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NOMEN: DAS

GENUS
MIRHA
WAS IST DAS "GRAMMATISCHE GESCHLECHT"?

 In der deutschen Sprache hat jedes Nomen ein Genus: das grammatische Geschlecht.


 Es gibt drei Genera, also Geschlechter: maskulin (männlich) - feminin (weiblich) - neutral (sächlich)
 
 Leider kann man nicht immer sofort erkennen, welches Genus ein Substantiv hat.
 Am besten lernt man daher ein neues Nomen immer zusammen mit dem bestimmten Artikel und der
Pluralform.
​
 Der bestimmte Artikel gibt Informationen über das Nomen. Er gibt Hinweise zu dessen:
 Genus (der, die, das).
 Anzahl: Singular oder Plural
 Kasus: Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv
DER BESTIMMTE UND DER
UNBESTIMMTE ARTIKEL IN
ÜBERBLICK

 Der Artikel für den Plural ist einfach!


 Egal, ob maskulin, feminin, neutral - immer:
 die
FÜR DAS NOMEN GILT:
 Das grammatische Geschlecht und das natürliche / biologische Geschlecht sind bei Personen nicht
immer identisch. 
 Beispiel:
 das Mädchen - Das grammatische Geschlecht neutral, obwohl das Mädchen weiblich, also
feminin ist. 
 das Männchen - Das grammatische Geschlecht ist neutral, obwohl der kleine Mann männlich ist.
DAS GRAMMATISCHE GESCHLECHT IST NICHT LOGISCH.

 Beispiele:

 der Löffel - die Gabel - das Messer


 der Buchstabe, das Wort, die Sprache
 der Wein - die Limonade - das Bier

 Oft ist das grammatische Geschlecht anders als in anderen Sprachen.

 Italienisch: il sole (maskulin) - Deutsch: die Sonne (feminin)


 Spanisch: la luna (feminin) - Deutsch: der Mond (maskulin)
 Französische: la table - Deutsch: der Tisch
ABER: MAN KANN DAS
GRAMMATISCHE GESCHLECHT
TROTZDEM GUT LERNEN! 
ES GIBT HILFREICHE REGELN, DIE
UNTEN AUFGEFÜHRT WERDEN. 
WAS IST DIE FUNKTION DES GENUS?

 Durch das Genus werden die Nomen in drei Kategorien geordnet. Diese Kategorien helfen uns, damit wir im
Gespräch oder in längeren Texten Zusammenhänge zeigen können. 

 Manchmal stehen zwischen dem Nomen und seinem Artikel mehrere andere Worte (=Nominalphrase).
 Durch das Genus wissen wir, dass sie zusammen gehören. Er hilft, den Text zu strukturieren.
 Beispiel:
 Der höchste und am schwierigsten zu besteigende Berg der Welt.
 Die aus Rundfunk und Fernsehen bekannte und äußerst beliebte Moderatorin.
 Heute wird uns das spannende, für Kinder ab dem Lesealter geeignete Buch vorgestellt.
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Das Genus hilft, wenn es Pronomen gibt: 

Beispiel

Max: "Der Computer ist neu und die Tastatur ist alt".


Eva: "Hast du ihn geschenkt bekommen?" = den Computer
         "Hast du sie geschenkt bekommen?" = die Tastatur

Frau Müller geht mit ihrem Mann und ihrem Kind spazieren. 

"Sie ist wirklich nett" = Frau Müller


"Er ist wirklich nett" = der Mann
"Es ist wirklich nett" = das Kind
DAGEGEN: 
 Frau Müller geht mit ihrer Schwester und
ihrer Freundin spazieren.
 Jetzt haben wir dreimal das weibliche Genus. Um genau zu
sagen, wer nett ist, muss das Nomen wiederholt werden:
 Frau Müller / ihre Schwester / ihre Freundin ist wirklich nett.
ES GIBT REGELN, DIE DABEI HELFEN, DAS GENUS UND SOMIT
DEN RICHTIGEN ARTIKEL HERAUSZUFINDEN.
HIER FINDEST DU ALLE REGELN, DIE IMMER ODER FAST IMMER
GELTEN UND DAHER FÜR DEUTSCHLERNER WICHTIG SIND.  
DAS NATÜRLICHE (BIOLOGISCHE) GESCHLECHT BEI PERSONEN
WÖRTER FÜR FRAUEN HABEN FAST
IMMER "DIE"

 die Frau, die Mutter, die Oma, die Tante

 hängt man an die männliche Endung ein -in, bekommt man die weibliche Form:

 die Lehrerin, die Schülerin, die Fahrerin


 die Emigrantin, die Lieferantin, die Repräsentantin
 die Patientin, die Studentin, die Präsidentin
 die Juristin, die Journalistin, die Optimistin, die Touristin
 die Autorin, die Direktorin, die Moderatorin
 die Französin, die Kollegin
 ​
 -frau die Kauffrau, die Fachfrau
WÖRTER FÜR MÄNNER
HABEN FAST IMMER "DER"
 der Mann, der Vater, der Junge, der Opa, der Onkel

 typisch männliche Endungen sind:

