO Cafein 3m: Cecbnologie, 3um ©ewerbe-
Kenntnis gebraut baben, in muftergültiger Darftellung umfafjt. Da Fonnte es benu für
unb fabribweTen, bie roidjtigften VCia-
bie Heubearbeitung biefes mobernften, in nabe3U einer ZTTtlliou r»on cgycmplaren per«
fdn'neu unb 3'touftrierc.
24 Cafein 3Uin Bergbau unb RüttenweTen.
breitetenmonumentalen IDerFes Feine anbre £ofung geben, als basfelbe 3U immer größerer
DolIFornmenf^eit aus3ubilben unb babureb fein 2infeben 3U erbalten. 5eine beFannten Vor-
2^ Cafein 3ur 6lektrotecbnik.
76 Cafein 3um modernen Bau- unb 3n- 3Üge: 3u?ecfmäfjtgFeit ber Einlage, Flare, allgemein nerftäublicbe Darftellung, einbeitlicbe
genieurwefen. Bearbeitung, UnabbängigFeit unb Sicberbeit bes Urteils, ©bjeFtioität, uamentlicb aueb in
5 \ Cafein 3Utn Kriegs - unb Seewef en , bie Fonfefftoneßen Dingen, PoIIftänbigFeit neben erprobten <£inricbtungen für bie praFtifcbe
tnidjtigften IPaffen, (Sefdjütje, Kriegs- Benutzung 2c. finb in roefcntlicben Ceilen noeb nermebrt unb erbost roorben.
fdjiffe 20 bat^tMenb. fjanb tu l^anb mit ber tejrtlicben 2fteugeftaltung unb roefentlicben <£rroeiteruug bes
W Cafein 3ur Cand- unb Rauswirttcbaft
IDerFes gebt eine planmäßige 2tusbilbung bes illuftratioen Ceiles. Die (3EßrtuiluCt
unb 311m Sport, ITCafdjmen», Kultur» unb
3eicbnen ftdj, roie btsber, bureb ftrenge Sacblicbfeit, teebnifebe DoIIenbung unb inftruFttne
Ciequdjtbüber.
Klarbeit aus unb bringen auf allen (Sebieten tneles ZXeue. Die ^[Iluftratian^tafeln
(7 Cafein 3um ObTt- unb Gartenbau.
69 Cafelu 3ur KunTtgeTebicbte, bie roidjtig-
rourben ebenfalls ben erbosten Anforderungen cntfprecbenb oielfacb bureb neue Dar«
fteu BauTtile in iFjren riercorrageubfren unb
ftellungen erfet$t um einige bunbert »ermebrt, barunter \tyO ,^arbenbrucf tafeln
IPerfen, bie moberncHrcfjitcFtur ber£?aupt- pon berporragenbem Fünftlerifcben unb roiffenfcbaftlicben IDert, roie fie in Feinem anberrt
ftäbte ic. (
bie fjauptroerFe ber Bildbauer- IDerFe geboten roorben. Der SütlajS ber egrbbefebreibung b^t eine grünblicbe Xlcu>
kunTt 24 Cafein).'
28 Cafelu ber flaggen, SHappen, Orden, roerben bie perroöbnteften 2lnforberungeu befriebigen.
fßünjen JC egtne intereffante ^ufammenftellung oon fad7licben Urteilen maßgebeuber perfouen
(20 Karten 3ur politiTcben ©eograpbie. unb ber beroorragenbften Leitungen über ben Wert unb bie unübertrefflieben <£igen=
56 Karten $nt pbyfibaUTcben Geographie, febaften bes UleYerfcben Konoerfations- CeriFons foroie ausfübrlicben profpeFt fenbet bie
pflan3en= unb tiergeograpb,i|"d?e, etrmogra= Derlagsbanblung auf Derlangen gratis 3U.
pbufdje, ftatiftifd?e unb DerFel]rsFarten :c.
CJ
5Caf et 41. Dorataspis. Urtiere cm§ bei* klaffe Safet 46. Genimaria, Sfteffettiere att§ ber klaffe
ber f^tfd) e (Untetftaffe ber Jbtodjenfifcfje, Safel 47. Limulus. ©tiebertiere au§ ber §attpt=
Teleostei; Orbnung ber ©djnabelfifdje, ttaffe ber ^ruftentiere, Crustacea (Majjc
Plectognathi ; Unterfamilie ber ^of f er= ber ©d)ilbtiere, Aspidonia).
fifcfje, Ostraciontes).
Saf et 48. Lucernaria. Sftefjettiere aus ber ttafje
Safet 43. Aeolis. 2Beid)tiere au§ ber klaffe ber ber Sappenquatten ober 2tfra§peben (Drb?
©djnecfen ober ©afteropoben (Örbnung ber nnng ber 25 e dj e r q u a 1 1 e n, Stauromedusae)
5fta(ftfiemer, Nudibranchia).
Safet 49. Heliactis. 9?effettiere au§ ber klaffe
%a]tl 44. Ammonites. 2öeid)tiere auö ber ber Korallen, Antliozoa (Drbnung ber
klaffe ber trafen ober ßeptiatopoben (^a= §eEaforatten, Unterorbnung ber 3tftinien
£afet 45. Campanulina. üfteffettiere au§ ber Safet 50. Sporadipus. ©terntiere au§ ber
klaffe ber §pbropotppen (Orbnung ber klaffe ber ©eegnrfen (Tlmroidea ober
Acanthopliracta. H)untmpraljlm0c
i?famm bsv Mxlisxz (Protozoa); — Ifaujpfftlajpe ÖEr JSDurpIfÄjpr (Rhizopoda) ;
— Majpe ber
i>fraf;Iinn,ß (Radiolaria);" — Hcgion bßr Jflftfip i;lEBtt ( Acantharia) ; — $römmg brc Wmxtwx-
{ir a fj I i n g e (A canthophracta)
teften SSilbungen, bie ber cingettige Organismus ber Sßrotogoen Ijeroorgubringen im ftanbe ift. SDtefe
gierlicfjen 9tabiotarien Ijaben fid) au§ ber Orbnung ber ©tad)elftral)linge ober Sll'antljometren entroicfelt,
bie auf Safet 21 bargeftellt finb; fie gehören gleid) btefcn gur Segion ber Sltantljarien. S)a§ eigen*
tümßdje Acanthin-©tclett ber Slfant^op^raften umfüllt ben einfachen ßeEenförper in ©eftalt einer ©itter=
fdjale, bie fid) burd) tfc)re l;öd)ft §ierUcf)e unb regelmäßige S3i(bung au§geid§net. Sie ©runblagc be§
©feletts bilben gra angig ©tadeln, bie traut Mttelpuntte be§ einhelligen Körpers auSftraljlen unb
nad) jenem merfroürbigen ^fofafant^en*©efe^c »erteilt finb, ba§ bereits bei ben Slfont^ometren be=
fdjrieben mürbe (»gl. bie ©rflärung 511 Safel 21). 2Bäb,renb aber bei biefen letzteren bie graaugig ©tadjeln
ctnfad) bleiben ober ifjre Oucrfortfäfec IjödjftcnS einfalle, freie ©ittertafeln bilben (S£afel 21, $ig. 1, 2,
3 unb 5), treten fie l)ier gur 33ilbung einer uollftänbigen ©itterfcfjale gufammen. Sie ©djcinfüfjdjen ober
^feubopobien, bie uon ber 3entralfapfel beS lebcnben 3ellenförpers aityftraljlen, burdjfel^en bie ©allcrt=
flülle (Calymma), raeld)e fie trau ber ©dmlc trennt, unb treten burd) bereu ©itterlödjcr Ijcroor. (2luf
unfcrcr Süafel 41 finb nur bie gereinigten ©feierte bargeftellt, ntdjt ber 2Beid)förper.)
Sie ©itterbilbung ber ©djate ift in graei £>auptgruppeu ber Slfant^op^roften bergeftalt »erfdjteben,
baß in ber einen ©ruppe trau jebem Stabtalftadjcl (an ber Oberfläche be§ Calymma) je groei gegen=
ftänbige Qucrfortfätje auSraadjfen (Diporaspida), in ber onberen ©ruppe bogegen je uier freug-
ftänbige Duerfortfä^e (Tessaraspida). gm erften $alle, bei ben Siporafpiben ($ig. 1 unb 2) entfielen
s
burd) £erraad)fung ber Bucrfortfätje am 2lbgang com ©tadjet graei gegenftänbige Slfpinalporcn, im graeiteu
J-allc bagegen, bei ben Seffarafpiben ($ig. 3 unb 4), üier Ireugftönbige Slfpiualporen. Slufjcn auf
ber ©itterfdiale bilben fid) fpäter oft garte 23eiftad)eln, bereu ÜKtdjtung berjenigen ber gmangig rabialen
Öauptftacf)eln parallel ift ($ig. 2, 3 unb 4). Sie urfprüngltd)e ^ugelform ber ©djale ($ig. 1 — 3) geljt
fpäter oft in bie linfenförmige über ($ig. 9 unb 10) unb guletst in bie Soppclfegclform ($ig. 6 unb 7).
