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Das Substantiv
Helbig/Buscha (2001: 19, 205) definieren die Substantive nach der Umgebung. Substantive sind Wörter,
die in die folgenden Substitotionsrahmen eingesetzt werden können:
1. Morphologisch: Es is genuskonstant. Jedes Substantiv hat in der Regel nur ein Genus: Tisch (m),
Wand (f), Buch (n).
2. Semantisch: Es hat eine ausgeprägte lexikalische Bedeutung, die es grundsätzlich unabhängig
vom Kontext ausdrückt (im Kontext wird die Bedeutung lediglich spezifiziertt). Das Substantiv is
ein autosemantisches Wort: Wetter, Buch usw. Substantive bennen Größen.
3. Distributionell: Es kann ein Artikelwort und ein Adjektiv vor sich und ein weiteres Substantiv (im
Genitiv oder im Präpositionalkasus) nach sich haben: das neue Haus meiner Eltern; eine gute
Antwort auf diese Frage. Diese gesamte Wortgruppe aus dem Substantiv und seinen
Begleitelementen heißt Substantivphrase (Substantivgruppe).
Substantivphrase
Das Substantiv is der Kopf der Subdtantinphrase, die nahc ihm benannt wird.
Wie aus oben ersichtlich, sind nach Helbig/Buscha (2001:205) Substantive Wörter, die in diese
Substitutionsrahmen eingesetzt werden können (s.o.):
Das ... war gut. (Essen)
Ich sehe den ... . (Freund)
Sie sprachen vor der ... . (Reise)
Aber auch Adjektive können in dieser Umgebung stehen, wenn sie substantiviert werden:
Nach Helbig/Buscha (2001:19) sind Adjektive Wörter, die zwischen Artikelwort und Substantiv stehen
und/oder mit einem Kopulaverb vorkommen können.
Der grundlegende Unterscheid zwischen Substantiven und Adjektiven besteht darin, dass Substantive
genuskonstant und Adjektive genusvariabel sind.
Auch Wörter anderer Wortklassen können in derselben Umgebung wie Substantive stehen, wenn sie
substantiviert werden:
Abgrenzung: Diese substantivierten Wortklassen sind nicht flektierbar (sie verbinden sich nicht mit
Flexemen und bilden Keine Wortformen). Substantive sind hingegen deklinierbar. Sie unterscheiden sich
voneinander auch in der Distribution und in der Bedeutung.
Die Substantiven werden bei manchen Autoren Nomina (das Nomen, -s, Nomina) genannt. Der Terminus
Nomen kann aber auch alle deklinierbaren Wortklassen umfassen: Substantive, Artikelwörter, Adjektive
und Pronomina. Bei Helbig/Buscha (2001) werden die genuskonstanten Wörter Substantive genannt.
Einteilung der Substantive
der Wortbildung: einfache und komplexe Substantive; die kopmlexen sind aus anderen Wörtern
gebildet (Engel 1996: 438 ff.),
ihrer Bedeutung (Semantik): Gattungsnamen (Stadt) und Eigennamen (Skopje) usw.,
ihrem Genus: Mask. (Tisch), Fem. (Wand), Neutr. (Buch),
der Numerusvariabilität: Sg. und Pl. (Monat – Monate), nur Sg. (Milch) oder nur Pl. (Finanzen,
Kosten),
dem Deklinationstyp, und zwar nach der Kasusbildung im Sg. (N.Sg.: Garten – G.Sg.: Gartens;
N.Sg. Löwe – G.Sg. Löwen) und der Pluralbildung (N.Sg.: Tag – N.Pl.: Tage; N.Sg.: Ball – N.Pl.
Bälle) usw.
ihrer Valenz (Kombinatorik mit spezifischen Elementen): eine Entscheidung über (Akk.) treffen;
Hoffnung auf (Akk.) haben/hegen; das Problem der Arbeitslosigkeit (Gen.); die Gefahr der
politischen Isolierung (Gen.).
Wortbildung
Es gibt auch ander Arten komplexer Substantive, die hier nicht behandelt werden.
Bedeutung
1. Die Gattungsnamen (der Name, -ns, -n, das Appelativum, -s, Appelativa) benennen eine Menge
gleichartiger Größen oder eine konkrete Größe / ein korektes Glied einer Menge:
Ein Löwe kann sehr schnell rennen.
Der Löwe is eine Art von Katzen.
Dieser Löwe ist noch sehr jung.
2. Die Eigennamen/Nomina propria (das Nomen proprium, -, Nomina propria) benennen
individuelle Größen als Unika (das Unikum, -s, Unika) z.B.: Österreich, Köln, der Rhein.
a) die Konkreta (das Konkretum, -s, Konkreta) benennen sinnlich wahrnehmbare Größen, d.h.
Materielles. Dazu gehören: zählbare Individuativa (Kind, Rose), Stoffnamen (Salz, Zucker,
Gold) und Sammelnamen/Kollektiva (das Kollektivum, -s, Kollektiva: Obst, Familie, Gepäck).
b) die Abstrakta (das Abstraktum, -s, Abstrakta) benennen sinnlich nicht wahrnehmbare
Erscheinungen, d.h. Immaterielles, und zwar: Eigenschaften (Dankbarkeit), Beziehungen
(Verwandschaft, Freundschaft), Zustände/Vorgänge (Schlaf, Wachstum), gedankliche
Systeme (Lehre, Hypothese).
a) Die Personennamen umfassen Vor- und Nachnamen (Peter, Schmidt) und Individualnamen
von Tieren (Rex).
b) Die geographischen Namen benennen Länder, Orte, Berge, Flüsse, Landschaften u.a.
(Deutschland, Wien, Vodno, die Spree, Schlesien).
c) Die Produktnamen umfassen Buch-, Bilder-, Musiktitel u.a.: (Schillers) An die Freude,
(Mozarts) Eine kleine Nachtmusik, sowie Individualnamen für Schiffe, Züge, u.a. (Titanik),
Gebäudenamen (Eiffelturm).
Die Eigennamen unterscheiden das einmalige Individuum von allen gleichartigen Größen der Klasse.
d) Beispiele für historische Ereignisse: der Erste Weltkrieg, der Zweite Weltkrieg, der Zweite
Punische Krieg, der Dreißigjährige Krieg
Die Zuordnung der Namen für Feiertage, Feste (d.h. für besondere Zeitangaben: Weihnachten, Ostern
usw.) zu den Eigennamen ist wegen ihrer Wiederholbarkeit umstritten.
Anmerkung: Die üblichen Termini zählbares/unzählbares Substantiv sind unzutreffend. Die Substantive
kann man jederzeit zählen (wenn man sie identifizieren kann). Zählbar oder nicht zählbar sind die
Größen, welche die Substantive benennen. Die üblichen Termini werden jedoch in den Vorlesungen
beibehalten. Auch andere übliche Termini sind unzutreffend: z.B. der besimmte Artikel. Das ist eher ein
bestimmender Artikel.
