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Koordination

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1|08 BASPO & SVSS

Spezialausgaben
in Ergänzung zur J+S Broschüre
«Trainingslehre»
Gut entwickelte koordinative Fähigkeiten sind eine wichtige Grundlage für sport-
liches Handeln und motorisches Lernen. Früh übt sich auch hier, ausgelernt hat
24  Aufwärmen
aber niemand.
26  Kraft 1
28  Schnelligkeit
Ralph Hunziker, Andreas Weber
30  Ausdauer
Fotos: Philipp Reinmann; Layout: Monique Marzo
32  Kraft 2
34  Beweglichkeit

38  Koordination zVolleyball-Meisterschaftsspiel. Die Passeuse spielt Fünf Fähigkeiten unter der Lupe
den Ball nach aussen. Daraufhin startet die Angreiferin Trotz dieser Verknüpfung werden in der Theorie fünf
Regeneration
(Reaktion) zur ihrem Drei-Schritt-Anlauf (Rhythmus), einzelne koordinative Fähigkeiten unterschieden: Die
springt im beidbeinigen Stand ab (Gleichgewicht), er- Orientierungs-, Differenzierungs-, Gleichgewichts-,
kennt in der Luft den gegnerischen Dreierblock (Orien- Rhythmisierungs- und Reaktionsfähigkeit. Die vorlie-
tierung) und spielt den Ball präzis (Differenzierung) mit gende Praxisbeilage ist anhand dieser (theoretischen)
einer Finte in den freien Raum des gegnerischen Feldes. Unterteilung strukturiert. Auf den Seiten zwei bis elf
Dieses Beispiel zeigt: Bei einer komplexen sportlichen werden zu jeder Fähigkeit vielfältige, sportartübergrei-
mobilepraxis ist eine Beilage Handlung sind immer mehrere koordinative Fähig- fende Übungen präsentiert, die sich insbesondere für
von «mobile», der Fachzeitschrift keiten im Spiel. das Grundlagentraining in der Vorbereitungsphase eig-
für Sport. nen, gefolgt von einem Koordinationscircuit auf den Sei-
Leserinnen und Leser können Schwierigkeit Synchronisierung ten 12 und 13. Die abschliessende Doppelseite zeigt, wie
zusätzliche Exemplare von «mobile- Was das Beispiel nicht zeigt: Selbst in einer einzelnen die koordinativen Fähigkeiten in einzelnen Sportarten
praxis» bestellen: Teilbewegung, sind mehrere Fähigkeiten aufeinander gezielt trainiert werden können.  //
● 1 Exemplar (mit Heft «mobile»): abzustimmen. Bei der präzis platzierten Finte ist ne-
Fr. 10.–/€ 7.– ben der Differenzierungsfähigkeit die Orientierung
● Ab 2 Exemplaren (nur «mobile- gefragt, um zu erkennen, wo der freie Raum im gegne-
praxis»): Fr. 5.–/€ 3.50 (pro Exemplar) rischen Feld ist. Oder: Um auf den Pass der Zuspielerin
● Ab 5 Exemplaren: Fr. 4.–/€ 3.– reagieren zu können, muss er zuerst wahrgenommen
● Ab 10 Exemplaren: Fr. 3.–/€ 2.– werden. Koordination ist also eine Frage von Steue­
Einsenden an: rungsmechanismen. Und diese zu synchronisieren, da­
BASPO, 2532 Mag­glingen rin liegt die Herausforderung. Sportliches Handeln setzt
Fax +41 (0)32 327 64 78 immer eine Kombination von mehreren Fähigkeiten vor-
mobile@baspo.admin.ch aus. Eine koordinative Fähigkeit kommt nie isoliert vor.
www.mobile-sport.ch
2 Koordination  //  Orientierung

Fokus auf das Ziel

Alleskönner 10–14 15–20 Ballkünstler 10–14 15–20 20 +

Wie? Einen Ball leicht über den Kopf werfen Wie? Im Stehen einen Ball in die Höhe
und hinter dem Rücken fangen (ohne sich oder gegen eine Wand werfen, eine ganze
zu drehen!). Anschliessend zurück über den Drehung um die Längsachse ausführen
Kopf nach vorne werfen. und den Ball vor dem Bodenkontakt wieder
Variationen: fangen.
■ Kolonnenwurf. Eine Gruppe von Spielern Variationen:
steht hintereinander. Einander rw über die ■ Hochwerfen, eine Rolle vw/rw auf einer
Köpfe zuwerfen; Matte ausführen und den Ball fangen.
■ Wurf rückwärts zwischen den Beinen ■ Der Partner spielt einen Ball zu. Nach
durch in die Höhe und über dem Kopf der Drehung den Ball sofort zurück­spielen
fangen. (direktes Zuspiel oder nach Annahme).

Blinder Weg 15–20 20 + Mit- und gegeneinander 10–14 15–20

Wie? Mit Markierungen (keine Wie? Zwei Spieler bewegen


Malstäbe, da Unfallgefahr!) sich frei und spielen sich einen
wird ein einfacher Laufparcours Ball zu. Auf ein visuelles (aku-
abgesteckt. Wer kann sich die stisches) Zeichen der Trainerin
korrekte Laufstrecke gedanklich kommt es zum Zweikampf
so gut einprägen, dass er sie (ca. zehn Sekunden) um den
mit geschlossenen Augen ohne Ball. Wer kann ihn behaupten?
Fehler ablaufen kann. Variation: Matten, Kastenteile
Variation: Partner ist «Blinden- etc. dienen als Tore. Wer erzielt
führer» und gibt verbale Hilfe- im 1:1 mehr Treffer?
stellungen.

