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Teil 1
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“
AUFGABE –
Diskutiere mit deiner Sitzpartnerin/deinem Sitzpartner
• Beschreibe Merkmale, die in deiner Familie
gehäuft vorkommen und somit Ähnlichkeiten
zwischen Eltern und Kindern hervorrufen.
• Diskutiere: sind auch Charakter und das
Verhalten vererbbar?
Bsp. an möglichen Antworten
• verschiedene Verhaltensmuster und Persönlichkeitsaspekte
durchaus „vererbbar“
• Eineiige Zwillinge neigen zum Beispiel dazu, einander
charakterlich ähnlicher zu sein, als ihren anderen Geschwistern.
• wir Menschen sind eine Spezies, die sehr zum Nachahmen neigt
• Zusammenspiel Gene/Umwelt/Erlerntes Verhalten (Verhaltensbio)
Genetik
1. Zytologische Grundlagen
WAS BESTIMMEN GENE?
• Nicht nur das Aussehen
• Einfluss auf das biologische Geschlecht, Sexualverhalten
• Hormonproduktion – Verhaltenseinfluss (Testosteron – Aggressivität)
• Krankheiten
• Welchen Einfluss unsere Gene auf uns haben, hängt nicht nur von der
DNA-Sequenz ab, sondern auch von den Molekülen, die die Gene
umgeben und an- und abschalten (Epigenetik)
Erbanlagen des
Menschen
• in jeder
menschlichen
Zelle: Zellkern
mit DNA
• DNA folgende
Formen:
Zellteilung
• zu sehen:
46 Chromosomen
• jeweils 2 von den 46
ähnlich in Größe,
Form + gleiche
Abfolge der Gene =
homolog
• 1 Chromosom vom
Vater + 1 von der
Mutter
• Mensch: 23 homologe
Chromosomenpaare
Chromosom
• langer, kontinuierlicher Strang aus DNA (Desoxyribonukleinsäure)
• als Doppelhelix um eine Vielzahl Histone (Kernproteine) gewickelt
• mehrfach spiralisiert zu einer kompakten Form
• während Kernteilung einer eukaryontischen Zelle sichtbar
• enthält viele Gene
• kann als Ein-Chromatid-, oder Zwei-Chromatid-Chromosom vorliegen
• bereits Ein-Chromatid-Chromosom besitzt alle Erbinformationen
• im Zwei-Chromatid-Chromosom-Stadium nur vor einer Teilung
Hintergrund
• jedes Chromosom bei haploiden und diploiden Organismen zu
Beginn der Kernteilung aus 2 Chromatiden
• Chromatiden hängen am Centromer zusammen
• nach Kernteilung nur mehr 1 Chromatid (Ein-Chromatid-
Chromosom)
• verdoppelt sich nach einiger Zeit wieder
kompakte Form
• nur im spiralisiertem Zustand- Chromosomen unter Mikroskop sichtbar
• wenn keine Kernteilung: entspiralisierte Zustand als längere DNA-
Fäden im Zellkern + in größeren Abständen um Pakete aus 8 Histone
gewickelt („Perlenkette“)
• dieser Zustand = Chromatin
• nur als Chromatin möglich: Transkription, Regulation und Replikation !!!
Kondensation: Das Verpacken der DNA
• Die DNA wird 2 mal um einen Komplex von 8 Histomen (Proteine) gewickelt.
Dieses Konstrukt wird Nucleosom genannt.
• Eine Kette von vielen Nucleosomen wird sichtbar, vergleichbar mit einer
Perlenkette.
Kondensation: Das Verpacken der DNA
• Benachbarte Nucleosome werden durch ein Histon H1 zusammengehalten und
drehen sich zu einem Hohlzylinder zusammen, der sogenannten Chromatinfaser.
• Die Chromatinfaser bildet Schleifen und verdichtet sich durch Verdrillen und
Falten immer mehr, bis letztlich ein Chromosom vorliegt.
