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BWl Lernstoff Zusammenfassung

Internationalisierung
Internationalisierungsstrategien von Unternehmen
Wenn Unternehmen ihren Absatz international organisieren möchten, bieten sich diese Möglichkeiten
(Ressourcen sind zu beachten) an.

Strategien
 Tochterunternehmen
 Produktionsbetrieb Tochtergesellschaft
 Auslandsniederlassung
 Joint Venture (bei großen Projekten)
 Franchising Kooperation
 Lizenzvergabe (meine Produkte in anderen Geschäften)
 Vertriebsorganisation (z.B.: mehr Verkäufer einstellen)
 Export Vertretung durch Dritte

Absatz- und Beschaffungswege in der internationalen Geschäftstätigkeit


Große Unternehmen haben Spezialisten für den Außenhandel und können daher direkt exportieren. Kleine
Unternehmen schalten spezialisierte Außenhandelsbetriebe ein und exportieren indirekt.
Außenhandel erfordert Spezialkenntnisse
 Kenntnisse der Rechtslage im Ausland
 Marktsituation im Ausland (Preise, Konkurrenz etc.)
 Transportkosten und -dauer
Risiken im Außenhandel
 Mängelrügen sind schwerer durchzusetzen
 Abnahmerisiko ist größer
 Dubiosen Risiko nimmt zu
 Valutarisiko (Währungsschwankungen)

Absatzwege im Export
Direkter Export
Ohne Niederlassung im Ausland
 Distanzverkehr
o Kataloge
o Mailings
o Internet
o Ausschreibungen
 Reisende
Mit Niederlassung im Ausland
 Eigene Niederlassung
o Verkaufsbüro
o Verkaufsniederlassung mit Lader und Auslieferung
o Produktionsbetrieb mit Verkaufsorganisation
 Fremde Niederlassung
o Handelsvertreter
o Kommissionär
o Eigenhändler
Direkter Export ohne Niederlassungen im Ausland
Kataloge, Emails, Internet und Ausschreibung sollten nicht unterschätzt werden, wenn das Unternehmen
jedoch ein großes Investitionsvorhaben planen schaltet es auch gerne eine Beratungsfirma ein, welche auf
internationaler Ebene Probleme lösen soll.
Direkter Export mit Niederlassung im Ausland
Die Intensivste Bearbeitung des Markts liegt vor, sobald ein Produktionsbetrieb mit Verkaufsorganisation
vorliegt.
Der Produktionsbetrieb kann…
 Assembling betrieben (Zusammensetzung des Endprodukts)
 Ein vollständiges Produkt erstellen
Vorteile eigener Produktionsbetriebe
 Transportkostenersparnis
 Niedrigere Produktionskosten
 Umgehung von Importbeschränkung und Zöllen
Jedoch erfordern eigene Produktionsbetriebe hohe Fixkosten und hohe Investitionen.
Kooperation beim Export
Kooperative Organisationen
 Zusammenarbeit zwischen inländischen Unternehmen
 Zusammenarbeit zwischen in- und ausländischen Unternehmen
Diese Exportgemeinschaften reichen von Zusammenarbeit bis zur Gründung gemeinsamer Gesellschaften.
(z.B.: Joint Ventures, internationale Firmenkonsortien)
Beispiele für Zusammenarbeit
 Gemeinsame Auslandswerbung
 Gemeinsames Verkaufsbüro
 Gemeinsame Produktions- Und Serviceunternehmen
Joint Ventures
Sie werden aus einzelwirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Gründen errichtet, Beispiele:
 Aufbau der nationalen Industrie wird in Entwicklungsländern durch Zollmauern geschützt
 Import wird durch großen Devisen Mangel erschwert
 Das Wissen der Industriestaaten wird für den Aufbau der nationalen Industrie benötigt