$ig. 1. Dorataspis typica (Haeckel). trägt. benfelbcn beiben, fid) freugförmig fdjnei=
^olaranficfjt ber fugeligen ©djale. %n ber benbeu äReribiaucbeucn raic bie ^olarftad)clu liegen
9Jiitte ber $igur ift ber ^olarporuS fidjtbar, um- bie uier 2lquatorialftad)eln, bie am 9ianbe ber
geben t)on ben ©d)ilbcrn ber uier ^olarftacbeln, $igur (im Siquator ber ©djalc) »öftreren. £>n graei
bereu jeber einen fragen mit graei Slfpinalporcn anberen 9Jieribianebenen, raeldje bie erfteren unter
SBinfeln von 45 ©rab biagonal fdjneiben, liegen $ig. 5. Echinaspis ecliinoides (HaecM).
bie S Sropenftadjeln, üier nadj voxn, üier nad) ©in eingelner üou ben sraanjig £>auptftad)etn,
{jtttten gerietet. $n jeber Sftaljt, bie groei aneinanber* roctdjc bie fugelige ©ittcrfdjale gufammenfe^en. Sie
ftofjcnbc Safein aerbinbet, liegt ein $oronalporu§. üier freu3ftänbigen Ducrfortfä^e, bie üou ber Glitte
Glitte ift einer ber üier Äquatorialftadjeln fict^tbar, $ig. 6. Diplocolpus costatatus (HaecM).
umgeben üon groei nierenförmigen Stfpinolporen nnb Sie ©d)ale btefer ©attung meidjt am meiften
fedj§ Keinen, runben ^oronalporcn. $n ber §ori=
üon ber urfprünglid)cn ©tammform ab; üou ben 20
gontatebene treten rcdjty unb ttnf§ gtnei 2lquator=
9tabialftad)cln, n)eld)c bie eigentliche ©itterfdjale gu=
ftadjcln vov. Oben fieljt man bie uier Sßolarftadjeln
fammenfetjen (in ber 3Kitte ber $igur), finb 18 rubi=
ber nörblidjen, unten bie ber füblidjcn &emif:pfjäre.
mentär; nur graei gegenftänbige ©tadjetn (fcnfrcdjt)
§ßon ben ad)t Stropenftadjeln finb nur bie üier üor-
finb fetn* ftarf cntraicfelt unb üou einem gtod'en=
bereu, l)elt leudjteuben fidjtbar. Sie Dberflädje bei-
förmigen fragen mit gegönntem 9tonbe umgeben.
seite ift mit gabelförmigen 23eiftad)eln bebest.
(biagoual, üier üorbere unb üier Wintere). ,3af)lreid)e, $ig. 8. Icosaspis elegans (HaecM).
gietjaefförmig gebogene S3eiftad)eln laufen parallel ben ©ine ifolierte 0polar=)Patte, getrennt oon bem
20 igauptftadjeln, auf bereu ©ittertafeln fie fid) 23erbanbe ber 20 ©ittcrplatten (äfjnlidj raie $ig. 3).
ergeben. Siefe neue Strt, im ©eptember 1899 in
ben uermaubten Birten ber ©attung burd) bie üier Sie linfenförmige ©itterfdjale ift au§ 20 dia-
ftarfen freujftänbigcn $lüget, bie von bem pt)rami= bialftad)cln gufammengefe^t, üou benen 14 fleinere
baten Slufjentcil jcbc§ £>auptftad)el§ abgelten. nur wenig über bie 2luf3enftad)e üortreten, 0 größere
iuctd)c bie fugelige ©itterfdjalc gufammenfetjen. Sie Sie linfenförmige ©ittcrfdjale ift au§ 20 dla=
nier freusftänbigen Qucrfortfäfce, bie non ber 3JHtte bialftadjdu 3iifantmengefe|t, üou benen 14 fleinere
be§ ©tad)et§ abgeben, umfdjtiejsen burd) ic)rc 3Ser= gar nid)t über bie Slufjenfladjc ber ©dialc üortreten,
binbung üier runbc 3lfpinalporen unb tragen auf ben fed)§ gröfjere (am Üinfeuranbc) üou ftarfen, gerippten
Acanthophracta. — ^underffra^Croge.
^tctfel' 42. - Ostracion.
Ostraciontes. Kflflßerftfdie.
Map t)2X 3Ütfxfyz (Pisces); - - JEniBrftlafpe tor BnütfjBnftfrfjB (Teleostei); - - $rtmitng for
J?rf;nabjelfijtf;ß (Plectognathi) JfamütB ber 1f artljautfifrljB (Solerodermi);
;
- - - Mritzx-
SDie ßoffexfifdje ober Oftracionten meinen in mcljrfadjer S3egiel)ung von ben geroöt)nlict)en ^nodjen*
fifcfjen ab. Ser fur§e, gebrungene Körper ift größtenteils uon einem ftarren ^nod^enpanger umfdjloffen,
ber fid) au§ fedjSecfigen Safein gufammenfeitf. 9luv ba§ 9Raul, bie S5afi§ ber ^loffen unb ber Wintere
Seil be§ ©djtüangeä finb uon meiner igaut bebest, fo baß bie an biefelben fid) anfe^enben SäJiuS'feöt fie
frei beraegen fönnen. Sie ^nodjen be§ ÖberfieferapparateS (£)bcrficfer unb gtüifdjenfiefer) finb unter=
cinanber unb mit bem £d)öbel feft uerroadifcn, fo baß berfelbe einem furjen ©djnabel äfjnlicfj roirb.
lieber tiefer ift mit einer einzigen 9toi)e fleiner, fdjlanfer 3öljne beraaffnet ($tg. 2 unb 3). Sie Spalte
be§ flcinen 9Jhtnbe§ ift fetjr eng, ebenfo bie furje Äiemenfpalte, bie unmittelbar oor ben Skitftfloffen liegt.
Sie 35aud)flofl"en finb uerfd)rounbcn. Sie fleine EHüdEenftoffe ftef)t weit Ijinten, faft gegenüber ber äljn=
lidjen Slftcrfloffe. Sie anfeljnlidje ©djroanäfloffe ift abgerunbet. Sie furje Sßirbelfäule ift nur au§ vkx-
3et)n Söirbeln §ufammeugefc|t. Sie großen Singen ftefjen fjod) oben auf ber ©tiru.
Sie ©attung Ostracion enthält über 20 2lrtcn, bie größtenteils bie Sropcnmecre bemolmen;
tüele Strien finb mit ftarfen ©tadeln beraaffnet unb bitrct) bunte Färbung auSgcjeidmet. Sie feften,
meiftenö fed)3ed"igen $nod)cntafeln, roeldje ben Ijarten Panzer jufammenfe^cn, feigen oft eine fefjr gieiiidje
©tutlptur; fie erfdjeinen mit 5at)lreid)cn f leinen Rödern raie mit perlen befeijt; oft finb biefe regelmäßig
in 9teil;en ober 33änber georbnet, bie uorn SKittelpunft ber Panzerplatten au§ftral)ten @ig. 5 — 8 unb 10).
$ig. l — 5. Ostracion cornutus (Linne). auSgejcidjiiet, uon benen ba§ obere Paar (über ben
benadjbarten Safein (uergrößert). Siefe 2trt ift Ser uierl)örnige ^offerfifd). $ig. 6 uon
burd) uier ftarfe, faft fjorigontal abftet)enbe Börner |
ber linlen Seite; $ig. 7 unb 8 §roei einzelne $nod)en=
r
tafeln au§ bem ganger; bie perlenäfjnlidjen jQöcEer ftefjcn oben auf bem Sföücfen, ein Sßaar in ber äJfttte
ber Cberfladjc finb ftraljlenförmig in Steigen ge= ber Seiten (rcdjtS unb linf§), jroei Spaar unten
2)cr gcöljrtc ^offerfifcf) (von ber regten Stadjel frönt, ©in ^aax fd)roäd)cre Stadjeln fielen
Seite). Sicfe plumpe Slrt ift bnref) bie SBeraaffnung Dorn über ben Slugen. SSier ftarfe Stadjeln fielen
mit groölf großen, rucfmärtS gerichteten hörnern fjintereinanber auf ber SSaudifante unb finb nadj
*MI
V J
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 42 — Ostracion.
^afet 43. - -
Aeolis.
Nudibranchia. Badttkfemett-Stfennftnt.
