Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Von
Zweiter Artikel.
babylonische Form der Sylbe da, und diese Bedeutung ist unzwei¬
felhaft richtig.
Die dritte Reihe enthält 9 Gruppen, von denen wieder einige
in nnserm Syllabar fehlen. Die dritte Gruppe ist das Königszeichen
in den Inschriften von Van und in verschiedenen Inschriften von
Ninive, und diese Auslegung passt auch hier vollkommen. Das
fünfte Zeichen ist die babylonisch-assyrische Form der Sylbe mi (vi),
welche auch von der susischen Form uur unbedeutend abweicht.
Die letzte Gruppe ist nur halb sichtbar, und sollte jedenfalls die
Sylbe ra ausdrücken.
Der Abklatsch zeigt noch Spuren einer vierten Reihe, aber
ausser einzelnen Keilen uud Winkelhaken war auch nicht eine ein¬
noch mehr der griechischen Form JccQsiog, der sie fast ganz ent¬
spricht. Ich bemerke noch, dass der Abklatsch weder am Ende
der zweiten Zeile noch am Anläng der dritten Zeile irgend eine
Spur zeigt, dass etwas fehlt, womit ich jedoch nicht läugnen will,
dass allerdings die Möglichkeit davon denkbar ist.
Nach dem Namen folgt das (assyrische) Königszeichen, welches
auch den Sylbenwertb man (van) hat, dann die beiden Sylben
na und vi (mi).
Das einfachste wäre die Sylbe na als Genitivzeichen zu nehmen,
so dass das Ganze „Darii regis" bedeutet; in diesem Falle bliebe
jedoch die Sylbe vi (mi) unerklärt; liest man aber mannavi, so
könnte man es durch „königlich" übersetzen, und wenn man kühne
Hypothesen bauen will, so könnte man annehmen, dass die vorher¬
gehende Gruppe die Sylbe kat darstellt (im Babylonischen ist sie
fast eben so, nur mit einem Vertikalkeil weniger) ; eine solche Ver¬
gleichung ist durchaus zulässig, wie man z. B. aus der Sylbe mi
(vi) sieht, welche in den drei Systemen von Susa, Babylon und
Ninive mit einem Winkelhaken beginnt, im ersten System 5, im
zweiten 4 und im dritten 6 Horizontalkeile hinzufügt. Dies ergäbe
also „Dario Katmannavi" also Darius Codomannus. Ich scheue mich
aber diese kühnen Hypothesen zu empfehlen, da mir der Name
Codomannus nicht hinlänglich beglaubigt erscheint; ich kenne ihn
bloss aus einer einzigen Stelle im Justinus, während er bei keinem
einzigen Griechen, der die Thaten Alexanders berichtet, vorkommt.
Die dritte Reihe schliesst mit dem Determinativ für göttliche
Dinge, und den drei Sylben A-u-ra, offenbar Anfang des Wortes
Oramazda, dessen Schluss wahrscheinlich in der vierten Zeile ent¬
halten war. Auch dieser Name weicht von der uns bisher be¬
kannten Form ab, indem statt des üblichen einfachen o in der
ersten Sylbe die Combination a-u steht.
Die Inschrift Nr. XVII enthält für Oromazes eine Form, welche
weder in der früheren noch in der gegenwärtigen vorkommt; da¬
gegen giebt sie den Namen Darius noch wie früher; ich glaube
also annehmen zu dürfen, dass gegenwärtige Inschrift noch jüngeren
Datums ist, also dem letzten Darius zuzuschreiben ist, was am
Ende doch wieder den Codomannus zu Ehren bringen könnte.
Der Ziegel enthält also ungefähr folgendes:
(Templum?) urbis Susorum opus Darii (Codo-
manni?) Deo Oromazi (dedicatum).
Noch bemerke ich , dass Oberst Rawlinson wahrscheinlich diese
Inschrift meint, wenn er in dem XIV. Bande des Journal of the
R. Asiatic Society pag. XVII in der Anmerkung sagt: „I have lately
met with the name of Susa in an Inscription of the time of Darius
Hystaspes, discovered by Col. Williams among the ruins of the
city."
Die folgenden 10 Inschriften sind gleichfalls Abklatsche vou
Ziegelsteinen, aber die Züge sind viel verwirrter; man erkennt
1*
4 Mordlmann, üher die Keilinschriften zweiter Gattung. II.
jedoch bei näherer Betrachtung, dass sie eineni älteren System ange¬
hören, welches die Mitte zwischen dem babylonischen System und
dem zur Achämenidenzeit in Susa üblichen Styl hält. Die Ab¬
klatsche zeigten eine Masse Unebenheiten, von denen man ohne
Ansicht der Originale nicht beurtheilen kann, ob sie ursprünglich
Schrifizeichen waren oder ob sie erst später zufällig entstanden
sind, so dass ihre Entzifferung ausserordentliche Schwierigkeiten
darbietet. Was ich herauszubringen vermochte, theile ich hier mit,
in der Holfnung, dass spätere Ausgrabungen besser erhaltene Exem¬
plare zum Vorschein bringen.
Nr. XIX.
Die Inschrift enthält 5 Zeilen, aber die erste ist fast ganz
zerstört. In der zweiten Zeile erkenne ich zuerst die Sylben za-na;
dann das Determinativ für göttliche Dinge, ferner einzelne Elemente
des Namens Uttanata (Anaitis) , und am Schlüsse die Sylbe ri. In
der Mitte der dritten Zeile erkenne ich wieder die Sylben za-na.,
weiter nichts. In der vierten Zeile erkenne ich u-ut-tak Tr-tak
d. h. opus Artax freilich ohne das Determinativ für Per¬
sonennamen, welches ich auch in der folgenden Inschrilt vermisse.
Mit Hülfe der folgenden Inschrift glaube ich also annehmen zu
dürfen, dass es sich hier um einen Tempel der Anaitis handelt,
welchen der König Artaxukun erbaut hat.
Nr. XX.
wie sagri bedeuten, „Sohn", und dann hätten wir als Inhalt
„Nasarus, rex magnus, rex regum (rex ....?), Artaxaco-
nis filius".
Diese Inschrift würde also dem Sohn des in Nr. XIX erwähnten
Fürsten zuzuschreiben seyn.
Nr. XXI.
Inschriften vor ; tar ist „Sohn", wie wir schon früher gesehen haben,
und mnss der Name des Vaters im Genitiv folgen.
Die zweite Zeile lese ich Nas-sar-ru, die letzte Gruppe ist
mir aber unbekannt; auch in den folgenden vier Zeilen kann ich
nur einzelne Gruppen lesen, z. B. zu Anfang der vierten Zeile und
in der Mitte der fünften Zeile die beiden Sylben zu-ri, mit denen
ich aber nichts anzufangen weiss. Ich erkenne also bloss den An¬
fang der Inschrift:
Nr. XXIII.
Nr. XXIV.
Nr. XXV.
Von dieser Inschrift kann ich zu wenig lesen, als dass ich
auch nur eine Vermuthung über den angeführten Inhalt wagen
könnte.
