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Jean Jacques Rousseau Er hat nie eine schule besucht, von einer Uni gar nicht zu reden.

Er
war ein vollständiger autodidakt

War ein Aussteiger, ein Außenseiter,und er war einer der radikalsten Kritiker von Fortschritt,
Zivilisation, Gesellschaft, Konvensionen und Vernunft.

War erster seiner Zeit, der den Finger auf die Wunden legte, die die Moderne verursacht hatte.

War der Denker des Gegeteils. Er wiedersprach ziemlich allem, was seine Zeitgenossen für
wahr und richtig hielten und bewegte sich sein ganzes Leben gegen den Strom.

Die meiste Zeit seines Lebens war er auf Wanderschaft oder auf der Flucht. Mal wurde er von
der Kirche, mal von Regierungen verschiedenen nationen gejagt.

In seinem Leben hat er 12 verschiede Berufe ausgeübt,


Er Musiklehrer, Erzieher, Dienstbote, Rechtsanwaltsgehilfe, Notenkopierer, Operschreiber,
Komponist, Philosoph, Künstler, Dramaturg und kritisierte Philosophie, Kunst und Theater als
eine bloße Ablenkung und Verblendung.

Mal schreibt er ein neues numerisches Notensystem, das sich allerdings nie durchsetzte, mal
philosophische Bücher, die Furore, Lärm machten, mal Romance, ein andermal Opern und
Theaterstücke , die durchaus gespielt und wahrgenommen wurden.

Sein Werk hat bis heute nichts an Aktualität und Gültigkeit verloren und ist ein Stein des
Anstoßes.
Er hat die Französische Revolution nicht mehr erlebt, aber er hat sie ganz wesentlich mit
seiner Kritik an jegliche Form von Unterdrückung und mit seiner politischen Forderung nach
Demokratie und Gleichheit initiiert.

Mit einem Wort er hat das ganze Europa in Unruhe versetzt und die Entwicklung Europas
wäre ohne diesen exzentrischen Querdenker ganz sicher eine andere gewesen.
Insofern ist der Rousseau so etwas wie eine permanente Korrektur unserer selbst, eine
Kontrolle von innen.

Einmal las er die Zeitung „Mercure de France“ und fand drin ein Preisauschreiben der
Akademie von Dijon. Die Zeitungsleser wurden aufgefordert, die folgende Preisfrage zu
beantworten: „Geht es mit dem Fortschritt der Wissenschaften und der Künste auch eine
Verbesserung der Moral und der Sitten einher?“
Natürlich hat die Akademie menge Antworten mit einem klaren „Ja“ bekommen , aber der
Rousseau kam als einziger zu einem gegenteiligen Ergebnis.
Interessant ist, wie der Rousseau zu diesem Ergebnis gekommen ist, er schreibt in einem Brief an einen Freund sein Erlebnis: “Aufeinmal
fühle ich, das mein Geist von tausend Lichtern geblendet wird. Ein heftiges Herzkklofen beklemmt mich, hebt meine Brust empor, da ich
gehend nicht atmen kann, lasse ich mich am Fuß eines Baumes am Weg hinsinken. Ach, mein Freund, wenn ich jemals alles was ich unter
diesem Baum gesehen und empfunden habe, hätte niedergeschrieben können, mit welcher Deutlichkeit hätte ich alle Widersprüche des
gesellschaftlichen Systems gezeigt, mit welcher Kraft hätte ich alle Missbräuche unserer Einrichtungen dargestellt, mit welcher Einfachheit
hätte ich gezeigt, dass der Mensch von Natur gut ist, und dass es lediglich von ihren Einrichtungen herrührt, wenn die Menschen böse
werden.“
In seinem Aufsatz an die Akademie schrieb er, ...“unsere Seelen sind in dem Maße verdorben,
in dem unsere Wissenschaften und unsere Künste vollkommener geworden sind...und...
dass der Mensch von Natur aus gut ist,böse würde erst durch die Gesellschaft und die
Zivilisation, die nicht führt, wie alle glauben, von der Wildheit zur Zivilisation und von der
Barbarei zu Gesetz und Moral, sondern umgekehrt von der ursprünglichen einfachen
Schönheit zu Verfall und Dekadenz.“

Mit dieser provokativen These gewann Rousseau das Preisgeld und sein Essay wurde als
Buch gedruckt und er selbst mit einem Mal in ganz Europa berühmt.

Ab jetzt ist der Rousseau ein der radikaler Kritiker von Fortschritt, Zivilisation, Gesellschaft,
Konvensionen und Vernunft, ein Aussteiger, ein Außenseiter
Aufklärungsphoilosoph und Aufklärungskritiker in einem.

War der erste seiner Zeit, der den Finger auf die Wunden legte, die die Moderne verursacht
hatte.

Der erste der den Kampf gegen die Selbstentfremdung des Menschen durch die moderne
Zivilisation führte, der die Zivilisation insgesamt für einen Irrweg erklärte.

Sein Model: die Natur ist das positive, die Kultur ist das negative, der Sündenfall geschieht
dadurch, dass sich der Mensch vergesellschaftet hat. Er erkennt dieses Model in allen
früheren Kulturen , betrachtet Ägypten, Griechland, Rom. Aufstieg und Niedergang von
Kulturen und Imperien weisen nach Rousseau stehts unübersehbare paralleren auf. .
Niergends sieht er geschichtliche Entwicklung, nur große Wiederholung von Kultur zu Kultur,
von Epoche zu Epoche. Der Aufstieg beruht auf einfacher Lebensführung, einfacher
Denkweise, kriegerischer Tugend, während der Verfall automatisch mit der Verfeinerung von
Kunst und Wissenschaft und Verdorbenheit von Sitten verbunden ist.
Nach diesem Anfangserfolg beteilgte sich der junge Rousseau gleich noch an einem zweiten
Preisausschreiben.
Diesmal beantwortete er die Frage:
„Welches ist der Ursprung der Ungleichkeit unter den Menschen?