 -er  der Lehrer, der Schüler, der Fahrer, der Bayer

 -ant  der Emigrant, der Lieferant, der Repräsentant


 -ent  der Patient, der Präsident, der Student

 -ist  der Jurist, der Journalist, der Optimist, der Tourist 


 -or  der Autor, der Direktor, der Moderator

 -e  der Franzose, der Kollege


 -mann  der Kaufmann, der Fachmann
 Ausnahme: das Kind oder das Baby können Mädchen oder Jungen sein.
​
 Wörter mit der Endung -chen und -lein haben "das":

 das Mädchen, das Männlein, das Väterchen, das Mütterlein


DER PLURAL BEI PERSONEN
 Der Pluralartikel ist immer "die": die Männer und die Frauen.
 Das grammatische Geschlecht ist nicht identisch mit dem biologischen Geschlecht:
 Maskuline Personenbezeichnungen bezeichnen daher im Plural Männer  und Frauen:
 die Schüler, die Patienten, die Kollegen, ...
GENUSBESTIMMUNG NACH
BEDEUTUNG
 Auch die Bedeutung gibt Hinweise.
 ​
 Folgende Nomen sind immer maskulin
 ​
 Tageszeiten, Wochentage, Monate, Jahreszeiten
 der Morgen, der Abend, der Mittwoch, der Sonntag, der Januar, der Frühling, der Winter...
 (Ausnahmen: die Nacht, die Mitternacht)
 ​
 Himmelsrichtungen
 der Norden, der Süden, der Osten, Westen, der Nordwesten,...
 ​

 Wetter
 der Regen, der Schnee, der Hagel, der , der Donner, der Hurrikan, der Wind, der Sonnenschein, 
 (Ausnahmen: das Eis, die Hitze, die Kälte, die Wolke)
 ​
 alkoholische Getränke
 der Wein, der Schnaps, der Likör, der Gin, der Sekt, der Champagner, der Whisky, der Cocktail, ...
 (Ausnahme: das Bier)

 Automarken
 der BMW, der Mercedes, der Fiat, der Renault, ...​
 Folgende Nomen sind immer feminin
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 Substantivierte Zahlen
 die Eins, die Acht, die Zwanzig
​
 Motorradmarken
 die Suzuki, die Kawasaki, die Harley Davidson
​
 Schiffsnamen
 die Gorch Fock, die Titanic
​
 Flugzeuge
 die Boing, die Concorde
 Folgende Nomen sind immer neutral
​
 Farbnamen

 das Blau, das Rot, das Grün, das Schwarz, ...


​
 Substantivierte Verben
 das Essen, das Reisen, das Lesen, das Einkaufen, ...​
WELCHE ENDUNGEN ZEIGEN
DAS GENUS?
 Bei einigen Nomen kann man das Genus an den Endungen (Nachsilben) erkennen.
 Folgende Endungen zeigen, dass ein Nomen maskulin ist
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 -er: der Fernseher, der Fehler, ... (Aber: die Butter, das Fenster, das Fieber)
 -ich, -ig: der Pfirsich, der Teppich, der Käfig, ...
 -ismus: der Alkoholismus, der Atheismus, der Faschismus, der Journalismus, der Rassismus,
der Tourismus, ....
 -ling: der Frühling, der Schmetterling, der Lehrling, ...
 -or bei Personen und Gegenständen:
 der Monitor, der Motor, der Traktor, .... (aber: das Labor)
FOLGENDE ENDUNGEN ZEIGEN, DASS EIN
NOMEN FEMININ IST