Anm.: Für die Diminierung gibt es im Dt. ein besser ausgebautes Wortbildungssystem als für die
Augmentierung. In Deutschen gibt es kein Augmentierungssuffix. Das stellt diese Subklasse in Frage.
Grammatische Kategorien des Substantivs
das Genus (3 Genera im Sing: das Maskulinum, das Femininum, das Neutrum)
den Numerus (2 Numeri: den Singular, den Plural)
den Kasus (4 Kasus: den Nominativ, den Genitiv, den Dativ, den Akkusativ)
Zwischen dem Genus einerseits und dem Numerus und dem Kasus andererseits besteht ein
grundlegender Unterschied. Die Substantive sind genuskonstant (jedes Substantiv hat in der Regel nur
ein Genus) und sie sind numerus- und kasusvariabel (sie haben grundsätzlich zwei Numeri und vier
Kasus).
(der) Tisch; (des) Tisches; (die) Tische; (den) Tischen.
Genus
Maskulina (das Maskulinum, -s, Maskulina): Tisch, Zug, Koffer, Bruder u.a.
Femininum (das Femininum, -s, Feminina): Tante, Schwester, Tasche, Hand u.a.
Neutrum (das Neutrum, -s, Neutra): Kind, Buch, Lied, Gedicht, Glas u.a.
Bei einigen Substantiven, die Ausnahmen von der Regel der Genuskonstanz sind, bestehen
unterschiedliche semantische Nuancen (vgl. Duden 2001):
der Teil, -(e)s, -e ,etwas, was mit anderem zusamen ein Ganzes bildet´, ausmacht´
der erste Teil des Romans
der fünfte Teil (ein Fünftel) von einem Kilo
der/das Teil, -(e)s, -e ,etwas, was jemand von einem Ganzen hat; Anteil´
seinen, sein Teil abbekommen
das Teil, -(e)s, -e ,[einzelnes kleines] stück, das zwar auch zu einem Ganzen gehört, dem aber
eine gewisse Selbstständigkeit zukommt´
ein defektes Teil ersetzen
Folgende Beispiele sind keine Ausnahmen von der Regel der Genuskonstanz:
der Band, -(e)s, Bände (,Buch´)
das Band, -(e)s, Bänder (,Verbindungselement´)
der Leiter, -s, - (,Anführer, Vorgesetzter´)
die Leiter, -, -n (,Steiggerät´)
der Moment, -(e)s, -e (,Augenblick´)
das Moment, -(e)s, -e (,Faktor´)
der Heide, -n, -n (,Anhänger einer polytheistischen Religion´)
die Heide, -, -n (,baumlose Ebene´)
der Gehalt, -(e)s, -e (,Inhalt; Anteil eines Stoffes in einer Mischung oder in einem anderen Stoff´)
das Gehalt, -e(s), Gehälter (,Entlohnung für Beamte und Angestellte´)
Substantive wie der Band – das Band; der Heide – die Heide usw. sind Homonyme (homonzme Wörter,
d.h. homonyme Substantive). Homonyme sind Wörter, die gleich lauten und gleich geschrieben werde,
sich aber in der Bedeutung (und in der Herkunft) voneinander unterscheiden. Alle oben genannten
Homonyme haben teilweise unterschiedliche Wortformen (Nom./Akk.Pl.: die Bände – die Bänder;
Gen.Sg.: des Heiden – der Heide), aber der Nominativ Sing. ist bei allen gleich. Es gibt auch homonyme
Substantive desselben Genus: die Weide, -, -n (,Pflazenart´) und die Weide, -, -n (,grasbewachsenes Land,
das zum Weiden dient´).
Neben den Homonymen gibt es Homophone: Wörter mit gleicher Aussprache, unterschiedlicher
Scheribweise und unterschiedlichen Bedeutungen:
die Leere (,das Leersein´)
die Lehre (,Weltanschauung`)
die Rederei (,nichtssagendes Reden´)
die Reederei (,Schifffahrtsunternehmen´)
Neben den Homonymen und den Homophonen gibt es Homographe. Homographe sind Wörter mit
gleicher Scheribweise, unterschiedlicher Aussprache und unterschiedlicher Bedeutung:
das Band (,Schnur´), der Band (,Buch´) einerseits
die Band [bænd] – (,Musikgruppe´) – aus dem Englischen, andererseits
Konstanz, [ˈkɔnʃtanʦ̬] – Stadt am Bodensee
die Konstanz, -, / [kɔnˈstanʦ̬] – ,Beständigkeit´
das Spielende, -es, -en [ˈʃpiːlˀɛndə] - .Ende des Spiels´)
das Spielende [ˈʃpiːləndə] – substantiviertes Partizip I des Verbes spielen
Montage [ˈmoːntaːɡə] – Wochentag, Pl.
Montage [ˈmɔnˈtaːʒə] - .Zusammenbau´ - aus dem Französischen
Das Genus is eine grammatische Kategorie des Substantivs und hat in der Regel keinen Bezug auf die
Wirklichkeit (vgl. die Sonne, der Mond). Bei Substantiven, die Personen und höhere Tiere benennen,
hängt das Genus von dem Sexus (dem Geschlecht des Lebewesens) ab. Bekanntlich gibt es drei Genera
der Substantive und grundsätzlich zwei Sexus in der Wirklichkeit.
Bei der Untersuchung der Beziehung zwischen dem Genus und dem Sexus unterscheidet man zwischen:
1. Personennamen
a. Verwandschaftsnamen: der Vater – die Mutter; der Sohn – die Tochter; der Onkel – die
Tante usw.
b. Berufsbeziehungen: der Fahrer – die Fahrerin; der Koch – die Köchin, der Lehrer – die
Lehrerin, der Student – die Studentin usw.
c. Sonstige Personalbezeichnungen: die Frau, der Mann, die Dame – der Herr usw.
Im Deutschen verlieren die Maskuline Substantive als Bezeichnungen für männliche und weibliche
Personen (sog. generisches Maskulinum) an Bedeutung. Vor allem bei den Berufsbezeichnung werden in
der Regel feminine Substantive für weibliche Personen (movierte Substantive) gebildet: mit dem
Wortbildungssufix –in und dem Suffixoid –frau:
Europa für Bürgerinnen und Bürger
Fachmann (Pl. Fachleute/ selten: Fachmänner) – Fachfrau (Pl. Fachfrauen).
Bei Künstlernamen wird das Genus und somit das Geschlecht der benannten Person durch den Artikel
ausgedrückt (Mask. mit Nullartikel, Fem. mit bestimmten Artikel):
Den Film hat Bergman gedreht.
In dem Film spielt die Bergmann die Hauptrolle.
In einigen Fällen widerspricht das Genus dem natürlichen Geschlecht: die Wache, das Mannequin; das
Mädchen, der Attaché.
2. Tierbeizeichnungen
der Hahn – die Henne; der Hengst – die Stute, der Bär – die Bärin, der Löwe – die Löwin, der Bulle
– die Kuh, der Kater – die Katze, der Hund – die Hündin u.a.