Rousseau kommt wieder mit einer kritischen These, dass die Ungleichkeit nur eine Folge der
Zivilisation sei .
Er bearbeitet dieses Thema weiter in senem Buch: „Abhandlung über den Ursprung und
die Grundlagen der Entstehung der Ungleichheit unter den Menschen.“

Hier kommen wir zur Rousseaus Kerngedanke:


. Ursprünglich, also zum Beginn der Menschheitsgeschichte, seien alle Menschen noch gleich
gewesen und die Früchte der Erde hätten allen gemeinsam gehört.
Damals existiert kein Eigentum, keine Paläste, Hütten und dementsprechend auch keine
Reichen und Armen.
Naturzustand – idealer zustand in dem der Mensch ausgeglichen ist, in dem er gut ist, es besteht ein
Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen und Wünschen und dieser Naturzustand begründet die Freiheit und
Gleichheit aller Menschen. Der Mensch befindet sich in einem Zustand der Selbstliebe und er ist von Natur aus
gut und mit sich zufrieden , und das ganze gleich von der geburt an und nicht von gewissen Alter.
Der Mensch fokkusiert sich nich auf die Zukunft, lebt in der Gegenwart.
Der Mensch im Naturzustand besitz sein Naturrecht ist angeboren, jeder Mensch hat
Naturrecht von Geburt an und verliert es auch niemals. Dieses Recht steht über dem
Positivemrecht, also über dm Recht was inGesetzen steht

Naturzustand – vorgesellschaftlicher Zustand des Menschen, der de facto nie existiert hat, nicht existiert, niemals existieren
wird. Nur reines Gedankenkonstrukt eines Naturzustandes- zeichnet der Rousseau die Entwicklung des Menschen vom Naturwesen zu
Gesellschaftswesen in sich spannungsreichen Vorgang.
Der Mensch mit allen seinen Eigenschaften, die ihn zu Mensch machen, die er aber nicht von Natur aus besitz,
sondern erst in Kultur und Gesellschaft entwickeln muss.: aufrechter Gang, Sprache, Vernunft, Moralität,
Gefühle, Liebe, Vertrauen...
Durch seine Kultivierung kommt auch seine Böse. Der Mensch hat seine Eigenschaften entwickelt und damit
auch auch ihres Missbrauchs. Die Sprache kann Literatur errschafen aber auch Lüge.

Menschwerdung selbst ist ein Prozess der Entfremdung des Menschen. Der Prozess, der
Vorggang einerseits ist notwendig zur Überwindung der Tierheit, anderseits bedroht sie den
Einklang, die Einheit der Naturlichkeit des Menchen.

Im Naturzustand (ursprünglicher Zustand) waren die Menschen frei, sie waren Jäger und
Sammler und suchten die Nahrung durch die Urwälder.
Durch die Jagd, das Wegrennen vor wilden Tieren, und durch das Leben unter freiem Himmel
wurden die Urmenschen auch körperlich kräftig, immun. Im Gegesatz zu heute waren die
Menschen im Naturzustand durchtrainiert, muskulös und kannten keine
Wohlstandkrankheiten.
Für R.heisst das auch, dass im Naturzustand kannte der Mensch keine Krankheiten, nur
Wunden und Alter und dass in der Geschichte der zivilisierte Gesellschaft zugleich die
Gesichte der menschlichen Krankheiten liegen müsste.
Der Mensch im Naturzustand dominiert dem modernen Mensch nicht nur körperlich, sondern
auch charakterlich.
Die wilde Menschen zogen als Einzelgänger durch den Wald und machten sich über ihr
Aussehen keinerlei Gedanken. Sie hatten nicht die mindeste Kenntnis von dem Mein und
Dein, besitzten eine gesunde Selbstliebe, die sogennante „Amour de soi“, aber verfügten
auch über des natürlichen Mitgefühls.
So Rousseau: “ Der ihm angeborene Widerwille, seines gleichen leiden zu sehen, mäßigt den
Eifer für sein eigenes Wohlsein.“