Sie formcnreidje £)rbnung ber üftacftf temer ober 9Jubibrandjtcn gehört §ur Segion ber £>inter=
liemen-Scfmetfen (Dptftfjobrandnen) unb untertreibet fid) üou ben übrigen burd) ben gänglidjen Langel
ber ©djale unb be§ 9Jiantel§, ber bie (Schale bitbet; ba jebod) itjre Sugenbjuftänbe (©m&rnonen unb
Saruen) biete mistigen ©d)ut$organe be§ roetdjen ©dntedenförperö befitjen, muffen mir nadj bem bio=
gcncttfdjen ©runbgefe^e fdjlicfjcn, baft aud) biete „StocEtfdmecfen" — gleid) allen anberen ©afteropoben -
von fdjalcntragenben Urfdmccf'en abstammen. Sie Urfadje ber pf)t)logenctifd)en Dtücfbilbung uon Plantet
unb ©djate liegt in ber £eben§toetfe ber ^Racfttiemer, roeldje meiften§ graitdjen ben bidjtcn $ften ber
2llgenbäume an ber SJieereSfüfte fid^ uerfteefett unb langfam umtyerfriedjen; t)ier mürbe eine fdjroere, feftc
Kalffifyale ber freien SSeraegung nur Ijinberlid) fein. Surd) 2lnpaffung an bie uieltciligen formen unb
bunten färben biefer ©eepflangen Ijaben bie 9?ad'tfiemer jene fdjütjenbe 2tfmlid)feit mit itjrer Umgebung
erroorben, bie fie cor ben Singriffen anberer ©eetiere betoatjrt. 35ie£e uon tljnen §eidjnen fid) burd) aufjer=
orbcntlid) bunte Färbung unb jierlidje ©eftaltung ifjreS garten, fetjr biegfamen unb befjnbaren Körpers au«.
Slm uorberen, breiteren ©übe be§ eiförmigen ober blattförmigen Körpers fielen bei ben 9iact't=
fiemern geraöljnlid) ein ober groei Sßaar Zeittafeln; bie norberen feineren finb Sippenfüljler unb uon
cinfad)er 33ilbung; bie fjinteren größeren finb Siicdjfüfjler, meiftens in ©djeiben äurücfgieljbar unb burd)
blätterige ©truftur ausgezeichnet. Sie Siemen , bie bei ben übrigen 9ftollu§fen uerfteeft greif djen $ufs=
ranb unb SJtantelranb fielen, gefdjü^t üou ber 9^üdfcnfd)ate, finb bei ben 9fadtficmeru infolge ber 9utd>
bilbung von bautet unb ©d)ale auf ben Saiden getreten; fie liegen tjier frei unb unbebedt, in $orm
uon gafjtrcidjen gierttdjen $äben, blättern, Gebern, 33äumd)cn u. f. rv. Salb finb bie Kiemen in §roei
&äng§reif)en geftellt @ig. 3, 5 unb 6), balb in gafjlreidje Qtterretljen (Jig. 1 unb 2), balb bilben fie
einen Kräng, reeldjer ben 2lfter fternförntig umgibt ($ig. 4 unb 7).
$ig. l. Hermaea bifida (Loven). gefäfjen be§ Südens abgeben, fdjimmern burd) bie
s
2tm Kopfe (oben red)te) ftefjen ein $aar auf-
$ig. 2. Aeolis coronata (Forbes).
gerollte Zeittafeln ober 9iied)fül)ler unb bafjinter
ein ^ßaar fleine 2lugen. Über ben Siüden gießen JTamtlte ber JläoltbinEn.
groet 3iei£jcu uon eiförmigen Kiemen; bie gierlidjen 2lm Kopfe (oben linfö) ftefjen gtpet Ißaav %zn-
roten, gefieberten ©efäjje, bie uon ben beiben 9Jiagen= tafeln, uon benen bie uorberen (Sippenfüfjler) einfad),
bie (jinteren (Siiedjfüfjler) blätterig unb nidjt in eine $rone r»on acfjtgeljn gefieberten Siemen, bie ben
Sßaar fleinere
$ig. 6. Tritonia Hombergii (Cuvier).
(groet $ßaar größere in ber 3Jiitte, graei
oberem ©tücf leutenförmig, mit einer Steide uon 3lm klopfe (oben linfö) fielen ein ^aar gegaefte
sBlättdjcn belegt unb in eine ©djeibe %uvüfe ©tirntappen; bafjinter ein $aar cnlinbrifdje, gegönnte
ift
graei Stetten üou baumförmigen Siemen, bereu ©röfje fieberten Siemen gefdjmücrt.
Dünne ©tirnfüfjler, batyinter ein ^3aar ftärfere 9ftecfj= $ortfät$e tragen. Sluf ber SDtitte be§ Südens liegt
fül;Icr, bereu ©pitje gart geblättert ift. ©er dürfen ber 2lfter, umgeben oon einer gierlidfjen $iemen=
trägt brei £äng§reifjen oon -jJiantelfäben (eine mite frone, bie au§ brei feberförmigen, boppelt gefiebert
lere uupaare unb graei feittidje paarige) unb fjinten ten blättern gufammengefetjt ift.
Nudibranchia. — "glacatßtemen=^c^nccßcn.
^CtfeC 44. — Ammonites.
Ammonitida. ÄmnumsIiBnwr.
gfamm bßr Wndjlitxz (Mollusca); — Mafö ber Jäxakm obu GLi\tim$Jtf)Z (Cephalopoda);
JamiliB öi>r 3ttntmonäI)ömi>r (Ammonitida obn; Ammonoidea).
Sie formcnreidjc ^anritte bei* 2lmmon§|öriTcr ober 2tmmoniten bitbet eine fcfjr intereffante, längft
au§geftorbene ©ruppe ber trafen ober Gepfjatopoben, ber [)öd)ftorganifiertcn 2Beid)ticre. Siefe 3Jiottu§fen
lebten in Sanfcnben üon SIrten mäEjrcnb be§ paIäo3oifd)en unb befonberS toäfjrenb be§ mefo3oifd)cn
alters, ftarben aber gegen ©nbe ber Hreibeperiobc uollftänbig au§. S&A*e fd)öngeformten Hattfdjalen
tjaben ficf) oerfteinert in fotdjen Mengen angekauft, ba)l fie grofse ©ebirg§maffen übent)iegenb ;$ufam.men=
fetjen, fo §. 33. im $ura, beffen einjelne ©dndjten burd) beftimmte formen uon 2hnmoniten djarafterifiert
rcerben fönnen. Sa§ 2ßcid)tier, Tt>etd)e§ bie oietf ammerigen ©etjäufe bitbete unb bie letzte (jüngfte) Hammer
beSfelben berooEmte, ift un§ feiner befonberen Organifation nad) oöKtg unbefannt; nur ba§ läjst fid) mit
oolter ©id)erf)eit behaupten, bafj e§ ein ed'ter ©epljalopobe war, cbenfo raie Nautilus, Octopus unb
Sepia. Ob aber bie 2Immontten Nautilus nädjft ocrroaubt raaren unb gtcidj biefem 3U ben SSierficmigen
(Tetrabranchia) gehörten, ober uietmetjr 31t ben 3^ eif iemigen (Dibranchia), mie Spirula, Sepia
unb Octopus, [öjjt fid) nad) ber ©djatcnbittmng aUein nid)t entfd)cibcn.
Sie Halffdjale ber Stmmoniten ift ptanofpirat, in einer ©bene fpmmctrifd) aufgerollt, unb
befielt au§ einer grofjen Slngaljl dou Hammern, raetdje burd) fefte ©djeibcroanbe getrennt finb. Sie
Hämmern waren mit Suft gefüllt, raie e§ bei ben £>eute nodj tebenbcn uierf'iemigen Nautilus unb 3roci=
fiemigen Spirula ber $aU ift; fie bitbeten einen uortrefflidjen £)i)broftatifd)cn Stpparat, ber ba§ fpcgiftfdjc
©eroidjt be§ HörperS üerminberte unb ba§ ©djtüimmcn erleichterte, äfmlidj roie bie ©djutimmbtafe ber
$ifd)e. Sa§ tcbenbe %in beraotinte bie jüngfte unb größte, julcljt gebilbete Hammer unb mar in biefer
burd) einen feften ©trang (Sipho) befeftigt, roeldjer bie ©djeiberoänbe burd)bot)rte. Sie ©d)eibetoänbc
(Septa) ber Suftfammern (in $tg. 2, 4, 6 unb 8 üou oorn gefetjen) finb me^r ober raeniger wellenförmig
uerbogen, fo bafj ifn* Stnfat^ an ber Stufknrcanb ber ©d)ale nidjt in einer einfad)en SÜnglinie erfolgt,
fonbern in jierlid) gebogenen ©uturlinien ober Sobcnliuien, bereu ueräftette SSorfprünge aU Sappen unb
©ättel unterfd)ieben werben ($ig. 5). Stufjerbem ift bie Stufjenflädje ber ©djale oft mit ftraljligen -Kippen,
Stu§ bem mittleren braunen Sura. $ig. 1- 2lu§ ber mittleren (6enoman=) Hreibe. ^ig. 3.
ficfjt uon ber tinfen ©eite. ^ig. 2. 2(nfid)t oon 2(nfid)t üou ber red)ten ©eite. $ig. 4. 2lnfid)t uon
ber 23aud)feitc. Oben ift in ber ©djatenmünbung ber 33aud)fcite. Oben ift in ber ©djatenmünbnng
bie jüngfte Hammerfdjciberaanb fid)tbar. bie jüngfte Hammerfd)eiberoaub fidjtbar.
gag. 5, 6. Amnionites (Ptychites) opuleiitns fyig. 8. Ammonites (planulatus) cavernosus
(Mojsisovidt). (Quenstedt).