Nr. XXVH.
Dieser Ziegel fängt mit dem Worte Par- ^ij (Persien) an; sonst
aber kann ich nichts darauf erkennen.
Mordlmiiim, über die Keilinschriften zineiter Gattung II.
Wörterbuch.
ä .ft. I, 72. II, 5. IG. bO. 70. 75. III, 1. 8. 14. 17.
Eiu Ideograph, welches ich in der Analyse der Texte für den
I,
8 Mordtmann, über die KeiUnschriften ziceiter Gattung. II.
lehnte akka (vgl. Pehlevi \j gi, Pers. 4.^) ganz starr ist und es
kaum zu einer Pluralbildung gebracht hat.
4
Mordttnann, über die KeiUnschriften zn:eiter Gattung. II. 9
anga i^^jf.^f I, 51. III, 74. 75. 85. 88. V, 31. si.
pers. yadiy.
pers. daraya.
steht für das pers. raäm käma avathä, mihi voluntas erat, oder
mäm käma aha ; unser Wort hat augcnscheiidicli die Form eines
Präterit. 1 Pers. und kann also nicht anders als volui übersetzt
antuga I, 69 transitus.
plum ?
j\Furiltmoi>ii, iihrr die KeilinKchriften zineiter (Tiillmig II.
^^bU
ppi rrrf.Tr.
1) I, 24. 39. 53. III, 62. IV, 14. 32. Conjunct, quod.
2) Pron. Relat. mit folgenden Formen.
I, 16. 21. 32. III, 47. 66. 74. 77. 84. 87. 89. 90. IX.
XI. Xll. XIV. Acc. Sing. quem.
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. Jl
1, 9. 15. 26. 30. 35. 43. 50. 61. 66. 69. 75. 76. II, 11.
18. 19. 23. 27. 31. 35. 39. 42. 43. 46. 47. 52. 57.
62. 64. 70. 72. 76. 81. 83. III, 3. 6. 11. 15. 17. 18.
26. 29. 44. 61. 70. 71. 78. 79. IV, 23. V, 15. 20. 23.
39. Nom. Plur.
appini --jf.ry^ .^'J-, I, 10. II, 8. 14. 58. 61. 80. III, 7.
21. 33. 40. Gen. Plur.
iip ^Z:^ vor dem Verbum bezeicbnet den Acc. Plur. (illos, eos)
pers. paruva.
pers. Arakadris.
Name eines Gebirges im nordöstlichen Persien. Rawlinson
leitet den Namen von dem hebr. in mons, und vom Sskrit.
A *
12 Mordtmann, ülier die Keilinsehriften zweiter Oallung. II.
pers. äthangiua
Arabia.
« *
Moidtinoi»), iiher die Kdliuschrifter, zn-eitcr Gattini/. ]). ]3
Arijfa r.|;.^.-m<.Er•H-/,.T=^m i, i
neupers. o!^*.
ist ein Transscript des pers. arika , welches Oppert und Spiegel
mit dem Sskr. ari, griech. egig vergleichen. Es liegt minde¬
stens eben so nahe, das Wort mit dem armen, m-ak „Schande"',
„Spott" , arakel ,, reprobare " und dem ossetischen t arighad
„Sünde" zu vergleichen.
pers. kamana.
22. III, 36 . ■
... . — y — . —«• Armenius.
Arminijra T. ^,£1 = ■<r- • -r-u ■
III, 58. ^
Arrijramna T -TTK-Er^^TT- • • L 4
pers. nijasädayam.
Das persische Wort hat bis jetzt meines Wissens noch Iceine
genügende Erlclärung gefunden; Spiegel, den die Versuche seiner
Vorgänger wenig befriedigten, hält es für einen Fehler, und
vermuthet, es bedeute „Weideplatz", eine Bedeutung, die ich
ebenfalls aus andern Gründen gefunden zu haben glaube, jedoch
nicht für das Wort abicaris, sondern für das folgende gaithäm,
agki TE-^TTf-
Aggagartijfa III, 56
Sagartii,
Aggagartijfapa Bih. G.
pers. Agagarta
Name einer Landschaft in Medien, welche die älteste Urge¬
schichte des indogermanischen Stammes im europäischen Norden
an dessen arische Elemente anknüpft.
Assijtijs t<Tr.<T-.=r/,.-T>
I, 70 II, 84.
pers. Athriyätiya oder Athriyädiya
Name eines Monats, welcher unserem November entspricht
und in die Zeit fällt, wo man das Feuer anruft, d. h. einheizt.
pers. Athurä.
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 17
pers. pitä.
pater meus.
pers. Handita.
Vater des babylonischen Usurpators Aracha.
ich mit dem türk. Lj^^l „Mitte", so dass es genau dem türk.
pers. didä.
stadt, tatar. J,! Ortschaft; ossetisch bru, Festung, und ganz be¬
ami statt avi, so könnte man auch das ossetische ami „hier",
umi „dort" vergleichen.
Babilu T."ET.-T^-irT. I> 60. 65. 71. 72. 78. 79. 80. II, 1.
Babilur T.'HT.::T-.£rT.-m- 1
pers. Bagäbigna
pers. athiya.
pers. hamatakhsiy.
bumij . . E - n • '
daie e-ff./, . >/, . I, 26. 30. 35. 50. Bih. L. 3. ceteri, alii.
daiuspa y.£-yy./,.-yyy.:^<yy.-< v, 8.
dal y^^ plenus. Von diesem Stamme kommen folgende Derivata vor :
d. h. vollständig, gänzlich,
Steht immer für das pers. liära und ist also wohl ein Derivatum
von tas (das) fuit. Auf den Ziegeln von Susa kommt das Wort
in einer längeren Form vor, nämlich tasurikap augenschein¬
lich in derselben Bedeutung, aber die Züge sind nicht ganz
deutlich und lassen daher noch verschiedene Zweifel zu.
Man hat früher, ehe Rawlinson die Revision des Felsens von
Bihistun vornahm, in diesem Namen das Original zu dem be¬
kannten Zopyrus der Griechen gesucht. So wie aber schon das
Monument von Bihistun die ganze Erzählung in Zweifel setzt,
so ist nunmehr auch der Name nicht länger zu halten; die
ganze Erzählung gehört in ein anderes Gebiet. Der Sklave
Kosseir, der sich für seinen Herrn die Nase abschneiden lässt,
um dessen Rache an Zabba zu vollziehen, weisst auf Hira und
Babylon hin, und dahin gehört nunmehr auch der Name, der
sich in den bekannten ^xjj Zubeir auflöst. Somit ist also Zo¬
pyrus und seine Anhänglichkeit der persischen Geschichte fremd,
Name und Handlung sind Eigenthum der semitischen Völker
am Euphrat.
dipi -,r,{,> .nT-. III, 66 — 67. 70. 84. 85. 88. XIV,
tabula.
pers. Dubana.
pers. fräbara.