Also in diesem Naturzustand besitzen die Menschen schon eine erste angeborene nützliche
Tugend: Das Mitleid.
Und die natürliche Balance zwischen dem Mitgefühl und Eigenliebe (Amour de Soi) geht
aber im Laufe des Zivilisationsprozess , Menschwerdungsprozess mehr und mehr verloren.
Wie denn?
Das Leben in den Städten lässt die egoistische Selbstsucht, sogenannte „amour propre“ an die
Stelle der „ amour de soi“ der gesunde Eigenliebe treten. Der wilde Mensch ist nur über um
sein Überleben besorgt, der Bürger der Großstadt aber ist gerade dann , wenn er alles, was er
zum Leben braucht, im Überflüss hat. Er vergleicht sich ständig mit den anderen und will
mehr haben als diese. So wird er geldgierig, neidisch, erhsüchtig.
Und wie hat es damals zwischen dem Mann und Frau ausgeschaut.?
Im Naturzustand kannten die Menschen die Ehe nicht. Sie kannten keine Wörter, keine Sprache. Stattdessen herrschte freie Parntnerwahl und
sexuelle Promiskuität.Rousseau verweist auf eine große Unabhängigkeit. Längere Beziehungen waren eher unnatütlich, da die sexuelle Lust
nicht so lange anhielt und die Menschen kein Unterschied kannten zwischen Sex und Liebe, Affäre und Ehe.
„Ist die Lust gestillt, hat weder der Mann diese Frau noch die Frau diesen Mann mehr nötig. Der eine geht dahin, der andere dorthin und es
scheinticht, dass sie sich in neuen Monaten entsinnen werden, dass sie sich einst gekannt haben .“
Für Rousseau ist die eherliche Liebe eine Konstruktion der Zivilisation, etwas Gemachtes, eine Erfindung der Frauen um die Männer zu
kontrollieren und beherrschen.
Der wilde Mann kannte keine Schönheitsideale, „er gehorcht allein sein Temperament, das er von Natur aus empfangen hat, aber nicht dem
Geschmack. Eine jede Frau muss ihn gut genug sein.“
Durch die Bewölkerungszunahme geschah es, dass sich die wilde Menschen häufiger
begegnet haben und sich schließlich in Grupppen zusammengeschlossen haben.
So sind die Sprache, später Nachdenklichkeit und Philosophie entstanden.
Rousseau sieht dies, als einen Verfall, einen Verlust an den Instinkten und sag dazu: „Scheue ich nicht, zu behaupten, dass das Nachdenken
ein widernatürliches Zustand ist und ein Mensch , der sich in Betrachtung vertieft, ein aus der Art geschlagenes Tier sei.“
Die Sozialisierung war nicht mehr aufzuhalten und führte dazu, dass der schöne Wilde aus
den Wäldern heraustrat und mit anderen zusammen die erste Siedlung gründet hat, und
damals mag schon der erste Streit um die größte und schönste Hütte entstanden sein.

Warum? Wenn sie als Einzelgänger viel glücklicher waren als in einem Stamm.
Rousseau kommt mit einer interessanten Antwort.
Mensch besitzt einen natürlichen Trieb, eine Fähigkeit, sich zu vervollkommen, zu
perfektionieren.
Der Mensch versuchte sein Leben , seinen Altag komfortabler zu machen. Dieser Drang hat
den Menschen aus den Wälder in die Siedlung getrieben.

Der nächste Schritt in Richtung Zivilisation war die Einfürung des Ackerbaus und der
Viehzucht. Nach dem Rousseau ist es wieder die Bequemlichkeit, die die Menchen verführte,
den Naturzustand zu verlassen.
Niemand musste mehr in den Wald die wilde Tieren jagen und auf das Jagdglück hoffen, die
Menschen haben direkt vor der Haustüre die Früchte gepflanzt, die Felder bebaut und das
Vieh in Koppeln gezüchtet. Doch diese Bequemlichkeit hatte einen hohen Preis, .. oder
mehrere...

Diese Landwirtschaft hat regelmäßige Arbeit mit sich gebracht. Und da kommt zu einer
Zerstörung der Freiheit und Gleichheit, weil jemand musste da der besitzender Bauer sein
und jemand anderer besitzloser Landarbeiter. Auf einmal waren da Leute mit mehr Respekt
und mit wenig Respekt.
Im Naturzustand war eine solche Rangordung noch unmöglich, da die Jäger und Sammler
allein durch die Wälder streifen.
Alles „Mein und Dein“ entfaltete sich erst mit dem Ackerbau.

Die Besiedelung von Land durch die ersten Bauern verurteilt der Rousseau als den fatalsten
Augenblick der Menschheitsgeschichte. Seine Beschreibung der Entstehung des Eigentums
wird bis heute viel zitiert: “ Der erste , welcher ein Stück Landes umzäunte, sich in den Sinn
kommen ließ, zu sagen, dieseist mein und entfältige Leute antraf, die es ihm glaubten, der war
der wahre Stifter der bürgerlichen Gesellschaft. Wieviel Laster, Wieviel Krieg, Wieviel Mord,
Elend und Gräuel hätte einer nicht verhüten können, der die Pfähle ausgerissen, den Graben
verschuttet und seinen Mitmenschen zugerufen hätte :“ Glaubt diesem Betrüger nicht, ihr
seid verloren, wenn ihr vergesst, dass die Früchte euch allen, der Boden aber niemandem
gehört.“

Die Entstehung und Einführung des Eigentums spaltete die Menscheit in Klassen, in Arme
und Reiche, Besitzer und Habenichtse, damit begann für einige wenige Menschen der Luxus,
für viele aber die Unterdrückung. Jeder wollte das größte Haus, den schönsten Landsitz. Es
begann ein Wettbewerb, der keine Grenze kennt. Seit es Eigentum gibt, so Rousseau,
versuchten alle „ihr Glück auf Kosten anderer„ zu machen.
Im Naturzustand konnte es all das nicht geben, da der edle Wilde Reichtum weder kannte noch begehrte.
„ Seine Begierden gehen nicht weiter als seine physischen Bedürfnisse. Nahrung, Frau, Schlaf sind alle Güter , die er in der Welt kennt und
alle Übel, die er fürchtet sind Schmerz und Hunger.“

Das Zusammenleben brachte ein weiters Problem mit sich. Die Leute treffen sich , feiern
gemeinsame Feste. Aber das, laut Rousseau hatte fatale Folgen:
„ Man fing an, sich vor den Hütten, oder um einen Baum zu versammeln. Ein jeder bemerkte
alle anderen und hatte Lust, wiederum von ihnen bemerkt zu werden. Die öffentliche
Hochachtung erlangte einen Wert. Wer am besten singen, tanzen konnte, der Schönste, der
Stärkste, der Geschickteste wurde am meisten bemerkt.
Dieses war der erste Schritt zur Ungleichkeit und zu gleich der erste Schritt zum Laster.“
Mit der Bewunderung bezahlt der Mensch den Verlust der Natürlichkeit.

