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W Ü STE N R OT STI FTU N G

Wüstenrot Stiftung (Hrsg.)

RAUMPILOT L E R NE N

Arno Lederer
Barbara Pampe

kraemerverlag
Die Publikationsreihe „Raumpilot“ besteht aus insgesamt vier Bänden:

Raumpilot Grundlagen Thomas Jocher, Sigrid Loch


Institut Wohnen und Entwerfen, Universität Stuttgart
ISBN 978-3-7828-1551-2 (PDF)
ISBN 978-3-7828-1556-7 (ePub fixed layout)
Raumpilot Arbeiten Markus Gasser, Carolin zur Brügge, Mario Tvrtković
Professur Entwerfen und Siedlungsentwicklung, Technische Universität Darmstadt
ISBN 978-3-7828-1552-9 (PDF)
ISBN 978-3-7828-1557-4 (ePub fixed layout)
Raumpilot Lernen Arno Lederer, Barbara Pampe
Institut für Öffentliche Bauten und Entwerfen, Universität Stuttgart
ISBN 978-3-7828-1553-6 (PDF)
ISBN 978-3-7828-1558-1 (ePub fixed layout)
Raumpilot Wohnen Walter Stamm-Teske, Katja Fischer, Tobias Haag
Professur Entwerfen und Wohnungsbau, Bauhaus-Universität Weimar
ISBN 978-3-7828-1554-3 (PDF)
ISBN 978-3-7828-1559-8 (ePub fixed layout)

Herausgeber
Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg

Redaktion, Konzept und Gestaltung Band Lernen


Arno Lederer, Barbara Pampe, Julia Zürn

Gesamtlayout Buchreihe „Raumpilot“


Sigrid Loch, Tobias Haag

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts­
gesetzes ist ohne Zustimmung der Wüstenrot Stiftung und des Karl Krämer Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Verviel-
fältigungen, Nachdruck, Übersetzungen, elektronische Speicherung (auch durch Scannen) in digitalen Netzen oder die Mikroverfilmung.

© 2012 Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg, und Karl Krämer Verlag Stuttgart + Zürich


Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved.
ISBN 978-3-7828-1553-6
Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Einleitung

Kontext
Schule und Stadt 11
Baugeschichtlicher Abriss 15
Der dritte Pädagoge ist der Raum 19

Räume und Bereiche


Eingang 33
Treppe 53
Flur 79
Aula 103
Klassenzimmer 123
Fachräume 173
Bibliothek 197
Lehrerbereich 205
Abstellorte 217
Toiletten 237
Pausenbereich 253

Projekte
Projektsammlung 281

Anhang
Literatur 427
Bildnachweis 428
Architektenregister 429
Ortsregister 430
Länderregister 431
Autoren 432
Legende
Vorwort der Wüstenrot Stiftung

Die Arbeits-, Lebens-, Organisations- und Wirtschaftsformen haben Grundlagen von Architektur und Gestaltung sind ergänzend hierzu
sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Deutschland erheblich unverzichtbar.
verändert. Kulturelle, technische und wirtschaftliche Entwicklungen
und Globalisierungsprozesse sowie gewandelte Anforderungen, Die Wüstenrot Stiftung hat auf eine Initiative von Prof. Dr. Thomas
Präferenzen und Werthaltungen gehören zu den wichtigsten Ursa- Jocher hin gemeinsam mit einem Kreis von engagierten Hochschul-
chen für diese Veränderungen. Inzwischen werden dadurch auch lehrern verschiedener Universitäten in einem Forschungsprojekt die
neue Orientierungen in der räumlich-baulichen Konzeption und in der Frage aufgegriffen, mit welchen neuen Impulsen und Strukturen in
Organisation der Gebäude erforderlich, um den damit verbundenen der Ausbildung der Architekten auf diese Veränderungen reagiert
Auswirkungen auf die vorherrschenden Nutzungsformen entspre- werden kann. Ziel dabei ist es, die Studierenden besser auf sich
chen zu können. wandelnde Anforderungen an ihre Berufsgruppe vorzubereiten und
zugleich das kreative Entwerfen auch angesichts neuer Herausfor-
Zu beobachten ist dieser Prozess in nahezu allen Lebensbereichen; derungen und Leistungsprofile weiterhin in den Mittelpunkt der Aus-
deutlich wird er beispielsweise in einer gewandelten Nachfrage nach bildung stellen zu können. Zentrales Kriterium für eine erfolgreiche,
differenzierten Wohnungen und Wohngebäuden, in modifizierten zukunftsgerichtete Ausrichtung ist in diesem Sinne die Fähigkeit, in
Anforderungen an die Gestaltung von Kindergärten, Schulen und einen kreativen, künstlerischen Entwurfsvorgang eine wachsende
anderen Bildungseinrichtungen, in Industrie- und Gewerbebauten, Zahl an zu beach­tenden Rahmenbedingungen zu integrieren und
die unter den Bedingungen eines verschärften ökonomischen dabei zugleich die Qualität der einzelnen Komponenten aufrecht
Wettbewerbs einem besonderen Anpassungsdruck unterliegen erhalten zu können.
oder in den Wirkungen neuer Konsum- und Freizeitmuster sowohl
auf Gebäude als auch auf öffentliche Räume. Besonders auffällig Entstehen sollen funktional und ökonomisch nachhaltige Gebäude,
werden die Veränderungen an neuen Kombinationen unterschied- deren Eignung und Qualität vor allem in der Fähigkeit bestehen,
licher Gebäude­nutzungen, an veränderten Nutzungszyklen und an auch weiterhin sich kontinuierlich verändernden Bedingungen und
den Verbindungen des Wohnens mit modernen, leicht integrierbaren Einflussfaktoren entsprechen zu können. Dieser Anspruch kann in
Dienstleistungen. einer kreativen Entwurfsleistung nur dann eingelöst werden, wenn
als Grundlage der Kreativität ein klares Konzept der wichtigsten
Angesichts signifikant wachsender internationaler Einflüsse und Elemente einer Bauaufgabe verfügbar ist – im technischen und
Marktorientierungen greifen eine klassische Gebäudelehre und wirtschaftlichen sowie in wachsendem Maße auch im gesetzlichen
damit auch die herkömmliche Vermittlung von Raum- und Organisa- Bereich. Es war ein Anliegen der Wüstenrot Stiftung, mit ihren
tionskonzepten nur noch begrenzt. Parallel zu einer gebäudetypolo- Möglichkeiten einen Beitrag dafür zu leisten, dass in dieser Hinsicht
gischen Betrachtung treten die ausgeübten Tätigkeiten und die mit für einige ausgewählte Bereiche der Gebäudelehre ein erster Schritt
ihnen verbundenen Anforderungen stärker in den Vordergrund. Die getan werden konnte, und zwar in Form einer Aufbereitung von
Gebäudelehre muss, um auf diese Veränderungen adäquat reagie- Aufgaben und Lösungsvorschlägen, die den genannten Kriterien
ren zu können, intensiver als bisher auf die grundlegenden Anfor- folgen kann. Sie hat hierzu ein Forschungsprojekt initiiert, das auf
derungen ausgerichtet werden, die sich aus den verschiedenen Wunsch der beteiligten Hochschullehrer den programmatischen Titel
Tätigkeiten ergeben. Neue Schwerpunkte in der Vermittlung der „Raumpilot“ erhalten hat.
Vorwort der Wüstenrot Stiftung

Das Forschungsprojekt „Raumpilot“ der Wüstenrot Stiftung kon-


zentriert sich auf eine anschauliche, die wesentlichen Nutzungen
fokussierende Darstellung der Gebäudelehre. Die daraus entstan-
dene Publikation ist in vier Bände unterteilt. Der Band Grundlagen
schafft die gemeinsame Basis für drei ergänzende Vertiefungsbände
und führt in die wichtigsten Aufgaben und Themen ein.

Der Band Lernen ist einer von drei Vertiefungsbänden, die ergänzend
zum Grundlagenband wichtige Bereiche der Gebäudelehre aufgrei-
fen. Er konzentriert sich auf das Entwerfen von Schulgebäuden, das
keinen festgefahrenen Größen und Regeln unterworfen sein sollte,
sondern zu einer jeweils optimalen Gestaltung des Lebensraums
Schule führen muss. Anhand zahlreicher Beispiele werden vor allem
in neuen, einheitlichen Zeichnungen die einzelnen Nutzungsbereiche
aufgegriffen. Die reduzierte Darstellungsform dient dazu, allgemein
gültige Lösungsmöglichkeiten erkennbar zu machen. Die ausge-
wählten Beispiele zeigen auch, dass bereits in den 1930er Jahren
hervorragende Lösungen im Schulbau entstanden sind, die selbst
heute noch – in einer Phase einer Erneuerung der Programme – als
Impulse und Vorbilder dienen können. Die anderen beiden Vertie-
fungsbände behandeln die Themen Arbeiten und Wohnen.

Die Wüstenrot Stiftung dankt allen „Raumpiloten“ – Autoren, Hoch-


schullehrern, Studierenden – für die engagierte, intensive Zusam-
menarbeit bei der Erstellung und Umsetzung des Konzeptes. Sie
hofft damit wichtige Impulse für den kontinuierlichen Prozess der
Anpassung von Form und Inhalten der Ausbildung im Fachbereich
Architektur an die veränderten Rahmenbedingungen in Wirtschaft
und Gesellschaft geben zu können.
Einleitung

„Das Gebäude bewirkt schon selbst Cultur, wenn man es von außen sucht immer einen bestimmten Ausschnitt, der aufgrund seiner
sieht und hineintritt. Die rohsten Kinder, die solche Treppen auf- und besonderen Stimmung eine Allgemeingültigkeit ausschließt und
abgehen, durch solche Vorräume durchlaufen, in solchen heiteren damit ein subjektives Urteil unumgänglich macht. Deshalb haben
Sälen Unterricht empfangen, sind schon auf der Stelle aller düstren wir aus Vorlagen in abstrahierender Form eine Zeichnung erstellt.
Dummheit entrückt und sie können einer heiteren Thätigkeit unge- Dadurch wird nicht nur die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen
hindert entgegengehen.“¹ Raummodelle sichergestellt, sondern auch die Vielfalt von Lösungs-
Johann Wolfgang von Goethe über die Bürgerschule in Weimar, erbaut 1822-1825. möglichkeiten bei vergleichbaren Aufgabenstellungen aufgezeigt.
Den Studierenden sollen nicht, wie in anderen Entwurfslehren
beabsichtigt, bewährte Lösungen als Rezeptur an die Hand gegeben
Das Buch soll jenen eine Hilfe sein, die sich mit dem Entwerfen werden. Vielmehr erfährt man durch das Studium der Zeichnungen,
von Schulgebäuden beschäftigen. Es ist mehr ein Leitfaden als ein dass jede gestellte Aufgabe durch Ort, Programm und vieles mehr
Buch, das konsequentes Durchlesen einfordert. Da das Thema des eine individuelle Lösung verlangt.
Schulbaus nicht festen Größen und Regeln unterworfen werden
kann, ist es auch keine klassische Entwurfslehre. Vielmehr zeigt es Die Auswahl erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit,
mithilfe zeichnerischer Analysen Möglichkeiten auf, wie man, von wie auch das Buch kein wissenschaftlicher Leitfaden sein will. Die
bestimmten Raumprogrammen ausgehend, zu qualitativ hochwer- Beispiele zeigen jedoch, dass der Schulbau bereits in den 1930er
tigen architektonischen Angeboten gelangen kann. Jahren bemerkenswerte Lösungen hervorbrachte, die durchaus
für das heutige Bauen Vorbild sein können. Sie machen aber auch
Anhand realisierter Beispiele wurden einzelne Nutzungsbereiche auf deutlich, dass nach einem nahezu 30 Jahre andauernden Stillstand
ihren Typus hin untersucht und in einer reduzierten Darstellung zu der Entwicklung eine Erneuerung der Programme zu beobachten ist.
einer allgemein gültigen Lösungsmöglichkeit geformt. Alle Grund- Vorreiter sind hierbei vor allem private Schulen sowie die jüngsten
risse und Schnitte sind neu und einheitlich gezeichnet und sind als Projekte aus der Schweiz. Dass die Auswahl mit wenigen Ausnah-
der eigentliche Inhalt des Buches zu begreifen. Den Text betrachten men vor allem dem deutschen Sprachraum entstammt, ist einmal
wir mehr oder weniger als eine zusätzliche Erläuterung. Im Wesent- dem zu erwartenden Leserkreis geschuldet, zum andern zielt sie auf
lichen stellen jedoch die Zeichnungen den Lesestoff dar. Um bei den eine Entwurfsproblematik, die mehr durch Kultur und Gesellschaft
räumlichen Darstellungen ebenfalls einen Vergleich zu ermöglichen, geprägt ist als dies bei Themen wie etwa dem Verwaltungsbau, dem
wurde auf jegliches fotografische Material verzichtet. Der Fotograf Handel, der Industrie, dem Sport oder der Freizeit der Fall ist.
Kontext

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Schule und Stadt

Arno Lederer

Gegenwärtige Situation
Schule und Stadt

„Schule, Rathaus und Kirche“, so besagt ein auf die Pädagogik, die sich gerade auch mehr von Unterricht im klassischen Sinne
alter Spruch, „sind die besonderen Gebäude in Deutschland in einem kräftigen Wandel sprechen. Vielmehr handelt es sich dabei
einer Stadt.“ Man meinte damit den forma- befindet. Wo neue und andere Formen einer um Angebote, wie in Gruppen Wissen und
len Unterschied, den diese Gebäude gegen- Pädagogik gepflegt werden, braucht es Bildung durch selbstmotiviertes Arbeiten
über der „normalen“ Bebauung einnehmen auch neue und andere Räume, die diese Pä- angeeignet werden kann. Dies kann durch-
können. Natürlich trifft das heute nicht in dagogik ermöglichen. Da die Vorstellungen aus auch jahrgangsübergreifend gesche-
diesem Umfang zu. Das Bild der Stadt wird dessen, was eine neue Pädagogik aus- hen. Es versteht sich von selbst, dass sich
mehr von Bauten, die dem Handel und der macht, von Schulträger zu Schulträger sehr das althergebrachte Klassenzimmer dafür
Wirtschaft dienen, bestimmt. Aber auch unterschiedlich sind, braucht es auch Ange- wenig eignet. Räumlichkeiten, die von der
jene, die der Kultur, Freizeit und Unterhal- bote von differenzierten baulichen Model- Dimension und Atmosphäre her das leisten,
tung dienen – wie Theater, Konzerthäuser, len, die der Diversität der unterschiedlichen entsprechen in keiner Weise den Flächenan-
Museen oder Veranstaltungshallen aller Erziehungsmodelle Rechnung tragen. Ruhte gaben, die in einschlägigen Entwurfslehren
Art – nehmen im Geflecht der Stadtstruktur in Deutschland zum Beispiel die Schulbil- aufgelistet sind.
eine Sonderstellung ein. Trotzdem lohnt es dung bis zu 80 Prozent auf den Schultern
sich, über die Besonderheit der im ersten staatlicher Schulen, so können wir in der Eine weitere Änderung betrifft die
Satz genannten Bauten nachzudenken. Mit Gegenwart ein geradezu dramatisches Abschaffung des Halbtagsunterrichts, wie
diesen Bauten wird nämlich dem Staat, der Wachstum von privaten Einrichtungen beob­ er in Deutschland üblicherweise gepflegt
Kirche und der Bildung eine Sonderrolle achten. Es zeigt, wie vor allem die Familien wird. Der Wechsel zum Ganztagsunterricht
eingeräumt. Denn mit Schule ist ja auch selbst den Stellenwert der Erziehung erken- be­­­­dingt zusätzliche Flächen, die der Verpfle-
umschrieben, welchen Status die erwach- nen, wenn es um die Zukunftssicherung gung, der Betreuung und dem selbststän-
sene Gesellschaft den nachwachsenden ihrer eigenen Kinder geht. digen Lernen dienen. Es ist davon auszuge-
Generationen einräumt. „Bildung“, so sagt hen, dass der Anteil von Ganztagsschulen
man heute, „ist der einzige Rohstoff, über Angesichts der veränderten und vielfältiger zunehmen wird und ihnen das Hauptge-
den die meisten mitteleuropäischen Staaten gewordenen Bildungslandschaften kann wicht zukommt. Insofern sind Schulen nicht
verfügen.“ sich die Architektur von Bildungseinrich- nur Orte der Wissensvermittlung, sondern
tungen nicht mehr auf klar gesicherte stellen – neben dem familiären Zuhause –
Der Erfolg einer Gesellschaft hängt in der Ty­­po­logien stützen, wie das im 20., vor auch eigene „Heimaten“ dar. Es versteht
Zeit der Globalisierung also nicht allein von allem aber im 19. Jahrhundert der Fall sich von selbst, dass die Architektur dafür
der wirtschaftlichen Stärke ab. Überhaupt war. Nicht nur, dass unterschiedliche räumliche Angebote entwickeln muss.
scheint der Grad der Bildung, über den Schulformen unterschiedliche Räume
eine Gesellschaft verfügt, für ihr weiteres erforderlich machen, sondern auch, dass Die Geschichte des Schulbaus weist drei
erfolgreiches Bestehen ausschlaggebend die Unterrichtsform, die im wesentlichen wesentliche Einschnitte auf: Nachdem
zu sein. Insofern erhält die Frage von Schule Frontalunterricht bedeutete, einer Vielfalt im 19. Jahrhundert zunächst Schultypen
und Erziehung ein ganz anderes und neues anderer Lehrformen gewichen ist. Bei vielen entwickelt wurden, die in einem ersten
Gewicht. Das hat enorme Auswirkungen Lehr- und Lernformen kann man gar nicht Schritt die räumliche Erfüllung der allgemei-

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Kontext

nen Schulpflicht zum Inhalt haben, löst die be­stehenden Bauten sich in Randlagen wie die Frage von Grundriss und räumlichen
Reformpädagogik zu Beginn des 20. Jahr­- befinden, die zu städtebaulich unvertret- Typologien.
hunderts einige neue Gebäudeformen baren Situationen führen. So erscheint es
aus, die teilweise bis heute die Qualität in schrumpfenden Städten nicht sinnvoll zu Unabhängig der durch die Hirnforschung
von Schulgebäuden der öffentlichen Hand sein, periphere Standorte zu erneuern, viel- entwickelten Thesen, die innerstädtischen
übertreffen. Erst in den 1970er Jahren, als mehr sollten dort durch Stärkung der Kerne Lagen zu stärken, stellen Schulbauten, die
in der Bundesrepublik durch die Picht‘sche die innerstädtischen Standorte gestärkt in Wohnquartiere integriert sind, Zentren
Bildungsreform der Zugang zu weiterbil- werden. dar, die generationenübergreifende Orte
denden Schulen einer breiteren Bevölke- von Bildung, Kultur und Freizeit sind. Ihnen
rungsschicht ermöglicht wird, entstehen in Diese Forderung steht im Zusammen- kommt damit eine große soziale Funktion
Ergänzung zu den bewährten Haustypen hang mit der Erkenntnis, dass die Stadt zu, die weit über den ursprünglichen Nut-
neue Grundriss- und Gebäudeformen. In in ihrer Vielfalt ein Umfeld bietet, das für zungsgedanken hinaus gehen. Dies spielt
dieser Zeit entwickeln sich die Richtlinien, das heranwachsende Kind eine wichtige vor allem in solchen Quartieren eine Rolle,
nach denen Schulhäuser finanziert werden. Lernerfahrung bedeutet. Man denke nur an die „soziale Brennpunkte“ darstellen.
Daran hat sich bis heute wenig geändert, den Vorteil, die Schule von der Wohnung
auch wenn in vielen Bundesländern die aus zu Fuß erreichen zu können. Bezüglich Wenn Schulgebäude wieder als integraler
Vor­schriften nicht mehr bindend diese ihres Standorts boten die Schulen des 19. Teil der Stadt empfunden werden, werden
Richtlinien vorgeben. Eine neue Sichtweise und frühen 20. Jahrhunderts entschei- sie über den klassischen Begriff von Schule
und langsame Aufweitung der Programme dende Vorteile. Damals musste man bei hinaus zu generationenübergreifenden
sowie freie Handhabung durch private der Planung neuer Einrichtungen freilich Bildungszentren. So, wie wir heute Bildung
Schulen sind seit den Ergebnissen der berücksichtigen, dass die Erreichbarkeit als etwas begreifen, das uns lebenslang
ersten PISA-Studie zu beobachten. Diese des Schulgebäudes mit öffentlichen oder begleiten soll, werden die Gebäude, in
hat nicht nur pädagogisch einen Aufbruch privaten Verkehrsmitteln nicht gegeben war. denen Bildung vermittelt wird, auch zu
bewirkt, sondern stellt besonders auch die Daher war der Schulweg, wie wir es heute Einrichtungen für alle Altersschichten. Sie
Forderung nach veränderten typologischen sehen, ein Teil des Schulalltags. Aus dieser müssen deshalb auch so geschaffen sein,
Grundrissmustern. Zeit stammt der Spruch „Kinder gehen nicht dass sie einen Betrieb „rund um die Uhr“
in die Schule, sie stehen in die Schule.“ ermöglichen. Damit wird sich nicht zuletzt
Mit Blick auf die schrumpfende Bevölkerung auch die Wirtschaftlichkeit der Immobilien in
in Mitteleuropa ist es naheliegend, das Der Hirnforscher Gerald Hüther weist in sei- einem anderen Licht darstellen. Die Räume
ge­­schilderte Problem nicht primär durch nen Arbeiten auf den unschätzbaren Vorteil sollen also nicht nur dafür geeignet sein,
Neubauten in den Griff zu bekommen. Man hin, der durch ein lebendiges städtisches unterschiedlichen Altersklassen gerecht zu
kann den immensen Bestand nicht igno- Umfeld für die Entwicklung des Kindes ge- werden, sondern auch dafür, Bildungsange-
rieren. Dies bedingt eine „zweigleisige“ geben ist.² Nimmt man diese Erkenntnisse bote zu ermöglichen, die über den Stunden-
Strategie: Neubauten dort, wo der Bestand ernst, dann spielt die städtebauliche Lage plan hinaus in Bereiche hineinreichen, die
eine Veränderung nicht zulässt oder die von Schulbauten eine ähnlich wichtige Rolle jenseits der Lehrpläne liegen.

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Schule und Stadt

Mit den bislang gängigen Raumprogram- nach den pädagogischen Bedürfnissen nicht Bestandteil klassischer Flächenanfor-
men können die genannten Bedürfnisse anzupassen. derungen waren.
nicht erfüllt werden. So sind zum Bei-
spiel die Erschließungsflächen, die in der Durch die immer wieder geforderte Umstel- Während bei der Entwicklung von Raumpro-
Regel über einen Schlüssel von Nutz- und lung staatlicher Schulen zu Ganztagsschulen grammen seit nahezu 40 Jahren Stillstand,
Verkehrsfläche angesetzt werden, zu nicht werden weitere schwerwiegende Mängel in manchen Fällen auch Rückschritt zu
mehr tauglich als eben der Erschließung üblicher Programmvorgaben sichtbar. Dies beobachten ist (die Finanzierung orientiert
und Entfluchtung von Schulgebäuden. Dass betrifft insbesondere auch die Arbeitsmög- sich häufig noch an den Schulbaurichtlinien
die „Zwischenräume“ im Schulhaus, die lichkeiten der Lehrer selbst. Die bislang der 1960er und 1970er Jahre), haben die
Gänge oder Hallen, eine ähnliche Funktion in den Raumprogrammen verankerten Bemühungen, den Sicherheitsstandard von
haben sollten wie die Straßen und Plätze „Lehrerzimmer“ sind für den Ganztagsun- Gebäuden nachhaltig zu verbessern wie
einer Stadt, ist eine Erkenntnis, die in den terricht unzumutbar. Unbestreitbar sollte auch den gesundheitlichen Aspekten zu
Baubudgets noch keine Berücksichtigung jede Lehrperson nicht nur über einen aus- genügen, zu einem erheblichen finanziellen
gefunden hat. Dabei muss man unterschei- reichend bemessenen Arbeitsplatz verfügen Mehraufwand geführt. Dies betrifft den vor-
den zwischen Räumen, die sich für Wis- und diesen auch für vertrauliche Gespräche beugenden Brandschutz, die Verschärfung
sensvermittlung gut eignen, also den „nor- mit Schülern und Eltern sowie zur konzen- der Behindertengerechtigkeit, die Anfor-
malen“, konventionellen Klassenzimmern trierten Arbeit nutzen können. Die Vorbe- derungen des Unfallverhütungsschutzes
und solchen, in denen Wissensverarbeitung reitung von Unterricht und Lehrinhalten, der Gemeindeunfallversicherungen, die
geschehen kann, in denen die Möglichkeit die Korrektur von Übungen oder Prüfungs- Arbeitsstättenverordnungen genauso
der Kommunikation gegeben sein sollte und aufgaben wie auch die schriftliche Beur- wie die Verschärfung des Baurechts im
in denen darüber hinaus soziale Kompe- teilung einzelner Schülerinnen und Schüler Allgemeinen, der nationalen und europä-
tenz geübt und erlangt werden kann. Dazu erfordert ausreichende Raumangebote, ischen Normen sowie der ökologischen
bedarf es – analog zum erwähnten öffent- in denen ungestörte Arbeit erfolgen kann. und energetischen Bedingungen. Daneben
lichen Raum der Stadt – Flächen, die diesen Dass dies nicht mehr im „eigenen“ Klassen- können zusätzlich örtliche Bedingungen,
Ansprüchen in vielfältiger Weise genügen. raum geschehen kann, folgt allein aus der Denkmalschutz oder stadtgestalterische
Notwendigkeit, diese Räume gruppen- und Auflagen deutliche Mehraufwendungen aus-
Man sieht allein an diesem Beispiel, dass klassenübergreifend nutzen zu können. lösen. Dieser Umstand führt durch vorher
Raumanforderungen, die sich aus einem festgesetzte Budgets in der Regel zu der
bestimmten Erziehungsprogramm über Diese beiden Beispiele zeigen den eigent- Frage nach Kompensation der Kostenstei-
Jahre hinweg so entwickelt haben, zu einer lichen Schwachpunkt des Schulbaus. Es gerungen durch Minderung räumlicher und
kameralistischen Größe mutiert sind. Es liegt weniger an der Architektur selbst gestalterischer Qualitäten. Ob ein Gebäude
wird eine zukünftige Aufgabe auch und vor oder den Programmen, sondern an der mehr oder weniger Akzeptanz findet, spielt
allem der Architekten sein, auf eine dement- Voraussetzung dafür: dem Geld. Denn die also eine geringere Rolle als die gesetz- und
sprechende Verbesserung von Raumpro- wesentlichen Verbesserungen bedeuten ein vorschriftskonforme Umsetzung quantita-
grammen hinzuwirken sowie diese primär Mehr an zusätzlichen Räumen, die seither tiver Vorgaben. Dabei könnte man genauso

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Kontext

fragen, ob es nicht gelingen kann, die Die geschilderten Schwierigkeiten kön- suchs sich im Gedächtnis verankern sollen.
geforderten technischen Hilfsmittel durch nen sich im Umgang mit bestehender Vielleicht war das eigentliche Manko der
„soziale Hilfsmittel“ zu ersetzen. Bausubstanz zu einer nahezu unlösbaren meisten Schulbauten der zweiten Hälf-
Entwurfsaufgabe entwickeln. Bei der te des vergangenen Jahrhunderts ihre
Das Ziel der Architektur ist, Häuser grund- Ertüchtigung von Bestandsbauten oder gar Gesichtslosigkeit und Austauschbarkeit.
sätzlich so zu gestalten, dass sie sich eines bei Umnutzung alter Gebäude zu taug- Dieses Problem lässt sich aber nicht durch
hohen Zuspruchs erfreuen. Darin unter- lichen pädagogischen Einrichtungen macht vordergründige formale Maßnahmen lösen.
scheidet sie sich nicht von der Erziehung: man immer wieder die Erfahrung, dass Der beschriebene Wandel zu mehr Vielfalt
Pädagogik ist nur dann erfolgreich, wenn sie aufgrund konstruktiver, bauphysikalischer der pädagogischen Angebote könnte jedoch
mehr durch Freude als durch Zwang erfolgt. und brandschutztechnischer Probleme der zu ebenso differenzierten Architekturen
Damit soll der Vorschrift nicht entgegenge- vorhandenen Substanz eine konfliktfreie führen. Denn Schulhäuser sind nicht nur für
wirkt werden, die ja aus grundsätzlichen Umsetzung von Raumprogrammen nicht die Schulzeit gebaut. Sie sollen die Qualität
Erwägungen zum Schutz der Menschen möglich sein wird. Auch stellen in solchen haben, Heimaten zu sein und viele Jahre
gedacht ist. Ihr sollen aber dort Widerstän- Fällen zusätzliche Einschränkungen, wie später noch positiv im Gedächtnis verankert
de entgegengebracht werden, wo ihre zum Beispiel denkmalpflegerische Auflagen, zu sein.
Anwendung und Durchsetzung nur nach erschwerende Ausgangssituationen dar. Auf
dem Prinzip geschieht und der zu ihrer der anderen Seite verfügen Gebäude, die zu Insofern kommt es auch bei diesem
Umsetzung notwendige finanzielle Aufwand Schulhäusern umgebaut werden sollen, im Leitfaden darauf an, aus den gezeigten
in keinem Verhältnis zum Ertrag steht. Die Regelfall über ein Flächenangebot, das über Beispielen zu lernen. Erst der gekonnte
unübersichtliche Flut von Bestimmungen die in den Raumprogrammen getroffenen kreative Umgang mit den unterschiedlichen
stellt zunehmend einen der schwierigsten Vorgaben hinaus geht. Dies fordert von Bau- quantitativen Vorgaben ist das, was wir als
Parameter für das Entwerfen dar, da in vie- herrschaft und Architekten einen offenen gute Architektur bezeichnen können. Wenn
len Fällen die Räume erheblich an Qualität Umgang mit den räumlichen Vorgaben, dieses den Architekten glückt, dann ist das
verlieren und die gesetzlichen Vorgaben und denn nicht selten muss das Programm Ziel erreicht, das Goethe für die Bürgerschu-
Normen in sich widersprüchlich sind. Viele umgekehrt dem vorhandenen Gebäude le in Weimar formuliert hat und das noch
Erfolg versprechende Unterrichtsformen, angepasst werden. heute über allem stehen kann.
etwa das selbstständige Lernen in erwei-
terten Flurbereichen, lassen sich durch Zweifellos ist die Umnutzung von Gebäuden
Vorschriften für erhöhten Brandschutz nicht zu schulischen Zwecken eine nicht ganz
umsetzen. Insofern wird es auch eine der einfache Aufgabe. Im Regelfall zeichnen
zukünftigen Aufgaben von Architekten sein, sich diese Architekturen, sofern sie eine
auf eine flexible Umsetzung der allgemein- gänzlich andere Funktion hatten, durch eine
gültigen Forderungen hinzuarbeiten, um so hohe Identität aus. Schulhäuser benötigen
mit weniger Formalismen den speziellen bestimmte architektonische Eigenarten,
örtlichen Gegebenheiten zu genügen. wenn sie auch über die Zeit des Schulbe-

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Baugeschichtlicher Abriss

Arno Lederer

Baugeschichtlicher Abriss

Das Schulgebäude als typologische Ent- einen Platz im Klassenzimmer finden, was zu entwerfen, dass die Schüler darin „einer
wurfsaufgabe, wie wir sie heute verstehen, aber die grundsätzlichen architektonischen heiteren Thätigkeit ungehindert entgegen
entwickelte sich vor allem im 19. Jahr­ Qualitäten nicht schmälerte. Die enorme gehen“. Eine feinfühligere Anforderung
hundert. Schulgebäude wurden freilich Dichte empfand man wohl als Normalität. vermochte auch das 20. Jahrhundert nicht
schon lange vorher errichtet. In erster Linie Interessant ist auch die ebenfalls symme- zu formulieren.
zählen dazu die Lateinschulen, viele davon trische Anordnung von zwei Eingängen über
mehrere hundert Jahre alt, die da und dem Vorhof: einen für Mädchen, einen für Beim Vergleich der Architekturen soll
dort in Altstädten noch zu finden sind. Mit Knaben. Hier zeigt sich schön, wie die funk- allerdings darauf hingewiesen werden, dass
der Bewegung der Bürgerschulen in der tionellen Vorgaben den Typ selbst prägen. Kasernen selbst keine reinen Zweckbauten
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der waren. Bis zum ersten Weltkrieg gab es da-
Einführung der allgemeinen Schulpflicht Die Vorliebe für Symmetrie und Reihung von runter bemerkenswerte Gebäude, die nicht
entwickelte sich der Schulbau im Bereich Schulräumen entlang langer Flure prägen zuletzt wegen ihrer Architekturqualitäten
der öffentlichen Bauten zu einem festen die Grundrisse der Schulgebäude des 19. heute unter Denkmalschutz stehen. Sie re-
Bestandteil der Entwurfslehre. Jahrhunderts. Sie gehören damit zu der präsentierten, wie alle anderen öffentlichen
großen Reihe der Typologien, die dieses Bauten, also auch Schulen, das kulturelle
Wenn wir mit dem Bau der Bürgerschule in Jahrhundert hervorgebracht hat und die Verständnis des Staats, wie das durch
Weimar beginnen, hat das mehrere Gründe. es aus anderen Epochen hervorhebt. Man Jahrhunderte hindurch der Fall war. Der bau-
Erstens ist es eines der frühesten Beispiele, muss diese Tatsache besonders würdigen, liche und künstlerische Aufwand dafür war
bei dem durch verschiedene Personen weil noch heute durch die Einschätzung der enorm. Noch kann man in diesen Gebäuden
Pädagogik, Architektur und Politik zu einem Moderne die Architektur des 19. Jahrhun- die Vorstellung von einer Einheit von Kunst
Gesamtwerk gebracht wurden. Es handelt derts eine nachteilige Bewertung erhält. und Architektur nachvollziehen. Natürlich
sich um den Baumeister Coudray, um sah man die künstlerische Ausgestaltung
Goethe als Fachmann für Kultur und Bildung Typisch für die Schulen des 19. Jahr- von Schulbauten nicht als schmückendes
und schließlich um Herzog Karl August als hunderts ist die Aneinanderreihung der Beiwerk, wie die spätere Generation abwer-
Finanzier und Bauherr. Zweitens ist das Schulräume an einem langen Flur. Man tend urteilte, sondern auch als ein Mittel,
Haus von einer beispielhaften baulichen bringt dieses Merkmal unmittelbar mit den um Bildungsinhalte zu transportieren.
und gestalterischen Nachhaltigkeit. Noch autoritären Erziehungssystemen in Verbin-
heute finden wir es nahezu unverändert in dung. Unterstützt wird das Vorurteil durch Noch in der zwischen 1915 und 1924 von
Übereinstimmung mit den Zeichnungen von die Rekrutierung von Lehrern aus dem Erik Gunnar Asplund geplanten Karl-Johan-
Coudray. Schließlich sind die Grundrisse Militär. Inwieweit Schulgebäude direkt aus Schule in Göteborg sehen wir den über
immer noch für pädagogische Nutzung der Architektur von Kasernen übernommen hundert Jahre bewährten Grundrisstyp. Die
tauglich, zur Zeit befindet sich darin die wurden, wie vielfach geäußert wird, müsste auf den ersten Blick schematische und rigi-
Musikschule. Allerdings haben sich die erst noch verifiziert werden. Auf jeden Fall de Struktur zeigt sich bei näherer Betrach-
Belegungszahlen erheblich geändert. Zu steht diese Annahme in krassem Wider- tung als ein bis ins Detail räumlich diffe-
Goethes Zeiten mussten noch 70 Kinder spruch zu Goethes Ziel, ein Schulhaus so renziertes, ausgearbeitetes System. Der

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Kontext

vermeintlich schnurgerade verlaufende Flur und Luft durchflutetes Gebäude mit besten Unterrichtsformen berücksichtigt, die den
ist das Ergebnis einer präzise überlegten Arbeitsbedingungen entgegenzusetzen. Der heute aktuellen pädagogischen Forderungen
Gliederung des inneren Weges. Schulhaus, Gedanke, die Klassenzimmer kompakt um nachkommen. Die beschriebenen Räume
Hof und Nebengebäude sind zu einer räum- einen gemeinsamen Vorbereich anzuord- liegen an zwei Fluren, die wie innere Wege
lichen Einheit zusammengebunden. Das nen und damit die oft kritisierte und als zum Zentrum mit Einrichtungen für die ge-
Ensemble hat, wie die meisten der im autoritäres Grundrissschema bezeichnete samte Schulgemeinschaft führen. Man kann
19. Jahrhundert errichteten Schulbauten, Längserschließung zu vermeiden, entspringt auch von einer Analogie zur Stadt sprechen
eine durch und durch urbane Architektur- in erster Linie dem Ansatz einer dreiseitigen und den Eingangsbereich und die innere
sprache. Es ist Teil der Stadt und es macht Belichtung der Unterrichtsflächen. Gleich- Erschließung wie Straße und Platz eines
Stadt. wohl hat dies pädagogische Auswirkungen, Ortes sehen. Neben den sehr feinen Grund-
da nunmehr kleinere Einheiten über die rissüberlegungen ist die Materialisierung
Eine radikale Abkehr vom besprochenen Stockwerke gebildet werden und damit und Detailausbildung bemerkenswert. Die
Typus stellt die „Openluchtschool“ (1927- auch eine Differenzierung der Aufenthalts- vor allem von Eero und Lily Swann Saarinen
30) von Johannes Duiker dar. Hier steht orte erfolgt. sowie Larry Perkins entwickelten Details,
vor allem, wie wir dem Buch über Duiker3 ob es sich um plastischen Schmuck oder
entnehmen können, die Verbesserung der Es sind in erster Linie pädagogische um einzelne Möbel handelt, runden das Bild
hygienischen und medizinischen Belange Überlegungen, die die Grundlage für eines außergewöhnlich und sorgfältig durch-
im Vordergrund. Schon in der äußeren den Entwurf der eingeschossigen Crow gearbeiteten und ausgeführten Entwurfs
Erscheinung ist die Haltung der Moderne Island Schule in Winnetka (Illinois) von ab. Wenn auch die sanitären und sonstigen
unverkennbar: Der schmucklose Zweck- Eliel und Eero Saarinen, bilden. Alle Teile technischen Einrichtungen dem heutigen
bau gleicht mit seinen großen verglasten dieses Gebäudeensembles, 1940 errich- Standard nicht mehr entsprechen, stellt das
Fassaden und der dadurch sichtbaren Trag- tet, vom Lageplan bis zum Detail, sind auf Konzept einen bis heute vorbildlichen Höhe-
konstruktion mehr einem fortschrittlichen die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. punkt der Schulbauentwicklung dar.
Industriebau als dem klassischen Bild eines Die Klassen sind in L-förmigen Räumen
Schulgebäudes. Im Grundriss finden wir untergebracht, die in gereihter Form wie Formal anders, aber in den pädagogischen
einen zentralen Erschließungskern, der auf eine eingeschossige Kettenhaussiedlung Ausgangsüberlegungen ganz ähnlich, hat
einer knappen Verteilerfläche Klassenräume aussehen. Vom eigentlichen Schulraum aus Arne Jacobsen die Munkegårdskole in Gen-
und Erschließung verbindet. Ein Teil davon sind eine kleinere Fläche mit Küche und tofte, 1952-56, gezeichnet. Der vermeintlich
ist ohne Fassade, also wie eine Terrasse Sanitärreinrichtung erreichbar sowie eine streng entwickelte Grundriss ist in der
innerhalb des Gesamtgrundrisses ausge- geschützte Terrasse. Unübersehbar ist der dreidimensionalen Realität vielfältiger und
bildet. Die Ausweisung des Flachdachs als Wille, die Klassengemeinschaft als eine Art kindgerechter, als die gerasterte Struktur
ein zum Himmel hin geöffneter Klassen- Familie zu betrachten. Der Raumzuschnitt das vermuten lässt. Tatsächlich ähnelt die
bereich unterstreicht den Hauptgedanken, und die Art, wie die vielsprossigen Fenster äußere Erscheinung durch die geneigten
den traditionellen Vorstellungen eines eher gestaltet sind, sind weniger für Frontalunter- Dachformen der Klassengruppen eher einer
geschlossenen Baukörpers ein von Licht richt geeignet. Vielmehr sind dabei bereits von Jacobsen entwickelten Reihenhausanla-

16
Baugeschichtlicher Abriss

ge. Ebenso wie bei der Schule von Eliel und sam genutzten Räumen, vor allem dem wissenschaften oder der Psychologie,
Eero Saarinen sind die Klassen, diesmal in Festsaal als Ort der Schulgemeinschaft, entwickelten Raumprogramme, aus denen
Zweiergruppen, einem kleineren Hof oder eine besondere Bedeutung zu. Der hohe dann jeweilig interdisziplinäre Gruppen die
Freibereich zugeordnet. Die Erschließung Grad der Individualisierung jedes Raums Entwürfe zeichneten. Es gab dabei auch
erfolgt über einen gemeinsamen Flur, zwi- stellt in dieser Form einen Höhepunkt Versuche, die Frage der Gestaltqualität
schen dem Gruppenarbeitsflächen liegen. in der Schulentwicklung dar. Man kann durch quantitative Bewertungskriterien in
Hervorragend ist die Belichtung über ein grundrisstechnisch nicht von Neben- und den Griff zu bekommen. Die Forderung und
Oberlichtband gelöst, das Dunkelzonen in Hauptnutzflächen sprechen, sondern von Suche nach Werkzeugen, die eine objektive
der Tiefe der Klassenräume vermeidet. Die einem Organismus, bei dem jedes Teil seine Beurteilung von Architektur ermöglichen,
bei der Crow Island School entwickelte Ana- eigene Aufgabe im Sinne des Ganzen hat war eines der oberen Ziele. Perfekte Funkti-
logie zur Stadt ist durch die sinnvolle Folge und sich deshalb einer hierarchischen Be- on und ein hohes Maß an Flexibilität waren
und Hierarchie von Plätzen und Wegen trachtung mit Blick auf spätere DIN-Normen die Grundlage für die architektonische
weiter ausgearbeitet. Auch fällt die Detail- hinsichtlich der Kosten- und Flächenberech- Arbeit. Die geschickte Flächenverteilung in
lierung auf, nicht zuletzt die von Jacobsen nungen entzieht. Dieser Punkt ist in der Verbindung mit einem stringent auf Achsen
gezeichneten Leuchten, die Munkegård- weiteren Entwicklung der Schulbauten nicht bezogenen Tragwerk prägte die Grundrisse.
Leuchten, die noch heute im Programm des unwesentlich, weil nicht nur die Individua- Viele Gebäude versuchte man darüber
Herstellers zu finden sind. lisierung, sondern auch die damit verbun- hinaus in Systembauweise zu errichten. Die
dene große Abwicklung von Außenflächen rasche Produktion stand im Vordergrund,
Ein drittes Beispiel dieses Schultyps stellt wie auch die niedrige Bauweise höhere wie auch die Vorstellung, dass individuelle
die Geschwister-Scholl-Schule in Lünen finanzielle Aufwendungen nach sich zieht. Architekturen nicht dem Bild von einer alle
dar. Hans Scharoun hat sie 1956 bis 1962 Schichten übergreifenden Bildung ent-
gebaut. Auch hier finden wir Module aus Im Jahre 1965 bezeichnete Georg Pi­cht die sprächen.
Klassen-, Gruppenraum und geschütztem deutsche Bildungspolitik als „Bildungska-
Freibereich, die entlang einer inneren Straße tastrophe“4 und löste damit eine Reform Die auch unter dem Begriff der „fenster-
gereiht sind. Scharoun geht einen Schritt aus, die allen Schichten den Zugang zur losen Schulen“ entstandenen Bildungs-
weiter und differenziert die Raumform gymnasialen Bildung erschließen sollte. zentren unterliegen aus heutiger Sicht in
nach Altersstufen. In diesem Gebäude ist Vor allem die daraus erfolgte Gründung der Tat einem Schematismus, der wenig
nicht nur formal, sondern auch inhaltlich von Gesamtschulen hatte enorme Aus- mit unseren heutigen Vorstellungen von
die Übereinstimmung mit den Konzepten wirkungen auf den Schulbau. Das Thema Ort, Milieu oder den Fragen von Heimat
der Steinerschulen erfolgt. Die fließenden wurde Forschungsgegenstand an Architek- und Geborgenheit zu tun hat. Interessant
Grundrisse verbinden, wie in den beiden turfakultäten, an denen Schulbauinstitute ist auch, dass bei diesen Gebäuden die
vorgenannten Schulbauten, die zentralen systematisch die Bedingungen für eine Autorenschaft von geringer Bedeutung war.
Räume wie Foyer oder Aula zu einer großen neue Typologie entwickelten. Teams aus Die recht großen Komplexe konnten nur
Gemeinschaft. Allerdings kommt, was die unterschiedlichen Fachdisziplinen, wie der in Stadtrandlagen einen Platz finden. Die
räumliche Gestaltung betrifft, den gemein- Architektur, Soziologie, den Erziehungs­ Anonymität und Sterilität, ganz gewiss auch

17
Kontext

die empfundene ästhetische und materielle – formal in der Sprache des Dekonstruktivis-
Lieblosigkeit blieb nicht ohne Folgen, was mus vom Büro Behnisch weiterentwickelt
bald zu einer breiten Ablehnung dieses – ebenfalls Vorbild für einige Schulgebäude
Typus führte. Diese Epoche des Schulbaus bis in die 1990er Jahre hinein.
einer pauschalen Kritik zu unterziehen, ist
nicht ganz gerechtfertigt. Schließlich loben Im Zuge der negativen Bewertungen der
auch heute noch viele Pädagogen die Fle- PISA-Studie zu den Leistungen deutscher
xibilität oder die Großzügigkeit der inneren Schüler kommt wieder Bewegung in den
Erschließungsbereiche, damals Schulstra- Schulbau. Neue und andere pädagogische
ßen genannt. Konzepte verlangen nach anderen Raum-
ordnungen. Während jedoch die öffentliche
Nachdem der Bedarf an neuen Unterrichts­ Hand den neuen Entwicklungen wohl auch
gebäuden in den 1970er und 1980er aus finanziellen Gründen zurückhaltend
Jahren erheblich abnahm, wurden auch die gegenüber steht, beobachten wir zum
Schulbauinstitute als „Think-Tank“ für die Beispiel in der Schweiz eine außerordentlich
Entwicklung von Bildungsbauten nach und experimentierfreudige Entwicklung. Dabei
nach abgeschafft. Vereinzelt entstanden als spielt die Individualisierung wieder eine
Reaktion auf die Architektur der 1960er und zunehmende Rolle, auch die Offenheit und
1970er Jahre Modelle für einen Schultyp, vielfache Nutzbarkeit von Zwischenzonen.
in dem eine überschaubare Schulgemein- Schulen sollen sich nicht wie ein Ei dem
schaft Platz finden kann. Damals geradezu anderen gleichen. Sie als ein Stück Heimat
als Pionierleistung empfundene Beispiele und Teil der örtlichen gesellschaftlichen und 1 WA IV, 41, Brief vom 20. Juli 1826 an Carl August,
sind die beiden (Gegen-) Entwürfe der Nach- kulturellen Gegebenheiten zu begreifen, Goethes Werke. Hrsg. im Auftrag der Großherzogin
barschaftsschule in Berglen-Oppelsbohm wird sicher ein wichtiges Ziel darstellen. Für Sophie von Sachsen. IV Abteilung: Goethes Briefe.
(1969) und das Progymnasium in Lorch die Städte wird es gleichsam eine große 50 Bde. Weimar 1887-1912.
(1973) aus dem Büro Behnisch & Partner. Aufgabe sein, die Schulen von den Randla-
Die Abkehr vom rechten Winkel und die ra- gen in ein urbanes Umfeld zurückzuführen. 2 Auf diesen Zusammenhang verwies Gerald Hüther
dial um ein Zentrum liegenden Schulräume auch im Rahmen eines Vortrags in Hamburg am
kennzeichnen diese Entwürfe. Die Gebäude 23.09.2007.
haben damit ein eindeutiges Zentrum, das
Foyer, das Eingangshalle und Aula gleicher- 3 E. J Jelles/ C.A. Albert: Duiker 1890-1935. Forum voor
maßen darstellt. architectuur en daarmee verbonden kunsten 22 (1972),
Amsterdam 1976.
Die über mehrere Geschosse führende
Halle als Gemeinschaftsraum wird später 4 vgl. „DIE ZEIT“, Nr. 46; Hamburg, 12.11.1965.