„Bogen", ein Name, der unter andern den Ruinen des Chosroen-
Palastes von Madain bis auf den heutigen Tag geblieben ist;
auch eine Localität von Konstantinopel oder vielmehr zwischen
Konstantinopel und der Vorstadt Ejub heisst Aivan-Sarai, welcher
Name jedoch seiner Etymolgie nach noch nicht hinlänglich auf¬
geklärt ist; nach einigen rührt der Narae von dera zur Zeit der
byzantinischen Kaiser dort befindlichen Amphitheater und Thier¬
garten her, und ist also bloss eine Verstümmlung von i^'^*» o'.^*^
„Thier-Palast"; nach andern ist Aivan Sarai nichts weiter, als
eine Verstümmlung von (Abu) Ejub Anssari, diese Ableitung
wird von gebildeten Türken als die einzig richtige anerkannt.
Es scheint mir aber, dass man ganz einfach nichts weiter als
eine Reminiscenz an den ehemals hier befindlichen Blacheonen-
Palast zu suchen habe.
Desgleichen.
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung II. 23
Fardij f.>J.-1f> .Err/f I' 23. 24. 28. 38. 39. III, 2. 9.
20. 49. 57. 93. Bih. B. H. Smerdis.
pers. Bardiya.
pers. hagamatä.
Die Wurzel des Wortes ist irgarra „gross", „viel" mit dem
Präfix farra oder farru (pers. frä, deutsch ver).
pers. Fravartis.
fargatanika ., ...
. ^ , > vid. gatanika.
fargatinika I
pers. gethäm.
Ein Ideograph, welches mit dem türk. ^^i" gemi fast buch¬
stäblich übereinstimmt.
pers. GaSdutava.
Der nordöstliche Theil von Beludscbistan in der Nähe des
von (.y wohl nur mit unserm Juli oder August zu identifi¬
ciren ist.
gik -►T.<n£.-TTE- V, 2.
coelum.
gikka --f-<TT£.-TTE--T- 0' 3-4.
pers. agmänam.
gi'- <n£.^m-
Dieses Wort ist, wie ich mich jetzt überzeugt habe, wohl
richtiger kir zu lesen, weshalb ich die Erläuterung desselben
unter dem Buchstaben k geben werde,
Act. Opt. 2. pers. gitinti III, 75. 76. 87. 89. producas.
Causat. Praet. 1. pers. gituva II, 56. 65. afferri jussi.
Gomatta <. fcf . ref . c—ff . I, 27. 32. 34. 37. 40.
5
Mordtmann, über die Keilinschri/ten ziceiter Gattung II. 25
Anab. I, 7.)
I 1^ . . jr . I, 66. fluvius.
Locat. i. va I, 77.
pers. hadä.
pers. Yonä.
2) versus (Allat.) I, 24. 29. 61. 63. 79.11, 12. 13. 16. 17.
21. 24. 37. 38. 40. 48. 49. 50. 55. 65. 74. 81.
III, 4. 8. 22. 24. 38—39.
pers. mana.
pers. Umanis.
. . . i m m a s r ffr . f— .
pers. mä.
So wie das persische Wort mit dem griech. jM.^ übereinstimmt,
so vergleicht sich das susische mit dem Latein, ne, mit welehem
es im Gebrauch vollkommen übereinstimmt, nämlich 1) statt
ut non 2) vor einem Imperativ.
pers. patikarä.
S *
28 Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II.
pers. paruva.
pers. Arsada.
Arsames.
pers. Arsäma.
Der Grossvater des Darius.
5 *
Mordtmann, über die Keilinachriften zweüer Gattung. II. 29
irgikki -fn • -^TTE • ^TT^- ^> ^S- 38. 39. 76. II,
18. 27. 31. 35. 43. 47. 53. 64. 72. 76. 83. III, 11
— 12. 16. 26. 29. 70 multum, valde.
14. Artavardes,
pers. Artavardiya.
Nur die erste Gruppe des Namens ist uns erhalten; alles
übrige ist nach dem pers. Originale ergänzt.
pers. Ckudra.
Die europäischen Skythen im südlichen Russland und nördlich
von der Donau. So wie der persische Name der Thrakier durch
die susische Sprache vermittelt wurde, so geschah es auch wohl
mit diesem Namen. Das Land hiess wohl Qkud, und folglich
nach den Lautgesetzen der susischen Sprache §kudra ein Skythe.
pers. dadätuv.
vid. sini.
pers. Qparda.
30 Mordtmann, üher die Keilinschriflen zweiter Gattung. II.
aus, es wäre denn, dass man unter den Jutiern, Utiern, Uitiern
einen jener Wanderstämme versteht, welche ihren Wohnsitz von
Zeit zu Zeit theils freiwillig theils unfreiwillig verändern.
Im XVlll. Bd. dieser Ztschr. S. 28 habe ich eine Pehlevi-
Alle diese Angabeu lassen sich sehr gut vereinigen, wenn man
annimmt , dass die ursprüngliche Heimath der Jutier ( Utier,
Uitier) den Namen des Volksstammes bewahrt habe, wie z. B.
Franken, Angeln, während die Stammgenossen in andern Welt¬
gegenden grosse Reiche gestiftet haben, oder aber dass irgend
ein anderer Distrikt von diesem Stamme erobert und nach ihm
benannt wurde, z. B. Andalusia, Lombardei, während die ur¬
sprüngliche Heimath mit ihren ehemaligen Bewohnern auch ihren
Namen verlor. Immerhin aber gewinnen wir rait diesen Hypo¬
thesen für die Fixirung der Lokalität nichts, und es muss dem
Zufall oder weiteren Untersuchungen überlassen bleiben diesen
Gegenstand aufzuklären.
Anregung ist genug da; denn wenn man auch nicht wie im
17 ten Jahrhundert Mode war, untersuchen will, ob die Jüten
in Dänemark Nachkommen unserer Jutier (Utier) also Arier,
oder als Gimbern Nachkommen der Saken (Gimir im baby¬
lonischen Texte, Cimmerier), also Turanier sind, so könnte man
doch versucht werden, ob nicht in den Jutiern oder den ira
südlichen Afganistan wohnenden Utiern ein Theil der verlorenen
zehn Stämme Israels zu suchen wäre, zumal da die Hypothese
Vansittart's über die Abstammung der Afganen von diesen zehn
Stämmen in neuester Zeit wieder in Aufnahme gekommen zu
seyn scheint. Zu solchen Untersuchungen aber fehlt es mir
an Mitteln.
aka ^rr.Tey.-T- I) 27. 28. 57. 60. II, 6. 9. III, 2. 37. sur-
rexit, rebellavit.
pers. udapatatä.
Dieses Wort wird allemal von der Empörung eines Einzelnen
gebraucht. In dem pers. Worte udapatatä, wie in dem Sanskrit¬
worte utpat steckt gewiss das Wort L Sskrit. pada „der Fuss".