Raum als Referenzpunkt


zEin Sportler, der einen Salto ausführt, braucht eine gute Orien-
Luftibus – 10 10–14 15–20
tierungsfähigkeit, um sicher auf den Beinen landen zu können.
Ebenfalls der Orientierung zugeordnet wird zum Beispiel die
Wie? Zwei, drei oder mehr Bal- Spielübersicht einer Fussballerin, die nach der Ballannahme mit
lone (oder Tücher) gleichzeitig einer Drehung noch weiss, wo sich ihre Mitspielerinnen auf dem
in der Luft halten, ohne dass Feld befinden.
einer zu Boden fällt. Evtl. mit
Zusatzhilfe wie Tennis- oder
Badmintonracket ausführen. «Goldenes Lernalter»
Variation: Zu zweit oder in der
Gruppe mehrere Ballone in der zDas Kindesalter ist die Entwicklungsphase mit dem grössten
Luft halten. Lernerfolg – auch im Koordinationstraining. Je früher Kinder Ge-
legenheit erhalten, ihre sensomotorischen Fähigkeiten zu erpro-
ben und wichtige (erste) Bewegungserfahrungen zu sammeln,
desto besser können sie ihr Potenzial ausschöpfen und desto
vielseitiger sind ihre technischen Fertigkeiten. Die Förderung der
koordinativen Fähigkeiten muss deshalb bereits im frühen Kin-
desalter durch vielseitige Lernsituationen erfolgen.

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Koordination  //  Orientierung 3

Königsprellen – 10 10–14 15–20


Hindernispass 10–14 15–20

Wie? Alle prellen (dribbeln) mit Wie? Zuspiele über oder um


dem Ball in einem begrenzten ein visuelles Hindernis. Z. B.
Raum. Jeder versucht, einem A und B spielen sich über einen
anderen den Ball wegzuspielen, Mattenwagen Bälle zu.
ohne seinen eigenen zu ver- Variation: Wettkampfform
lieren. Kein Körperkontakt. Bei (Einzel- oder Doppelspiel).
Ballverlust steigt man ein Feld Spielfeld begrenzen und
ab. Wer sich am Schluss noch im Schiedsrichter bestimmen.
Startfeld befindet, ist König.

Störenfriede 15–20 20 + Mehrtore-Spiel 10–14 15–20 20 +

Wie? Zu zweit oder zu dritt frei Wie? Eine umgekippte Lang-


bewegen und Pässe zu spielen. bank ist direkt vor einem
Ausgewählte Störenfriede (mit Unihockeytor platziert. Es wird
Spielabzeichen markiert) ver- gleichzeitig Fussball (auf die
suchen, die Zuspiele abzufan- Langbänke) und Unihockey (auf
gen, geben den Ball aber gleich die Tore) gespielt. Mit dem Fuss
wieder frei. Pro abgefangenen darf nur der Fussball und mit
Ball muss das Zweier-/Dreier­ dem Schläger nur der Uni-
team eine Zusatzaufgabe hockeyball gespielt werden.
erfüllen. Variation: In einer Sportart auf mehrere Tore spielen,
z. B. Basketball: Jedes Team spielt auf drei Körbe.

15–20 20 + 10–14 15–20 20 +


Fünf gegen Zwei Blinder Mann
Wie? Fünf «Angreifer» versu- Wie? A steht auf einer Linie und schliesst
chen gegen zwei «Verteidiger» die Augen. Nach mehrmaligem Drehen um
in einem begrenzten Raum die eigene Körperachse (Partner hilft) ver-
möglichst viele Pässe zu spie- sucht er, blind (oder mit geöffneten Augen)
len. Berührt ein Verteidiger den auf der Linie zu laufen (der Partner steht
Ball, wird dieser zum Angreifer zur Sicherheit neben A).
und der fehlbare Angreifer zum Variation: B steht in einer Entfernung von
neuen Verteidiger. drei Metern und gibt ein akustisches Zei-
Variation: Passart vorgeben (nur Bodenpässe, Rück- chen. A versucht, zu B hinzulaufen.
handpässe, mit dem schwachen Fuss etc.).

Gefragte Wechselbeziehung
zEine koordinative Fähigkeit kommt nie einzeln zum Zug. Einer- stehen will, orientiert sich visuell an einem Referenzpunkt. Oder wer
seits steht die Koordination immer in Wechselbeziehung mit kon- versucht, mit zwei Bällen gleichzeitig zu prellen (Differenzierung),
ditionellen Fähigkeiten. Andererseits ist in sportlichen Handlungen ist erfolgreicher, wenn er dies rhythmisch tut. In der Theorie wird zur
immer eine Kombination von mehreren koordinativen Fähigkeiten Vereinfachung aber von fünf isolierten koordinativen Fähigkeiten
gefragt.Wer beispielsweise auf dem Balancebrett im Gleichgewicht gesprochen.

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4 Koordination  //  Differenzierung

Richtige Dosis finden

Zweierlei 10–14 15–20 20 + Wand ab – 10 10–14 15–20

Wie? Zu zweit gleichzeitig einen Wie? In den Hallenecken ste-


Fussball zuspielen und mit dem hend den Ball über zwei Wände
Badmintonracket ein Shuttle zuspielen (oder über zwei Lang­
hin und her spielen. Den Fussball bänke im rechten Winkel). Der
und das Shuttle im selben oder Partner nimmt den Ball an und
gegengleichen Takt zuspielen. spielt ihn zurück. Oder: Der Part­
Auch mit schwachem Fuss oder ner steht im Umkreis von fünf
schwacher Hand ausführen bis sechs Meter vom Werfer weg
Variationen: und gibt die Zielvorgabe an.
■ Verschiedene (Ball-)Kombi-­ Variationen:
nationen möglich (z.B. ein Ball prellen, den anderen ■ «Wurf-Squash»: Felder vor einer Wand markieren
zuspielen). und mit einem Schaumstoffball Squash spielen (ohne/
■ Alleine gegen die Wand ausführen (mit Softball und mit Schläger);
Tennisracket). ■ Via am Boden markierte Felder oder via Tchoukball-
netz zuspielen.

Doppelprellen – 10 10–14 15–20


Klatschen und Stampfen 15–20 20 +

Wie? Gleichzeitig mit der linken und Wie? Die Füsse stampfen
rechten Hand je einen Ball (derselben oder abwechselnd im Grundtakt
unterschiedlicher Art) prellen. Im selben, (links-rechts-links-rechts),
gegengleichen oder doppelten Takt aus- während die Hände den Rhyth-
führen. mus «Jaaammm-ta-taa-taa»
Variation: Einen Ball hochwerfen und den klatschen. Wer es kann, ver-
anderen prellen. sucht es umgekehrt.