Der Oberbegriff kann auch ein Maskulinum oder ien Femininum sein, das sich auf beide Sexus bezieht:
die Maus, der Karpfen usw. Der Maskuline oder feminine Oberbegriff kann gleichzeitig auch den Sexus
bezeichnen: die Katze (,Hauskatze´ und ,weibliche Katze´); der Hund (,Art eines Haustiers´ und ,
männlicher Hund´).
Da der Genus in Regel keinen Beug auf die Wirklichkeit hat, ist es für die meisten Substantive nicht
möglich, Regeln zur Genusbestimmung aufzustellen. Bei den meisten Substantiven muss man das Genus
zusammen mit dem Substantiv lernen. Das Genus geht aus dem bestimmen Artikel im Nom.Sing. hervor,
der das Substantiv begleitet.
Es gibt jedoch einige Gruppen von Substantiven, bei denen das Genus
motiviert ist. Für diese Gruppen von Substantiven werden Regeln formuliert, von denen es nur wenige
Ausnahmen gibt.
I. Semantisch motiviertes Genus: Bedeutungsgruppen von Substantiven (Helbig/Buscha 2001:246ff.):
a) Maskulina
i) die Namen des Jahreszeiten, der Monate und der Wochentage
der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter, der Montag, der Dienstag, der Januar, der
März
ii) die Namen von Spirituosen:
der Kognak, der Wodka, der Sekt, der Wein.
iii) Automarken und Namen von Expresszügen:
der Audi, der Peugeot, der Renault, der Mercedes;
der Bavaria, der Intercity, der Hellas-Express
iv) die Namen der Mineralien und der Gesteine
der Quarz, der Granit, der Basalt
v) einige Bergnamen
der Vesuv, der Mt.Everest, der Brocken (Berg in Sachsen-Anhalt)
Anm.: Bei Komposita als Berg-/Gipfelnamen richtet sich das Genus nach dem Grundword: die Zugspitze
(der höchste Berg in Deutschland, an der Granzen zu Österreich), das Matterhorn (ein Berg der Alpen an
der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich).
Die Gebirgsnamen sind teils Maskulina: der Harz, (in Niedersachen/Sachsen-Anhalt/Thüringen), der
Kaukasus; teils Pluralia tantum: die Karpaten, die Kordilleren; teils Komposita/Verbindungen mit dem
Neutrum Gebirge: das Erzgebirge (an der Grenze zwischen Deutschland und Schweiz), das Felsengebirge
(Rocky Mountains).
b) Feminina
i) die Schiffs- und Flugzeugnamen
die Titanic; die Concorde, die Boeing, die DC
aber: der Airbus, der Jet, der Jumbo
ii) Die Namen der Bäume und vieler Blumen
die Kiefer, die Birke, die Weide;
die Rose, die Nelke, die Lilie;
aber: der Ahorn sowie Komposita mit dem Maskulinum Baum: der Apfelbaum, der
Birnenbaum.
iii) die Namen der Zigarettensorten
die Camel, die Marlboro
iv) die substantivischen und die substantivierten Kardinalzaheln
die Eins, die Zwei, die Zehn, die Tausend, die Million, die Milliarde
Anm.: Die Mengenbezeichnungen sind Neutra: das Hundert, das Tausend, das Duzend (ein volles/halbes
Hundert davon; ein volles/halbes Tausend davon). Auch die Bruchzahlen sind Neutra: ein Drittel, ein
Fünftel; aber: die Hälfte.
v) die meisten deutschen Flussnamen und die ausländlischen Flussnamen auf –a und –e:
die Spree, die Weser, die Saale; die Wolga, die Seine, die Themse;
Einige deutsche Flussnamen und die übrigen ausländischen Flussnamen sind Maskulina:
der Rhein, der Main, der Neckar, der Ganges, der Amazonas, der Nil, auch: der Atlantik, der Pazifik
Anm.: Es gibt Ländernamen, die ohne Attribut (Adjektiv) den bestimmten Artikel haben; sie sind
Maskulina oder Feminina:
Das Genus der Subst. ist eine Quelle der Interferenzfehler. Deutsche und mazedonische Substantive mit
derselben oder einer ähnlichen Bedeutung haben oft verschiedene Genera: маса (Fem.), Tisch (Mask.).
In Maz. richtet sich das Genus meistens nach dem Auslaut: Америка (Fem.); Иран (Mask.); Турција
(Fem.), Скопје (Neutrum); aber: пролет (Fem.); полет (Mask.). Vgl. Amerika, Skopje (Neutr. bei
Attribuierung: das große Amerika/Skopje), der Iran, die Türkei. Interferenzfehler treten auch bei
Anaphorisierung (Rückwärtsverweis) auf.
Македонија се наоѓа на Балканскиот Полуостров. Таа има околу два милиони жители.
Mazedonien liegt uaf der Balkanhalbinsel. Es hat ca. zwei Millionen Einwohner.
II. Formal motiviertes Genus
a) Maskulina
i) Deverbativa mit Nullsuffix
der Gang, der Sprung, der Lauf, der Betrieb
ii) Subs. auf –ig, -ling, Konsonant + -s
der Essig; Zwilling, der Lehrling, der Prüfling; der Fuchs, der Schnaps
iii) Fremdwörter (Personalbezeichnungen) auf: -ant, -är, -ent, -et, -eur, -ist, -loge, -or
der Provokant, der Demonstrant, der Milionär, der Absolvent, der Dirigent, der Athlet, der
Analphabet, der Ingenieur, der Artist, der Linguist, der Biologe, der Paläontologe, der Doktor,
der Rektor.
b) Feminina
i) Deverbativa auf –t
die Schlacht, die Fahrt, die Last, die Ankunft, die Tat
aber: der Dienst, der Durst, der Frost, der Verlust, das Gesicht, das Gespinst (,etwas, das fein
gesponnen ist´), das Gewicht, das Gift
ii) die meisten Substantive auf –e, vor allem die zweisilbigen:
die Liebe, die Lampe, die Straße, die Rose, die Schlange, die Blume
aber: der Kunder, der Löwe, der Name, der Gedanke, der Käse; die Kollektiva: das Gebirge,
das Gerede, das Getriebe.