• Jedes Chromosom besteht aus zwei identen Hälften, den Chromatiden. Diese
werden durch ein Centromer zusammengehalten.
menschliche Chromosomen
• Gonosomen = spezielle Geschlechtschromosomen (XX Frau, XY Mann)
• bei Frauen wird ein X-Chromosom inaktiviert (erscheint unter dem Mikroskop als
Barr-Körperchen oder Geschlechtschromatin)
• Autosomen = Chromosomen für Körperfunktionen
• insgesamt gesunde menschliche Genom: 46 Chromosomen, davon:
• 44 Autosomen (22 Chromosomenpaare)
• 2 Gonosomen
Chromosomensatz
• innerhalb einer Spezies Chromosomenzahl meist gleich
• asexuell reproduzierende Organismen: 1 Chromosomensatz (in allen Körperzellen
gleich)
• sexuell fortpflanzende Organismen: somatische Zellen (normale Körperzelle) mit
diploiden (doppelten) Chromosomensatz (2n - je ein Chromosom von beiden
Elternorganismen) + Keimzellen (Gameten) die haploid sind (nur 1 Chromosom jedes
Typs enthalten)
• 2 haploide Keimzellen verschmelzen (Befruchtung) = 1 diploide Zygote
• auch polyploide Chromosomensätze möglich (xn)
Karyogramme -
Welches gehört der Frau und welches dem Mann?
Karyogramme
• geordnete Darstellung der Chromosomen
• 46 Chromosomen in 23 Paare geordnet
• bei Männer bleiben 2 übrig, die sich nicht ähneln: XY
• X und Y sind Gonosomen, der Rest Autosomen
• durch Gonosomen Geschlecht bestimmt
• Y wesentlich kleiner als X-Chromosom, enthält viel weniger
Erbinformationen (X mehr als 1000 Gene, Y nur 78 Gene)
Wie entstehen haploide
Geschlechtszellen?
• Mitose: Kernteilung, gefolgt von Zellteilung – identische
Kopien mit diploiden Chromosomensatz
• Bildung Geschlechtszellen: Meiose! (=Reduktionsteilung)
• diploide Chromosomensatz auf halben reduziert
• wichtig weil: bei Verschmelzung soll Chromosomensatz nicht von
Generation zu Generation erhöht werden, sondern gleich bleiben
Mitose vs. Meiose
nochmal kurz erklärt
1. Mitose: Teilungsvorgang
• aus 1 diploider Mutterzelle werden 2 diploide, genetisch identische
Tochterzellen gebildet (Ein-Chromatid-Chromosomen)
• Phasen: Interphase (G1, S, G2 Phase), Prophase, Metaphase, Anaphase,
Telophase
Mitose
Mitose
Mitos
e
2. Meiose
• aus 1 diploiden Mutterzelle in 2 Teilungsschritten (1. + 2. Reifeteilung)
entstehen 4 haploide, genetisch unterschiedliche Tochterzellen!