Schiessbude – 10 10–14 15–20 Blinder Sprungparcours – 10 10–14 15–20

Wie? Verschiedene Zielob- Wie? Ein Sprungparcours mit


jekte (offene Kastenelemente, verschiedenen Untergründen
Markierhüte, Malstäbe, Bälle, (dünne, dicke Matten, Gymnas-
Schaukelringe etc.) aus einer tikmatten, Hallenboden etc.)
vorgegebenen Distanz mit un- barfuss durchspringen. Nach
terschiedlichen Objekten (z. B. jedem Sprung kurz ausbalan-
Bälle) treffen. cieren.
Variationen:
■ Mit unterschiedlichen Bällen
Freiwürfe in den Basketballkorb treffen;
■ «Einsargen»: Kastenelemente liegen offen in unters-
chiedlichen Abständen bereit. Wer trifft mit dem Bad-
mintonshuttle am meisten Särge (Wurf oder Schlag
mit dem Racket)?

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Koordination  //  Differenzierung 5

Rollmops 10–14 15–20 Hand und Fuss 15–20 20 +

Wie? Zwei Teams werfen (schies- Wie? Der Einsatz der Füsse erfolgt in
sen) mit verschiedenen Bällen einem Vierer-, jener der Arme in einem
auf den in der Mitte positionier­­ Dreiertakt. Die Füsse führen die Bewegung
ten Ball und treiben diesen über «Zehenspitze links, Zehenspitze rechts,
die gegnerische Grundlinie. Ferse links, Ferse rechts» aus, während bei-
Variationen: de Arme synchron zuerst die Hüfte, dann
■ Vier Teams im Viereck die Schultern berühren und zum Schluss
gegen­einander oder zwei die Höhe gestreckt werden.
Teams im Kreis;
■ Sportartspezifische Ausfüh­rung, z. B. mit Unihockey­
stock/-ball auf Fussbälle.

Wandprellen 10–14 15–20 20 + Ungleiche Jonglage 15–20 20 +

Wie? Zwei (unterschiedliche) Wie? Mit unterschiedlich schweren/gros-


Bälle in vorgegebener Technik sen Bällen jonglieren. Z. B. je einen Tennis-
ohne Unterbruch an die Wand und einen Handball abwechselnd «übers
prellen, ohne dass sie zu Boden Kreuz» hochwerfen und wieder fangen.
fallen. Wer schafft am schnell­ Variation: Mit drei Bällen jonglieren.
sten 50 Prellversuche?
Variation: Eigene Techniken
ausprobieren lassen.

Alles, wirklich
alles für die
Koordination

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6 Koordination  //  Gleichgewicht

Herausfordernder Balanceakt

Schlappseil 15–20 20 +


Skispringer 10–14 15–20

Wie? Zwischen zwei Reck- Wie? Zwei Langbänke schräg


pfosten ein Tau auf Kniehöhe an eine Sprossenwand stellen
spannen und mit Matten un- und fixieren, davor eine
terlegen. (Barfuss) das Gleich- Weichbodenmatte platzieren.
gewicht auf dem Schlappseil Stand auf zwei Teppichresten
halten (freie Technik: Füsse (oder in Filzpantoffeln) zu­
hintereinander versetzt oder oberst auf der Langbank mit
parallel). Als Starthilfe kann Griff an der Sprosse. Anrut-
eine Reck­stange über dem schen in der Hockeposition
Kopf eingesetzt werden. und Absprungauf die Matte.
Variation: Mit geschlossenen Augen ausführen. Variation: Neigungswinkel des Anlaufes verändern.

Labile Bank 10–14 15–20 20 +


Ballstand 10–14 15–20 20 +

Wie? Eine Langbank mit der Wie? Barfuss auf einem Medizinball ste-
Schmalseite nach oben an hen und das Gleichgewicht halten. Evtl.
zwei Ringpaaren auf halber Zusatzaufgabe bewältigen, wie z. B. mit
Knie­höhe befestigen und mit Bällen jonglieren.
Matten unterlegen. Gleichge- Variationen:
wicht auf der Langbank halten. ■ In der Gruppe im Kreis aufstellen. Im
Evtl. bringt der Partner die Balancieren einander einen Handball zu-
Langbank leicht ins Schwingen. spielen.
Variation: Die umgedrehte ■ Mit beidbeinigen Kniebeugen auf dem
Langbank mit Gymnastik- Ball kombinieren.
stäben unterlegen und darauf balancieren.

Schwebesitz 10–14 15–20 20 + Balancebrett 10–14 15–20 20 +

Wie? Auf einem Gymnastikball Wie? Auf dem Rollobrett das Gleichgewicht
in verschiedenen Positionen halten. Für Einsteiger kann eine Wand als
(Sitz, Kniestand, Bauchlage etc.) Stütze zur Starthilfe nützlich sein.
das Gleichgewicht halten. Ohne Variation: Gleichzeitig mit Bällen jon­
Zuhilfenahme der Arme. glieren.
Variation: Im Balancieren auf
dem Gymnastikball einander
einen Ball zuspielen.

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Koordination  //  Gleichgewicht 7

Duell – 10 10–14 15–20


Kastensurfer – 10 10–14 15–20

Wie? Zwei Spieler stehen ein- Wie? Ein Kastendeckel wird


beinig auf der Schmalseite der auf drei bis vier Medizin- oder
Langbank, die Schwungbeine Basketbälle gelegt. Auf dem
berühren sich. Mit Druckverän- Kastendeckel stehend, das
derung den Gegner aus dem Gleichgewicht halten.
Gleichgewicht bringen. Variationen: Zusatzaufgabe
Variation: Schulter an Schulter lösen (z. B. Sprung mit halber
stehen und sich gegenseitig Drehung, Bälle zuwerfen).
von der Landbank drücken.

Medizinballkampf 10–14 15–20 20 +


Drehbank 10–14 15–20 20 +

Wie? Stand (ein-/beidbeinig Wie? Auf der Schmalseite der


oder nur auf den Zehenspitzen) Langbank stehen. Halbe, spä-
auf der Schmalseite der Lang- ter ganze Drehungen um das
bank zwei bis drei Meter vor Standbein ausführen, ohne von
einer Wand. Den Medizinball der Bank zu fallen. Pro Lang-
beidarmig an die Wand stossen bank können zwei Personen
und fangen, ohne aus dem gleichzeitig üben.
Gleichgewicht zu geraten. Variation: Gegenverkehr. Zu
Variation: Zwei Spieler stehen zweit auf der Schmalseite an-
sich je auf der Schmalseite der einander vorbei gehen, ohne
Langbank stehend gegenüber (ca. drei Meter Abstand). herunter zu fallen.
Wer wirft den anderen mit dem Ball aus dem Gleich-
gewicht?