18
Der dritte Pädagoge ist der Raum

Otto Seydel

Der dritte Pädagoge ist der Raum

Pädagogische Überlegungen zum Thema


Schulbau

Was ist eine gute Schule? häufige inhaltliche Rückmeldungen über land die pädagogische Frage nach dem
·· „Eine Schule ist dann eine gute Schule, die Lernfortschritte der Schüler.“ Schulbau vorangetrieben wird:
wenn die Kinder traurig sind, wenn der
Unterricht ausfällt.“ Die Frage nach dem guten Schulgebäude ·· B ei einer Umfrage unter allen sechzehn
·· „Eine Schule ist dann eine gute Schule, Die Antworten der Erziehungswissenschaft- Kultusministerien in Deutschland nach
wenn sie die höchste Anmeldequote in ler sind plausibel. Allerdings ist eine Merk- neuen, richtungweisenden Initiativen zur
einer Stadt hat.“ würdigkeit zu konstatieren: Bei ihren Unter- Schulbauarchitektur bekam ich fünfzehn
·· „Eine Schule ist dann eine gute Schule, suchungen spielt die Dimension „Zeit“ eine Mal die Schulbaurichtlinien zugeschickt.
wenn sie im PISA-Ranking auf einem der wichtige Rolle – als weiterer Indikator für ·· Die Zahl der pädagogischen Hochschul-
ersten Plätze liegt.“ die Qualität von Schule gilt zum Beispiel die lehrer, die sich in den letzten Jahren in
„effektive Gliederung und Nutzung der Zeit Deutschland mit dem Zusammenhang
Die Spannweite der Antworten auf die Frage zum Lernen und zum Unterrichten“; die Di- von Architektur und Pädagogik befasst
„Was ist eine gute Schule?“ ist groß. Alle mension „Raum“ dagegen kommt bei ihrer haben, kann man an einer Hand abzäh-
drei Blickwinkel haben ihre Berechtigung: Frage nach der guten Schule nur am Rande len. Abgesehen von einem Projekt der
die Begeisterungsfähigkeit des Kindes, die beziehungsweise gar nicht vor. Obwohl Wüstenrot Stiftung gibt es kaum aktuelle
Erwartungen der Eltern und der Außenblick doch jeder Lehrer aus tagtäglicher Erfahrung Forschungsprojekte.
auf die sogenannten harten Ergebnisse. weiß, wie schnell aus gutem Unterricht ein ·· Die Mehrzahl der pädagogischen Veröf-
In allen drei Fällen geben die angeführten schlechter wird, wenn fentlichungen in den vergangenen Jahren
Indikatoren allerdings noch keine Hinwei- bescheidet sich mit der Aufarbeitung von
se, wie eine Schule zu einer guten Schule ·· d as Klassenzimmer viel zu eng ist, Einzelaspekten aus der Geschichte des
werden kann. ·· offene Aktionsmöglichkeiten ausge- Schulbaus.
schlossen sind,
Die internationale pädagogische Forschung ·· die Raumausstattung unzureichend und Hier besteht ein großer Nachholbedarf.
hat auf die Frage nach den Gütekriterien die Akustik katastrophal ist! Der erste Schritt dazu ist die erneute
in den letzten zwanzig Jahren eine Reihe Klärung der Frage: Was gilt – Anfang des 21.
empirisch gut fundierter und weiterführen- Bereits in den 1980er Jahren prägte Loris Jahrhunderts – als eine gute Schule? Ich
der Antworten gefunden. Ich nenne drei Malaguzzi, der Begründer der Reggio-Päda- frage jetzt nicht nur nach dem sozialen Feld
Beispiele aus dieser umfangreichen pädago- gogik in Italien das inzwischen geflügelte Schule, nach der Institution, sondern auch
gischen Merkmalsliste (Helmut Fend): Wort: „Ein Kind hat drei Lehrer: Der erste nach dem Gebäude. Als Pädagoge kann ich
Pädagoge sind die anderen Kinder. Der zwar nicht sagen, wie man sie bauen muss.
·· „ Gute Schulen besitzen eine effektive zweite Pädagoge ist der Lehrer. Der dritte Aber ich kann sagen, welche Anforde-
Führung in Fragen der Unterrichtspraxis.“ Pädagoge ist der Raum.“ Weit verbreitet hat rungen das Gebäude erfüllen muss, damit
·· „Gute Schulen erwarten von ihren Schü- sich diese Erkenntnis allerdings seitdem in Zukunft eine gute Schule daraus werden
lern hohe Leistungen.“ nicht. Anlässlich dieses Beitrags habe ich kann. – Zunächst jedoch noch einmal zur
·· „Gute Schulen geben regelmäßige und eine Recherche angestellt, wo in Deutsch- Vergangenheit.

19
Kontext

Was galt bislang als eine gute Schule/ wenn man dann bedenkt, dass es in jeder wenige, sondern 13 Jahre in dieses Korsett
als ein gutes Schulgebäude? Klasse mindestens drei Schwätzer unter gezwungen hätte. Ein Erwachsener käme
Wie hat sich das eigene Bild von Schule und den Mitschülern gab, reduzierte sich – je- vermutlich kaum auf die Idee, das eigene
Unterricht über 13 Jahre – manchmal auch denfalls für mich – die Chance, selbst aktiv Lernen freiwillig so zu organisieren, dass
mehr – Schultag für Schultag eingeprägt? zu werden, auf die Größenordnung einer man sich zusammen mit 25 bis 35 anderen
Ich habe versucht, meine eigenen Empfin- homöopathischen Verdünnung. über sechs bis acht Stunden am Tag in zu
dungen zu rekonstruieren, die ich mit den engen, schlecht belüfteten und unzurei-
Räumen meiner alten Schule, der Tellkampf- Ein Kapitel aus dem hidden curriculum, dem chend belichteten Räumen zusammenpfer-
schule in Hannover, verband: Der Lehrer saß „verborgenen Lehrplan“ dieser alten Schu- chen lassen und alle 45 Minuten – auf ein
hinter seinem Pult oder wanderte durch die le, lautete (ich pointiere absichtlich): Glockenzeichen hin – Thema und Tätigkeit
Klasse – und redete. Wir saßen in Reihen wechseln würde. Und das 13 Jahre lang.
oder – wenn es bei den jungen Referenda- ·· S tillsitzen!
ren ganz fortschrittlich zuging – im Hufei- ·· Fragen korrekt beantworten! Diese Schulkritik ist keineswegs neu. Sie
sen. Die Schüler antworteten. Gelegentlich. ·· Überliefertes vollständig wiedergeben! hatte schon die sogenannten Reformpäda-
Die Schüler schrieben. Gelegentlich. Sie gogen vor 100 Jahren zu bemerkenswerten
sollten es jedenfalls. Meine Erinnerungen Für die Anforderungen dieses verborgenen Schulgründungen angestiftet. Der jetzige
bleiben hängen an viel zu eng gestellten, Lehrplans war die alte Schularchitektur – viel breitere – Neubeginn ist nach meiner
viel zu niedrigen Tischen, über die wir wun- genau richtig, gleichgültig ob sie ihr Muster Einschätzung allerdings keineswegs auf die
derbar Nachrichten weiterleiten konnten, an aus dem inneren Leitbild einer Kaserne oder Überzeugungskraft fortschrittlicher Pädago-
schlechte Luft, an den markanten Geruch eines Klosters bezog. gen zurückzuführen. Es ist sicher kein Zufall,
von Kreide, Bohnerwachs und Schweiß. dass die PISA-Studie nicht über die Schul-
Meine stärkste Erinnerung: Ich sitze in der Es gab in der Kulturgeschichte des Abend- behörden zustande kam, sondern über die
Nähe des Fensters und träume hinaus. Auf landes einen folgenschweren Irrweg, der OECD – eine Organisation, die sich in der
dem Rasen Krähen (oder Elstern, das weiß aber hoffentlich nur eine kurze Episode der Vergangenheit mehr für die wirtschaftliche
ich nicht mehr genau – jedenfalls hüpfend). Menschheit bleiben wird. Die Geschichte als für die kulturelle Entwicklung interessiert
Immerhin: Rasen. Vögel. dieses Irrtums begann erst im 17. Jahrhun- hat. Handwerksmeister und Konzernmana-
dert, als die Schulleute fanden, man könne ger, Architekten und Admiräle haben schon
Man kann einwenden, dass ich doch etwas das Lernen von Kindern und den Aufbau seit geraumer Zeit gemahnt, dass sie keinen
übertreibe. Aber die Schulforscher haben ihrer Persönlichkeit am besten so organisie- Bedarf haben an Mitarbeitern, die „stillsit-
gezählt. Sie haben herausgefunden, dass in ren, dass alle Kinder des gleichen Jahrgangs zen“; sie brauchen vielmehr Mitarbeiter,
der alten Schule für den einzelnen Schüler im Prinzip zum gleichen Zeitpunkt das die sich selbst bewegen. Sie haben keinen
die durchschnittliche Chance, ein eigenes Gleiche lernen. Das schaffen selbst eineiige Bedarf an Mitarbeitern, die nur „Fragen
Wort zu sagen, selbst aktiv zu werden, eins Zwillinge selten. Ich weiß nicht, ob Luther, korrekt beantworten“ können; sie brauchen
zu fünfzig stand. Auf fünfzig Worte eines Bach oder Goethe zu ihrer Genialität gefun- vielmehr Mitarbeiter, die selbstständig
Lehrers – ein Wort eines Schülers. Und den hätten, wenn man sie nicht nur einige Fragen stellen, die nicht nur „Überliefertes

20
Der dritte Pädagoge ist der Raum

vollständig wiedergeben“, sondern selber drei Aspekte aufzeigen, die in Zukunft bei müssen? Ich frage bewusst nicht: Was tut
Neues finden können. der Suche nach einer Antwort hilfreich sein der Lehrer, wo steht sein Schreibtisch, son-
können: dern: Was tun die Kinder und Jugendlichen?
Die Aufgabe für die neue Schule heißt nicht
mehr Problemlösungen lernen, sondern . Erstens: Wie muss die neue Schule Orientierung für das zukünftige Schulgebäu-
Probleme lösen lernen (Elmar Osswald). gestaltet werden als ein Gebäude, als ein de als Lernort gibt eine Unterscheidung von
Und damit sie dazu in der Lage sind, müs- Ort, an dem die Schüler lernen? vier fundamentalen Lernformationen (Gerold
sen die Schüler zunächst und zugleich die . Zweitens: Wie muss die neue Schule Becker), die im Prinzip für alle Schulformen
zentralen Basisfähigkeiten zur Verständigung gestaltet werden als ein Ort, an dem die für alle Fächer in allen Altersstufen gelten:
in unserer modernen Zeit erwerben. Sie Schüler leben?
müssen Texte wirklich selbst verstehen (und . Drittens: Wie muss die neue Schule Typ 1: Der Selbstunterricht
nicht nur wiedergeben) können: Sachtexte, gestaltet werden als ein Ort, von dem die Selbstunterricht geschieht durch eigenes
politische Pamphlete, suggestive Werbung, Schüler lernen? Ausprobieren und Herstellen, durch Bücher
literarische Fiktionen, mathematische Re- lesen und eigene Texte schreiben. Neuer­
duktionen, naturwissenschaftliche Modelle, Wir sind aufgefordert, Schule in einem ra- dings auch durch das Recherchieren,
englische Sprach-Importe. Sie müssen die- dikalen Sinn „neu zu denken“ (Hartmut von Simulieren, Konstruieren, Memorieren am
se Texte nicht nur in ihrem Sinn verstehen, Hentig). Darum möchte ich anregen, bei den Computer. Und die wichtigste Tätigkeit viel-
sondern sie müssen sie deuten, kritisch folgenden Reflexionen einmal den Versuch leicht: das ungestörte eigene Nachdenken.
relativieren, weitergeben können. Und sie zu unternehmen, alle gewohnten Bilder Die selbstständige aktive Auseinanderset-
müssen das, was sie selbst erkannt haben, von Unterricht und Schulorganisation (siehe zung mit Texten und Materialien besitzt eine
eigenständig und verständlich in Wort und oben) so weit als möglich auszublenden. große bildende Kraft. Für dieses eigenver-
Schrift anderen vermitteln und zur Diskussi- Gleichwohl: Damit Architekten ein Gebäude antwortliche Lernen muss in der Schule
on stellen können. entwerfen können, müssen sie wissen, was Raum sein, nicht zuletzt angesichts der
die Menschen in diesem Gebäude tun und Veränderungen außerhalb der Schule. Solan-
Die nur allzu vertraute Form von Klassen- wie sie es tun. ge die unmittelbare Umgebung der Kinder
unterricht – das „Lernen im Gleichschritt“ außerhalb der Schule diese aktive Auseinan-
– ist gerade einmal 250 Jahre alt. Die Erstens: Die Schule als Ort, an dem die dersetzung noch provoziert hatte, war der
Kulturgeschichte aber kennt auch ganz Schüler lernen skizzierte Irrweg der Schule nicht so fatal.
andere Formen, wie Lernen höchst wirksam Von welchen methodischen Prinzipien aus Aber die Zeiten haben sich geändert. Kinder
organisiert werden konnte. Wie kann sollte in der neuen Schule der Unterricht im 21. Jahrhundert sehen täglich mehrere
heute – schulorganisatorisch – der Sprung organisiert werden, damit eine gute Schule Stunden fern – statt selbst zu spielen. Je
vom 17. ins 21. Jahrhundert gelingen? Was für das 21. Jahrhundert möglich wird? Wie niedriger das Bildungsniveau der Familie,
kann die Architektur dazu beitragen? Eine könnten Kinder und Jugendliche wirklich ef- desto höher der tägliche Fernsehkonsum.
vollständige Antwort auf diese Frage ist an fektiv lernen? Wie agieren sie, was tun sie, Kinder im 21. Jahrhundert bekommen
dieser Stelle nicht möglich. Ich will aber wenn sie etwas lernen wollen oder lernen ihre Plastik-Welten vorgefertigt aus dem

21
Kontext

Supermarkt – und müssen sie nicht mehr Typ 3: Das Gespräch in der Gruppe schreibt er mit. Für ein längeres produktives
selber bauen. Kinder im 21. Jahrhundert Bildung ohne Dialog ist ausgeschlossen. Gespräch in der Kleingruppe war die Zahl
können auf der Straße vor ihrem Haus im Lernen im Gespräch geschieht durch zuhö- der Teilnehmer präzise begrenzbar. Bei der
günstigsten Fall gerade noch Skateboard ren, sich selber artikulieren, neue Gedan- letzten Lernformation, der Demonstration,
fahren. Der neuen Schule kommt darum die ken ausprobieren, Einwände gegen eine ist die Skala nach oben offen, allein einge-
Aufgabe zu, den Kindern Räume und Zeiten Behauptung gewichten, die unterschied- schränkt durch optische oder akustische
für die selbstständige, aktive Auseinander- lichen Spezialkenntnisse und -erkenntnisse Grenzen. Hier geht es um die klassische
setzung mit der Welt wieder zu eröffnen. verschiedener Gesprächsteilnehmer ohne Schulklasse, gelegentlich aber auch um
Egoismen zu einem neuen Ganzen fügen. einen ganzen Jahrgang oder die Schulge-
Typ 2: Der Einzelunterricht Sozialpsychologen haben ziemlich genau meinde insgesamt.
Natürlich lernt man nicht immer und alles herausgefunden, welche Gruppengrößen
am besten alleine. Die zweite Lernform ist eine aktive Beteiligung aller erleichtert, Zwei entscheidende Voraussetzungen dafür,
der Einzelunterricht. Sein Grundmuster ist ohne dass die Gruppengröße wiederum dass der Mensch zum Menschen wird,
das Verhältnis von Meister und Lehrling. Der zu einer Belastung wird, die Teilgruppen erwirbt er in den beiden erstgenannten
Schüler lernt durch Nachmachen, Zuhören, ausschließt. Das Maximum liegt bei zwölf. Lernformationen: Den aufrechten Gang und
Rückfragen und – das ist vielleicht das Die Erhöhung der Gruppengröße (zum die menschliche Sprache erlernt er in der
wichtigste dabei – durch die Ermutigung, bundesdeutschen Klassenstandard von 32) Regel ausschließlich durch Selbstunterricht
einen gemachten Fehler nicht als Unglück, führt über kurz oder lang notwendig dazu, und Dialog. Nun wäre es gleichwohl naiv zu
sondern als neue Lerngelegenheit zu be- dass einige Teilnehmer beginnen, aus dem glauben, man könne Schule auf die ersten
greifen. Der Erklärer und Ermutiger kann der Fenster zu schauen, um nach den Krähen beiden Typen beschränken und Unterricht
Lehrer, der Meister (mit und ohne Zertifikat) und Elstern zu suchen. Das Optimum gänzlich umstellen auf eigenständiges,
– und ebenso gut, manchmal sogar besser, liegt – je nach Thema und Komplexität der entdeckendes, praktisches Lernen. Vortrag
der Mitschüler sein, dessen Vorsprung nicht Aufgabenstellung – bei sieben plus/minus und Frontalunterricht haben nicht nur aus
ent-, sondern ermutigt. Der Zeitrahmen drei Teilnehmern. Bewährt haben sich im ökonomischen Gründen ihre Berechtigung.
dafür ist gewiss nicht der 45-Minuten-Takt. schulischen Kontext Gruppengrößen von Es ist ein wunderbares Privileg der Gattung
Es geht zum Beispiel um die Sequenzen, vier oder sechs. Mensch, dass nicht jede Generation das
in denen sich in einer Stillarbeitsphase der Rad neu erfinden muss. Kulturelle Traditi-
Lehrer zu einem einzelnen Schüler setzt. Typ 4: Die Demonstration onen müssen „übergeben“, tradiert werden.
Oder es geht um eine methodisch bewusst Lernen durch Demonstration geschieht Dazu muss man sie zunächst zeigen, eben
gesteuerte Partnerarbeit. Oder es geht in durch zuschauen, zuhören. Beim Vortrag, „demonstrieren“, bevor die neue Generation
Teamteaching-Situationen um gezielte För- bei der Präsentation mit Tageslichtschreiber sie sich im eigenen Nachvollzug in eigener
dereinheiten durch erfahrene und speziell oder Beamer, beim Film, bei der Vorfüh- Gestalt aneignet und weiterentwickelt.
geschulte Pädagogen für einzelne Kinder, rung eines Experiments, beim Konzert.
die zeitweilig diese Förderung brauchen. Bei der Demonstration bleibt der Schüler Das Unterscheidungskriterium für die vier
weitgehend rezeptiv. Im günstigsten Fall Lernformations-Typen ist einfach. Die Zahl

22
Der dritte Pädagoge ist der Raum

der Beteiligten variiert: mente des entdeckenden Lernens bereits sensbeständen durch Wiederholung – und
·· allein aufgenommen sind. Zu einer Fehlform kann zwar so, dass sie jederzeit abrufbar sind.
·· zu zweit bei falschem oder übermäßigem Einsatz der Üben muss keineswegs mit Quälerei ver-
·· in der kleinen Gruppe zwischen drei und Beamer und die interaktive Tafel im Unter- bunden sein – wenn sich wirkliches eigenes
zwölf richt verführen. Interesse des Schülers, phantasievolle (und
·· in der großen Gruppe (also in der Klasse, lernpsychologisch sinnvolle!) Abwechslung,
gelegentlich auch im Jahrgang oder in der Das „produktive“ Lernen (oder auch das zeitnahe Fehlerkorrektur und ernsthafte Er-
ganzen Schule) „eigenverantwortliche“, das „entdeckende“ folgschancen miteinander verknüpfen, kann
Lernen) beginnt beim naiven spielerischen auch das Üben durchaus lustvoll sein. In der
Es gibt eine einfache Faustregel, wie die Umgang mit allem, was das Kind in seiner bilderstürmerischen Phase der Schulreform
zeitliche Verteilung in der zukünftigen Schu- Welt findet, und endet zum Beispiel beim in den 1970er Jahren gab es manche Bewe-
le aussehen soll: 30 % allein, 30 % in der anspruchsvollen Jugend-forscht-Projekt. gung in der Pädagogik, in der man glaubte,
Kleingruppe (zwei bis sechs Schüler), 10 % Entdeckendes Lernen ist in der Regel man könne auf das Üben und rezep­tive
im Kreis (der Klasse), 30 % frontal. Dabei sehr zeitintensiv und erscheint oft – zu- Lernen verzichten, man müsse den gesam-
verlaufen diese Phasen nicht säuberlich mindest vordergründig – chaotisch. Aber ten Unterricht auflösen in „entdeckendes
durch Pausen getrennt, sondern wechseln es verspricht weitaus mehr Nachhaltigkeit Lernen“, und zwar möglichst in „Kleingrup-
häufig in schneller Folge, zum Beispiel in als das perfekteste Arrangement rezep- pen“. In der Rückschau betrachtet kam dies
allen Arbeitsformen des „kooperativen tiven Lernens. Ohne eigene Faszination dem Versuch gleich, den Teufel mit dem
Lernens“ (Norman Green). und eigenes kritisches Fragen bleibt jede Beelzebub auszutreiben. Monokulturen sind
Bildung Halbbildung, totes Wissen. Neugier nicht nur in der Landwirtschaft von Übel.
Die vier Lernformations-Typen müssen und Verstehen aber stellen sich erst dann
konkretisiert werden durch drei Arten der ein, wenn das eigene Entdecken genügend Aus diesen Basis-Elementen des Lernens
Lerntätigkeit beziehungsweise Lernrich- Raum hat! Das, was rezeptiv „gelernt“ ergibt sich eine interessante Matrix für das
tungen, die ihrerseits im Prinzip zu gleichen wurde, wird erst dann zur Bildung, wenn es Raumprogramm, mit deren Hilfe sich die
Teilen in allen Altersstufen, allen Fächern, – auf welchem Wege auch immer – selbst Baupläne für eine neue Schule überprüfen
allen Schulformen vorkommen müssen: „wiederentdeckt“, nachgebildet wurde. In lassen (Seite 24 unten).
„Rezeptives“ Lernen heißt: Geschichten, der modernen Lernpsychologie spricht man
Gesetzmäßigkeiten, Informationen und In- von „Rekonstruktion“. Die Chance, effektiv zu lernen, potenziert
formationswege sind fertig aufbereitet und sich um ein Vielfaches, wenn alle vier Lern-
können wohldosiert und in systematisch „Reproduktives“ Lernen heißt „Üben“. Es formationen und alle drei Lernrichtungen
vorgegebener Folge aufgenommen, eben ist die Tätigkeit, die die meisten Menschen in einem sachangemessenen, weitgehend
„rezipiert“ werden. Es beginnt beim Zuhö- in unserem Lande mit dem Stichwort gleichberechtigten Mischungsverhältnis
ren und Lesen und endet beim gespannten „Schule“ in leidvoller Erinnerung verknüp- genutzt werden können. Dafür braucht
Verfolgen eines lebendigen Lehrervortrags. fen. Der Lehrer als „Pauker“. Es geht um das es – jedenfalls bis zur Klasse 7 oder 8 –
Eine Idealform ist die Instruktion, in die Ele- Sichern von Handlungsabläufen und Wis- wenige „Spezialräume“. Alles kann sich

23
Kontext

weitgehend in einem Raum abspielen, gegen die bestehende Architektur – schon ren, wenn nicht gar verunmöglichen. Wie
wenn er denn groß genug, gliederbar und begonnen hat, ist radikal. Für die neue Schu- also müsste das Raumprogramm für diese
ausreichend ausgestattet ist. Optimiert le können nicht mehr Klöster und Kasernen Schule aussehen, in der ein neuer Unter-
waren unsere konventionellen Klassenräu- als architektonische Leitbilder gelten. Als richt ge- und erfunden werden kann, in dem
me bisher ­allerdings nur für eine, und zwar neue Leitbilder stelle ich mir vor: Werkstät- alle Lernformationen und Lernrichtungen
die ineffektivste Methode, nämlich den ten, Ateliers, Entwicklungslabore, die sich ausdrücklich eine gleichberechtigte Chance
(fragend-entwickelnden) Frontalunterricht, jedes halbe Jahr mit einem neuen Produkt haben? Es sind zwei – sehr einfache – For-
also das weitgehend rezeptive Lernen in der beschäftigen. derungen zu stellen:
Großgruppe.
Beispiele Die Hauptforderung: Fläche, Fläche und
Der Paradigmenwechsel, der in den kom- Architekten können den guten Unterricht noch einmal Fläche. Andere Länder sind uns
menden Jahren für die deutschen Schulen dieser neuen Schule nicht „machen“ – an dieser Stelle weit voraus. Auch hier ist
ansteht und der zum Beispiel in vielen aber sie können ihn ungemein erleichtern, Deutschland auf den hinteren Rängen!
Grundschulen – mit großer Anstrengung herausfordern, stützen. Oder aber erschwe- Die zweite Forderung: flexibel gliederbare
Fläche, die vielfältige Arrangements zulässt.
Wir brauchen große und kleine Einheiten
– wo der Einzelne nicht verloren geht und
wo alle zusammenkommen können, wo
jeder für sich in Ruhe arbeiten, ausprobie-
ren, Werkstücke herstellen kann, wo kleine
Gruppen sich in ihrer Arbeit gegenseitig
Gibt es in unserer Schule ausreichend Raum/ausreichende Ausstattung für: unterstützen können, wo die Schüler in der
Rezeptives Lernen Produktives Lernen Reproduktives Lernen
großen Gruppe sich gegenseitig ihre Ergeb-
nisse zeigen können. Wir brauchen ganz
Bibliothek Bibliothek Bibliothek bestimmt nicht für jede spezielle Tätigkeit
Allein Computerarbeitsplatz Computerarbeitsplatz Computerarbeitsplatz
Werkstatt/Labor einen speziellen Raum. Für die räumliche
Lesenische Lesenische
Lager- und Ausstellungsmöglichkeiten Umsetzung dieser Anforderung gibt es be-
Gruppenarbeitsplätze reits erste Lösungen – und gewiss noch viel
Zu zweit Werkstatt/Labor Gruppenarbeitsplätze
Lager- und Ausstellungsmöglichkeiten
mehr Varianten, die wir noch nicht kennen.
Ich will vier Beispiele nennen.
Gruppenarbeitsplätze
Kleingruppe 4-7 Werkstatt/Labor Gruppenarbeitsplätze
Lager- und Ausstellungsmöglichkeiten Laborschule Bielefeld
Gruppenarbeitsplätze Die radikalste Lösung der Flächenfrage in
Großgruppe Frontale Tisch-/ Stuhlkreis Frontale Tisch-/ Deutschland ist zurzeit in der Bielefelder
Sitz­anordnung Lager- und Ausstellungsmöglichkeiten Sitz­anordnung
Laborschule (Seite 324) zu finden: Konventi-

24
Der dritte Pädagoge ist der Raum

onelle Klassenräume gibt es gar nicht mehr, in diesem Cluster kann dabei sehr unter- Helene-Lange-Schule, Wiesbaden
die Schüler finden – durch unterschiedliche schiedliche Gestalten annehmen: in einem Die einfachste Lösung der Flächenfra-
Ebenen und Galerien gegliederte – große Kreis oder Halbkreis, in den Ecken eines Po- ge findet sich in einem konventionellen
Felder vor, die hoch variabel gestaltet lygons, aufgereiht an einer geschwungenen Schulgebäude in Wiesbaden, der Helene-
werden können. Die Nachteile liegen auf oder angewinkelten Linie oder geschichtet Lange-Schule. Genauer muss ich sagen:
der Hand: Das akustische und optische übereinander auf mehreren Ebenen oder die einfachste Übergangslösung für die
Störungspotenzial des Großraums ist zwar Halbebenen. Beispiele für eine solche Flächenfrage. Es ist durchaus möglich, ein
geringer als man als Außenstehender Clus­terbildung bieten in diesem Band unter altes, klassenraumgebundenes Gebäude
vermuten möchte, gleichwohl ist es sicher anderem die Schulanlage Leutschenbach, zumindest einem verträglichen Zustand
kein Zufall, dass in jüngster Zeit an einigen Zürich (Seite 420) oder die Schulanlage im anzunähern. Pro Stockwerk wurde ein
wenigen Stellen doch akustisch dämmend Birch, Zürich (Seite 402). Klassenraum aufgegeben zugunsten der
wirkende Scheiben eingesetzt werden Erschließung einer freien Zone, die für
mussten. Insgesamt ist eine abschließende Montessori-Schule, Amsterdam insgesamt vier Klassen jeweils eine offene,
Bewertung des Experiments aber leider Der klassische Unterricht – alle Schüler tun vielfältig nutzbare Aktions- und Begegnungs-
nicht möglich: Aus Kosten- und Richtlini- zum gleichen Zeitpunkt das Gleiche – ver- fläche bildet. Und es findet sich außerdem
engründen wurden bei der Realisierung langte einen Raum, der für den Lehrer von dort eine sehr mutige und zugleich sehr
zahlreiche wesentliche Forderungen der einem zentralen (am besten leicht erhöhten) einfache Lösung: Es gehört zur Unterrichts-
Pädagogen nicht erfüllt, die eine für dieses Standort aus ein Maximum an Kontrolle kultur dieser Schule, dass die Klassenzim-
Konzept zwingend notwendige Entzerrung zulässt. Der neue Unterricht – geprägt durch mertüren in fast allen Stunden offen stehen.
ermöglicht hätten. Hier sind weitergehende vielfältige Differenzierung und Individu- Das ist zwar keine Architektenlösung, sie
Versuche gefordert! alisierung – braucht Gliederungsformen, hat aber für das Raumerleben der Betei-
die auch diese Prozesse durch Sicht- und ligten hoch kommunikative und zugleich
Schule Leutschenbach, Zürich Geräuschbarrieren unterstützen: Erker, Zwi- beruhigende Effekte. Und – man höre – Sie
Die Alternative zur offenen Fläche bietet schendecks, Galerien, Balkon, Außenzugang kostet nichts!
die Cluster-Bildung. Zwei bis maximal und ähnliches. Klassisch ist das Beispiel der
sechs Klassenräume werden zu einer Montessori-Schule von Herman Hertzberger Aus den bisherigen Überlegungen lässt sich
teilautonomen Einheit zusammengefasst, in Amsterdam (Seite 334). Alle Klassenräu- nun allerdings noch kein ausreichendes An-
die gleichsam als „Schule in der Schule“ me sind um die zentrale Aula angeordnet. forderungsprofil für die Gesamtarchitektur
funktioniert: Den (ausreichend großen!) Die Erschließungsbereiche sind so ausge- der neuen Schule ableiten. Spätestens mit
Klassenräumen sind eine gemeinsame bildet, dass dort verschiedene Tätigkeiten der Einführung der Ganztagsschule muss
multifunktional nutzbare Erschließungsflä- ausgeübt werden können. Gleichzeitig sind allen Beteiligten klar werden, dass Schule
che, Sanitärbereich und Lehrerstützpunkt die Klassenräume so konzipiert, dass der nicht nur Lern-, sondern auch „Lebens-
zugeordnet. Die Außengrenzen dieser Grundriss annähernd quadratisch ist, mit raum“ für Schüler ist (Hartmut von Hentig).
Einheit sind real und symbolisch markiert. einer integrierten Nische, die Rückzugsmög- Ich komme damit zur zweiten Hauptfrage:
Die räumliche Anordnung der Klassenräume lichkeiten bietet.

25
Kontext

Zweitens: Die Schule als Ort, an dem die dass jeder jeden wirklich kennt, dass alle Schule“. Der Bau der Bildungsfabriken seit
Schüler leben sich zu wirklich gemeinsamen „Aktionen“ den 1960er Jahren war ein Irrweg. Dieser
Das Gebäude darf nicht nur angemessene zusammenfinden. Das „Wir-Gefühl“ kann Irrweg ist nicht – oder jedenfalls nicht allein
Arbeitsräume zur Verfügung stellen. Die zunehmend nur noch symbolisch vermittelt – den Architekten anzulasten. Sie konn-
Schule ist sozialer Treffpunkt der Kinder und werden. ten nur reagieren auf das, was ihnen die
Jugendlichen. Diese Chance ist ihnen selbst Bildungsplaner vorgegeben hatten: Letztere
ohnehin das Allerwichtigste. Sogar in den Ich habe an der eigenen Schule, an der ich hatten gehofft, durch große Einheiten eine
Schulen unseres Landes mit dem besten 25 Jahre als Lehrer gearbeitet habe, erlebt, maximale Rationalisierungswirkung und
Unterricht gibt es immer wieder die gleiche wie das soziale Klima durch eine Vergrö- eine hohe strukturelle Durchlässigkeit der
Antwort auf die Frage: „Warum freut Ihr ßerung der Schülerzahl gefährdet werden Einzelsysteme zu erzielen. Die sozialen
Euch auf das Ende der Ferien?“ – wohl- kann. In dem Oberstufeninternat der Folgewirkungen wurden unterschätzt oder
gemerkt: das Ende! Die meisten nennen Sale­mer Schulen stieg in den vergangenen schlicht vergessen. Ein Gebäude, das vor
mit erster Priorität: Weil ich meine Freunde 20 Jahren die Schülerzahl von 110 auf 300 allem auf den zügigen Durchsatz von 2000
wieder sehe. Und das ist keineswegs ein Schüler. Lösbar war das Problem nur durch bis 3000 Menschen im 45-Minuten-Takt hin
Wermutstropfen im Wein der Utopien für die erneute Gliederung in relativ autonome optimiert werden soll, kann allenfalls den
das schöne Lernen in der neuen Schule: Untereinheiten, so dass wieder hand- Charme einer Bahnhofshalle entwickeln,
Freunde zu finden ist genauso wichtig wie lungsfähige Größen entstanden. Von den aber kaum zum Lebensort von jungen Men-
die Entdeckung der Welt. Feste feiern, Hutterer-Kommunen, die vor 300 Jahren in schen werden!
Nischen finden, Miteinander spielen und Amerika siedelten, wird berichtet, dass sie
toben, miteinander streiten und sich vertra- ein eisernes Gesetz hatten: Sie teilten sich, Was folgt daraus als Anforderung an die Ar-
gen. Und die neue Schule muss auch etwas wenn die Gesamtzahl der Mitglieder über chitektur? Es geht vor allem um Gliederung,
ermöglichen, was in unserer modernen Zeit 120 stieg. um die Gliederung sowohl der „Gesamtein-
gänzlich in Vergessenheit zu geraten droht: heiten“ wie der einzelnen Bereiche. Eine
Anhalten, Innehalten, Ruhe finden. Die Einsicht in den Zusammenhang zwi- große Schule muss in mehrere kleine – im
schen der Zahl der Schüler und der Qualität wörtlichen und übertragenen Sinn „über-
Schule ist Lern- und Lebensraum für Kinder des Sozialklimas hat erhebliche Konse- schaubare“ – Einheiten aufgelöst werden.
und Jugendliche. Sie ist Ort der individu- quenzen. Dabei müssen wir nicht zurück Reviergrenzen – ich meine das durchaus
ellen Lernerfahrung und Ort der Begegnung. zur alten Zwergschule. Und es geht auch verhaltensbiologisch – müssen klar markiert
Dieses zweite Prinzip hat gravierende Fol- nicht um die Verteidigung einer vermeint- sein. Sonst bleiben Übergriffe nicht aus.
gen für die Planung. Wann beginnt in einer lichen „Kuschelpädagogik“. Aus Kosten- und Das ist nicht nur bei Hunden oder Kampf-
Schule ein Prozess der Anonymisierung, der Synergiegründen können an vielen Orten fischen so.
Verantwortungsdiffusion, des nicht mehr auch größere Schulen sinnvoll sein, aber an
kontrollierbaren Vandalismus? Steigt die sie müssen strenge interne Gliederungsan- Die bereits erwähnte Helene-Lange-Schule
Größe einer sozialen Einheit über 120 bis forderungen gestellt werden. Man spricht löst das Problem durch die Zuweisung
150 Mitglieder, nimmt die Chance rapide ab, bei den Pädagogen von der „Schule in der der einzelnen Jahrgänge auf jeweils ein

26
Der dritte Pädagoge ist der Raum

Stockwerk mit eigenem „Zentrum“, eige- ihre Spuren hinterlassen können – nicht nur ·· i n organisierter oder freier Form kreative,
nem Lehrerzimmer et cetera. Die Lage als heimlich gesprühte Graffitis oder als sportliche, technische, musische Aktivi-
eines einzelnen Klassenraums ist hier nicht Ritzzeichnungen in den Tischkanten. täten entfalten, die ein konventionelles
beliebig im gesamten Gebäudekomplex Unterrichtsprogramm ergänzen oder
verschiebbar, die räumliche Struktur der Mit der Umwandlung zahlreicher kon- sogar partiell ersetzen,
Schule wird durch die soziale Gliederung ventioneller Vormittagsschulen in Ganz­ ·· Projektergebnisse vorführen und ausstel-
der Arbeitszusammenhänge definiert (und tagsschulen müssen sich die Schulplaner len, Feste feiern, Gäste einladen können.
nicht etwa umgekehrt). In der Robert-Bosch- in noch viel radikalerer Weise der Aufgabe
Gesamtschule in Hildesheim zum Beispiel stellen, die Schule als Ort zu gestalten, „an Eine Ganztagsschule muss in neuer Weise
merkt der Besucher des architektonisch dem die Schüler leben“ (Stefan Appel). Der ihre Beziehung nach außen überprüfen: Sind
vergleichsweise anspruchslosen Gebäudes Anbau einer Mensa macht aus einer kinder- die Grenzen deutlich markiert? Eine Schule
nicht, dass weit über tausend Menschen feindlichen Betonburg noch keine Ganztags- – vor allem für jüngere Kinder – hat immer
auf engem Raum beieinander sind. Das schule. Es sind Räume um- oder neu zu auch eine „Schonraum“-Funktion, die
Geheimnis dieses deutschen Schulpreisträ- gestalten, die in der Schule alten Typs nicht Schutz geben muss. Und umgekehrt: Sie
gers aus dem Jahr 2007: eine Aufteilung in vorgesehen waren. Denn Ganztagsschulen muss sich öffnen können, selbst zum kultu-
fünf jahrgangsübergreifende Teilschulen mit brauchen Räume, in denen die Schüler rellen Magnet für die Region werden. Diese
je 150 Schülern. letzte Anforderung hat zum Teil ganz banale
·· m it Genuss und in Anstand gemeinsam Folgen: Sind zum Beispiel die geeigneten
Entscheidend ist die Cluster-Bildung. Durch essen können (viele der teuren neuen Verkehrsanbindungen, Parkplätze, Wege-
sie ist die Aufgabenstellung optimal zu lö- „Mensen“ provozieren eher eine Verro- leitsysteme et cetera vorhanden? Nutz-
sen, dem einzelnen Schüler in einer großen hung der Esskultur!), nießer der neuen Raumangebote, die mit
Schule die Sicherheit zu geben: „Ich weiß, ·· in Ruhe und ungestört alleine arbeiten der Umwandlung in eine Ganztagsschule
wo ich hingehöre!“ und „Ich weiß, zu wem können. Auch wenn in vielen Ganz- geschaffen werden müssen, werden nicht
ich gehöre!“. Die einzelnen Einheiten wie- tagsschulprogrammen steht, dass die nur die Schüler sein. Auch für den Ganz-
derum brauchen selbst deutlich markierte Hausaufgaben abgeschafft sind, müsste tagslehrer müssen neue Räume entstehen:
Zonen mit unterschiedlichen Aktionsfeldern: das ungestörte (!) Üben/ Wiederholen/ individuelle Arbeitsplätze und Möglichkeiten
ein gemeinsames Zentrum, Nischen, in die Vorbereiten/selbst Erkunden („Selbstun- zur Pause und zum Rückzug.
sich kleine Gruppen zurückziehen können, terricht“) durch entsprechende Raumre-
ohne von den anderen gänzlich abgetrennt serven (und pädagogische Begleitung) Drittens: Die Schule als Ort, von dem die
zu sein, einen eigenen Sanitärbereich, Ruhe- überhaupt erst ermöglicht werden, Schüler lernen
zonen, möglichst auch eigene Pausenzonen ·· in – zumindest partiell – „lehrerfreien“ Ich muss an dieser Stelle die Ödnis, die
mit Spiel- und Sportbereich, Naturflächen Zonen und Zeiten die Chance zum Phantasielosigkeit, die – im wörtlichen und
et cetera. Und es braucht Gelegenheiten, Nichtstun, zum „Chillen“ haben, zum übertragenen Sinne – Geschmacklosigkeit
bei denen die Kinder und Jugendlichen Toben, zum Gammeln, Sich-Verstecken, vieler Schulbauten aus dem letzten, dem
zeigen können, was sie tun. Sie müssen Sich-Finden… 20. Jahrhundert nicht öffentlich beklagen.