• Ergebnis nach 1. Reifeteilung: 2 genetisch unterschiedliche Tochterzellen
mit diploidem Chromosomensatz und 2-Chromatid-Chromosomen
• Ergebnis nach 2. Reifeteilung: 4 genetisch unterschiedliche Tochterzellen
mit haploidem Chromosomensatz und 1-Chromatid-Chromosomen
Mitose vs. Meiose
Funktion
• Mitose: • Meiose:
• Vermehrung von Zellen • Bildung von Geschlechtszellen
• Reduktion Chromosomensatz
• Wachstum
• Bildung haploide Geschlechtszellen
• Regeneration
• Neukombination des genetischen
• ungeschlechtliche Vermehrung Materials
• Variabilität der Individuen
• geschlechtliche FP
Mitose vs. Meiose
Ort
• Mitose: • Meiose:
• in allen wachsenden • in den Keimdrüsen
Zellen • Oogenese und
Spermatogenese
• in Hoden und Eierstock
Mitose vs. Meiose
Erbgut
• Mitose: • Meiose:
• Erbgut der Tochterzellen • Erbgut der Tochterzellen
ist mit der Ausgangszelle unterscheidet sich mit
identisch denen der Ausgangszellen
Mitose vs. Meiose
Ablauf
• Mitose: • Meiose:
• eine Kernteilung: • zwei aufeinanderfolgende
• Prophase, Metaphase, Anaphase, Kernteilungen:
Telophase • Meiose I: Prophase, 1 Metaphase I,
• keine intrachromosomale Anaphase I, Telophase I
Rekombination (crossing over) • Meiose II: Prophase 2, Metaphase 2,
Anaphase 2, Telophase 2
• intrachromosomale Rekombination
(crossing over) während Prophase I
Mitose vs. Meiose
Ergebnis
• Mitose: • Meiose:
• 2 genetisch idente Zellen mit • 4 Zellen mit haploidem Chromosomensatz
diploidem Chromosomensatz • 4 genetisch unterschiedliche Tochterzellen
mit haploidem Chromosomensatz:
• männlich – 4 befruchtungsfähige
Spermien
• weiblich – 1 befruchtungsfähige Eizelle, 3
Polkörper
Warum ist der Mensch einmalig?
• Grundprinzip – Fortpflanzung der Lebewesen – Erbinformation dadurch
weitergeben
• Während Meiose aus 1 diploiden Zelle → 4 haploide Geschlechtszellen
(Keimzellen)
• Bei Befruchtung verschmelzen 2 haploide Keimzellen zu einer diploiden
Zelle (Spermium + Eizelle = Zygote)
• Neues Lebewesen → entsteht genetische Variabilität → Unterschiedlichkeit von
Individuen
• Haploid (n=23), Diploid (2n = 46)
Verteilung Chromosomen Meiose I
• Bildung der haploiden Keimzellen aus der diploiden Urkeimzelle
• Homologe Chromosomen paaren sich in Metaphase 1 + Ausrichtung
zu den Polen
• Anaphase: Trennung der zufälligen Anordnung der mütterlichen und
väterlichen Chromosomen
• Entstandenes Genom setzt sich aus Gemisch väterlicher und
mütterlicher Erbinformationen
vier genetisch unterschiedliche Keimzellen
mögliche
Keimzellen
Rekombination
• Genotyp = jedes Lebewesen hat andere genetische Ausstattung
• Allele = Gene kommen in unterschiedlichen Ausprägungen vor
• Allele eines Gens unterscheiden sich strukturell nur gering
• Führen zu unterschiedlichen Merkmalsausprägungen
• Diploide Lebewesen haben für jedes Merkmal 2 Allele (je
eines von einem Elternteil)
Zufällige Verschmelzung der Keimzellen bei
Befruchtung
• Welche der Millionen Spermien mit welcher Eizelle verschmilzt ist zufällig.
• Die Möglichkeiten an Kombinationen ist riesig!
• 1 Samenerguss normalerweise 350-400 Millionen Spermien, von denen 500-
700 es bis in die Eileiter schaffen
• Frau: bei Geburt noch ungefähr 2 Millionen Eizellen, bei Erreichen der
Pubertät und Beginn der Menstruation nur noch 300.000 bis 500.000 Eizellen.
(Werden von Periode zu Periode weniger)
Allele
• unterschiedliche Allele
unterschiedliche
Ausprägung des Gens
• Vererbung individueller
Merkmale
• schädliche Allele bewirken
Erbkrankheiten
• Allele können durch
Mutation neu entstehen
Rekombination
1. Gen in einem Chromosom, das für Haarfarbe bestimmend:
• Befruchtung Eizelle + Spermium bedeutet für Haarfarbe des Kindes
Von Mutter Chromosom mit Allel für z.B.: blonde Haare und vom Vater
entsprechende Allel mit Information für Ausbildung von braunen Haaren:
Kind bekommt braune Haare, weil dieses Allel dominant
Rekombination = Erbmaterial von Vater und Mutter werden neu kombiniert
zufällige Kombination der Chromosomen
große genetische Vielfalt/Variabilität/Einzigartigkeit der Lebewesen
Rekombination - Ursachen
• Zufällige Verteilung der homologen Chromosomen auf die
Keimzellen während Meiose
• Crossing Over
Crossing Over
• Während Meiose kann es zu Austausch von Chromosomenstücken kommen.
