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i) 音讀漢文 Ondoku Kanbun "Lautlesung chinesischer Texte": Lesung der Texte in chinesischem
Syntax (Subjekt-Verb-Objekt) gemäß japanischer Aussprache sinitischer Lehnwörter (kommt heute
nur in der Rezitation buddhistischer Texte vor), z.B. 是山高 <Ze san kō.>, von Mitteljapanisch <Ze
san kau.>, von Mittelchinesisch <Dźiě ṣεn kɑu.> "Dieser Berg (ist) hoch."
a) Belassenes Chinesisch, 純漢文 Jun Kanbun: Texte in chinesischem Syntax, meist mit 返點
Kaeriten, Zeichen, die markieren, wie die Wörter in japanischen Syntax umzustellen sind,
manchmal mit abstrahierten 假名 Kana als Indikatoren grammatischer Elemente, z.B. 是不見我 ,
mit Kaeriten: 是不㆑見㆑我, mit Kaeriten und Kana: 是レハ不㆑見㆑我ヲ <Ko(re) (wa) ware
(wo) mi-zu.> "Er sieht mich nicht."
1 Kei, Inflektionsformen.
– Keine Inflektion nach Person, Numerus oder Geschlecht; nur Verben und Adjektive (wie
intransitive Verben behandelt) werden inflektiert.
i) Mizenkei [MZ]: hypothetische und negierte Aussagen, z.B. <in.a ... > "Würde (er) fortgehen.",
<oho.ke> “Wäre (es) viel ... “
ii) Ren'yōkei [RY]: Gerundien und Adverbien, z.B. <in.i ... > "fortgehend (adverbial); während des
Fortgehens", <oho.ku/oho.u> “viel (adverbial)”
iii) Shūshikei [SH]: Indikativ, z.B. <in.u> "(Er) geht fort/ging fort/wird fortgehen.", <oho.si> “(Es)
ist viel / (Es) sind viele.”
iv) Rentaikei [RT]: Attributiv, Infinitiv, Partizipien, z.B. <in.uru> "fortgehend (attributiv); das
Fortgehen; der Fortgehende", <oho.ki / oho.i> “viel (attributiv); das Vielsein; die Vielen (wörtl.
Vielseienden)”
v) Izenkei [IZ]: realistische und konzessionelle Aussagen, z.B. <in.ure> "Da/Obwohl (er)
fortgeht/fortging ... ", <oho.ke(re)> “Da/Obwohl (es) viele sind/waren ... “
vi) Meireikei [MR]: Imperativ, z.B. <in.e> "Geh fort!", <oho.kar.e> “Sei(d) viel(e)!”
2 Katsuyō, Inflektion.
– Beispiele.
– YD-Verben: <sak.u> "blühen", <kak.u> "schreiben", <yom.u> "lesen", <tor.u> "nehmen", <tat.u>
"stehen", <kah.u> "kaufen", <tob.u> "fliegen" und die meisten anderen Verben.
– KN-Verben: <sug.u> "Zeit verbringen", <ik.u> "leben", <ak.u> "sich erheben; aufstehen".
– SN-Verben: <uk.u> "erhalten", <nig.u> "fliehen", <tab.u> "essen".
– KI-Verben (feste Endung <-i>): Die Verben <mi.ru> "sehen", <ki.ru> "sich anziehen", <ni.ru>
"ähneln", <kaheri-mi.ru> "zurückschauen", <ni.ru> "brauen", <hi.ru> "trocknen", <i.ru> "einen
Pfeil abschießen", <i.ru> "eine Skulptur gießen", <wi.ru> "sein", <wi.ru> "führen", <motiwi.ru>
"nutzen".
– SI-Verben (Shimo-Nidan plus feste Endung <-e>): <uke.ru> "erhalten", <nige.ru> "fliehen",
<tabe.ru> "essen".
– KH-Verben: Das Verb <k.u> "kommen".
– SH-Verben: Das Verb <s.u> "machen, tun".
– NH-Verben: Die Verben <sin.u> "sterben" und <in.u> "fortgehen".
– RH-Verben: Die Verben <ar.i> "sein, existieren; haben", <wor.i> "stehen; existieren (förmlich)",
<haber.i> "sein, existieren (höflich)", <imasukar.i> "sein, existieren (höflichst)", sowie
Abwandlungen von <ar.i>: <nar.i (ni ar.i)> "bin/bist/ist (imperfektiv)" und <tar.i (te ar.i)>
"bin/bist/ist (perfektiv)". <nar.i> und <tar.i> haben zudem jeweils die RY-Formen <ni> und <to>.
– Beispiele.
– Ku-Adjektive: <oho.si> "viel sein", <na.si> "nichts sein; es gibt kein" (Gegenteil von <ar.i>),
<asa.si> "flach (Gewässer)"
– Shiku-Adjektive: <otona.si> "erwachsen sein", <osoro.si> "furchteinflößend sein", <atara.si>
"neu sein"
– Die Kari-Form besteht aus der Inflektionsendung plus dem Verb <ar.i>.