Dasselbe Bild ist noch im heutigen Türkischen gebräuchlich,
^U^äJjI .^i Xiyä f^i ^j^'j ^1 „Herr, gieb mir diese Pro¬
vinz, damit sie sich nicht wieder empören". — Nach Besiegung
des Karaman Oglu schloss Sultan Murad II. Frieden mit ihm,
vJiliLj
„und liess den Karaman Oglu schwören, dass er sich von jetzt
an durchaus nicht wieder empöre". — Hamze Bej berichtet dem
Snltan Murad IL:
„Mächtiger Sultan, ein Theil von Albanien hat sich gegen Skan-
derbeg empört." — Der Despot der Walachei schrieb an den
König von Ungarn:
pers. kof.
Ein Wort, welches zu zahlreichen interessauten Vergleichungen
Anlass giebt ; ausser den schon bekannten hebr. in , slavisch
gora (hora), Puschtu jt citire ich hier noch eine Stelle aus
Hamza Ispahan, p. 51: „Chusrav Nuschirevan habe als künftiger
cpoQog , lat. ber, fer, deutsch bar, und verbunden durch das im
Armenischen gebräuchliche a) u. s. w. Der Name Chorsabäd
bei Ninive kann bezeugen, wie uralt das Wort ist, und mit
welcher Zähigkeit sich diese Benennungen Jahrtausende hin¬
durch erhalten,
In der Analyse des Textes habe ich das Wort karata rait
dem griech. xaigog verglichen; ohne diesen Zusammenhang in
Abrede stellen zu wollen, linde ich es noch viel uäher, in Be¬
tracht der Zusammenstellung gaggata karata turi oder ut-
tanni karata turi an das tatar. und türk. o^Li „alt" zu
denken, welches sich dem Laute nach noch mehr dem susischeu
pers. dactayä.
Bd. XXIV. 3
34 Mordtmann, iiier die Keilinschri/ten zweiter Gattung. H.
pers. gätliavä.
I, 12. " ^ J
pers. Katapatuka, babyl. MSncriD griech. KannaSoxl«.
In der Analyse des Textes erklärte ich, dass ich mit dem
Worte nichts anfangen könnte, zumal da mir keine Copie des¬
selben zu Gebote stand, so dass ich selbst nicht einmal weiss,
ob es im Texte ka-at. zavana oder ga-at. zavana, oder it statt at
Mordlmann, iUwr die. Keilinschriflen zweiter Gattung. II. 35
heisst, und dass das Wort sich ans dem türk. oixjLs erklärt,
welches letztere Wort sowohl vom graben in der Erde, als vom
graviren auf Stein und Metall gebräuchlich ist.
Ein Compositum aus dem Pronomen ikki (kki) und der En¬
dung der Masculina, ir, r, also gerade wie das deutsche ein-er;
das Wort vertritt völlig die Stelle des unbestimmten Artikels.
kici rran na 1 , 36 1 ,
1 • • n IT . , hominum.
k 1 girran a 0, 7 V, 4 (
kigirra 1,17. 111,64.81.83.0.5. IV, 24. V, 35. 46 hominem.
pers. martiya.
kigi gelesen, welches mit dem türk. ^^^i dem jakut. kigi, dem
pers. Kuganakä.
Xame einer Stadt in Persien, vielleicht das 'Imvu/.u des Ptolem.
(VI, 4, 2) oder das Xavödvcty.tj , welches Steph. Byz. nach He¬
katäus anführt.
pers. Kufidrus.
Name einer Stadt in Medien, deren Lage sich nicht genauer
nachweisen lässt.
3*
36 Mordtmann, üier die Keilinschriften zweiter Gattung. II.
Kuras T.lTt.Ty=: I, 22. 28. 39. III, 3. 50. 58. 93. Bih. B.
. H.-M. Cyrus.
pers. Kurus; hebr. bisi.
Name des Stifters der Aciiämenideu-Mouarchie.
Lac -.<r:Tr.-E-l^- I' 48. 52. 53. III, 81. V, 43. XI.
XII. XV. domus , familia.
Ein Ideograph , dessen Ableitung mir unbekauut ist.
lubaruri II, 14. 22. 38. 61. 80. III, 6. 22. 40. obediens,
fidelis.
luf a »S^f .frfff . Von dieser Rad. kommen folgende Derivata vor :
pers. hadugäm.
Ein Wort von ungewisser Bedeutung,
pers. adrasnos.
Magus f.fcf.|fe.ir<ff. I, 26. 33. 34. 37. 40. 42. 47. 49.
„de oorlose Deef" des Reinart Voss ward. Vielleicht aber ist
es auch ein Volkswitz, der sich nicht bloss im alten Persien,
sondern auch anderswo gegen die geistige Bevormundung durch
eine privilegirte Priesterkaste Luft macht.
mannavi XVIII, 3.
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter GaUung. II. 39
III, 57.
Bih. I. Margianorum.
klärt ihu also „Vogelland", was sehr gut zu Varkäna, dem Wolfs¬
matzij -f:^<|.nfff.n-' u, 55 1
Oppert hält sie für eine afrikanische Satrapie, und dies ist
auch wohl das wahrscheinlichste ; Spiegel hält sie mit Niebuhr
(dessen Worte ich jedoch in der von Spiegel citirten Stelle nicht
tinden kann) für Matiener.
Mutzarijfa V .\\.^}}}{.'^-,\
\, 11. 24. II, 3
Aegyptus.
Mugarraij T . ^ . -^-^1 . - cfK .H=:/t-
V, 21—22
pers. roga.
Ein Wort von unbekannter Herkunft,
V, 1. XI. Deus.
Nappipa XIV. Dii.
pers. Baga.
nappat """f.—nf.mT.r^r
templum.
Gen. nahbatna I, 47.
73. 75. 78. 7 9. 80. III, 51. Bih. D. Niditbalana, üenit. I, 76.
pers. Naditabara, babyl. Nidithel.
Gleichbedeutend mit Hannibal,
nikavikkivar I, 46 a nostro.
pers. vayam.
pers. tomä.
Ein Ideograph, welches sich aus dem magyar. nem „das Ge¬
schlecht" erklärt. Im babylonischen Text finden wir dasselbe
Ideograph mit gleicher Bedeutung.
nimangi-fj.ycy. 11,10-11
Die Wurzel des Wortes ist offenbar in dem so eben erklär¬
ten Ideographen zu suchen.
pers. pätuv.