2tu§ ber alpinen S£ria§. $ig. 5. Slnfidjt oon 2lu§ ber oberen (meinen) treibe, grontalfdmitt
ber tinf'en «Seite, $ig. 6. 2lnfid)t oon bei* SSaud)* burd) bie ©djalcn, parallel ber 23aud)feite. Oben
feite. Oben ift in ber ©djalenmünbung bie jüngftc nnb unten finb bie ©dietbetoänbe oon je §ioei Rani--
töammerfdjeibetoanb fidjtbar. SDie Stufjemoanb ber mern ficfjtbar, bagraifdjen ber innere §o()(raum oon
©djate ift in fytg. 5 bnrd) 2lbfd)Ieifen entfernt, fo mehreren Umgängen ber ©djale.
2lu§ ber unteren treibe (©autt). Slnfidjt oon 2tu§ bem mittleren (braunen) $ura. 2lnfid)t
Campanariae. (JMfldmtjwIjjjren.
Sie ©lodcnpohjpen ober Slampanarien finb forootjl ben 9tö|renpolt)pen (Subularten/ Safet 6)
al§ ben 9ieü)enpoü)pcn (©ertularien, Safel 25) nalje oerroanbt; fie untertreiben fic£> aber von bcibcn
baburd), bafs bie garten ^otppetdeibcr fid) in fefte, kornartige ©d)ui3fapfetn gurüdgiefjen tonnen, bie auf
fdjtanfen, geringelten ©rieten auffitzen. Sie ^erfonen, raeldje bie ©töde ber ^ampanarten gufammenfetjen,
fjaben infolge non 2irbeit§tcthmg ftet§ groei ober brei nerfdjiebene formen angenommen. Sie ^yrefspolppen
ober ÜQt)brantl)en befiljen am ßnbe eine 9)iunböffnung, bie non einem Crange beiücglidjcr Sentafeln
(fyürjlfäben unb $angarmc) umgeben ift; oft ift ber 3)iunb in einen Düffel uerläugert @ig. 5); iljre ©dnn>
fapfet (Hydrotheca) bitbet einen gtodenförmigen Mdj, beffen 9Jiünbung*ranb oft gierlid) gegäljttt ift
(#ig. 3). Sagegen ift bie ©d)til5fapfel ber ©efd)lcd)t§pott)pen ober ©ouopljorcn meift größer, urnen=
förmig, furger gefticlt ober filjenb (©onangien). Sie muublofen ©efd)led)tytiere, benen ber Scntafeltrang fcf)tt r
bleiben cntraeber am ©tode feftfifecn unb bilben in ifjrer 9Jiagcmi>anb ©efd)(ed)t§probuftc, au§ benen fid)
Mareen von Rohmen (Planulae) entraideln ($ig. 3 unb 4); ober fie uernmnbetn fid) in tjöfer orgamfierte
äftebufen, bie, frei umijerfdjroimmenb, erft fpätcr gefd)led)t§reifrDerbcn@ig. 1 unb 2); au§ ben befruchteten (Sieru
biefer 9)iebufen entfielen roieber ^>oli)pcn. Sic §i)bromebufcn, iccldjc bergeftait in ©encratton3rced)fe(
mit ^ampanarien ftefjcn, gehören pr Drbuuug ber ^attenqualtcn ober Septomcbufen (Safcl 36).
$ig. l. Campanulina pinnata (Raeekel). gartem Körperbau (graifdjen beiben eine Üvnofpc),
Ser ©tod biefer neuen ^ampanarie (uon ber im unteren Seite einen ©cfd)ted)t£potr)peu, ber fid)
fanarifdjen ^nfet Sangerote) trägt groeiertei t)er- bereits in eine 3Jiebufe ocrtüaubeit tjat unb fpätcr
fdjiebene ^erfonen: bie Heineren grefspoltjpen unb ablöft (mit oier einfachen 9iabialfanälen, bie am
bie größeren ©efd)led)t§pott)pcn; erftere befi|en 3Kunb ©djirmranbc burd) einen Mngfanal uerbunben finb).
unb Sentateltrang, roäfjreub biefe Organe bei tet5= Unten im ©runbe ber ©crjivmrjötjte fiijt bei ber 9fte=
teren nerloren gegangen finb. Sie ©efd)lecb>3pott)pen bufe ber turge SRagenfad, beffen 9)ciinböffnung oon
uerroanbetn fid)
s
fpätcr in freie 3Jtebufen, bereu ©d)irm uier f leinen 9Jtunb läppen umgeben ift.
Ser ©tod biefer Hampanarie geigt im oberen {jeben fid) oier tanggeftielte ^refjpolppcn unb gtoei
Planula-^aruen feget=
frang geigen, ber ben 5Uhmb umgibt. Siefer unten
ober ad)t einfd) tieften, biete,
beffen umfjüUenber Md) geringelt ift, aufjerbem brei fapfetn uon Obelaria geniculata ($ig. 7) ent=
fdjtanfe, fetjr berocglidje, fd)tangenä[)nlid)c 3öaffen= roid'ett t)at, geigt am ©d)irmranbe einen Urang uon
potupen, bereu munbtofe§ (Snbfnöpfdjcn uiele tange Scutafetn unb ad)t ©et)örbtä§d)en; in ber 9Jiittc
Campanariae. — ^pCoc&enpol'wpen.
l&ctfeC 46. — Gremmaria.
Anthomedusae. Blunmmtallen.
iSfamm ÜEr BjefpelfürB (Cnidaria); Illaflfe bur ^djlBtBrquallEU (Craspeclotae);
Ißrtmuna, ÖBr Blum En gu allen (Anthomedusae).
Sie SBlumcnquatlen (Anthomedusae) unterfcfjeibcn fid) von bcn übrigen brei Orbnungcn
ber 6d)leterquallen (Zafel 16, 26 unb 36) baburd), bafj fie am Sd)irmranbe feine C^eüörbtäödjen
tragen, fonbern ftatt beren 2lugen (meiften§ uier ober ad)t, oft gafjlrctdjc 3lugm, getoöljnlid) von roter
ober fchmarger $arbe). Sie ©efdjledjtsbrüfcn ober ©onaben (foiuoljt bie ©ierftöife ber 2öetbd)en al§
and) bie ©amenftöcfe ber 9Jiännd)en) entnücfeln fid) bei iljnen nid)t im Verlaufe ber 9iabialfanäle, raic
bei ben Septomebufcn (Zafel 36) unb ben Zradjomebufen (Zafet 26), fonbern utelmefjr in ber SBanb
be§ 9JiagenfacEc§, ber au§ bem ©runbe ber ©d)irm£)ö£)le f)erabl)ängt. Oft befi^en bie ©cfd)led)tybrüfcn,
beren Snljalt - - ©ier unb <5perma — frei in ba£ ©eeiuaffer entleert roirb, eine fefjr gierlidje J-orm,
uon gefieberten ^Blättern ($Hg. 5 unb 6), geträufelten ober netzförmigen Sßolftern @ig. 2 unb 4) u. f. ra.