Durch Gesang, Sprache entstanden Redewendungen, gutes Benehmen. Auf einmal begannen
die Menschen „danke „ und „bitte“ zu sagen, sich mit Titeln anzusprechen, was dem Mensch
im Naturstand völlig fremd war. Alles war frei, spontan und jeder folgte nur seinem eigenen
Temperament. Doch, so Rousseau, diese wunderbare Einzigartigkeit der Menschen ist
duch die Kultur völlig verloren gegangen: „ Heutzutage, herrscht in unseren Sitten eine
niedrige und betrügerische Einförmigkeit,und alle Gemüter scheinen nach einem Muster
gebildet zu sein: immer fordert die Höflichkeit und gebietet der Anstand, immer folgt man
angenommenen Gebräuchen und niemals seinen eigenen Sinne.“

Die totale Anpassung der Menschen an die Konventionen führt zu einem wachsenden
Identitätsverlust. Die Menschen verstellen sich mehr und mehr und vermuten diese
Verstellung mit Recht auch beim anderen:
“Man wagt sich nicht mehr zu zeigen wie man ist. Und unter diesem beständigen Zwang
handeln alle Menschen. Man weiß also niemals recht, mit wem es zu tun hat.“
„Der Mensch lebt nur in der Meinungen , die andere von ihm haben. Selbst die Empfidung
seines Daseins nimmt er nur aus ihrem Urteil.“
Jeder Mensch will in den Augen der anderen gut stehen, verhält er sich nur so, wie er glaubt,
dass er den anderen am meisten gefallen kann.

Weiter nach dem Rousseau haben die erste Grundbesitzer viele Sorgen gehabt. Sie fürchten,
dass ein Stärker kommt und nimmt Ihnen ihre Ernte oder sie aus dem Besitz vertreibt. Die
Notleidende und Hungernde taten sich bisweilen zusammen.
Die Reiche waren allein gegen viele.
Und was machen die Reichen? Sie kommen mit der Ideen, wir gründen die Staaten. Und in
einem Staat sind Gesetze, Richter, Polizei und sie übernehmen diese gefährliche Arbeit. Die
Reichen mussten nicht mehr ihr Grundstück allein verteidigen. Da die Menschen in der Zeit der
Staatengründungen noch sehr naiv waren, glaubten sie den Versprechungen der Reichen und stimmen zu. Es entstanden eine Reihe größerer
und kleinerer Staaten. Damit, so Rouseau , war die Landnahme legalisiert und die Armen ein für alle Male enteignet.
Das Eigentum hält Rousseau für eine gewaltsame betrügerische Aneignung. Da die Erde von
Natur aus allen gehört, ist jede Landnahme Unrecht.
Mit den Staatengründungen und der Einsetzung von Polizeibeamten, Richten war es vorbei mit der ursprünglichen Freiheit und Gleichheit.
Die Zivilisation hat den wilden Mensch nach und nach durch Ackerbau, Eigentum, Sprache,
Ehe, Staat versklavt. Selbst diejenige , die an der Spitze des Staates stehen und hohen
Ansehen genießen, sind nach Rousseau nur bedauernswerte Exemplare einer
degenerierten Spiezies.

Der Naturzustand ist unwiederbringlich verloren


Rousseaus philosophischer Kerngedanke ist damit ausgesprochen. Der Mensch ist von Natur
aus gut, duch die Zivilisation wird er erst böse. Von Natur aus ist er gesund, instinktsicher und
moralisch.
Der wilde Mensch fühlt nur seine wahren Bedürfnisse Nahrung, Frau, Schlaf, dagegen der
selbstsüchtige „Bourgeois“ ist unfähig seine wahren Bedürferniss überhaut noch zu
erkennen.
Das von Rousseau verwendete Wort „Bourgeois“ heißt „Bürger“ hat aber zu dem Citoyen
einen üblen Beigeschmack. Der „Bourgeois“ lebt in den Augen der Anderen, ruht nicht mehr
in sich, lebt ein Leben lang hektisch um Geld, Ehre, Macht.
Rousseaus Resultat lautet also: Der Mensch, die Gattung Mensch befindet sich seit
Jahrhunderten auf ein Irrweg.
Rousseau wußte, dass die Menscheit nicht wieder in den Naturzustand zurückkehren könnte,
dass es unmöglich ist wieder „von Kräutern und Eicheln zu leben“ und es gehe viel mehr
darum, innherhalb der zivilisierten Gesellschaft mit Tugend und Herz der moderne Hektik,
Eifer zu entsagen und sich innerlich aus seine Natur zu besinnen.
In Wirklichkeit hat Rousseau den berühmten Satz „Zurück zur Natur!“ niemals ausgesprochen
und wurde ihm im Mund gelegt von Seinem Gegner Voltaire, der über Rousseau gesagt hat,
dass er wahnssinig . Der Rousseau hat entgegnet „Ich hasse sie, sie haben es ja gewolt“
Für Rousseau war klar dass es kein Zurück gibt. Es war nur seine Hypothetische Konstruktion
eine Argumentation mit welcher er zeigen wollte, dass der Urmensch einen unverdorbenen
Charakter im Naturzustand hatte.Mit der Hilfskonstruktion des Naturzustandes verschafft sich
Rousseau eine Plattform , von der aus er die Schwäche der Zivilisation bennen und kritisieren
kann.
„ Die Menschen sind böse. Ich habe aber, wie ich glaube , erwiesen, dass der Mensch von
Natur aus gut ist. Man bewundere die menschliche Gesellschaft, soviel man will, es wird
dennoch immer war bleiben, dass sie schuld ist, dass die Menschen einander immer mehr
hassen in dem Maße, wie ihre Interessen zunehmen...“
Wie geht das weiter, was können die Menschen weiter tun?
Der Weg zurück ist offenbar unmöglich. Wird der Mensch für immer verdorben? Kann Man
in einer moderne Gesellsschaft leben und gleichzeitig die natürliche Freiheit und
Unabhängigkeit des Naturzustandes bewahren? Der Rousseau kommt mit einer Antwort in
seinem Buch „Vom Gessellschaftsvertrag“.

