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Das phönizische Alphabet

und die frühen europäischen


Schriften
Syrien / Palästina
• Die Fähigkeit, Wörter in Laute zu zerlegen, wurde um die Mitte des 2. Jts.
v. Chr. in Syrien-Palästina entwickelt
• Syrien-Palästina ist nämlich eine Landbrücke, auf der seit alters vielerlei
semitische Völker wohnen, die aber stets auch als Durchgangszone für den
Handel diente und die schnell unter den Einfluss der großen Stromoasen
am Nil, d. h. Ägypten, und an Euphrat und Tigris, d. h. Mesopotamien, kam
• In diesen beiden Hochkulturen hatte man um die Wende vom 4. zum 3. Jt.
v. Chr. Schriftsysteme entwickelt (...)
• Beide Schriftsysteme waren zunächst Wortschriften, in der Keilschrift
zerlegte man jedoch bald den Wortkörper in Silben  Wort-Silben-Schrift

 PROTOKANAÄISCHE SCHRIFT in SYRIEN / PALÄSTINA


• NEUE SCHREIBTRADITION  Keine Vollschrift, nur Konsonanten
werden berücksichtigt (wie die ägyptische Schrift)

 ALTKANAÄISCHE SCHRIFT

Die Reihenfolge der Buchstaben, wie sie uns für das 1. Jt. v. Chr.
überliefert ist, wurde schon in dieser Zeit festgelegt, was wir aus Ugarit
wissen.
• Formal ist die altkanaäische Schrift noch nicht gefestigt,
NORMIERUNG im 9. Jh. v. Chr.

Im 9. Jh. v. Chr. wird sowohl in den phönizischen Städten selbst als auch
in Nordsyrien, im Ostjordanland sowie in Palästina die PHÖNIZISCHE
SCHRIFT genutzt und ist vielfältig verbreitet.
• Aufgrund der regen Handelsaktivität schwärmten phönizische Händler und
Handwerker schon im 10., verstärkt dann im 9. und 8. Jh. v. Chr. in den
Mittelmeerraum aus. So verbreitete sich auch die Schrift. Doch nur an einem Ort
führte das Bekanntwerden mit der phönizischen Schrift dazu, dass die
nichtphönizischen Bewohner diese Schrift übernahmen oder weiterentwickelten.Die
Schrift verbreitete sich, nur an einem Ort übernahmen die nichtphönizischen
Bewohner diese Schrift  in GRIECHENLAND

• Die griechische Schrift ist im Gegensatz zur phönizischen Schrift eine VOLLSCHRIFT.

• Das griechische Alphabet wurde von den RÖMERN übernommen.

• Urmutter fast aller in Europa gebräuchlichen Schriften = GRIECHISCHES ALPHABET

• Urmutter fast aller im Orient gebräuchlichen Schriften = PHÖNIZISCHES ALPHABET


Dadurch, dass allmählich stark kursive Zeichenformen in Gebrauch kommen, verschiedentlich auch
Buchstabenverbindungen (Ligaturen) üblich werden, entfernen sich auch hier die jüngeren Schriften
rein äußerlich weit von ihrem Ursprung. Der Schrifttyp der Konsonantenschrift wird aber, mit
wenigen Modifikationen, beibehalten, so dass durch Punkte und Striche, die zu den
Konsonantenzeichen hinzugesetzt werden, gelegentlich eine zusätzliche »Vokalisation« erfolgt.
Damit wird in gewissem Sinne eine Art »Vollschrift« erreicht. Da diese »Punktierungen« aber nie
obligatorisch sind, bleibt doch die ursprüngliche Idee der phönizischen Schrift bis heute wirksam.

Unsere eigene Kultur ist seit vielen Jahrhunderten so stark von der Alphabetschrift geprägt, dass es
unvorstellbar wäre, etwa die moderne Medienlandschaft ohne schriftliche Kommunikation zu
steuern. Alles, was wir als Fortschritt bezeichnen, ist ohne Schrift nicht denkbar. So ist es ein
bleibender Verdienst der Phönizier, den Griechen das System der Buchstabenschrift übergeben zu
haben, das diese genial vervollkommneten und weitergaben.

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