Sa§ 9)cunbrofjr, burd) ba§ fid) ber Ziagen unten öffnet, ift biyioetteu in einen langen 9ü'iffel uer-
längert ($ig. 6), meiften>3 in uier grofje, fef;r belmbare unb beioeglidje 9)lunblappen gefpaltcn, beren Staub
jierüd) gefaltet unb geträufelt ift @ig. 3, 4 unb 5). äftandje 25lumeuquallen befitjen aufjerbem gicrlidje,
einfad)e s
ober ueräfteltc IRunbgriffet, bie am freien ©nbe 3ieffelf'nöpfe tragen; balb entfpringen biefetben
an ber SDlunböffnung fctbft @ig. 2), balb an ber 2Saft§ be§ äftunbrofjr* ober Siüffely ($ig. 6). ä>om
3ianbe be§ glodenförmigeu (2d)irme§ (Umbrella) entfpringen urfprünglid) uier Zeittafeln ober ^angarme,
unb groar uom @nbe ber uier Stabiatf anälc ; oft finb aber groet gegenüberfteljcube Zentafetn jurüefgebilbet,
bie beiben anberen um fo ftärfer enttuidelt ($ig. 1 unb 6); oft ift tfjre 3al)l fpäter fetjr uermcljrt
Sie Slutlpmebufcn ftammen oon 9töl)rcnpoli)pen ab (Tubulariae, Zafel 6); fie fte|en nod)
Ejeute mit biefen in ©eneration§tued)fel (Metagenesis). 2lu3 ben befrudjtcteu ßiern bei* frei-
fd)iuimmenben, fjodjorganificrtcn SJiebufen entroid'cln fid) fcftftteeubc, uiet einfacher organifierte Rohmen;
biefe erzeugen burd) £nofpung raieber 9M>ufeu.
©eitenanfid)t ber s
DZebufe, 20mat uergröf-ert. Sm oberen Zeile ber SOZagemuanb liegen uier freug=
3n ber Slu^enflädje be§ fegeiförmigen ©djirmeö ftänbige (#efd)tcd)tybrüfen ober ©ouaben. Unten
(Exumbrella) uerlaufen uier freujftänbige 9Jeffet= öffnet fid) ber 9)fagcn burd) ben Jamb,
s
ber oon
fd)läud)e. Unter biefen liegen in ber Snneuflädje uier gef räufelten 9)iunb läppen umgeben ift. 2lm
(Subumbrella) uier fdjmate Stabialfanäle, bie fid) Sd)irmranbe fitjen uier Zeittafeln, oon beneu gwet
gegenftänbtgc Etein unb rubimentär, bie jraei an- g-ig. 5. Stomotoca pteropliylla (HaecM).
beren fcfjv grofs unb mit langgefticltcn 9ieffel!nöpfcn SamtltB ber QliartbBn.
bewaffnet finb. Sinficfjt be§ üierfeitigen, faft fugeligen 3Jiageu=
tappen, jurücfgefcfjtagen.
in ber üDtitte ba§ Jvreug ber uier fdjmalen 9iabial=
$ig. 3 unb 4. Tiara pileata (L. Agassis). einer ©locfe), ift unten in uier breieefige 9)Zunb=
JfanültB btx tJtaribBU. tappen gefpalten, oben an ber 33afi§ uon uier fefjr
Jyig. 3. 2lnfid)t ber glockenförmigen 9)lebufe großen, roten SKunbgriffeln umgeben, bie fetjr ftarf
uon unten, breimal uergröfsert. Man fiefjt in ber baumförmig ueräftett finb; jebeö Slftdjen trägt am
9ftitte bie uier großen, roten 9ftuublappctt, bie ben ©übe einen ^effetfuopf. 2lm 9ianbe be§ ©djirme*
uierccfigcn üöhwtb umgeben unb jierlid) geträufelt ift ber Ijorijontal auögefpanute ©djtuimmring fid)t=
finb. 9iad) cmfjen bauon ift ber frei§runbe ©d)irm= bar, ber SRuSfelfcfjleier ober ba§ Velum; nad) auf^en
raub fid)tbar, innen fein SDhtäfelring (Velum), ein roter ^efjetring, ber ben 9?eruenring becEt. 2Son
s
fytg. 4. 2lnfid)t be§ üierfeitigen IftagcnfacEe§ uon ftänbige gang rubimentär (nur bttrdj rote Sfeffel^
ber Seite; in feiner 2öaub liegen bie ne|förmig fnöpfc angebetttet) ; bie beiben anberen finb um fo
uerbunbcnen Seiften ber ©efd)led)t§brüfen; barunter ftärfer entiuicfelt, fefjr lang unb betueglid), perlfd)itur=
bie uier grojsen, roten 9Jiunblappcn, beren Siänber förmig, mit gafjlreidjen roten 5Reffelfuöpfen raie mit
Aspidonia. $d}ilMtere.
•Die ©djilbttere ober Slfpibonten bilben eine feljr alte ©ruppe ooti ©tiebertieren, bic gegentüärtig
nur nod) burd) eine einjige lebenbe ©attung vertreten ift, ben merfraürbigen ©djroertfdiroang ober %\t\i-
freb§ (Limulus; $ig. 1 — 3). Sagegen fpielten bie ©d)ilbtierc, burdj gafjlreidje unb ftattlicfye Strien
oertreten, eine fefjr raidjtige 9Me roäfjrenb be§ patäogoifc£)en 3eitatter§ r jenes grauen 2tltertum§, ba§
nttnbeftenS 14 — 20 Millionen 3a£»re fjtnter ber ©egcuraart gurücftiegt. 3)amal§, 6efonber§ raäljrenb be§
filurifdjen unb beuonifdjen geitraumS, beoölfcrten bie ©djilbtiere ba§ Säfteer in foldjem 3)ia^e, bafs fie al§ bie
Ijerrfdjenben Vertreter ber ©liebertiere erfdjeinen, 6efonber§ bie artenreichen S£rito6iten. 2lnbcre 2lfpibonien,
fo namentltd) bie riefigen (1,5 m langen) Sßierugoten, finb bie größten unb ftärlften aller ©liebertiere.
Snx ©nftem ber ©tiebertiere ober Slrtüuloten werben bie ©djilbttere meiften§ jur klaffe ber
Earibonien ober Krebstiere, alfo gu ben ^ruftaceen im engeren Sinne, geftedt. Snbeffen untertreiben
fie fid) uon biefen (enteren fet)r raefentlid) baburd), bafj iljnen bereu djarafteriftifdje Nauplius-Sarue fefjlt.
2tud) tragen alle Slfpibonien com auf ber (Stirn, uor bem SJhtnbe, nur ein ^aar edjte Slntennen ober
gaif)li)örner, alle ilaribonien hingegen gtoei ^iaar. Slufjerbcm nettem fid) bie ©djilbtiere in mandjen
Segie^ungen feljr ben ©forpionen, fo baf? mandje flogen fie mit ben Slradjnibeu uerbinbeu. 2>ebcn=
falls flammen beibe klaffen ber ^ruftaeeen uon älteren Siingcltieren ober äluneliben ab, unb groar oon
Söorftenroürmern (Gfjätopoben), bie an jebem ©liebe §tt)ei ^aar 33eine trugen. 3Jtand)e Strilobiten finb
$tg. 1 — 3. Limulus moluccanus (Clusius). ber fedjöedige Hinterleib, trägt am Hinteren Seiten^
$ig. 1. ©in 3Jiännd)en, uon ber 9?üdcn= ntafjen; ba§ oorberfte, fleinfte ^paar finb bie 3ln=
feite gcfeljen, ein drittel natürlidjer ©röfse. Ser tennen ober ^üljlljörner (uor beut SOhtnbe gelegen)
Körper befteljt aus brei Hauptftüdcn; auf bem erften, bie fünf folgenben 5)]aare finb ©djreitfüfk, bereu
ber fjalbmonbförmigen ftopfbruft, fitjen uier 3lugen, 33afalglieber ^um dauert bienen. Unter bem fed)§=
oorn ein ^aar f leine einfarfje, roeiter Ejinten ein edigen Hinterleib liegen fed)ö 5)3aar ßEtremitäteu,
?$aav grofje gufammengefe|te 2lugen; ba§ gtueite, oon benen ba§ üorberfte einen Ijalbfreisförmigen
Sliemenbedet bilbet unb bie folgcnben fünf Sßctctr bnrd) groei parallele &äng§furd)en in brei gelber
(Pygidium)
iyvopf, Stumpf unb ©djinang. £>er $opf (Caput)
riftifdje ©d)ioangfd)ilb ber SErtboliten
ift ber breitefte Seil, oft Imtbmonbförmig unb hinten
($ig. 6, 9, 17 u. f. n).). ©ic werben baber mit
in groei lange ©eitenf)örner ausgesogen; er trägt
9iedjt aU „SrilobitensSaroen ber Xipljofurett" be=
meiftenS auf ber Stüdenfeite ein ^aar grofie gu=
geidjnet unb betueifen bie Slbftammung ber (enteren
fammeugefe^te Singen. 2)er Stumpf (Thorax) ift
üon Sfölobtten.
au§ einer roedjfelnben ßafyl von ©liebern gufammem
$ig. 4. Eurypterus Fischeri (Mchwäld), SDer ©djroang (Pygidium)
gefegt. beftebt meiftcn§
Ecgion ber ^rfjenßcIinünbBr (Merostoma); — Jßrb-
au§ mehreren nerfdjmolgenen ©egmenten.
nung ber BtBfEnbrBbfB (G-igantostraca).
