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Zahnräder und Zahnradgetriebe

Lars Ehrlich
Gliederung

 Einleitung
 Getriebearten
 Berechnung und Dimensionierung
 Vor- und Nachteile
 Schmierung und Zahnradwerkstoffe
Einleitung

 Übertragung von
Drehbewegung ist
formschlüssig
 Es gibt ein Antriebsrad (Ritzel)
und ein Abtriebsrad
 Durch Auswahl der
Zähnezahlen und damit des
Übersetzungsverhältnisses
verändert man die Drehzahl
und das Drehmoment
Einleitung:
Verzahnungsart

 Bei Außenverzahnung läuft das


Abtriebrad entgegengesetzt zum
Antriebsrad
 Bei Innenverzahnung laufen beide
Räder in die selbe Richtung
 Wenn der Abstand zwischen zwei
Achsen zu groß ist setzt man ein
Zwischenrad ein
 Durch ein Zwischenrad wird die
Drehrichtung geändert
Einleitung:
Allgemein

 Die meisten Zahnradgetriebe arbeiten in


voll oder teilweise geschlossenen Gehäusen
 Sie zeichnen sich durch ein kompakte
Bauweise und einen relativ hohen
Wirkungsgrad aus
 Nachteilig sind die starre Kraftübertragung
sowie mögliche unerwünschte
Schwingungen bei hoher Drehzahl
Einleitung:
Schadenfälle

 Grübchenbildung (Pitting)
 Zahnbruch, meist im
Bereich des Zahnfußes
 Graufleckigkeit (Micro-
Pitting)
 Fressen
 Verschleiß
Getriebearten
Getriebearten

 Zahnräder werden zur


Kraftübertragung von nicht
fluchtenden Wellen benutzt
 Jedes Zahnrad weist eine linke
und ein rechte Flanke auf
 Je nach Drehrichtung werden
sie zu einer Arbeits- oder
Rückenflanke
Getriebearten

 Die Arbeitsflanken berühren


sich im Eingriffspunkt
 Dieser Punkt wandert
während des Eingriffs
 Ein gegebenes Zahnrad
bestimmt mit seiner
Verzahnung immer die
Verzahnung des
Gegenrades
Getriebearten

 Die Funktionsfläche des


Zahnrades ist eine gedachte
Fläche um die Radachse
ohne Zähne
 Getriebe werden ja nach Lage
der Radachsen bzw. der
Wellen und der Flanken nach
DIN 868 in Wälzgetriebe und
Schraubwälzgetriebe
unterschieden
Getriebearten

 Den allgemeinen Fall


von Zahnradpaaren
bilden die
Hyperboloidräder
 Unter einem
Hyperboloid versteht
man den Körper, der
durch Drehung einer
Hyperbel um eine
Achse entsteht
Getriebearten
Wälzgetriebe: Stirnräder

 Paarung zweier außen- oder


innenverzahnter Stirnräder
 Funktionsfläche ist jeweils
ein Wälzzylinder
 Übersetzung je Radpaar i ≤
6 (imax=8…10)
 Stirnräder werden
unterschieden in Gerad,-
Schräg,- und
Pfeilverzahnung
Getriebearten
Wälzgetriebe: Kegelräder

 Werden genutzt wenn zwei


Achsen sich schneiden
 Zähne verjüngen sich
Richtung der Wellenmitte
 Hypoidgetriebe sind
Kegelräder bei denen sich
die Achsen nicht schneiden
 Kegelräder sind teuerer in
der Herstellung
 Übersetzung i ≈ 6
Getriebearten
Schraubwälzgetriebe: Stirnschraubgetriebe

 Die Verzahnung der


Zahnräder hat
Punktberührung
 Kraftübertragung von zwei
Wellen die sich in einem
beliebigen Winkel treffen
 Getriebe eignen sich nur für
kleine Lasten
Übertragungsverhältnis
imax= 5
Getriebearten
Schraubwälzgetriebe: Kegelradschraubgetriebe

 Kleiner Achsabstand a
 Wird meist in Kfz-
Getrieben benutzt
 Kontakt ist linienförmig
 Zahnräder werden
meist als
bogenverzahnte
Kegelschraubräder
ausgeführt
(Hypoidräder)
Getriebearten
Schraubgetriebe: Schneckengetriebe