• Dadurch Rekombination verstärkt.
• Bei Prophase 1 lagern sich homologe Chromosomen übereinander und bilden
Tetrade.
• Möglich: Teile des väterlichen und mütterlichen Chromosomen überkreuzen
(=Chiasmabildung) + homologe Genbereiche ausgetauscht (=Crossing Over)
• Crossing Over kann sich zufällig irgendwo auf Chromosomen ereignen.
Crossing Over
Meiose
• https://www.youtube.com/watch?v=4ijgr9ZX8J4&t=254s&ab_channel=B
iologie-simpleclub
Genetik
2. Molekulare Grundlagen der Genetik
Geschichte
• Lange sah man Proteine als Träger der Erbinformation an
• Kanadier Oswald T. Avery (1877 – 1955) konnte in Versuchen beweisen, dass dies
die DNA ist.
• knüpfte an das “Griffith Experiment“ an
• Maurice Wilkins (1916-2004) gemeinsam mit Watson und Crick den
Nobelpreis für Entdeckung des molekularen Baus der Nucleinsäure und
deren Bedeutung in der Genetik.
• (DNA aus 2 Strängen und wie eine Spirale gewunden)
Griffith Experiment
• Brite Frederick Griffith im Jahr 1928
• S-Stamm ist glatt (S für smooth) und bildet eine Schleimkapsel um je zwei Zellen
• diese schützt Bakterien vor Zellen des Immunsystems und deshalb krankheitserregend (=pathogen)
https://www.youtube.com/watch?v=HhBn_vTB0Co&t=277s&ab_channel=
DieMerkhilfe
Avery – Forschung nach Griffith
• fand die DNA
• aus gefährlichen S-Stamm Bakterien jeweils eine Molekülsorte herausgelöst (zB.:
Proteine, DNA, Saccharide,...)
• verbleibende Bestandteile injizierte er mit harmlosen R-Stamm Bakterien in
Versuchsmäuse
• nur dann Transformation, wenn DNA der S-Stamm Bakterien in den Proben vorhanden
• Beweis: Information für Ausbildung der Schleimkapsel in der DNA der Bakterien
enthalten
Molekularbiologie
• Während sich die Klassische Genetik mit der Weitergabe von Erbinformation
durch Kreuzungsexperimente beschäftigt, untersucht die Molekulargenetik
folgende Aspekte:
Base
Phosphatrest
Zucker
DNA als Träger der genetischen Information
• Die Phosphorsäurereste sind mit der Desoxyribose über das 5. oder das
3. C-Atom verknüpft
DNA als Träger der genetischen Information
Cytosin Guanin
Basenpaarung
• Adenin – Thymin = Bindung über 2 Wasserstoffbrücken
• Chargaff – Regel:
Aus der Basenpaarung ergibt sich, dass Adenin und Thymin sowie Cytosin und Guanin im Doppelstrang immer im selben
Mengenverhältnis vorkommen. (Chargaff-Regel).
- Genetischer Code:
C-G
3 H-Brücke
Aufbau DNS
• https://www.youtube.com/watch?v=xCadGoX8wOI&ab_channel=Studyfl
ix
RNA – Bau und Funktion
• Ribonukleinsäure
• einzelstränginges Molekül
• Zucker (Pentose) = Ribose
• Base: Uracil (U) statt Thymin, auch komplementär zu
Adenin!
Was wäre, wenn man die Basen der DNA vertauscht?