«Fliegender» Teppich 10–14 15–20 Glatteis 10–14 15–20

Wie? Eine Weichbodenmatte Wie? Mit Anlauf auf zwei Tep-


wird auf Basketbälle gelegt. pichresten (oder Ähnliches)
Wer kann sich auf der Matte im springen und im Gleichge-
Gleichgewicht halten, während wicht weiter gleiten.
diese von Mitspielern bewegt Variation: «Ben Hur»: Ein Spie-
wird (zuerst vorsichtig, dann ler steht auf den Teppichresten
immer stärker). und wird mit einem Seil von
Variation: Einbeinig ausführen. einem Kollegen gezogen (evtl.
Slalom­parcours absolvieren).

­
Stufenbalance 10–14 15–20 Ideenreiche Umgebung
Wie? Die Reckstangen sind auf zUm das Gleichgewicht zu schulen, gibt es eine Vielzahl von guten Hilfsmit-
verschiedenen Höhen einge- teln und Geräten. Doch bereits der Einbezug der Umgebung bietet häufig
stellt. Diese Treppenstufe mit vielfältige Möglichkeiten, die Gleichgewichtsfähigkeit zu trainieren: z. B. auf
Partnerhilfe durchsteigen. Geländern, Stangen, Mauern, der Schmalseite einer Langbank oder auf instabi-
Variation: Ohne Partnerhilfe. len Unterlagen balancieren. Je kleiner und instabiler die Balancierfläche, desto
anspruchsvoller die Übungsausführung! Aber auch Turnschuhe, über die man
barfuss läuft, oder die blinde Ausführung von Übungen fördern das Gleich­
gewicht.

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8 Koordination  //  Rhythmisierung

Frage von Takt und Betonung

Endlos-Unihockey 10–14 15–20 Taktprellen – 10 10–14 15–20

Wie? Ein Unihockeyball wird Wie? Zu zweit einander gegen-


an zwei aneinander geknüpfte überstehen. A prellt mit einem
Spielbändel befestigt. Diese (Basket-) Ball einen Takt vor.
sind um einen Malstab gelegt. B versucht, diesen zu überneh-
Mit dem Unihockeystock in men und mitzuprellen.
rhythmischen Vor- und Rück- Variationen:
handschlägen den Ball im ■ Ausser Sichtweite stehen
(Gegen-) Uhrzeigersinn um den (z. B. Rücken an Rücken);
Malstab schlagen. ■ Mit halber (doppelter) Takt-
Variation: Ball nur an einem geschwindigkeit oder unter-
Bändel befestigen (kürzeres schiedlichen Bällen prellen;
Pendel). ■ Einen Rhythmus prellen (Erschwerung).

Reifenspringen 10–14 15–20 20 + Banklauf – 10 10–14 15–20

Wie? Rhythmisches Vorwärts- Wie? Umkehrlauf über Lang-


springen von Reifen zu Reifen bänke mit Schmalseite nach
mit Umkehrsprung beim oben (oder andere Hinder-
Wendepunkt. Links liegende nisse). Vier Langbänke mit
Reifen bedeuten Sprung auf einem, zwei und drei Schritten
dem linken Bein und seitliches dazwischen überlaufen (hin
Ausstrecken des linken Armes. und zurück um einen Malstab).
Seitenverkehrt bei rechts lie- Anlauf und Auslauf ca. fünf
genden Reifen. Parallel liegende Meter. Abstände der Körper-
Reifen bedeuten beidbeiniges grösse anpassen, indem die
springen und ausstrecken bei- Lang­bänke schräg gestellt
der Arme. werden.

Basketballstoss 10–14 15–20 20 + Koordinationsleiter – 10 10–14 15–20

Wie? Fortlaufendes beid­ Wie? Eine Koordinationsleiter


armiges Stossen eines (oder andere Markierungen in
Basketballes vor der Brust regelmässigem Abstand) ist
gegen die Wand. Stossen in der ausgelegt. In einer vorgege-
Ausfallschrittstellung, und fan- benen Abfolge (Rhythmus) und
gen in der Grätschstellung. Laufart die Felder passieren: z. B.
Abwechselnd das linke und im Skipping immer zwei Felder
rechte Bein nach vorne setzen. vor und ein Feld zurück.
Variation: Mit dem Tempo
variieren oder gesprungen aus-
führen.

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Koordination  //  Rhythmisierung 9

Zwei Bälle im Spiel – 10 10–14 15–20 Seilspringen – 10 10–14 15–20

Wie? Zu zweit, einander gegen- Wie? Vorgegebene Rhythmen


über stehend, mit einem belie- selbständig springen. Z.B.
bigen Ball beid- oder einhändig zweimal mit Zwischenhupf,
im selben Takt prellen. Nach dann zweimal ohne etc. Oder:
dreimaligem Prellen gegensei- Zu zweit. A springt vor, B über-
tiges Ballzuspiel zum erneuten nimmt den Rhythmus.
dreimaligen Prellen etc. Variationen:
Variation: Abstand verkürzen. Zu zweit im selben Seil

Bälle einmal links, dann rechts springen (siehe Foto).
zuspielen oder via Boden. ■ Sprunglaufen mit
gleichzeitigem Durchschwingen des Seils bei jedem
Sprung. Zehn Sprünge rhythmisch aneinanderreihen.

Pedalo 10–14 15–20 Schwungseil 10–14 15–20 20 +

Wie? Fahren mit dem Pedalo. Wie? Zwei schwingen rhyth-


Wettkampf gegeneinander bis misch das Schwungseil. Die
zu einer Markierung. Wer mit Restlichen versuchen hinein zu
einem Körperteil den Boden laufen, in der Mitte zu springen
berührt, muss zwei Meter und ohne Fehler hinaus zu lau-
zurücksetzen. Evtl. in Stafetten- fen. Evtl. mehrere gleichzeitig.
form ausführen. Variation: Mit einem Ball prel-
Variation: Rückwärts versu- lend durchlaufen oder in der
chen oder zu zweit mit dem Mitte hüpfen und einen Ball
«Tandem-Pedalo» fahren. fangen und zurück spielen.