 Achsen kreuzen sich in 90°


Winkel
 Übersetzung imin ≈ 5 bis imax ≈
60 (in Ausnahmefällen bis
imax ≈ 100)
 In der Eingriffsebene
besteht Linienberührung
 Reines Schraubgewinde
Getriebearten
Getriebewirkungsgrad

 Bei Stirnräder kommt es zu Leistungsverlust durch Reibung


 Verursacht durch Leerlauf- ,Lager- und
Dichtungsverlustleistung
 Gerade-Stirnradgetriebe ɳz bis 0,99
 Kegelradgetriebe ɳz bis 0,98
 Stirnradschraubengetriebe ɳz ≈0,50…0,95
 Schneckengetriebe ɳz= ≈0,20…0,97
 Bei Schräg-Stirnradgetrieben können die Wirkungsgrade ca.
1 bis 2% kleiner sein als bei den Geradeverzahnten
 Umso mehr Zwischenräder eingebaut werden umso größer
wird der Leistungsverlust
Berechnung und Dimensionierung
Verzahnungsgesetz

 Das Verzahnungsgesetz lautet:


 Die Verzahnung ist zur Übertragung einer Drehbewegung mit konstanter
Übersetzung dann brauchbar, wenn die gemeinsame Normale n-n in jedem
Eingriffspunkt B zweier Zahnflanken durch den Wälzpunkt C geht.
Berechnung und Dimensionierung
Flankenprofile und Verzahnungsarten
Zykloidenverzahnung

 Zykloiden sind Kurven, die


von einem Punkt P eines
Rollkreises beschrieben
werden, der auf einer
Wälzgeraden oder auf bzw.
in einem Wälzkreis abrollt.
 Die Epizykloide entsteht
durch Abrollen eines
Rollkreises auf einem
Wälzkreis (b)
 Die Hypozykloide wird durch
Abrollen eines Rollkreises
im Inneren eines größeren
Wälzkreises erzeugt (c)
Berechnung und Dimensionierung
Flankenprofile und Verzahnungsarten
Zykloidenverzahnung

 Aus den Bögen der Rollkreise


ergibt sich die Eingriffslinie
 Die Eingriffstrecke beginnt in
Punkt A und endet in Punkt E
 Bei diesem Verzahnungstyp ist
immer ein konvex gekrümmtes
Flankenprofil mit einem konkav
gekrümmten Flankenprofil im
Eingriff
Berechnung und Dimensionierung
Flankenprofile und Verzahnungsarten
Zykloidenverzahnung

 Da die Verzahnung immer ein


Zusammenspiel von zwei
Zahnrädern ist gehören diese als
Satz zusammen. Möchte man
Wechselräder oder Schieberäder
realisieren, geht dies nur unter
Verwendung gleicher Rollkreise
 Die Zykloidenverzahnung wird nur in
Sondergebieten eingesetzt, da ihre
Herstellung sehr teuer und
aufwändig ist.
Berechnung und Dimensionierung
Flankenprofile und Verzahnungsarten
Evolventenverzahnung

 Kreisevolventen sind Kurven


die ein Punkt einer Geraden
beschreibt, die auf einem
Kreis, dem Grundkreis,
abrollt
 Die Evolventenverzahnung
zeigt die Stirnprofile des
Zahnrades als Teile von
Evolventen
Berechnung und Dimensionierung
Flankenprofile und Verzahnungsarten
Evolventenverzahnung

 Die Eingriffslinie ist nach dem


Verzahnungsgesetz eine
Gerade n-n
 Der Punkt C liegt auf dem
Punkt, wo sich beide
Wälzkreise berühren auf der
gedachten Linie zwischen den
Mittelpunkten der Zahnräder M1
und M2
 Die rot gepunktete Linie für die
angegebene Drehrichtung und
die gestrichelte für den
umgekehrten Drehsinn
eingezeichnet
Berechnung und Dimensionierung
Flankenprofile und Verzahnungsarten
Evolventenverzahnung