kern ist die Nisäiselie Ebene in Medien bekannt, weil auf ibr
die königlicben Pferde weideten. Die Bestinimung ihrer Lage
ist nicht leicht, weil die Angaben der Alten nicht ganz klar
sind. Die Uauptstellen, welche einiges Licht geben könnten,
sind folgende. Arr. Exp. Alex. VII, 13 beschreibt den Zug
Alexanders von Opis am Tigris nach Ekbatana und sagt: Ev
TavTij Tl) 6öip xcü TO TitSiov XiytTctt: ISüv 'Aki^avSgov to
ävui.ie.vov Tcüg innoig ßadihxalg' amo Tt ntSiov NvaaTov
xnlov(.iEvov xal ai iTinot, ort Nvaaiai xlrjO^ovTat , Xiyu
'tlQÖSoTog u. s. w. Ferner Strabo LXI c. 13. ,IInn6ßoTog
ÖE xal lj MriSia tari Stacf SQovTug xal if 'AQ^tvia • xaXüTai
dk Tig xni hifitov 'InnößoTog ov xal Sie^taaiv oi ix Tijg
IleQtrtSog xal ßaßvhovog sig Kaaniovg nvlag öösvovreg"
u. s. w. Nach der ersten Stelle muss also die Ebene ungefähr
auf dem Wege von Bagdad nach Hamadan zu suchen sein; nach
der zweiten Stelle wird sie auf dem Wege von Persis und von
Babylon nach den kaspischen Engpässen durchschnitten, diese
Stelle ist undeutlich, weil Strabo nicht sagt, welche Engpässe
er meint, ob die bei Firuzkuh in der Nähe von Teheran, oder
die von Derbend. Sind erstere gemeint, so treffen die Wege
von Persis und Babylon erst in der Nähe von Teheran zusam¬
men, und dann lässt sich diese Stelle nicht mit Arrian vereini¬
gen; ist Derbend gemeint, so stimmt es mit Arrian, und wir
hätten die Ebene von Nisäa iu der Nähe von Hamadan selbst
zu suchen.
pers. näha.
6 ♦
44 Mordlmann , üher die Keilinschriften ziceiter Gattung. II.
Pafalufa v. lufaba.
pafatifapi-<.ynm.-T>.T=m.rT- "I, 61 |
patifa II, 23. 24. 28. 32. 39. 40. 46. 47. 62. \
71. 72. 76. 81. III, 27 > rebelles.
patifapa III, 64 )
patifana II, 18. 27. 31. 35. 43. 83. III, 26. 27. rebellium.
pers. frähajam.
palli ►n-.-m<
pamas v. pat.
pers. patiparg.
Ein Wort von unbekannter Herleitung.
pers. Paraga.
Nach dem persischen Text ein Berg, nach dem susischen eine
Stadt in Persis.
Mordtmann, üher die Keilinschriften zweiter Gattung. II, 45
Locat. Pargijkka I, 1
in Perside.
Pargijkki I, 25. II, 5
als Arier anerkannt, und sie gehören auch gewiss nicht zu ihnen;
sie waren Turanier, aber auch keine reinen Türken oder Tataren,
sondern wie die Susier, d. h. stark mit arischen Elementen ver¬
mischt, so wie umgekehrt die Armenier Arier sind, aber stark
mit turanischen Elementen gemischt. Arsakes lässt sich nach
der susischen Sprache als „gross" erklären; vielleicht ist es
noch einfacher ihn als einen „Sakischen Mann" anzusehen.
pers. aistatä.
pathapis v. thapis.
pers. Patigrabana.
Amm. Marcell. XXIII, G nennt eine Stadt in Medien Patigra
oder Patigran, welche Rawlinson für den in unserer Inschrift
genannten Ort hält, was mir jedoch zweifelhaft ist.
pers. thakatä.
für aniya, und die darauf folgenden Wörter lassen sich weder
lexikalisch noch sachlich als Thiere auslegen,
pugatta .»n»^.-y.^»ff.|
I, 79.
profectus sum, perveni.
in-pugatta ... »^»_ . »yy.-^ .
-ts-lhl 72.
Rabbaka eT-.ET--T. I, 64. 11, 56. 66. III, 45. vinctus est.
pers. bagta.
Vermuthlich mit luba verwandt.
pers. nipis.
pers. martiya.
pers. puthra.
pers. Qakä.
In der persischen Ethnographie die nicht-arischen Völker¬
schaften im Norden des Jaxartes, theilweise wohl auch südwärts
von demselben, in zwei Satrapien abgetheilt, die „Amyrgiscben
Saken" und die „Tigrakhoda-Saken". Eine dritte Klasse von
Saken „qui trans mare habitant", sind, wie sich aus der Reihen¬
folge ergiebt, die Thrakier, welche Identification durch die Laut¬
gesetze der susischen Sprache ganz und gar bestätigt wird. Da¬
gegen sind die Skythen Herodots im südlichen Russland und im
Norden von der Donau in den Inschrilten durch Skudra be¬
zeichnet, ein Name, der mit ^xv&r/g offenbar identisch ist,
und wohl nur noch die susische Personal-Endung ra erhalten hat.
Dass diese Saken nicht sehr anhänglich an ihre Heimat waren,
sondern gern die südlich gelegenen Länder aufsuchten, wissen
wir aus mehreren Thatsachen der beglaubigten Geschichte ; bald
nach der Achämenidenzeit finden wir sie in einem Theile von
Aracbosien und Drangiana, der uoch bis auf den heutigen Tag
nach ihnen benannt ist ; ebenso waren sie bis tief in Kleinasien
Bd. XXIV. 4
50 Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II.
pugna, proelium.
pers. hamaranam.
sarak y.y—i^^y.
I, 12. ^ ^ J
pers. Zarafika.
V .tr^yy.V- ß'^- 4 J
pers. parana.
fargatanika 0. 18
. ., > extensus.
fargatinika XIII. I
pers. anuv.
Bei der Analyse des Textes hahe ich eine doppelte Erklärung
des Wortes gegehen, nämlich die von Norris, der es mit dem
Worte gatanika verglich, und meine eigene gata-va-dak ; gata =
Ja-i, va Affix des Lokativ, und dak Partic. des Verb. Subst.
T.V.-T.T^.-m<.nT.£-Tr.
Bih. E.
pers. Khsatharita.
pers. duvitätarauam.
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 53
unraöglich ist ; die Wurzel wird wohl das Numerale selbst seyn,
und ich glaube, dass dieses gu lautete, wodurch es sich dem
hochdeutschen zwei, zwo am nächsten anschliesst; so wie aus
niku „wir" nikavi „unser" wird, so ist das Derivat von gu
ganz regelmässig gava, welches die Basis unsers Wjortes bildet.
gavasfainna I, 1 etc. j
gavas farra 0. 14. V, 7 > Regum.
gavasinnafa XVII j
pers. khsäyathiya.
sijtis <y».n^/,.»f>.^ff 0. 6. V, 3.
pers. fräbara.
isnisni V, 45 praebeat, pers. dadätuv.
Das erste Wort ist verstümmelt, und ich bin nicht sicher,
dass es wirklich so heisst. Auch ist es graphisch von dem
zweiten verschieden; letzteres übrigens ist sicher,
tige Wort getroffen liabe. Die Stelle ist sehr verstümmelt und
was im Abdruck steht, ist offenbar sehr fehlerhaft.
pers. niyagtä.
pers. nibam.
pers. garana.
gngda T.cf.n^.e-Tf V, 18
Sogdiana.
gugdaspa f. ef.r:^. ffn)f.^< I, 13
pers. gugda.
babyl. 'jianp •jN rTiasMii) naffi (li^) „die lonier, welche Flech¬
ten auf dem Scheitel tragen."
noch ^yj tug das Wort für die wohlbekannten Rossschweife der
früheren osmanischen Beamtenhierarchie. Ich glaube, dass es
gar nicht nothwendig ist aus den Rossschweifen „Flechten" zu
macben, indem man die gewöhnlichen Pferdeschweife auf den
Helmen der Makedonier zur Cbarakterisirung der Nordhellenen
angenommen hat.
pers. Kharaagpäda.
