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Im 16. - 17. Jh. haben sich infolge der Sprachregelung viele Charakterzüge des
neuzeitlichen orthographischen Systems herausgebildet. Die regelmäßige
Bezeichnung des Umlauts setzte sich schon im 16. Jh. durch. Zu Anfang des 16.
Jh. machte sich die Tendenz zur Großschreibung der Substantive bemerkbar. Im
17.Jh. wurde die Großschreibung der Substantive von den Sprachreglern zur Regel
erhoben. Die Zeichensetzung wurde im 17. Jh. regelmäßiger. Es breitete sich die
Anwendung des Ausrufezeichens, der Klammern und der Anführungszeichen aus.
Der Qualitätswandel der Vokale brachte solche Schreibungen aus dem Gebrauch
wie eddel, fedder, odder, die noch bei Luther üblich gewesen waren
(Konsonantenverdoppelung wurde zum Zeichen der Vokalkürze), und trug zur
Festigung der Schreibung ie und zur Ausbreitung des stummen h als Zeichen der
Vokallänge bei.