Der Gesellschaftsvertrag als ein Ausweg /Staatskonstruktion /


Basiswerk alle künftigen Debaten über staats, volkssouveränität, gesellschaft, politik
bis auf den heutigen Tag.
Ausgangpunkt zum neuen Menschen.
Rousseau beschreibt , wie soll ein Staat organisiert werden, eingerichtet sein, damit die
natürlichen Rechte und die natürliche Freiheit nicht aufgegeben werden, damit die
individuelle Rechte nicht verloren gehen, sondern gesichert werden.

Das Buch beginnt mit Rousseaus Ausruf:


„Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten.“
Der Mensch an sich ist gut , wenn nur die Gesellschftsverhältnisse ihm ein gesundes
Wachstum ermöglichen.
Eine gerechte Gesellschaft darf niemals auf Macht und Sklaverei aufbauen, sondern muss die
Freiheit ihrer Mitglieder achten.
Wie kann aber der Mensch seinen guten Charakter, seiner Freiheit und Unabhängigkeit
bewahren, wenn er nicht mehr als Einzelgänger in den Wäldern lebt, sondern mit anderen
Menschen zusammen in Gesellschaft?
Wenn der Mensch seine Freiheit und Unabhängigkeit aus dem Naturzustand behalten will, er
darf sich nicht den Gestzen unterordnen. Seine Freiheit ist ein wesentlicher Bestandteil seiner
Menschlichkeit und darf nicht angetastet werden.
„Auf seine Freiheit verzichten heißt auf seine Eigenschaft als Mensch, auf seine
Menschenrechte verzichten“
Um einen Staat zu gründen, muss aber jeder Bürger seine freie Selbstbestimmung
aufgeben.Denn innerhalb der Gesellschaft kann man unmöglich nur seinen spontanen
Instinkten folgen und das tun, was einem gerade beliebt. Rousseau wusste das , und dachte
wie er diesen Widerspruch lösen könnte. Er musste einen Staat konstruiren, der beides sichert,
zum einem die Freiheit, zum anderem das friedliche Zusammenleben.
Seine Lösung ist radikal und überraschend, verblüffend.
Es kann nur eine einzige Staatsform geben, die beide Rechte, Ansprüche befriedigt – und das
ist die direkte Demokratie. Jeder einzelner Bürger muss, wie im Naturzustand derr Herrscher
über sich selbst bleiben und frei über sein Schicksal entscheiden.
In dieser idealer Gesellschaft darf es also keine Herrscher und Beherrscher geben, sondern
nur noch freie Bürger, die sich selbst regieren.
Ein König, Fürst, Diktator kommt nicht in Frage. Auch keine Parteien, Abgeordneten,
Regierungen, sie hält Rousseau für gefährlich, da sie oft nur Interesse einer bestimmten
Wählergruppe und nicht das Allgemeinwohl im Auge haben. Das Volk selbst darf die Gesetze
erlassen,diktieren, die dann für alle verbindlich sind. Alles andere wäre Fremdbestimmung.
„Jedes Gesetz, das das Volk nicht selbst beschlossen hat, ist nichtig.“
Der Burger unterwirft sich somit nur denjenigen Gesetzen, die er selbst aus freien Wille
gemacht hat. Er ist auch der Herrscher und zugleich der Untertan , der nur sich selbst folgt
und bleibt somit frei.
Rousseau sagt zur diese Lösung des Freiheitsproblems: „ Gehorsam gegen das selbst
gegebene Gesetz ist Freiheit.“
Aber da stimmt etwas wieder nicht, nämhlich die Freiheit des wilden Mensch im
Naturzustand kann man nicht mit der Freiheit des Bürgers vergleichen. Der Einzelne kann
sich nämlich innerhalb der Gesellschaft nicht mehr alles aneignen was ihm gefällt: „ Was der
Mensch durch den Gesellschaftsvertrag verliert, ist seine natürliche Freiheit und ein
unbegrenztes Recht auf alles...was er erhält ist die bürgerliche Freiheit und das Eigentum an
allem , was er besitzt.“
??? Eigentum ??? dies steht im Widerspruch zu Rousseaus früherer These, dass Eigentum
nicht erlaubt ist, oder eine unerlaubte Aneignung ist.
Der Gesellschaftsvertrag sichert das Eigentum und von dem Eigentümer verlangt eine
besondere Verpflichtung gegen der Bevölkerung.
Der Gesellschaftsvertrag ist somit die Lösung für das große Problem der natürlichen Freiheit
des Individuums auf der einer Seite und der Unterordung unter die Gesetze auf der anderen.
Indem der Mensch seine Souveränität besitzt , also Souverän und Untertan zugleich ist, muss
er niemanden gehorchen außer sich selbst. Seine Freiheit bleibt erhalten. In großen
Versammlungen treffen sich die Bürger, die sich im Gesellschaftsvertrag zu einem Staat
zusammengeschlossen habe, und entscheiden gemeinsam über alle Gesetze, die sie sich geben
wollen. Damit dies auch funktionieren kann, sollten die Staaten relativ klein sein. Rousseau