– Bekommen die Endungen <-nar.i> und <-tar.i> (siehe Ra-Hen Verben), z.B. <anagati-nar.i> "stur
sein", <hukaku-nar.i> "dumm sein", <sizuka-nar.i> "leise sein". <nar.i> drückt einen längeren
Zustand aus, <tar.i> einen zeitlich begrenzten.
3 Jodōshi, Hilfsverben.
– <-(sa)su>, <-simu>, <-(ra)ru>, <-zu>, <-zari>, <-zi>, <-mu>, <-masi> und <-mahosi>; <-(sa)su>,
<-(ra)ru> und <-mahosi> nur an Verben; <-su> und <-ru> nach Yodan, Na-Hen und Ra-Hen Verben,
<-sasu> und <-raru> nach allen anderen.
– <-(sa)su> (SN-Inflektion): a) Kausativ: <tab.e-sas.u> "jem. zum Essen bringen/jem. essen lassen"
b) Respektvoll (mit Verb <tamah.u> "gewähren", YD-Verb, nach RY des Jodōshi): <tab.e-sas.e
tamah.u> "(Ich) esse." (Respekt gegenüber Zuhörer) "(Er) isst." (Respekt gegenüber Erwähntem)
– <-zu> (MZ/MR nicht vorhanden, RT <-n.u>, IZ <-n.e>): a) Negativ: <tab.e-z.u> "(Er) isst nicht.",
oft mit Präfix <e->, z.B. <e-tab.e-z.u>
– <-zari> (aus <-zu> und <ari>), meist genutzt, um weitere Jodōshi anzuhängen: a) Negativ: <tab.e-
zar.i>
– <-ki>, <-keri>, <-kemu>, <-tu>, <-nu>, <-tari>, <-tasi>; Shūshikei von <-ki> folgt niemals Ka-
Hen Verben; Rentaikei und Izenkei von <-ki> können an RY oder MZ von Ka-Hen gestellt werden;
SH von <-ki> folgt RY von Sa-Hen, doch RT und IZ von <-ki> werden an MZ von Sa-Hen gestellt.
– <-ki> (MZ <-se> RY/MR nicht vorhanden SH <-ki> RT <-si> IZ <-sika>): a) Erlebte
Vergangenheit: <in.i-ki> "(Er) ging fort (ich sah es) / (Ich) ging fort." b) Konjunktiv (in MZ-Form):
<in.i-se> "(Er) würde gehen."
– <-keri> (von <-ki> und <ari>, Ra-Hen Inflektion, RY/MR nicht vorhanden): a) unabgeschlossene
Vergangenheit: <in.i-ker.i> "(Er) ist fortgegangen (und geht immernoch)." b) unerlebte und
narrative Vergangenheit: "(Er) ist [laut Erzählungen oder Legenden] fortgegangen." c) poetischer
Ausdruck (nicht in Vergangenheit)
– <-kemu/-ken> (aus <-ki> und <-mu>, derartig inflektiert; Vergangenheit von <-mu>): a)
Vermutung und Grübeln über Vergangenheit: <in.i-kem.u / in.i-ken> "Er ist wohl gegangen /
[Warum] bin (ich) nur gegangen?" b) Gerüchte: "(Man sagt) er sei gegangen."
– <-tu> (SH-Inflektion): a) Perfekt (transitiv und abrupt): <Hana sak.i-t.u> "Die Blumen sind
erblüht." (Betonung, dass die Blüten sich geöffnet haben) <kak.i-t.e-m.u> "(Ich) werde
zuendeschreiben." b) Betonung von starker Vermutung: <k.i-t.u-be.si> "(Er) muss einfach
kommen!" c) Wechselhaftigkeit: <nak.i-t.u warah.i-t.u> "Mal lacht (er), mal weint (er)."
– <-nu> (NH-Inflektion): a) Perfekt (intransitiv und graduell): <Hana sak.i-n.u> "Die Blumen
blühen." (Betonung, dass sie offen sind) b) Betonung: <tab.e-n.a-muz.u> "(Er) hätte es beinahe
gegessen." c) Wechselhaftigkeit
– <-tari> (RH-Inflektion): a) Präteritum: <in.i-tar.i> "(Er) ging fort." (Betonung, dass die Handlung
abgeschlossen ist) b) Perfekt: <in.i-tar.i> "(Er) ist fortgegangen." (Betonung, dass er nun nicht mehr
da ist)
– <-tasi> (Ku-Inflektion), Synonym von <-mahosi>: a) Wunschform für 1. oder andere Person:
<in.i-ta.si> "(Ich) möchte gehen / (Ich) möchte, dass (er) geht/(du) gehst."
– <-nari>, <-meri>, <-rasi>, <-besi>, <-mazi>, <-ramu>; <-meri>, <-rasi> und <-ramu> an RT-
Form aller Ra-Hen Verben, <-ru> oft zu <-n> oder völlig weg: <aru-meri> zu <an-meri> zu <a-
meri>, <aru-rasi> zu <a-rasi>; negatives Jodōshi folgt Kari-Form von <-besi>
– <-nari> (Ra-Hen Inflektion, MZ/MR nicht vorhanden): a) Gerüchte: <in.u-nar.i> "(Es heißt er) sei
gegangen." b) Annahme: "Es scheint so, als sei (er) gegangen."