iii) Substantive mit den Suffixen –ei, -heit, -keit, -schaft, -ung:
die Drückerei, die Bücherei (z.B. die Deutsche Bücherei in Leipzig), die Partei
die Schönheit, die Krankheit, die Wahrheit, die Fertigkeit, die Fähigkeit, die Kleinigkeit, die
Freundschaft, die Gesellschaft, die Abteilung, die Beschreibung, die Verfassung
iv) die Fremdwörter auf –age, -ät, -anz, -enz, -ie, -ik, -ion, -ur
die Etage, die Blamage, die Qualität, die Entität (,Dasein´, ,Größe´, ,Einheit´), die Ambulanz,
die Distanz, die Toleranz, die Arroganz, die Differenz, die Tendenz, die Intelligenz, die
Konferenz, die Kopie, die Industrie, die Akribie (,höchste Genauigkeit´), die Demokratie, die
Energie, die Klinik, die Fabrik, die Politik, die Statistik, die Technik, die Flexion, die
Konjugation, die Nation, die Produktion, die Dressur, die Agentur, die Natur, die Zensur
aber: der/das Lampion, der Skorpion, der Spion, das Stadion, das Abitur, das Futur, der
Purpur (,violetter Farbstoff´)
c) Neutra sind
i) Diminutiva auf –chen und –lein
Häuschen, Herzchen, Mädchen, Büchlein
ii) Kollektiva und Deverbativa mit dem Präfix ge- und Nullsuffix
das Gebüsch, das Gestein, das Gehör, das Gemisch, das Geschoss
aber: der Gebrauch, der Gesang, der Geschmack
iii) substantivierte Infinitive (auf –en)
das Singen, das Sprechen, das Laufen
iv) Fremdwörter auf –ett, -il, -ma, -o, -(m)ent, -um
das Kabinett; das Ventil; das Drama; das Konto; das Argument, das Dokument, das Element;
das Datum, das Zentrum, das Publikum
Anm.: die Personalbezeichnungen auf –ent sind Maskulina (s.Pkt.II.1.3. unter: Formal motiviertes
Genus): der Absolvent, der Referent, der Dirigent
Numerusvariabilität
Die meisten Substantive haben eine Singular- und eine Pluralform: Flasche – Flaschen; Buch – Bücher
(zur Pluralbildung s.unter Deklination). Zwei kleine Subklassen haben nur einen Numerus: die Singularia
tantum (Milch) haben nur die Singularform, die Pluralia tantum haben nur die Pluralform (Kosten).
Ein Pluralform (durch Flexion oder durch Zusammensetzung) wird in der Fachsprache und in der
Standardsprache gebildet, wenn einzelne Stoffarten unterschieden werden: Erden, Biere, Weine, Stähle,
Holzarten, Fleischwaren.
Eine Pluralform ist durch Zusammensetzung möglich, wenn verschiedene Subklassen innerhalb einer
Klassen unterschieden werden (Getreidesorten, Obstsorten, Schmuckwaren). Ein regelmäßiger Plural
wird gebildet, wenn die einzelnen Vertreter einer Klasse gemeint sind (Marinesoldaten, Gepäckstücke).
Samelnamen, welche die einzelnen Gruppen von Großen (Personen oder Sachen) einander
gegenüberstellen, haben Singular und Plural: Familie, Armee, Regierung, Volk, Gebirge, Gewässer,
Besteck.
c. einige Substantive, die Immaterielles benennen (Abstrakta), und zwar Nomina qualitatis
(Benennungen für Eigenschaften): Fleiß, Müdigkeit, Erziehung.
d. Nomina actionis als substantivierte Infinitive: das Singen, das Lesen, das Sprechen, das
Kochen.
e. Eigennamen (sie benennen Unikate): Peter, Brecht, (Goethes) „Faust“, Frankfurt an der
Oder.
Wenn mehrere Vertreter desselben Namens gemeint sind, ist der Plrual möglich:
die anderen Heines (Engel 1996:503)
Die Müllers werden uns bald besuchen.
2. Pluralia tantum
a. geographische Benennungen (meistens mit dem best. Artikel):
Gebirge: Alpen, Anden, Karpaten
Inselgruppen: Azoren, Bermudas
Länder: die Niederlande, die USA
b. Benennungen für Personengruppen:
Eltern, Geschwister, Gebrüder, Leute
c. Benennungen für Zeiträume:
Ferien, Flitterwochen, Weihnachten, Ostern
Einige von ihnen werden heutzutage (auch) als Singular aufgefasst: Wir hgatten ein schönes
Ostern/schöne Ostern.
Die Kontrastierung zwischen Deutsch und Mazedonisch zeigt Unterschiede in der Numerusvariabilität:
Mazedonisch Deutsch
Pl.tant. очила, панталони Sg.u.Pl.: Brille, Hose
Sg.u.Pl.: родител Pl. tant.: Eltern
Sg.tant.: Холандија Pl.tant.; die Niederlande
Sg.tant.: распуст, мебел Pl.tant.: Ferien, Möbel
Deklination
Das Substantiv kann prinzipiell nach den beiden Numeri (Singular, Plural) und den vier Kasus (Nominativ,
Genitiv, Dativ, Akkusativ) flektiert werden. Diese Numerus-Kasus-Flexion heißt Deklination. Der Plural
und der Kasus werden durch Endungen (Suffixe) ausgedrückt (Tisch, Tisches, Tische, Tischen). Der Plural
kann auch umgelautet werden (der Ball, die Bälle). Viele Kasusmarkierungen am Substantiv sind
zusammengefallen (Tisch-e: Nom.Pl., Gen.Pl., Akk.Pl.). Auch das „endungslose“ Substantiv ist
grammatisch mehrdeutig (Tisch: Nom.Sg., Dat.Sg., Akk.Sg.). Am deutlichsten sind der Genitiv Singular
und der Dativ Plural markiert (Tisch-es: Gen., Sing.; Tisch-en: Dat.Pl.). Die Kasusmarkierung übernehmen
grundsätzlich das Artikelwort oder das Adjektiv (der neue Tisch: Nom.Sing.Mask.), ein neuer Tisch:
Nom.Sing.Mask.). Die Pluralmarkierung ist besser erhalten als die Kasusmarkierung (Kind – Kinder, Jacke
– Jacken). Nur wenige Substantive (Wagen, Posten, Kuchen) haben dieselbe Form im Singular und im
Plural (Wagen, Posten, Kuchen; mit Ausnahme des Genitivs: Wagens, Postens, Kuchens). Damit man alle
Deklinationsformen des Substantivs weiß, muss man Folgendes lernen:
das Genus des Substantivs (der Kampf)
die Bildung des Gen.Sing. (die Kämpfe)
die Bildung des Nom.Pl. (die Kämpfe)
Die Substantive werden nach dem Deklinationstyp eingeteilt. Man unterscheidet zwischen
Im Singular werden die Substantive nach der Kasusmarkierung, im Plural nach der Pluralbildung selbst,
d.h. nach dem Nom.Pl. eingeteilt. Bei der Darstellung der Deklination der Substantive wird immer der
bestimmte Artikel angegeben, weil er den Kasus markiert, die am Substantiv selbst verloren gegangen
sind.
Deklination im Singular
a b
der Lehrer das Fenster der Kunde der Mensch die Frau
des Lehrers des Fensters des Kunden des Menschen der Frau
dem Lehrer dem Fenster dem Kunden dem Menschen der Frau
den Lehrer das Fenster den Kunden den Menschen die Frau
Typ 1: Wenn das Subst. im Gen.Sing. die Endung –(e)s hat, dann sind Dat. und Akk.Sing. meistens
endungslos.
Typ 2: Wenn das Subst. die Endung –(e)n im Gen.Sing. hat, dann steht dieselbe Endung auch im Dat. und
im Akk.Sing.