Internationale Firmenkonsortien
Diese Firmenkonsortien werden nur für die Projektdauer gegründet
Beispiele:
 Kraftwerke
 Bau großer Industrieanlagen
 Bewässerungsprojekte
Indirekter Export
Hier bedient sich der exportierende Hersteller eines inländischen Ausfuhrhändlers
Ausfuhrhändler spezialisieren sich meistens auf z.B.:
 Bestimmte Länder oder Ländergruppen
 Bestimmte Produkte
Ein Ausfuhrhändler ist meist auch Eigenhändler und vertreibt Erzeugnisse mehrerer Hersteller, welche
dann ein Sortiment ergeben. (Kommissionsgeschäft)
Vorteile (für den Produzenten)
 Ersparnis der Kosten
 Nutzung der Spezialkenntnisse des Händlers
 Risikoabwälzung
Nachteile (für den Produzenten)
 Abhängigkeit von den Qualifikationen des Händlers
 Kein oder nur geringer Einfluss auf die Preisgestaltung und Vorgangsweise

Beschaffungswege beim Import


Man unterscheidet zwischen indirektem und direktem Import.
Direkter Import
Beim Indirekten Import kommt kein Importhändler vor. Als Direktimporteure treten vor allem auf:
 Große Industriebetriebe welche ausländischen Rohstoffe verarbeiten
 Großbetriebe des Einzelhandels
 Importgemeinschaften kleinerer Erzeuger
Es sind eigentlich die gleichen Wege wie beim direkten Export
 Direktverkehr
 Reisende Einkäufer
 Eigene Verkaufsbüros
 Beschaffung über Handelsvertreter oder Kommissionäre im Exportland

Indirekter Import
Je breiter das Sortiment, umso schwerer wird der direkte Import.
Daher ist die Zwischenschaltung von spezialisierten Importhändlern sehr häufig bei, Import von
Konsumgütern aller Art.

Internationalisierungsstrategien und innerbetriebliche Auswirkungen


Bei den Funktionsbereichen eines Unternehmens müssen Anpassungen an die
Internationalisierungsstrategie vorgenommen werden.
Produktion
Produktionsanlagen müssen auf neue Produktspezifikationen und evtl. erhöhte Produktionsmengen
eingestellt werden.
Personal
Bestehendes Personal weiterbilden oder zusätzliches Personal mit nötigem Knowhow einstellen.
Organisation
Spezialisten einstellen, Projekte definieren, eigene Abteilung und regionale Ausrichtung
Finanzierung
 Selbstfinanzierung
 Eigenfinanzierung (Ausgabe von Aktien)
 Fremdfinanzierung (Kredite, Emission von Anleihe)
Dienstleistungsbetriebe
Merkmale von Dienstleistungen
 Dienstleistungen sind nicht angreifbar
 Dienstleistungen sind nicht lager- und transportierbar
 Die Kunden sind am Leistungsprozess beteiligt
 Die Qualität einer Dienstleistung ist schwer messbar
Nutzen von Dienstleistungen
 Problemlösung (Kredit)
 Wohlbefinden (Massage)
 Erlebnis (Kinobesuch)
 Physische oder Persönliche Weiterentwicklung (Sprachkurs)
Die Bedeutung von Dienstleistungen in der österreichischen Wirtschaft
Die Unternehmen werden in drei Wirtschaftsbereiche gegliedert:
 Urproduktion/primärer Sektor (Fischerei, Landwirtschaft) ca. 1% Beitrag BIP
 Produktion/sekundärer Sektor (Baugewerbe, Bergbau) ca. 29% Beitrag BIP
 Dienstleistung/tertiärer Sektor (Handel, Tourismusbetriebe) ca. 70% Beitrag BIP
Dienstleistung werden jedoch nicht nur in Unternehmen im tertiären Sektor erbracht.
Trends im Dienstleistungssektor
1. Steigenden Nachfrage nach Informatik- und Telekommunikationsleistungen
2. Steigenden Nachfrage nach touristischen Leistungen
3. Steigende Nachfrage nach Weiterbildungsleistungen
4. Zunehmende Standardisierung und Internationalisierung von Dienstleistungen
5. Zunehmender Bedarf an integrierten Produkt-Dienstleistungslösungen
Steigende Zeitknappheit bei der erwerbstätigen Bevölkerung für zu einer Zunahme zeitsparender
Dienstleitungsangeboten (Kinderbetreuung mit Verpflegung, Aufsicht etc.)