$ig. 6. TrilllicleilS Goldfussi (Barrande).
SDer Körper (in natürlicher ©röfje) trägt an bem
tfig. 7. MpllOll Forbesi (Barrande).
uiererf'igen ^opfbruftfdjilb fed)§ 5ßaar 35eine, uon benen
$ig. 8. Phacops latifrons (Bronn).
ba§ oorberfte, bie Slntennen, E)ier ntdjt fidjtbar, ba§
8 a. 2lnfid)t be§ gufammengerollten £iere§ oon
letzte mit einer ftarfen ©d)ere bewaffnet ift; oorn
Dorn, Sb uon ber linfen ©eite.
s
oben fitjen ein }>aar grofje, niercnförmige Slugen, ba=
$ig. 9. Dalniania punctata (Barrande).
jraifcfjen ein sßaar fleine ^unftaugen. 2)er lange
$ig. 10. Ampyx Kouaulti (Barrande).
Hinterleib befte£)t aus groölf ©liebern unb einem
$ig. Ii. Paradoxides bohemicus (Boeck).
©dmjangftadjel.
$ig. 12. Cheirurus insignis (Beyrich).
$ig. 5. Pterygotus anglicus (Agassis). %[q. 13. Acidaspis Dnfresnoyi (Barrande)
Kcgion bßr ^rijBnhBlmünbBr (Merostoma); — Brb- grig. 14. Megalaspis extenuatus (Angelin).
nung bßr BiBjBnkrBbfE (Gigantostraca). $ig. 15. Harpes imgula (Sternberg).
einlief) raie beim oorfjergeljenben gufammeugcfeljt, $ig. 16. AgnostllS pisiformis (Linne).
mirb aber §e£)n= bi§ gtoölfmat fo grofs (1,5 m lang). $ig. 17. Lichas pallliata (Barrande).
35a§ erfte Scinpaar, bie Antennen (bei ber oorigen %x%. 18. Hydrocephalus saturnoides (Barr.).
2lrt feljr Hein unb unter bem $opf uerftedt), ift tjier
%x%. 19. Sphaerexockus mirus (Beyrich).
taug unb fd)lanf, mit einer ©djere bewaffnet. 2lnfid)t oon ber linfen ©eite.
Sitte Figuren ftcUen bie Siüdenfette bicfer ©d)ilb= l)ört gu ben älteften unb primitiuften Vertretern ber
tiere (meiftenö in natürlidjer ©röfje) bar, mit 2lu<3= klaffe unb geigt fämtlidje ©tiebmafjeu nortrefftid)
nalmie oon $ig- 8a, b, $ig. 15b, $ig. 19, $ig. 20b. crbatten; am ^opfe ein ^aar $ü&ter unb nier tyaav
Sbren -Kamen l)at bie artenreidje Segion ber S£rilo= ^ieferfü^e; am Stumpfe gablreidje graeifpaltige Seine,
bitcn bauon crlmlten, bafj ber Siüdenpanger ftet§ beren l)iuterer Slft fammförmige Siemen trägt.
— »JeS
Haeckel, Kunstformen der Natur. Tafel 47 — Limulas.
^afcC 48. — Lucernaria.
Stauromedusae. JktfjramalhuL
^famm brr H&tfölinx-z (Cnidaria); - -
Klaffr örr HapprnqualtEn (Acraspedae); - - Krö-
nung ttrc BErfjErquatlEtt (Stauromedusae).
Sie örbmtng ber 33ed)crqualten ober ©tauromebufen xft bie ältefte unb prhnittufte unter allen
2lfra§peben unb enthält biejenigen formen, raeld)e ber gemeinfamen ©tammform ber gangen klaffe am
näd)ften ftefjen. Sie einfadjften biefer formen ftnb bie Sefferiben (Tessera unb Tesserantha, $ig. 1
unb 2); tb,re Drgantfation meidjt nur raenig oon beseitigen be§ Scyphostoma ab, jener ©ci)pl)opolt)pen=
Slmme ber Sappenquallen, bie nod) (jeute in ber $eime§gefd)id)te bev meiften SlfraSpeben eine Stolle fpielt.
2öäl)renb biefe fteinen Süefferibcn mctften§ frei umtierfc^raimmen (gleid) ben übrigen 9Jiebufen), l)aben fid)
bagegen bie größeren Vertreter einer groeiten $amilte, ber Sucernartben, mieber an bie feftfitjenbe £cben§=
raeife i£)rer älteren ^oti)pen=2tf)nen gewöhnt unb mit bem ©djeitel itjrcS ©d)trme§ am 9Jteere§boben feft*
geheftet; bei ben meiften Strien fjat fid) l)ier infotgebeffen ein langer, muSfulöfer ©tiel entroictelt. Saburd)
Ijaben biefe Sampenquallen, bie entroebcr am ©tiel gleid) einer Hängelampe Ijerabljängcn ober aber
aufred)t auf bem ©tiele ft|en, mieber bie ^iotqpenform angenommen; fie mürben be^fjalb früher §u ben
Korallen geftellt. ^nbeffen lel)rt tfjre 2tnatomic, tmSbefonbere ber SSau be§ ©d)irme§ (ber Umbrella) unb
ber ©rnäl)rung§organe (be§ ©aftrofanaIft)ftem§) / betttlid), bctjä fie non afraSpeben äftebttfen abftammen,
bie ba§ ©dmnmmen uerternt fjaben. ©tjarafteriftifd) ift für bie ed)ten Sucernarien, bafj bie ad)t dtanh-
lappen itjrc§ ©d)irme§ ad)t pinfelförmige 23üfd)el r-on Keinen 9iebententafetn entraideln, raäljrenb bie
urfprünglicfjen, bapnfdjen fteljenben ad)t ^aupttentafetn (uier primäre perrabiale unb oier fefunbäre tnter=
rabiate) entraeber nur al§ Heine botjnenförmige „Sianbanfer" übrigbleiben ($tg. 3 — 5) ober gang oer=
fdmnnben ($ig. 7).
$ig. 1. 2lnftd)t ber frei fdjraimmenbcn S3ed)er= Sn ber 3Jiitte ift bie freujförmige 9J?unböffnung ftdjt=
qualle uon ber ©eite, gefmmal oergröfiert; bie 16 bar, umgeben von uier giertidj geträufelten 3Jhtnb=
Zeittafeln ftnb nad) oben gurücfgefdjlagen; an ber läppen; nad) aufjen bauon bie oier fmfetfenf orangen @e=
§8afi§ ber ad)t primären Zentafeln fi£t ein fd)roarge§ fd)led)t§brüfen ober ©onabcn, gmifdjen beiben ©d)en=
Stuge. $n ber 2tuf;enfläd)e be§ gtodenförmigen teln jebe§ £>ufeifenbogen§ ein breiecftger SettamuSfel.
©d)irme§ (Exumbrella) oertaufen 16 Sfcffelrippen Stufen am ©d)irmranbe ber 9üugmu§M nebft ben
breicefige Sianblappen geteilt, bie ein pinfetförmigeö fettigen ©tiel§ (ber SBafatmagen) ift freugförmig
sBüfdEjet von gefnöpften Scntafetn tragen; §raifd)en unb mirb burd) uier üorfpringenbe £äng§leiften
biefen ft|en in ben ©infdinitten be§ ©d)irmranbe§ (Xäniolen) in üier S£afcf)en geteilt. 2)te 9Jiu§M=
bie adjt „ Staub auf'er", bie umgebilbeten Überreftc bänber, bie ber Sänge nad) in ben Säniolen uer=
ber ad)t urfprünglidjen SentaMn. Qu beiben ©eiten laufen, finb fo georbnet, bafi ifjr Querfdjnitt bie
ber muSfulöfen SJtagenteifte (Samole), bie ftd£» in $orm eines tief eingefdmittenen 25latte§ geigt.
$ig. 5. 2tnfid)t berfelben Sampenquatfc uon benen f»ier feine Stanbanfer liegen, ^n biefer $igur
unten; in ber SJtitte ba§ 50hmbfreug. 2)ie uier bia= ftefjen bie ^errabien (©trafen erfter £)rbnung)
gonalen Reiften (Sanioten) finb bie interrabialen biagonat, bagegen in $ig. 5 bie ©tral;len -weiter
Actiniae. Smttenwtrot-
^famm bsr BßJjBlfiErE (Cnidaria); -
Klafpe t)£r BorallBn (Anthozoa); %t$\m bcr
J&UxrtkovalUvL (Zoantharia) ;
Krönung tor fBrf;«}!raf;ItgBn &l2xnkDxallzvt (Hexa-
coralla); - - IRnferortmung t>ßr ^EcanemonEn obn; 3Hrifrf;RDraIlEn (Actiniae, Actiniaria).