Gut zu wissen
zKoordinative Fähigkeiten ermöglichen uns, Bewegungsaufga- ■ Selbständig üben lassen: Selbstbestimmtes Erfahren und Ent-
ben situationsgerecht und ökonomisch zu lösen, sie sind die Basis decken bei koordinativen Formen fördert die Eigenständigkeit, da-
unterschiedlicher Fertigkeiten in Alltag (Beruf und Freizeit) und durch auch die Motivation und führt zu grösserem Lernerfolg. Bleibt
Sport. Wer sie fördert, verbessert gleichzeitig die Technik, denn der natürlich Bewegungsdrang der Kinder und Jugendlichen aus,
gut ausgebildete koordinative Fähigkeiten erleichtern das Lernen kann mit gezielten Bewegungsaufgaben und Hilfestellungen die
komplexer Bewegungsaufgaben. Auf was ist aber im Koordina- Motivation beeinflusst werden.
tions- und Techniktraining zu achten? ■ Koordination vor Kondition: Koordinative und technische Be-
wegungsaufgaben sind im Training zeitlich vor konditionell belas-
■ Lernen ist einfacher als Umlernen: Es ist wichtig, von Anfang tenden Einheiten zu platzieren.
an die richtigen Bewegungsmuster zu lernen. ■ Man lernt nie aus: Im Kindesalter ist die Lernfähigkeit im koordi-
■ Vielfalt statt Einfalt: Wer auf vielfältige Art immer wieder die- nativen Bereich am grössten («Goldenes Lernalter»). Wichtig ist de-
selben Fähigkeiten trainiert (ohne dasselbe zu tun), lernt effizi- ren Training aber immer.Während des intensiven Wachstumsschubs
enter. Variation und Abwechslung der Übungsauswahl sind das in der puberalen Phase und den damit verbundenen «koordinativen
A und O. Schwierigkeiten» gilt es, die koordinativen Fähigkeiten der Jugend-
■ Vom Einfachen zum Schweren: Wer erste einfache Bewe- lichen gezielt und dosiert zu fördern. Und wer im Erwachsenen-
gungsaufgaben beherrscht, kann mit geeigneten Übungsvariati- und Seniorenalter sein (brachliegendes) Koordinationsrepertoire
on unter erschwerten Bedingungen (z. B. zwei Dinge gleichzeitig herausfordernd anwendet und variiert, fördert seine «motorische
tun) neu herausgefordert werden. Schlagfertigkeit» und kann so Unfällen präventiv vorbeugen.

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10 Koordination  //  Reaktion

Blitzschnell handeln

Keine Angst im Rücken – 10 10–14 15–20


Händeklatschen – 10 10–14

Wie? Zu zweit. B steht eine Wie? A und B stehen sich


Armlänge im Rücken von A und gegenüber. Beide strecken ihre
hält einen Ball. B lässt den Ball Arme nach vorne aus. B platziert
los. Sobald A den Ball auf dem seine Hände unter die von A und
Boden aufprallen hört, darf er versucht, mit einer oder beiden
sich drehen und versucht, den Händen auf die Handfläche von
Ball vor dem zweiten Boden- A zu schlagen. Dieser versucht,
kontakt zu fangen. Bei Erfolg die Hände zurück zu ziehen.
gibt es Rollentausch. Variation: Auf den Handflächen von A liegen Tennis-
Variation: B wirft den Ball bälle, die B zuschnappen versucht.
über A. Fängt er ihn vor der ersten oder zweiten Boden-
berührung?

Abpraller 10–14 15–20 20 + Fallstabtest 10–14 15–20 20 +

Wie? Zu zweit. Spieler A steht Wie? Der Unterarm ist auf


zwei bis vier Meter vor einer einer Unterlage (z. B. Schweden-
Wand, der Partner in seinem kasten) aufgestützt und
Rücken. Dieser wirft einen Ball der Fallstab ist so in der Hand
an die Wand. Der Spieler A ver- platziert, dass das Stabende an
sucht, den Abpraller vor dem der Handunterkante anliegt.
Auftreffen des Balles auf den Der Partner lässt den Fallstab
Boden zu fangen. los. Möglichst schnell den fal-
Variation: Spieler A steht mit lenden Stab fassen. Gemessen
dem Rücken zur Wand, dreht wird vom Stabende bis zur
sich und fängt den Ball. Handunterkante.
Variation: Mit zwei Fallstäben gleichzeitig oder ver-
setzt ausprobieren.

Plätze wechseln 10–14 15–20 Knobelsprint – 10 10–14 15–20

Wie? Die Gruppe bildet einen Wie? Die Spieler stehen sich
Kreis (sitzend, stehend). In der paarweise an der Mittellinie
Mitte des Kreises steht ein gegenüber und knobeln mit
Fänger. Jeder Kreisspieler erhält den Symbolen «Schere-Stein-
eine Nummer. Zwei Nummern Papier». Der Unterlegene
werden aufgerufen, welche sprintet weg, der Knobelsieger
ihre Plätze wechseln müssen. versucht, ihn abzufangen
Der Fänger versucht, einen (Berührung). Sieger steigen auf, Verlierer ab.
Läufer zu fangen, der ihn ablösen muss. Variation: Turnschuhraub. Ein Turnschuh liegt auf der
Variation: Mehrere Nummern gleichzeitig aufrufen. Mittellinie. Wer kann den Schuh stehlen und hinter die
Linie retten?

mobile 1| 08
Koordination  //  Reaktion 11

Verfolgungsjagd 10–14 15–20 20 + Der Schlange ausweichen – 10 10–14 15–20

Wie? Zwei Spieler stehen im Wie? Ein Tau (oder Schwung-


Abstand von einem Meter seil) ist an einem Ende fest­
hintereinander. Jedes Paar gebunden, das andere hält der
spielt für sich. Der Vorder- Leiter in der Hand. Er erzeugt
mann versucht auf eigenes schlangenartige, flache
Kommando zur Ziellinie zu Bewegungen knapp über dem
sprinten, der Hintermann, ihn Boden, denen die Spieler mit
abzufangen. Pro Durchgang hüpfen auszuweichen ver-
wird ein Punkt vergeben. suchen. Wer das Tau berührt, scheidet aus.
Variation: Startposition vorgeben oder sportartspezi- Variation: Die Spieler stehen im Kreis und der Leiter im
fisch ausführen (z. B. Ballführen mit Unihockey­schläger). Zentrum schwingt das Tau im Kreis.

