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Agrarmarketing im Vergleich

Staatliche und private


Exportförderung in Belgien,
Frankreich, UK und Spanien
Gliederung
• 1. Staatliche und private Einrichtungen zur Exportförderung
1.1 Belgien
1.2 Frankreich
1.3 UK
1.4 Spanien
• 2. EU – Recht
• 3. Fazit
• 4. Quellen
1.1 Belgien - staatlich
• Hauptsächlich auf regionaler Ebene geregelt
• Pro Region eine Handelsagentur: AWEX (Wallonien), Brussels
Export (Brüssel), Export Vlaanderen (Flandern)
• Jeweils eigene Abteilung für Agrarwirtschaft
• Leistungen: Bereitstellung von Informationen, Aktionen im Ausland
wie Messen, Marktstudien, Branchenkontakttage etc., Finanzierung
durch Kredite, Trust Funds in intern. Org., Schulungen, Datenbank
für Außenhandelsspezialisten
• Bundesstaatlich: Belgian Foreign Trade Agency (gemeinsame
Aktionen der drei), Office National du Ducroire (autonome
Einrichtung der belgischen Regierung für Exportkredit-
Versicherungen), FINEXPO (Beratungsausschuss)
1.1 Belgien – privat
• VLAM, Flanderns Agrar-Marketing Büro
• Eingetragener Verein, gegründet 1996
• Fördert Absatz, Verbrauch, Image der Landwirtschaft und des
Gartenbaus sowie die Ernährungs- und Agrarwirtschaft
• Tätigkeiten: Herstellung von Kontakten mit Importeuren,
Verarbeitenden, Einzelhandel; Fachmessen, Kontakttage;
Direktmarketing; Anzeigen in der Fachpresse
• Strategie: Marktuntersuchungen und –analysen, z.B. Beobachtung
des Konsumverhaltens von 4.000 belgischen Familien
• Finanzierung: Zuschüsse der Flämischen Regierung und der EU,
Beiträge der Wirtschaft pro Sektor (Absatzfonds), Beiträge externer
Auftraggeber zur Abwicklung gezielter Projekte
• Ansprechpartner Fleischwirtschaft: Belgian Meat Office
1.2 Frankreich - staatlich
• UBIFRANCE (Agentur für intern. Unternehmensentwicklung) –
Abteilung Agrarprodukte und Lebensmittel
• untersteht dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie und Arbeit
• 60 Büros für Vertretung in 80 Ländern
• Leistungen: Beratung und Betreuung von Unternehmen durch
produktbezogene Marktstudien und –analysen, qualifizierte
Kontakte zu Wirtschaftsakteuren ihrer Branche, Verkostungen und
frz. Gemeinschaftsstände auf internationalen Messen
1.2 Frankreich – privat
• SOPEXA: Société pour l‘expansion des ventes des produits agricoles
et alimentaires , „Marketingagentur für Lebensmittel, Wein &
Lifestyle“
• 2007 privatisierte Aktiengesellschaft, zum Teil vom
Landwirtschaftsministerium finanziert
• Leistungen: Strategische Beratung, PR & Öffentlichkeitsarbeit,
Events, Promotion und digitale Kommunikation
• Beispielprojekt: Apéritif à la francaise, Marketingevent in zehn
Städten weltweit
1.3 UK – staatlich
• UK Trade and Investment, verschiedene Programme zur
Wirtschaftsförderung durch die britische Regierung (teils
kostenpflichtig), Bsp.: Overseas Market Introduction Service,
Handelsdelegationen
• Food and Drink Exporters Association (FDEA)
Leistungen: Marktworkshops, Messebeteiligung, Firmenberatung
Jährlicher Mitgliedsbeitrag: 290 Pfund
1.3 UK – privat I
• Agricultural and Horticultural Development Board (AHDB)
• Seit 2008
• von Landwirten und Züchtern finanziertes Gremium zur
Verbesserung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der britischen
Landwirtschaft
• Unabhängig von der Werbeindustrie und der Regierung
• Sechs Abteilungen, u.a. BPEX (Schwein), EBLEX (Rind)
• Finanzierung: Steuerähnliche monatliche Abgabe, im Fleischsektor
pro Kopf für jedes geschlachtete oder lebend exportierte Tier
• Maximale Höhe der Abgabe:
Rind (Erzeuger: 5,25 £, Schlachter/Exporteur: 1,75 £)
Schwein (Erzeuger: 1,025 £, Schlachter/Exporteur: 0,275 £)
1.3 UK – privat II
• Leistungen: Recherche und Entwicklung, Marktinformationen,
Handelsentwicklung, Marketing
• Budget liegt insgesamt bei 210 Mio. Pfund (180 Mio. Euro)
• Beispielprojekt: Skills Programme zur Durchführung von
Schulungen, z.B. in Marketing und Markterschließung
1.4 Spanien - staatlich
• Instituto Español de Comercio Exterior (ICEX), Spanisches Institut
für Außenhandel
• Agentur des Ministeriums für Industrie, Tourismus und Handel
• Assistenz von Wirtschaftsabteilungen der spanischen Botschaften
• Export- und Expansionsförderung
• Tätigkeiten: Werbung und Investmentprogramme im Ausland,
Informationen über die heimischen Produkte und die zu
erschließenden Märkte, Durchführung von Schulungen
• Beispielprojekt: ICEX NEXT, ein 2012 eingeführtes Projekt zur
Förderung von Start-ups und Konsolidierung von KMUs auf dem
ausländischen Markt
2. EU-Recht I
• Art. 87 II,III EGV enthalten Ausnahmen für das allgemeine
Beihilfeverbot aus Art. 87 I EGV
• AEPU, VLAM, AHDB: Ausnahme gemäß Art. 87 III c) EGV
(„Beihilfen zur Förderung der Entwicklung gewisser
Wirtschaftszweige oder Wirtschaftsgebiete, soweit sie die
Handelsbedingungen nicht in einer Weise verändern, die dem
gemeinsamen Interesse zuwiderläuft“)
• Gemäß Art. 88 III EGV müssen alle neuen Förderungsprogramme
sowie individuelle Förderungen der EU Kommission vorgelegt
werden
-> Sicherstellung des Falles einer Ausnahme gemäß Art. 87 II, III
sowie Einhaltung der de-minimis Vorgaben
2. EU-Recht II
• Die Förderung muss mit den „Community Guidelines for State Aid
in the Agriculture and Forestry Sector“ (EU Journal 2006/C 319/01)
vereinbar sein
• Verweist für Marketingtätigkeiten auf Art. 5 VO 70/2001:
Bruttobeihilfen für KMU dürfen 50 % der Kosten nicht
überschreiten; Beihilfen, die die Teilnahme an Messen und
Ausstellungen ermöglichen sollen, dürfen 50 % brutto der
anfallenden Mehrkosten für Miete, Aufbau und Betrieb des Standes
nicht überschreiten (Freistellung nur bei erstmaliger Teilnahme an
einer bestimmten Messe)
3. Fazit
• Exportförderung in der Landwirtschaft einerseits staatlich durch die
zuständigen Ministerien sowie durch private Organisationen mit
staatlicher Unterstützung in unterschiedlichem Ausmaß, in Belgien
und UK Teilfinanzierung durch Zwangsabgaben in Absatzfonds pro
Sektor
• Finanzierung erfolgt durch die Mitglieder, Zuschüsse des Staates
sowie durch projektbezogene Zahlungen Dritter
• Leistungen der Agenturen ähnlich
• Auch unabhängige Organisationen sind an de-minimis gebunden,
wenn sie „parafiskale“ Abgaben erheben
4. Quellen I
• Organisationen:
• http://www.vlam.be/who/index_de.phtml
• http://www.awex.be/de-DE/Pages/Home.aspx
• http://www.invest-export.irisnet.be/en/
• http://www.flandersinvestmentandtrade.be/
• http://www.ahdb.org.uk/
• http://www.sopexa.com/
• http://www.ubifrance.fr/default.html
• http://www.ubifrance.fr/Galerie/Files/Divers/CGV-english-
march12_V3.pdf
4. Quellen II
• Registrierung bei der EU:
• http://ec.europa.eu/eu_law/state_aids/agriculture-2002/n658-
02.pdf
• http://www.ahdb.org.uk/about/documents/2009N225approval.pdf
• http://ec.europa.eu/competition/state_aid/cases/
231234/231234_1127042_17_1.pdf

• Rechtsquellen:
• http://dejure.org/gesetze/EG/87.html
• http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:
2006:319:0001:0033:en:PDF
• http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?
uri=OJ:L:2001:010:0033:0042:DE:PDF

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