Sie Seeanemonen ober ^leifdjforallen untcrfd)etben fid) uon ben übrigen Sternfora tlcn bureb
bie gänglidje 2lbroefenf)eit ber inneren Äalfablagerungen, bie bei biefen ein fefte§ Sfelett bilben (ogl.
Stufet 9, £>eraforallen ;
Safet 29, betraf orallcn). Ser gange Körper ber $orallenperfon, bte bei ben
2lftinten faft immer ifoliert lebt, fetjr feiten Stöcfe bitbet r ift meid), mttSfulöS, in l)ol)em ©rabe fätjig,
fid) au§gubel)nen unb gufammengugiefjen, babei bie ©eftalt uielfad) gu neränberu (ugl. $ig. la, lb nnb
7, 12a unb 12b). Sie meiften Seeanemonen finb nid)t am $oben be§ s
3fteere§ feftgeroad)fcn, rcie bie
2ftef)rgal)l ber übrigen Korallen, fonbera nur mit ber #uj3fd)eibe angefaugt; fie fönnen bafjer iljren Ort
langfam oeränbern. Ser cpltnbrifd)e Körper, beffen breitere 23afi§ biefe ^nfsfdjeibe bilbet, fann lang
au§gebefmt (Jig. 3 unb 12 b) unb ftarf eingefd)nürt merben (<yig. 9 unb 12 a). Sen oberen Zeit ber Säule
s
bilbet bie feljr beroeglidje Dtunbfd)eibc, in bereu 3JHtte bie ^iunb Öffnung liegt; biefe füfjrt in ein mu§fulöfe§
Sdjtunbroljr, ba§ fid) unten in ben eigentlid)en SRagen öffnet. %xoi$ iljrer garten 23tumenform unb
fdjeinbaren 23efd)eiben£)eit finb bie meidjen 2lftinien gefräßige Raubtiere, bie $leifd) unb anbere bar=
gebotene 9?al)rung begierig mit ben Zeittafeln ergreifen, in ben SJiunb führen unb letdjt uerbauen. Sabei
finb bie Zentafetn, bie metftenS in großer $al)t ben 9ianb ber 9)iunbfd)cibe gieren, nicf)t nur al§ empftu=
benbe $üf)ter, fonbern aud) at§ fraftige ^yangarme tfjätig. Sie 33eobad)tung btefer ^Bewegungen ber blumen--
äl)nlid)en älfttnieu ift nid)t minber angteljenb als bie 23etrad)tung ber giertidjen formen unb präd)tigeu färben,
mit benen fie gefd)mücft finb; fie gehören bal)er gu ben beuorgugten Wieblingen ber SSefudjcr unferer
mobernen Slquarien.
$ig. 1 a. Slnftcfjt uon oben, mit bem Stra£)len= Sie langen ^angarme befinben fid) in lebhafter,
ber (Seite, mit gufammengegogenen Zeittafeln. Ser Körper ift an ber S3afi§ aufgetrieben, gegen
neun inneren über bem üDambe (red)t§ unten) ju= $ig. 5. ßunodes thallia (Gosse).
f ammengelegt, bie 27 ü6rigen in fieben 33ünbel uer= Ser l)atbfugelige Körper unb bie gungarmc
teilt unb nad) aufjen gurücfgefd) lagen. finb ftarf gufammengegogen.
gtg. 6. Metridium praetextum (Couthomj).
j
unb mit mehreren drängen üou bi<f)tftef)enben 2öar=
Sn ber Ttitk ber nad) oben gelehrten 9)ämb= gcit tuie mit einem §al§banb uon ^ertenfd)itürcn
Sie Zeittafeln finb fefcjr galjlreicf) unb furg; fte fammengesogen, in 12b nad) aufjen gurücfgefd)lagcu.
ber in $igur 1 abgebilbeten ©pe§ie§. Sie grofse 9)Junbfd)cibe, in beren Glitte ba§
<3d)Iunbe§ ftarf gufammengegogen, fo bafj ber untere auf benen bie gatjtreicrjen fpitjen Zentafeln in fedj§
Zeit glocfenförmig abgefegt erfcfjeint.
bieten 33üfd)en auffitjen.
%x%. 11. Bunodes monilifera (Dana). ringförmigen ©ürtel. Oberhalb biefe§ ©urteil
Sie geringelten Zeittafeln finb in lebhafter, breitet fictj» bie roctlenförmig gefaltete 9J£unbfd)cibc
fd)langenförmiger 33etoegttng. Ser untere Zeit be§ au§, beren äuf?erer Zeit mit fel;r gatjlretctjen furgen
Körpers, über ber $ufsfd)eibe, ift ftaef) ausgebreitet Zeittafeln bebceft ift.
lafeZ 50. - - Sporadipus.
Thuroidea. ©urkenjimte*
&t%mm brr &tzvnlitX2 (Echinoderma); — JfaitpfRlaJpe bBr BonchtrfBn (Monorchonia);
JUajpe t>tx ®üx'kzxtft2XttZ ober ^EBgurkßix (Thuroidea ober Holothuria).
Sie ©eegutfen (aud) ©urfenftcrne ober ©ceroatgen genannt, SQolotljuriett ober SE^ürotbeen) finb
unter ben fünf tebenben Staffen ber ©tcrnttere biejemgen, roetd)e bcr gemcinfamen ©tammgruppe be§
gangen @d)inobermenftamme§ (ben Slmpfjoribeen ober Urnenftemen) am nädjften ftetjen; fie befi|en gleid)
biefcn nur ein Sßaar ©efi^lecbtöbrüfen, mäljrenb bie übrigen uier lebenbcn Staffen bereu fünf $aar tragen.
Studj äuf3erlid) tritt ber cbarafteriftifdje fünfftraljlige Sau be§ (Scbinobermenförpcry bei ben §olotl)itrien
weniger Ijeruor; fie baben mebr 2ibnlid)fett mit einer ©djlcmge ober einem 2Burme; anbere gleidjen mehr
einer 2Salge ober ©urfe. 35er Körper ift langgeftredt, fetjr mu§fulö§, baljer ftarfer 3ufammengie()uug
unb 2lu£bebnung fäljig. ,3a()lreid)e beroeglidje Jüßdjen treten au§ ber ÜQaut Ijeruor, balb regelmäßig in
fünf banbförmige £äng§reil)en geftcllt, balb unregelmäßig über bie gange Dberflädje gerftreut @ig. 1 unb 2).
2lm (unteren ©übe bc§ lauggeftredten Körpers liegt ber Slftcr, am uorberen ©nbe ber 3J£unb, umgeben
oon einem Crange oon ^entafeln. SDicfe gaifjler ober ^angarme finb balb baumförnüg ueräftelt (^-ig. 1),
balb fdnibförmig ($ig. 2). $n ber berben, leberartigen £aut ber lQolotl)urien finb -Staffen oon mifro-
ffoptfdjcn JMfforperd)en gerftreut, bie eine fetjr gierlid)e unb mannigfaltige $orm befitjen (#ig. 8 — 22). —
Sluö ben Giern ber ©eegurfen entroidetn fid) ntd&t bireft bie fünfftraljligen SEtere, fonbern grceifeitig gebaute
Saroen (2luri£ularien, $ig. 3 unb 4); biefe oerraanbetn fid) erft burdj eine fet)r merltoürbige 9J£etamor;
•Der gefrümmte, malgenförmige Körper biefer SDer gefrümmte, fdjlangenförmige Körper biefer
©eegurfe ift mit gal;lreid)en liegeiförmigen gaißeben ©eegurfe ift gelb gefärbt, mit braunen, fternförmigen
bebed't. 3)er -äJlunb (oben) ift mit einem Crange Rieden unb raargeuförmigen $üßdjen bebedt. 3)er
oon groangig großen, baumförmig ueräftelten gatljtem 3)amb ift oben mit einem Crange uon gcbjt bi§ fünf*
umgeben, bereu ©nbäftcben ein gegadtes &äppd)en ge(m einfadjen ^üljlera umgeben, bie einen ftern*
tragen, einlief) einem ©idjenblatte. $ünf Heinere fönnig eingefdjuittenen ©djitb tragen. 2)iefe £>olo=
$ül)ler finb in einem inneren Jh'ang georbnet, fünf* tburte ift hier fo bargeftetlt, baf? fie ben Körper ber
§etjn größere in einem äußeren förang. uorigen 2trt gleid) einer ©djlange umrainbet.
gag. 3 — 7. ®xf)mmmtVLi>z Ttaxmn einer 3zz- <ytg. 8 — 22. ^alfförperdjen aus ber §aut
gnrfee (Synapta digitata), ftarf vergrößert. :
von ©eegurfen, ftarf vergrößert. Siefe mifro=
an feinem Ijintercn ©übe (unten) liegen ein Sßaar %\%. 9. Myriotroclms Einkii (Steenstrup).
runbe ^alfräbdjen. $n ber SJiittc bc§ burd)fid)tigcn ©cd)'?; unb vierftral)lige Jlalfräbdjen.
fytg. 4. Siefelbe graeifeitige Sarve (Auri- Soppelräbd)cn, außen vier, innen ad)t ©pcid)cn.
cularia), tveiter enttvicMt. Sie 2Bimpcrfd)nur ift $ig. Ii. Paelopatides aspera (Theel).
verlängert unb ftärf'er gebogen. Sßom Silagen fjaben $ünfftral)liger iMfförper. (Sin vertikaler Stab
fid) (rcd)tS unb linfS) ein Sßaar boljnenförmige ©ö= ftel)t in ber 3Jätte eines horizontalen StabfreugeS.
lomtafdjen abgefdjnürt, bie Slnlagen ber SctbeSl)öl)le
$ig. 12. Elpidia rigida (Theel).