27
Kontext

Über die Ursachen dieser architektonischen kein gemeinsames Zentrum hat, in gogen mit dem städtischen Hochbauamt
Fadheit der Vergangenheit kann man spe- dem sich alle in angemessener Weise und der Akademie Gestaltung im Handwerk
kulieren: restriktive Schulbaurichtlinien und versammeln können, ist auch nicht in der der Handwerkskammer. Über 20 Schulen
Überregulierung, Finanzknappheit, Baby- Lage „ihre eigenen Angelegenheiten zu der Stadt Münster haben auf diese Weise
boom und Schülerberg, fehlende Wettbe- ordnen“. Schritt für Schritt ihre Räume, wenn auch
werbspraxis, fehlende Phantasie? ·· Zuordnung und Ausstattung der Räume nicht gleich zum Kunstwerk, aber immerhin
müssen einen achtsamen Umgang mit ein ganzes Stück schöner und zweckmä-
10 000 bis 15 000 Stunden seines Le- Materialien befördern. Gebäude und ßiger gestaltet.
bens verbringt gegenwärtig ein Schüler Einrichtung dürfen nicht zusätzliche
in Deutschland in der Schule, und zwar in Schlamperei und Vandalismus provozie- Neue Richtlinien für den Schulbau?
einer Zeit, in der seine ästhetischen Güte- ren. Ein Architekt und eine Schulleitung, Ich hatte eingangs von den ernüchternden
kriterien noch offen, noch prägbar sind. Das denen der Zustand der Schülertoiletten Ergebnissen der Recherche unter den sech-
behutsame Spiel mit Licht und Farben, die nicht genauso wichtig ist wie die Ästhetik zehn deutschen Kultusministerien berichtet:
sinnlichen Qualitäten der Baumaterialien, des Elternsprechzimmers, verfehlen ihre Statt zukunftsweisender Visionen erhielt ich
die Proportionen der räumlichen Gliede- Aufgabe. einengende Richtlinien. Ein Schlüssel für
rungen und Formen können in ihrer Summe ·· Bauweise und technische Ausstattung die Weiterentwicklung des Schulbaus liegt
Architektur zur Kunst werden lassen. müssen einen verantwortungsbewussten in der Tat in den Richtlinien. Wie an vielen
Diese ästhetische Qualität könnte in den Umgang mit Wärme und Wasser heraus- anderen Stellen des deutschen Schulwe-
genannten 10 000 bis 15 000 Stunden eine fordern, die „Kosten“ des Verbrauchs sens auch: Deregulierung ist angesagt.
bildende Kraft entfalten, die weit über jede sichtbar machen, die Einsparung des Nun bin ich weder Sicherheitsexperte noch
kunstgeschichtliche Belehrung hinausgeht! Energieaufwands nicht allein der Technik Statiker, weder Verwaltungsjurist noch
überlassen. Gebäude und Einrichtung Stadtplaner – all diese Spezialisten werden
„Der dritte Pädagoge ist der Raum“ – der dürfen nicht zusätzlich selber Vergeudung an einer Neufassung der Schulbaurichtlinien
Satz gilt nicht nur im Blick auf die ästhe- und Verwöhnung produzieren. mitwirken wollen.
tischen Qualitäten im Sinne von „Schön-
heit“: Um diesem Anspruch gerecht zu werden, Als Pädagoge würde ich mir wünschen,
müssen keineswegs gleich Millionenpro- dass sie zum einen drei begründete Min-
·· A
nlage und Gestaltung der Räume gramme auf den Weg gebracht werden. deststandards festlegen, die die elemen-
müssen die Kinder und Jugendlichen bei Ein vorbildliches Projekt hat das Schulamt tare (!) Basis für menschliches Lernen (ein-
ihren Versuchen unterstützen, Arbeit und der Stadt Münster initiiert: Seit 1980 liefert schließlich der Pausen) definieren, die ja nur
Zusammenleben in vernünftiger Weise zu die dortige Pädagogische Arbeitsstelle scheinbar selbstverständlich sind, dies aber
ordnen. Gebäude und Einrichtung dürfen innovative Ideen, finanzielle Unterstützung in der Vergangenheit keineswegs waren:
das natürliche Chaos eines jugendlichen und gebündeltes Know-how zur Selbsthilfe ausreichende Schalldämmung, natürliches
Entwicklungsprozesses nicht zusätzlich in die Schulen. In dem Projekt „Schulräume: Licht und frische Luft. Zum anderen sollten
verstärken! Eine Schule, die zum Beispiel Lebensräume“ kooperieren kreative Päda- diese Standards eine pädagogische Quali-

28
Der dritte Pädagoge ist der Raum

tätsprüfung eines jeden Schulbauentwurfs ßengesteuerten Lernen (also: reizarme lernen. Sie ist für die Kinder und Jugend-
ermöglichen. Es sollte dabei um drei Fragen Regionen der Konzentration und reizvolle lichen ein Vorbild
gehen: Regionen zur Anregung – Bibliothek,
Werkstätten, offene Lernfelder, Klassen- ·· ä sthetisch in der Gestaltung von Licht,
1. Welche Angebote hält der Entwurf bereit gärten, Schulteich et cetera); Farbe, Formen;
für einen Ort, an dem Kinder, Jugendli- ·· zum Lernen und zum Nichtlernen (also: ·· ökologisch in der technischen Lösung von
che und Erwachsene gerne lernen und auch „richtige“ Pausen); Luft, Energienutzung, Baustoffen;
arbeiten? ·· zum Lernen und Arbeiten von Kindern ·· konstruktiv in der Anlage des Gebäudes
2. Welche Angebote hält der Entwurf bereit und Lehrern. als Bauwerk.
für einen Ort, an dem Kinder, Jugendliche
und Erwachsene gerne leben? Die „gute Schule“ muss gestaltet werden Abschied von den Häusern des Lernens?
3. Welche Angebote hält der Entwurf als ein Ort, an dem Kinder, Jugendliche und Dass die drei Mindeststandards und dieser
bereit für einen Ort, von dem Kinder und Erwachsene gerne leben. Sie sichert Fragenkatalog einmal staatliche Schulbau-
Jugendliche lernen? richtlinie werden könnte, bleibt – fürchte ich
·· d en Platz, an dem jedes einzelne Kind/ – eine Utopie. Aber das Nachdenken über
Bei allen drei Fragen geht es um die richtige jeder Jugendliche wirklich weiß, „wo die pädagogischen Prinzipien des Schul-
Balance komplementärer pädagogischer er hingehört“, und den Platz, auf dem baus kann nicht radikal genug ansetzen. Ich
Kriterien. Dabei ist wichtig: „Die“ Ideallö- sich die Schulgemeinschaft begegnet möchte darum mit einer herausfordernden
sung für einen Schulbau gibt es nicht. In (Klarheit der Gliederung, überschaubare Frage enden: Brauchen wir in 20 Jahren
jedem Neubau, mit jeder Sanierung müssen Substrukturen, Fixierung des Zentrums, überhaupt noch Schulhäuser, wenn wir so
– abhängig von den konkreten Umfeldbedin- einladende Verkehrsflächen); weitermachen wie bisher?
gungen vor Ort und dem jeweiligen Schul- ·· den Raum zur Begegnung mit Freunden
programm – bestimmte Balancen immer bei Festen und Feiern und den Raum zum ·· M onat um Monat nimmt in Deutschland
wieder neu austariert werden. „Was ist eine Rückzug, die Gelegenheit zum Toben und die Zahl der Eltern zu, die um ein Recht
gute Schule?“, hieß es zu Beginn dieses zur Ruhe; kämpfen, das in anderen europäischen
Beitrags: Die „gute Schule“ muss gestaltet ·· vielfältige vorgegebene Lernarrange- Ländern längst (wieder) Wirklichkeit ist:
werden als ein Ort, an dem Kinder, Jugend- ments und Möglichkeiten zur aktuellen die eigenen Kinder selbst zu Hause unter-
liche und Erwachsene gerne lernen und Eigengestaltung „ihres“ Platzes durch die richten zu dürfen.
arbeiten. Sie gibt angemessenen Raum Schüler selbst; ·· Schüler der Hermann Lietz-Schule in
·· zum individuellen und zum gemeinsamen ·· den Platz für ihre Eigenwelt nach außen Spiekeroog verbringen viele Monate ihrer
Lernen (also: allein, in kleinen Gruppen zu deutlich ab und öffnet sich zugleich für Schulzeit nicht mehr im Klassenraum. Ihr
viert bis sechst, mit der ganzen Klasse, die Umgebung. Lernort ist eine Atlantiküberquerung auf
mit dem ganzen Jahrgang, mit der ganzen der „Thor Heyerdahl“, einem Dreimast-
Schule); Die „gute Schule“ muss gestaltet werden schoner.
·· zum innengesteuerten und zum au- als ein Ort, von dem Kinder und Jugendliche ·· In Dänemark gibt es eine Schule, in der

29
Kontext

die Oberstufenschüler ein ganzes Jahr Dem vorstehenden Beitrag liegt ein Vortrag zu Grunde, den
lang mit einem großen Bus Europa und der Autor am 17. Oktober 2002 anlässlich der Verleihung
Afrika erkunden. des fünften Gestaltungspreises der Wüstenrot Stiftung
·· In Australien, Kanada, Norwegen, wo in zum Thema „Schulen in Deutschland – Neubau und Revi-
abgelegenen Orten durch große Entfer- talisierung“ in Ludwigsburg gehalten hat und der erstmals
nungen für viele Kinder leistungsfähige in der gleichnamigen Dokumentation erschienen ist. Das
konventionelle Schulen bis vor kurzem Manuskript wurde für diese Veröffentlichung überarbeitet.
noch unerreichbar waren, findet die
Instruktion inzwischen in der Hauptsa-
che per World Wide Web und mittels Literatur
eLearning-Programmen statt.
Appel, Stefan: Handbuch Ganztagsschule. Konzeption,
Diese Beispiele mögen zurzeit noch exo- Einrichtung und Organisation, Schwalbach/Ts. 1997
tische Ausnahmen sein. Aber die Kleinen (Wochenschauverlag)
machen es uns vor. Seit einigen Monaten Becker, Gerold: Pädagogik in Beton. In: Becker, G./ Bilstein,
begegnet mir bei meinem täglichen Hun- J./ Liebau, E. (Hrsg.): Räume bilden. Studien zur pädago-
despaziergang in unserem Tobel am Rand gischer Topologie und Topographie, Seelze-Velber 1997, S.
der Stadt Überlingen eine kleine Gruppe 209 - 218.
von Kindern, die dort bei jedem Wind und Becker, Gerold/ Kunze, A./ Riegel, E./ Weber, H.: Die
Wetter den Bach und den Wald durchwan- Helene-Lange-Schule, Wiesbaden. Das andere Lernen.
dern, erforschen, erspielen. Es ist ein so- Entwurf und Wirklichkeit, Wiesbaden und Hamburg 1997,
genannter Waldkindergarten, eine Form der S. 278 -285
Vorschule, die in Deutschland – soweit ich Fend, Helmut: Qualität im Bildungswesen, Weinheim, 1998
weiß – vor einigen Jahren zuerst in Schles- Girmes, Renate / Lindau-Bank, Detlef (Hrsg.): Lern(T)räu-
wig-Holstein Fuß gefasst und inzwischen in me. Themenheft der Zeitschrift Lernende Schule 10/2002
zahlreichen Orten begeisterte Nachahmer Hentig, Hartmut von: Die Schule neu denken, München
gefunden hat. Auch bei Regen und Schnee 1993
sind die Kinder draußen, ziehen mit ihrer Hentig, Hartmut von: Die Gebäude der Bielefelder
Gruppe tagaus tagein durch ihren Wald. Laborschule. In: Becker, G./ Bilstein, J./ Liebau, E. (Hrsg.):
Allenfalls gibt es einen selbst gebauten Un- Räume bilden. Studien zur pädagogischer Topologie und
terstand, wenn der Regen allzu arg wird. Ein Topographie, Seelze-Velber 1997, 139-160
gar nicht erstaunliches Nebenprodukt: Die Osswald, Elmar: In der Balance liegt die Chance, Luzern
Zahl der Schnupfen- und anderer Krankheits- 2002
fälle ist drastisch gesunken. – Brauchen Wüstenrot Stiftung (Hrsg.): Schulen in Deutschland – Neu-
diese Kinder noch ein „Haus“ des Lernens? bau und Revitalisierung, Stuttgart 2004

30
Räume und Bereiche

31
Eingang

33
Zentraler Eingang 36 Windfang 44
[44] Gymnasium Markt Indersdorf [57] Minami-Yamashiro Primary School
Arnbacher Straße 40, Indersdorf (DE) Minami Yamashiro, Kyoto (JP)
Allmann Sattler Wappner Architekten Richard Rogers Partnership
[10] Sarasota High School [52] Primarschulhaus Linden
1000 South School Avenue, Sarasota (US) Lindenstraße 21, Niederhasli (CH)
Paul Rudolph Bünzli & Courvoisier
[40] Sonderpädagogisches Förderzentrum [35] Schulhaus Fläsch
Schottenau 10a, Eichstätt (DE) Patschär, Fläsch (CH)
Diezinger & Kramer Pablo Horváth

Mehrere Eingänge 40 Vordach 48


[21] Scuola Media Cantonale [09] Riverview High School
Via Saleggi 3, Losone (CH) 1 Ram Way, Sarasota (US)
Aurelio Galfetti, Livio Vacchini Paul Rudolph
[23] Scuola Media Cantonale [62] Grundschule Theresienhöhe
Via Stefano Franscini 30, Morbio Inferiore (CH) Pfeuferstraße 1, München (DE)
Mario Botta Rudolf Hierl
[48] Schulzentrum im Scharnhauser Park [54] Gesamtschule In der Höh
Gerhard-Koch-Straße 6, Ostfildern (DE) In der Höh 9, Volketswil (CH)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei Gafner & Horisberger Architekten

34
Eingang

Einleitung

Der erste Eindruck ist entscheidend. Ein- mangelhafte architektonische Qualitäten Brennpunkten vorzusehen. Einsehbarkeit
gänge sind so etwas wie die Visitenkarte aufweist und einer Aufwertung bedarf. und Ausleuchtung spielen dabei eine wich-
des Gebäudes, das man betreten will oder tige Rolle.
muss. Natürlich trifft das besonders für den Viele Schulen zeigen allein schon in ihrer
Schulbau zu, denn Schule kann auch mit Architektur eine Gegenwelt auf. Dies ist bei Führt der Eingang über einen Freibereich,
negativen Vorurteilen belegt sein. solchen Privatschulen zu beobachten, die ist allein schon aus Aufsichtsgründen eine
eine alternative Pädagogik auch in ihrem Grenzmarkierung durch pflanzliche oder
Entscheidend ist zunächst einmal die Frage, Äußeren zeigen wollen. Die Frage dabei ist, bauliche Maßnahmen wünschenswert. Auf
wie das städtische Umfeld beschaffen ob die Schule nicht auch zeigen soll, dass der anderen Seite muss deutlich werden,
ist. Wenn die Schule, was wünschens- der öffentliche Raum ein gemeinsamer dass es sich diesseits und jenseits der
wert wäre, als Teil der Stadt zu begreifen Raum ist, der als „Res Publica“ bezeichnet Grundstücksgrenze um einen öffentlichen
ist, dann sollte der Eingang das auch auf werden kann. Somit ist das Haus auch Raum handelt, der auch jedem zugänglich
mehreren Ebenen vermitteln. Natürlich Lehrbeispiel für das Verhältnis von äußerer sein soll. Unter diesem Aspekt ist es gut,
ergibt sich die richtige Lage zunächst aus und innerer Ordnung, von Privatheit und wenn eine eindeutige Beziehung zwischen
den verkehrlichen Bedingungen. Dann sind, Öffentlichkeit. Oder, einfach gesagt: die Ar- dem äußeren und dem inneren Zugang
wie bei jedem normalen Hauseingang vom chitektur kann als Zeichen dafür stehen, ob besteht.
Briefkasten bis zum Witterungsschutz, es soziale und kulturelle Übereinkünfte gibt.
nutzungsbedingte Anforderungen zu erfül- Grenzt der Eingang des Gebäudes unmit-
len. Schließlich soll die Gestalt einladend, Eingänge sind auch Ausgänge. Sie sollen telbar an eine Straße oder einen Platz,
zugleich aber auch aus den örtlichen die Möglichkeit bieten, sich nach dem soll im Innenbereich genügend Raum für
Gegebenheiten entwickelt sein. Eingänge, Unterricht in Gruppen zu unterhalten, also ankommende Schüler vorhanden sein. Eine
die eine ganz andere Haltung ausdrücken, Treffpunkt zu sein. Insbesondere Schüler genügend große Vorzone kann auch als
sagen auch, dass die Schule mit den der unteren Klassen wollen einen Schutz Windfang dienen. Dort können Schüler vor
gesellschaftlichen Bedingungen, die das bietenden Ort, an dem sie auf Eltern oder Unterrichtsbeginn geschützt warten, bis die
städtebauliche Umfeld widerspiegelt, nicht Geschwister warten können. Dieser mehr innere Tür aufgeschlossen wird.
konform geht. Gegensätze können nur dann oder weniger gesicherte Bereich ist vor
sinnvoll sein, wenn die Umgebung ohnehin allem in städtischen Quartieren mit sozialen

35
Räume und Bereiche

Zentraler Eingang

Viele Schulen werden über einen zentralen Eine breite Freitreppe führt vom Parkplatz zu
Eingang erschlossen. Dieser bietet den der offenen, zweigeschossigen Eingangshal-
Vorteil, dass kontrolliert werden kann, wer le der Highschool in Sarasota [10]. Von dort
wann die Schule betritt. Der Nachteil, vor aus gelangt man über eine freistehende
allem bei großen Schulen, ist oft, dass der Treppenanlage und hängende Galerien zur
Weg ins Klassenzimmer oder zu anderen oberen Ebene. Die Eingangshalle verbindet
Räumen sehr lang werden kann. Bei zentra- den öffentlichen Teil der Schule – Musiksaal
len Eingängen ist darauf zu achten, dass vor und Auditorium – mit dem Klassenzimmer-
dem Eingang genügend Platz – möglichst trakt und der Mensa.
überdacht – zur Verfügung steht. Ebenso
sollte direkt im Anschluss ausreichend Die Förderschule in Eichstätt [40] wird über
Platz vorhanden sein, um eine reibungslose einen der drei Höfe der dreigeschossigen
Verteilung der Schüler innerhalb der Schule Kammstruktur erschlossen. Dieser Hof, der
zu gewährleisten. gleichzeitig Pausenhof ist, führt zu einer
zweigeschossigen Eingangshalle. Von dort
Durch den aufgeständerten Bau des aus, entlang des rückwärtigen Riegels,
Gymnasiums in Markt Indersdorf [44] werden die Klassenzimmer zur einen Seite
entsteht vor dem Eingang ein großflächiger und die Verwaltungsräume zur anderen
überdachter Bereich. Im Anschluss an den Seite erschlossen. Das Vordach überspannt
Windfang öffnet sich die Eingangs- und Pau- die gesamte Hofbreite und bildet mit der
senhalle. Sie ist gleichzeitig Hauptverteiler, Freitreppe einen großflächigen Eingangs-
Treffpunkt, Tribüne und Veranstaltungssaal. bereich und überdachten Pausenplatz für
Im Sommer ermöglichen die großen, gläser- Schüler und Lehrer.
nen Drehtore die Öffnung zum Pausenhof.

36
Eingang

[44]
Gymnasium Markt Indersdorf
Arnbacher Straße 40
Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner
Architekten

Grundriss EG M 1:500

37
Räume und Bereiche

[10]
Sarasota High School
1000 South School Avenue
Sarasota, Florida (US)
Paul Rudolph

Grundriss EG M 1:500

38
Eingang

[40]
Sonderpädagogisches
Förderzentrum
Schottenau 10a
Eichstätt (DE)
Diezinger & Kramer

Grundriss EG M 1:500

39
Räume und Bereiche

Mehrere Eingänge

Bei mehreren Eingängen können die Wege bunden. Vom Parkplatz her kommend, wird
zu den Unterrichtsräumen erheblich verkürzt man zwischen der Hausmeisterwohnung
werden. Ebenso können kleinere baukörper- und der Turnhalle, vorbei an der Freitreppe,
liche Einheiten gebildet werden. die sich zwischen der Turnhalle und dem
Schulgebäude aufspannt, zum Hauptein-
Vier L-förmige Baukörper der Mittelschu- gang im zweiten Baukörper geleitet. Jeder
le in Losone [21] bilden einen zentralen Baukörper hat jedoch auch seinen eigenen
Pausenhof. Über einen zweigeschossigen Zugang.
Säulengang, der gleichzeitig den gedeckten
Pausenbereich darstellt, werden die ein- Eine Grundschule, eine Hauptschule
zelnen Baukörper erschlossen. Außer der mit Werkrealschule und eine Sporthalle
Eingangshalle befinden sich die Fachräume bilden das Schulzentrum im Scharnhauser
und die sanitären Anlagen im Erdgeschoss. Park [48]. Die Anordnung der Grund- und
Eine offene Treppe führt von der Eingangs- Hauptschule orientiert sich an den städte-
halle ins 1. Obergeschoss zu den Klassen- baulichen Gegebenheiten des Orts. Beide
räumen. reihen sich in Nord-Süd-Richtung entlang
der Straße auf. Die Zugänge sind nicht,
Der Baukörper der Mittelschule in Morbio wie zu vermuten, mittig des Zweibunds
Inferiore [23] besteht aus acht Einheiten, angeordnet, sondern an den abgerückten
die jeweils zwei Fachräume im 2. Oberge- Stirnseiten der Schulen. Von einem sehr
schoss, vier Klassenzimmer im 1. Oberge- niedrigen Eingangsbereich aus entwickelt
schoss und Lehrerräume im Erdgeschoss sich der Raum zu einem mehrgeschossigen
beinhalten. Diese sind über einen großen Luftraum, der durch die Oberlichter des
Luftraum im Inneren, der durch die gesamte V-förmigen Dachs belichtet wird.
Länge des Gebäudes läuft, miteinander ver-

40
Eingang

[21]
Scuola Media Cantonale
Via Saleggi 3
Losone (CH)
Aurelio Galfetti,
Livio Vacchini

Grundriss EG M 1:500

41
Räume und Bereiche

[23]
Scuola Media Cantonale
Via Stefano Franscini 30
Morbio Inferiore (CH)
Mario Botta

Grundriss EG M 1:500

42
Eingang

[48]
Schulzentrum im Scharn-
hauser Park
Gerhard-Koch-Straße 6
Ostfildern (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Grundriss EG M 1:500

43
Räume und Bereiche

Windfang

Der Windfang dient dazu, den Wärmeverlust Pausenhof sind Wasserhähne montiert, die
durch ständiges Öffnen der Eingangstüren als Trinkmöglichkeit während der Pausen
zu reduzieren. Allerdings ist wichtig, dass genutzt werden.
der Abstand zwischen den Türen groß
genug ist, so dass die erste Tür schon ge- Im Primarschulhaus Linden in Niederhasli
schlossen ist, wenn die zweite Tür geöffnet [52] ist der Windfang ein Teil des Flurs.
wird. Das Problem bei Schulen ist, dass der Durch eine geschickte Grundrisskonstella-
Windfang meist von Gruppen durchlaufen tion bildet er den Eingang zur Schule und
wird und nicht von Einzelpersonen, so dass zur Sporthalle. Er gewährleistet damit eine
meistens beide Türanlagen gleichzeitig offen interne Verbindung zwischen den beiden
stehen. Funktionsbereichen. Die großzügige Vor-
dachsituation entsteht durch das Zurück-
Entlang der Ostfassade der Minami Yama­ springen des Eingangs und der Pausenhalle.
shiro Primary School in Kyoto [57] sind
zahlreiche Eingänge mit vorgelagerten Ein- Der Windfang des Schulhauses in Fläsch
gangsboxen, die als Windfang dienen, ange- [35] ist in die Pausenhalle eingeschoben, so
ordnet. Somit verteilen sich die 400 Schüler dass der Eingang von außen und von innen
auf sieben Eingänge. Die Boxen sind von eindeutig erkennbar ist.
zwei Seiten zugänglich. An der Seite zum

44
Eingang

[57]
Minami-Yamashiro Primary
School
Minami Yamashiro
Kyoto (JP)
Richard Rogers
Partnership

Schnitt M 1:500
Grundriss OG M 1:500

45
Räume und Bereiche

[52]
Primarschulhaus Linden
Lindenstraße 21
Niederhasli (CH)
Bünzli & Courvoisier

Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

46
Eingang

[35]
Schulhaus Fläsch
Patschär
Fläsch (CH)
Pablo Horváth

Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

47
Räume und Bereiche

Vordach

Das Vordach einer Schule hat zwei Funkti- Das Vordach der Grundschule Theresienhö-
onen: Es markiert den Eingang und dient he in München [62] bildet die städtebau-
den Schülern als gedeckter Pausenbereich. liche Kante zur Straße und das Entree der
Schule. Durch die schlanken Betonstützen
Der Haupteingang der Riverview High schirmt der Portikus den Vorplatz zur Schule
School in Sarasota [09] wird durch ein von der Straße ab und verbindet die beiden
Vordach gebildet, das die drei Baukörper – Gebäudeteile, die im spitzen Winkel auf die
den Klassenzimmertrakt, die Sporthalle mit Straße stoßen. Der Vorplatz ist als halböf-
Aula und die Bibliothek mit Mensa – mit fentlicher Bereich nicht nur Vorbereich zur
den zwei Pavillons der Verwaltung zu einem Schule, sondern auch zum Stadtteilbürger-
Gesamtkomplex verbindet. Es begrenzt den zentrum, das sich im rechten Gebäudeflügel
Schulhof zur Vorfahrt hin und bietet den befindet.
Schülern in den Pausen Schutz vor Sonne.
Die eingehängten, im rechten Winkel zum Der Eingang der Gesamtschule In der Höh
Vordach verlaufenden Deckenfelder zeigen in Volketswil [54] ist zurückversetzt und
in Richtung der Vorfahrt und markieren den bildet einen Einschnitt im Gebäudevolumen.
Eingang. Unter dem Vordach werden die Durch die herausgeschobenen Stufen ist
Schüler und Lehrer über die einläufigen der Eingang zur Schule gut zu erkennen.
Treppen in das Obergeschoss der Klassen-
zimmertrakte geführt.

48
Eingang

[09]
Riverview High School
1 Ram Way
Sarasota, Florida (US)
Paul Rudolph

Grundriss EG M 1:800

49
Räume und Bereiche

[62]
Grundschule Theresienhöhe
Pfeuferstraße 1
München (DE)
Rudolf Hierl

Grundriss EG M 1:800

50
Eingang

[54]
Gesamtschule In der Höh
In der Höh 9
Volketswil (CH)
Gafner & Horisberger
Architekten

Grundriss EG M 1:800

51
Treppe

53
Zentrale Treppen 56 Fluchtreppen 68
[51] Gymnasium Friedrich II. [59] Schulanlage Im Birch
Auf dem Schäfersfeld, Lorch (DE) Margrit-Rainer-Straße 5, Zürich (CH)
Behnisch & Partner Peter Märkli
[68] Schulanlage Leutschenbach [68] Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße, Zürich (CH) Andreasstraße, Zürich (CH)
Christian Kerez Christian Kerez
[31] Kepler-Gymnasium [51] Gymnasium Friedrich II.
Johanna-Kohlund-Straße 5, Freiburg (DE) Auf dem Schäfersfeld, Lorch (DE)
Ernst Spycher Behnisch & Partner
[44] Gymnasium Markt Indersdorf
Dezentrale Treppen 60 Arnbacher Straße 40, Markt Indersdorf (DE)
[23] Scuola Media Cantonale Allmann Sattler Wappner Architekten
Via Stefano Franscini 30, Morbio Inferiore (CH) [40] Sonderpädagogisches Förderzentrum
Mario Botta Schottenau 10a, Eichstätt (DE)
[52] Primarschulhaus Linden Diezinger & Kramer
Lindenstraße 21, Niederhasli (CH)
Bünzli & Courvoisier Belichtung 74
[11] Kantonsschule Freudenberg [48] Schulzentrum im Scharnhauser Park
Gutenbergstraße 15, Zürich (CH) Gerhard-Koch-Straße 6, Ostfildern (DE)
Jacques Schader Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
[13] Gymnasium Andreanum
Treppen als Orte der Begegnung 64 Hagentorwall 17, Hildesheim (DE)
[45] Hellerup Skole Dieter Oesterlen
Dessaus Boulevard 10, Kopenhagen (DK) [42] Oberstufenschulhaus Compogna
Arkitema Compognastraße, Thusis (CH)
[44] Gymnasium Markt Indersdorf Jüngling & Hagmann
Arnbacher Straße 40, Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner Architekten
[25] Scholen Apollolaan, Montessorischool
Willem Witsenstraat 14, Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

54
Treppe

Einleitung

Die Treppe ist eines des schwierigsten Wichtig ist ein gutes Verhältnis von Auftritt Der Raum vor der Treppe sollte beim oberen
räumlichen Elemente, die Architekten zu und Steigung. Eine Steigung von über Austritt heller sein als bei ihrem unteren
entwerfen haben. Sie wird häufig aus- 16 cm ist auf den Haupttreppen zu vermei- Antritt, da der Mensch lieber ins Helle geht.
schließlich zur Erschließung der Stockwerke den. Viele Treppen sind vor allem für ältere Guten Architekten gelingt es, Treppen so zu
und als Fluchtweg gesehen und ist darauf Menschen unbequem, auch kleine Kinder gestalten, dass man sie ohne nachzudenken
maßlich abgestimmt. Ihr Steigungsverhält- haben bei zu steilen Treppen Schwierig- gerne benutzt. Dazu gehört auch die Gestal-
nis, ihre Breite und Länge werden in diesen keiten. Notwendige Treppenpodeste tung der Setz- und Trittstufen selbst. Da frei
Fällen den Vorschriften gemäß ermittelt. können ebenfalls als Aufenthaltsflächen geführte Treppen in Schulen oft durch große
dienen. Bei einer guten Führung der Hallen führen, spielt bei der Auswahl von
Wer Treppenhäuser in Schulen unter die Treppe kann die Orientierung im Raum Material und Konstruktion der Schallschutz
Lupe nimmt, wird feststellen, dass sie erleichtert werden, wenn der Blick in das eine große Rolle. Durch genügend Masse
neben der Funktion der Erschließung Orte nächste Geschoss ungehindert und mit oder sorgfältige Belagswahl kann einer
sind, an denen man sich zwar zwangsläufig möglichst weitem Sichtwinkel möglich ist. möglichen Geräuschentwicklung entgegen-
trifft, woraus sich dann aber auch Orte des Deshalb sind Treppen von Vorteil, die über gewirkt werden.
sozialen Austausches entwickeln. Deshalb genügend breite Lufträume eine Sichtver-
sind Treppen, über ihr notwendiges Maß bindung anbieten. Rampen sind ebenfalls ein schönes räum-
vergrößert, hervorragende Aufenthalts- liches Element. Leider erreichen bei Be-
orte. Offen geführte Treppen, die nicht als Das Geländer sollte durch seine Haptik rücksichtigung der Behindertenvorschriften
Fluchtweg dienen, werden automatisch angenehm in der Hand liegen und in der die Rampenlängen eine Dimension, die den
zum Sitzen in Pausen genutzt. Sie sollen Höhe auch von kleinen Kindern gut erreich- scheinbar angenehmen Weg unerträglich
so breit sein, dass neben den Sitzenden bar sein. Dies widerspricht oftmals den lang gestaltet. Deshalb wird man bald die
genügend Platz für Vorbeigehende verbleibt. Vorschriften der Gemeindeunfallversiche- Erfahrung machen, dass der dafür not-
Schön ist, wenn sich Treppen großzügig zur rungen, die – darauf soll man achten – oft wendige Platz in den meisten Fällen nicht
Eingangshalle öffnen und Teil dieses Raums über die baurechtlich festgesetzten Höhen gegeben ist.
werden. Dann können die Stufen auch für hinausgehen.
Veranstaltungen genutzt werden.

55
Räume und Bereiche

Zentrale Treppen

Zentral angeordnete Treppenhäuser bieten [68] trennt die Schule in einen Primar- und
eine leichte Orientierung im Gebäude. Wenn einen Oberstufenbereich. Gemeinsam mit
sie im Zusammenhang mit zentralen Hallen den davorliegenden Flur- und Aufenthalts-
oder Lichthöfen geplant werden, entstehen bereichen entsteht jeweils ein mehrge-
Räume, die nicht nur der Erschließung, schossiger Hallenraum, der für klassen-
sondern auch der Begegnung und der Kom- übergreifende Projektarbeit, Ausstellungen
munikation dienen. Zu beachten ist, dass an und Veranstaltungen genutzt werden kann.
die Halle und deren angrenzende Bauteile Die rauchfreien Fluchtwege werden über
bestimmte Anforderungen gestellt werden, ein außenliegendes Treppenhaus, das durch
wenn die Treppe einen der zwei geforderten einen umlaufenden Fluchtbalkon erschlos-
baulichen Rettungswege darstellt. sen wird, und ein zusätzliches Treppenhaus,
(MSchulbauR, genauere Angaben siehe das der Aufzugsanlage zugeordnet ist,
Raumpilot – Grundlagen) gewährleistet.

Die Ebenen des Gymnasiums Friedrich II. Die beiden Treppenläufe des Kepler-Gym-
in Lorch [51] werden über eine einläufige nasiums in Freiburg [31] schwingen sich
Treppe erschlossen, die in der zentralen im zentralen viergeschossigen Lichthof
Halle frei angeordnet ist. Die Halle und frei empor. Dadurch entsteht eine klare
damit auch die Treppe werden über ein Orientierung für Schüler und Lehrer im
kreisförmiges Oberlicht mit Tageslicht Schulgebäude. Die Belichtung erfolgt über
versorgt. Die Treppe ist somit Teil der ein flaches Glasdach, das aus zwei Ebenen
inneren Pausenfläche und bildet Orte der besteht und somit das einfallende Tageslicht
Kommunikation, des Ruhens, des Beobach- filtert. Aufgrund der langen Rettungswege
tens und der Bewegung. Der erforderliche und der nicht als Fluchttreppenhaus anzu-
zweite Rettungsweg wird durch Ausgänge rechnenden zentralen Treppe sind an den
auf jedem Geschoss und den Fluchtbalkon Enden der Gebäudeflügel sowie in der Nähe
mit außenliegender Treppe im obersten des Aufzugs zusätzliche Fluchttreppenhäu-
Geschoss gewährleistet. ser angeordnet.

Die gegenläufige zentrale Treppenanlage


der Schulanlage Leutschenbach in Zürich

56
Treppe

[51]
Gymnasium Friedrich II.
Auf dem Schäfersfeld
Lorch (DE)
Behnisch & Partner

Grundriss OG M 1:1000

57
Räume und Bereiche

[68]
Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße
Zürich-Oerlikon (CH)
Christian Kerez

Grundriss 1.-3. OG
M 1:1.000

58
Treppe

[31]
Kepler-Gymnasium
Johanna-Kohlund-Straße 5
Freiburg (DE)
Ernst Spycher

Grundriss 1. OG M 1:1.000

59
Räume und Bereiche

Dezentrale Treppen

Durch dezentrale Treppen können die bei Das Primarschulhaus Linden in Niederhasli
zentral angeordneten Treppen notwendigen [52] setzt sich aus drei Klassengruppen mit
Verkehrsflächen – wie etwa Flure – einge­ jeweils zwei Unterrichtsräumen zusammen.
spart werden. Der scheinbare Mehraufwand Jede wird über einen eigenen Treppenauf-
durch die Erstellung zusätzlicher Treppen- gang erschlossen. Der Mehraufwand durch
läufe wird durch die Reduzierung von hori- den Bau von mehreren Treppenaufgängen
zontalen Erschließungsflächen kompensiert. kann durch den Verzicht auf die sonst not-
Ebenso ergibt sich bei einem Schulhaus mit wendigen Verkehrszonen im Obergeschoss
dezentralen Treppen die Möglichkeit, den ausgeglichen werden.
Gesamtkomplex in kleinere Einheiten zu un-
terteilen, die einem kindgerechten Maßstab Die vier Treppenaufgänge der Kantonsschu-
entsprechen. le Freudenberg [11] (jetzt Kantonsschule
Enge, ehemals Handelsschule) verbinden
Die Treppen der Scuola Media Cantonale das öffentliche Erdgeschoss mit den
in Morbio Inferiore [23] liegen in dem Obergeschossen, in denen die Unterrichts-
Hohlraum, der die acht Bauteile bezie- räume liegen. Die Treppen sind offen in der
hungsweise Klassencluster durchläuft zweigeschossigen Längshalle angeordnet,
und sie räumlich miteinander verbindet. In die im 2. Obergeschoss von drei kleineren,
jeder Einheit ist ein offenes Treppenhaus querliegenden Hallen überlagert wird. Die
angeordnet. Jedes Treppenhaus erschließt Halle beziehungsweise die Treppenaufgänge
vier Klassenzimmer mit den dazugehörigen werden über die Einschnitte im 2. Ober-
Gruppenarbeitsflächen und Pausenflächen geschoss und die Ganzglasfassade im
im 1. Obergeschoss sowie zwei Fachräume Erdgeschoss belichtet.
im 2. Obergeschoss.

60
Treppe

[23]
Scuola Media Cantonale
Via Stefano Franscini 30
Morbio Inferiore (CH)
Mario Botta

Grundriss 1. OG M 1:1.000

61
Räume und Bereiche

[52]
Primarschulhaus Linden
Lindenstraße 21
Niederhasli (CH)
Bünzli & Courvoisier

Grundriss OG M 1:1.000

62
Treppe

[11]
Kantonsschule Freuden-
berg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Grundriss 1.OG M 1:1.000

63
Räume und Bereiche

Treppen als Orte der Begegnung

Die eindeutig definierten Erschließungszo- etwas aufzuführen, ihre Mittagspause dort


nen werden zunehmend von multifunktio- zu verbringen, sich auszutoben et cetera.
nalen zentralen Hallen abgelöst. Aufgrund
von pädagogischen Ansätzen, die nicht Die Freitreppe des Gymnasiums in Markt
nur Frontalunterricht beinhalten, sondern Indersdorf [44] erfüllt die Anforderungen an
Flächen fordern, die auch klassenübergrei- die notwenigen Fluchttreppen für die beiden
fende Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Auffüh- Klassengeschosse, übernimmt die zentrale
rungen und Versammlungen ermöglichen, Verteilung der Schüler und Lehrer und wird
entstehen mehr multifunktionale Zonen in als Versammlungsraum sowie als Pausen-
einer Schule. Auch Treppenanlagen dienen halle genutzt. Sie lädt zum Sitzen und Ver-
nicht nur der reinen Erschließung von weilen ein. Im Sommer kann die Fassade
Geschossen, sondern werden so konzipiert, der Halle geöffnet werden. Der Pausenhof
dass sie angenehme Aufenthaltsorte und wird dann zur Bühne. Die innenliegende
Teilbereiche der Lernumgebung darstellen. Treppenanlage und die gegenüberliegende
Freitreppe vor der Sporthalle werden zu
In der Hellerup Skole in Gentofte [45] gibt Tribünen.
es keine eindeutig definierten Erschlie-
ßungsbereiche mehr. Die offene Treppen- Die Freitreppe in der zentralen Halle der
halle bildet das Zentrum des Schulhauses Montessorischool in Amsterdam [25] führt
und wird als innere Pausenfläche sowie als zum Splitlevel. Durch die großzügigen
Veranstaltungsraum genutzt. Ebenso dient Sitzstufen ist sie geeignet für größere und
sie als Verbindungsweg zur Turnhalle, zur kleinere Aufführungen und Veranstaltungen.
Schulverwaltung, zu den Fachbereichen, zu Die Teilbereiche sind durch Galerien über-
den Computerarbeitsplätzen, zum Lesebe- deckt, so dass geschütztere, geborgenere
reich und zur Bibliothek. Die Treppe ist der Zonen für kleine Gruppen entstehen. Die
zentrale Ort der Begegnung. Die großzü- Sitzstufen werden vielseitig genutzt: als
gigen Sitzstufen laden die Kinder ein, sich Pausen-, Arbeits-, Spiel- und Bewegungs-
mit Freunden zu treffen, dort zu arbeiten, fläche.