 -ade: die Limonade, die Parade, die Schokolade, 
 -age: die Gage, die Garage, die Passage, ...
 -anz: die Arroganz, die Bilanz, die Distanz, die Toleranz, ...
 -ei: die Bäckerei, die Bücherei
 -enz: die Existenz, die Intelligenz, die Inzidenz, die Konferenz, die Tendenz ...
 -heit, -keit die Freiheit, die Krankheit, die die Möglichkeit, ...
 -ie: die Demokratie, die Energie, die Linie, die Ökonomie, die Prämie, die Studie, ...
 -ik: die Fabrik, die Klinik, die Musik, die Politik, die Statistik, die Technik, ...
 -ion: die Aktion, die Diskussion, die Information, die Nation, die Position, ...
 -ität: die Aktivität, die Realität, die Objektivität, die Stabilität, ...
 -schaft: die Freundschaft, die Gesellschaft, die Mannschaft, die Partnerschaft, ...
 -ung :die Bewegung, die Entfernung, die Erziehung, die Hoffnung, die Zeitung, ...
 -ur: die Agentur, die Diktatur, die Natur, die Tastatur, die Zensur, ... 
FOLGENDE ENDUNGEN ZEIGEN, DASS EIN NOMEN NEUTRAL IST

 -chen, lein (Diminuitive): das Häuschen, das Tierchen, das Kindlein, das Tischlein, ...


 -ment: das Argument, das Dokument, das Element, das Instrument, das Medikament, das
Parlament, das Statement, ...
 -um, -tum: das Museum, das Publikum, das Eigentum, das Ultimatum (Aber: der Irrtum, der
Reichtum) 
 -nis: das -Ereignis, das Erlebnis, das Wagnis, ...

 auch Substantive aus Ge + Verbstamm sind fast immer neutral:


 rennen - das Gerenne, fragen - das Gefrage, schenken - das Geschenk , ... 
ZUSAMMENGESETZTE
NOMEN
 Nomen können aus zwei oder mehr Wörtern zusammengesetzt sein. Das letzte Element ist
dann ein Nomen und bestimmt das Genus:
 die Stadt - die Altstadt, der Tisch - der Esstisch, das Buch - das Kinderbuch
INFINITIVE ALS NOMEN
(SUBSTANTIVIERTE
INFINITIVE)
 Infinitive kann man als Nomen benutzen.
 Dann sind sie neutral.
 tanzen: Ich liebe das Tanzen!
 essen: Max schmeckt das Essen gut.
BESONDERHEITEN: NOMEN MIT VERSCHIEDENEN ARTIKELN

 Es gibt einige Nomen, die verschiedene Bedeutungen und dann auch verschiedene Artikel haben können: 
 der Band - ein Buch kann mehrere Teile, also mehrere Bände haben.
 die Band - Bands machen Musik, z.B. die Big Band. Das Wort kommt aus dem Englischen und wird englisch
ausgesprochen.  
 das Band - Mädchen haben Bänder in den Haaren - die Haarbänder. 
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 der Leiter - ist zum Beispiel Abteilungsleiter, also eine Führungsperson (Plural: unverändert - Leiter)
 die Leiter - Leitern braucht man, um auf einen Baum zu klettern.
 Auch substantivierte Infinitive (immer neutral) können wie ein anderes Nomen aussehen:
 der Rasen - die Grasfläche (kein Plural)
 das Rasen - jemand, der rast, fährt extrem schnell. Rasen ist gefährlich.
DER - DIE - DAS .... WIE HELFEN MIR DIE
GENUSREGELN?
Je nach Schätzung sind bis zu 80% des deutschen Wortschatzes Nomen. 

Deswegen enthalten fast alle Sätze einen Artikel, ein Wort, das wie ein Artikel funktioniert (dieser, jeder, ...) ein Possessivpronomen (mein, dein, ...), ein Pronomen
oder ein Adjektiv, das sich auf ein Nomen bezieht und in Kasus, Anzahl und Genus angleicht (Adjektivdeklination). 

Das Genus teilt die Nomen in drei Gruppen. So kann man Texte besser strukturieren.
Die Regeln können dir helfen, das Genus herauszufinden, wenn Du Dir nicht sicher bist:
Es gibt Muster, die man automatisch anwenden kann:

Bei zusammengesetzten Nomen musst du nur das Genus des letzten Elements kennen - dann kennst du das Genus aller zusammengesetzten Nomen, die dieses letzte
Element haben.

Ein alkoholisches Getränk kann man also fast immer mit den Worten "Einen (Rotwein/ Gin/ Aperol Spritz / Hugo /) ... bitte!" bestellen - nur das Bier bildet eine
Ausnahme: "Ein Bier bitte!" 

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