weisst darauf hin, dass die Volksversammlungen für alle Bürger leicht erreicht sein müssen
und oft organiesiert.
Nur wenn die Bürger selbst die für sie geltenden Gesetze erlassen, bleiben sie frei. Solange
die Abstimmungen über die Gestze einstimmig ausfallen, unterwirft sich jeder Mann nur dem
von ihn selbst mitgetragenen Gesetz. Aber was passiert, wenn ein mann von anderen
überstimmt wird?
Rousseau fragt auch „ Man fragt sich aber, wie ein Mann frei sein kann und gezwungen, sich
Willen zu unterwerfen, die nicht die seinen sind. Wie können Andersdenkende zugleich frei
und Gesetzen unterworfen sein, denen sie nicht zugestimmt habe?“
Um diese Frage zu beantworten , ferfeinert der Rousseau das demokratische
Abstimungsmodell um einen wesentlichen Punkt. In den Volksabstimmungen darf nicht
einfach nur die Mehrheit ihre Interessen gegen der Minderheit durchsetzen. Es müsse bereits
vor der Abstimmung bei allen beteiligten Bürger an die Stelle des Eintelinteresses das
Gemeininteresse treten. Und das da ist Rousseaus Demokratiemodell, seine Forderung nach
Verwirklichung des Gemeinwillens.“
Bei Verwirklichung des Gemeinwillens , also bei einer wirklich guten demokratischen
Abstimmung müssen alle Bürger ihre egoistische Interesse völlig ignorieren und nur im
Hinblick auf das Wohl der gesamten Gemeinschaft entscheiden. Wenn nämlich jeder
Einzelne bei der Abstimmung nur seine Interesse verfolgt, ergibt das Ergebnis nur die Summe
den „Willen der Vielen“ . Der „Wille der Vielen „ kommt dann zu Stande, wenn der
„Bourgeois“ also der charakterlich verdorbene Bürger, egoistisch abstimmt. Stattdesen sollte
in einem idealen Staat jeder einzelne als sozial denkender „Cytoyen“ abstimmen, das heißt
das unterstützen, wovon er glaubt, dass es für alle das Beste ist. Daraus ergibt sich dann der
sogennante „Gemeinwille“.
Es kann aber auch passieren dass z.b. bei einer Volksversammlung wird der Bau eines
Atomkraftwerks diskutiert und einem muss es nicht passen, weil es direkt vor seinem Fenster
geplannt wird. Und gerade ihm wird es schwer im Sinne des Allgemeininteresses für das
Krafwerk zu stimmen.
Dazu Rousseau
„ In der Tat kann jedes Individuum als Mensch einen Sonderwillen habe, der Dem
Gemeinwillen, den er als Bürger hat, zuwiderläuft , oder sich von diesem unterscheidet. Sein
Sonderinteresse kann ihm ganz anderes sagen als das Gemeininteresse.“
In so einem Fall, kann die Versammlung der Bürger einen anderen Platz dfür das Kraftwerk
suchen , oder dem Betroffenen eine Entschädigung zahlen. Wenn das oder das aus
irgenwelchen Gründen nicht möglich, muss sich der Überstimmte dennoch an das Gesetz
halten.
Je wichtiger ein Gesetz ist , um so mehr muss die Versammlung der Bürger laut Rousseau
versuchen eine einstimmige Entscheidung zu Stande zu bringen. Im Notfall aber, also wenn
die Zeit drängt, oder keine Einstimmigkeit zu erzielen ist, muss auch eine
Mehrheitsentscheidung als „Gemeinwille“ von allen akzeptiert werden., denn , so Rouseau „
Wenn man in der Volksversammlung ein Gesetz einbringt, fragt man genaugenommen nicht
danach, ob die Bürger die Vorlage annehmen oder ablehnen, sondern ob diese ihrem
Gemeinwillen entspricht oder nicht, jeder gibt mit seiner Stimme seine Meinung darüber ab,
und aus der Auszählung der Stimmen geht die Kundgebung des Gemeinwillens hervor. Wenn
also die meiner Meinung entgegengesetzte siegt, beweist dies nichts anderes, als dass ich
mich getäuscht habe und dass das , was ich für den Gemeinwillen hielt, es nicht war.“
Jeder Bürger muss also im Sinne des Allgemeinwohls abstimmen und das Ergebnis
akzeptieren.
Was sagt Rousseau zu Religion. Er ist für Toleranz und jeder seinen Glauben frei wählen und
praktizieren kann. Allerdings muss er auch den Staat und die Andersgläubigen respektieren.
Gegen egoistische Bürger, die die Gesetze der Volksversammlung brechen,muss hart
vorgegangen werden. Tatsächlich empfiehlt der Rousseau, Vaterlandsverräter und Bürger, die
Sonnderinteressen nachgehen, hart zu bestrafen.
„Im übrigen wird jeder Missetäter, der das gesellschaftliche Recht angreif zum Verräter am
Vaterland, dadurch, dass es das Gesetz verletzt, hört er auf ein Glied zu sein. Da er sich als
solchesbekannt hatte, zumindest durch seinen Aufenthalt, muss er aus dem Staat
ausgeschlossen werden, durch Verbannung als Vertragsbrüchiger oder duch den Tod als
Staatsfeind.“