64
Treppe

[45]
Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10
Kopenhagen-Hellerup (DK)
Arkitema

Grundriss 1. OG M 1:500

65
Räume und Bereiche

[44]
Gymnasium Markt
Indersdorf
Arnbacher Straße 40
Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner
Architekten

Grundriss 1. OG M 1:500

66
Treppe

[25]
Scholen Apollolaan
Montessorischool
Willem Witsenstraat 14
Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss 1. OG M 1:500

67
Räume und Bereiche

Fluchttreppen

Oft entsprechen die Freitreppen in Ein- Den Hauptverteiler des Gymnasiums in Lorch
gangshallen nicht den brandschutztech- [51] bildet die Treppenanlage in der zentralen
nischen Anforderungen an einen sicheren Halle, um die die Unterrichtsräume ange-
Rettungsweg. Um diesen Anforderungen ordnet sind. Die Fluchtwege werden durch
gerecht zu werden, bedarf es zusätzlicher direkte Ausgänge ins Freie und einen Flucht-
Treppenhäuser. Oder zusätzliche Treppen- balkon im Obergeschoss gewährleistet. Über
häuser sind aufgrund der Größe der Schule das Dach des eingeschobenen Baukörpers
notwendig, um die baurechtlichen Auflagen auf der Eingangsebene führt der Rettungs-
an Fluchtweglängen einzuhalten. weg vom umlaufenden Fluchtbalkon zu zwei
Außentreppen.
Für die unterschiedlichen Unterrichtsstufen
der Sekundarschule Im Birch in Oerlikon Die Hauptverteilung der Schüler und Lehrer
[59] werden Raumgruppen gebildet. Immer des Gymnasiums in Markt Indersdorf [44]
drei Klassenzimmer und ein Vorraum sind erfolgt über eine zentrale Freitreppe in der
eine Einheit. Der erste Rettungsweg führt Eingangshalle. Die Fluchttreppenhäuser
über den Vorraum zum Haupttreppenhaus. liegen abgerückt von der Fassade in den
Damit der Vorraum frei möbliert werden Ecken des rechteckigen Grundrisses und sind
kann, führt der zweite Rettungsweg vom durch den schwebenden Baukörper bis ins
Klassenzimmer über einen Fluchtbalkon Erdgeschoss durchgesteckt. Sie gewährleis­
oder direkt zu einem zusätzlichen Flucht- ten somit den geforderten direkten Ausgang
treppenhaus. ins Freie. Aufgrund der Länge des Baukörpers
sind noch zusätzliche Außenfluchttreppen
Die Haupterschließung des Schulhauses vorgesehen.
Leutschenbach in Zürich [68] erfolgt
über ein zentrales Treppenhaus. Da diese Durch die Kammstruktur der Sonderpädago-
Treppenanlage sich zu den Pausenhallen, gischen Förderschule in Eichstätt [40] werden
in denen auch Unterricht stattfindet, öffnet zwei Klassentrakte gebildet. Diese werden
und diese miteinander verbindet, sind über eine zentrale zweigeschossige Eingangs-
zusätzliche Fluchttreppenhäuser notwendig. halle erschlossen. Die Fluchttreppenhäuser
Der erste Rettungsweg erfolgt über ein pa- sind jeweils zwischen einem Klassenzimmer
rallel zu den Klassenzimmern angeordnetes und den Sanitärbereichen in den Ecken so
Treppenhaus, das über die Halle erschlos- angeordnet, dass im Erdgeschoss ein direkter
sen wird. Der zweite Rettungsweg führt Ausgang ins Freie ermöglicht wird.
über einen außenliegenden Fluchtbalkon zu
einer einläufigen Außentreppe.

68
Treppe

[59]
Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5
Zürich-Oerlikon (CH)
Peter Märkli

Grundriss 1. OG M 1:1.000

69
Räume und Bereiche

[68]
Schulanlage Leutschen-
bach
Andreasstraße
Zürich-Oerlikon (CH)
Christian Kerez

Grundriss 1.-3. OG
M 1:1.000

70
Treppe

[51]
Gymnasium Friedrich II.
Auf dem Schäfersfeld
Lorch (DE)
Behnisch & Partner

Grundriss OG M 1:1.000

71
Räume und Bereiche

[44]
Gymnasium Markt
Indersdorf
Arnbacher Straße 40
Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner
Architekten

Grundriss 1. OG M 1:1.000

72
Treppe

[40]
Sonderpädagogisches
Förderzentrum
Schottenau 10a
Eichstätt (DE)
Diezinger & Kramer

Grundriss EG M 1:1.000

73
Räume und Bereiche

Belichtung

Treppenaufgänge, die mit Tageslicht Der Grundriss des Klassentrakts des


versorgt werden, sind angenehmer zu Gymnasiums Andreanum in Hildesheim [13]
begehen als Treppen, die nur mit Kunstlicht präsentiert sich als Einbund. Alle Klassen-
beleuchtet werden. Treppen können von zimmer sind nach Osten orientiert. Die
oben, durch Oberlichter (zenital) oder durch Erschließung erfolgt über die einläufigen
Lichteinfall von der Seite (lateral) beleuchtet Treppen an der Westfassade. Die großzü-
werden. Eine räumliche Spannung entsteht, gigen Flure und Treppenläufe werden über
wenn die Treppe vom Dunklen ins Helle die geschosshohe Verglasung mit Tageslicht
führt. versorgt.

Der Grundriss der Schule in Ostfildern [48] Der Eingang des Schulhauses Compogna in
ist als Zweibund organisiert. Links und Thusis [42] liegt zwischen der Turnhalle und
rechts des Mittelflurs sind die Klassenzim- dem zweigeschossigen Gebäudeteil mit den
mer angeordnet. Die Flure werden durch Klassenzimmern. Die Erschließung des
die einläufigen Treppenanlagen und durch Obergeschosses erfolgt über die einläufige
Lufträume gegliedert. Das V-förmige Dach Treppe in der Eingangshalle. Die Klassen-
lässt zenitales Licht auf die Mittelflure vor zimmer sind nach Osten und Westen orien-
den Klassenzimmern fallen. Je höher die tiert. Der Mittelflur sowie die Eingangshalle
Schüler die Treppen emporsteigen, desto werden über Oberlichter, die alternierend
heller wird der Raum. Es entsteht eine fast nach Süden und Norden ausgerichtet sind,
sakral anmutende Lichtstimmung. belichtet.

74
Treppe

[48]
Schulzentrum im Scharn-
hauser Park
Gerhard-Koch-Straße 6
Ostfildern (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Schnitt M 1:250

75
Räume und Bereiche

[13]
Gymnasium Andreanum
Hagentorwall 17
Hildesheim (DE)
Dieter Oesterlen

Schnitt M 1:250

76
Treppe

[42]
Oberstufenschulhaus
Compogna
Compognastraße
Thusis (CH)
Jüngling & Hagmann

Schnitt M 1:250

77
Flur

79
Räume und Bereiche

Flur im Freien 82 Flur als Arbeitsplatz 94


[10] Sarasota High School [07] Munkegårdsskolen
1000 South School Avenue (US) Vangedevej 178, Dyssegaard (DK)
Paul Rudolph Arne Jacobsen
[04] Primarschule Wasgenring [25] Scholen Apollolaan, Montessorischool
Welschmattstraße 30, Basel (CH) Willem Witsenstraat 14, Amsterdam (NL)
Fritz Haller Herman Hertzberger
[24] Scuola elementare ai Saleggi [54] Gesamtschule In der Höh
Via delle Scuole, Locarno (CH) In der Höh 9, Volketswil (CH)
Livio Vacchini Gafner & Horisberger Architekten

Flur als Ort der Begegnung 86 Belichtung 98


[56] Erweiterung Gustav-von-Schmoller-Schule [30] Erweiterung Schulanlage Brühl
Frankfurter Straße 63, Heilbronn (DE) Friedhofweg, Gebenstorf (CH)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei Burkard Meyer Architekten
[16] Mittelpunktschule In den Berglen [65] Schulhaus Baumgarten
Stockwiesen 1, Berglen (DE) Schulgasse, Buochs (CH)
Behnisch & Partner pool Architekten
[26] Basisschool Polygoon [33] Öko-Hauptschule Mäder
Hollywoodlaan 109, Almere (NL) Neue Landstraße 29, Mäder (AT)
Herman Hertzberger Baumschlager Eberle

Flur als Veranstaltungsort 90


[54] Gesamtschule In der Höh
In der Höh 9, Volketswil (CH)
Gafner & Horisberger Architekten
[25] Scholen Apollolaan, Montessorischool
Willem Witsenstraat 14, Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger
[05] Hunstanton Secondary Modern School
Downs Road, Hunstanton (GB)
Alison & Peter Smithson

80
Flur

Einleitung

Bis ins letzte Drittel des vergangenen Jahr- betrifft zusammenhängende Raumgruppen, keiten, die das Klassenzimmer nicht erfüllen
hunderts dienten Flure in den Schulbauten die Länge der Flure und deren optische kann: Zonen für Einzel- und Gruppenarbeit,
lediglich der Erschließung. Die dafür not- Verbindung über Lufträume. Auch bei der für Beschäftigung neben und außerhalb der
wendigen Flächen richteten sich in erster Oberflächengestaltung und der Möblierung regulären Unterrichtsstunden. Längst hat
Linie nach den Brandschutzbestimmungen sind die Möglichkeiten der Raumgestaltung man begriffen, dass Unterricht sich nicht
und dem Finanzierungsrahmen. Dieser sah relativ eng. Davon betroffen sind alle brenn- auf die Wissensvermittlung in den Klassen-
ein bestimmtes Verhältnis von Nutz- zu baren Baustoffe, die mindestens schwer zimmern beschränken kann. Aneignung von
Nebenflächen vor, das in der Regel, nach entflammbar sein müssen. Auch an die Tü- sozialer Kompetenz, aber auch Meinungs-
Land und Schulträger schwankend, circa 65 ren zu den benachbarten Brandabschnitten und Wissensaustausch geschehen mehr
zu 35 Prozent betrug. Da in den Neben- sind brandschutztechnische Anforderungen in den öffentlichen Bereichen des Schulge-
nutzflächen auch noch andere Bereiche als gestellt, die dem oft geäußerten Wunsch bäudes, also den Fluren und Treppenhäu-
Flure und Treppen eingerechnet sind, wird nach fließenden Raumgruppen für Schüler sern, als in den eigentlichen Unterrichts-
deutlich, wie die Entwerfenden durch die und Lehrer widersprechen. Ein ungelöstes räumen. Überhaupt lässt sich an aktuellen
Flächenvorgaben angehalten werden, die Problem stellt die Garderobe dar, die im Schulkonzepten eine Vermengung beider
Erschließungsflächen sehr klein zu halten. Regelfall im Flur den einzelnen Klassenzim- Raumtypen beobachten: zum Flur auf die
Daraus ergibt sich, dass eine einhüftige Er- mern zugeordnet wird. Es ließe sich leicht gesamte Länge geöffnete Klassenbereiche,
schließung, die eine sehr schöne Belichtung durch abgeschlossene Garderobenräume um zum Beispiel klassenübergreifende
der Flure gewährleistet, die Erfüllung der lösen, die jedoch in den Finanzierungspro- Unterrichtsformen und die Präsentation von
wirtschaftlichen Anforderungen erschwert. grammen normalerweise nicht vorgesehen Schülerarbeiten zu ermöglichen. Dass bei
sind. den dadurch entstehenden Grundrissformen
Neben den ökonomischen Zwängen sind besondere Anforderungen an Lichtführung
für Flure und Treppenanlagen in Schulen die Entgegen den finanziellen und sicherheits- und Akustik gestellt werden, versteht sich
Belange des Brandschutzes zu beachten. technischen Vorgaben wünschen sich Päda- von selbst.
Auch hier erfährt die Freiheit der Raum- gogen großzügige Flurzonen. Sie sehen in
bildung erhebliche Einschränkungen. Das diesen Zwischenräumen Nutzungsmöglich-

81
Räume und Bereiche

Flur im Freien

Flure im Freien haben den Vorteil, dass sie Belichtung der inneren Flurbereiche auch im
gut belichtet und belüftet sind. Sie bieten Erdgeschoss gewährleistet werden.
gleichzeitig Schutz vor Regen und Sonne
während der Pausen. Bei Grundschulen sind Die überdachten Wege der Primarschule
Flure im Freien besser geeignet als bei wei- Wasgenring in Basel [04] verbinden die
terführenden Schulen, da dort der Unterricht Klassenpavillons mit dem zentralen Gebäu-
vorwiegend im Klassenzimmer stattfindet de, das die Fachräume, die Bibliothek, den
und es keinen häufigen Raumwechsel gibt. Veranstaltungssaal und die Lehrerzimmer
Flure im Freien sind eine Folge vor allem in einem Baukörper zusammenfasst. Die
des Konzepts der Pavillonschule, die den gedeckten Wege bieten den Schülern die
großen Vorteil hat, dass kleinere, dem kind- Möglichkeit, sich während der Pausen bei
gerechten Maßstab angepasste Baukörper Regen im Freien aufzuhalten. Ebenso bieten
möglich werden. Vor allem in wärmeren sie an heißen Sonnentagen ausreichend
Regionen sind Flure im Freien eine gute Schatten. Die Überdachungen werden in
Alternative. den Eingangsbereichen der Klassenpavillons
zu Vordächern.
Der Klassentrakt der Highschool in Sarasota
[10] ist als zweibündige Anlage mit Mittel- Die überdachten Laubengänge der Primar-
flur ausgebildet. Eine gute Belüftung sowie schule Ai Saleggi in Locarno [24] machen
eine Verschattung der Erschließungs- und die Schule zu einem öffentlichen Gebäude.
Aufenthaltsflächen ist aufgrund des sehr Sie erschließen die einzelnen Klassenzim-
heißen Klimas von großer Bedeutung. mer wie Häuser in einem Dorf und geben
Die Flure im 1. Obergeschoss hängen wie der Schule einen „offenen“ Charakter. Es
Galerien zwischen den Klassenräumen. gibt eine Hierarchie von Wegen, die eine
Die Belichtung und Belüftung erfolgt durch einfache Orientierung ermöglicht und die
Oberlichter, die so ausgebildet sind, dass Wege in öffentliche und private Bereiche
kaum direktes Licht in den Flur fällt, um gliedert. Gleichzeitig dienen die Wege
eine Aufwärmung zu vermeiden. Durch den Schülern als überdachte Pausen- und
die Ausbildung der Flure als eingehängte Spielfläche.
Brücken kann eine gute Durchlüftung und

82
Flur

[10]
Sarasota High School
1000 South School Avenue
Sarasota, Florida (US)
Paul Rudolph

Grundriss OG M 1:500

83
Räume und Bereiche

[04]
Primarschule Wasgenring
Welschmattstraße 30
Basel (CH)
Fritz Haller

Grundriss EG M 1:500

84
Flur

[24]
Scuola elementare ai
Saleggi
Via delle Scuole
Locarno (CH)
Livio Vacchini

Grundriss M 1:500

85
Räume und Bereiche

Flur als Ort der Begegnung

In vielen Schulen ist der Flur als reiner und die Sitznischen zum Lesen, Ausruhen
Erschließungsraum konzipiert und wird und Kommunizieren zu nutzen.
auch nur als solcher wahrgenommen.
Schon lange ist bekannt, dass sich ein gutes Der zentrale Luftraum der Mittelpunkt-
Lernumfeld positiv auf die Leistungen von schule in Berglen-Oppelsbohm [16] mit der
Schülern und Lehrern auswirkt. Zu diesem umlaufenden Galerie und den gegenüberlie-
Lernumfeld gehört auch der Flur. Der Flur genden Treppenläufen bietet den Schülern
soll mehr als nur der Verteilung und Erschlie- einen Ort für Aufenthalt, Kommunikation
ßung dienen. Es ist ein Ort der Begegnung und Versammlung. Die Großzügigkeit der
und des Austauschs. Loris Malaguzzi, der Galerie ermöglicht auch die Installation von
Gründer der Reggio-Pädagogik, sagte, dass temporären und flexiblen Einzel- und Klein-
der erste Lehrer der Schüler die anderen gruppenarbeitsplätzen.
Kinder sind. Und die trifft man vor allem in
den Pausen auf den Fluren. Durch die große räumliche Offenheit der
Grundschule in Almere [26] sind die Kor-
In der Gustav-von-Schmoller-Schule in ridore keine reinen Verkehrsflächen mehr.
Heilbronn [56] wird durch die Nischen einer- Unter der eingestellten Galerie entstehen
seits der Flur belichtet und belüftet, ohne neue Rückzugsräume, die von den Kindern
zuviel Verkehrslärm in das Gebäude zu las- als zusätzliche Arbeitsplätze, aber auch
sen. Andererseits bietet sich dadurch für die als Pausenfläche und Orte des Rückzugs
Schüler die Möglichkeit, sich während der sowie der Kommunikation genutzt werden
Pausen in kleinen Gruppen zurückzuziehen können.

86
Flur

[56]
Erweiterung Gustav-von-
Schmoller-Schule
Frankfurter Straße 63
Heilbronn (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Grundriss 1. OG M 1:500

87
Räume und Bereiche

[16]
Mittelpunktschule In den
Berglen
Stockwiesen 1
Berglen-Oppelsbohm (DE)
Behnisch & Partner

Grundriss EG M 1:500

88
Flur

[26]
Basisschool Polygoon
Hollywoodlaan 109
Almere (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss EG M 1:500

89
Räume und Bereiche

Flur als Veranstaltungsort

Bei kleineren Schulanlagen, in denen kein Die zentrale Aula der Montessori-Schule in
eigenständiger Saal für Aufführungen und Amsterdam [25] ist geeignet für Veranstal-
Feste vorgesehen ist, werden die Verkehrs- tungen mit kleinen Gruppen, aber auch
flächen so gestaltet, dass sie auch für für die gesamte Schulgemeinde. Dort
Veranstaltungen, Ausstellungen und Feste finden Theateraufführungen und Versamm-
genutzt werden können. In Kombination mit lungen statt. Die großen Stufen bilden die
flexiblen Wandelementen oder Vorhängen Sitzreihen. Ein Aufstellen von Stühlen wird
können auch Bereiche abgetrennt werden. dadurch überflüssig.
Die brandschutztechnischen Anforderungen
an Fluchtwege sind jedoch zu beachten. Die Flure der Secondary School in Hunstan-
(Siehe Raumpilot Grundlagen) ton [05] (heute: Smithdon High School) sind
auf ein Minimum reduziert. Die Klassenzim-
Die auf 270 m2 ausgeweitete Gangzone der mer werden über mehrere Treppenhäuser
Gesamtschule In der Höh in Volketswil [54] erschlossen. Die zentrale Verteilung und
kann durch einen rundum laufenden Vor- Erschließung erfolgt über eine großzügige
hang von der Flurfläche abgetrennt und als Halle. Die zentrale Aula wird als Eingangs-
Aula oder Saal für Veranstaltungen genutzt und Pausenhalle, Veranstaltungs- und
werden. Ansonsten werden die räumlich Speisesaal genutzt. Die umlaufenden
vielfältig ausgebildeten Korridorflächen zu niedrigeren Bereiche können durch Vor-
Arbeistplätzen, zu Bereichen für Gruppen- hänge oder Rollläden von der hohen Halle
arbeit und zu Zonen, in denen getobt, sich abgetrennt werden.
erholt, gelesen und gegessen wird.

90
Flur

[54]
Gesamtschule In der Höh
In der Höh 9
Volketswil (CH)
Gafner & Horisberger
Architekten

Grundriss EG M 1:500

91
Räume und Bereiche

[25]
Scholen Apollolaan
Montessorischool
Willem Witsenstraat 14
Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss 1. OG M 1:500

92
Flur

[05]
Hunstanton Secondary
Modern School (heute
Smithdon High School)
Downs Road
Hunstanton (GB)
Alison & Peter Smithson

Grundriss EG M 1:500

93
Räume und Bereiche

Flur als Arbeitsplatz

Die Räume außerhalb des Klassenzimmers Verkehrsflächen. Zahlreiche Nischen mit


gewinnen an Bedeutung. Es finden immer Lernplätzen und Sitzmöglichkeiten verlagern
mehr Aktivitäten außerhalb der Klassenräu- den Schwerpunkt von den Klassenzimmern
me statt. Durch Nischen, Aufweitungen und in die daran angrenzenden Räume. Die
Bereiche, die mehrere Funktionen in sich Kinder können dort allein oder in kleinen
vereinen, können Korridore aufgewertet und Gruppen arbeiten, lesen, sich treffen, reden
vielfältig genutzt werden. Erschließungs­ und Konflikte austragen. Ebenso kann dort
flächen können durch entsprechende Unterricht stattfinden.
Dimensionierung und Ausgestaltung in die
Unterrichtsflächen mit einbezogen werden. Die Flure der Gesamtschule In der Höh in
Volketswil [54] sind so gestaltet und dimen-
Über die Vorräume der Munkegårdsskolen sioniert, dass den Kindern verschiedene
in Dyssegaard [07] werden die Klassenzim- Bereiche angeboten werden, in denen sie
mer über zentrale Flure erschlossen. Diese außerhalb der sogenannten Universalräume
werden nicht nur zur Unterbringung der (Klassenzimmer) lernen, üben, spielen, sich
Jacken der Kinder genutzt, sondern auch als erholen und sich treffen können. Das Forum
Rückzugsmöglichkeiten zum Arbeiten für im Erdgeschoss wird, wenn es nicht gerade
kleinere Gruppen oder als Einzelarbeitsplät- für Ausstellungen und Veranstaltungen
ze. Gruppenraum und Flur verschmelzen zu dient, von den Schülern als Arbeits- und
einem Raum. Experimentierfläche genutzt. Im Oberge-
schoss sind erweiterte und tageslichtdurch-
Durch die große räumliche Offenheit der flutete Flurzonen mit Tischen und Stühlen
Montessori-Schule in Amsterdam [25] möbliert, die zusätzliche Aufenthalts- und
werden aus den Korridoren nicht nur reine Arbeitsbereiche bieten.

94
Flur

[07]
Munkegårdsskolen
Vangedevej 178
Dyssegaard (DK)
Arne Jacobsen

Grundriss EG M 1:250

95
Räume und Bereiche

[25]
Scholen Apollolaan
Montessorischool
Willem Witsenstraat 14
Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss 2.OG M 1:250

96
Flur

[54]
Gesamtschule In der Höh
In der Höh 9
Volketswil (CH)
Gafner & Horisberger
Architekten

Grundriss OG M 1:250

97
Räume und Bereiche

Belichtung

Eine ausreichende Beleuchtung der Flure Die Klassenzimmer im Obergeschoss


mit Tages- und Kunstlicht ist wichtig, da sie des Schulhauses Baumgarten in Buochs
nicht nur der Verteilung der Schüler dienen, [65] werden nicht über einen Mittelflur
sondern auch Teil des Lernumfelds sind und erschlossen, sondern über zwei querlie-
somit Räume zum Lernen, Treffen, Reden, gende Treppenhäuser, die sich zwischen die
Toben und Erholen bieten. Klassenzimmer schieben. Zwischen je zwei
Klassenzimmern liegt ein Gruppenraum,
Der Erweiterungsbau der Schulanlage über den das Klassenzimmer betreten wird.
Brühl in Gebenstorf [30] besteht aus einem Die Belichtung dieser Zone erfolgt über
einbündigen dreigeschossigen Klassentrakt Oberlichter, die durch das Zerschneiden,
und einem zweigeschossigen Bau mit Leh- Versetzen und Falten des Pultdachs ent-
rerzimmer, Bibliothek und Schulküche. Der stehen. Durch die zweiflügeligen Glastüren
Flur des Klassentrakts ist nach Nordosten zu den Klassenzimmern und zwischen den
gerichtet und unbeheizt. Die Ganzglasfassa- Gruppenräumen entsteht eine großzügige
de ist mit automatischen Lüftungsklappen und helle Mittelzone.
versehen, die das Klima im Erschließungs-
bereich regeln. Die Beleuchtung der Flure Die Klassenzimmer der Öko-Hauptschule in
erfolgt über Leuchtstoffröhren, die zwischen Mäder [33] gruppieren sich um einen groß-
Deckenplatten und der Fassade angeordnet zügigen innenliegenden Erschließungs- und
sind. Die Verkleidung der Beleuchtung wird Pausenbereich. Ein zentraler Lichtschacht
nach oben als Sitzbank genutzt. Die Vitrinen und Oberlichtbänder in den Wänden zu den
und Türen in der inneren Fassade ermögli- Klassenzimmern ermöglichen eine natür-
chen Ein- und Ausblicke in die und aus den liche Belichtung trotz einer Grundfläche der
Klassenzimmern. So wird aus dem Korridor Geschosse von 27 x 27 m.
ein angenehmer, tageslichtdurchfluteter
Bereich mit Sitzmöglichkeiten, der für weit
mehr als nur zur Erschließung dient.

98
Flur

[30]
Erweiterung
Schulanlage Brühl
Friedhofweg
Gebenstorf (CH)
Burkard Meyer Architekten

Schnitt M 1:250

99
Räume und Bereiche

[65]
Schulhaus Baumgarten
Schulgasse
Buochs (CH)
pool Architekten

Schnitt M 1:250

100
Flur

[33]
Öko-Hauptschule Mäder
Neue Landstraße 29
Mäder (AT)
Baumschlager Eberle

Schnitt M 1:250

101
Aula

103
Aula als eigener geschlossener Raum 106 Aula mit Außenbühne 118
[14] Geschwister-Scholl-Gymnasium [28] Musikgymnasium Schloss Belvedere
Holtgrevenstraße 2-6, Lünen (DE) Schloss Belvedere, Weimar (DE)
Hans Scharoun Thomas van den Valentyn,
[61] Marie-Curie-Gymnasium Mohammad Oreyzi
Marie-Curie Straße 1, Dallgow-Döberitz (DE) [18] Gymnasium Christianeum
Grüntuch Ernst Architekten Otto-Ernst-Straße 34, Hamburg (DE)
[38] Salem International College Arne Jacobsen
Kurt-Hahn-Straße 1, Überlingen (DE) [29] Erweiterung Schulanlage Vella
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei Sutvitg 28a, Vella (CH)
Bearth & Deplazes Architekten
Aula als eigenständiger Baukörper 110
[06] Sekundarschule Letzi
Espenhofweg 60, Zürich (CH)
Ernst Gisel
[11] Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15, Zürich (CH)
Jacques Schader
[07] Munkegårdsskolen
Vangedevej 178, Dyssegaard (DK)
Arne Jacobsen

Aula als Erweiterung der


Verkehrsflächen (Mehrfachnutzung) 114
[47] Schule am Mummelsoll
Eilenburger Straße 4, Berlin (DE)
Grüntuch Ernst Architekten
[46] Internationale Schule Zürich
Steinacherstraße 140, Wädenswil (CH)
Galli & Rudolf Architekten
[45] Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10, Kopenhagen (DK)
Arkitema

104
Aula

Einleitung

Zuerst ist die Aula das Wohnzimmer der Hinsichtlich der Größe ist auf die baugesetz- und die optimale Schallverteilung im Raum
Schulgemeinschaft. Insofern sollte der lichen Bestimmungen zu achten. Grundsätz- benötigen ein Spezialwissen, das den Archi-
Raum nicht eine Fluraufweitung sein, wie lich muss zunächst an Hand der gewünsch- tekten nicht abverlangt werden kann. Auf
das oft aus ökonomischen Gründen ange- ten Belegung definiert werden, ob es sich der anderen Seite sind die gestalterischen
strebt wird. Feiern, Theater- und Konzertauf- aufgrund der möglichen Besucherzahlen um Ansprüche, die an Aulen gestellt werden,
führungen, Vorträge und Schulversamm- eine Versammlungsstätte handelt. Dadurch überdurchschnittlich, was eine intensive
lungen sind im Grunde auf einen großen, erhalten die Brandschutzbestimmungen, die Zusammenarbeit zwischen Akustiker und
abgeschlossenen Raum angewiesen. Allein Fluchtwege und die notwendige Luftwech- planendem Architekten voraussetzt.
die Vorbereitungen für diverse Schulauffüh- selrate jeweils eine andere Bewertung. Dies
rungen, von den Kulissen bis zur Bestuh- betrifft auch die Frage, ob es eine Bühne Ähnliches betrifft die Zusammenarbeit mit
lung, ist ein Vorgang, der ohne Störung für oder lediglich eine Szenenfläche geben soll. den Fachingenieuren, die für die Beleuch-
den normalen Schulbetrieb erfolgen soll. Auch hier ist im Falle der Einrichtung einer tung und die akustischen Anlagen sowie die
Umgekehrt setzt konzentrierte Probenarbeit Bühne mit höheren Brandschutzauflagen zu Be- und Entlüftung zuständig sind. Die Inte-
für Musik und Theater einen abgeschlos- rechnen. gration von Bühnenbeleuchtung, Regiepul-
senen Bereich voraus. Unabhängig davon ten und den Leitungsführungen für Zu- und
bleibt natürlich die Option, über breitere Wenn der Raumzuschnitt es zulässt, kann Abluft sollte in einem sehr frühen Planungs-
Türen oder flexible Wände die Aula zum Flur es besser sein, anstelle einer festen Bühne stadium erfolgen, weil dafür weitgehende
und Vorbereich hin öffnen zu können. eine mobile Szenenfläche vorzusehen. Vorkehrungen in Roh- und Ausbaugewerken
Dadurch kann der Raum bei geeignetem getroffen werden müssen.
Darüber hinaus hat es Vorteile, die Aula als Zuschnitt variabel bespielt werden. Viele
getrennt nutzbaren Veranstaltungsraum an- Schulen haben zum Beispiel eine eigene Es ist gut, wenn eine direkte Anlieferung
bieten zu können. Eine Vermietbarkeit stellt Zirkus-AG, für deren Aufführungen eine von größeren Gegenständen zur Aula mög-
nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle Rundumbestuhlung zweckmäßig ist. lich ist. Die dafür notwendige Außenfläche
dar, sondern bindet auch noch die Schule in sollte auch für Lastwagen befahren werden
die Nachbarschaft ein. Damit kann die Schu- Aulen sollten grundsätzlich unter Hinzuzie- können. Zwischen Bühne und Anlieferung
le selbst über die Alltagsarbeit hinweg zum hung von Akustikern geplant werden. Die sollte ein Lagerraum als Verteilerfläche
kulturellen und sozialen Ort werden und als unterschiedlichen Anforderungen an die angeordnet sein.
integraler Teil der Stadt verstanden werden. Nachhallzeiten, die Sprachverständlichkeit

105
Räume und Bereiche

Aula als eigener geschlossener


Raum

Verschiedenste Anlässe erfordern einen Auf einer eingeschossigen Plattform des


Raum für Versammlungen und Auffüh- Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow-
rungen. Oft wird die Turnhalle so geplant, Döberitz [61] stehen zwei L-förmige
dass sie auch für außersportliche Zwecke Klassentrakte. Die Plattform beinhaltet die
genutzt werden kann. Kostenuntersu- Verwaltung und die Fachräume, die sich um
chungen ergaben, dass eine einfache einen eingeschnittenen Innenhof gruppie-
Turnhalle im Vergleich zu einer Multifunk- ren, sowie die Turnhalle, die Cafeteria und
tionshalle wesentlich kostengünstiger zu die Aula. Die Aula durchstößt die Plattform
bauen ist. Die eingesparten Kosten können mit der Hälfte ihres Volumens. So kann man
so für den Bau eines Veranstaltungssaals von der Pausenplattform in die Aula hinunter
genutzt werden. Die Aula ist das Herzstück sehen und die Aula erhält Tageslicht von
der Schule, da sie als einziger Raum der oben. Direkt neben der Aula befindet sich
gesamten Schulgemeinschaft dient. die Turnhalle, die in die Plattform integriert
ist. Faltwände an den Längsseiten des Saals
Die Sonderräume der Geschwister-Scholl- ermöglichen die Sicht aus der Aula in die
Gesamtschule in Lünen [14] in der Nähe Turnhalle sowie in den Innenhof.
des Eingangs werden über die Pausenhalle
miteinander verbunden. Die Lage der Aula Den Mittelpunkt der Internatsschule Salem
am Ein- und Ausgang der Schule beruht in Überlingen [38] bildet das sogenannte Fo-
auf der Einstellung von Scharoun, dass rum. Es beeinhaltet alle Gemeinschaftsein-
die wichtigste Aufgabe der Erziehung die richtungen, die miteinander verwoben und
Einordnung des Individuums in die Gemein- untereinander überlagert sind. Die im Zen-
schaft ist. In der Aula versammeln sich alle trum angeordnete Aula wird von der Mensa,
Schüler. Sie sollen sich dort als Gemein- der Bibliothek und der Theaterwerkstatt
schaft begreifen. Der Saal ist einerseits umschlossen. Die Belichtung erfolgt über
durch seine Form ein auf sich gerichteter vier große Sheddächer. Die Bühne der Aula
Raum, andererseits bekommt er eine Rich- taucht unter der Mensa hindurch und öffnet
tung durch die Öffnung zur Pausenhalle. Die sich zum Theaterhof zwischen den beiden
Pausenhalle kann durch die Öffnung einer Freitreppen, dem Außenbereich der Mensa.
Faltwand mit einbezogen werden.

106
Aula

[14]
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Holtgrevenstraße 2-6
Lünen (DE)
Hans Scharoun

Grundriss EG M 1:800

107
Räume und Bereiche

[61]
Marie-Curie-Gymnasium
Marie-Curie-Straße 1
Dallgow-Döberitz (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Grundriss EG M 1:800

108
Aula

[38]
Salem International College
Kurt-Hahn-Straße 1
Überlingen (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Grundriss EG M 1:800

109
Räume und Bereiche

Aula als eigenständiger


Baukörper

Der Vorteil einer Aula, die als eigenständiger Schulanlage als freier Baukörper. Sie wird
Baukörper geplant wird, liegt darin, dass der von beiden Schulen, der Handelsschule und
Saal aufgrund seiner Lage auch für außer- dem Realgymnasium, genutzt und umfasst
schulische Zwecke wie öffentliche Veran- den Veranstaltungssaal, zwei Musikzimmer
staltungen, Ausstellungen oder Vereinsver- sowie die Mensa mit Garderobe. Durch die
sammlungen verwendet werden kann. Loslösung von den eigentlichen Schulge-
In Anbetracht des schlechten finanziellen bäuden und die Lage am Hauptzugang
Status von Schulen könnte die Vermietung zur Schule ist eine Nutzung außerhalb des
des Veranstaltungsraums auch zu einer Schulbetriebs gut möglich.
zusätzlichen Einnahmequelle werden.
Der Festsaal der Munkegårdsskolen in
Die drei zweigeschossigen Klassentrakte Dyssegaard [07] ist in die Struktur der
der Sekundarschule Letzi in Zürich [06] Klassenzimmer, Innenhöfe und Gänge
umrahmen einen zentralen Pausenhof, integriert. Durch seine Lage in der Verlänge-
in dessen Mittelpunkt die Aula mit dem rung des Eingangs und das Herausschieben
Zeichensaal steht. Durch seine isolierte des Gebäudevolumens wird er gleichzeitig
Lage kann der Saal zwar nicht, zum Beispiel zum Zentrum der Gesamtanlage. Wie den
durch ein angrenzendes Foyer, erweitert Klassenzimmern ist auch der Aula bezie-
werden, doch steht die Aula auch Vereinen hungsweise dem gegenüberliegenden
und der Bevölkerung zur Verfügung. Lehrerbereich ein Innenhof zugeordnet.
Die Belichtung erfolgt von Norden über die
Die Aula der Kantonsschule Freudenberg Glasfassade zum Innenhof.
in Zürich-Enge [11] steht außerhalb der

110
Aula

[06]
Sekundarschule Letzi
Espenhofweg 60
Zürich (CH)
Ernst Gisel

Grundriss EG M 1:800

111
Räume und Bereiche

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Grundriss EG M 1:800

112
Aula

[07]
Munkegårdsskolen
Vangedevej 178
Dyssegaard (DK)
Arne Jacobsen

Grundriss EG M 1:800

113
Räume und Bereiche

Aula als Erweiterung der Ver-


kehrsflächen (Mehrfachnutzung)

Bei vielen Schulen werden die Erschlie- Die zweigeschossige Aula der Internatio­
ßungsflächen zu einer Halle zusammen- nalen Schule Zürich [46] bildet mit der
gefasst, die sich auch für Veranstaltungen zentralen Halle einen öffentlichen Bereich,
eignet. Zu beachten ist, dass an diese Halle an den Empfang, Bibliothek, Turnhalle und
aufgrund der unterschiedlichen Nutzungen der Raum des Elternvereins angegliedert
besondere Anforderungen gestellt werden. sind. Die Aula ist über Schiebewände zur
Als Erschließungsfläche muss sie akustisch Halle hin abtrennbar, so dass die Bereiche
abgeschirmt sein, so dass die benachbarten auch einzeln genutzt werden können. Aula
Klassenzimmer nicht gestört werden. und zentrale Halle dienen zugleich als Spei-
Als Musiksaal muss die Raumakustik für sesaal. Die Tische sind zusammenklappbar
Musik, Theater und Vortrag funktionieren. und können somit leicht weggestellt wer-
Ebenso sind die brandschutztechnischen den. Große Fenster erlauben Durchblicke
Anforderungen aufgrund der jeweiligen zwischen den Räumen über die Geschosse
Nutzung zu beachten. (Siehe Raumpilot hinweg.
Grundlagen)
Die offene Treppenanlage der Hellerup Skole
Die Aula der Schule am Mummelsoll in in Kopenhagen-Hellerup [45] bildet das
Berlin-Hellersdorf [47] dient vor allem als Zentrum der Schule und dient bei großen
überdachter Pausenhof bei schlechtem Wet- Anlässen auch als Versammlungsort. Sie
ter. Durch das ellipsenförmige Podest kann ist gleichzeitig die zentrale Erschließung
die Halle auch für Vorführungen genutzt und Verbindung der Sonderräume wie
werden. Ursprünglich war die Halle als Bibliothek, Turnhalle, Hauswirtschaftsraum,
Eingangsfoyer, mit dem Haupteingang an Kunst- und Musiksaal und Raum für Natur-
der Nordseite, gedacht. Der Haupteingang wissenschaften. Durch Sitzstufen und un-
liegt nun auf der Westseite, da die neu terschiedlich große Plattformen ermöglicht
gestaltete „Kinderstraße“ im Norden, von der Treppenraum eine Vielzahl verschieden-
der aus mehrere Gebäude hätten erschlos- artiger Nutzungen.
sen werden können, nicht realisiert wurde.
Der anschließende großzügige und leicht
ausschwingende Flur erweitert sich in die
zentrale Halle.

114
Aula

[47]
Schule am Mummelsoll
Eilenburger Straße 4
Berlin-Hellersdorf (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Grundriss EG M 1:800

115
Räume und Bereiche

[46]
Internationale Schule
Zürich
Steinacherstraße 140
Wädenswil (CH)
Galli & Rudolf Architekten

Grundriss UG M 1:800

116
Aula

[45]
Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10
Kopenhagen-Hellerup (DK)
Arkitema

Grundriss EG M 1:800

117
Räume und Bereiche

Aula mit Außenbühne

Durch eine angeschlossene Freilichtbüh- Die Plattform des Gymnasiums Christiane-


ne lässt sich eine Aula vergrößern. Die um in Hamburg [18] wird von der Sporthalle
Zuschauerzahl kann ohne großen baulichen und der Aula als zweigeschossiges Volumen
Aufwand erhöht werden. Ebenso bietet eine durchstoßen. Die Aula öffnet sich mit der
nach außen erweiterbare Aula die Mög- Südseite, an der die Bühne angeordnet
lichkeit, die Bühne von zwei Seiten zu be- ist, zu einem Innenhof. Die Glasfassade
spielen und sie im Sommer für Freilichtauf- kann geöffnet werden, so dass die Bühne
führungen zu nutzen. Ein weiterer Vorteil von zwei Seiten nutzbar ist. Die Sitzstufen
bei einer geschickten Anordnung der Aula im Freien bilden einen weiteren Zuschau-
und der Außenbühne ist die Nutzbarkeit als erraum und verbinden das Niveau des
öffentlicher Raum für die Bevölkerung. Innenhofs und der Aula mit der Plattform
beziehungsweise der Schulhofebene.
Im Sockelgeschoss des Musikgymnasiums
Schloss Belvedere in Weimar [28] befindet Die Mehrzweckhalle der Schulanlage in
sich hinter einer Arkade aus Sichtbeton der Vella [29] besteht aus einem Saal mit einer
Veranstaltungssaal, der auch als Gymnas- Bühne. Die Bühne lässt sich mittels großer
tikraum genutzt wird. An die stadionartige Flügeltüren zum Sportplatz hin öffnen, so
Arena mit ansteigenden Sitzstufen schließt dass dieser auch im Sommer für Freilicht-
im Norden eine Freilichtbühne an. Durch aufführungen genutzt werden kann. Dieser
verschiebbare Fassadenelemente kann Platz dient der Gemeinde und der Schule
der Saal nach außen erweitert werden. Die als öffentlicher Raum, der bei festlichen
kleine Waldbühne vollendet formal das Oval Anlässen genutzt wird.
des Konzertsaals.

