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URARTU

Um 860 v. Chr. einte Sardur I. die churritischen Frstentmer, die nach der Zerstrung des Mitanni-Reiches (Mitte 14. Jh. v. Chr.) um den Van-See im heutigen Armenien entstanden waren. In der Folge stndige kriegerische Auseinandersetzungen mit Assyrien. Immer wieder brachten die Knige Ispuini und Menua (828-785) die nrdlichen Vasallen Assyriens zum Abfall. Argisti I. (785-53) erweiterte das urartische Herrschaftsgebiet im Norden bis Georgien und im Sdwesten bis Aleppo. Sein Nachfolger Sardur II. verlor allerdings Syrien an Tiglatpileser III. von Assyrien (739 v. Chr.). Gleichzeitig begannen die Kimmerier von Norden her Urartu zu bedrngen. Dadurch gelang es Sargon II. von Assyrien, 714 v. Chr. die Hauptstadt von Urartu, Tuschpa, zu erobern; Knig Rusa I. endete durch Selbstmord. Sein Nachfolger Argisti II. erlitt 707 v. Chr. eine schwere Niederlage gegen die Kimmerier. Erst als diese weiter nach Westen zogen, konnte Sardur III. (646-10) noch einmal die Macht Urartus nach Syrien hin ausdehnen; er war wieder Herr von Aleppo. Sein Nachfolger Rusa III. (610-585) allerdings erlag den Medern. Von der Kultur Urartus wissen wir wenig: Die in Keilschrift in einer dem Churritischen verwandte Sprache geschriebenen Knigsinschriften sprechen von groen Befestigungsanlagen, Kanalbauten und Stdten. Die Tempel besaen Pfeiler und ein Giebeldach und waren sehr sorgfltig aus groen Quadern errichtet. Berhmt sind die Erzeugnisse der urartischen Metalltechnik, deren Formen und Motive nicht nur nach Assyrien, sondern auch bis nach Griechenland hin gewirkt haben. Dem Staatswesen stand der von Gouverneuren untersttzte Knig vor. ber die Organisation des Heeres ist nur bekannt, dass es aus kleinen (wohl adeligen) Streitwagenverbnden, einer sehr effektiven Kavallerie (urartische Pferde und Ausbilder waren selbst in Assyrien sehr begehrt) sowie Infanterieverbnden, die das Gros der Armee ausgemacht haben drften, bestand.

Literatur Wartke, R.-B., Urartu. Das Reich am Ararat (Verlag Philipp von Zabern 1993) Stillman, N. u. Tallis, N., Armies of the Ancient Near East (Wargames Research Group Publications 1984) Born, H. u. Seidl, U., Schutzwaffen aus Assyrien und Urartu (Slg. A. Guttmann Bd. IV, Verlag Philipp von Zabern 1995)

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