Typ 3: Wenn das Subst. ein Nullmorphem im Gen.Sing. hat, dann sind Dat. und Akk.Sing. endungslos.
Die Mehrzahl der Maskulina und alle Neutra (außer Herz) folgen dem Typ 1 (starke Deklination).
Verteilung der Endungsformen –es, -s, und –(e)s:
a) –es steht bei: der Beweis, -es; der Reflex, -es; das Zeugnis, -ses (-nis wird zu –nisse) usw.;
b) –s steht bei: der Film, -s; der Lärm, -s; der Lehrer, -s usw.;
c) –(e)s steht bei: der Erfolg, -(e)s; der Ball, -(e)s; der Rest, -(e)s usw.;
Bei einigen Substantiven des Typs 1 ist im Dativ Sing. die Endung –e möglich. Diese Formen wirken
gehoben und poetisch. In einigen festen Wendungen ist die Endung –e im Singular sogar obligatorisch:
im Grunde genommen, im Zuge der Umstruktuierung (,im Zusammenhang/im Rahmen´), zu Kreuze
kriechen (,Demut zeigen und nachgeben´). Diese Endung kann manchmal zwischen Grundbedeutung
und übertragener Bedeutung differenzieren: am Rand der Schulcht stehen : am Rande des Wahnsinns
stehen.
Einige Maskulina werden nach dem Typ 2 dekliniert (schwache Deklination). Verteilung der
Endungsformen –n und –en:
a) –n steht bei: der Bote, -n; der Erbe, -n, der Gatte, -n; der Kollege, -n; der Kunde, -n; der Laie, -n;
der Zeuge, -n; der Affe, -n; der Bulle, -n; der Falke, -n; der Hase, -n; der Löwe, -n; der Rabe, -n;
der Deutsche, -n; Franzose, -n; der Psychologe, -n.
b) –en steht bei: der Bär, -en; der Christ, -en; der Fürst, -en; der Held, -en; der Mensch, -en; der
Narr, -en, der Prinz, -en; der Zar, -en; der Elefant, -en; der Demonstrant, -en; der Referent, -en;
der Adressat, -en; der Planet, -en; der Polizist, -en; der Linguist, -en.
Einige Maskulina werden nach einem Mischtyp aus 1 und 2 dekliniert. Mask.: Nom. der Name; Gen des
Namens; Dat. dem Namen; Akk.den Namen. Ebenso: der Buchstabe, der Funke, der Gedanke, der Wille.
Einziges Neutrum: Nom. das Herz; Gen. des Herzens; Dat. dem Herzen; Akk. das Herz.
Die Adjektivdeklination hängt vom Determinativ abhängt. Dieses Merkmal unterscheidet sie von der
Substantivvalenz.
Deklination im Plural
N. die Tage die Boten die Koffer; Posten die Kinder die Parks
G. der Tage der Boten der Koffer; Posten der Kinder der Parks
D. den Tagen den Boten den Koffern; Posten den Kindern den Parks
A. die Tage die Boten die Koffer; die Posten die Kinder die Parks
b b b1 b2 b
N. die Bälle die Meschen; die Vögel; Gärtner die Häuser
G. der Bälle der Menschen; der Vögel; Gärtner der Häuser
D. den Bällen den Menschen; den Vögeln; Gärtnern den Häusern
A. die Bälle die Menschen; die Vögel; Gärtner die Häusern
Die Pluralendung steht unverändert in allen Kasus, mit Ausnahme des Dat.Pl., wo das
Flexionkennzeichen –n an die Pluralendung angefügt wird:
die Substantive des Typs 2 im Plural (Pl. N/G/D/A: die Kunden, die Menschen)
die Substantive des Typs 3 im Plural, die im Sing. auf –en enden und den Plural ohne eigene
Endung (mit oder ohne Umlaut) bilden:
o mit Umlaut: der Hafen, -s, Häfen; der Garten, -s, Gärten;
o ohne Umlaut: der Wagen, -s, -Wagen; der Segen, -s, Segen; ebenso: das Essen, das
Fohlen, das Kücken, das Leben, das Gläschen, das Gläslein)
die Substantive des Typs 5 im Plural (N/G/D/A: die Parks, die Autos)
a) 1b: einsilbige Maskulina mit Umlaut: Arzt, Bach, Ball, Fall, Gast, Hals, Kamm, Knopf, Korb, Block,
Frosch, Sohn, Ton, Duft, Fluss, Fuß, Hut, Kuss, Turm, Sturm, Wunsch, Zug, Baum, Kauf, Zaun usw.
(Sing. nach Typ 1)
b) 1a: einsilbige Maskulina ohne Umlaut: Aal, Grad, Tag, Dom, Mond, Mord, Rost, Stoff, Hund,
Punkt, Schuh usw.; mit nicht umlautfähigem Vokal: Weg, Fisch, Schritt, Brief, Dieb, Stein, Freund
(Sing. nach Typ 1)
c) 1b (mit Umlaut): mehrsilbige Maskulina: Anfang, Anlass, Antrag, Betrag, Einwand, Verstoß,
Ausdruck, Genuss, Geruch (Sing. nach Typ 1)
d) 1a (ohne Umlaut): einsilbige Maskulina: Monat, Erfolg, Besuch, Verlust, Versuch; mit nicht
umlautfähigem Vokal: Käfig, Kürbis, Bericht, Entscheid, Vergleich (Sing. nach Typ 1).