Der Name eines Generals des Darius; im persischen Text
wahrscheinlich versttlmmelt; der heutige Name
pers. aghära.
In den Inschriften von Van kommt dasselhe Wort unter den
Formen taruani und tarani (taluani und talani) häufig vor, jedoch
vermuthlich mehr in der allgemeinen Bedeutung „Soldaten" mi¬
lites. Sonst könnte man auch das türk. ol at, Pferd, >_Ä*AJL3t
„reiten" vergleichen,
die Flexionsform ist gat und nicht nigat, wie so viele andere
Verbalforraen beweisen, z. B. das einfache gat in demjenigen
Verb. Subst., welches als Copula dient, sinnigat von sinni, piru-
gat von piri u. s. w. Diese Betrachtungen führen uns auf eine
Lautbestimmung, welche das Verb. Subst. mit dem bekannten
Verbum nanri reimen lässt, und wir haben in dem Syllabarium
nachzusehen, welche Sylben in der betreffenden Rubrik fehlen.
Wir haben bereits folgende Gruppen mit Sicherheit erkannt :
kan, an, in, un; ferner mit geringerer Sicherheit tan und van;
nan an und für sich ist unzulässig; es bleiben also pan, ran
(lan), gan und zan. Von diesen dürfen wir wohl pan und ran
(lan) als ausser Frage erklären, und es bleiben also nur gan
(san) und zan, allenfalls auch tan und van. Nehmen wir einst¬
weilen s als den allgemeinen Repräsentanten der Zischlaute, so
hätten wir die Auswahl unter folgenden Bestimmnngen:
pers. didiy.
pers. puthra.
tarnasti I, 38 noverant.
Ist wolil nur ein Lehnwort ; Zend tästa, factum ; tatasa, fecit.
pers. anusiyä.
taup £-Ty--£—T II, 13. 38. .55. 61. III, 6. 24. 40 misi.
7 *
60 Mm-dtmann, über die Keilinschriften zweiter GaUung. H.
pers. Tbäigarcis.
Name eines Monats im persischen Kalender von ungewisser
Bedeutung.
pers. asiyava.
Die einzige Form, welche von diesem Zeitwort vorkommt;
ich bin ausser Stande etwas näheres darüber beizubringen.
pers. Thatagus.
pers. pariya.
pers. kära.
7 *
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 61
Tigra ».»f>.»nn.»;Eyy».
ragka v. tit.
Mordlmann, üher die Keilinschrißen zweiter Gattung. II.
pers. gub.
tiri II, 39
dixi.
tirij I, .16. II, 14. 23. 62. III, 41
I
tirinti III, 74. dicis.
tit -!>.'::!.
mendacium.
pers. daruga.
ganz unnütz gewesen wäre, wenn die alten Perser die Wahrheit
mehr geliebt hätten als ihre heutigen Nachkommen,
tu-in-nisgas v. nisgas.
neupersischen Form Ij^^*» (so biess ein Minister zur Zeit des
Sassanidenfürsten Kobad) vermittelt,
pers. hagä.
pers. U(hiy)äma.
Ein Kastell in Armenien, dessen genauere Lage sich nicbt
nachweisen lässt.
Sing. Acc. upa I, 4G. 51. 0. 4. IV, 23. V, 2. 16. 30. 32.
39. 44. 45. 47. IX.
uppa I, 19. III, 67. 87.
upain-ragkimmas III, 70 I
Plur. upifapi I, 43. II, 57. III, 17. 18. 33. 45. 46.
pers. fratama.
PI. 1. p. utta I, 69
uttiut II, 53
Aor. II. Sing. 1. p. uttara IX. XI. XII. XIV. XVII. feci, feceram.
-y> III, 33
-yy<.-^y.,yry.-y;
fecit, fecerat.
III. 30
uttasta ►yy<.-y.fyry.£-yy
0. Ii. V, 5. IX. XII
Futur. Sing. 2. p. uttirti III, 87 facies
Imperat. Sing. 2. p. uttis III, 84. fac
Conjunct. Sing. 2.p. uttainti III, 89 facias
Particip. Fut. uttivara I, 74. II, 51.
III, 10. 14.
facturus, facturi.
uttiniunupa II, 25. 29
pers. paruviyata.
Die Lautverbältnisse des Wortes siud nicht ganz sicher, und
es ist daher unnütz dem Ursprünge des Wortes nachzuspüren.
Bd. XXIV. 5
65 Mordtmann , üher die Keilinschriften zweiter Gattung. II.
Von der Rad. ut, facere, abgeleitet, gerade wie das pers. kära.
pers. fräisayam.
pers. avahanam.
Das susische Wort ist wahrscheinlich von gleicher Abstammung,
wie das persische, nämlich vom Sskrit. ävasana, Wohnung, und
beweist durch seine Form, dass der Uebergang in das neupers.
NjLi» schon verbreitet war, und nicht erst der Vermittlung durch
Va y^y I, 16 etc.
pers. hacä.
vara v. vaga.
Varani XXV.
Varasniijfa f. y;Ef . . . .
I, 13
pers. Uvärazmis.
Die Länder des lieutigen Chanats von Chiva. Die bisher von
Wahl, Burnouf, Oppert und andern Philologen angeführten oder
vorgeschlagenen Ableitungen dieses Namens sind unzulässig.
zulässig, weil das Wort jl^s» gerade wie das griech. (fuyog in
Compositionen nur am Ende des Wortes zulässig ist, und Opperts
Erklärung „Sonnenland" widerspricht ebenfalls den grammatischeu
Regeln der persischen Sprache. „Sonnenland" würde höchstens
varpafata v. varrita.
varris 1, 22 b. 31. 35. 62. 67. II, 65. III, 17. 33. 43. V,
16. 33. cepit, tenuit.
vorij y£T.<.-m<.n=n
^^^jLj denken, und wenn man statt varrita vallita liest, so wäre
am Ende auch noch oAos alles zu vergleichen,
pers. pagäva;
davon abzuleiten
pers. thadaya.
89—90. Intaphernes.
pers. Vindafrä und Vindafrana; pehlevi t uKn (Vidafrasi).
pers. Vayagpära.
Vater des Intaphernes, eines der Mitverschwornen des Darius.
►-T-Tr-^-^-TB^
omnilinguium.
viggatanagpana ^r— .r^TT • V •£'"TT.
-rT.:r<TT.^.-"^T V, 8
<E-.=TrT "> 39 p-
3. p. vitgini II, 89 eat.
PI. 2. „ Vitas II, 14. 62. III, 62 ite.
Vgl. das türk. siX.**^.
Vivana T .<E- • T^T . --T HI, 21. 22. 24. 27. 32.
pers. Viväna.