118
Aula

[28]
Musikgymnasium Schloss
Belvedere
Schloss Belvedere
Weimar (DE)
Thomas van den Valentyn,
Mohammad Oreyzi

Grundriss UG 1:800

119
Räume und Bereiche

[18]
Gymnasium Christianeum
Otto-Ernst-Straße 34
Hamburg (DE)
Arne Jacobsen

Grundriss EG M 1:800

120
Aula

[29]
Erweiterung Schulanlage Vella
Sutvitg 28a
Vella (CH)
Bearth & Deplazes Architekten

Grundriss EG M 1:800

121
Klassenzimmer
Reihung von Klassenzimmern 128 Gruppenraum in Klassenzimmer
[33] Öko-Hauptschule Mäder integriert 140
Neue Landstraße 29, Mäder (AT) [24] Scuola elementare ai Saleggi
Baumschlager Eberle Via delle Scuole, Locarno (CH)
[44] Gymnasium Markt Indersdorf Livio Vacchini
Arnbacher Straße 40, Markt Indersdorf (DE) [27] Scuola elementare
Allmann Sattler Wappner Architekten El Cunvént 4, Monte Carasso (CH)
[48] Schulzentrum im Scharnhauser Park Luigi Snozzi
Gerhard-Koch-Straße 6, Ostfildern (DE) [03] Crow Island School
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei 1112 Willow Road, Winnetka (US)
Eliel & Eero Saarinen
Ein Gruppenraum für mehrere
Klassenzimmer 132 Überlagerung von Gruppenraum
[52] Primarschulhaus Linden und Erschließungszone 144
Lindenstraße 21, Niederhasli (CH) [59] Schulanlage Im Birch
Bünzli & Courvoisier Margrit-Rainer-Straße 5, Zürich (CH)
[40] Sonderpädagogisches Förderzentrum Peter Märkli
Schottenau 10a, Eichstätt (DE) [41] Kindercluster Voorn
Diezinger & Kramer Akkrumerraklaan 31, Utrecht (NL)
[55] Erweiterung Schule Scherr Frencken Scholl Architecten
Stapferstraße 54, Zürich (CH) [68] Schulanlage Leutschenbach
Patrick Gmür Architekten Andreasstraße, Zürich (CH)
Christian Kerez
Ein Gruppenraum
pro Klassenzimmer 136 Computerarbeitsplätze im
[39] Volta Schulhaus Klassenzimmer 148
Wasserstraße 40, Basel (CH) [43] Primarschule Riedmatt
Miller & Maranta Riedmatt 41, Zug (CH)
[47] Schule am Mummelsoll Nägele Twerenbold Architekten
Eilenburger Straße 4, Berlin (DE) [55] Erweiterung Schule Scherr
Grüntuch Ernst Architekten Stapferstraße 54, Zürich (CH)
[63] Schulhaus Mitte Patrick Gmür Architekten
Weissenrainstraße 9, Uetikon am See (CH) [53] Erweiterung Kantonsschule Zug
huggen berger fries Architekten Lüssiweg 24, Zug (CH)
Enzmann + Fischer Architekt/-innen
Variable Klassenzimmergröße 152 Offene Lernlandschaft 164
[54] Gesamtschule In der Höh [57] Minami-Yamashiro Primary School
In der Höh 9, Volketswil (CH) Minami Yamashiro, Kyoto (JP)
Gafner & Horisberger Architekten Richard Rogers Partnership
[67] Schulzentrum Turmatt [45] Hellerup Skole
Bluemattstraße 1, Stans (CH) Dessaus Boulevard 10, Kopenhagen (DK)
Masswerk Architekten Arkitema
[69] Oberstufenschulhaus Albisriederplatz [20] Laborschule Bielefeld
Badenerstraße 383, Zürich (CH) Universitätsstraße 21, Bielefeld (DE)
studer simeon bettler Ludwig Leo, Planungskollektiv Nr. 1

Klassenraumerweiterung durch Belichtung und Belüftung 168


Freibereich 156 [10] Sarasota High School
[14] Geschwister-Scholl-Gymnasium 1000 South School Avenue, Sarasota (US)
Holtgrevenstraße 2-6, Lünen (DE) Paul Rudolph
Hans Scharoun [11] Kantonsschule Freudenberg
[32] Volksschule Breitenlee Gutenbergstraße 15, Zürich (CH)
Schukowitzgasse 89, Wien (AT) Jacques Schader
Helmut Wimmer [50] Erweiterung Schulanlage Mattenhof
[02] Openluchtschool Dübendorfstraße 300, Zürich (CH)
Cliostraat 40, Amsterdam (NL) B.E.R.G. Architekten
Johannes Duiker

Klassenzimmer als Haus 160


[12] Vogelsangschule
Paulusstraße 30, Stuttgart (DE)
Behnisch & Partner
[15] Kristofferskolan
Marklandsbacken 11, Stockholm (SE)
Erik Asmussen
[60] Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen
Laarstraße 41, Gelsenkirchen (DE)
plus+ bauplanung GmbH
Räume und Bereiche

Einleitung

Ideal für Klassenräume sind Grundriss- Forderung nach genügender Ausleuchtung


formen, die sich dem Quadrat annähern. mit Tageslicht.
Dadurch können die Räume unterschiedlich
möbliert und an die jeweiligen pädago- In diesem Zusammenhang ist zu beachten,
gischen Bedürfnisse angepasst werden. dass die Glasfläche der Fensteröffnungen
Obwohl von vielen Pädagogen der Fron- ein Fünftel der Grundfläche des Klassen-
talunterricht sehr kritisch beurteilt wird, raums betragen soll, wodurch die Freiheit
gibt es immer noch eine große Anzahl von der Fassadengestaltung oft eingeschränkt
Raumprogrammen, die diese Unterrichts- wird. Dieses Problem ist auch in Verbindung
form bevorzugen. Für sie werden dann der mit der notwendigen Verschattung, Blend-
Standort für Tafel oder Projektion, aber auch freiheit und Belüftung zu sehen. Große
für Bestuhlung und Betischung vorgege- Fensterflügel haben erhebliche Nachteile für
ben, und ebenso lassen sich Beleuchtung die Möblierung. Fensterkonstruktionen, die
und Akustik präzise festlegen. Akustisch in einer gesicherten Position Nachtlüftung
dämpfend werden die Deckenrandbereiche ermöglichen, sind von Vorteil.
behandelt, während ein mittlerer Bereich
zur besseren Sprachverständlichkeit frei- Vor allem für kleinere Kinder ist eine
gehalten wird. Auch eine Tafelbeleuchtung niedrige Brüstungshöhe, verbunden mit ge-
kann exakt festgelegt werden. Schwieriger eigneten transparenten Absturzsicherungen,
sind diese Maßnahmen bei freier Möblie- angenehm. Der freie Blick nach außen
rung zu treffen. In diesen Fällen behilft gehört zu einer der Grundanforderungen.
man sich zum Beispiel mit beweglichen Deshalb ist es auch gut, wenn der Sonnen-
Tafeln. Hinsichtlich der Akustik wie auch schutz nicht unmittelbar vor der Fenster-
der Beleuchtung werden alle Raumbereiche fläche senkrecht geführt wird, sondern
ähnlich behandelt. durch Schrägstellung und/oder genügenden
Abstand noch hinreichende Aussichtsmög-
Das Maß der Raumtiefe ergibt sich aus der lichkeit gegeben ist.
Zahl der Tische, die unter Berücksichtigung
der Fluchtwege in einer Reihe nebeneinan- Bei eingeschossigen Schulbauten wie
der gestellt werden können, und aus der auch bei Schulräumen, die in den obersten

126
Klassenzimmer

Geschossen liegen, kann über ein in der Um eine genügenden Luftschallschutz sparungen der Baukosten und der zweck-
Raumtiefe angeordnetes Oberlicht die Be- zwischen den Raumeinheiten zu erreichen, rationale Umgang mit den technischen
lichtung und natürliche Belüftung erheblich bedarf es erheblicher konstruktiver Aufwen- Einrichtungen erzeugen den Charakter
verbessert werden. dungen. Dies betrifft vor allem die Frage der Lieblosigkeit. Das ist das eigentliche
von Fugen. Die einzelnen Elemente müssen Dilemma der oft kritisierten Architektur von
Für eventuelle Schrankwände, aber auch die untereinander, zum Boden, zur Decke und Schulbauten. Gestalterische Qualität lässt
Türen zum Flur ist es geschickt, wenn die zu den seitlichen Anschlüssen dichtschlie- sich aber nicht durch quantitative Merkmale
Wände durch entsprechend tiefe Schot- ßend gekoppelt werden können. Das hat bestimmen, weshalb keine Schulbauricht-
ten eine Gliederung erhalten. In diesen nicht nur erhebliche Auswirkungen auf die linie darüber Auskunft gibt. Aus diesem
Fällen können Einbauten und Nischen für Kosten, sondern auch auf die Bedienung Grund sieht wiederum der Geldgeber
Waschbecken sowie die zum Flur hin sich selbst, da das Öffnen und Schließen der keinen Anlass, für ästhetisch befriedigende
öffnenden Türblätter zu einer gestalterisch Wände einen zeitlichen Aufwand bedeutet. Lösungen nennenswerte Aufwendungen zu
befriedigenden Einheit zusammengefasst Durch die mechanische Beanspruchung ist tätigen. Es bleibt deshalb eine wesentliche
werden. Für zusätzliche akustische Maßnah- die Dauerhaftigkeit der Wände bei häufiger Planungsaufgabe der Architekten, darauf
men eignen sich großflächige Platten oder Nutzung gegenüber einer fest installierten hinzuweisen, dass eine Vernachlässigung
Aufdoppelungen der Zwischenwände, die Wand begrenzt. Auch müssen die Heizung, gestalterischer Belange als ein ebenso
gleichzeitig als Pinwände zu nutzen sind. die Fensterteilung, die Beleuchtung und gravierender Mangel zu bewerten ist wie
gegebenenfalls die Deckenabhängung so mangelhafte Beleuchtung, Belüftung oder
Da die gängigen Unterrichtsformen einem konzipiert sein, dass in beiden Raumsitu- Akustik. Erfahrungen mit Schulbauten der
Wandel unterliegen, wird auch die her- ationen eine befriedigende Gestaltqualität 1970er Jahre, die oftmals technisch opti-
kömmliche Funktion des Klassenraums vorhanden ist. miert, aber unter Vernachlässigung hand-
von vielen Pädagogen in Frage gestellt. Sie werklicher und damit verbundener gestalte-
wünschen sich flexible Raumangebote, Oft entsteht der Wunsch nach einer Unter- rischer Qualitäten errichtet wurden, lehren,
bei denen die Klassenzimmer an beliebige teilung größerer Räume in zwei Einheiten, dass anspruchsvoll entworfene Klassenräu-
Gruppengrößen angepasst werden können. weil man mit kleineren Gruppen arbeiten me eine höhere Akzeptanz erfahren können
Dies bedingt den Einbau von flexiblen Wän- will. Man empfindet dann die Klassenräume als noch so flexible Angebote, die jegliche
den. Aus der Erfahrung der Gesamtschulen wegen ihrer Größe als störend. Dies liegt Identifizierung mit dem Raum verhindern.
der 1970er Jahre, bei denen solche Räume häufig aber auch an einer nachlässigen
realisiert wurden, muss auch auf die Nach- Behandlung der räumlichen Qualitäten. Billig
teile flexibler Wände hingewiesen werden. wirkende Oberflächen, die sichtbaren Ein-

127
Räume und Bereiche

Reihung von Klassenzimmern

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, einen zum Innenhof orientierten, großzügig
Klassenzimmer zueinander anzuordnen. Die verglasten Flur erschlossen. Die Klassenräu-
folgende Auswahl von Beispielen soll nur me sind nach Süden und Westen ausgerich-
drei Standardmöglichkeiten aufzeigen. tet. Der einseitig verglaste Flur ermöglicht
eine leichte Orientierung und schafft einen
Anordnung über Eck hellen Aufenthaltsbereich.
Die Klassenzimmer der Öko-Hauptschule in
Mäder [33] sind um einen innenliegenden Zweihüftiger Grundriss
Pausenbereich angeordnet. Dadurch Der Grundriss der Grund- und Hauptschule
entsteht ein quadratischer Grundriss mit im Scharnhauser Park in Ostfildern [48] ist
einer Grundfläche von 27 x 27 m. Durch zweibündig organisiert. Links und rechts
eine großzügige Verglasung der Fassade, des Mittelflurs liegen die Unterrichtsräume.
Oberlichtbänder in den Flurtrennwänden Der Flur ist großzügig dimensioniert und
und einen zentralen Lichtschacht kann eine integriert die offenen Treppenläufe. Zwei
ausreichende Belichtung gewährleistet zusätzliche geschlossene Treppenhäuser
werden. gewährleisten einen sicheren Fluchtweg
aus dem Obergeschoss direkt ins Freie.
Einhüftige Organisation
Die Klassen- und Fachräume des Gymnasi-
ums in Markt Indersdorf [44] werden über

128
Klassenzimmer

[33]
Öko-Hauptschule Mäder
Neue Landstraße 29
Mäder (AT)
Baumschlager Eberle

Grundriss 1.-3. OG
M 1:250

129
Räume und Bereiche

[44]
Gymnasium Markt Indersdorf
Arnbacher Straße 40
Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner
Architekten

Grundriss 1. OG M 1:250

130
Klassenzimmer

[48]
Schulzentrum im Scharnhau-
ser Park
Gerhard-Koch-Straße 6
Ostfildern (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

Grundriss EG M 1:250

131
Räume und Bereiche

Ein Gruppenraum für mehrere


Klassenzimmer

Aufgrund der heutigen Vielfalt der Unter- möglicht klassenübergreifende Projektarbeit


richtsformen bedarf es zusätzlicher Räume. und bietet einen zusätzlichen Arbeitsraum
Ein größerer Platzbedarf und eine Raum- für kleinere Gruppen. Durch den Grup-
vielfalt für den Unterricht sind deshalb penraum sind die einzelnen Klassentrakte
notwendig. Gruppenräume schaffen die miteinander verbunden.
Möglichkeit, die Klasse zu trennen und in
den Räumen unterschiedliche Lehr- und Je zwei Klassen des Sonderpädagogischen
Lernformen zu praktizieren. Der Gruppen- Förderzentrums in Eichstätt [40] teilen sich
raum ermöglicht auch, dass klassenüber- einen circa 15 m2 großen Gruppenraum. Der
greifend zusammengearbeitet werden kann Gruppenraum ist von beiden Klassenzim-
oder dass Schüler eine Zeit lang individu- mern aus zu erreichen und wird zusätzlich
eller betreut werden können. Daher hängt noch vom Flur beziehungsweise vom Garde-
die Anordnung der Gruppenräume von den robenvorraum erschlossen. Die Trennwände
Unterrichtsformen der Schule ab. Wenn das sind teilweise verglast ausgeführt, um eine
Raumprogramm einer Schule die Planung Einsicht vom Klassenraum her zu ermögli-
eines Gruppenraums für zwei Klassenzim- chen. Durch seine Lage an der Fassade wird
mer vorgibt, sind verschiedene Anordnungs- eine ausreichende Belichtung des Gruppen-
möglichkeiten denkbar. raums gewährleistet.

Jeweils zwei Klassenzimmern des Primar- Der Gruppenraum der Schule Scherr in Zü-
schulhauses Linden in Nierderhasli [52] ist rich [55] ist zwischen zwei Klassenzimmern
ein innenliegender Gruppenraum zugeord- an der Außenfassade angeordnet. Er wird
net. Der Gruppenraum von circa 37 m2 ist über beide Räume sowie über den Flur er-
über ein großzügiges Oberlicht belichtet schlossen. Er bietet neben Gruppenarbeits-
und natürlich belüftet. Der Gruppenraum er- plätzen zusätzliche Computerarbeitsplätze.

132
Klassenzimmer

[52]
Primarschulhaus Linden
Lindenstraße 21
Niederhasli (CH)
Bünzli & Courvoisier

Grundriss OG M 1:250

133
Räume und Bereiche

[40]
Sonderpädagogisches
Förderzentrum
Schottenau 10a
Eichstätt (DE)
Diezinger & Kramer

Grundriss 1. OG M 1:250

134
Klassenzimmer

[55]
Erweiterung Schule Scherr
Stapferstraße 54
Zürich (CH)
Patrick Gmür Architekten

Grundriss OG M 1:250

135
Räume und Bereiche

Ein Gruppenraum pro Klassen-


zimmer

Jedem Klassenzimmer des Volta-Schul- Einheiten, die untereinander durch Balkone


hauses in Basel [39] ist ein circa 18 m2 und Flure voneinander getrennt sind. Diese
großer Gruppenraum zugeordnet, der über Gliederung in kleine Einheiten ermöglicht
den Klassenraum und den Flur zugänglich eine gute Orientierung für Schüler und
ist. Die Gruppenräume sind durch Einbau- Lehrer.
schränke vom Klassenraum abgetrennt. Der
Grad der Öffnung kann durch ein Schiebee- Die Klassenzimmer des Schulhauses Mitte
lement gesteuert werden. Die Gruppenräu- in Uetikon am See [63] befinden sich in
me erhalten Tageslicht über Innenhöfe, die den Gebäudeecken. Durch die zweiseitige
in das Bauvolumen eingeschnitten sind. Belichtung und den quadratischen Grundriss
wird eine möglichst flexible Nutzung für
Parallel zu jedem Klassenzimmer der den Unterricht ermöglicht. Die jeweiligen
Schule am Mummelsoll in Berlin [47] ist Gruppenräume sind auf den Stirnseiten
ein Gruppenraum angeordnet, der einen zwischen den Klassenzimmern angeordnet
Zugang zum Balkon besitzt und mit einer und untereinander verbunden.
Küchenzeile ausgestattet ist. Gruppenraum
und Klassenzimmer bilden jeweils räumliche

Volta-Schulhaus
Basel (CH)
Miller & Maranta

136
Klassenzimmer

[39]
Volta Schulhaus
Wasserstraße 40
Basel (CH)
Miller & Maranta

Grundriss 4. OG M 1:250

137
Räume und Bereiche

[47]
Schule am Mummelsoll
Eilenburger Straße 4
Berlin-Hellersdorf (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Grundriss 1. OG M 1:250

138
Klassenzimmer

[63]
Schulhaus Mitte
Weissenrainstraße 9
Uetikon am See (CH)
huggen berger fries
Architekten

Grundriss 1. OG M 1:250

139
Räume und Bereiche

Gruppenraum im Klassenzimmer
integriert

Der Vorteil eines im Klassenzimmer inte- Der Gruppenraum der Grundschule in Mon-
grierten Gruppenraums liegt darin, dass der te Carasso [27] ist als „Spielgalerie“ ausge-
gesamte Unterrichtsbereich für den Lehrer bildet, die über gläserne Verbindungstüren
einsehbar ist. Negativ zu bewerten ist hin- die aneinandergereihten Klassenzimmer
gegen die gegenseitige Störung der Schüler verbindet. Der Zugang zur Galerie erfolgt
durch die unterschiedlichen Tätigkeiten in über eine Treppe im Klassenraum.
den beiden Bereichen.
Gruppenraum, Freibereich, Toiletten und
Klassenzimmer und Gruppenraum der Klassenraum bilden in der Crow Island
Grundschule ai Saleggi in Locarno [24] School in Winnetka [03] eine in sich abge-
bilden einen Raum, der durch eine vertikal schlossene Einheit im Schulgebäude. Der
verschiebbare Tafel und durch Vorhänge Gruppenraum ist vom Klassenraum durch
geteilt werden kann. Der Gruppenraum ein Schiebeelement und ein raumhohes
bietet somit eine Erweiterungsfläche für Bücherregal getrennt. Er dient vor allem als
das eigentliche Klassenzimmer und eröffnet Werkraum. Die Toiletten werden über den
trotzdem die Möglichkeit, einen Bereich für Gruppenraum erschlossen.
Einzel- und Kleingruppenarbeit abzuteilen.

Scuola elementare ai
Saleggi
Locarno (CH)
Livio Vacchini

140
Klassenzimmer

[24]
Scuola elementare ai
Saleggi
Via delle Scuole
Locarno (CH)
Livio Vacchini

Grundriss M 1:250

141
Räume und Bereiche

[27]
Scuola elementare
El Cunvént 4
Monte Carasso (CH)
Luigi Snozzi

Grundriss 1. und 2. OG
M 1:250

142
Klassenzimmer

[03]
Crow Island School
1112 Willow Road
Winnetka, Illinois (US)
Eliel & Eero Saarinen

Grundriss EG M 1:250

143
Räume und Bereiche

Überlagerung von Gruppenraum


und Erschließungszone

Die Vielfalt der heute angewandten Lehr- In der Grundschule in Utrecht [41] bilden
und Lernformen löst Bewegung im Klassen- vier Klassenzimmer mit einem zentralen
zimmer aus und beansprucht mehr Platz. Erschließungs- beziehungsweise Gruppen-
Daher gewinnen die Erschließungsflächen raum ein Modul, das eine überschaubare
an zusätzlichen Funktionen und werden ein Einheit in der gesamten Schule darstellt.
wichtiger Teil der Lernlandschaft. Der Gruppenraum wird über die Klassen-
zimmer belichtet. Große Schiebetüren und
In der Schulanlage Im Birch in Zürich [59] Trennwände aus Glas erzeugen eine räum-
bilden drei Klassenzimmer und ein Grup- liche Verbindung zwischen Gruppen- und
penraum einen Cluster, der innerhalb der Klassenraum.
Schule überschaubare Einheiten bildet. Der
Gruppenraum ist im Zentrum des Clusters Jeweils vier Klassenräume der Schulanla-
angeordnet, so dass er klassenübergreifen- ge Leutschenbach in Zürich [68] grenzen
de Projekt- und Gruppenarbeit ermöglicht. an eine circa 180 m2 große Halle, die sich
Durch Glaswände sind die Klassenräume für verschiedene Nutzungen wie Ausstel-
mit dem Gruppenraum visuell verbunden. lungen, klassenübergreifende Projektarbeit
et cetera eignet.

Schulanlage Im Birch
Zürich-Oerlikon (CH)
Peter Märkli

144
Klassenzimmer

[59]
Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5
Zürich-Oerlikon (CH)
Peter Märkli

Grundriss 1. OG M 1:250

145
Räume und Bereiche

[41]
Kindercluster Voorn
Akkrumerraklaan 31
Utrecht (NL)
Frencken Scholl Archi-
tecten

Grundriss OG M 1:250

146
Klassenzimmer

[68]
Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße
Zürich-Oerlikon (CH)
Christian Kerez

Grundriss 1.-3. OG
M 1:250

147
Räume und Bereiche

Computerarbeitsplätze im
Klassenzimmer

Immer häufiger ist die Arbeit am Compu- dass zusätzliche Arbeitsplätze entstehen,
ter auch Teil des Schüleralltags. Spezielle die auch mit Schulcomputern bestückt
Computerräume sind nicht mehr gefragt, werden können. Die Fenster sind horizontal
sondern die Integration von Computerar- zweigeteilt. Der untere Teil lässt sich mit
beitsplätzen im Klassenzimmer beziehungs- Schiebefenstern öffnen und verdunkeln, so
weise im Gruppenraum wird angestrebt. dass an den Fensterplätzen blendfrei am
Computer gearbeitet werden kann.
Die Klassenzimmer der Primarschule
Riedmatt in Zug [43] sind mit einer 140 cm Die tiefe Fassadenkonstruktion der Kan-
tiefen Dienstzone ausgestattet, in die tonsschule in Zug [53] wird dazu genutzt,
Schrank- und Abstellflächen sowie Nischen zusätzliche Arbeitsflächen an den Fenstern
mit Computerarbeitsplätzen integriert sind. anzubieten.

Die Fensterbänke der Schulerweiterung


Scherr in Zürich [55] sind so ausgebildet,

Primarschule Riedmatt
Zug (CH)
Nägele Twerenbold
Architekten

148
Klassenzimmer

[43]
Primarschule Riedmatt
Riedmatt 41
Zug (CH)
Nägele Twerenbold
Architekten

Grundriss 2. OG M 1:250

149
Räume und Bereiche

[55]
Erweiterung Schule Scherr
Stapferstraße 54
Zürich (CH)
Patrick Gmür Architekten

Grundriss OG M 1:250

150
Klassenzimmer

[53]
Erweiterung
Kantonsschule Zug
Lüssiweg 24
Zug (CH)
Enzmann + Fischer
Architekt/-innen

Grundriss 2. OG M 1:250

151
Räume und Bereiche

Variable Klassenzimmergröße

Die Forderung nach Flexibilität der Raum- fassade oder angrenzend an die Innenhöfe
struktur kann unterschiedlich erreicht angeordnet, so dass diese bei einer not-
werden. Wände können „mobil“ geplant, wendigen Erweiterung zu Klassenräumen
die Raumgröße nutzungsneutral festgelegt umfunktioniert werden können. Die Trag-
und die Konstruktion vom Ausbau getrennt konstruktion ist reduziert auf ein Stützen­ras­
konzipiert werden, um einen schnellen ter und aussteifende Kerne, wodurch alle
Umbau zu ermöglichen. inneren Wände nichttragend sind und eine
Anpassung an Nutzungsänderungen ohne
Jeweils zwei Klassenzimmer der Gesamt- großen Aufwand erfolgen kann.
schule In der Höh in Volketswil [54] können
über eine Faltwand zusammengeschaltet Die Lastabtragung des Oberstufenschul-
werden. Dadurch entstehen 160 m2 große hauses Albisriederplatz in Zürich [69] erfolgt
Räume, die in unterschiedlich eingerichtete über Stützen an den Fassaden und an den
Arbeitszonen gegliedert werden können. inneren Kernen. Dadurch wird eine flexible
Die Möblierung ist daraufhin angepasst. Raumteilung möglich. Durch Weglassen
­Tische und Wandtafeln lassen sich auf von Trennwänden können größere Räume
Rollen durch den Raum bewegen. zum Beispiel für den Fachunterricht gebildet
werden.
Die Multifunktionsräume des Schulhauses
Turmatt in Stans [67] sind an der Außen-

152
Klassenzimmer

[54]
Gesamtschule In der Höh
In der Höh 9
Volketswil (CH)
Gafner & Horisberger
Architekten

Grundriss OG M 1:250

153
Räume und Bereiche

[67]
Schulzentrum Turmatt
Bluemattstraße 1
Stans (CH)
Masswerk Architekten

Grundriss 1. OG M 1:250

154
Klassenzimmer

[69]
Oberstufenschulhaus
Albisriederplatz
Badenerstraße 383
Zürich (CH)
studer simeon bettler

Grundriss 3. OG M 1:250

155
Räume und Bereiche

Klassenraumerweiterung durch
Freibereich

Ein dem Unterrichtsraum zugeordneter dings gibt es keine Trennung zwischen zwei
Freibereich ermöglicht Aktivitäten innerhalb Freiklassen, so dass eine Störung durch die
des Unterrichts im Freien. Zusätzlich bietet benachbarte Klasse nicht ausgeschlossen
dieser Bereich, zumindest bei angenehmen ist. Da die Terrassenfläche relativ klein aus-
äußeren Temperaturen, einen zusätzlichen gelegt ist, dient der Freibereich hauptsäch-
Lehr- und Lernraum. lich kleineren Gruppen zum Unterricht im
Freien und als Pausenfläche.
Garderobe, Klassenraum, Gruppenraum
und Freibereich des Geschwister-Scholl- Je zwei Klassenzimmer der Openlucht-
Gymnasiums in Lünen [14] bilden eine school in Amsterdam [02]
in sich geschlossene Einheit. Wegen der öffnen sich zu einer über-
ausschließlichen Orientierung der Klas- dachten Terrasse, so dass
senräume zum Freibereich hin findet keine diese auch bei schlechtem
Störung des benachbarten Klassenzimmers Wetter benutzt werden
durch die Nutzung des Hofes statt. kann. Die Glasfassaden zur
Terrasse können komplett
Durch die eingeschnittenen Innenhöfe der aufgeschoben werden.
Grundschule in Wien [32] ist jedem Klassen-
zimmer ein Freibereich zugeordnet. Aller-

Geschwister-Scholl-
Gymnasium
Lünen (DE)
Hans Scharoun

156
Klassenzimmer

[14]
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Holtgrevenstraße 2-6
Lünen (DE)
Hans Scharoun

Grundriss OG M 1:250

157
Räume und Bereiche

[32]
Volksschule Breitenlee
Schukowitzgasse 89
Wien (AT)
Helmut Wimmer

Grundriss EG M 1:250

158
Klassenzimmer

[02]
Openluchtschool
Cliostraat 40
Amsterdam (NL)
Johannes Duiker

Grundriss 1. OG M 1:250

159
Räume und Bereiche

Klassenzimmer als Haus

Die sogenannten Pavillonschulen bieten Jeweils zwei Klassenräume der Unterstufe


den Kindern eine überschaubare Welt sowie der Waldorfschule Kristofferskolan in Stock-
eine intensive Beziehung zur Natur und zur holm [15] ergeben mit einem großzügigen
unmittelbaren Umgebung des Schulhauses. Vorraum und den Toiletten ein Haus. Die
Der Vorteil der Pavillons liegt auch in einer Häuser sind so gruppiert, dass sie eine
zweiseitigen Belichtung der Klassenzimmer. „Dorfstraße“ bilden.
Aufgrund der heute oft reduzierten Grund-
stücksflächen und der teilweise wenig Die Klassenzimmer der Evangelischen
attraktiven Lagen lässt sich diese Art von Gesamtschule in Gelsenkirchen [60] bilden
Schulen nur selten realisieren. Reihenhäuser mit jeweils eigener Toiletten-
anlage, Garderobe, Spielgalerie, eigenem
Jedes Klassenzimmer der Vogelsangschule Gruppenraum und Freibereich. Die sechs
in Stuttgart [12] bildet ein Haus, das über Klassenhauszeilen mit den dazwischen-
eine Treppenanlage mit einem weiteren liegenden Gärten gruppieren sich um die
Klassenraum eine Pavillongruppe ergibt. Schulstraße, an der sich die unterschied-
Die Anlage bewahrt den Charakter des lichen Häuser für die gemeinschaftlichen
ursprünglichen Freiraums in einer dichten Aktivitäten befinden.
Bebauung.

Vogelsangschule
Stuttgart (DE)
Behnisch & Partner

160
Klassenzimmer

[12]
Vogelsangschule
Paulusstraße 30
Stuttgart (DE)
Behnisch & Partner

Grundriss EG M 1:250

161
Räume und Bereiche

[15]
Kristofferskolan
Marklandsbacken 11
Stockholm (SE)
Erik Asmussen

Grundriss EG M 1:250

162
Klassenzimmer

[60]
Evangelische Gesamt-
schule Gelsenkirchen
Laarstraße 41
Gelsenkirchen (DE)
plus+ bauplanung GmbH

Grundriss EG und 1. OG
M 1:250

163
Räume und Bereiche

Offene Lernlandschaft

Der Großraum als Lehr- und Lernort hat Die offene Treppenanlage der Hellerup Skole
den Vorteil, dass er durch flexibles Mobiliar in Kopenhagen [45] erschließt Arbeitsflä-
auf alle Bedürfnisse reagieren kann und chen, die im Grundriss einem Großraumbü-
verschiedene Raumsituationen für unter- ro gleichen. Nur die sanitären Anlagen, die
schiedliche Lehr- und Lernformen erzeugt Teambüros und die Treppenhäuser bilden
werden können. Diesem Vorteil steht der abgeschlossene Räume. Die Arbeitsflächen
Nachteil der Lärmbelästigung im Großraum werden durch flexibles Mobiliar in differen-
gegenüber. Um sie zu reduzieren, bedarf es zierte Arbeitsbereiche eingeteilt.
vor allem einer Erziehung zur gegenseitigen
Rücksichtnahme und nicht nur schalldämp- Die offene Lernlandschaft der Laborschule
fender Baumaßnahmen. in Bielefeld [20] verzahnt Unterrichts- und
Forschungsflächen, Schüler- und Lehrerar-
Das Klassenzimmer der Minami Yamashiro beitsplätze. Sie ist in drei halbgeschossig
Primary School in Kyoto [57] geht fließend versetzte Ebenen gegliedert. Auf den
in einen Multifunktionsraum über, der wie- mittleren Ebenen mit jeweils einer Fläche
derum zur Erschließungsfläche nur durch von circa 140 m2 findet der Hauptunter-
brüstungshohe Schrankmöbel getrennt ist. richt statt. Auf der unteren Ebene sind die
Durch Schiebetüren können die Klassen- Nebenräume angeordnet. Auf der oberen
zimmer von dem Großraum abgetrennt Ebene sind Flächen für Lesen, Werken,
werden. Stillarbeit, Kleingruppen und Materialien
vorgesehen.

Minami-Yamashiro Primary
School
Kyoto (JP)
Richard Rogers
Partnership

164
Klassenzimmer

[57]
Minami-Yamashiro Primary
School
Minami Yamashiro
Kyoto (JP)
Richard Rogers
Partnership

Grundriss OG M 1:250

165
Räume und Bereiche

[45]
Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10
Kopenhagen-Hellerup (DK)
Arkitema

Grundriss 1. OG M 1:250

166
Klassenzimmer

[20]
Laborschule Bielefeld
Universitätsstraße 21
Bielefeld (DE)
Ludwig Leo, Planungs­
kollektiv Nr. 1

Grundriss OG M 1:250

167
Räume und Bereiche

Belichtung und Belüftung

Die Belichtung und Belüftung der Lehr- und Dach. Durch eine vorgehängte Betonkon-
Lernräume hat eine entscheidende Wirkung struktion werden die Klassenzimmer vor
auf das Wohlbefinden und die Leistungen direkter Sonneneinstrahlung geschützt und
der Schüler und Lehrer. Eine optimale gleichzeitig ausreichend belichtet.
Belichtung des Unterrichtsraums kann
gewährleistet werden, wenn das Tageslicht Durch einen Versatz in der Geschosshöhe
von zwei Seiten eingeführt wird. Dies verrin- zwischen Klassenzimmer und Flur der Kan-
gert die Wahrscheinlichkeit von störenden tonsschule Freudenberg in Zürich [11] kön-
Blendungen und schafft eine gleichmäßige nen die Klassenräume zweiseitig belichtet
Lichtverteilung. Oberlichtbänder erzeugen und eine Querlüftung gewährleistet werden.
eine optimale Verteilung des Tageslichts Die Seitenfenster sind zweigeteilt. Der obe-
und lassen es tief in den Raum eindringen. re Fensterteil besteht aus Lamellen, die das
Nach Möglichkeit sollten die Klassenzimmer Licht an die Klassenzimmerdecke reflektie-
nach Norden oder Süden ausgerichtet sein. ren und damit eine gleichmäßige Lichtver-
Das Sonnenlicht auf der Südseite lässt teilung erzeugen. Der untere Fensterteil,
sich leicht regulieren. Öffnungen auf der das Blickfenster, kann durch Schiebeflügel
Nordseite liefern gleichmäßiges, diffuses geöffnet werden
Tageslicht.
Die neu entstandenen Klassenräume des
Aufgrund der Lage der High School in Schulhauses Mattenhof in Zürich [50]
Sarasota [10] und der dort vorherrschen- werden über drei Seiten belichtet. Direktes
den intensiven Sonneneinstrahlung sind Tageslicht fällt über Lichtkamine sowie
Verschattung und Belüftung der Unterrichts- über die Seitenfenster in den Raum. Die
räume ein zentrales Entwurfsthema. Die Lichtkamine erzeugen eine gleichmäßige
Klassenzimmer werden über zwei Seiten Lichtverteilung. Eine zusätzliche indirekte
belichtet. Vom Flur her erfolgt die Belichtung Belichtung erfolgt über die Oberlichter zu
indirekt über Oberlichter in der Flurtrenn- den benachbarten Klassenzimmern.
wand und über seitliche Oberlichter im

168
Klassenzimmer

[10]
Sarasota High School
1000 South School Avenue
Sarasota, Florida (US)
Paul Rudolph

Schnitt M 1:250
Grundriss OG M 1:250

169
Räume und Bereiche

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Schnitt M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:250

170
Klassenzimmer

[50]
Erweiterung Schulanlage
Mattenhof
Dübendorfstraße 300
Zürich (CH)
B.E.R.G. Architekten

Schnitt M 1:250
Grundriss M 1:250

171
Fachräume
Lage 176 Naturwissenschaften 187
[68] Schulanlage Leutschenbach [14] Geschwister-Scholl-Gymnasium
Andreasstraße, Zürich (CH) Holtgrevenstraße 2-6, Lünen (DE)
Christian Kerez Hans Scharoun
[11] Kantonsschule Freudenberg [66] Erweiterung Schulzentrum Schreienesch
Gutenbergstraße 15, Zürich-Enge (CH) Vogelsangstraße 23, Friedrichshafen (DE)
Jacques Schader Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
[21] Scuola Media Cantonale
Via Saleggi 3, Losone (CH) Kunst 190
Aurelio Galfetti, Livio Vacchini [14] Geschwister-Scholl-Gymnasium
[61] Marie-Curie-Gymnasium Holtgrevenstraße 2-6, Lünen (DE)
Marie-Curie Straße 1, Dallgow-Döberitz (DE) Hans Scharoun
Grüntuch Ernst Architekten [11] Kantonsschule Freudenberg
[69] Oberstufenschulhaus Albisriederplatz Gutenbergstraße 15, Zürich (CH)
Badenerstraße 383, Zürich (CH) Jacques Schader
studer simeon bettler
[23] Scuola Media Cantonale Musik 193
Via Stefano Franscini 30, Morbio Inferiore (CH) [49] Oberstufenzentrum Thurzelg
Mario Botta Thurzelgstraße, Oberbüren (CH)
[58] Gesamtschule Flims Staufer & Hasler Architekten
Via Punt Crap 2, Flims (CH) [06] Sekundarschule Letzi
Philipp Wieting, Martin Blättler Espenhofweg 60, Zürich (CH)
[06] Sekundarschule Letzi Ernst Gisel
Espenhofweg 60, Zürich (CH)
Ernst Gisel
[13] Gymnasium Andreanum
Hagentorwall 17, Hildesheim (DE)
Dieter Oesterlen
Fachräume

Einleitung

Unter Fachklassen versteht man die Musikräume sollen eine andere Akustik auf- che für Kunst an den Wänden zu erhalten.
Schulräume für naturwissenschaftlichen Un- weisen als normale Schulräume. Auch hier Ausreichende Abstell- und Spülflächen sind
terricht, für Kunst und Musik, für Hauswirt- wäre es gut, für eine ausreichende schall- vorzusehen.
schaft und Kochen ebenso wie Werkstätten technische Behandlung größere Raum-
und Computerräume. Sie sind alle auf die höhen einzuplanen, was normalerweise Werkräume, insbesondere solche, in denen
speziellen Bedürfnisse des jeweiligen Fachs wegen der durchgehenden Geschosshöhen mit Maschinen gearbeitet wird, sollen in
ausgerichtet, was nicht nur ihre technische nicht ganz einfach ist. Wird viel musiziert, ist der Nähe eines Bereichs liegen, an den
Ausstattung betrifft, sondern auch ihre Lage es günstig, durch schallharte Oberflächen leicht angeliefert werden kann. Schön ist
im Schulhaus oder eventuell auch eine von die Nachhallzeit geringfügig zu erhöhen. die Lage in direkter Verbindung mit einem
den allgemeinen Stockwerkshöhen unter- Dabei muss allerdings eine ausreichende Werkhof, der in den Sommermonaten auch
schiedene Raumhöhe. Sprachverständlichkeit erhalten bleiben. Oft ein Arbeiten im Freien zulässt. Bei Holzar-
bedient man sich in diesen Räumen ledig- beiten und ähnlichem ist darauf zu achten,
Naturwissenschaftliche Räume legt man lich einer Bestuhlung, die nur mit Schreib- dass Staub- und Absauganlagen für Späne
in der Regel zu einer Raumgruppe zusam- platte, aber ohne Tische auskommt. Gut ist, eingebaut werden können. Auf genügenden
men. Bei größeren Flächenansprüchen wenn der Musikraum unmittelbar an eine Lärmschutz über Wände, Decken und
ist eine geneigte Bestuhlung optimal, um Aula angrenzt oder durch flexible Wände der Flanken ist zu achten und im Raum selbst
einen Blick auf die Experimentiereinrich- Aula oder dem Flur zugeschlagen werden auf eine ausreichend große Fläche zur
tungen auch von den hinteren Reihen aus kann. Bei diesen Trennwänden sind aber Dämpfung von Geräuschen.
zu ermöglichen. Es gibt aber neben oder besondere technische und finanzielle Auf-
anstelle dieser Bestuhlung für einen eher wendungen gegen Luftschallübertragungen Die Räume für Kochunterricht werden
traditionellen Unterricht auch Möblierungen, notwendig. gern mit den Küchen für die Speiseräume
die an mehreren Tischen experimentelles verwechselt. Es handelt sich dabei aber um
Arbeiten für Kleingruppen gestatten. Für die Der Kunstunterricht soll für die praktischen Unterrichtsräume, die nicht der Verpflegung
Versorgung mit bestimmten Medien, den Arbeiten mit Nordlicht versorgt werden. der Schülerschaft dienen. Auch hier lohnt
Einbau von Digistoren oder die Verkabelung Entsprechende Deckenbewegungen für sich die Einschaltung von Küchenplanern,
und ähnliches ist die Hinzuziehung von ent- Oberlichter sind in Obergeschossen oder die genaue Angaben zu Größen und Stand-
sprechenden Fachingenieuren unerlässlich. eingeschossigen Schulgebäuden einfach orten von Geräten liefern.
Ausreichende Nebenräume für Geräte und zu integrieren. In solchen Fällen kann die
Sammlungen sind in direkter Zuordnung vor- Befensterung über Wandflächen minimiert
zusehen. Eine künstliche Be- und Entlüftung werden, um eine gleichmäßige Ausleuch-
kann von Fall zu Fall erforderlich sein. tung zu erreichen und genügend Hängeflä-

175
Räume und Bereiche

Lage

Die einzelnen Räume sollten nach ihrer Unterrichts-, Vorbereitungs- und Samm-
Funktion zu Gruppen verbunden werden, da lungsräume für Geografie und Biologie
eine räumliche Nähe aufgrund der tech- angeordnet, im Erdgeschoss diejenigen
nischen Ausstattung und als Orientierungs- für Chemie und Physik. Im Untergeschoss
hilfe sinnvoll erscheint. So bietet es sich an, liegen die Labor-, Werkstatt-, Maschinen-
die naturwissenschaftlichen Räume sowie und Nebenräume für Chemie und Physik.
die Kunst- und Musikräume zusammenzu- Die Kunsträume des Gymnasiums sind im
fassen. Je nach Raumprogramm ist es auch Obergeschoss zentral angeordnet und wer-
sinnvoll, den Kunstraum den Werkräumen den über Oberlichtbänder belichtet.
anzugliedern und den Musikraum der Aula.
Im Folgenden werden einige Beispiele für Erdgeschoss
die verschiedenen Anordnungsmöglich- Die Lage der Spezialräume, vor allem der
keiten im Gesamtgefüge der Schulanlage Labore und Werkstätten, im Erdgeschoss
beschrieben. bietet den Vorteil, dass Maschinen leichter
eingebracht werden und eventuell zusätzlich
Untergeschoss erforderliche Fluchtwege leicht realisiert
Die Unterbringung der Fachräume im werden können. Zudem kann der Außenbe-
Unter­geschoss erfordert eine ausreichende reich in den Fachunterricht mit einbezogen
Belichtung durch Oberlichter. werden.

Die Werkstätten, der Naturkunde- und der Im Erdgeschoss der Scuola Media Cantona-
Informatikraum der Schulanlage Leutschen- le in Losone [21] befinden sich die Übungs-,
bach in Zürich [68] sind im Untergeschoss Fach- und Laborräume. Im 1. Obergeschoss
angeordnet. Durch den im Vergleich zum liegen die Klassenzimmer. Das 2. Oberge-
Erdgeschoss vergrößerten Grundriss schoss beherbergt neben den Gruppenräu-
können die Räume über Oberlichtstreifen men, die als Galerien über den Klassenzim-
belichtet werden. Der Musikraum grenzt an mern liegen, eine Bibliothek, Lesesäle und
den Mehrzwecksaal im 4. Obergeschoss. Vortragsräume.

Die naturwissenschaftlichen Unterrichts- Im Erdgeschoss des Marie-Curie-Gymnasi-


räume der Kantonsschule Freudenberg in ums in Dallgow-Döberitz [61] liegen neben
Zürich [11] sind im gemeinsamen dreige- der Aula die Verwaltung, die Bibliothek,
schossigen Sockel der beiden Schulen die Cafeteria, die Umkleideräume für die
untergebracht. Im Obergeschoss sind die Sporthalle und die Fachräume. Im Ober-

176
Fachräume

geschoss auf dem Sockel befinden sich befinden sich auf den Geschossen selbst
der Pausenhof und die beiden L-förmigen immer an der selben Stelle, so dass eine
Klassentrakte. klare Orientierung gegeben ist.

Obergeschoss Eigenständiger Baukörper


Bei mehrgeschossigen Schulen erscheint es Der Bau mit dem Musik- und Vortragssaal
sinnvoll, die Fachräume in einem mittleren und den Kunsträumen der Sekundarschule
Geschoss anzuordnen, damit die Wege für Letzi in Zürich [06] steht im Mittelpunkt
alle Schüler möglichst kurz sind. des Pausenhofs, der von den drei zweige-
schossigen Klassentrakten umschlossen
Im Erdgeschoss des Oberstufenschul- wird. Nach Norden wird der Hof durch das
hauses Albisriederplatz in Zürich [69] sind Gebäude mit der Turnhalle und den Spezial-
die gemeinschaftlichen Einrichtungen wie räumen abgeschlossen. Durch die bauli-
Mensa, Pausenhalle und Bibliothek angeord- che Trennung kann eine externe Nutzung
net. Die Fachräume und der Lehrerbereich durch Bevölkerung und Vereine ermöglicht
liegen im 2. Obergeschoss zwischen den werden. Allerdings gestattet die isolierte
beiden Klassengeschossen, so dass die Lage des Musiksaals keine Vergrößerung für
Wege für alle kurz sind. spezielle Anlässe.