– 10 10–14 15–20


Kampf um den Oberschenkel – 10 10–14 15–20
Schlägerraub
Wie? A und B stehen einander Wie? Die Gruppe ist in einem
gegenüber. Beide versuchen, in Feld verteilt. Jede Spielerin hat
vorgegebener Zeit möglichst einen (Badminton-, Baseball-,
oft den Oberschenkel des Geg- Tennis- etc.) Schläger und hält
ners zu berühren, ohne selber ihn mit dem Kopf nach unten
getroffen zu werden. Neu­ auf den Boden. Auf ein Start-
beginn nach jedem Treffer. zeichen müssen sich alle einen
Variation: Bändelklau. neuen Schläger suchen, bevor
Spielbändel (in den Hosenbund oder in die Socken­ dieser zu Boden fällt.
geklemmt) des Gegners klauen. Variation: Gruppe durchnummerieren und von Num-
mer zu Nummer wandern oder zu zweit ausführen.

Komm mit, lauf weg – 10 10–14 Vierersprint 10–14 15–20 20 +

Wie? Alle stehen in einem Kreis. Ein Spieler (Fänger) läuft um die Wie? Zwei Kolonnen à je vier Spieler, die im Abstand von einem
Gruppe herum. Durch Zuruf «Komm mit» oder «lauf weg» nimmt bis zwei Meter hintereinander stehen. Im Rücken der Spieler steht
er einen Gegner mit oder lässt ihn in die andere Richtung rennen. die Trainerin auf der Ziellinie und rollt einen Ball zwischen den Ko-
Wer zuletzt ankommt, ist der neue Fänger. Mehrere Gruppen à ca. lonnen hindurch. Bei Blickkontakt des Balles dürfen die Spieler zur
sechs Spieler bilden. Ziellinie sprinten. Wer holt den Vordermann ein?
Variation: Alle dribbeln mit dem Fuss-, Basket-, Handball oder mit Variation: Sportartspezifische Ausführung (mit Ball am Fuss, am
dem Unihockeyschläger/-ball. Stock, prellend etc.)

Die Nerven spielen mit


zDie Reaktionsfähigkeit – also zu einem Teil ist diese durch Übungsformen können aber tion sehr gut trainiert werden
das Reagieren auf ein Signal das Nervensystem bzw. der die Konzentrationsfähigkeit, die – und so zu einer verbesserten
– kann nur in beschränktem Nervleitgeschwindigkeit vor- Antizipation sowie die Bewe- Reaktionsfähigkeit führen.
Mass verbessert werden. Denn bestimmt. Durch reaktive gungshandlung nach der Reak-

mobile 1| 08
12 Koordination  //  Stationentraining

Ein Circuit zum Ausprobieren

11  Doppel- und Wandprellen 12 Drehbank


Wie? Zwei (gleiche) Bälle gleichzeitig im Wie? Auf der Schmalseite der
selben oder gegengleichen Takt auf dem Langbank stehen. Halbe, später
Boden prellen. Nach zehn Wiederholungen ganze Drehungen um ein Stan-
ohne Unterbruch Wechsel zum Prellen dbein ausführen, ohne von der
gegen die Wand etc. Bank zu fallen. Pro Langbank
Wozu? Förderung der Differenzierungs- können zwei Personen gleich-
fähigkeit. zeitig ausprobieren.
Wozu? Förderung der Glei-
chgewichtsfähigkeit.

10  Kampf
um den Oberschenkel
Wie? A und B stehen einander gegenüber.
Beide versuchen in vorgegebener Zeit,
möglichst oft den Oberschenkel des Geg-
ners zu berühren, ohne selber getroffen zu Gut zu wissen
werden.
Variation: Bändelklau. Spielbändel (in den ■ Den Circuit mindestens zweimal, idealerweise
Hosenbund oder in die Socken geklemmt) dreimal absolvieren. Die Anzahl Stationen der zur
des Gegners klauen. Verfügung stehenden Zeit anpassen.
Wozu? Förderung der Reaktionsfähigkeit. ■ Wenn möglich gleichzeitig mit der Koordination
auch die Kondition (Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer)
fördern: Im Wechsel eine Circuitstation zur Koordina-
9  Basketballstoss tion und eine zur Kondition durchführen. (Mögliche
Stationen zum Grundlagenkrafttraining bietet
Wie? Fortlaufendes beidarmiges Stossen mobilePraxis Nr. 26 «Kraft 1»)
eines Basketballes vor der Brust gegen ■ Die Stationen doppelt führen oder den Betrieb
die Wand. Stossen in der Ausfallschritts- so organisieren, dass eine Person arbeitet und die
tellung, abwechslungsweise linkes und andere pausiert.
rechtes Bein vorne. Dazwischen den Ball
jeweils in der Grätschstellung fangen.
Wozu? Förderung der Rhythmisierungs-
fähigkeit.
.

8  Ballstand 7  Zweierlei
Wie? Barfuss auf einem Medizinball stehen Wie? Zu zweit gleich-
und das Gleichgewicht halten. Evtl. gleich- zeitig einen Fussball
zeitig mit Bällen jonglieren. zuspielen und mit dem
Wozu? Förderung der Gleichgewichtsfähi- Badmintonracket einen
gkeit. Shuttle hin und her
spielen. Den Fussball
und den Shuttle im selben oder gegenglei-
chen Takt passen.
Wozu? Förderung der Differenzierungs-
fähigkeit.

mobile 1| 08
Koordination  //  Stationentraining 13

1  Luftibus 2  Ungleiche Jonglage


Wie? Zwei, drei oder mehr Bal- Wie? Mit unterschiedlich schweren/gros-
lone (oder Tücher) gleichzeitig sen Bällen jonglieren. Z.  B. je einen Tennis-
in der Luft halten, ohne dass und einen Handball abwechselnd «übers
einer zu Boden fällt. Evtl. mit Kreuz» hochwerfen und wieder fangen.
Zusatzhilfe wie Tennis- oder Wozu? Förderung der Differenzierungs-
Badmintonracket ausführen. fähigkeit.
Wozu? Förderung der Orientie-
rungsfähigkeit.