Innovative Dienstleistungen erstellen und vermarkten


Der Kunde im Mittelpunkt
Kunde kommt mit konkreten Wünschen oder Anliegen zu einem Dienstleister, weil er sie selbst nicht
erfüllen kann/will.
Phasen im Kaufentscheidungsprozess
1. Informationssuche
2. Kauf und Konsumation
3. Nachkaufphase

Beschaffung von Leistungserstellung


Je genauer ein Dienstleister die Erwartungen und Wünsche seines Kunden kennt, desto eher kann es eine
kundengerechte Dienstleistung anbieten.

Phasen der Dienstleistungserstellung


1. Potenzialorientierung
2. Prozessorientierung
3. Erlebnisorientierung
Customer-Relationship-Management bei Dienstleistungen
Aufgabe des Service Design ist es, alles so zu gestalten, dass es für den Kunden nützlich, wahrnehmbar und
einzigartig ist und für den Dienstleister effizient und konkurrenzfähig ist. Es werden auch
Verbesserungsvorschläge erarbeitet und analysiert.
Der Service Design Prozess
1. Erkundungsphase
2. Designphase
3. Umsetzungsphase

Die Vermarktung von Dienstleistungen


Die 4 P´s werden zu 7 P´s
1. Product
2. Price
3. Place
4. Promotion
5. Process  Erstellung der Dienstleistungen
6. People  Kompetenz des Personals
7. Physical Evidence  Greifbarer Beweis für die Qualität der Dienstleistung

Finanzdienstleistungen
Was sind Finanzdienstleistungen?
Finanzdienstleistungsunternehmen vermitteln zwischen der kapitalnachfrage und dem Kapitalangebot der
drei Wirtschaftsnehmer Staat, Unternehmen und private Haushalte.

Wer braucht Finanzdienstleistungen?


Alle drei oben genannten Wirtschaftsteilnehmer. Sie erwirtschaften Finanzüberschüsse, welche sie
veranlagen möchten, so entsteht das Kapitalangebot. Gleichzeitig benötigen sie aber auch Finanzmittel und
dadurch entsteht die Kapitalnachfrage.

Wer bietet Finanzdienstleistungen an?


 Banken
 Versicherungen
 Börse
 Selbstständige Finanzdienstleister wie z.B.: Vermögensberater, FinTechs etc.

Die wichtigsten Finanzdienstleistungen


 Sparen von Geld
 Verwalten und Aufbewahren von Geld und anderem Vermögen
 Überlassen von Geld (Kredite)
 Anlegen von Geld
 Absichern gegen Risiken
Die Geschäfte der Kreditinstitute
Aufgaben der Kreditinstitute
Sie vermitteln zwischen Kreditnehmern und Anlegern. Vermittelt werden kleine und große Anlagen in
kleine und große Kredite welche kurz- oder langfristig sein können.
Kreditnehmer und Anleger können Haushalte, Betriebe und die öffentliche Hand sein.

Geschäftsfelder der Kreditinstitute


 Aktivgeschäft (Kreditgeschäft)
 Passivgeschäft (Einlagengeschäft)
 Eigengeschäft (schließt für sich selbst Geschäfte ab)
 Dienstleistungsgeschäft
o Zahlungsverkehr mit In- und Ausland
o Vermittlung (Wertpapiere, Anleihen, Aktien etc.)
o Verwahrung (Schließfächer, Wertpapierdepots)
o Handel (Münzen, Fremdwährungen)
 Ergänzende Hinweise zum Zahlungsverkehr
 Beratung und Information

Kennzahlen
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote beschreibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital
Eigenkapitalquote = Eigenkapital x 100 / Gesamtkapital.
Cashflow
Differenz von Einnahmen und Ausgaben
Jahresüberschuss/EGT
+ Abschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen
+Zuweisung zu langfristigen Rückstellungen
-Auflösung langfristiger Rückstellungen
Entschuldungsdauer
Gibt an, in wie vielen Jahren das Unternehmen das Fremdkapital durch den Cashflow zurückzahlen kann.
(Fremdkapital – liquide Mittel) / Investitionen
Gesamtkapitalrentabilität
Gibt an, wie hoch die Rentabilität in Bezug auf das Eigen- und Fremdkapital ist.
((Jahresüberschuss + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital) x 100

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