Name eines persischen Generals,
vogaij I, 46. 51. restitui; I, 63. II, 74. 81. Bih. L. 10. misi
vogas II, 65. misit.
vogak I, 64. II, 55. missus est.
pers. duvaraya.
zij rTTT.r=^T'r
zispiTT.ETTT.^r'TT.^T-.r^'TT i,
I
Mordtmann, über die Keüinschriften zweiter Gattung. II.
zigga EnT.C^TT-V
Der Stamm ist zom oder zov , und vergleicht sich ungezwun¬
zu cff.jr Bih. L. 5.
I
Mordtmann, über die Keilinschriften zweiter Gattung. II. 73
kurd. aa, armen, /as, gr. iyai, lat. ego, deutsch ich, holl. ik,
Schlussbemerknngen.
hatten nichts mit diesen Dingen zu thun ; dagegen waren die Achä¬
meniden das Icönigliche Geschlecht, d. h. ihnen war die Regierung
und Verwaltung des Staates zugewiesen; ob sie diese Attribute durch
den Volkswillen (suffrage universel) oder durch das Recht des Stärkern
L^JUIJ wie der Araber sagt (Le premier qui fut roi fut un
Soldat heureux übersetzt es Voltaire), oder durch göttliches Recht
der Legitimität erhielten, ist einstweilen gleichgültig, genug die
Attribute der Achämeniden und der Magier waren genau abgegrenzt.
Daher verstehen wir es sofort, wenn Darius mit aller moralischen
Indignation sich über den Magier Gomata ausdrückt, der, seine
Herkunft verläugnend, sich für einen Achämeniden ausgiebt und sich
der Privilegien der Achämeniden bemächtigt; wir verstehen es, wenn
der Achämenide Darius, der nicht ohne Ursache dem Reiche seinen
Stammbaum vorlegt, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln
den Magier Gomata in seine Schranken zurückzuweisen sucht uud
ihn schliesslich zum Tode führt.
Aber der Achämenide Darius hatte ebensowenig ein Recbt sich
in Cultusangelegenheiten zu mengen; das war Sache der Magier,
und er würde sich also derselben Usurpation schuldig gemacht haben
wie Gomata. Eine solche Inconsequenz war dem Darius gar nicht
zuzutrauen; in dem ganzen Monument, in jeder Zeile, in jedem
Worte zeigt er sieh als einen Mann, der klar wusste, was er wollte
und was er nicbt wollte, als einen Mann, der das, was er als
Eecht erkannt hatte, rücksichtslos anstrebte und ausführte, ohne
nach rechts und links zu schauen.
S *
76 Mordtmann, über die Keilinschriflen zweiter Gattung. II.
ilir Local angewiesen, es kann aber nicht schaden noch einmal alle
Gründe zu erörtern, welche mich zu diesem Resultate führten.
Noch ehe man im Stande war diese Inschriften zu lesen, hatte schon
Grotefend rait der ihm eigenen geometrischen und logischen Klar¬
heit aus einzelnen Momenten erkannt, dass die Sprache weder arisch
noch seraitisch sey, und dass sie einem turanischen Stamme ange¬
höre. Bis auf Ilawlinson begnügte man sich mit dem Namen
„medisch", und solange man überhaupt nicbt wusste, was für einen
Charakter die Sprache hatte, war es auch im Grunde richtig, dass
man sie mit einer Sprache verglich, deren Charakter eben so un¬
bekannt war. Jetzt aber reicht dieser Name nicht mehr aus, denn
einerseits dürfte es doch wohl jetzl als erwiesen anzusehen seyu,
dass das Medische eine rein arische Sprache war, und dass wir in
dem heutigen Kurdischen die Reste der alten medischen Sprache
haben ; andererseits aber ist die Sprache unserer Inschriflen viel zu
schwach mit arischen Elementen gemengt, um ihr diesen Namen
noch länger zu lassen.
Seit Rawlinson ist es auch Gebrauch geworden diese Sprache
skythisch zu nennen; auch Norris und Opjiert haben diese Be¬
nennung beibehalten, und auch dagegen wäre nicbts einzuwenden,
da wir von der alten skythischen Sprache womöglich noch weniger
■wissen als von der medisi;hen. Ich kann raich aber nicht ent¬
bot scbon einen Grund dar, die Spraclie der Landsebaft Susiana zu¬
zuweisen, wofür sich aber noch mehrere Gründe ergeben; denn
zweitens wird der Name Susiana in unsern Inschriften niemals trans¬
scribirt, sondern durch Afarti (Afardi, Aparti oder Apardi) ausge¬
drückt, woraus sich sehliessen lässt, dass die Nation, welche diese
Sprache redete, mit Susiana zum mindesten sehr bekannt war; —
drittens, die Achämeniden brachten einen grossen Theil des Jahres
in Susiana zu; — viertens, die wenigen Inschriften, welche in
Susa auf Ziegeln gefunden sind, gehören ebenfalls, soweit sich aus
den verwirrten und verwitterten Zügen erkennen lässt, derselben
Sprache an.
Ist diese Thatsache einmal festgestellt, so erhebt sich unmittel¬
bar die Frage: auf welchem Wege gelangten die turanischen Ele¬
mente nach Chuzistan? Die Erörterung dieser Frage führt zu den
interessantesten Untersuchungen ; leider bin ich nicht in der Lage
diese Untersuchungen nach allen Seiten hin zu erschöpfen, was mich
jedoch nicht abhalten soll wenigstens theilweise einige Andeutungen
zu geben, welche von besser Befähigten weiter ausgeführt werden
können. Zuvor aber erlaube ich mir noch eine kleine Neben-
Digression.
Es ist wohl als Thatsache anzunehmen, dass die Zigeuner aus
Indien zu einer Zeit auswanderten, wo dass arische Element die
dravidischen Stämme Indiens noch nicht völlig bewältigt hatten, und
dass die Zigeuner einem Dravidenstamm angehören, der schon die
arischen Einwirkungen verspürt hatte. Gegen die Mitte des fünften
Jahrhunderts n. Ch. G. waren sie in Susiana, iu der Mitte des
neunten Jahrhunderts iu Kappadokien und Galatien. In ihrer Sprache
finden sich neben den arischen Elementen, welche den Hauptbe¬
standtheil bilden, eine Menge Elemente, welche wohl dravidisch
sind, und zwar sind dies vornehmlich Wörter, welche abstracte
Begriffe, namentlich religiöse Ideen ausdrücken. Auch in unsern
susischen Inschriften lassen sich Aehnlichkeiten mit der Zigeuner¬
sprache nachweisen, jedoch reicht das vorhandene Material nicht
aus um diese Untersuchung weiter zu fördern, und ich begnüge
mich daher mit dieser Andeutung, indem ich zu meinem Haupt¬
gegenstande zurückkehre.
Es wäre nun denkbar, dass die turanischen d. h. türkisch-tata¬
rischen und finnisch-ugrischen Elemente direet von Indien aus nach
Susiana gelangt wären, und dann wären es also drävidische Ele¬
mente. In wie weit diese Hypothese Wahrscheinlichkeit hat, ver¬
mag ich jedoch nicht anzugeben, da mir an meinem Wohnorte über
die dravidischen Sprachen nichts zu Gebote steht. Ich muss also
meine Untersuchung in dieser Richtung ganz bei Seite liegen lassen.