Seine Theorie richtet seine Forderung nach der Verwirklichung des Allgemeinswohls gegen
die Unterdrückung des Volkes durch den Adel.
Nach seinem Vorbild seines Gesellschaftsvetrags die erste französische Verfassung
ausgearbeitet wurde. Die Parole Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit geht zweifellos auf
Rousseaus Werk zurück. Tatsächlich war Rousseau ein entscheindender Wegbereiter der
Französischen Revolution und des modernen Europa.
Emile oder über die Eziehung 1762 – Rousseaus pädagogisches Hauptwerk.
Pädagogischer Roman, das Grundbuch einer neuen Erziehungslehre, erstesmal wurde den
Kinden und ihrer Selbstentfaltung eigenes Recht zugesprochen.
Die erste Erziehung besteht nicht darin Tugend , oder Wahrheit zu lehren, sondern darin , das
Herz vor dem Laster und der Geist von dem Irrtum zu bewahren. Betrachtet alle
Verzögerungen als vorteile, und lasst die Kindheit in den Kindern reifen.

Dem Rousseau war es klar, dass eine Erziehung unmöglich ist, weil sie ein Produkt der
Gesellschaft ist und die Gesellschaft nichts anderes kann als den Naturzustand zerstören.

Beschreibt Reifungsprozess von Geburt bis ins Erwachsenenalter, bis ins kleinste Details
Er beschreibt sein Erziehungsideal an seinem fiktiven Zögling Emil.

Das Buch ist voll von Erziehungsratschägen, die gar nicht von ihm Stammen. Der Rousseau
betont im Vorwort ganz klar, dass es sicht nicht um ein Handbuch handelt, dessen Anleitungen
praktisiert werden können,sondern angewandt werden sollten.

Was ist das neue an diesem Werk, in der Erziehung?


Er hat alle pädagogische Frage neu gestellt, und neu beantwortet.
Und das Ziel der Erziehung hat eine ganz neue Größe: durch und durch die neue Form des
Menschseins .
Er will wieder erreichen die Natur des Menschen.

Die Erziehung soll den Menschen eins mit sich selbst machen.

Darin versuschte er , die natürliche Freiheit des Menschen zu stärken und wiederzubeleben.
Für Rousseau ist klar, dass es keinen Weg zurück in den Naturustand gibt. Auch der
„Gesellschaftsvertrag“ kann nicht versprechen politische Gleichheit. Deswegen Rousseau
sieht eine zweite große Chance, die nachkommende Generation aus der gesellschaftlichen
Entfremdung zu befreien, nähmlich in der Erziehnug der Kinder.
Rousseau ist damit der Entdecker des Kindes. Er thematisiert und behandelt zum ersten Male
die Erziehung selbst als ein eigenes Kernthema, als einen eigenen Gegenstand.

Laut Rousseau, es sei möglich in der Welt der Eigetumsgesellschaft, in die sie hineingeboren
werden, mit etwas Talent zu natürlichen, freien, selbstbewussten Menschen zu erziehen.

Sein Gedanke ist sehr einfach. Der neugeborener ist im Grunde seiner Seele noch immer ein
edler Wilder, da er von der Zivilisation noch keinerlei Vorstellungen hat. Er fängt sozusagen
bei null an, ist völlig unverdorben. Und da der kleine Mensch von Natur aus gut ist
und sich seine Tugend von sich selbst entwickelt, muss dieser Entwicklung nur freier Lauf
gelassen werden. Die zentrale Aufgabe der Erzieher ist deshalb bei Rousseu eine passive oder
wie er selber sagt, eine „negative“.
Negative Erziehung
„Die erste Erziehung muss also rein negativ sein. Sie besteht keineswegs darin, Tugend und
Wahrheit zu lehren, sondern darin, das Herz vor dem Laster und den Geist vor dem Irrtum zu
bewahren.“
Lernen nicht durch aktives Einwinken des Erzieher, sondern durch Erfahrung
Jede autoritäre Manipulation mit den gesellschaftlichen Werten würde die unschuldige
Unschuld des Kindes sofort verderben. An die Stelle der Erziehung durch die Eltern müsse die
natürliche Selbstentfaltung des Kindes treten.

Der Hauptfehler der traditionellen Pädagogik steht darin, dass die Erwachsene immer
versuchen die Kinder und die Jugendliche wie eine Gemüse oder Obstbäume nach ihrem
Willen heranzuzüchten.