(Coeloma). SSotn vorberen ©nbe ber linfen (Sö=
Slreugförmtger iMfforper mit fünf ©tadjeln.
lomtafdje (in ber $igur redjts oben) fyat fid» ein
^yig. 13. Synapta aculeata (Tlieel).
fünfjaefiger <Sd)laud) afpmmctrifd) abgefdmürt.
$tg. 14. Synapta glabra (Semper).
gag. 5. Sonnenförmtge Sarve (Doliola-
Slnfcrförmige ^atftörper.
ria), aus ber groeifetttgen pantoffclfönnigen Sarve
$ig. 15. Colocllirus inornatus (Marenzeller).
(#ig. 4) burd) eine eigentümliche SSenvanbluug ent-
Ealfförper von ©eftalt eines SoppelriugeS.
tvicMt. 2ln bie Stelle ber gufammenljängenbcu
veräftelte Ralfftäbdjen, bie einen Ditng um ^ig. 20. Thelenota atra (Jaeger).
bie Baft§
Stufjtförmiger ^alfförper.
be§ fänfftra^ltgen #ül)lerf'rangeS bilben.
g-ig. 7. Querfdjnitt burd) ben vorberen ^ig. 21. Arbacia pustulosa (Semon).
Seil ber tonnenförmigen Sarve, $ig. 5. SaS ©ed)Sftraf)liger ^alfförper von ©eftalt eines
3)iunbfd)itb (in ber SJlitte) von bem ©ittertifdjeS mit brei gabelteiligen Seinen.
fünfetf'ige ift
3tcrvenring umgeben, beffen verbiete 5 (Scfen bie $ig. 22. Sticliopus MoebÜ (Semper).
.Sviiofpen für bie 5 ftarfen 9tcrvcnftämme beö Körper* Sierftral)ligeS Sifd)d)en, beffen vier ^üfje oben
auSfenbcn. 3n)ifd)cn ben letzteren bie ringförmigen freugförmig gufammenftofjen, unten boppelt gabel=
Duerfdjnitte ber fünf I)oI)Icn primär ^Scntaf ein. teilig am 9iiug fid) anfe^en (vgl. gag. 16).
Haeckel, Ktmstformcn der Natur. Tafel 50 — Sporadipus.
Thuroidea. Quv&enftevne.
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DeutTcbe Citeratur,
k naas 9°9 eDen von 3 D o fym t e. herausgegeben oon tjeinrid) Kurj.
jRfniHl Sanb in £cinroanb geb. 2 tTlarf. Hieist t 2 Sänbe in £cinroanb geb. ^ tTIarF.
herausgegeben uon 3- B 0 h m ' c UÄrttAr herausgegeben oon £j ans ^immer.
Krrtnt^HA
DI KlllflllV,
-
/7ha»ttiC«A Iierausgeg. oon § einr. Kurj. 1* A «ttt4l herausgeg. t>on 5- Sornmüller. Sornmü
X/IJ<I11II>SV f 2 Bänbe in £einroanb H TTlarf. I4l9«lliy» 5 Sänbe in £einroanb
nb geb. 1.2
(2 1TTlarf.
RaHm
OvI Wvl,
herausgegeben oon
5 Sänbe in £einroanb geb.
ITiatthias.
HO TTlarf.
71kl »H/1
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Sänbe
- oon £ubro. Jränf ei-
in £einroanb geb. 4 lllarf.
Husländtfcbe Citeratur*
Don tjugo ©ering. I Banb, |>*a||aa Jtusgemählte türagöbien. Don 21b. Caun.
Hltengliscbes Cbeaten ^itlllV, Die Edda. in Ceinroanb gebunben 4 marf. l\UVIIIv , \ Banb, in Ceinroanb gebunben (,50 mf.
elegant in £einroanb gebunben <t TTlarf 50 Pfennig.
dll*iMi/1 A 6 Jlusgero. Dramen. Don 3- TTIählT-
CHI iyiUV>, Banb, in Ceinroanb geb. i,50 mf. Die Romanzen vom Cid.
flmerikanisclK Hntbolodie. iS: n
RtlfttC
DUIII>t
£ieber unb BaUaben.
Sanb, in £einroanb
Don K ar S a r
gebunben (,50 mf.
I tf ch- Pu4*a
laV9dyv,
Der hinfenbe (Teufel. Don C. S d) ü cfing.
CamIaaI/IaC ffragöbien. Don E) einr. D i eh o ff.
\ ( Sanb, in Ceinro. gebunben (,25 mf. 9VKl;vniV?t ( Banb, in Ceinroanb geb. 2.50 mf.
^ erre Oon Sdiäffer, Strobtmann, Bie Detlobten. Don <£. S ä) r ö b e r.
RlIfAtl Stabelmann,
Dylvlly
mach er.
3°nert
-
unb ©räj-
4 Sänbe, in Ceinroanb gebunben 8 mf.
tt^AnVAMi
IIIflll£vill » 2 Bänbe, in Ceinroanb geb. 3.50 mf. Spanisches Cheater.
Cnbro. Brannfels. 3 Bbe.,
^rxu'Ä
in £mb. geb. 6,50 mf.
ITWfiHlD^i) 2Iusgero. ZToorllcn. Don 2t b. £aun.
ffütHAMC Bie £ufiaben. Don Karl £itner. BICVlIIIlVV, ; Banb, in Ceinroanb geb. (,25 mf. Corinna ob. 3talien. Donm.Borf. mitDor=
lOUHIVVIIJ», x Banb, in £einro. gebbn. 1,25 mf. Stael roort oon $ r. S p i e 1 1) a g e n. ( Bö., geb. 2 mf.
tM|]#Aff Das Derlotne parabies. Don K. ©itner.
f? AHUHtM Bon (Quijote. Don <£bm. goller. HZ III VII, ( Banb, in ieinmanb gebbn. (,50 mf. CfArHA Bie empfinbfame Heife. Don K. €itner.
VMHIVi» , 2 Bänbe, in £einro. gebbn. * mf. ^IvlIIV, (Sanb, in fieinroanb grbunben (,25 Ulf.
tMAltAfA Charafter-Komöbien. Don Hb. Caun.
BliVIIVl v , ^ Banb, in Ceinro. gebunben (,75 mf. C«i.ua (Eriftram Sbanby. Von 2t. ©elbcfe.
Chateaubriand f föTfri*?™.^: *rlvl Ilv , 2 Seile in ( Banb, in £einro. geb. 2 mf.
tltifUtfAt <Eanierbury=©efcbia7len. Don TD. £jerft = EHorgenländiscbe Anthologie. fjt.uM ^rithjofs=Sage Don t?. Diehoff. €in=
XtWQUlKlt berg. 1 Sa..b, in £rob. geb. 2,5» ITif. Don <E. meier. (Sanb, in Ceinro. geb. (,25 mf. vvyilvl, geleitet buvetj 3. mähl?- t Sb., ( mf.
Bie ©öttliche Komööie. Don K. (£ Don ijerb. Cöroe. 2tusgeroähIte Dichtungen. Don 2t.
Tk/1tlt
Vtllllvy
A
l Banb, in £einroanb gebunben 2
i t n
tTlarf.
e r.
Puschkin, fÄ 3C "
n Cein o. gebunben ( Ulf.
7*amhiicam
VVllliy^WII, Strobtmann. ( Sb., geb. (,25 mf.
4? Dec itUiftriertc öcrlogsfatalog fces Bibüograpfytfdjen 3ttftituts in €eip3t3 fter)t foftenfrei 3« Dienften.