e) 1a (ohne Umlaut): einsilbige Neutra und Neutra mit Ge- oder Ver-: Beil, Bein, Boot, Erz, Fest,
Gas, Gift, Haar, Heft, Jahr, Kreuz, Kinn, Maß, Meer, Paar, Reich, Salz, Schiff, Schwein, Spiel, Stück,
Tor, Werk, Ziel, Geschäft, Gesetzt, Verbot, Wort (Sing. nach Typ 1)
f) 1b (mit Umlaut): einsilbige Feminina: Bank, Hand, Kraft, Macht, Nacht, Stadt, Wand, Not, Flucht,
Frucht, Kuh, Kunst, Luft, Lust, Nuss Schnur, Wurst, Braut, Faust, Haut, Laus, Maus, Sau,
Zusammenkunft usw. (Sing. nach Typ 3)
g) 1a (ohne Umlaut): Maskulina auf –ling, und Neutra auf –nis (Verdoppelung des –s): Lehrling,
Zwilling, Ergebnis, Verhältnis, Verzeichnis, Zeugnis (Sing. nach Typ 1)
a) 3b (mit Umlaut): die meisten Maskulina auf –el, -en, -er: Apfel, Mangel, Nagel, Vogel, Faden,
Garten, Kasten, Laden, Schaden, Boden, Ofen, Hammer, Vater, Bruder usw. (Sing. nach Typ 1)
b) 3a (ohne Umlaut): die meisten Maskulina auf –el, -en, -er: Tunnel, Braten Schatten, Verfahren,
Wagen, Posten, Kuchen, Daumen, Adler, Koffer, Sommer usw.; mit nicht umlautfähigem Vokal:
Ärmel, Esel, Besen, Felsen, Rücken, Fehler, Kellerr Körper, Ständer usw. (Sing. nach Typ 1)
c) 3a (ohne Umlaut): Neutra auf –el, -en, -er, -chen, -lein, -sel: Kabel, Pendel, Schnitzel, Eisen,
Kissen, Wesen, Zeichen, Fenster, Gewässer, Lager Messer, Häuschen, Büchlein (Sing. nach Typ 1)
d) 3b (mit Umlaut): das Neutrum –er: Kloster Sing. nach Typ 1)
e) 3b (mit Umlaut): die Feminina: Mutter, Tochter (Sing. nach Typ 3)
a) 4a, 4b: Neutra, bei umlautfähigem Vokal immer mit Umlaut: Arm, Bad, Band, Bild, Brett, Buch,
Dach, Dorf, Ei, Fach, Fass, Feld, Glas, Glied, Grab, Gras, Haus, Holz, Horn, Huhn, Kalb, Kid, Kleid,
Korn, Kraut, Lamm, Land, Licht, Lied, Loch, Nest Rad, Rind, Schloss, Tal, Volk, Wort (Sing. nach
Typ 1)
b) einige Maskulina, bei umlautfähigem Vokal immer mit Umlaut: Geist, Gott, Irrtum, Leib, Mann,
Mund, Reichtum, Wald, Wurm (Sing. nach Typ 1)
a) viele Fremdwörter: das Detail, das Hotel, das Plateau, der Refrain, das Repertoire, das Trikot,
der/das Trikot, das Verieté (Sing. nach Typ 1); die Saison (Sing. nach Typ 3)
b) Substantive, die auf Vokal einden (außer –e): das Echo, das Sofa, der Vati, die Oma (Sing. nach
Typ 1)
c) Kurzwörter und Initialwörter: der Akku, Kuli, der Trafo, das EKG, der LKW (Sing. nach Typ 1); die
Lok, die GmbH, die TH (Sing. nach Typ 3)
c) das Maskulinum Name und das Neuturm Herz werden im Plural nach dem Deklinationstyp 2
(wie Kunde und Mensch) dekliniert.
Mastk.: Nom. die Namen; Gen. der Namen; Dat. den Namen; Akk. die Namen
Ebenso: der Buchstabe, der Funke, der Gedanke, der Wille .
Neutrum: Nom. die Herzen; Gen. der Herzen; Dat. den Herzen; Akk. die Herz.
d) die mit –mann zusammengesetzten Maskulina, die Einzelpersonen benennen, haben einen
Plural auf –männer: Staatsmann – Staatsmänner, Schneemann – Schneemänner, Ehemann –
Ehemänner
e) Die mit –mann zusammengesetzten Maskulina, welche Einzelpersonen benennen, haben einen
Plrual auf –leute: Geschäftsman – Geschäftsleute, Kaufmann – Kaufleute; Seemann – Seeleute.
f) Besonderheiten der Deklination im Plural (und im Singular) weisen die Fremdwörter auf:
Die Deklinationstypen im Singular und die im Plural sind folgendermaßen einander zuzuordnen.
Substantivvalenz
Neben dem Genus und der Deklination ist auch die spezifische Umgebung (Valenz) des Substantivs zu
lernen; bei „Gefügesubstantiven“ muss man auch noch das Funktionsverb dazulernen:
Die spezifische Umgebung der Substantive ist den Texten, in denen sie verwendet werden, sowie den
Wörterbüchern, die Beispiele enthalten, zu entnehmen. Die Begleiter des Substantivs sind:
das Artikelword
das Adjektiv
die Substnativphrase (im Genitiv); Genitivattribut
das Substantiv (Eigenname, Stoffname u.a.)
die Präpositionalphrase (=Präp.+Subst.+Phrase/Pron.)
Frage
Die Begleiter des Substantivs Machen seine Umgebung aus. Die spezifische Umgebung des Substantiv
heißt Valenz. Man muss ein Subst. mit seiner Valenz lernen (Erlaubnis zu, Entscheidung über +Akk). Das
Artikelwort und das Adjektiv sind keine spezifischen Begleiter des Substantivs, weil jedes Substantiv mit
mindestens einem Artikelwort und einem Adjektiv vorkommen kann. In der Regel kann jedes Substantiv
mit einem Genitivattribut (Substantivphrase im Genitiv) vorkommen. Formal ist das Genitivattribut kein
spezifischer Begleiter des Substantivs, aber semantisch ist er spezifisch, weil er verschiedene
Bedeutungen hat. Das Genitivattribut hat verschiedene Bedeutungen, z.B.:
das Haus meines Freundes – Mein Freund hat ein Haus. (Das Gen.-Attr. bezeichnet den Besitzer)
der Spaziergang meines Freundes – Mein Freund geht spazieren. (Das Gen.-Attr. bezeichnet den Täter)
die Festnahme des Diebes – Man nahm den Dieb fest. (Das Gen.-Attr. bezeichnet das Patiens)
Venn die Präp. meherer (meistens zwei) Kasus zulässt, dann entscheidet das Substnativ über den Kasus
der Subst.-Phrase in der Präp.-Phrase.
Das Substantiv kommt mit einem Artikelwort (und mit einem Adjektiv) vor. Diese Kombination aus
Wortformen heißt Substnativphrase. Das Artikelwort und das Adjektiv hängen vom Substantiv ab. Sie
übernehmen als Begleiter des Substantivs seine die grammatischen Kategorien: Genus, Kasus und
Numerus. Die gesamte Substnativphrase trägt diese Merkmale: Gen.Sg.Mas.: des neuen Gartens. Das
Genus der Substantivphrase hängt vom Substantiv selbst ab, das genuskonstant ist.
Sein Genus ist unveränderlich, es ist ein inhärentes Merkmal des Substantivs. Der Numerus der
Substantivphrase hängt vom Sprecher ab. Ausnahmen sind die Singularia tantum und die Pluralia
tantum: sie sind numeruskonstant (ihr Numerus ist unveränderlich). Der Kasus der Substantivphrase
hängt vom übergeordneten Element ab. Das ist ein Wort oder eine Wortform. Die Substantivphrase
hängt von diesem Wort oder dieser Wortform ab.
vom Verb,
vom Substantiv und
vom Adjektiv
Die Abhängigkeit der Substantivphrase verweist auf ihre syntaktische Funktion. Das ist die Rolle, die sie
in den sprachlichen Konstruktionen hat.
Abhängigkeit der Subst.-Phrase vom Verb
2. Indirekte Abhängigkeit der Subst.-Phrase vom Verb (die über eine Präposition erfolgt):
a. sprechen: Subjekt (Nom.), Präp.-Obj.: über +Akk.
gibt spricht
Subs.-Phrase
ihr Kind
Wenn die Substantivphrase vom Verb abhängt, ist sie ein Satzglied. Ein Satzglied ist ein Teil des Satzes,
der ersetzbar ist; wenn er aus mehreren Wörtern/Wortformen besteht, lässt er sich nur als Ganzes um
das finite Verb bewegen:
Zwischen Subjekt und finitem Verb besteht Kongruenz (formale Übereinstimmung) in Person und
Numerus. (Die Mutter/Sie kauft...: 3.P.Sg.; Die Bücher sind...: 3.P.Pl.)