– <-meri> (Ra-Hen Inflektion, MZ/MR nicht vorhanden): a) Vermutung über erlebtes Präsens:
<in.u-mer.i> "Es scheint so als ob (er) geht." b) Höflichkeitsform: "Er geht grade." (indirekter und
höflicher ausgedrückt)
– <-rasi> (MZ/RY/MR nicht vorhanden, SH/RT/IZ <-rasi>), Synonym von <-meri> doch mit
weniger Überzeugung.
– <-ramu/-ran> (Inflektiert wie <-mu>), Präsens von <-mu>: a) Vermutung über unerlebtes Präsens:
<in.u-ram.u / in.u-ra.n> "(Er) geht wohl grade." b) Höflichkeitsform
– <-ri>; an MZ von Sa-Hen Verben, sonst nur an Yodan Verben, in älteren Texten auch an Shimo-
Nidan; Ra-Hen Inflektion, Synonym von <-tari>.
– <nari>, <tari>
– <nari> (Ra-Hen Inflektion): a) Kopula (imperfekt): <In.uru nar.i.> "Er geht (generell)." wörtl. "Er
ist ein Gehender."
– <tari> (Ra-Hen Inflektion): a) Kopula (perfekt): <In.uru tar.i.> "Er geht (momentan)."
4 Joshi, Partikel.
– <ba>, <do(mo)>, <na>, <na so>, <namu>, <baya>, <(si)te>, <de>, <koso>, <ya>, <zo>, <namu>,
<ya>, <dani>, <to>, <to te>, <wo>, <wo site>, <ni>, <he>
– <ba>: a) mit MZ hypothetische Konditionen: <in.a-ba> "Falls (er) geht." b) mit IZ realistische
Konditionen: <in.e-ba> "Wenn (er) geht / Da (er) geht/gegangen ist."
– <na so>: a) mit RY höflicher Prohibitiv: <na in.i so> "Geh doch nicht!"
– <(si)te>: a) mit RY Konsekutiv: <in.i (si)te> "(Er) geht fort und / Während (er) fortgeht ... "
– <de>, aus <-zu te>: a) Negation von <(si)te: <Tab.e-de in.i-tar.i.> "(Er) ging fort ohne gegessen zu
haben."
– <koso>: a) Betonung, erfordert folgendes Prädikat in IZ: <Ware koso in.e.> "Ich werde fortgehen
(und niemand anderes)!"
– <ya>: a) Rhetorische Fragen, erfordert folgendes Prädikat in RT: <Ware ya in.uru?> "Gehe ich
denn?", <in.u ya?> "Geht (er) denn?"
– <zo>: a) Betonung, erfordert folgendes Prädikat in RT: <Ware zo in.uru.> "Ich gehe (und niemand
anderes)." b) Betonende Kopula, ersetzt <nari> und <tari>: <Ik.uru ha sin.uru mono zo> "Wer lebt,
der wird auch sterben!"
– <namu>: a) Betonung, nicht so stark wie <zo>, erfordert folgendes Prädikat in RT: <Ware namu
in.uru.>
– <dani>: a) "wenigstens": <Ko ha dani ik.i-tar.i.> "Wenigstens hat das Kind überlebt!"
– <to>: a) mit SH, zeigt wörtliche Rede an: <In.e to kak.i-tar.i> "(Er) schrieb: 'Geh fort!'"
– <to te>: a) mit SH, abgekürzt von <to ih.i te> " ... sagend" und <to omoh.i te> " ... denkend":
<Tab.e-m.u to te in.i-tar.i> "'Ich möchte (etwas) essen', sagend/denkend ging (er) fort."
– <wo>: a) Akkusativpartikel, kann auch weggelassen werden: <Ware (wo) mi.ru.> "(Er) sieht
mich."
– <wo site>: a) Akkusativpartikel beim Kausativ transitiver Verben: <Ware (wo) site tab.e-sas.e-
tar.i.> "(Er) brachte mich dazu, (es) zu essen.", auch durch <ni> ersetzbar: <Ware ni tab.e-sas.e-
tar.i.>
– <ni>: a) Lokativpartikel, mit Bewegungsverben Ziel der Bewegung: <Yama ni yuk.u.> "(Er) geht
zum Berg."
– Ren'yōkei + <ahu>: a) SN-Inflektion, "widerstehen", oft negativ: <tab.e ah.e-z.u> "(Er) kann nicht
widerstehen (es) zu essen." b) YD-Inflektion, Pluralität des Subjekts: <Mina mi ah.i-tar.i> "Alle
sahen es."
– Rentaikei + <wo u>; <u> "können" (Shimo-Nidan): a) Potentialis: <mi.ru wo u> "(Er) kann
sehen."
– Rentaikei + <gotosi> (Ku-Inflektion): a) Ähnlichkeit: <in.uru goto.si> "wie einer der geht", oft
auch mit Genitivpartikel <ga/no>: <in.uru no goto.si>