Das Buch beginnt mit grandiosem Anfang :


„Alles was aus den Händen des Schöpfers kommt ist gut, alles entartet unter den Händen des
Menschen. Nichts will er so, wie es die Natur gemacht hat, nicht einmal den Menschen. Er
muss ihn dressieren wie ein Zirkuspferd. Er muss ihn umbiegen, wie einen Baum in seinem
Garten.“
Die Erziehung darf nicht die Kinder umbiegen, sondern muss sie gedeihen lassen.
Der kleine Emile wird ohne die im 18.jhr. üblichen Apparaturen aufgezogen.
„Emile wird weder Fallhauben, Gehkörbe, noch Gänglebänder haben.“
Auch dürfen ihn keine übervorsichtigen Ammen beschützen und von seiner freien Entfaltung
abhalten.
„Ansatt ihn in der verbrauchten Luft seines Zimmers vegetieren zu lassen, führe man ihn
täglich nach draußen. Da soll er laufen und herumtollen, und wenn er hundert mal am
Taghinfällt, um so besser, dann lernt er auch am besten, wie er wieder aufstehen kann.“

Rouseau wusste auch, dass man die Kinder nicht völlig ohne Aufsicht lassen konnte, wenn
man nicht riskieren wollte, dass sie verhungern, oder umkommen.

Deshalb schlag er vor.: Emile und alle anderen Kindern bis 12 Jahre von einem Erzieher
betreuen zu lassen. Und seine Aufgaben sollten sein, die Kinder vom Einfluss der Kultur zu
schützen, sodass sie weder durch die Eltern noch durch eine frühe Einschulung verdorben
werden können. Stattdessen sollten Kinder möglichst viele konkrete Erfahrungen sammeln,
die Welt auf ihre Art entdecken und dabei ausschließlich ihrer eigenen Neugierde und ihrem
Tatendrang folgen:
„Ich kann nicht genug wiederholen, dass nur rein physische Dinge für die Kinder von
Interesse sind. Alles, was mit der geistigen Ordnung und gesellschaftlichen Belangen
zusammenhängt, darf ihnen nicht zu früh begegnen, weil sie noch nicht im Stande sind, es zu
verstehen.“
Rousseau empfiehlt dabei, den Zögling mit einem kleinen Trick zu erziehen:
„Lasst ihn immer Glauben, er sei der Meister, seid es in Wirklichkeit aber selbst.“

Was heisst das: lernen nicht durch aktives Einwirken des Erzieher,sondern durch Erfahrung,
knn das Kind klung werden. Der Erzieher hat nur eine Aufgabe – Arrangieren, er sollte nicht
auf direkte Art erziehen, nicht durch die Verbote, Ermahnung, oder Wahrnung, er soll die
Situation in der Natur un im alltäglichem Leben so arrangieren, dass sie erzieherisch wirken.
Der Erzieher sagt dem Zögling nie, was er tun soll. Diese arrangement sind dem Zögling nicht
bewusst, er weißt nur dass er von dem Erzieher materiel abhängig ist.

Durch dieses Konzept findet auch die Entmoralisierung der Pädagogik statt. Der Zöglling
muss Werturteile selber fällen.

Ein Beispiel für die negative Erziehung , direkt aus dem Werk. Wenn der Zögling lügt, nicht
bestraft werden soll, sondern der Erzieher tun soll als er glaube ihm nichts mehr, selbst, wenn
der Zögliing die Wahrheit spricht. Und der Zögling direkt erfährt: Wenn ich lüge niemand
mehr glaubt mir. Lügen ist also nicht gut. Oder wenn der Zügling eine Fensterscheibe kaputt
macht, und er im kalten luftzug frieren solle um die Konsequenzen seines Handelns zu
spüren. Erfahrung ist besserer Lehrmeister als jede Erklärung.

Die Erfahrung vor der Lehre steht


Erzieher ist der Vermittler von Kraft, Beistand, Vernunft
„Wir werden schwach geboren und bedürfen die Kräfte, wir werden hilflos geboren und
bedürfen des Beistands, wir werden dumm geboren und bedürfen des Verstands. All das ,
was uns bei der Geburt noch fehlt und dessen wir als Erwachsene bedürfen, wird uns durch
Bildung und Erziehung zuteil.“

Die Natur will das die kinder erstmal kider sind bevor sie zu erwachsenen werden können.

Das Kind kommt dabei von Schöpfer, es kann nur gute merkmale aufweisen. Die Erziehung
muss von der gesellschaft getrennt sein und isoliert passieren denn die Gesellschaft verdorbt
den guten Charakter des Kindes und entfremdet es. Ohne dieseöffentliche Erziehung kann das
Kind lernen ein Mensch zu sein.

Das lernen passiert nicht durch das Aktive Einwirkung, sondern nur über Erfahrung.

Der Erzieher soll die Situationen so arrangieren dass der Erzieher niemals dem Kind sagt ,
was es tun soll, sondern er schafft nur die Rahmenbedingung für die Erfahrung.
Dem Kind ist daei bewusst , dass es von dem Erzieher materielabhägig ist.

Das Kind handelt aus seinereigener Wirklichkeitauch wenn es liegen bleibt. Dafür braucht das
Kind von dem Erzieher die emozionale Hilfe

Wenn das Kind ein unvernänftigen Wunsch äußert, soll es auf ein bestimmtes nein , oder auf
Bestrafung treffen. Das Kind erinnert sich daran nächstes mal und versuch die situation oder
wünsch zu vermeiden.

Mann soll nicht verhindern dass etwas getan wird, aber mansoll das kind nie zu etwas
zwingen.

DerErzieher soll dem Kind nichts verbieten, sondern seine erzieherische Unterstzung
entgegen bringen, nur dadurch kann die Kraft des Kindes so ergänztwerden, dass das Kind
erfahrung machen kann und eine lehre ziehen kann aber nie in berührung mit autorität kommt
weder beherrschende noch dass es eine autorität gegen jemand anderen ausübt.

Erst zum Menschen erziehen dann zum Bürger.

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