Die Fachräume der Scuola Media Cantonale Die Funktionsbereiche des Gymnasiums An-
in Morbio Inferiore [23] befinden sich im dreanum in Hildesheim [13] sind einzelnen
obersten Geschoss und werden über Baukörpern zugeordnet. Auf dem höchsten
schmale Fensterbänder mit Tageslicht Punkt des Grundstücks steht der Fach-
versorgt. klassentrakt, der über Brückengänge mit
den zwei rechtwinklig dazu angeordneten
Gestapelt Klassentrakten verbunden ist. Im Oberge-
Wenn die Fachräume auf alle Geschosse schoss liegen die Fachräume für Physik,
verteilt werden, jedoch immer im selben Chemie und Biologie sowie die Räume für
Bereich innerhalb des Geschosses ange- die Lehrer und die Schulverwaltung. Im
ordnet sind, wird eine gute Orientierung Erdgeschoss befinden sich die Eingangshal-
innerhalb der Schule erzielt. le, der Zeichensaal, ein Raum für Filmvor-
führungen und Räume für den Hausmeister
Die Fachräume der Gesamtschule in Flims und die Fahrschüler.
[58] sind auf alle Geschosse verteilt. Sie

177
Räume und Bereiche

[68]
Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße
Zürich-Oerlikon (CH)
Christian Kerez

Schnitt M 1:1.000
Grundriss UG M 1:1.000

178
Fachräume

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Schnitt M 1:1.000
Grundriss 1. UG M 1:1.000

179
Räume und Bereiche

[21]
Scuola Media Cantonale
Via Saleggi 3
Losone (CH)
Aurelio Galfetti,
Livio Vacchini

Schnitt M 1:1.000
Grundriss EG M 1:1.000

180
Fachräume

[61]
Marie-Curie-Gymnasium
Marie-Curie Straße 1
Dallgow-Döberitz (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Schnitt M 1:1.000
Grundriss EG M 1:1.000

181
Räume und Bereiche

[69]
Oberstufenschulhaus
Albisriederplatz
Badenerstraße 383
Zürich (CH)
studer simeon bettler

Schnitt M 1:1.000
Grundriss 2. OG
M 1:1.000

182
Fachräume

[23]
Scuola Media Cantonale
Via Stefano Franscini 30
Morbio Inferiore (CH)
Mario Botta

Schnitt M 1:1.000
Grundriss 2. OG
M 1:1.000

183
Räume und Bereiche

[58]
Gesamtschule Flims
Via Punt Crap 2
Flims (CH)
Philipp Wieting, Martin
Blättler

Schnitt M 1:1.000
Grundriss EG M 1:1.000

184
Fachräume

[06]
Sekundarschule Letzi
Espenhofweg 60
Zürich (CH)
Ernst Gisel

Schnitt M 1:1.000
Grundriss EG M 1:1.000

185
Räume und Bereiche

[13]
Gymnasium Andreanum
Hagentorwall 17
Hildesheim (DE)
Dieter Oesterlen

Schnitt M 1:1.000
Grundriss 1. OG M 1:1.000

186
Fachräume

Naturwissenschaften

Die Räume für Physik, Chemie und Biologie [14] liegen zusammen mit der Turnhalle
bilden in den Schulgebäuden geschlossene und der Aula in der Nähe des Eingangs
Raumgruppen. Jede dieser Raumgruppen und der Klassenräume der Oberstufe. Den
besteht meistens aus Lehrsaal, Übungs-, Lehrsälen mit ansteigenden Sitzplätzen für
Sammlungs- und Vorbereitungsraum. Durch Physik, Biologie und Chemie sind jeweils
Änderungen in den Lehrplänen der letzten ein Vorbereitungs- und Sammlungsraum
zehn Jahre, die bei den naturwissenschaft- angegliedert, der auch für Übungen und
lichen Fächern mehr Eigentätigkeit fordern, Experimente genutzt wird.
ist ein zweiter Lehr-Übungsraum anstelle
des Lehrsaals erforderlich geworden. Der In der Hauptschule des Schulzentrums
Fachunterricht ist zunehmend darauf orien- Schreienesch in Friedrichshafen [66] findet
tiert, dass der Schüler im Unterricht selbst der Physik-, Chemie- und Biologieunterricht
aktiv wird. Dies lässt sich in Lehrsälen, die in zwei Lehr-Übungsräumen ohne anstei-
auf theoretischen und Demonstrationsun- gendes Gestühl statt. Der dazwischen
terricht ausgelegt sind, nicht realisieren. liegende Vorbereitungsraum ist von beiden
Räumen zugänglich und großzügig dimen-
Die naturwissenschaftlichen Räume des sioniert.
Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lünen

Kantonsschule Freudenberg
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

187
Räume und Bereiche

[14]
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Holtgrevenstraße 2-6
Lünen (DE)
Hans Scharoun

1 Lehrsaal
2 Vorbereitungs-, Sammlungs-
und Übungsraum

Schnitt M 1:250
Grundriss EG M 1:250

188
Fachräume

[66]
Erweiterung Schulzentrum
Schreienesch
Vogelsangstraße 23
Friedrichshafen (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

1 2 1

1 Lehr-Übungsraum
2 Vorbereitungsraum

Schnitt M 1:250
Grundriss EG M 1:250

189
Räume und Bereiche

Kunst

In der Grundschule findet der Kunstunter- Spezialräume, allerdings im Obergeschoss.


richt meistens im Klassenzimmer statt. Für Der Zeichensaal ist nach Norden orientiert.
den Kunstunterricht an weiterführenden Eine Galerie ermöglicht den Schülern,
Schulen wird ein separater Zeichensaal vor- Gegenstände aus der Vogelperspektive zu
gesehen. Der im Vergleich zum Klassenzim- zeichnen.
mer größere Kunstraum sollte nach Norden
oder Nordosten orientiert sein, damit eine Der Zeichensaal der Kantonsschule Freu-
möglichst gleichmäßige Beleuchtung durch denberg in Zürich [11] wird über ein umlau-
Tageslicht erreicht wird. Die Räume für den fendes Oberlichtband mit gleichmäßigem
Kunstunterricht stehen in enger Beziehung Tageslicht versorgt. Durch eine verstellbare
zu den Werk- und Handarbeitsräumen, da Lamellenjalousie können Lichtqualität und
die Techniken eng miteinander verknüpft -quantität gesteuert werden. Die untere
sind. Wandabwicklung steht als Ansteck- und
Tafelfläche zur Verfügung. Auch hier er-
Die Kunst- und Werkräume des Geschwis- möglicht eine Galerie, die Zeichenobjekte
ter-Scholl-Gymnasiums in Lünen [14] von verschiedenen Standpunkten aus zu
befinden sich in der Nähe der anderen betrachten und zu zeichnen.

Geschwister-Scholl-
Gymnasium
Lünen (DE)
Hans Scharoun

190
Fachräume

[14]
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Holtgrevenstraße 2-6
Lünen (DE)
Hans Scharoun

Schnitt M 1:250
Grundriss OG M 1:250

191
Räume und Bereiche

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Schnitt M 1:250
Grundriss OG M 1:250

192
Fachräume

Musik

In der Grundschule wird oft im Klassen- Durch Schiebeelemente kann der Raum
zimmer gesungen und musiziert. In den halbiert und zum Lichthof hin geöffnet wer-
weiterführenden Schulen wird für den Mu- den, so dass dort auch Veranstaltungen der
sikunterricht ein eigener Raum vorgesehen. gesamten Schule stattfinden können.
Die Größe und Lage des Musikraums hängt
davon ab, ob er auch für außerschulische Der Musiksaal der Sekundarschule Letzi in
Veranstaltungen und für größere Vorfüh- Zürich [06] liegt in einem separaten Bau in
rungen und Versammlungen genutzt wird. der Mitte des Pausenhofs. Dadurch dient
Die Multifunktionalität bestimmt die Größe dieser auch der Bevölkerung für Kurse und
und Lage des Raums. Die Raumakustik ist Veranstaltungen. Allerdings ist eine Vergrö-
dabei besonders sorgfältig zu behandeln. ßerung aufgrund seiner isolierten Lage nicht
möglich. Im Obergeschoss befindet sich ein
Der Musiksaal des Oberstufenzentrums großer Zeichensaal.
Thurzelg in Oberbüren [49] befindet sich in
der Verlängerung des zentralen Lichthofs.

Musikgymnasium Schloss
Belvedere
Weimar (DE)
Thomas van den Valentyn,
Mohammad Oreyzi

193
Räume und Bereiche

[49]
Oberstufenzentrum
Thurzelg
Thurzelgstraße
Oberbüren (CH)
Staufer & Hasler
Architekten

Schnitt M 1:250
Grundriss EG M 1:250

194
Fachräume

[06]
Sekundarschule Letzi
Espenhofweg 60
Zürich (CH)
Ernst Gisel

Schnitt M 1:250
Grundriss EG M 1:250

195
Bibliothek
Bibliothek 200
[34] Erweiterung Oberstufenschulhaus Willisau
Schlossfeldstraße 1, Willisau (CH)
Max Bosshard & Christoph Luchsinger
[22] Scuola Elementare Salvatore Orrù
Via Pasubio 10, Fagnano Olona (IT)
Aldo Rossi
[38] Salem International College
Kurt-Hahn-Straße 1, Überlingen (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
Bibliothek

Einleitung

Bibliotheksräume in Schulen sollen in dem Bereich der Arbeitsplätze mit Regalen


zentraler Lage angeordnet sein. Ähnlich liegen. In direkter Beziehung dazu ist die
wie bei den Unterrichtsräumen für Kunst Buchrecherche über einen oder mehrere
ist blendfreies Nordlicht für die Versorgung Computerplätze zu planen.
mit Tageslicht sehr gut. Ansonsten müssen
entsprechende Vorkehrungen getroffen Die Stellung der Regale soll eine klare
werden. Orientierung aufweisen. Es ist darauf zu
achten, dass über alle Regalböden hinweg
Eine Schulbibliothek ist eine Arbeitsbi- die Medien gut ausgeleuchtet werden.
bliothek, weshalb das Mobiliar und die Empfehlenswert ist die Anordnung von
Beleuchtung darauf abzustimmen sind. Anleseplätzen, die am einfachsten stehend
Man kann die Arbeitstische in Einzelanord- zu nutzen sind.
nung einigermaßen sichtgeschützt planen,
man kann aber auch Tischgruppen in einer Zunehmend findet man in Bibliotheken
alternativen Art Lesesaal zusammensetzen. hinter halbhohen Abtrennungen Computer-
In solchen Fällen ist es möglich, den Raum arbeitsplätze. Sie sollten durch schalldämp-
außerhalb der normalen Öffnungszeiten für fende Maßnahmen akustisch vom übrigen
Lehrerkonferenzen und ähnliche Funktionen Bereich abgekoppelt sein und dennoch als
zu nutzen. Ist der Bibliothek eine Terrasse Teil des großen Raums empfunden werden
vorgelagert, kann ein Lesebereich im Freien (zum Beispiel durch halbhohe Abtrennung).
geplant werden. In diesen Fällen sollte der Wegen des zunehmenden Zugriffs auf
Freiraum für sich abgegrenzt sein (Aufsicht). digitale Medien ist es wichtig, die Fläche
für diese Nutzung langfristig erweitern zu
Es hat sich bewährt, im Eingangsbereich können.
Fächer für Taschen und Mappen bereitzu-
stellen. Dieser Zone, in der Unterhaltungen Bei manchen Schulen ist es sinnvoll, die
noch möglich sind, kann auch das Zei- Frage zu stellen, ob die Schulbibliothek nicht
tungslesen zugeordnet werden. Dort ist mit einer Stadtteilbücherei zusammenge-
eine bequemere Möblierung angebracht. führt werden kann.
Die Theke oder der Arbeitsplatz für die
Mitarbeiter sollten zwischen diesem und

199
Räume und Bereiche

Bibliothek
zusätzliche lichtdurchflutete Innenräume
Die Schulbibliothek soll als Ort des selbst-
entstanden sind, die die Bibliothek aufneh-
bestimmten individuellen Lernens, der
men. Sie bildet nun den zentralen „Kern“
Kommunikation und der Information an
der Schulanlage.
zentraler Stelle in der Schulanlage angeord-
net werden. Die Nähe und Zugänglichkeit
Die Bibliothek der Grundschule in Fagnano
zu allen Unterrichtsbereichen ist wichtig. Je
Olona [22] bildet mit dem zentralen Platz
nach pädagogischer Ausrichtung der Schule
den Mittelpunkt und das Herzstück der
wird die Bibliothek auch außerhalb des Un-
Schulanlage. Sie ist in einem zylinderförmi-
terrichts und von der Bevölkerung genutzt;
gen Bau untergebracht, der über den Hof
in diesem Fall erscheint eine Anordnung
erschlossen wird. Ursprünglich sollte die
unmittelbar im Eingangsbereich der Schule
Bibliothek auch der Bevölkerung zugänglich
sinnvoll. Ein Bibliotheksraum gliedert sich
sein. Der Bibliothek gegenüber befindet
in folgende Bereiche: den Eingangsbereich,
sich, über eine große Freitreppe erreichbar,
den Regalbereich, den Informationsbe-
die Turnhalle.
reich mit dem elektronischen Katalog und
Internetplätzen, den Arbeitsbereich mit
Die Bibliothek des Salem International Col-
Gruppen- und Einzelarbeitsplätzen und den
lege in Überlingen [38] befindet sich in dem
Kommunikationsbereich, der eventuell auch
zentralen Gebäude, das die Gemeinschafts-
für kleinere Veranstaltungen oder Ausstel-
einrichtungen wie Aula, Mensa, Theater-
lungen genutzt werden kann. Aufgrund des
werkstatt und Verwaltung beherbergt.
stetigen Wandels in der Medienwelt und der
Die Belichtung der Bibliothek erfolgt über
sich damit stetig verändernden Anforde-
Oberlichtsheds und schmale Fenster in der
rungen an die Planung, ist die Bibliothek in
Nordwestfassade. Von den dort angeordne-
ihrer Aufteilung und Ausstattung flexibel zu
ten Arbeitsplätzen haben die Studenten und
planen.
Lehrer einen herrlichen Blick auf den Bo-
densee. Der angegliederte Dachgarten mit
Durch die Erweiterung des Oberstufen-
einer Schatten werfenden Pergola bietet die
schulhauses in Willisau [34] entstand ein
Möglichkeit, sich zum Lesen und Studieren
zweiter Innenhof. Der bestehende und der
dorthin zurückzuziehen.
neue Innenhof wurden bei der Sanierung
mit einem Glasdach versehen, so dass zwei

200
Bibliothek

[34]
Erweiterung Oberstufen-
schulhaus Willisau
Schlossfeldstraße 1
Willisau (CH)
Max Bosshard &
Christoph Luchsinger

Grundriss EG M 1:1000

201
Räume und Bereiche

[22]
Scuola Elementare Salva-
tore Orrù
Via Pasubio 10
Fagnano Olona (IT)
Aldo Rossi

Grundriss EG M 1:1000

202
Bibliothek

[38]
Salem International College
Kurt-Hahn-Straße 1
Überlingen (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

Grundriss OG M 1:1000

203
Lehrerbereich
Lage und Gestaltung 208
[50] Erweiterung Schulanlage Mattenhof
Dübendorfstraße 300, Zürich (CH)
B.E.R.G. Architekten
[45] Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10, Kopenhagen (DK)
Arkitema
[20] Laborschule Bielefeld
Universitätsstraße 21, Bielefeld (DE)
Ludwig Leo, Planungskollektiv Nr. 1
[68] Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße, Zürich (CH)
Christian Kerez
[43] Primarschule Riedmatt
Riedmatt 41, Zug (CH)
Nägele Twerenbold Architekten
[37] Schulhaus Paspels
Schulstraße, Paspels (CH)
Valerio Olgiati
[66] Erweiterung Schulzentrum Schreienesch
Vogelsangstraße 23, Friedrichshafen (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
Lehrerbereich

Einleitung

Beim klassischen Lehrerzimmer geht man des normalen Unterrichts beraten werden
von einer Möblierung aus, die auf der wollen.
einen Seite die gemeinsame Konferenz
ermöglicht, aber zugleich auch die Mög- Für jeden Lehrer ist ein abschließbarer
lichkeit bietet, Korrekturen von Arbeiten zu Schrank vorzusehen. Eine Nische für Tee-
erledigen. Man geht ferner davon aus, dass oder Kaffeezubereitung sollte ebenfalls
die Lehrerschaft einen Teil der Arbeiten eingeplant werden. Die Lage in direkter
ungestört zu Hause am eigenen Schreib- Beziehung zu den übrigen Verwaltungsräu-
tisch erledigen kann. Das wird sich mit der men, zur Schulleitung und zu allgemeinen
Umstellung auf den Ganztagsbetrieb ändern Sammlungsräumen ist günstig.
müssen. Neben dem dann als Konferenz-
raum dienenden Lehrerzimmer müsste eine Lehrerzimmer sollten so abgedunkelt wer-
Anzahl von kleineren Räumen bereitgestellt den können, dass Projektionen ohne Stö-
werden, in denen bis zu vier Personen sich rungen möglich sind. Für eine Leinwand ist
besprechen oder die Lehrer einzeln den eine genügend große Fläche auszuweisen.
Unterricht vor- und nachbereiten können.
Bei den Zimmern der Verwaltung handelt
Es liegt mit an den Architekten, auf den es sich um normale Büroräume. Bevorzugt
Mangel an derartigen Möglichkeiten in den wird eine innere Verbindungsmöglich-
Raumprogrammen hinzuweisen. Schließlich keit dieser Einheiten sowie eine flexible
werden solche Angebote auch für Einzel- Anordnung der Trennwände. Es ist sinnvoll,
gespräche notwendig sein, da ein Großteil vor diesen Bereichen Wartemöglichkeiten
der Schüler und ihre Eltern auch außerhalb vorzusehen.

207
Räume und Bereiche

Lage und Gestaltung

Die Lage und Ausbildung des Lehrerbe- Das Lehrerzimmer der Schulanlage Leut-
reichs hängt davon ab, wie Lehrer an der schenbach in Zürich-Oerlikon [68] befindet
Schule arbeiten, ob sie sich dort ganztags sich in räumlicher Nähe zur Schulverwaltung
aufhalten und ob sie im Team mit ihren Kol- und den gemeinschaftlich genutzten Berei-
legen vorbereiten, bewerten und beraten. chen wie Bibliothek, Musikraum und Aula
im 4. Obergeschoss. Die Klassenzimmer
Das Lehrerzimmer der Primarschule sind in den darunterliegenden Geschossen
Mattenhof in Zürich [50] liegt im mittleren angeordnet. Im letzten Obergeschoss befin-
Geschoss, das sich ebenerdig an den Pau- det sich die Turnhalle. Das Lehrerzimmer mit
senhof anschließt. Somit befindet sich das circa 140 m2 integriert neben Arbeitsplätzen
Lehrerzimmer an zentraler Stelle, die Lehrer einen Aufenthaltsbereich mit Teeküche.
haben kurze Wege zu den Unterrichtsräu- Zwei anschließende Gruppenräume stehen
men, und der Lehrerbereich bildet gleichzei- für kleinere Besprechungen und Beratungen
tig eine zentrale Anlaufstelle für die Schüler. zur Verfügung.

In den offenen Geschossflächen der Helle- Dem Lehrerzimmer der Primarschule in


rup Skole in Kopenhagen [45] sind die ein- Riedmatt [43] ist ein Arbeitsraum zuge-
zigen abgeschlossenen Räume die Toiletten ordnet, in dem Einzelarbeitsplätze für die
und die Teambüros für die Lehrer. Auf jedem Lehrer angeordnet sind. Der Lehrerbereich
Geschoss befinden sich mehrere dieser befindet sich im 2. Obergeschoss. Die Klas-
„Kuben“, die dem Schüler die Möglichkeit senzimmer sind auf das 1. und 2. Oberge-
bieten, ein individuelles Gespräch mit dem schoss verteilt.
Lehrer zu führen. Die Lehrer können diesen
Raum für Vorbereitung und für Besprechun- In dem Schulhaus in Paspels [37] ist den
gen mit Kollegen nutzen. Klassenzimmern pro Geschoss ein kleines
Lehrerzimmer zugeordnet.
Die Lehrerarbeitsplätze der Laborschule in
Bielefeld [20] sind in die Unterrichtsflächen Das Lehrerzimmer der Schreienesch-Schule
integriert. Sie sind Teil der Lernlandschaft in Friedrichshafen [66] verbindet die beste-
und verteilen sich entlang der Haupter- hende Grundschule mit der erweiterten und
schließungsachse. Die Lehrer arbeiten umgebauten Hauptschule. Die Lehrer beider
ganztägig an der Schule. Da die Laborschule Schulen teilen sich diesen Raum.
eine forschende Schule ist, sind sie glei-
chermaßen Lehrer und Forscher.

208
Lehrerbereich

[50]
Erweiterung Schulanlage
Mattenhof
Dübendorfstraße 300
Zürich (CH)
B.E.R.G. Architekten

1 Klassenzimmer
2 Lehrerbereich
3 Teeküche

Grundriss EG M 1:250

209
Räume und Bereiche

[45]
Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10
Kopenhagen-Hellerup (DK)
Arkitema

1 offene Unterrichtszone
2 Teambüro Lehrer

Grundriss 1. OG M 1:250

210
Lehrerbereich

[20]
Laborschule Bielefeld
Universitätsstraße 21
Bielefeld (DE)
2 Ludwig Leo, Planungs­
kollektiv Nr. 1

1 offene Unterrichtszone
2 Lehrerbereich
3 Einzelarbeitsplätze Lehrer

Grundriss OG M 1:250

211
Räume und Bereiche

[68]
1
Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße
Zürich-Oerlikon (CH)
Christian Kerez

1 Bibliothek
2 Lehrerbereich mit Teeküche
3 Gruppenraum/Besprechung
4 Aula 4

Grundriss 4. OG M 1:250

212
Lehrerbereich

[43]
Primarschule Riedmatt
Riedmatt 41
Zug (CH)
Nägele Twerenbold
Architekten

1 Schulleiter
2 Arbeitsraum mit
Einzelarbeitsplätzen
3 Lehrerbereich mit Teeküche

Grundriss 2. OG M 1:250

213
Räume und Bereiche

[37]
Schulhaus Paspels
Schulstraße
Paspels (CH)
Valerio Olgiati

2
1

1 Klassenzimmer
2 Lehrerbereich mit
Teeküche
3 Lehrerbereich

Grundriss 1. OG, 2. OG
M 1:250

214
Lehrerbereich

[66]
Erweiterung Schulzentrum
Schreienesch
Vogelsangstraße 23
Friedrichshafen (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

1
1 Schulleiter
2 Teeküche
3 Lehrerbereich

Grundriss OG M 1:250

215
Abstellorte

217
Garderobe im Klassenzimmer 221 Stauraum – Lehrmaterial 230
[17] Scuola elementare Riva San Vitale [25] Scholen Apollolaan, Montessorischool
Via Monsignor Sesti 1, Riva San Vitale (CH) Willem Witsenstraat 14, Amsterdam (NL)
Galfetti, Ruchat-Roncati, Trümpy Herman Hertzberger
[56] Erweiterung Gustav-von-Schmoller-Schule [33] Öko-Hauptschule Mäder
Frankfurter Straße 63, Heilbronn (DE) Neue Landstraße 29, Mäder (AT)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei Baumschlager Eberle
[50] Erweiterung Schulanlage Mattenhof [39] Volta Schulhaus
Dübendorfstraße 300, Zürich (CH) Wasserstraße 40, Basel (CH)
B.E.R.G. Architekten Miller & Maranta
[64] Schule Weid
Garderobe im Nebenraum 224 Weidstraße 20, Pfäffikon (CH)
[07] Munkegårdsskolen Meletta Strebel Architekten
Vangedevej 178, Dyssegaard (DK) [43] Primarschule Riedmatt
Arne Jacobsen Riedmatt 41, Zug (CH)
[36] Lauder Chabad Schule Nägele Twerenbold Architekten
Rabbiner Schneerson Platz 1, Wien (AT)
Adolf Krischanitz
[26] Basisschool Polygoon
Hollywoodlaan 109, Almere (NL)
Herman Hertzberger

Garderobe im Flur 227


[59] Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5, Zürich (CH)
Peter Märkli
[08] Lagere Scholen Nagele
Ring 1, Nagele (NL)
Aldo van Eyck
[29] Erweiterung Schulanlage Vella
Sutvitg 28a, Vella (CH)
Bearth & Deplazes Architekten

218
Abstellorte

Abstellorte

Man kann noch so viele Räume dafür pla- Auch sollten Abstellflächen und Stauraum
nen, ständig sind sie voll... für Lehrmaterialien und Schülerarbeiten
beim Entwerfen berücksichtigt werden.
Einen in allen Schulbauprogrammen Lehrmaterialien und Schülerarbeiten können
vernachlässigter Nutzungsbereich stellen entweder in Nebenräumen, in Einbau-
die Garderoben dar. Der Konflikt zwischen schränken und Regalen im Klassenzimmer
Brandlast und den üblichen Garderoben- oder in eigens dafür konzipierten Möbeln
leisten in den Fluren ist an anderer Stelle untergebracht werden.
bereits beschrieben. Selten ist die Unter-
bringung von Mänteln und Jacken in den Größere Lagerflächen sind zusammen
Klassenräumen. Dagegen sprechen vor mit der Anlieferung zu betrachten, die so
allem hygienische Gründe. Vor allem in den zu planen ist, dass eine vom Schulbetrieb
Wintermonaten, wenn die Kleidungsstücke ungestörte Anlieferung und Entsorgung
feucht sind, ist das Klassenzimmer als gewährleistet ist. Sie soll auch von Last-
Aufbewahrungsort ungeeignet. wagen befahren werden können und über
eine geeignete Aufstellfläche für Fahrzeuge
Mit Blick auf die Umstellung der Einrich- verfügen. Größere Lagerräume sollten in
tungen zu Ganztagsschulen wird es uner- der Nähe von Aufzügen liegen.
lässlich sein, jedem Schüler einen Garde-
robenschrank zur Verfügung zu stellen. Es Bei Lagerräumen, die der Schulküche
wäre angebracht, dafür einen eigenen Raum dienen, ist auf die Hygienevorschriften zu
zu planen. Spielen Brandlasten keine Rolle, achten. Stuhllager, zum Beispiel für die
könnten auch die Flure dafür genutzt wer- Möblierung der Aula, sollten in direktem
den. Gestalterisch befriedigende Lösungen Anschluss an diese geplant werden.
sehen im Regelfall Wandnischen vor, in der
die Schränke als Einbauten integriert wer- Alle Lagerflächen in geschlossenen Räumen
den können. Bei allen diesen Lösungen ist sind ausreichend zu belüften.
auf eine ausreichende Belüftung geschlos-
sener Garderoben zu achten.

219
Räume und Bereiche

Garderobe

Garderoben können entweder im Klassen- Klassenzimmer, der auch als Gruppenraum


zimmer, in einem Nebenraum oder im Flur genutzt wird, untergebracht.
angeordnet werden.
Den Klassenzimmern der Lauder Chabad
Garderobe im Klassenzimmer Schule in Wien [36] sind Garderoben- und
Wie erwähnt, sollten Mäntel und Jacken Sanitärräume vorgelagert. Diese bilden die
nicht offen im Klassenzimmer untergebracht fünf Eingangszonen zu den Klassenzim-
werden. Daher sind Nischen oder dafür mern.
vorgesehene Nebenräume zu empfehlen.
Jeweils zwei Klassenzimmern der Grund-
Die Klassenzimmer der Primarschule in Riva schule in Almere [26] ist ein Block mit
San Vitale [17] gliedern sich in einen Gar- Toiletten, Garderoben und integriertem
deroben- und einen Unterrichtsbereich, die Waschbecken zugeordnet.
durch bewegliche Wandtafeln und Möbel
voneinander abgegrenzt werden können. Garderobe im Flur
Um die Kleidung vor Diebstahl zu schützen,
In der Gustav-von-Schmoller-Schule in Heil- sind im Oberstufenschulhaus der Schulanla-
bronn [56] sind die Garderoben ebenfalls im ge Im Birch in Zürich-Oerlikon [59] Spinde in
Klassenzimmer angeordnet. Die Tiefe der den Fluren vorgesehen.
Betonstützen wird für Garderobe, Ablage
und Schränke genutzt. In der Grundschule in Nagele [08] befinden
sich die Garderoben in Nischen vor den
Auch bei dem Schulhaus Mattenhof in Klassenzimmern, so dass die Flure nicht
Zürich [50] sind die Garderoben Teil des eingeengt werden und eine klare Zuordnung
Unterrichtsraums. Sie befinden sich in der zu dem jeweiligen Klassenzimmer gegeben
Eingangsnische, integriert in einen Einbau- ist.
schrank, der auch Sitzbank, Waschbecken,
Schrankelemente und offene Regale Die Flurbreite des Schulhauses in Vella [29]
aufnimmt. ist so bemessen, dass neben den Gardero-
benhaken an der Klassenzimmerwand eine
Garderobe im Nebenraum Sitzbank entlang der Fassade untergebracht
In der Munkegårdsskolen in Kopenhagen werden konnte.
[07] sind die Garderoben im Vorraum der

220
Abstellorte

[17]
Scuola elementare
Riva San Vitale
Via Monsignor Sesti 1
Riva San Vitale (CH)
Aurelio Galfetti, Flora
Ruchat-Roncati, Ivo Trümpy

Grundriss 1. OG M 1:250

221
Räume und Bereiche

[56]
Erweiterung Gustav-von-Schmoller-
Schule
Frankfurter Straße 63
Heilbronn (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

Grundriss 1. OG M 1:250

222
Abstellorte

[50]
Erweiterung Schulanlage
Mattenhof
Dübendorfstraße 300
Zürich (CH)
B.E.R.G. Architekten

Grundriss OG M 1:250

223
Räume und Bereiche

[07]
Munkegårdsskolen
Vangedevej 178
Dyssegaard (DK)
Arne Jacobsen

Grundriss EG M 1:250

224
Abstellorte

[36]
Lauder Chabad Schule
Rabbiner Schneerson
Platz 1
Wien (AT)
Adolf Krischanitz

Grundriss EG M 1:250

225
Räume und Bereiche

[26]
Basisschool Polygoon
Hollywoodlaan 109
Almere (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss EG M 1:250

226
Abstellorte

[59]
Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5
Zürich-Oerlikon (CH)
Peter Märkli

Grundriss 1. OG M 1:250

227
Räume und Bereiche

[08]
Lagere Scholen Nagele
Ring 1
Nagele (NL)
Aldo van Eyck

Grundriss EG M 1:250

228
Abstellorte

[29]
Erweiterung Schulanlage Vella
Sutvitg 28a
Vella (CH)
Bearth & Deplazes Architekten

Grundriss 1. OG M 1:250

229
Räume und Bereiche

Stauraum – Lehrmaterial

In den Klassenzimmern der Montessori- den Klassenzimmern getrennt. Diese bieten


Schule in Amsterdam [25] ist ein Küchen- Stauraum für Lehrmaterial und integrieren
block mit Arbeitsfläche, Regalflächen und die Waschbecken.
Schubladen aufgestellt. Fensterbänke und
Gesimse bilden zahlreiche Abstellmöglich- Zwischen den Klassenzimmern und dem
keiten für die Arbeiten der Kinder und für Flurbereich der Oberstufenanlage der
Lehrmaterial. Schule Weid in Pfäffikon [64] befindet sich
eine Zone, die Regale, Wandschränke und
Die Fensterbänke in den Unterrichtsräu- Waschbecken aufnimmt sowie die haus-
men der Öko-Hauptschule in Mäder [33] technischen Installationen.
dienen einerseits als Absturzsicherung vor
der Ganzglasfassade und andererseits als Die Klassenzimmer der Primarschule
Ablagefächer. Die Bereiche zwischen den Riedmatt in Zug [43] haben auf der Flurseite
Betonstützen werden vom Klassenzimmer eine Zone, in der Schrank- und Abstellflä-
aus als Wandschränke genutzt und von der chen sowie Arbeitsnischen für Gruppenar-
Pausenhalle aus als Garderoben. beiten und Computerarbeitsplätze unterge-
bracht sind. Die tiefen Fensterbänke bieten
Die Gruppenräume des Volta-Schulhauses zusätzliche Abstellflächen.
in Basel [39] sind durch Einbauschränke von

Erweiterung Schulanlage
Mattenhof
Zürch (CH)
B.E.R.G. Architekten

230
Abstellorte

[25]
Scholen Apollolaan
Montessorischool
Willem Witsenstraat 14
Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss 1. OG M 1:250

231
Räume und Bereiche

[33]
Öko-Hauptschule Mäder
Neue Landstraße 29
Mäder (AT)
Baumschlager Eberle

Grundriss 1.-3. OG
M 1:250

232
Abstellorte

[39]
Volta Schulhaus
Wasserstraße 40
Basel (CH)
Miller & Maranta

Grundriss 4. OG M 1:250

233
Räume und Bereiche

[64]
Schule Weid
Weidstraße 20
Pfäffikon (CH)
Meletta Strebel
Architekten

Grundriss OG M 1:250

234
Abstellorte

[43]
Primarschule Riedmatt
Riedmatt 41
Zug (CH)
Nägele Twerenbold
Architekten

Grundriss 2. OG M 1:250

235
Toiletten
Räume und Bereiche

Zentrale Anordnung 240


[13] Gymnasium Andreanum
Hagentorwall 17, Hildesheim (DE)
Dieter Oesterlen
[08] Lagere Scholen Nagele
Ring 1, Nagele (NL)
Aldo van Eyck
[59] Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5, Zürich (CH)
Peter Märkli

Dezentrale Anordnung 244


[44] Gymnasium Markt Indersdorf
Arnbacher Straße 40, Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner Architekten
[45] Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10, Kopenhagen (DK)
Arkitema
[40] Sonderpädagogisches Förderzentrum
Schottenau 10a, Eichstätt (DE)
Diezinger & Kramer

Dem Klassenzimmer zugeordnete


Toilettenanlage 248
[03] Crow Island School
1112 Willow Road, Winnetka (US)
Eliel & Eero Saarinen
[36] Lauder Chabad Schule
Rabbiner Schneerson Platz 1, Wien (AT)
Adolf Krischanitz
[04] Primarschule Wasgenring
Welschmattstraße 30, Basel (CH)
Fritz Haller

238
Toiletten

Einleitung

Toiletten gehören zu den empfindlichsten In Grund- und Sonderschulen ist die Höhe
Räumen des Schulhauses. Sie sollen zum der Ausstattungsgegenstände auf die klei-
Schutz der Privatsphäre nicht direkt sichtbar, nen Kinder abzustimmen. Behindertentoilet-
auf der anderen Seite aber für jeden rasch ten können, geschlechtsspezifisch getrennt,
aufzufinden sein. Für manche Schüler ist als größere Kabine in den Standardräumen
der Toilettengang mit Peinlichkeit verbun- integriert werden oder, wie allgemein
den, für andere haben sie die zusätzliche üblich, als gesonderte Toilette ausgewiesen
Funktion, Heimlichkeiten austauschen zu werden.
können. Freundliche Atmosphäre, absolut
robuste Einrichtungsgegenstände sowie Die Grundrisse sollen nicht verwinkelt und
hochwertige Trennwände und Türen sind die eher großzügiger bemessen sein, um eine
Voraussetzung für eine ausreichende Benut- gute und leichte Reinigung zu ermöglichen.
zerfreundlichkeit. Meistens wird, weil man Für die Oberflächen sind grundsätzlich
die Wichtigkeit dieser Räume unterschätzt, robuste Materialien einzusetzen, die auch
genau an dieser Stelle zu viel gespart, was dem Druck von Dampfstrahlern standhalten.
die Anfälligkeit für Verunstaltungen und Es ist gut, wenn die Toiletten in direkter Ver-
Vandalismus eher erhöht. bindung mit Putzräumen geplant werden.

Am besten hat sich eine Lage in der Für die Lehrer und Mitarbeiter werden in der
Nähe der Treppenhäuser bewährt, was im Regel gesonderte Toilettenanlagen in der
Regelfall die Leitungsführung begünstigt. Nähe der Verwaltungsräume angeordnet.
Für das hygienische Empfinden ist die Hier gibt es, was die Angaben über die Zahl
Ausleuchtung mit Tageslicht von Vorteil, von Damen- und Herrentoiletten betrifft,
wiewohl grundsätzlich eine mechanische oft veraltete Vorschriften: Häufig werden in
Be- und Entlüftung Standard ist. Überhaupt öffentlichen Gebäuden zu wenig Damentoi-
soll der Belüftung besondere Aufmerksam- letten ausgewiesen.
keit gewidmet werden, weil allein schon
schlechter Geruch die häufige Ursache für
einen nachlässigen Umgang mit Sanitärein-
richtungen darstellt.

239
Räume und Bereiche

Zentrale Anordnung

Zentral angeordnete Toilettenanlagen haben Pausenhof ab. Durch ihre Lage zwischen
den Vorteil, dass sie von Schülern und den Klassenzimmertrakten sind die Toiletten
Lehrern leicht aufzufinden und zu beaufsich- auch vom Pausenhof aus gut zu erreichen.
tigen sind. Der Nachteil von zentralen Toilet-
tenanlagen ist, dass sie oft durch ihre Größe Die sanitären Anlagen der Grundschule in
und Gestaltung sehr anonym und nüchtern Nagele [08] bilden mit dem Versammlungs-
wirken. Toilettenanlagen sind Treffpunkte, und Handarbeitsraum das Verbindungsglied
Orte zum Nachschminken, Raucherecken, der zwei Klassengruppen, die aus je drei
und Rückzugspunkte. Daher sollten sie Klassen mit einer gemeinsamen quadra-
einladend und als Aufenthaltsraum gestaltet tischen Halle bestehen. Die Toilettenanlage
werden. Zentrale Toilettenanlagen sind ist zweigeteilt, so dass sie jeweils von den
nur bei kleinen Schulanlagen sinnvoll oder Hallen der Klassengruppen aus erreichbar
wenn sie eine zentrale Einheit auf jedem sind.
Stockwerk bilden.
Die Toilettenanlagen in der Sekundarschu-
Im Gymnasium Andreanum in Hildesheim le Im Birch in Zürich-Oerlikon [59] sind
[13] sind die Funktionsbereiche der Schule geschossweise angeordnet und Teil des
einzelnen Baukörpern zugeordnet. Das innenliegenden, zentralen Kerns, der alle
Toilettengebäude ist zwischen den beiden Nebenräume und die Aufzugsanlage um-
zweigeschossigen Klassentrakten angeord- fasst. Um den Kern sind die Klassenzimmer,
net. Eine überdeckte Pausenhalle stellt die die sich mit einem zentralen gemeinsamen
Verbindung zu diesen her. Der WC-Block mit Arbeitsbereich zu jeweils zwei Clustern
dem Vordach schirmt die vor den Klassen- gruppieren, sowie Fachräume angeordnet.
fronten liegenden Grünflächen gegen den

240
Toiletten

[13]
Gymnasium Andreanum
Hagentorwall 17
Hildesheim (DE)
Dieter Oesterlen

Grundriss 1.UG M 1:250

241
Räume und Bereiche

[08]
Lagere Scholen Nagele
Ring 1
Nagele (NL)
Aldo van Eyck

Grundriss EG M 1:250

242
Toiletten

[59]
Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5
Zürich-Oerlikon (CH)
Peter Märkli

Grundriss 1. OG M 1:250

243
Räume und Bereiche

Dezentrale Anordnung

Dezentrale Toilettenanlagen sind meist Die Toiletten der Hellerup Skole in Kopen-
Toilettenräume mit einer kleineren Anzahl hagen [45] sind mit den Teambüros der
von Toiletten und Waschbecken. Eine ein- Lehrkräfte und den Fluchttreppenhäusern
ladendere Gestaltung gegenüber zentralen die einzigen abgeschlossenen Räume in
großen Toilettenanlagen wird durch die den offenen Geschossflächen. Sie werden
Raumgröße erleichtert. Dezentrale Toiletten- über eine offene Treppenhalle erschlossen.
anlagen sind einer Gruppe von Klassenzim- Die WC-Räume und Lehrerbüros teilen
mern zugeordnet und oft in innenliegenden die Arbeitsflächen in kleinere und größere
Bereichen des Schulgebäudes angeordnet. Teilflächen.

Die Toilettenanlagen des Gymnasiums in Die WC-Anlagen des Sonderpädagogischen


Markt Indersdorf [44] sind jeweils in den Förderzentrums in Eichstätt [40] sind in den
Ecken des aufgeständerten Rechtecks inneren Ecken des Kammgebäudes angeor-
angeordnet. Mädchen- und Jungentoiletten det. Mädchen-, Jungen- und Behinderten-
sind räumlich voneinander getrennt. Die toiletten sind in einem Block zusammen-
Behindertentoiletten befinden sich in den gefasst, so dass eine leichte Orientierung
Obergeschossen in der Nähe des Aufzugs gewährleistet ist.
jeweils im Anschluss an einen Toiletten-
raum.

244
Toiletten

[44]
Gymnasium Markt Indersdorf
Arnbacher Straße 40
Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner
Architekten

Grundriss 1. OG M 1:250

245
Räume und Bereiche

[45]
Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10
Kopenhagen-Hellerup (DK)
Arkitema

Grundriss 1. OG M 1:250

246
Toiletten

[40]
Sonderpädagogisches
Förderzentrum
Schottenau 10a
Eichstätt (DE)
Diezinger & Kramer

Grundriss 1. OG M 1:250

247
Räume und Bereiche

Dem Klassenzimmer
zugeordnete Toilettenanlagen

Die VDI-Richtlinien weisen darauf hin, dass Den Klassenzimmern der Lauder Chabad
die Wasch- und Toilettenräume bei Kinder- Schule in Wien [36] ist eine Eingangszone
gärten direkt dem Gruppenraum zuzuordnen mit Umkleide- und Sanitärräumen vorgela-
sind. Für die Planung von Sanitärräumen in gert. Die Anordnung der Vorräume mit den
Schulen findet man diesen Hinweis nicht. WCs und den Garderobenräumen, bezogen
Es macht jedoch durchaus Sinn, diese auf das Achsraster, ermöglicht eine variable
Leitlinie auch bei der Planung von Grund- Anordnung der Zwischenwände und somit
schulen zu berücksichtigen. Auch Toiletten die Möglichkeit, ein-, zwei- oder dreiachsige
bilden einen Bestandteil der Umgebung des Räume zu schaffen.
Erziehungsgeschehens. Es erscheint des-
halb sinnvoll, jede Klasse als eine möglichst Die zweigeschossigen Pavillons der Primar-
vollständige und unabhängige Einheit zu schule Wasgenring in Basel [04] enthalten
gestalten. vier Unterrichtsräume, die Treppen- und
Garderobenhalle und einen eingeschossigen
Die Toiletten der Crow Island School in Anbau mit dem Eingang und den Toiletten.
Winnetka [03] sind den einzelnen Klassen- Ursprünglich waren vier Pavillons für die
einheiten zugeordnet. Jede Klasseneinheit Mädchenschule und drei Pavillons für die
besteht aus einem Hauptraum, einem Ar- Knabenschule vorgesehen. Weitere Toiletten
beits- oder Gruppenraum, einem Gartenhof befinden sich in dem eingeschossigen
für den Freiluftunterricht sowie zwei WCs. Mittelbau, der die Aula, die Bibliothek, den
In der Oberstufe sind die Toiletten nach Lehrerbereich, Nebenräume und die Haus-
Geschlecht getrennt, während sie in der meisterräume beherbergt.
Unterstufe gemeinsam genutzt werden. Die
Höhe der Sanitärobjekte differiert gemäß
den Altersstufen.