 Zahnräder sollten möglichst eine Zähnezahldifferenz von


z2-z1 ≤ 10 Zähnen haben. Bei geringerer Zähnezahldifferenz
(bei einem Übersetzungsverhältnis nahe i=1) kann es zu
Zahnüberschneidungen kommen.
 Anwendung der Evolventenverzahnung ist im Maschinenbau,
dort wird sie fast ausschließlich verwendet. Die Zahnräder
können kostengünstig und relativ einfach hergestellt werden.
 Die Reibung bei der Zykloidenverzahnung ist geringer als bei
der Evolventenverzahnung
 Bei Zykloidenverzahnung können durch die kleinern Zähne
(kleiner Fuß) feiner Verzahnungen erzeugt werden.
Berechnung und Dimensionierung
Bezugsprofil, Herstellung der
Evolventenverzahnung

 Das Bezugprofil eines Stirnrades


ist nach DIN 867 ein durch
Vereinbarung festgelegtes Profil
mit geraden Flanken
 Die Maße am Bezugsprofil sind
durch den Modul mn festgelegt
(mn=1…70mm)
 Rad und Gegenrad haben
gleiches Bezugsprofil wobei beim
Gegenrad die Profilteilung um
180° geklappt und ein halbe
Teilung verschoben ist
 Der Kopfkreis des Zahnrades wird
durch Verzahnungswerkzeuge
nicht bearbeitet
Vor und Nachteile:
Zahnradgetriebe

 Vorteile
 Kann fast jede Kraft übertragen
 Kann fast alle Drehzahlen übertragen
 Ist für jeden Winkel zwischen den Achsen möglich

 Nachteile
 Kann Kräfte über größere Distanzen nur durch Leistungsverlust
übertragen
 Zahnradgetriebe können ihre Kraft nur Formschlüssig
übertragen deshalb müssen elastische Kupplungen
vorgesehen werden
 Es kann zu unerwünschten Schwingungen kommen
Zahnradwerkstoffe
 Für die Herstellung von
Zahnrädern eignen sich viele
Werkstoffe, wobei Stähle aus
technischen und
wirtschaftlichen Gründen
bevorzugt werden.
 Es sollte vermieden werden
zwei ungehärtete Werkstoffe
mit dem selben Härtegrad als
Zahnradpaar einzusetzen. Hier
besteht die Gefahr des
Fressens.
 Man sollte einen möglichst
großen Härteunterschied
anstreben
Zahnradwerkstoffe

 Sind beide Zahnräder gehärtet und geschliffen oder


besteht die Paarung aus Gusseisen gibt es keine
Verschleißprobleme

Werkstoffe:
Gusseisen mit Lamellengraphit
Gusseisen mit Kugelgraphit
Schwarzer Temperguss
Stahlguss
Stähle
Schmierung der Zahngetriebe

 Schmierung wird genutzt um die Abnutzung


der Zahnradflanken auf ein Mindestmaß zu
verringern
 Außerdem soll die Schmierung
Getriebegeräusche und Getriebeerwärmung
reduzieren
 Hauptsächlich werden Schmieröle und
Schmierfette eingesetzt
Berechnung und Dimensionierung
Zahnräder: Formeln

 d=z*m RMF S. 257 Nr. 21.3


 db = z * m * cos α RMF S. 257 Nr. 21.4
 α = 20˚ RMM S. 705 Nr. 21.12
 da = m * ( z + 2 ) RMF S. 257 Nr. 21.8
 df = m * ( z – 2,5 ) RMF S. 257 Nr. 21.9
Berechnung und Dimensionierung
Zahnräder: Formeln

 c = 0,25 * m RMF S. 257 Nr. 21.8 Hinweise


 ha = m RMF S. 257 Nr. 21.8 Hinweise
 hf = m + c RMF S. 257 Nr. 21.8 Hinweise
 h=2*m+c RMF S. 257 Nr. 21.8 Hinweise
Berechnung und Dimensionierung
Zahnräder: Formeln

 P=m*π RMF S. 257 Nr. 21.5


 Pb = p * cos α RMF S. 257 Nr. 21.7
 Pe = P b RMF S. 257 Nr. 21.7
 s = p * 0,5 RMM S. 709 Nr. 21.7a Text
 e=s RMM S. 709 Nr. 21.7a Text
Berechnung und Dimensionierung
Zahnräder: Formeln

 z`1 + z`2 = m / m` * ( z1 + z2 )
 i = z 2 / z1 RMF S. 257 Nr. 21.1
 u = z 2 / z1 RMF S. 257 Nr. 21.2
 ad = m * 0,5*( z1 + z2 )RMF S. 257 Nr. 21.10
Berechnung und Dimensionierung
Experiment

 Arbeitsblatt

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