Die Saken bewohnten nördlich von Persien diejenigen Länder,
welche zu allen Zeiteu Turkistan hiessen; der Name Türken
kommt schon in den Klassikern vereinzelt vor, bei den Byzantinern
vor Muhammed häufiger, und sobald die Araber den Oxus über-
Mordtmann, über die Keilinschriflen zweiter Gattung. II. 79
\ I
zog nach dem Lande Babylon am Tigris (?) und nahm das Land
Babylon mit Waffengewalt ein; darauf zog es nach dem Lande
Baruatania, mit Hülfe der Anaitis. — Bagriduris spricht: Hierauf
wurden 3 Tempel verbrannt; dann liess ich 23 Städte zerstören;
ich liess die Tempel niederreissen, ich zerstörte die Städte; ich
begab mich in das Land, wo ich alle Männer und Frauen gefangen
nahm; ich liess 8135 Männer umbringen, ich erbeutete 25000
Frauen, 6000 Kinder, 2500 Pferde, 12300 Ocbsen, 32100 Schafe.
Von den Soldaten, die in meine Hände fielen, liess ich diejenigen
(welche die Sprache meines Landes redeten?) meinem Heere ein¬
verleiben. Das Heer zog von diesem Lande nach dem Lande Dakin,
wo die Stadt Idia, Residenz des Königs Abia, verbrannt wurde; —
ferner wurde die Stadt Sarui, Residenz des Königs Satua, ver¬
brannt; — auch die Stadt Sabia, Residenz des Fürsten Visadai,
wurde verbrannt. Hierauf ergab sich der König der Stadt Buinivina,
Oberhaupt der Buras, auf Gnade und Ungnade. Bagriduris zerstörte
4 Tempel in diesem Lande ; ich erbeutete alle Männer und Frauen,
3500 Männer, 15000 Frauen, 4000 Kinder, 8525 Ochsen, 18000
Schafe. Hierauf zerstörte das Heer 11 Tempel in dem Lande
Urmia, ich nahm alle Männer und Frauen gefangen; 1100 Männer
wurden niedergemetzelt, 6500 Frauen, 2000 Kinder, 2538 Ocbsen,
8000 Schafe wurden erbeutet. — Bagriduris spricht: Bei der Er¬
oberung dieser drei Länder machte ich folgende Beute: 12735
Männer getödtet, 46500 Frauen, 12000 Kinder, 2500 Pferde,
23362 Ochsen, 52100 Schafe erbeutet. Bagriduris, Sohn Argistis,
hat für alles dieses der Anaitis Opfer dargebracht."
Genug an dieser Probe, um zu zeigen, welche Thaten der
Fels von Van der Nachwelt verkündigt, und gegen welche die Thaten
von Nebukadnezar, Kyrus, Kambyses, Darius, Xerxes, Artaxerxes
u. s. w. nur harmlose Kinderspiele waren. Ezechiel aber, der
Zeuge, der Zeitgenosse dieser Begebenheiten, mochte wohl nichts
Gutes von diesen Unholden erwarten, und seine Schilderung stimmt
mit den Selbstgeständnissen des Minuas, Argistis und Bagriduris
so schön überein, dass ich keinen Anstand nehme in dem Magog
die Armenier wieder zu erkennen.
Aber bisher galt Thogarma als Repräsentant der Armenier,
und die Identification ist auch meines Wissens nirgends angefochten
worden. Ja noch mebr, die Armenier selbst acceptirten sie, und
in dem hebräischen Wörterbuch von Gesenius wird sogar diese
armenische Sage als Beweis für die Richtigkeit der Identificirung
angeführt. Aber das ist ein Cirkelschluss ; ehe die Armenier Christen
wurden, wussten sie nichts von Thogarma oder Thorgom, und ihr
Land und ihre Nation hatte alle möglichen Benennungen, aber von
Thogarma und Thorgom findet sich nirgends eine Spur. Bei Persern,
Susiern und Griechen hiess es Armenia (Arminia); in Ninive und
Babylon Urarti, Urasda ; in Van selbst in den ältesten Zeiten Mair
d. h. Medien, später Biaima (Biaiva).
Bd. XXIV. 6
Mordlmann, iiber die Keilinschri/ten zweiter Gattung. 11.
hur
, . ) coecus «
Kojr 1
Ku^ und Chuz, ffiis und jy=>, für dasselbe halten; die jetzt in
Persien herrschende Katscharen-Dynastie wird von den Aegyptern
jl^iül El-Guz genannt und mit dem alttürkischeu Stamm der Oguzen
in Verbindung gebracht, und Katsch-ar, nach susischer Grammatik,
ist ein Mann von Katsch; in Aegypten bedeutet Katschar eineu
Zigeuuer.
85
Voo
Th. Mideke.
§ 1.
Erst dureh das Epoche machende Werk des Grafen de Vogä6:
„Syrie centrale. Inseriptions s6mitiques. Paris 1868" ist eine
eingehende Untersuchung der aramäischen Mundart Palmyra's möglich
geworden. Freilich können wir auch jetzt noch kein vollstÄndiges
Bild von dem grammatischen Bau und dem Wortschatz derselben
bekommen ; denn, abgesehen von den bekannten Eigenthümlichkeiten
der semitischen Schreibweise, die eine genauere Erkenntniss des
Vocalismus und andrer Feinheiten der Sprache verhindern, bieten
uns die meist kurzen, in wiederkehrenden Formeln abgefassten und
zum grossen Theil aus Eigennamen bestehenden Inschriften immer¬
hin nur ein beschränktes Material, und auch eine reiche Vermehrung
derselben durch Ausgrabungen würde dem Linguisten kaum dieselbe
Ausbeute geben wie etwa ein Stück aus einer Chronik oder einige
Lieder: aber doch sind wir jetzt im Stande, manches Einzelne zu
erkennen und die Stellung des Palmyrenischen zu den sonst bekann¬
ten aramäischen Dialecten einigermaassen zu bestimmen. Ich gedenke
nun hier die orthographischen und sprachlichen Eigenthümlichkei¬
ten der Inschriften zu schildern. Eine gleichmässige Darstellung
des Sprachbaus erlaubt natürlich die Dürftigkeit des Materials nicht,
am wenigsten rücksichtlich der Syntax. Einige syntactische Be¬
merkungen werde ich gelegentlich bei der Formenlehre geben.
Nebenbei will ich die der palmyrenischen ganz nahe stehende Sprache
der gleichfalls von de Vogü6 veröffentlichten nabatäischen Inschriften
berücksichtigen.
Die Entzifferung der Inschriften macht bekanntlich im Ganzen
und Grossen keine besonderen Schwierigkeiten ; im Einzelnen bleibt
aber noch gar Manches dunkel, und zwar nicht bloss bei solchen,
die stark verstümmelt sind oder von denen uns uoch nicht voll¬
ständig treue Abbildungen vorzuliegen scheinen wie 3 und 95, son¬
dern auch in gut erhaltenen und durchaus zuverlässig abgezeichneten