Die meisten Verben haben ein Subjekt. Ausnah,en sind einige Verben:
die Witterungsverben: regnen, es; donnern, es; schneien, es; u.a. (Es donnert.)
andere Verben: geben, es +Akk. (In der Stadt gibt es einen Vergnügungspark.)
sein, (es) +Adj. (Mir ist es kalt.)
Das Pronomen es ist kein Satzglied und somit ist kein Subjekt, weil es nicht ersetzbar ist.
Indirekte Abhängigkeit
Wenn die Präp. mehrere (meistens zwei) Kasus zulässt, entscheidet das Verb über den Kasus der
Substantivphrase:
In den Funktionen 1.-5. hängt die Substantivphrase direkt vom Verb ab. In den folgenden Beispielen
hängt die Substantivphrase indirekt (über eine Präposition) vom Verb ab.
Die gesamte Präpositionalphrase (über ihr Kind; in den Urlaub) ist ein Satzglied. Die Substantivphrase ist
ein Attribut, weil sie nicht direkt vom Verb abhängt.
Die Substantivphrase als Satzglied oder Attribut zur Präp. macht die spezigische Umgebung des Verbs
aus. Die spezifische Umgebung eines Verbs (eines Wortes/einer Wortform) ist seine (ihre) Valenz. Die
Verben werden nach ihrer Valenz eingeteilt.
Der Kasus der Substantivphrase als Attribut zum Substantiv hängt vom Substantiv ab, und zwar:
1. direkt:
Frage: Gen.-Attr. (wessen)
Das ist die Frage meines Kollegen.
In der Regel kann jedes Substantiv eine Genitivattribut haben.
2. indirekt (über eine Präposition):
Krieg: Präp.-Attr.: um +Akk. (um wen/worum)
Die beiden Länder führten Krieg um Öl/um dieses Gebiet.
Frage Krieg
Subst.-Phr.Akk.
Öl
1. Gen.-Attr. (wessen)
die Reise meiner Kollegin; das Haus meiner Freundin; die Verhaftung des Diebes; der
Spaziergang der Kinder u.a.
2. Richt.-Attr. (woher, wohin)
die Fahrt/die Reise/der Flug nach Deutschland;
die Brücke über den Vardar,
der Zug von Gevgelija/nach Gevgelija.
3. Präp.-Attr. (Präp.+Pron.: über wen, auf wen u.a./ Präp.-Adv.: worüber, worauf u.a.)
Freude an +Dat. (beständig); Freude auf +Akk. (bevordstehend); Freude über +Akk. (vergangen,
kurzzeitig); Brief an +Akk.; Ärger über +Akk., wegen (Ärger über den Freund wegen seiner
Untreue)
Der Kasus der Substantivphrase als Attribut zum Adjektiv hängt vom Adjektiv ab, und zwar:
1. direkt:
a. sicher: Gen.-Attr. (wessen)
Es ist seines Sieges sicher.
Ebenso: bewusst, fähig, kundig, mächtig, wert u.a.
2. indirekt (über eine Präposition):
a. stolz: Präp.-Attr.: auf +Akk. (auf wen/worauf)
Der Mann war stolz auf seinen Sohn.
sicher<Gen> stolz
Subst.-Phr.Gen. Präp.<Akk>
seines Sieges auf
Subst.Phr.Akk.
seinen Sohn
Artikelwort (Determinativ)
Das Artikelwort ist ein vorangestellter Begleiter des Substantivs (ein Haus, das Haus, dieses Haus).
Zwischen dem Artikelwort und dem Substantiv kann ein Adjektiv stehen (ein schönes/neues Haus). Das
Artikelwort und das Subjektiv stimmen mit dem Substantiv in Genus, Kasus und Numerus überein. Das
Substantiv bestimmt die Werte für Genus, Kasus und Numerus des Artikelwortes und des Adjektives.
Das Artikelwort steuert die Adjektivflexion (es bestimmt die Flexeme des Adjektivs):
Daraus geht Folgendes hervor: Das Artikelwort „entscheidet“ nicht über die Werte für Genus, Kasus und
Numerus des Adjektivs und des Substantivs, aber es bestimmt die Adjektivflexeme für die Genus-, die
Kasus- und die Numeruswerte, die das Substantiv „vorgegeben“ hat. Das Artikelwort trägt bestimmte
Flexeme, auch wenn kein Artikelwort realisiert ist:
Der Nullartikel ist and er Oberfläche werder hörbar nicht sichbar, aber er hinterlässt seine Spuren am
Adjektiv (dem guten Wein, gutem Wein). Die Einführung des Nullartikels ist eine Entscheidung des
Grammatikers, mit der er die Adjektivdeklination übersichtlicher erklären kann. Das Artikelwort
verwandelt das Subst. in eine Subst.-Phrase. Das Subst. und das Artikelwort bilden die Subst.-Phrase.
Wenn man den Nullartikel postuliert, dann besteht jede Subst.-Phrase mindestens aus einem Subst. und
einem Artikelwort.
Das Substantiv benennt Größen. Es steht im Wörterbuch, wo sein Sinn (siene Bedeutung) beschreiben
ist. Der Sin (die Bedeutung) unterscheidet jedes Subst. von allen anderen sprachlichen Einheiten. Im
Unterschied zum Subst. hat die Subst.-Phrase Referenz: sie verweist auf eine bestimmte (Menge von)
Größe(n) in der Wirklichkeit. Das Artikelwort bringt die refernzielle Bedeutung in die Subst.-Phrase ein.
Die Subst.-Phrase wird (in gesprochenen und geschriebenen) Texten verwendet. Besispiel: Das
Substnativ Buch benennt eine Größe einer bestimmten Art (im Unterscheid zu Fenster, Stuhl usw.). Die
Subst.-Phrase dieses Buch bezeichneit eine konkrete Größe in der Wirklichkeit (ein genau bestimmtes
Buch).
Zu den Artikelwörtern gehören:
1. der bestimmte Artikel (der), der unbestimmte Artikel (ein) und der Nullartikel;
2. die demonstrativen Artikelwörter: dieser, jener, derjenige, derselbe, solcher, ein solcher, solch
ein;
3. die possessiven Artikelwörter: mein, dein, sein, unser, euer, dessen, deren, wessen;
4. die interrogativen Artikelwörter: was für ein, welcher, welch ein;
5. die indefiniten Artikelwörter: aller, beide, jeder, jedweder, mancher, einiger, mehrere, irgendein,
irgendwelcher, kein, irgendein.
Die Artikelwörter werden nach Genus (im Sing.), Numerus und Kasus dekliniert.
Anm.: der mazedonische bestimmte Artikel ist ein gebundenes Morphem und wird Artikelmorphem
genannt (-от, -та, -то, -те; -ов, -ва, -во, ве; -он, -на, -но, -не). Er schließt Raum- und Zeitbezüge in
die Referenz ein.