3  Kastensurfer
Wie? Ein Kastendeckel wird auf drei bis
vier Medizin- oder Basketbälle gelegt.
Auf dem Kastendeckel stehend das Gleich­-
gewicht halten.
Wozu? Förderung der Gleichgewichts­-
fähigkeit.
■ Musikalische Begleitung motiviert und setzt
Zeichen für den Wechsel.
■ Arbeitszeiten: Je nach Trainingsabsicht und
Gestaltung des Circuits verändert sich das Verhäl-
tnis zwischen Belastung und Pause. Beim Grund­ 4  Reifenspringen
lagentraining eignen sich «30’’-30’’» bis «45’’-45’’»
Sequenzen. Wie? Rhythmisches Vorwärtsspringen
von Reifen zu Reifen mit Umkehrsprung
beim Wendepunkt. Links liegende Reifen
bedeuten Sprung auf dem linken Bein und
seitliches Ausstrecken des linken Armes.
Seitenverkehrt bei rechts liegenden Reifen.
Parallel liegende Reifen bedeuten beidbeini-
ges Springen und Ausstrecken beider Arme.
Wozu? Förderung der Rhythmisierungs-
fähigkeit.

6  Ballkünstler 5  Abpraller
Wie? Im Stehen einen Ball in Wie? Zu zweit. Spielerin A steht zwei bis
die Höhe werfen, eine Rolle vier Meter vor einer Wand, die Partnerin
vorwärts/rückwärts auf einer in ihrem Rücken. Diese wirft einen Ball an
Matte ausführen und den Ball die Wand. Die Spielerin A versucht, den
wieder fangen. Abpraller vor dem Auftreffen des Balles auf
Wozu? Förderung der Orientie- den Boden zu fangen. Wechsel nach fünf
rungsfähigkeit. gelungenen Versuchen.
Wozu? Förderung der Reaktionsfähigkeit.

mobile 1| 08
14 Koordination  //  Trainingsaufbau

Für jede Fähigkeit eine Sportart


Sportart Trampolinspringen Ski alpin Sportartübergreifend
(Koord. Fähigkeit) (Orientierung) (Differenzierung) (Gleichgewicht)

Anforderungen Trampolinspringen erfordert insbesondere Die sich laufend veränderten Rahmen- Das Spiel mit dem (Un-) Gleichgewicht zu
Koordination bei Fortgeschrittenen eine gut ausgebil- bedingungen (z. B. Wetter, Schnee, Hang­ beherrschen, ist ein wichtiger Faktor
dete Orientierungsfähigkeit. neigung) stellen hohe Anforderungen an in allen Sportarten.
die Differenzierungsfähigkeit.

Trainingsgruppe Schulklasse 10–14 Knaben und Mädchen. 15–20 Knaben und Mädchen. 15–20
(Knaben und Mädchen).

Niveau Anfänger mit genügen Körperspannung, In sämtlichen Lernniveaus (vom Einsteiger Nachwuchsathleten/-innen im Breiten-
die bereit sind, Breiten- und Längsachsen- bis zum Könner) auf der Lernstufe Anwen- und Leistungssport.
drehungen . den/Variieren.

Zeitpunkt/Periode Wintersemester (Doppellektion). In jeder Trainingsphase im Rahmen des Vorbereitungsphase.


Einfahrens.

Inhalte und Dauer Aufwärmen (30 Min.) Aufwärmen (1o Min.) Aufwärmen (15 Min.)
(inkl. Posteninstallation) Spielformen und gymnastische Übungen. Spielerisches Einlaufen, Zweckgymnastik
In Gruppen die Geräte um-, über- und
unterlaufen.
Spezifische gymnastische Übungen (Troc-
ken- und Spannungsübungen).

Koordination (45 Min.) Koordination (20 Min.) Koordination (25 Min.)


Postentraining Während des Einfahrens ca. zwei Ab­ In Gruppen bis zu 12 Personen verschie-
■ Posten 1 (1/3-Halle): Fussballtennis. fahrten dene Gleichgewichtsübungen unter
■ Posten 2 (1/3-Halle): fortlaufender Anleitung ausprobieren lassen.
Konditionsparcours. Drei Übungen, z.B. ■ Schuhe im Schaftbereich öffnen.
Liegestützeln mit Füssen nachziehen; Variation: links und rechts im Wechsel. ■ «Drehbank» (S. 7)
Strecksprunge auf flachen Minitrampolin;
Rotation rw und vw an schulterhohen ■ Fahren im unpräparierten Gelände. ■ «Medizinballkampf» (S. 7)
Ringen.
■ Posten 3 (1/3-Halle): Übungen im Tram- Variation: Dieselbe Form sowohl auf Pisten ■ «Duell» (S. 7)
polinspringen (2 Trampoline). als auch am Pistenrand im Wechsel fahren.
Übungsauswahl: ■ «Labile Bank» (S. 6)
■ Jacke durch Öffnen und Schliessen als
Längsachsendrehungen Brems(fall)schirm einsetzen. ■ «Ballstand» (S. 6)
(Lang-)Sitz – 1/2 Dreh. – Vierfüsslerstand;
Sitz – 1/1 Dreh. – Sitz; ■ Ein und dieselbe Form rückwärts fahren. Eigene Balancierideen der Spieler/-innen
Sitz – 1/2 Dreh. – Stand. mit einbeziehen.
Rücken – 1/2 Dreh. – Vierfüsslerstand;
Ca. fünf Minuten pro Übung nach dem
Rücken – 1/2 Dreh. – Bauch;
Prinzip: Jemand führt aus, Partner/-in
Rücken – 1/1 Dreh. – Rücken.
pausiert.
Standschrauben Bei grösseren Trainingsgruppen hälftig
/ ; /1; 1 1/2 Dreh.
1 2 1 Koordinationstraining und hälftig Spiel.

Breitachsendrehungen
1 Länge kleine Rollen rw;
«Bömbeli» gehockt;
«Bömbeli» gebückt.
Rücken – 1/2 Salto rw – Vierfüsslerstand;
Rücken – 3/4 Salto rw – Stand (= Pull-over);
Rücken – 3/4 Salto rw – Sitz;
Rücken – 1/1 Salto rw – Rücken.

Durchführung:
Pro Posten können 8 Schüler/innen paral-
lel üben.
3 Durchgänge à je 5 Min. (total 45 Min.).

