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Griechischreferat Mykenisches Griechisch

Generelle Fakten mykenische Kultur und Sprache

 Mykenisches Griechisch ist eine indoeuropäische Sprache


 Altgriechisch und modernes Griechisch haben sich daraus entwickelt
 Gesprochen auf griechischem Festland zwischen dem 16. Und 11. Jahrhundert v.Chr.
 Auf Kreta nach dessen Eroberung im 15. Jahrhundert v.Chr.
 Mykenische Kultur benutzte Schrift Linear B

Linear B (Geschichte)

 Entdeckung der Schrift durch Ausgrabungen in Kreta zu Beginn des 20. Jahrh. Von Sir Arthur J.
Evans
 3 verschieden Schriften wurden Entdeckt: Kretische/minoische Hieroglyphen, minoische
Linearschrift A, minoische Linearschrift B (Linear A und B sind verwandt)
 Man ist sich unsicher von welcher Schriftart Linear A und B abstammen
 Eine Theorie zur Entstehung von Linear B ist, dass eine Art Proto-Linear A als Vorlage galt
 Linear B wurde 1952 von Michael Ventris und John Chadwick entziffert (Linear A noch nicht
entziffert)
 Der frühste Fund von Linear B ist im „Room of the Chariot Tablets“ (1440/1425) im Palast von
Knossos
 Schrift wurde auch auf Festland gefunden (weil mykenische Schrift in mykenischen Palästen)
 Verwendung zwischen 16. und 12. Jahrhundert bis Zerstörung vom Palast von Pylos (1190/1180)
 Nach „Handbuch des mykenischen Griechisch“ 5904 veröffentlichte Linear B Dokumente

Linear B (Charakteristika und Orthographie)

 Linear B ist eine Silbenschrift (Symbole stehen also für aneinandergereihte Laute)
 Lautsymbole (Symbole für einfachere Silben [Syllabogramme]) und Begriffssymbole (Symbole
für zählbare, messbare Begriffe und Zahlen [Ideogramme])
 Schreibrichtung links nach rechts (rechtsläufig)
 Verwendung besonders stichpunktartige Palastadministrative Texte (viele Personen- und
Ortsnamen, nur selten ganze Sätze und Texte
 Alle Silben mit Symbol sind offen d.h. sie enden auf einem Vokal oder Diphthong
 Konsonantenhäufungen können mit offenen Silben nicht geschrieben werden, deshalb „stumme“
Vokale, die nicht gesprochen werden, (Plene-Schreibweise) oder Konsonant wird unterdrückt
(defektive Schreibweise)
 Anwendung hängt von verschiedenen Faktoren ab (Silbengrenze und ob Kontinuant +Plosiv oder
2 Kontinuanten) ab: Meistens Schreibweise mit „stummen“ Vokal (Plene-Schreibweise)
 Angabe der phonematischen Transkription erfolgt durch orthographische Regeln in das
lateinische Alphabet
Vergleich Linear B und griechische Alphabet

 Die Liquida r und l werden in Linear B nicht unterschieden


 Konsonantische Lauteinheiten, die im Griechischen ein Zeichen haben (ξ und ψ), werden durch
Plene-Schreibweise separat dargestellt
 Bei Diphthongen wird in Linear B meist die zweite Komponente weggelassen (vor Allem bei i-
Diphtongen)
 Doppelkonsonanten werden nicht angezeigt
 Es wird zwischen den Verschlusslauten Tenuis (z.B. p, t, k), Media (z. B. b, d, g) und Aspirata (z.
B. th, ph, gh) nicht unterschieden
 Bei Vokalen werden Quantitäten nicht angezeigt
Mykenische Griechisch (Charakteristika)

 Vokalismus ist eher dem lakonischen Dialekt als dem Attischen ähnlich
 Weniger Vokale 5 kurze und lange (i, e, a, o, u) im Attischen (i, e, ü, a, o [kurz] und i ē ē ü a o u
[lang])
 Konsonantismus ist zwischen dem Urgriechischem und dem Zustand im 8./7. Jahrhundert
 Es sind alle Wortarten des Griechischen im Mykenischen wiederzufinden
 Durch das Weglassen von Endkonsonanten und allgemeinen Ungenauigkeiten der Linear B
Schrift gibt es Schwierigkeiten Lautwerte einiger Substantiv- und Verbendungen festzustellen
 Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ, Vokativ, Instrumental und Lokativ
 Genus: Maskulin, Feminin, und Neutrum wie im Griechischen
 Numerus außer Singular und Plural auch Dual zum Ausdruck einer Zweiheit
 Kennt man von „δύο” „δυοῖν”
 Der Dual wurde teilweise noch bei Homer benutzt und im Attischen Dialekt bis 5 Jarh. v.Chr.
 Tabelle der 3 verschiedenen Deklinationen anbei
 Sehr ähnlich zum Griechischen, jedoch gibt es ein paar Auffälligkeiten: Dat. Pl. Der I. II.
Deklination ist unsicher wieso er nicht oisi aisi ist sonder ahi ohi, was erwartende Formen bei den
griechischen Dialekten um 1000 v. Chr. war
 Theorie ist, dass die Endung ai als ais zu interpretieren ist (Hypothese von Ruijg), aber These
wird nicht allgemein vertreten
 A wird nicht zum eta, da das nicht im Mykenischen vorhanden war
 Es gibt wie im Griechischem im Mykenischem verschiedene Stämme der III. Deklination wie
z.B.: Dentalstämme, Diphthongstämme oder S-Stämme
 Es gibt verhältnismäßig weniger bezeugte Verben als erwartet, was an der Stichpunktartigen
Benutzung von Linear B liegt
 Fast alle Zeiten aus dem Griechischem sind mit Partizip belegt; die meisten Formen 3. Pers.
Sg./Pl.
 Bildung der Zeiten analog zum Griechischen
 Genus: Aktiv, Medium, Passiv
 Unsicher über die Existenz des Augments aber man kennt Redupliktion
Allgemeiner Vergleich des Mykenischen und Griechischen

 Noch keine Vokalkontraktion: BSP.


 Tendenz von i statt e
 Es gibt noch die Halbvokale j und w (digamma) und interwörtliche h
 Anders als im Altgriechischem gibt es noch Labiovelare aus dem Indoeuropäischem also Laute,
die mithilfe der Lippen und dem hinteren Gaumen gebildet werden
 Die Endung des Genitivs in der II. Deklination ist o-jo, was bei Homer wiederaufzufinden ist
 In der III. Deklination ist die Dativ Sg. Endung ei nicht nur i
 Die 3 Pers. Sg./Pl. Im Medium ist –to bzw. –(n)toi statt die im Griechischen geneuerte Form –tai
 Insgesamt wird angenommen, dass das Attische mehr oder weniger direkt aus dem Mykenischen
kam
 Man weiß aber, dass bspw. der dorische Dialekt durch die Veränderung von –mes statt –me(n) als
Endung
 Besonders stark ist die Verbindung zwischen dem mykenischem und homerischen Griechisch
 Einige Begriffe sind nur bei Homer zu finden, die aus dem Mykenischem kommen
 Dativ ist –oio und Wendungen wie „phasganon argyroelon“
Quellen:
http://sprawi.at/de/content/mykenisches_griechisch
http://www.antikesboiotien.uni-
muenchen.de/gastautoren/Einf%C3%BChrung%20in%20Linear%20B.pdf
„Documents in Mycenean Greek“ von John Chadwick
„Handbuch des mykenischen Griechischen“ von Antonin Bartoněk

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