248
Toiletten

[03]
Crow Island School
1112 Willow Road
Winnetka, Illinois (US)
Eliel & Eero Saarinen

Grundriss EG M 1:250

249
Räume und Bereiche

[36]
Lauder Chabad Schule
Rabbiner Schneerson
Platz 1
Wien (AT)
Adolf Krischanitz

Grundriss EG M 1:250

250
Toiletten

[04]
Primarschule Wasgenring
Welschmattstraße 30
Basel (CH)
Fritz Haller

Grundriss EG M 1:250

251
Pausenbereich
Schulhof 256 Überdachter Pausenbereich 268
[48] Schulzentrum im Scharnhauser Park [06] Sekundarschule Letzi
Gerhard-Koch-Straße 6, Ostfildern (DE) Espenhofweg 60, Zürich (CH)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei Ernst Gisel
[47] Schule am Mummelsoll [57] Minami-Yamashiro Primary School
Eilenburger Straße 4, Berlin (DE) Minami Yamashiro, Kyoto (JP)
Grüntuch Ernst Architekten Richard Rogers Partnership
[27] Scuola elementare [17] Scuola elementare Riva San Vitale
El Cunvént 4, Monte Carasso (CH) Via Monsignor Sesti 1, Riva San Vitale (CH)
Luigi Snozzi Galfetti, Ruchat-Roncati, Trümpy
[21] Scuola Media Cantonale
Via Saleggi 3, Losone (CH) Differenzierte Hofflächen 272
Aurelio Galfetti, Livio Vacchini [12] Vogelsangschule
[38] Salem International College Paulusstraße 30, Stuttgart (DE)
Kurt-Hahn-Straße 1, Überlingen (DE) Behnisch & Partner
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei [23] Scuola Media Cantonale
[15] Kristofferskolan Via Stefano Franscini 30, Morbio Inferiore (CH)
Marklandsbacken 11, Stockholm (SE) Mario Botta
Erik Asmussen [25] Scholen Apollolaan, Montessorischool
[19] Waldorfschule Uhlandshöhe Willem Witsenstraat 14, Amsterdam (NL)
Haußmannstraße 44, Stuttgart (DE) Herman Hertzberger
Rolf Gutbrod, Wolfgang Henning
Pausenbereich innen 276
Pausenflächen auf dem Dach 264 [11] Kantonsschule Freudenberg
[11] Kantonsschule Freudenberg Gutenbergstraße 15, Zürich (CH)
Gutenbergstraße 15, Zürich-Enge (CH) Jacques Schader
Jacques Schader [35] Schulhaus Fläsch
[61] Marie-Curie-Gymnasium Patschär, Fläsch (CH)
Marie-Curie Straße 1, Dallgow-Döberitz (DE) Pablo Horváth
Grüntuch Ernst Architekten [14] Geschwister-Scholl-Gymnasium
[18] Gymnasium Christianeum Holtgrevenstraße 2-6, Lünen (DE)
Otto-Ernst-Straße 34, Hamburg (DE) Hans Scharoun
Arne Jacobsen
Pausenbereich

Einleitung

Das Wort Pause wird mit „nichts tun“ ver- Sitzmöglichkeiten und Abfallkörben Klassische Spielgeräte, Sandkasten, Schau-
bunden. In Pausen geschieht aber das Ge- ·· Freifläche für Aufführungen, Konzert, keln, Klettergerüste und so weiter sind bei
genteil. Kann man für Klassenzimmer eine Theater, Schulfest Schulen der ersten fünf Jahrgangsstufen,
klare funktionelle Beschreibung liefern, so ·· Platz für Spielgeräte sofern der Platz ausreicht, willkommen.
tut man sich bei der Pause schwer: spielen, Inzwischen gibt es aber auch ein großes
rennen, gehen, sitzen, anlehnen, ausruhen, Es ist gut, wenn dem Pausenhof eine Toilet- Angebot an Spielgeräten für Erwachsene,
gammeln, sich unterhalten, allein, zu zweit tenanlage zugeordnet ist. Im Regelfall wer- bei deren Bedienung Geschicklichkeit und
oder in Gruppen sein, essen, trinken, strei- den die Toilettenräume im Erdgeschoss des Muskelaufbau trainiert werden. Sie sind für
ten, schreien, Geheimnisse austauschen, Schulhauses so organisiert, dass sie auch Einzelne ein sehr guter Ausgleich zum Un-
Ärger abbauen, die Sonne genießen, Schat- von außen zugänglich sind und zwischen terricht und die dabei überwiegend sitzende
ten aufsuchen und so weiter. Es genügt außen und innen eigene Schließbereiche Tätigkeit. Für Gruppenspiele eignen sich
also nicht, für den Pausenbereich, der sich gebildet werden können. nach wie vor Felder für Ballspiele oder auch
zunächst einmal im Freien befindet, lediglich Tischtennisanlagen.
eine angemessene Fläche auszuweisen. Als Die Anlage von Pausenräumen richtet sich
Faustregel kann man 4 bis 5 m2 pro Schüler auch nach den Altersstufen. Hat man es Für kleine Pausen sind Flächen innerhalb
rechnen, etwa 10 % davon sollten regen- mit einer Mischung von älteren und jungen des Hauses auszuweisen. Sie sind wech-
geschützt geplant werden. Der Bereich Schülern zu tun, ist es günstig, getrennte selseitig mit jenen Flächen zu nutzen, die in
sollte in unterschiedliche Funktionsbereiche Bereiche für die jüngeren Schüler, beson- Fluraufweitungen als zusätzliche Raumange-
aufgeteilt sein: ders für Erstklässler, auszuweisen. Wegen bote für Gruppen- und Einzelarbeit dienen.
der Aufsichtspflicht der Schule ist eine Ein eigener Aufenthaltsraum für Schüler, die
·· Für Spiele eine befestigte Fläche. Dabei gute Übersicht über die Pausenflächen vor und nach dem Unterricht in der Schule
soll der Belag für Spiel- und Sportgeräte notwendig. Ferner sollte bei Pausenflächen sind, kann ebenfalls für Pausen genutzt
mit kleinen Rollen geeignet sein. Es ist eine sichtbare Abtrennung zum öffentlichen werden. Allerdings sind solche Pausenflä-
gut, wenn die Oberfläche sich mit Kreide Raum erfolgen, um den Bereich, in dem chen im Inneren der Gebäude hinsichtlich
bemalen lässt. Aufsichtspflicht besteht, deutlich zu markie- der akustischen Störungen, die von ihnen
·· Grünfläche (Rasen) mit Sitzbänken, bei ren. Manche Schulen wünschen sich aus ausgehen, problematisch, da eigens dafür
geneigtem Gelände auch Sitzstufen Sicherheitsgründen bauliche oder pflanz- geplante Räume in Errichtung und Unterhalt
·· Für Schattenzonen Baumpakete, Pergolen liche Abgrenzungen. kaum zu finanzieren sind.
oder Schattendächer, kombiniert mit

255
Räume und Bereiche

Schulhof

Schulhöfe sollen einsehbar sein und eine dient nicht nur als Schulhof, sondern steht
deutliche Abtrennung zum öffentlichen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Raum aufweisen. Gleichzeitig ist eine Nut-
zung der Außenanlagen durch die Bewohner Allseitige Begrenzung
des Stadtteils außerhalb der Unterrichtszeit Die Klassenzimmer der Mittelschule in
wünschenswert. Um beides zu erreichen, Losone [21] sind in vier gleichen, nicht
sind unterschiedliche Entwurfsansätze miteinander verbundenen Gebäudeteilen
denkbar: untergebracht, die zusammen einen ge-
schlossenen Platz bilden.
Zweiseitige Begrenzung
Die Schule im Scharnhauser Park in Im Zentrum des Salem College in Über-
Ostfildern [48] definiert die neue Stadtkan- lingen [38] befindet sich die Aula. Dieses
te des ehemaligen Kasernenareals. Das zentrale Gebäude und die angrenzende
Schulgebäude und die Sporthalle spannen „Schlange“ aus Klassenzimmern umfas-
einen differenziert gestalteten Pausenhof sen den Schulhof. Durch die Verlängerung
auf, der auf der Nordseite durch eine Mauer der „Schlange“ in Richtung See und die
begrenzt ist, die der bogenförmigen Stadt- Öffnung der Mensa im Aulagebäude weitet
bahntrasse folgt. sich der Schulhof in Richtung des Boden-
sees auf.
Dreiseitige Begrenzung
Der Schulhof der Schule am Mummelsoll Dorfplatz
in Berlin [47] wird begrenzt durch den Das Aulagebäude der Waldorfschule Kristof-
Haupttrakt mit den Unterrichtsräumen, die ferskolan in Stockholm [15] bildet mit den
Turnhalle mit dem Badebereich und den Zweier- und Viererpavillons der Unterstufen
buntverglasten eingeschossigen Verbin- einen zentralen Platz, der durch die kleinen
dungsgang. Dieser bildet den Filter zur Häuser und den Arkadengang einem Dorf-
Straße und vermindert die Lärmbelästigung platz ähnelt.
durch die Straße.
Die verschiedenen Gebäude der Waldorf-
Die Primarschule in Monte Carasso [27] schule Uhlandshöhe in Stuttgart [19] formen
ist in einem umgebauten und erweiterten einen Schulcampus, der einem Dorf sehr
Kloster untergebracht. Der Pausenhof wird ähnlich ist. Unterschiedlich große Plätze
an zwei Seiten von den Arkaden begrenzt in unterschiedlichen Formen mit Bäumen
sowie von der angebauten Kirche. Er öffnet und Sitzbänken charakterisieren diesen
sich zum Dorf hin. Der ehemalige Klosterhof Pausenhof.

256
Pausenbereich

[48]
Schulzentrum im Scharn­
hauser Park
Gerhard-Koch-Straße 6
Ostfildern (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

Lageplan M 1:2.500

257
Räume und Bereiche

[47]
Schule am Mummelsoll
Eilenburger Straße 4
Berlin-Hellersdorf (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Lageplan M 1:2.500

258
Pausenbereich

[27]
Scuola elementare
El Cunvént 4
Monte Carasso (CH)
Luigi Snozzi

Lageplan M 1:2.500

259
Räume und Bereiche

[21]
Scuola Media Cantonale
Via Saleggi 3
Losone (CH)
Aurelio Galfetti,
Livio Vacchini

Lageplan M 1:2500

260
Pausenbereich

[38]
Salem International College
Kurt-Hahn-Straße 1
Überlingen (DE)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

Lageplan M 1:2.500

261
Räume und Bereiche

[15]
Kristofferskolan
Marklandsbacken 11
Stockholm (SE)
Erik Asmussen

Lageplan M 1:2500

262
Pausenbereich

[19]
Waldorfschule Uhlands-
höhe
Haußmannstraße 44
Stuttgart (DE)
Rolf Gutbrod, Wolfgang
Henning

Lageplan M 1:2.500

263
Räume und Bereiche

Pausenflächen auf dem Dach

Beengte Grundstücksverhältnisse zwingen dem Innenhof verbunden. Gepflasterte


den Architekten, Funktionen zu stapeln. Da Flächen, Sitzbänke und Oberlichtaufbauten,
die Freiflächen für Schulen sehr groß sein die als Pausenmöbel nutzbar sind, gliedern
sollten, werden in solchen Fällen die Dach- den Pausenbereich. Die beiden L-förmigen
flächen genutzt. Klassentrakte umklammern die Plattform,
erlauben aber auch Blicke in die umgebende
Der Sockel der Kantonsschule Freudenberg Wohnsiedlung und Landschaft.
in Zürich [11] beherbergt die Sporthallen so-
wie die naturwissenschaftlichen Räume der Die Pausenflächen des Gymnasiums
beiden Schulen. Die großzügige Freitreppe, Christianeum in Hamburg [18] befinden sich
ausladende Brüstungen, Sitzbänke um die auf dem Deck im 1. Obergeschoss. Das
Oberlichter und überdachte Bereiche gestal- Deck teilt die Schule horizontal. Unterhalb
ten die Dachfläche zu einem angenehmen befinden sich die Gemeinschaftsräume
Schulhof. und oberhalb die Klassenzimmer und der
Lehrerbereich. Der Schulhof entwickelt sich
Der Schulhof des Marie-Curie-Gymnasiums um die Sporthalle und die Aula, die durch
in Dallgow-Döberitz [61] befindet sich auf ihre doppelte Geschosshöhe das Deck
dem Dach des eingeschossigen Sockels, durchbrechen. Das Konstruktionssystem
der die Fachräume, die Verwaltungsräume, bildet auf dem Deck eine Art Pergola, in die
die Turnhalle, die Cafeteria und die Aula Überdachungen und Schirmwände einge-
umfasst. Die Pausenplattform ist durch baut werden können.
große Freitreppen mit dem Garten und

264
Pausenbereich

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Grundriss M 1:1.500

265
Räume und Bereiche

[61]
Marie-Curie-Gymnasium
Marie-Curie Straße 1
Dallgow-Döberitz (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Grundriss M 1:1.500

266
Pausenbereich

[18]
Gymnasium Christianeum
Otto-Ernst-Straße 34
Hamburg (DE)
Arne Jacobsen

Grundriss M 1:1.500

267
Räume und Bereiche

Überdachter Pausenbereich

Um auch bei schlechtem Wetter den ein überdachter Pausenbereich. Ansonsten


Schülern den Aufenthalt im Freien zu stehen den Schülern eine überdachte Terras-
ermöglichen, sind überdachte Pausenbe- se und Balkone innerhalb des Gebäudes zur
reiche erforderlich. Nach der Allgemeinen Verfügung.
Schulbauempfehlung (ASE) sind diese mit
0,3 m2 pro Schüler auszuweisen. Die einzelnen Baukörper der Primarschule in
Riva San Vitale [17] bilden im Erdgeschoss
Die zweigeschossigen Klassentrakte der eine gedeckte Pausenhalle. Diese stellt die
Sekundarschule Letzi in Zürich [06] sind Verbindung her zwischen dem nördlichen
mit dem Gebäude der Fachräume und der Schulhof, der südlichen grünen Pausenflä-
Turnhalle durch Laubengänge verbunden. che und der Pausenfläche zwischen dem
Diese bilden mit den kleinen Pausenhöfen Schulgebäude und der Sporthalle. Von die-
in den beiden offenen südlichen Ecken die ser Passage aus werden die Klassenzimmer
überdachten Bereiche des Pausenhofs. über offene Treppenhäuser erschlossen.
Den Klassenzimmern sind Terrassen zuge-
Durch die Verlängerung der Tragwerkskon- ordnet, die eine Ausweitung des Unterrichts
struktion der Minami-Yamashiro Grundschu- ins Freie ermöglichen, aber auch in kurzen
le in Kyoto [57] entstehen im Süden der Pausen als Aufenthaltsflächen für die jewei-
überdachte Eingangsbereich und im Norden lige Klasse genutzt werden.

268
Pausenbereich

[06]
Sekundarschule Letzi
Espenhofweg 60
Zürich (CH)
Ernst Gisel

Grundriss M 1:1.500

269
Räume und Bereiche

[57]
Minami-Yamashiro Primary
School
Minami Yamashiro
Kyoto (JP)
Richard Rogers
Partnership

Grundriss M 1:1.500

270
Pausenbereich

[17]
Scuola elementare
Riva San Vitale
Via Monsignor Sesti 1
Riva San Vitale (CH)
Aurelio Galfetti, Flora
Ruchat-Roncati, Ivo Trümpy

Grundriss M 1:1.500

271
Räume und Bereiche

Differenzierte Hofflächen

Ein guter Schulhof zeichnet sich dadurch einen geschützten Platz, der als Rang für
aus, dass er den Schülern zahlreiche Ange- Veranstaltungen sowie als Pausenfläche
bote für Bewegung, Spiel, Versammlung, genutzt wird. Im Erdgeschoss bewirken
Aufführung, Ausstellung sowie Rückzugs- die außenliegenden Pausenbereiche eine
möglichkeiten zur Verfügung stellt. Der überdachte Erschließung der einzelnen
Schulhof ist Teil der Lern- und Lehrland- Unterrichtseinheiten und stellen eine
schaft. Je nach Schulart und Schulkonzept Verbindung zu den vor und hinter dem
ist eine öffentliche Nutzung des Schulhofs Gebäude liegenden Grünzonen her. Durch
oder Schulgartens mitzuberücksichtigen. die unterschiedlichen Eingangssituationen
Die außerschulischen Anforderungen dürfen und wechselnden Raumhöhen entsteht eine
die Nutzung des Geländes als Lernort Fülle räumlicher Beziehungen.
jedoch nicht einschränken.
Die Montessorischulel [25] und die Wil-
Die vier Pavillongruppen der Vogelsangschu- lemsparkschule in Amsterdam besitzen
le in Stuttgart [12] bilden mit dem Haupt- einen gemeinsamen Schulhof. Die jewei-
bau, der die Fachräume und die Verwaltung ligen Kindergartenfreibereiche sind durch
beherbergt, einen Schulhof, der dem halbhohe Mauern, die die Sandspielplätze
Geländeverlauf entsprechend terrassiert eingrenzen, und durch Hecken von der
ist. Die zahlreichen Freitreppen regen zur eigentlichen Schulhoffläche getrennt. Den
vielfältigen Benutzung an. In den Pausen Schuleingängen sind großzügige Freitrep-
werden sie als Sitzmöglichkeit genutzt und pen vorgelagert, die für die Kinder zusätzli-
bei Veranstaltungen als Ränge. che Sitzflächen bieten. Nischen, Vorsprünge
und Auskragungen sind so gestaltet, dass
Die Turnhalle und das Hauptgebäude der sie als Spielnischen, Sitzbänke und Bewe-
Mittelschule in Morbio Inferiore [23] liegen gungsflächen genutzt werden können.
im spitzen Winkel zueinander und bilden

272
Pausenbereich

[12]
Vogelsangschule
Paulusstraße 30
Stuttgart (DE)
Behnisch & Partner

Grundriss M 1:1.500

273
Räume und Bereiche

[23]
Scuola Media Cantonale
Via Stefano Franscini 30
Morbio Inferiore (CH)
Mario Botta

Ausschnitt M 1:1.500

274
Pausenbereich

[25]
Scholen Apollolaan
Montessorischool
Willem Witsenstraat 14
Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

Grundriss M 1:1.500

275
Räume und Bereiche

Pausenbereich innen

Die Rolle der Flure und Hallen in den Die Treppenhalle des Primarschulhauses in
Schulen hat sich in den letzten Jahren Fläsch [35] ist großzügig dimensioniert, so
gewandelt. Die Erschließungsbereiche dass sie auf jedem Geschoss den Schülern
werden immer mehr auch als Teil der der beiden Klassenzimmer als innere Pau-
Lern- und Lehrlandschaft verstanden. Sie senfläche dient.
werden großzügiger dimensioniert, so dass
sie als innere Pausenflächen zur Verfügung Die Pausenhalle des Geschwister-Scholl-
stehen, oder sie werden facettenreicher Gymnasiums in Lünen [14] verbindet die
gestaltet, damit sie auch als Arbeitsplatz, Fachräume, die Aula und die Turnhalle und
Ausstellungsraum et cetera genutzt werden erschließt die beiden Gebäudeflügel mit den
können. Klassenzimmern. Die Aula ist als eine Erwei-
terung der Pausenhalle gedacht und kann
Das Erdgeschoss der Kantonsschule Freu- nach Bedarf von ihr abgetrennt werden.
denberg (ehemals Handelsschule) in Zürich Eine Gliederung der 100 m langen Pau-
[11] öffnet sich mit einer vollverglasten Ein- senhalle erfolgt über einen Niveausprung,
gangshalle zu den begehbaren Dachflächen unterschiedliche Lichtsituationen, eine
der Naturwissenschaften und der Turnhalle, Wandscheibe, Pflanzenbecken und in den
die den eigentlichen Schulhof darstellen. Raum hineinragende Treppenläufe. Auswei-
Die Trennwände zu den Verwaltungsräu- tungen wie die Aula, die Schülerbibliothek
men und zum Lehrerzimmer sind nur bis und die Schülermitverwaltung verkürzen
Türhöhe hochgeführt, um die Transparenz optisch die Hallenlänge und schaffen eine
der Erdgeschosshalle zu bewahren. Von der gute Orientierungsmöglichkeit.
Eingangs- und Pausenhalle aus werden über
vier Treppenläufe die Unterrichtsräume in
den Obergeschossen erschlossen.

276
Pausenbereich

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Grundriss M 1:1.000

277
Räume und Bereiche

[35]
Schulhaus Fläsch
Patschär
Fläsch (CH)
Pablo Horváth

Grundriss M 1:1.000

278
Pausenbereich

[14]
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Holtgrevenstraße 2-6
Lünen (DE)
Hans Scharoun

Grundriss M 1:1.000

279
Projekte
Projektverzeichnis

[01] Volksschule in Celle [13] Gymnasium Andreanum


Sägemühlenstraße 9, Celle (DE) Hagentorwall 17, Hildesheim (DE)
Otto Haesler Dieter Oesterlen
[02] Openluchtschool [14] Geschwister-Scholl-Gymnasium
Cliostraat 40, Amsterdam (NL) Holtgrevenstraße 2-6, Lünen (DE)
Johannes Duiker Hans Scharoun
[03] Crow Island School [15] Kristofferskolan
1112 Willow Road, Winnetka (US) Marklandsbacken 11, Stockholm (SE)
Eliel & Eero Saarinen Erik Asmussen
[04] Primarschule Wasgenring [16] Mittelpunktschule In den Berglen
Welschmattstraße 30, Basel (CH) Stockwiesen 1, Berglen-Oppelsbohm (DE)
Fritz Haller Behnisch & Partner
[05] Hunstanton Secondary Modern School [17] Scuola elementare Riva San Vitale
Downs Road, Hunstanton (GB) Via Monsignor Sesti 1, Riva San Vitale (CH)
Alison & Peter Smithson Galfetti, Ruchat-Roncati, Trümpy
[06] Sekundarschule Letzi [18] Gymnasium Christianeum
Espenhofweg 60, Zürich (CH) Otto-Ernst-Straße 34, Hamburg (DE)
Ernst Gisel Arne Jacobsen
[07] Munkegårdsskolen [19] Waldorfschule Uhlandshöhe
Vangedevej 178, Dyssegaard (DK) Haußmannstraße 44, Stuttgart (DE)
Arne Jacobsen Rolf Gutbrod, Wolfgang Henning
[08] Lagere Scholen Nagele [20] Laborschule Bielefeld
Ring 1, Nagele (NL) Universitätsstraße 21, Bielefeld (DE)
Aldo van Eyck Ludwig Leo, Planungskollektiv Nr. 1
[09] Riverview High School [21] Scuola Media Cantonale
1 Ram Way, Sarasota (US) Via Saleggi 3, Losone (CH)
Paul Rudolph Aurelio Galfetti, Livio Vacchini
[10] Sarasota High School [22] Scuola elementare Salvatore Orrù
1000 South School Avenue, Sarasota (US) Via Pasubio 10, Fagnano Olona (IT)
Paul Rudolph Aldo Rossi
[11] Kantonsschule Freudenberg [23] Scuola Media Cantonale
Gutenbergstraße 15, Zürich (CH) Via Stefano Franscini 30, Morbio Inferiore (CH)
Jacques Schader Mario Botta
[12] Vogelsangschule [24] Scuola elementare ai Saleggi
Paulusstraße 30, Stuttgart (DE) Via delle Scuole, Locarno (CH)
Behnisch & Partner Livio Vacchini

283
Projekte

[25] Scholen Apollolaan, Montessorischool [37] Schulhaus Paspels


Willem Witsenstraat 14, Amsterdam (NL) Schulstraße, Paspels (CH)
Herman Hertzberger Valerio Olgiati
[26] Basisschool Polygoon [38] Salem International College
Hollywoodlaan 109, Almere (NL) Kurt-Hahn-Straße 1, Überlingen (DE)
Herman Hertzberger Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
[27] Scuola elementare [39] Volta Schulhaus
El Cunvént 4, Monte Carasso (CH) Wasserstraße 40, Basel (CH)
Luigi Snozzi Miller & Maranta
[28] Musikgymnasium Schloss Belvedere [40] Sonderpädagogisches Förderzentrum
Schloß Belvedere, Weimar (DE) Schottenau 10a, Eichstätt (DE)
Thomas van den Valentyn, Mohammad Oreyzi Diezinger & Kramer
[29] Erweiterung Schulanlage Vella [41] Kindercluster Voorn
Sutvitg 28a, Vella (CH) Akkrumerraklaan 31, Utrecht (NL)
Bearth & Deplazes Architekten Frencken Scholl Architecten
[30] Erweiterung Schulanlage Brühl [42] Oberstufenschulhaus Compogna
Friedhofweg, Gebenstorf (CH) Compognastraße, Thusis (CH)
Burkard Meyer Architekten Jüngling & Hagmann
[31] Kepler-Gymnasium [43] Primarschule Riedmatt
Johanna-Kohlund-Straße 5, Freiburg (DE) Riedmatt 41, Zug (CH)
Ernst Spycher Nägele Twerenbold Architekten
[32] Volksschule Breitenlee [44] Gymnasium Markt Indersdorf
Schukowitzgasse 89, Wien (AT) Arnbacher Straße 40, Markt Indersdorf (DE)
Helmut Wimmer Allmann Sattler Wappner Architekten
[33] Öko-Hauptschule Mäder [45] Hellerup Skole
Neue Landstraße 29, Mäder (AT) Dessaus Boulevard 10, Kopenhagen (DK)
Baumschlager Eberle Arkitema
[34] Erweiterung Oberstufenschulhaus Willisau [46] Internationale Schule Zürich
Schlossfeldstraße 1, Willisau (CH) Steinacherstraße 140, Wädenswil (CH)
Max Bosshard & Christoph Luchsinger Galli & Rudolf Architekten
[35] Schulhaus Fläsch [47] Schule am Mummelsoll
Patschär, Fläsch (CH) Eilenburger Straße 4, Berlin (DE)
Pablo Horváth Grüntuch Ernst Architekten
[36] Lauder Chabad Schule [48] Schulzentrum im Scharnhauser Park
Rabbiner Schneerson Platz 1, Wien (AT) Gerhard-Koch-Straße 6, Ostfildern (DE)
Adolf Krischanitz Lederer + Ragnarsdóttir + Oei

284
Projektverzeichnis

[49] Oberstufenzentrum Thurzelg [61] Marie-Curie-Gymnasium


Thurzelgstraße, Oberbüren (CH) Marie-Curie-Straße 1, Dallgow-Döberitz (DE)
Staufer & Hasler Architekten Grüntuch Ernst Architekten
[50] Erweiterung Schulanlage Mattenhof [62] Grundschule Theresienhöhe
Dübendorfstraße 300, Zürich (CH) Pfeuferstraße 1, München (DE)
B.E.R.G. Architekten Rudolf Hierl
[51] Gymnasium Friedrich II. [63] Schulhaus Mitte
Auf dem Schäfersfeld, Lorch (DE) Weissenrainstraße 9, Uetikon am See (CH)
Behnisch & Partner huggen berger fries Architekten
[52] Primarschulhaus Linden [64] Schule Weid
Lindenstraße 21, Niederhasli (CH) Weidstraße 20, Pfäffikon (CH)
Bünzli & Courvoisier Meletta Strebel Architekten
[53] Erweiterung Kantonsschule Zug [65] Schulhaus Baumgarten
Lüssiweg 24, Zug (CH) Schulgasse, Buochs (CH)
Enzmann + Fischer ArchitektInnen pool Architekten
[54] Gesamtschule In der Höh [66] Erweiterung Schulzentrum Schreienesch
In der Höh 9, Volketswil (CH) Vogelsangstraße 23, Friedrichshafen (DE)
Gafner & Horisberger Architekten Lederer + Ragnarsdóttir + Oei
[55] Erweiterung Schule Scherr [67] Schulzentrum Turmatt
Stapferstraße 54, Zürich (CH) Bluemattstraße 1, Stans (CH)
Patrick Gmür Architekten Masswerk
[56] Erweiterung Gustav-von-Schmoller-Schule [68] Schulanlage Leutschenbach
Frankfurter Straße 63, Heilbronn (DE) Andreasstraße, Zürich (CH)
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei Christian Kerez
[57] Minami-Yamashiro Primary School [69] Oberstufenschulhaus Albisriederplatz
Minami Yamashiro, Kyoto (JP) Badenerstraße 383, Zürich (CH)
Richard Rogers Partnership studer simeon bettler
[58] Gesamtschule Flims
Via Punt Crap 2, Flims (CH)
Philipp Wieting, Martin Blättler
[59] Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5, Zürich (CH)
Peter Märkli
[60] Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen
Laarstraße 41, Gelsenkirchen (DE)
plus+ bauplanung GmbH

285
Projekte

[01]
Volksschule in Celle
heute: Altstädter Schule
Sägemühlenstraße 9
Celle (DE)
Otto Haesler

Fertigstellung
1928

Schultyp
Grund- und Hauptschule

Alter der Schüler


6-14 Jahre

Schülerzahl
165 Schüler

18 18

8
6
11/18

22

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

286
Volksschule in Celle

relevante Themen
Toiletten

5 5

6/8

13 14

12
Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:500

287
Projekte

[02]
Openluchtschool 14
Cliostraat 40
Amsterdam (NL) 13
Johannes Duiker 15

5 5
5
Fertigstellung
1930
18
Schultyp 19/20
Primarschule

Alter der Schüler


5-12 Jahre

Schülerzahl
220

22
13

Lageplan M 1:10 000


Grundrisse EG, 1. OG
M 1:500

288
Openluchtschool

relevante Themen
Klassenzimmer

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:500

289
Projekte

[03]
Crow Island School
1112 Willow Road
Winnetka, Illinois (US)
Eliel & Eero Saarinen

Fertigstellung
1940

Schultyp
Primarschule mit Kinder-
garten
16 4
Alter der Schüler
7-13 Jahre
5 20 5 20
Schülerzahl
300 7 7
9
7 7

5 20 5 20
12

11
13

8
1

18
7 7

5 20 5 20

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

290
Crow Island School

relevante Themen
Klassenzimmer
Toiletten

14

14

15

6
6

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss UG M 1:1000

291
Projekte

4
1
4
[04]
5
Primarschule Wasgenring
Welschmattstraße 30 10
Basel (CH)
Fritz Haller 2 4
5

Fertigstellung
1954 1

Schultyp
Primarschule mit Kinder-
garten
18
Alter der Schüler
7-12 Jahre 8
17
12 15
Schülerzahl 13 14
8 6
600 2
22
6 1 10 18
8
6
6/11
8 17 12 15 13 14

10

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG M 1:1200

292
Primarschule Wasgenring

relevante Themen
Flur
Toiletten

Klassenzimmer M 1:250

293
Projekte

[05]
Hunstanton Secondary
Modern School (heute
Smithdon High School)
Downs Road
Hunstanton (GB)
Alison & Peter Smithson

Fertigstellung
1954

Schultyp
Gesamtschule

Alter der Schüler


11-18 Jahre

Schülerzahl
439 (heute 1150)
18 18 18 18
15 15
15 15

22
23

2 3 11 17 3 2

22

13
14 17

17
17

8 8

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

294
Hunstanton Secondary School

relevante Themen
Flur

15 15
5 5

12 8 5 6

5 5 8 8
15 15 15 15

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:800

295
Projekte

[06]
Sekundarschule Letzi
Espenhofweg 60
Zürich (CH)
Ernst Gisel

Fertigstellung
1956

Schultyp
Sekundarschule

Alter der Schüler


13-15 Jahre
5 5 5 5
Schülerzahl 1
260 9 9
10
9

9
5

18 14

2 11 1

9 5

6
10
18

5
9

9
10
9 9

1
5 5 5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

296
Sekundarschule Letzi

relevante Themen
Aula
Fachräume
Pausenbereich

5 5 5 5
10 10

10

10

10 10
5 5 5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:800

297
Projekte

[07]
Munkegårdsskolen
Vangedevej 178
Dyssegaard (DK)
Arne Jacobsen

Fertigstellung
1956
5 8 8 12 8 5
Schultyp
Primar- und Sekundarschule

Alter der Schüler


7-16 Jahre
14
Schülerzahl
800
20
7 7

5 5
11

20

13

18 18 1 1
18

9 9

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1200
Grundriss EG M 1:1200

298
Munkegårdsskolen

relevante Themen
Flur
Aula
Abstellorte

Klassenzimmer M 1:250

299
Projekte

[08]
Lagere Scholen Nagele
Ring 1
Nagele (NL)
Aldo van Eyck

Fertigstellung
1956

Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler


5-12 Jahre

Schülerzahl
120

10 9
13

9
10

5 5
10

10
5
11/8

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG M 1:500
Schnitt M 1:500

300
Lagere Scholen Nagele

relevante Themen
Abstellorte
Toiletten

Klassenzimmer M 1:250

301
Projekte

[09]
Riverview High School
1 Ram Way
Sarasota, Florida (US)
Paul Rudolph

Fertigstellung
1958

Schultyp
Senior High School

Alter der Schüler


15-17 Jahre

Schülerzahl
2590

15

20 17 12 20

6
6
13 6

18
6
8
5
11 1
5
8
5
6 6

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1200
Grundriss EG M 1:1.200

302
Riverview High School

relevante Themen
Eingang

5
5 5

6 5 5
6
5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1.200

303
Projekte

[10]
Sarasota High School
1000 South School Avenue
Sarasota, Florida (US)
Paul Rudolph

Fertigstellung
1960

Schultyp
Senior High School

Alter der Schüler


14-17 Jahre
18
Schülerzahl
ca. 1000

5 5
6

17
11

5 5 5
9

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

304
Sarasota High School

relevante Themen
Eingang
Flur
Klassenzimmer

5 5 5 5

11

5 5 5 5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:800

305
Projekte

[11]
Kantonsschule Freudenberg
Gutenbergstraße 15 Mittelschule Gymnasium
Zürich-Enge (CH)
Jacques Schader

Fertigstellung
1960

Schultyp
Gymnasium und Mittel- 11
schule

Alter der Schüler


13-15, 16-18 Jahre

Schülerzahl
600, 1000

17

13

13
10
9

9
6
9 14
9

9 14 6
10
6 13
10

14 13
6
9
6 17 12
9

Lageplan M 1:10 000


Schnitte M 1:1200
Grundriss EG M 1:1200

306
Kantonsschule Freudenberg

relevante Themen
Treppe
Aula
Klassenzimmer
Fachräume
Pausenbereich

6 6 6

5 12

6 5 5

5
8
5

5 5 8

6 6 6

5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1.OG M 1:1200

307
Projekte

[12]
Vogelsangschule
Paulusstraße 30
Stuttgart (DE)
Behnisch & Partner

Fertigstellung
1961

Schultyp
Grundschule

Alter der Schüler


6-9 Jahre

Schülerzahl
430
7
5 7
5

6 10

5 11 18

5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1200
Grundriss EG M 1:1200

308
Vogelsangschule

relevante Themen
Klassenzimmer
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250

309
Projekte

[13]
Gymnasium Andreanum
Hagentorwall 17
Hildesheim (DE)
Dieter Oesterlen

Fertigstellung
1962

Schultyp
Gymnasium

Alter der Schüler


10-18 Jahre

Schülerzahl
670
6 6 23 22
10
9
18

8 11
5 5

5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

310
Gymnasium Andreanum

relevante Themen
Treppe
Fachräume
Toiletten

18
5

5 1 1

5
5
17

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. UG M 1:1000

311
Projekte

[14]
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Holtgrevenstraße 2-6
Lünen (DE)
Hans Scharoun

Fertigstellung
1962

Schultyp
Mädchengymnasium (heute
Gesamtschule)

Alter der Schüler


10-18 Jahre

Schülerzahl
1.000

6 6
9 10/11 14

12 5
11 16 5 7
7
20
20
1

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1.000
Grundriss EG M 1:1.000

312
Geschwister-Scholl-Gymnasium

relevante Themen
Aula
Klassenzimmer
Fachräume
Pausenbereich

5 20

5 7

8 20
8

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1000

313
Projekte

[15]
Kristofferskolan
Marklandsbacken 11
Stockholm (SE)
Erik Asmussen

6
Fertigstellung
1967
6
Schultyp
18
Waldorfschule

Alter der Schüler 11


6-14 Jahre
5 18
Schülerzahl
700

9
5

1 5

5 5

5
5

5 5

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG M 1:1200

314
Kristofferskolan

relevante Themen
Klassenzimmer
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250
Schnitte M 1:1200

315
Projekte

[16]
Mittelpunktschule In den
Berglen
Stockwiesen 1
Berglen (DE)
Behnisch & Partner

Fertigstellung
1969

Schultyp
Grund- und Hauptschule
mit Werkrealschule

Alter der Schüler


6-15 Jahre

Schülerzahl 5
260

7 5

6 14

21

13

11

14

12 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

316
Mittelpunktschule In den Berglen

relevante Themen
Flur

6 5

5 6

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:500

317
Projekte

[17]
Scuola elementare 5
Riva San Vitale
Via Monsignor Sesti 1 20
Riva San Vitale (CH)
Aurelio Galfetti, Flora
Ruchat-Roncati, Ivo Trümpy 1

Fertigstellung
1964 und 1972

Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler


7-12 Jahre
18
Schülerzahl
ca. 280

20

18
Lageplan M 1:10 000
Grundriss EG, 1. OG
M 1:800

318
Scuola elementare Riva San Vitale

relevante Themen
Abstellorte
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

319
Projekte

[18]
Gymnasium Christianeum
Otto-Ernst-Straße 34
Hamburg (DE)
Arne Jacobsen

Fertigstellung
1972

Schultyp
Gymnasium

Alter der Schüler


10-18 Jahre

Schülerzahl
1 000

12 9 12 12

18
10

6 20 6

11 18

6 20 6

6 20 6

18

Lageplan M 1:10 000 6 6 8 5 5 5 5


Schnitt M 1:1200
Grundriss EG M 1:1200

320
Gymnasium Christianeum

relevante Themen
Aula
Pausenbereich

1 13 14 22

5 5

20 20

5 5

20 20

5 6 5

20 20

1 5 1
Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1200

321
Projekte

[19]
Waldorfschule Uhlands-
höhe 8 14 Unterstufe
Haußmannstraße 44
Stuttgart (DE)
Rolf Gutbrod, 15
Wolfgang Henning 5
5
Fertigstellung
1967 (Lehrerseminar)
1973 (Unterstufe)

Schultyp 23 9
Waldorfschule (Lehrerse-
minar und Unterstufe)

Alter der Schüler 23


6-18 Jahre
23
Schülerzahl
(gesamt) 940

23

Lehrerseminar

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG M 1:500
Schnitt M 1:500

322
Waldorfschule Uhlandshöhe

relevante Themen
Pausenbereich

11
8

12

10

11

6
6

Grundriss 2. OG M 1:500
Klassenzimmer M 1:250

323
Projekte

9
14
13

19

6
[20] 6 19 12

Laborschule Bielefeld
Universitätsstraße 21
Bielefeld (DE)

Oberstufenkolleg (16-19 Jahre)

Oberstufenkolleg (16-19 Jahre)


Ludwig Leo, Planungs­
kollektiv Nr. 1 19

Fertigstellung
1974
17 11
Schultyp
Gesamtschule
8
12
Alter der Schüler
5-19 Jahre
8
Schülerzahl 19
660

18 6
19

18
Block 1 (5 Jahre)

Block 1 (5 Jahre)
19

17 19

8
19
8

6
12
19
10
Laborschule (6-15 Jahre)

Laborschule (6-15 Jahre)


19
13

9
Lageplan M 1:10 000
Grundriss EG, OG M 1:1500

324
Laborschule Bielefeld

2
1

relevante Themen
Klassenzimmer
Lehrerbereich
3

1 2

1 Stillarbeit
2 Lehrerarbeitsplätze
3 Stammfläche
4 Sprachlabor

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

325
Projekte

[21]
Scuola Media Cantonale
Via Saleggi 3
Losone (CH)
Aurelio Galfetti,
Livio Vacchini
18

Fertigstellung
1975

Schultyp
Mittelschule

Alter der Schüler


11-16 Jahre 9

Schülerzahl
800

1
14 13 16

9
8

Lageplan M 1:10 000


8 10 6 6 3
Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

326
Scuola Media Cantonale

relevante Themen
Eingang
Fachräume
Pausenbereich

5 5

5
15

5 5 5 Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:1000

327
Projekte

[22]
Scuola Elementare
Salvatore Orrù
Via Pasubio 10
Fagnano Olona (IT) 18 18
Aldo Rossi

Fertigstellung 5 5 5 5
1976

Schultyp
Grundschule

Alter der Schüler 1


6-10 Jahre

Schülerzahl
500
5 5 5 5
12

17
14 13
9

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG M 1:800

328
Scuola Elementare Salvatore Orrù

relevante Themen
Bibliothek

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

329
Projekte

[23]
Scuola Media Cantonale
Via Stefano Franscini 30
Morbio Inferiore (CH)
Mario Botta

Fertigstellung
1974 (Sporthalle 1977)

Schultyp
Mittelschule

Alter der Schüler


12-15 Jahre

Schülerzahl 9
540

9
14
9

13
8
1

18
22

Lageplan M 1:10 000


Schnitte M 1:800
Grundriss EG M 1:1500

330
Scuola Media Cantonale

relevante Themen
Eingang
Treppe
Fachräume
Pausenbereich

5
7
5

21

21

21
5
12

Klassenzimmer M 1:250
18
Grundriss 1. OG M 1:1500

331
Projekte

20 5 7 20 5 7 20

[24]
Scuola elementare ai
Saleggi
Via delle Scuole
Locarno (CH)
Livio Vacchini

Fertigstellung
1978

Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler 20 5 7 20 5 7 20


6-11 Jahre

Schülerzahl
460
20

7
1
5

20

6
13
18
23
14

Lageplan M 1:10 000


Grundriss M 1:1200

332
Scuola elementare ai Saleggi

relevante Themen
Flur
Klassenzimmer

Klassenzimmer M 1:250

333
Projekte

18

9
[25]
Scholen Apollolaan
Montessorischool
9 5
Willem Witsenstraat 14 8
Amsterdam (NL)
Herman Hertzberger

Fertigstellung
1983

Schultyp
Primarschule (ursprünglich
mit Kindergarten)

Alter der Schüler


5-12 Jahre
5 5
Schülerzahl
ca. 240
10

5 5

20 5

14

20 12 5

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG, 1. OG, 2. OG
M 1:500

334
Scholen Apollolaan

relevante Themen
Treppe
Flur
Abstellorte
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:500

335
Projekte

[26]
Basisschool Polygoon
Hollywoodlaan 109
Almere (NL)
Herman Hertzberger

5 5 5 5

Fertigstellung
1992
11
9 19 19 19 19 10
Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler


5 5 5 5
5-12 Jahre 13

Schülerzahl 14
320

8 6 12

18

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG, OG
M 1:800

336
Basisschool Polygoon

relevante Themen
Flur
Abstellorte

Klassenzimmer M 1:250

337
Projekte

[27]
Scuola elementare
El Cunvént 4
Monte Carasso (CH)
Luigi Snozzi

Fertigstellung
1993
23
8
Schultyp 23
Primarschule

Alter der Schüler 23


7-12 Jahre 5
23
Schülerzahl
100
5

1 5

11 5

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG, 1. OG
M 1:800
Schnitt M 1:800

338
Scuola elementare

relevante Themen
Klassenzimmer
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250

339
Projekte

15

11/18

[28]
Musikgymnasium Schloss
Belvedere
Schloss Belvedere
Weimar (DE)
Thomas van den Valentyn,
Mohammad Oreyzi

Fertigstellung
1996

Schultyp
Staatliches Spezialgym-
nasium

Alter der Schüler


10-18 Jahre
6
Schülerzahl 14 8
120

9 7
6

5 5

12

5 5

Lageplan M 1:10 000


Grundriss UG, EG, OG
M 1:800

340
Musikgymnasium Schloss Belvedere

relevante Themen
Aula

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

341
Projekte

[29]
Erweiterung Schulanlage Vella
Sutvitg 28a
Vella (CH)
Bearth & Deplazes Architekten

Fertigstellung
1997

Schultyp
(Primar- und) Sekundarschule

Alter der Schüler


(7-12) 13-15 Jahre

Schülerzahl
(47) 84

11

18
1

9 17

9
14

5 5 5
5

Sekundarschule

5 5

Primarschule
Lageplan M 1:10 000
Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

342
Schulanlage Vella

relevante Themen
Aula
Abstellorte

5 5 5
5

5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:800

343
Projekte

[30]
Erweiterung
Schulanlage Brühl
Friedhofweg
Gebenstorf (CH)
Burkard Meyer Architekten