Technik/Taktik/Kondition Technik/Taktik/Kondition (90 Min.) Kondition/Spiel (40 Min.)


Integriert in den Postenbetrieb Gezieltes Technik-Training bekannter Rumpfkraft- und Sprungkrafttraining.
(Posten 1–3). Formfamilien (Bsp. Schwung-, Trick- oder Spiel.
Sprungtraining etc.).

Ausklang (15 Min.) Ausklang (20 Min.) Ausklang (10 Min.)


Schülerjury pro Trampolin: Wer macht den Letzte gemeinsame Abfahrt. Auslaufen, Gymnastik.
schönsten «Pull-over»? Je ein Versuch. Spielerische Teamaufgabe lösen.
Geräte aufräumen.
mobile 1| 08
Koordination  //  Trainingsaufbau 15

Leichtathletik Tischtennis zWie wird das Koordinationstraining in eine Trainings-


(Rhythmisierung) (Reaktion) einheit integriert? Diese Übersicht wie die koordina-
Der Rhythmus ist für die Hürdenläufer die Die Reaktion ist im Tischtennis ein zentraler tiven Fähigkeiten in ausgewählten Sportarten gezielt
entscheidende koordinative Fähigkeit. Aspekt auf jeder Stufe. trainiert werden können.

Gemischte 15–20 (Freiwilliger) Schulsport. 10–14 15–20


Nachwuchsathletengruppe.

Regionale Spitze, 4–5 Trainings pro Woche. Einsteiger.


Literatur
Vorwettkampfperiode. Ganzjähriger Lehr-/Lerninhalt.
■ BASPO (Hrsg.): Trainingslehre Jugend+Sport.
Magglingen. 2006.
■ Hegner, J.: Training fundiert erklärt – Handbuch
Aufwärmen (20 Min.) Aufwärmen (15 Min.)
Individuelles Einlaufen, Verschiedene Lauf- und Hüpfformen (mit
der Trainingslehre. Ingold Verlag/BASPO, Herzogen-
Zweckgymnastik (dynamisch) Schläger und Ball) sowie Beinarbeitstechni- buchsee. 2006. 280 Seiten.
ken; Gymnastische Übungen. ■ Schweiz. Leichtathletikverband SLV (Hrsg.):
Leichtathletik-Tests. 1984.
■ mobilePraxis 1/03 «Faszination Balance». 2003.
Koordination (40 Min.) Koordination (25 Min.) ■ mobilePraxis 1/04 «Schnell wie der Blitz». 2004.
Allgemeine Koordination: ■ Einspielen auf der Vorhandseite (Vh),
■ mobilePraxis Nr. 10 «Faszination Bälle». 2005.
sobald A den Schläger dreht, spielt B zur Rück-
■ «Moulin Rouge» (siehe mobilePraxis Kraft hand (Rh), gefolgt von einem Rückhandduell ■ mobilePraxis Nr. 24 «Aufwärmen». 2007.
2, S. 8): 3–4 Formen à 15 Meter mit verschiede- etc. ■ mobilePraxis Nr. 28 «Schnelligkeit». 2007.
nen Bewegungsaufgaben.
■ B in der Grundstellung mit dem Rücken
■ «Koordinationsleiter» (S. 8): Zwei Felder zum Tisch. A schlägt auf. Sobald B das Auf-
vor, eins zurück, mit links-rechts Kontakt pro schlaggeräusch hört, dreht er sich um und
Feld. 4 Durchgänge mit max. Schnelligkeit. spielt zurück.
Variation: B muss dorthin zurückspielen,
wo A seinen Schläger hinhält.
Technikspezifische Koordination:
■ 6-8 Hürden im Abstand von ca. 1.5m im ■ A steht hinter der Grundlinie und hat
Hopser überlaufen (Vorschwung-Nachzieh­ 5 Bälle. Er spielt sie mit der Vh direkt ins Feld
beinübung). 2 Durchgänge pro Bein. von B. Dieser versucht, möglichst viele Bälle
mit dem Schläger zu berühren. Wer berührt
■ Dito, aber gleichzeitig einen Ball seitlich alle 5 Bälle?
neben der Hürde prellen. 2–3 Durchgänge
pro Seite. ■ B wartet 4 Meter hinter dem Tisch. Sobald
A aufschlägt, läuft er zum Tisch und der Ball-
■ 6–8 Hürden im Abstand von ca. 4m im 3er wechsel wird zu Ende gespielt (2 Sätze).
Rhythmus seitlich überlaufen (nur Nachzieh­
bein über die Hürde führen). Auf hohe Fre- ■ A und B stehen nebeneinander beim Netz-
quenz achten. 2–3 Durchgänge pro Seite. pfosten. A hält den Ball auf der Netzkante
und lässt ihn so fallen, dass er ins Feld von
Aktivieren der Muskulatur: B springt. Dieser spielt sofort weiter. Der Ball-
■ Frequenzläufe, Sprintleiter und Steige- wechsel wird normal zu Ende gespielt
rungsläufe (60m) (siehe mobilePraxis Schnel- (2 Sätze).
ligkeit, S.7 + 8).
Herzlichen Dank
■ Sprints über flache Markierungen am Bo-
den im 3er Rhythmus (ca. 50m). zan Barbara Bechter (J+S-Fachleiterin Tram-
polinspringen), Domenic Dannenberger (J+S-
Fachleiter Ski Alpin) und Georg Silberschmidt
(J+S-Fachleiter Tischtennis) für die wertvolle
Technik/Taktik/Kondition (20 Min.) Technik/Taktik/Spiel (45 Min.) Unterstützung bei der Realisierung dieser
Kurzes Techniktraining: Überlaufen von 1–7 Vor- und Rückhand Konterübungen in Praxisbeilage und den Berufslernenden der Be-
Hürden aus Hoch- oder Tiefstart. begrenzt variierten Situationen mit unter- rufsBildung Baden, die sich als Fotomodelle zur
schiedlichen Spiel- und Wettkampfformen.
Verfügung gestellt haben.
Ausklang (20 Min.) Ausklang (5 Min.)
Individuelles Auslaufen. Schattentischtennis, langsames Ausführen
der geübten Schläge zur Visualisierung und
Festigung der Technik.
mobile 1| 08
Der rechte Dreh

Die Fachzeitschrift für Spor t


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