Fertigstellung
1997

Schultyp
Realschule und
Sekundarschule

Alter der Schüler


13-15 Jahre

Schülerzahl
ca. 100

14

10

8 8 8 12

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

344
Schulanlage Brühl

relevante Themen
Flur

17

5 7 7 5 7 5 17/6

Klassenzimmer M 1:250
Grunsdriss 1. OG M 1:500

345
Projekte

[31]
Kepler-Gymnasium
Johanna-Kohlund-Straße 5
Freiburg (DE)
Ernst Spycher

Fertigstellung
1997
2
Schultyp
Gymnasium

Alter der Schüler


10-18 Jahre

Schülerzahl
870

18

5 5 5 11 17 1

5
9 10

8 8

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

346
Kepler-Gymnasium

relevante Themen
Treppe

5 5 5 5 5 5

6 6 6

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:1000

347
Projekte

[32]
Volksschule Breitenlee
Schukowitzgasse 89
Wien (AT)
Helmut Wimmer

Fertigstellung
1997

Schultyp
Volksschule
7 7 12 8 8
Alter der Schüler
6-9 Jahre

Schülerzahl
220 5 5

20 20

5 5

11
13 14

1 9

18

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

348
Volksschule Breitenlee

relevante Themen
Klassenzimmer

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

349
Projekte

[33]
Öko-Hauptschule Mäder
Neue Landstraße 29
Mäder (AT)
Baumschlager Eberle

Fertigstellung
1998

Schultyp
Hauptschule

Alter der Schüler


11-15 Jahre

Schülerzahl
204

18

17 17 22

8
10 9

8 8
8

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

350
Öko-Hauptschule Mäder

relevante Themen
Flur
Klassenzimmer
Abstellorte

5 5

10
5
5

5
5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1.-3. OG
M 1:800

351
Projekte

[34]
9
1
Erweiterung Oberstufen-
schulhaus Willisau
Schlossfeldstraße 1 6/11
Willisau (CH)
Max Bosshard &
Christoph Luchsinger

Fertigstellung
1998 7
12 12

Schultyp 15 15
Sekundarschule
5 10 5
Alter der Schüler
13-15 Jahre

Schülerzahl
320

8 8 13 13 6 6

7 14

15 15

5 10 5

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG, OG M 1:800

352
Oberstufenschulhaus Willisau

relevante Themen
Bibliothek

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

353
Projekte

[35]
Schulhaus Fläsch
Patschär
Fläsch (CH)
Pablo Horváth

Fertigstellung 9
1999

Schultyp
Primarschule 14

Alter der Schüler 10


7-12 Jahre

Schülerzahl
120

23

5
10

5
7 7
Lageplan M 1:10 000
Grundriss EG, 1.-3. OG
M 1:500
Schnitt M 1:500

354
Schulhaus Fläsch

relevante Themen
Eingang
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250

355
Projekte

[36]
Lauder Chabad Schule
Rabbiner Schneerson
Platz 1
Wien (AT)
Adolf Krischanitz

Fertigstellung
1999

Schultyp
Kindergarten, Volksschule,
Mittelschule und Real-
gymnasium

Alter der Schüler


3-17 Jahre
9
Schülerzahl
400

18 17

10

8 5 5 5 5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

356
Lauder Chabad Schule

relevante Themen
Abstellorte
Toiletten

Klassenzimmer M 1:250

357
Projekte

11

[37]
Schulhaus Paspels
Schulstraße 9
Paspels (CH)
Valerio Olgiati

Fertigstellung
1999

Schultyp
Sekundarschule

Alter der Schüler


13-15 Jahre 14
5
Schülerzahl
120

5 5

14
5

5
5
Lageplan M 1:10 000
Grundriss EG, 1. OG, 2. OG
M 1:500

358
Schulhaus Paspels

relevante Themen
Lehrerbereich

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:500

359
Projekte

[38]
Salem International College
Kurt-Hahn-Straße 1
Überlingen (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Fertigstellung
2000

Schultyp
Internat

Alter der Schüler


16-18 Jahre 5 7 5 5 7 5 5

Schülerzahl
340
5

5
17

23

3 17 11 10 1

15
8 8
15

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

360
Salem International College

relevante Themen
Aula
Bibliothek
Pausenbereich

15

13/
12 20 14

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1000

361
Projekte

[39]
Volta Schulhaus
Wasserstraße 40
Basel (CH)
Miller & Maranta

Fertigstellung
2000

Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler


7-11 Jahre 9

Schülerzahl
240
10

18

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

362
Volta Schulhaus

relevante Themen
Klassenzimmer
Abstellorte

6
5 5 8

7 7

8 5 7 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 4. OG M 1:500

363
Projekte

[40]
10
Sonderpädagogisches 6 11 5 5
Förderzentrum 7
Schottenau 10a 16
Eichstätt (DE) 9
Diezinger & Kramer 13
3 1
5 5

Fertigstellung 14
2001 7 7

Schultyp 5 5
Vor-, Grund- und Haupt- 12
schule

Alter der Schüler


4-14 Jahre

Schülerzahl
145

5 5 5 5 6
7 7
16 16

5 8

7 7

5 8

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG, 1. OG
M 1:800

364
Sonderpädagogisches Förderzentrum

relevante Themen
Eingang
Treppe
Klassenzimmer
Toiletten

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

365
Projekte

[41]
Kindercluster Voorn
Akkrumerraklaan 31
Utrecht (NL)
Frencken Scholl Archi-
tecten

Fertigstellung
2001
5 5
Schultyp
Primarschule, Kindergar- 7
ten und Hort 5 5

Alter der Schüler 7


0-12 Jahre
14
16
Schülerzahl
900

16

7 16

16 23
7/11

10/11 9

7/11

18
14

5
5 7
5
5
Lageplan M 1:10 000
Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

366
Kindercluster Voorn

relevante Themen
Klassenzimmer

5 5
7
5 5

23
23
13

5
5
7
5
5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1000

367
Projekte

[42]
Oberstufenschulhaus
Compogna
Compognastraße
Thusis (CH)
Jüngling & Hagmann

Fertigstellung
2001

Schultyp
Sekundarschule

Alter der Schüler


13-15 Jahre

Schülerzahl
240

5 5

18

10

5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

368
Oberstufenschulhaus Compogna

relevante Themen
Treppe

5 5

5 5

18

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:500

369
Projekte

[43]
Primarschule Riedmatt
Riedmatt 41
Zug (CH)
Nägele Twerenbold
Architekten

Fertigstellung
2001

Schultyp 18 6/11/17
Primarschule

Alter der Schüler


7-12 Jahre
18
Schülerzahl
139 17
7
10

12 8 8

7 7
18 18 5

13

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800 8 5
Grundriss EG, 1. OG
M 1:800

370
Primarschule Riedmatt

relevante Themen
Klassenzimmer
Lehrerbereich
Abstellorte

23 7 7
5

14

14 5
Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 2. OG M 1:800

371
Projekte

[44]
Gymnasium Markt Indersdorf
Arnbacher Straße 40
Markt Indersdorf (DE)
Allmann Sattler Wappner
Architekten

Fertigstellung
2002

Schultyp
Gymnasium

Alter der Schüler


10-18 Jahre

Schülerzahl
1 200

14

13

18 1 10

13
9
9
Lageplan M 1:10 000
Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

372
Gymnasium Markt Indersdorf

relevante Themen
Eingang
Treppe
Klassenzimmer
Toiletten

5 5 5 8 8 6

5 5 6
Klassenzimmer M 1:250
20 Grundriss 1. OG M 1:1000

373
Projekte

9
14
18

19

6
[45] 10/11 15

Hellerup Skole
Dessaus Boulevard 10
Kopenhagen-Hellerup (DK)
Arkitema
8

19
Fertigstellung
6 15
2002
14
Schultyp
Gesamtschule

Alter der Schüler


6-16 Jahre

Schülerzahl
600

14
19

14

13

14
19

19

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG, 1. OG 14
M 1:800

374
Hellerup Skole

relevante Themen
Treppe
Aula
Klassenzimmer
Lehrerbereich
Toiletten

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

375
Projekte

[46]
Internationale Schule
Zürich
Steinacherstraße 140
Wädenswil (CH)
Galli & Rudolf Architekten

Fertigstellung
2002

Schultyp
Primarschule und Kinder-
garten

Alter der Schüler


5-11 Jahre

Schülerzahl
450

11 16 6
10/17
18

8 14
22 6
7

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss UG M 1:800

376
Internationale Schule Zürich

relevante Themen
Aula

12
4 4
4

12 6
6
10 9
3
4 4

13

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss EG M 1:800

377
Projekte

[47]
Schule am Mummelsoll
Eilenburger Straße 4
Berlin-Hellersdorf (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Fertigstellung
2002

Schultyp 7
Förderschule 8

20
Alter der Schüler 5
6-18 Jahre 2
18
Schülerzahl
120

17

18

10/11 1

18

7
3
20

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

378
Schule am Mummelsoll

relevante Themen
Aula
Klassenzimmer
Pausenbereich

7
20

11

7
20

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:800

379
Projekte

[48]
Schulzentrum im Scharn-
hauser Park
Gerhard-Koch-Straße 6
Ostfildern (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Fertigstellung
1999 Hauptschule
2002 Grundschule

Schultyp
Grund- und Hauptschule
mit Werkrealschule

Alter der Schüler


6-15 Jahre
18
Schülerzahl
500

Grundschule Hauptschule

5 5 5 7 5 5 10 6 15 6 5 5

5 7 5 5 22 6 15 6 5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitte M 1:1200
Grundriss EG M 1:1200

380
Schulzentrum im Scharnhauser Park

relevante Themen
Eingang
Treppe
Klassenzimmer
Pausenbereich

5 7 5 5 7 5 5 6 13 14 5 5

5 7 5 5 7 5 5 6 5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1200

381
Projekte

[49]
Oberstufenzentrum 14 14 10 8 8
Thurzelg
Thurzelgstraße
13
Oberbüren (CH)
Staufer & Hasler
Architekten 13 12 11

Fertigstellung
2002
9
Schultyp
Sekundarschule

Alter der Schüler


13-16 Jahre 8 8 8 8 8 8

Schülerzahl
221

5 7 7 6 6 6 7 5

Lageplan M 1:10 000 5 7 5 5 7 5


Grundriss EG, OG
M 1:800

382
Oberstufenzentrum Thurzelg

relevante Themen
Fachräume

Klassenzimmer M 1:250
Schnitt M 1:800

383
Projekte

[50]
Erweiterung Schulanlage
Mattenhof
Dübendorfstraße 300
Zürich (CH)
B.E.R.G. Architekten

Fertigstellung
2003

Schultyp
Primarschule und
Kindergarten

Alter der Schüler


5-12 Jahre

Schülerzahl
100 (Gesamtanlage 240)

4 4 5 14

9 7

17
10

13

17
7 11
9

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss UG, EG M 1:500

384
Schulanlage Mattenhof

relevante Themen
Klassenzimmer
Lehrerbereich
Abstellorte

5 5

10

5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:500

385
Projekte

[51]
Gymnasium Friedrich II.
Auf dem Schäfersfeld
Lorch (DE)
Behnisch & Partner
20 14
13 13
6 6
Fertigstellung
2003
10/11 14
Schultyp
Gymnasium
16
Alter der Schüler 8
10-18 Jahre
16
Schülerzahl
690

10/11

15

Lageplan M 1:10 000 6


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG, UG
M 1:1.000

386
Gymnasium Friedrich II.

relevante Themen
Treppe

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1000

387
Projekte

[52]
Primarschulhaus Linden
Lindenstraße 21
Niederhasli (CH)
Bünzli & Courvoisier

Fertigstellung
2003 18 17 8 8

Schultyp
Primarschule
18 17 15 15
Alter der Schüler
7-12 Jahre
22
Schülerzahl
120

9 10

14 5 5

15
7 7
18

15
18

Lageplan M 1:10 000 5 5


Schnitt M 1:500 18
Grundriss EG, OG
M 1:500

388
Primarschulhaus Linden

relevante Themen
Eingang
Treppe
Klassenzimmer

Klassenzimmer M 1:250

389
Projekte

[53]
Erweiterung
Kantonsschule Zug
Lüssiweg 24
Zug (CH)
Enzmann + Fischer
Architekt/innen

Fertigstellung
2003

Schultyp
Gymnasium und Wirt-
schaftsmittelschule

Alter der Schüler


13-18 Jahre

Schülerzahl
1 400 (inkl. Erweiterung)

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

390
Kantonsschule Zug

relevante Themen
Klassenzimmer

5 5

5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 2. OG M 1:500

391
Projekte

[54]
Gesamtschule In der Höh
In der Höh 9
Volketswil (CH)
Gafner & Horisberger
Architekten

Fertigstellung
2003

Schultyp
Gesamtschule

Alter der Schüler


8 5 5 17
5-15 Jahre

Schülerzahl
160

6 20

10/11/12

5 5

6
9 4 4

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

392
Gesamtschule In der Höh

relevante Themen
Eingang
Flur
Klassenzimmer

5 5

14

5 5
5

5 5 5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:500

393
Projekte

[55]
Erweiterung Schule Scherr
Stapferstraße 54
Zürich (CH)
Patrick Gmür Architekten

Fertigstellung
2003

Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler


7-12 Jahre

Schülerzahl
240 (120 Neubau) 18 18

12 14

18
10

16 17
17

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

394
Schule Scherr

relevante Themen
Klassenzimmer

15
8 5
8

7
12

5 5
7

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:500

395
Projekte

[56]
Erweiterung Gustav-von-
Schmoller-Schule
Frankfurter Straße 63
Heilbronn (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Fertigstellung
2003

Schultyp
Berufsschule

Alter der Schüler


14-17 Jahre

Schülerzahl
360 (Erweiterung)

12 11 16

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

396
Gustav-von-Schmoller-Schule

relevante Themen
Flur
Abstellorte

5 5 15

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:800

397
Projekte

[57]
18
Minami-Yamashiro Primary 11
School
Minami Yamashiro
Kyoto (JP)
Richard Rogers 9
Partnership

Fertigstellung
2003

Schultyp 9 10/11
Grundschule
6 8
Alter der Schüler 6
6-12 Jahre 17 6 12 6 6
20
Schülerzahl
400 20

2 2

7 7

7 5 5 7 6
15
14
20
Lageplan M 1:10 000 5 5 5 5
Schnitt M 1:1200 13
Grundriss EG, OG
M 1:1.200

398
Minami-Yamashiro Primary School

relevante Themen
Eingang
Klassenzimmer
Pausenbereich

Klassenzimmer M 1:250

399
Projekte

[58]
Gesamtschule Flims
Via Punt Crap 2
Flims (CH)
Philipp Wieting, Martin
Blättler

Fertigstellung
2003

Schultyp
Gesamtschule

Alter der Schüler


7-15 Jahre

Schülerzahl
260

2 9

8
14

10

13
8

7
18/23
9

1
6

9
1

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss 1. UG, EG
M 1:800

400
Gesamtschule Flims

relevante Themen
Fachräume

6
5

10

6
5

5
5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:800

401
Projekte

[59] 18
Schulanlage Im Birch
Margrit-Rainer-Straße 5
Zürich-Oerlikon (CH)
Peter Märkli

Fertigstellung
2004
11 10 9
Schultyp
Primarschule, Sekundar-
schule und Kindergarten
17
Alter der Schüler 12
5-16 Jahre 1

Schülerzahl
780 9
16 14
8
10 5
5
16 16 8 8 5 5
7 7

Primarschule

8 13 9 14 5
4 5

2 9
7/10 5
10
15
4 6

8 5 7/10 7

8 5 5 6
4

Lageplan M 1:10 000


Grundriss EG, 1. OG
M 1:1200 Sekundarschule und Kindergarten

402
Schulanlage Im Birch

relevante Themen
Treppe
Klassenzimmer
Abstellorte
Toiletten

Klassenzimmer Sekundar-
stufe M 1:250
Schnitte M 1:1200

403
Projekte

[60]
Evangelische Gesamt-
schule Gelsenkirchen
Laarstraße 41 8
Gelsenkirchen (DE)
plus+ bauplanung GmbH

Fertigstellung 8
2004

Schultyp 5
Gesamtschule 5
5
Alter der Schüler 5
10-18 Jahre

Schülerzahl 8
1150 6
5

5
5
5

6
6
5

5
5 5

11
13

10

9
12
7
17

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1200
Grundriss EG M 1:1200

404
Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen

relevante Themen
Klassenzimmer

Klassenzimmer M 1:250

405
Projekte

[61]
Marie-Curie-Gymnasium
Marie-Curie-Straße 1
Dallgow-Döberitz (DE)
Grüntuch Ernst Architekten

Fertigstellung
2005

Schultyp
Gymnasium

Alter der Schüler


10-18 Jahre

Schülerzahl
570 6 6 6 6 22

6 12 12

1 11 18

14 17
9

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000

406
Marie-Curie-Gymnasium

relevante Themen
Aula
Fachräume
Pausenbereich

5 5
5

5 5 5
5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1000

407
Projekte

[62]
17
Grundschule Theresienhöhe
Pfeuferstraße 1 11 4 4
München (DE)
Rudolf Hierl

1
Fertigstellung
2005

Schultyp
Grundschule, Mittagsbetreu-
ung und Kindergarten

Alter der Schüler


3-9 Jahre 18

Schülerzahl
ca. 360 (Grundschule) 15
ca. 80 (Kindergarten)

5 8

1 8

5
15

22 17 5

17 6 10 11 15

7
9
16

Lageplan M 1:10 000 23


Schnitt M 1:1000
Grundriss EG M 1:1000 23

408
Grundschule Theresienhöhe

8 relevante Themen
Eingang
20 4 4 20
22

5 5

5 5

15 13 14 12 13 13
5

Grundriss OG M 1:1000
Klassenzimmer M 1:250

409
Projekte

[63]
Schulhaus Mitte
Weissenrainstraße 9
Uetikon am See (CH)
huggen berger fries
Architekten

Fertigstellung
2005

Schultyp
Primarschule
(nur 1.-3. Klasse)

Alter der Schüler


7-9 Jahre

Schülerzahl
ca. 160

17
9

17/11

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

410
Schulhaus Mitte

relevante Themen
Klassenzimmer

13
5 5

7 7

7 7

5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss 1. OG M 1:500

411
Projekte

[64]
Schule Weid
Weidstraße 20
Pfäffikon (CH)
Meletta Strebel
Architekten

Fertigstellung
2005

Schultyp
Sekundarschule

Alter der Schüler


13-15 Jahre

Schülerzahl
197

18

12 14
13

10
12 9

1
12 9

6
9
6 6

17
Lageplan M 1:10 000 10
Schnitt M 1:1000 17
Grundriss EG M 1:1000

412
Schule Weid

relevante Themen
Abstellorte

5 7
5

10 5

5
5

5
10

5
7 5 11

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:1000

413
Projekte

[65]
Schulhaus Baumgarten
Schulgasse
Buochs (CH)
pool Architekten

Fertigstellung
2006

Schultyp
Primarschule

Alter der Schüler


7-12 Jahre

Schülerzahl
160

13 13

11
9
10

6/11
14 8 8
13
Lageplan M 1:10 000
Schnitt M 1:500
Grundriss EG M 1:500

414
Schulhaus Baumgarten

relevante Themen
Flur

5 5 5 5

7 7 7 7

5 5 5 5

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:500

415
Projekte

[66]
Erweiterung Schulzentrum
Schreienesch
Vogelsangstraße 23
Friedrichshafen (DE)
Lederer+Ragnarsdóttir+Oei

Fertigstellung
2007

Schultyp
Hauptschule

Alter der Schüler


10-14 Jahre

Schülerzahl
ca. 330

9
16 8 16

10 17 20

8 8

1
17
6 6

6 6 8 6 6

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG M 1:800

416
Schulzentrum Schreienesch

relevante Themen
Fachräume
Lehrerbereich

14

5 5 5 6 5 13

13
14
5
14
12 20
15
5
15

5 5 5 5 5 14 14

Klassenzimmer M 1:250
Grundriss OG M 1:800

417
Projekte

[67]
Schulzentrum Turmatt
Bluemattstraße 1
Stans (CH)
Masswerk Architekten

Fertigstellung
2007
15
23 23
Schultyp 14
Kindergarten und Primar-
schule

Alter der Schüler 18/11


1 9
5-12 Jahre
13
Schülerzahl 21 21
320 11/10
10 17
17 6/11

5 5

21
7 7
1

11 11
21 21

5 5
Lageplan M 1:10 000 7 7
Schnitt M 1:1000
Grundriss EG, 1. OG
M 1:1.000

418
Schulzentrum Turmatt

relevante Themen
Klassenzimmer

Klassenzimmer M 1:250

419
Projekte

[68]
Schulanlage Leutschenbach
Andreasstraße
Zürich-Oerlikon (CH)
Christian Kerez

Fertigstellung
2009

Schultyp
Primarschule und
Sekundarschule

Alter der Schüler


7-16 Jahre

Schülerzahl
440

8 8 8

16 16

17 17

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800 8 6 6
Grundriss UG, EG
M 1:800

420
Schulanlage Leutschenbach

relevante Themen
Treppe
Klassenzimmer
Fachräume
Lehrerbereich

Sekundarschule

5 5

5 5

18

5 5
Primarschule

5 5 Klassenzimmer Sekundar-
schule M 1:250
Grundriss 1.-3. OG, 5. OG
M 1:800

421
Projekte

[69]
Oberstufenschulhaus
Albisriederplatz
Norastraße 20
Zürich (CH)
studer simeon bettler
GmbH

Fertigstellung
2009

Schultyp
Sekundarschule

Alter der Schüler


12-16 Jahre 9 9

Schülerzahl 8
260
12 10 10/17

9 22 16

7 8 10 5 5 10
20 20

11 5 5 5 5

Lageplan M 1:10 000


Schnitt M 1:800
Grundriss EG, 3. OG
M 1:800

422
Oberstufenschulhaus Albisriederplatz

relevante Themen
Klassenzimmer
Fachräume

Klassenzimmer M 1:250

423
Anhang
Literatur

Appel, Stefan: Handbuch Ganztagsschule. Konzeption, Grimm, Gaby (Hrsg): Zukunftsschulen, Essen 2006 Roth, Alfred: Architect of Continuity, Architekt der Kontinu-
Einrichtung und Organisation, Schwalbach/Ts. 1997 ität, Zürich 1985
Hausmann, Frank; Pfaff, Florence: Das offene Klassenzim-
AW Architektur + Wettbewerbe Heft 193, Ganztagsschu- mer. Forschungsprojekt am Fachbereich Architektur der Roth, Alfred: Das Neue Schulhaus, Zürich 1950
len, März 2003 FH Aachen. Step 01: Vorstellung und erste Ergebnisse,
Aachen 2005 Stadtplanung Wien: Das neue Schulhaus, Wien 1996
Bauwelt 1998, Heft 9, In der Schule
Hentig, Hartmut von: Die Schule neu denken, München Walden, Rotraut; Borrelbach, Simone: Schulen der Zukunft,
Bauwelt 2000, Heft 40, Den Schülern und dem Ort 1993 Heidelberg 2002

Bauwelt 2002, Heft 5, Schulbeispiele Hertzberger, Herman: Space and Learning, Rotter­dam Watschinger, Josef; Kühebacher, Josef: Schularchitektur
2008 und neue Lernkultur. Neues Lernen – Neue Räume,
Bauwelt 2000, Heft 10, Schulbeispiele Bern 2007
Hochbaudepartement der Stadt Zürich: Schulhausbau. Der
Bauwelt 2006, Heft 33, Schule Stand der Dinge, Basel 2004 werk, bauen + wohnen 2003, Heft 1/2, Schulbau wohin?

Becker, Gerold; Kunze, Arnulf; Riegel, Enja; Weber, Hajo: Journal für Schulentwicklung 2008, Heft 3, Architektur werk, bauen + wohnen 2004, Heft 3, Schulen et cetera
Die Helene-Lange-Schule, Wiesbaden. Das andere Lernen.
Entwurf und Wirklichkeit, Wiesbaden und Hamburg 1997 Kahl, Reinhard: Treibhäuser der Zukunft. Wie in Deutsch- Wüstenrot Stiftung (Hrsg.): Schulen in Deutschland – Neu-
land Schulen gelingen, Weinheim 2004 bau und Revitalisierung, Stuttgart 2004
Becker, Gerold; Bilstein, Johannes; Liebau, Eckert: Räume
bilden. Studien zur pädagogischen Topologie und Topogra- Kreidt, Hermann; Pohl, Wolfgang; Hegger, Manfred:
phie, Seelze, Velber 1997 Entwurf und Planung. Schulbau. Band 1. Sekundarstufe I
und II, München 1974
Broekhuizen, Dolf: Openluchtscholen in Nederland.
Architectuur, onderwijs en gezondheidszorg 1905-2005, Kroner, Walter: Architektur für Kinder, Stuttgart 1994
Rotterdam 2005
Kügelhaus, Hugo: Unmenschliche Architektur. Von der
Budde, Ferdinand; Theil, Hans Wolfram: Schulen. Handbuch Tierfabrik zur Lernanstalt, Köln 1974
für die Planung von Schulbauten, München 1969
Lehrstuhl Entwerfen, Schwerpunkt Verkehrsbauten und
Detail 2003, Heft 3, Konzept Schulbau Arbeitsstätten, Prof. Axel Oestreich: Gebäudekunde:
Schule, Cottbus 1999
Deutsche Bauzeitschrift, 2006, Heft 3, Schulbauten
Luley, Michael: Eine kleine Geschichte des deutschen
Dreier, Annette; Kucharz, Diemut; Ramseger, Jörg; Schulbaus. Vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart,
Sörensen, Bernd: Grundschulen planen, bauen, neu Frankfurt am Main 2000
gestalten. Empfehlungen für kindgerechte Lernumwelten,
Frankfurt 1999 Osswald, Elmar: In der Balance liegt die Chance,
Luzern 2002
Dudek, Mark: Entwurfsatlas. Schulen und Kindergärten,
Basel 2007 Raab, Rex; Klingborg, Arne: Die Waldorfschule baut.
Sechzig Jahre Architektur der Waldorfschulen. Schule
Faculteid der Bouwkunde: plannenmap scholen. voorlopige als Entwicklungsraum menschgemäßer Baugestaltung,
uitgave, Delft 1996 Stuttgart 1982

Fend, Helmut: Qualität im Bildungswesen, Weinheim 1998 Reicher, Christa; Edelhoff, Silke; Kataikko, Päivi;
Uttke, Angela: Kinder_Sichten. Städtebau und Architektur
Forster, Johanna: Räume zum Lernen & Spielen. Untersu- für und mit Kindern und Jugendlichen, Troisdorf 2006
chungen zum Lebensumfeld „Schulbau“, Berlin 2000
Rittelmeyer, Christian: Schulbauten positiv gestalten. Wie
Girmes, Renate; Lindau-Bank, Detlef (Hrsg.): Lern(T)räume. Schüler Farben und Formen erleben, Wiesbaden und Berlin
Themenheft der Zeitschrift Lernende Schule 2002, Heft 10 1994

427
Bildnachweis

286 Haesler-Archiv im Stadtarchiv Celle, 352 Jean-Pierre Grüter, Luzern


Foto: Arthur Köster 354 Ralph Feiner, Malans
288 Wikimedia/Amsterdam Municipal Department for the 356 Margherita Spiluttini, Wien
Preservation and Restoration of Historic Buildings and 358 Heinrich Helfenstein, Zürich
Sites (bMA) 360 Roland Halbe, Stuttgart
290 Chigaco History Museum; 362 Ruedi Walti, Basel
Foto: Hedrich Blessing 364 Stefan Müller-Naumann, München
292 Fotostiftung Schweiz, Winterthur; 366 Arjen Schmitz photographer, Maastricht
Foto: Bernhard Moosbrugger, Zürich 368 Ralph Feiner, Malans
294 Alison + Peter Smithson Archive 370 Fotografisches Atelier Guido Baselgia, Zug
296 Max Hellstern, Zürich 372 Florian Holzherr, München
298 Jørgen Strüwing 374 Torben Eskerod, Kopenhagen
300 Nederlands Fotomuseum, Rotterdam; 376 Galli & Rudolf Architekten, Zürich
Foto: Hans Spies 378 Werner Huthmacher, Berlin
302 Robert H. Ford, Sarasota 380 Roland Halbe, Stuttgart
304 Esto Photographics (www.esto.com); 382 Heinrich Helfenstein, Zürich
Foto: Ezra Stoller 384 Reinhard Zimmermann, Adliswil
306 Fotografie: Fachklasse für Fotografie, 386 Südwestdeutsches Archiv für Architektur
Kunstgewerbeschule Zürich, 1960; und Ingenieurbau (saai), Universität Karlsruhe (TH),
Quelle: Zürcher Hochschule der Künste, Werkarchiv Günter Behnisch & Partner
Medien- und Informationszentrum, MIZ-Archiv Fotograf: Christian Kandzia, Esslingen
308 Südwestdeutsches Archiv für Architektur 388 Hannes Henz, Zürich
und Ingenieurbau (saai), Universität Karlsruhe (TH), 390 Roger Frei, Zürich
Werkarchiv Günter Behnisch & Partner 392 Beat Bühler, Zürich
Fotograf: Gottfried Planck 394 Georg Aerni, Zürich
310 Heinrich Heidersberger 396 Roland Halbe, Stuttgart
312 Akademie der Künste, Berlin, 398 Katasushisa Kida
Hans-Scharoun-Archiv, WV 204/128, 400 Werknetz Architektur, Philipp Wieting, Zürich
Foto-Kramer, Lünen in Westfalen 402 Institut für Öffentliche Bauten und Entwerfen,
314 Maria Knyphausen-Berg Universität Stuttgart
316 Südwestdeutsches Archiv für Architektur 404 Cornelia Suhan
und Ingenieurbau (saai), Universität Karlsruhe (TH), 406 Werner Huthmacher, Berlin
Werkarchiv Günter Behnisch & Partner 408 Stefan Müller-Naumann, München
Fotograf: Gottfried Planck 410 Beat Bühler, Zürich
318 Detlef Leinweber, Zürich 412 Heinrich Helfenstein, Zürich
320 Huset Mydtskov, Kopenhagen; 414 Christof Hirtler, Altdorf
Foto: Rigmor Mydtskov + Steen Rønne 416 Roland Halbe, Stuttgart
322 Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 418 Schulgemeinde Stans (CH),
324 Dasselaar oder Schulze; aus Bauwelt 1975/Heft 23 Foto: Melk Imboden, Buochs
326 Alberto Flammer, Verscio 420 Barbara Pampe
328 Barbara Burg + Oliver Schuh, www.palladium.de 422 Barbara Pampe
330 Alo Zanetta
332 Alberto Flammer, Verscio
334 Ger van der Vlugt, Amsterdam
336 T.W.T. fotografie, Amsterdam
338 Filippo Simonetti
340 Rainer Mader, Köln
342 Hubertus Adam, Zürich
344 Reinhard Zimmermann, Adliswil
346 Hans H. Münchhalfen, Basel
348 Margherita Spiluttini, Wien
350 Eduard Hueber/archphoto.com

428
Architektenregister

Allmann Sattler Wappner....................37/66/72/130/245/372 Rudolph, Paul.................................33/38/49/83/169/302/304


Arkitema..........................................65/117/166/210/246/374 Saarinen, Eliel & Eero........................................143/249/290
Asmussen, Erik..................................................162/262/314 Schader, Jacques...................... 63/112/170/173/179/187/192/
B.E.R.G. Architekten.....................171/209/217/223/230/384 ..........................................................................265/277/306
Baumschlager Eberle..................................101/129/232/350 Scharoun, Hans............... 107/156/157/188/190/191/279/312
Bearth & Deplazes Architekten........................ 121/229/342 Smithson, Alison & Peter............................................93/294
Behnisch & Partner.........57/71/88/160/161/273/308/316/386 Snozzi, Luigi.......................................................142/259/338
Blättler, Martin..........................................................184/400 Spycher, Ernst.............................................................59/346
Bosshard, Max & Luchsinger, Christoph.............197/201/352 Staufer & Hasler Architekten....................................194/382
Botta, Mario........................................42/53/61/183/274/330 studer simeon bettler........................................ 155/182/422
Bünzli & Courvoisier........................................46/62/133/388 Trümpy, Ivo........................................................221/271/318
Burkard Meyer Architekten........................................99/344 Vacchini, Livio..................... 41/85/140/141/180/260/326/332
Diezinger & Kramer..................................39/73/134/247/364 van den Valentyn, Thomas................................. 119/193/340
Duiker, Johannes......................................................159/288 van Eyck, Aldo...................................................228/242/300
Enzmann + Fischer Architekt/innen..........................151/390 Wieting Philipp.........................................................184/400
Frencken Scholl Architecten.....................................146/366 Wimmer, Helmut .....................................................158/348
Gafner & Horisberger.................................51/91/97/153/392
Galfetti, Aurelio....................... 41/180/221/260/271/318/326
Galli & Rudolf Architekten........................................116/376
Gisel, Ernst...........................................111/185/195/269/296
Gmür, Patrick Architekten...................................135/150/394
Grüntuch Ernst Architekten.................103/108/115/138/181/
...................................................................258/266/378/406
Gutbrod, Rolf............................................................263/322
Haesler, Otto............................................................237/286
Haller, Fritz...........................................................84/251/292
Henning, Wolfgang...................................................263/322
Hertzberger, Herman.......67/89/92/96/226/231/275/334/336
Hierl, Rudolf................................................................50/408
Horváth, Pablo.....................................................47/278/354
huggen berger fries Architekten............................... 139/410
Jacobsen, Arne................... 79/95/113/120/224/267/298/320
Jüngling & Hagmann..................................................77/368
Kerez, Christian................................. 58/70/147/178/212/420
Krischanitz, Adolf...............................................225/250/356
Lederer + Ragnasdóttir + Oei............. 43/75/87/109/131/189/
.................. 203/205/215/222/253/257/261/360/380/396/416
Leo, Ludwig....................................................... 167/211/324
Märkli, Peter................................... 69/144/145/227/243/402
Masswerk Architekten ............................................ 154/418
Meletta Strebel Architekten.....................................234/412
Miller & Maranta.................................. 123/136/137/233/362
Nägele Twerenbold Architekten........... 148/149/213/235/370
Oesterlen, Dieter.......................................... 76/186/241/310
Olgiati, Valerio...........................................................214/358
Oreyzi, Mohammad........................................... 119/193/340
Planungskollektiv Nr. 1...................................... 167/211/324
plus+ bauplanung GmbH..........................................163/404
pool Architekten....................................................... 100/414
Rogers, Richard Partnership.................. 45/164/165/270/398
Rossi, Aldo................................................................202/328
Ruchat-Roncati, Flora.........................................221/271/318

429
Ortsregister

Almere (NL).........................................................89/226/336 Weimar (DE)...................................................... 119/193/340


Amsterdam (NL)...................67/92/96/159/231/275/288/334 Wien (AT).............................................158/225/250/348/356
Basel (CH).............................................. 84/123/136/137/233/ Willisau (CH)...................................................... 197/201/352
..........................................................................251/292/362 Winnteka (US)...................................................143/249/290
Berglen-Oppelsbohm (DE)..........................................88/316 Zug (CH.................................. 148/149/151/213/235/370/390
Berlin (DE)................................................... 115/138/258/378 Zürich (CH)..................58/63/69/70/111/112/135/144/145/147/
Bielefeld (DE)..................................................... 167/211/324 ...........................150/155/170/171/173/178/179/182/185/187/
Bouchs (CH).............................................................. 100/414 ......................... 192/195/209/212/217/223/227/230/243/265/
Celle (DE)..................................................................237/286 ................................269/277/296/306/384/394/402/420/422
Dallgow-Döberitz (DE).......................... 103/108/181/266/406
Dyssegaard (DK)...................................... 79/95/113/224/298
Eichstätt (DE)...........................................39/73/134/247/364
Fagnano Olona (IT)....................................................202/328
Fläsch (CH)..........................................................47/278/354
Flims (DH).................................................................184/400
Freiburg (DE)...............................................................59/346
Friedrichshafen (DE)................................... 189/205/215/416
Gebenstorf (CH)..........................................................99/344
Gelsenkirchen (DE)...................................................163/404
Hamburg (DE)....................................................120/267/320
Heilbronn (DE).....................................................87/222/396
Hildesheim (DE)............................................ 76/186/241/310
Hunstanton (GB).........................................................93/294
Kopenhagen (DK)............................. 65/117/166/210/246/374
Kyoto (JP)............................................... 45/164/165/270/398
Locarno (CH)................................................. 85/140/141/332
Lorch (DE)..............................................................57/71/386
Losone (CH)..................................................41/180/260/326
Lünen (DE)....................... 107/156/157/188/190/191/279/312
Mäder (AT).................................................. 101/129/232/350
Markt Indersdorf (DE).........................37/66/72/130/245/372
Monte Carasso (CH)..........................................142/259/338
Morbio Inferiore (CH).......................... 42/53/61/183/274/330
München (DE).............................................................50/408
Nagele (NL)........................................................228/242/300
Niederhasli (CH)..............................................46/62/133/388
Oberbüren (CH)........................................................194/382
Ostfildern (DE).........................................43/75/131/257/380
Paspels (CH).............................................................214/358
Pfäffikon (CH)...........................................................234/412
Riva San Vitale (CH)...........................................221/271/318
Sarasota (US).................................33/38/49/83/169/302/304
Stans (CH)................................................................. 154/418
Stockholm (SE).................................................. 162/262/314
Stuttgart (DE)................................ 160/161/263/273/308/322
Thusis (CH).................................................................77/368
Überlingen (DE)................................... 109/203/253/261/360
Uetikon am See (CH)................................................ 139/410
Utrecht (NL)..............................................................146/366
Vella (CH)...........................................................121/229/342
Volketswil (CH)..........................................51/91/97/153/392
Wädenswil (CH)........................................................ 116/376

430
Länderregister

Österreich (AT) Kepler-Gymnasium......................................................59/346


Volksschule Breitenlee.............................................158/348 Salem International College................. 109/203/253/261/360
Öko-Hauptschule Mäder............................. 101/129/232/350 Sonderpädagogisches Förderzentrum.....39/73/134/247/364
Lauder Chabad Schule......................................225/250/356 Gymnasium Markt Indersdorf.............37/66/72/130/245/372
Schule am Mummelsoll.............................. 115/138/258/378
Schweiz (CH) Schulzentrum im Scharnhauser Park.......43/75/131/257/380
Primarschule Wasgenring....................................84/251/292 Gymnasium Friedrich II..........................................57/71/386
Sekundarschule Letzi............................111/185/195/269/296 Erweiterung Gustav-von-Schmoller-Schule..........87/222/396
Kantonsschule Freudenberg................... 63/112/170/179/192/ Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen.............163/404
..........................................................................265/277/306 Marie-Curie-Gymnasium...................... 103/108/181/266/406
Scuola elementare Riva San Vitale.....................221/271/318 Grundschule Theresienhöhe.......................................50/408
Scuola Media Cantonale, Losone.................41/180/260/326 Erweiterung Schulzentrum Schreienesch...189/205/215/416
Scuola Media Cantonale, Morbio Inferiore..............42/61/53/
.......................................................................... 183/274/330 Dänemark (DK)
Scuola elementare ai Saleggi........................ 85/140/141/332 Munkegårdsskolen.................................. 79/95/113/224/298
Scuola elementare, Monte Carasso..................142/259/338 Hellerup Skole................................. 65/117/166/210/246/374
Erweiterung Schulanlage Vella...........................121/229/342
Erweiterung Schulanlage Brühl..................................99/344 Großbritannien (GB)
Erweiterung Oberstufenschulhaus Willisau.............. 201/352 Hunstanton Secondary Modern School......................93/294
Schulhaus Fläsch.................................................47/278/354
Schulhaus Paspels....................................................214/358 Italien (IT)
Volta Schulhaus.......................................... 123/137/136/233 Scuola Elementare Salvatore Orrù............................202/328
Oberstufenschulhaus Compogna...............................77/368
Primarschule Riedmatt........................ 148/149/213/235/370 Japan (JP)
Internationale Schule Zürich..................................... 116/376 Minami-Yamashiro Primary School........ 45/164/165/270/398
Oberstufenzentrum Thurzelg...................................194//382
Erweiterung Schulanlage Mattenhof................. 171/209/217/ Niederlande (NL)
..........................................................................223/230/384 Openluchtschool.......................................................159/288
Primarschulhaus Linden.................................46/62/133/388 Lagere School Nagele........................................228/242/300
Erweiterung Kantonsschule Zug...............................151/390 Scholen Apollolaan, Montessorischool.........................67/92/
Gesamtschule In der Höh..........................51/91/97/153/392 .....................................................................96/231/275/334
Erweiterung Schule Scherr................................ 135/150/394 Basisschool Polygoon..........................................89/226/336
Gesamtschule Flims.................................................184/400 Kindercluster Voorn...................................................146/366
Schulanlage Im Birch...................... 69/144/145/227/243/402
Schulhaus Mitte, ..................................................... 139/410 Schweden (SE)
Schule Weid..............................................................234/412 Kristofferskolan.................................................. 162/262/314
Schulhaus Baumgarten............................................. 100/414
Schulzentrum Turmatt............................................... 154/418 Vereinigte Staaten (US)
Schulanlage Leutschenbach............. 58/70/147/178/212/420 Crow Island School............................................143/249/290
Oberstufenschulhaus Albisriederplatz............... 155/182/422 Riverview High School...........................................33/49/302
Sarasota High School......................................38/83/169/304
Deutschland (DE)
Voksschule Celle.......................................................237/286
Vogelsangschule......................................... 160/161/273/308
Gymnasium Andreanum............................... 76/186/241/310
Geschwister-Scholl-Gymnasium........................ 107/156/157/
.............................................................. 88/190/191/279/312
Mittelpunktschule In den Berglen..............................88/316
Gymnasium Christianeum.................................120/267/320
Waldorfschule Uhlandshöhe.....................................263/322
Laborschule Bielefeld........................................ 167/211/324
Musikgymnasium Schloss Belvedere....................... 119/340

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Autoren

Arno Lederer (Stuttgart, 1947)


Prof. Architekt, Leiter des Instituts für Öffentliche Bauten und Entwerfen,
Fakultät Architektur und Stadtplanung, Universität Stuttgart,
Bürogemeinschaft mit Jorúnn Ragnarsdóttir und Marc Oei
ioeb@ioeb.uni-stuttgart.de

Barbara Pampe (Waldshut, 1973)


Dipl.-Ing. Architektin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Öffentliche Bauten und
Entwerfen, Fakultät Architektur und Stadtplanung, Universität Stuttgart,
freie Architektin
barbara.pampe@ioeb.uni-stuttgart.de

Im Rahmen der Entwicklung des Buchs wurden von uns Seminare an der Universität
Stuttgart veranstaltet, die sich in verschiedener Form mit den betrachteten Inhalten
auseinandersetzten. Gemeinsame Grundlage war die intensive Recherche zu zahlreichen
Referenzprojekten und deren zeichnerische Aufbereitung. Die hierüber entstandene Samm-
lung von fast 120 Projekten diente als Quelle für die Auswahl geeigneter Beispiele im Buch.
Den Studenten, die damit die Grundlage für das Buch erstellt haben, sei an dieser Stelle
ausdrücklich für ihre wertvolle Arbeit gedankt.
Zusätzlich zu den Seminarteilnehmern haben uns mehrere Institutsmitarbeiter bei dem Pro-
jekt unterstützt. Insbesondere bei Julia Zürn sowie Ruth Auffarth, Björk Einarsdóttir, David
Fornol, Daniel Groß, Monica Tusinean, Jan Wessely und Birgit Wessendorf möchten wir uns
für ihre professionelle Mitarbeit bedanken.

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