Anm.: Im Mazedonischen hat der unbestimmte Artikel die Pluralform едни. Der deutsche unbestimmte
Artikel hat nur in einigen süddeutschen Dialekten eine Pluralform. Zur Deklination der restlichen
Artikelwörter s. Helbig/Buscha 2001:324.
Im Folgenden werden die Bedeutung (Semantik) und die Verwendung der Artikelwörter behandelt.
Wenn vor der Artikelform dem die Präposition in oder an steht, werden die beiden Wörter zu im, am
zusammengeszogen: am Mittelmeer, am Bodensee, im Elsass.
Anm.: die mesiten Eigennamen kommen mit dem Nullartikel vor. Wenn sie mit einem Adjektiv
attributiert werden, bekommen sie den bestimmten Artikel im Neutrum:
Anm.: bei Bezeichnungen für anerkannte Berufe und soziale Klassen, die ohne Attribut vorkommen,
steht der Nullartikel. Hier liegt keine Identität vor, sondern Inklusion.
Herr Schulz ist Lehrer.
iii. andere syntaktische Funktionen
Das Auto, das er gekauft hat, kostete 30.000 Euro.
Anm.: das vorangestellte Genitivattribut (der sächsische Genitiv) lässt nur den Nullartikel zu. Er trägt
inhärent das Merkmal ,bestimmt´:
Martins Auto kostete 30.000 Euro. (,Das Auto Martins […]´.)
Anm.: Der bestimmte Artikel kommutiert mit dem Nullartikel im Pl. und mit dem unbest. Art. im Sing.
e. Sonstige Verwendungsweisen
i. distributiver Gebrauch von Maßbezeichnungen
Der Fahrer fährt 60 Kilometer der Stunde.
Die Kartoffeln kosten 1 (einen) Euro das Kilo.
ii. Funktionsverbgefüge
sich im Aufbau befinden (,aufgebaut werden´); die Fähigkeit besitzen zu (,fähig
sein´); den Mut besitzen zu (,mutig sein´); zum Abschluss bringen (,abschließen´);
Das Subjekt bezeichnet die Untermenge. Hier liegt Inklusion vor. So wird im ersten Beispiel der Löwe in
die Menge der Raubtiere inkludiert. Der unbestimmte Artikel steht bei nicht akzeptierten, nicht
anerkannten sozialen Klassen:
Es ist ein Dieb. Sie ist ein Aufschneider.
Aber: Er ist Lherer/Arzt. (s.o. Artikewort Pkt. I.c.ii)
Anm. Vgl. die Substantive nach als außerhalb in III.c.ii genannten Gruppen:
Ich sage dir das als (ein) Freund.
Vgl. den Unterschied bei Substantiven, die Berufe und nicht anerkannte soziale Gruppen bezeichnen:
Er ist Schauspieler. (,Er ist Schauspieler von Beruf.´)
Er ist ein Schauspieler. (,Er verhält sich wie ein Schauspieler.´)
iii. Abtrakta
Haben Sie Lust auf einen Spaziergang?
Sie braucht Erfahrung, um Erfolg zu haben.
d. In bestimmten syntaktischen Umgebungen
i. in bestimmten syntaktischen Umgebungen
1. im Funktionsverbgefüge
Anerkennung finden (,anerkannt werden´)
Anwendung finden (,angewendet werden´);
sich Mühe geben (,sich bemühen´);
in Druck gehen (.gedruckt werden´)
ii. Im qualitativen Attribut. Das ist eine Präpositionalphrase, die dem Subst.
nachgestellt ist und manchmal durch ein Adjektiv ersetzbar ist (dieses Attr. ist
durch was für ein erfragbar):
eine Frau von großer Intelligenz (,eine sehr intelligente Frau´);
eine Frage von großer Bedeutung (,eine sehr bedeutsame Frage´)
eine Fahrkarte erster Klasse
iii. im modifizierenden Satzglied. Das ist eine Präpositionalphrase, die oft durch ein
Adverb ersetzbar ist (erfragbar durch wie):
Sie hörte mit großer Aufmerksamkeit zu. (Sie hörte aufmerksam zu.)
Sie erledigte die Arbeit mit großer Sorgfalt. (Sie erledigte die Arbeit sehr
sorgfältig.)
Er reagierte auf das Ergebnis mit Erleichterung. (Er reagierte auf das Ergebnis
erleichert)
iv. Aufzählungen
1. der Nullartikel steht in festen Wendungen:
Ebbe und Flut; Haus und Hof; Land und Leute; Geld oder Leben; Satz für
Satz; Seite um Seite; weder Mensch noch Tier; weder Fisch noch Fleisch
u.a.
2. er steht bei Aufzählungen, wenn bei Einzelnennung der best. Art. steht:
I. obligatorisch,
II. fakultativ oder
III. ungrammatisch (inkorrekt) sein.
I. obligatorische Zusasammenziehung
a. in festen Wendung und Funktionsverbgefügen
am Leben bleiben; aufs Land fahren; zur Diskussion stellen, im Begriff sein, etwas zu tun;
zur Aufführung bringen
b. bei substnativierten Infinitiven
beim Essen sitzen; am Essen sein; Eis zum Mitnehmen
c. im Superlativ, das nur adverbial und prädikativ verwendet werden kann:
Sie rennt von allen Schüllerinnen und Schülern am schnellsten.
Im Mathematik ist sie gut, in Biologie ist sie besser, in Deutsch ist sie am besten.
d. In Eigennamen
Frankfurt am Main; Restaurant „Zum Italiener“ (s. Eigennamen unter: Substantiv)
e. bei Ordinalzahlen als Satzgliedern
fürs Erste, zum zweiten Mal
II. fakultative Zusammenziehung in derselben Umgebung, jedoch mit Bedeutungsunterschieden.
Die Zusammenziehung erfolgt, wenn der best. Art. nicht betont ist. Im anderen Fall hat der
Artikel eine inweisende Bedeutung (,dieser´):
Wir treffen und am Eingang des Bahnhofs.
Wir treffen uns an dem (=diesem) Eingang des Bahnhofs.
III. die Zusammenziehung ist inkorrekt
a. wenn der best. Art. betont ist:
Gerade an dem (diesem) Montag war ich nicht zu Hause (,obwohl ich montags immer zu
Hause bin).
b. wenn es vor einem Bezugssubstantiv steht, auf das ein Relativsatz folgt (kommutiert mit
derjenige)
Ich habe schon viel in dem (=demjenigen) Buch gelesen, das du mir zum Geburtstag
geschenkt hast.
1. derjenige steht vor dem Bezugssubstantiv, auf das ein Relativsatz folgt:
Wir haben denjenigen Tisch gekauft, den du uns empfohlen hast.
2. dieser verweist auf Naheliegendes:
Gefällt dir dieses Kind?
3. jener verweist auf Entferntes; es wird meistens mit dieser kontrastiert:
Dieses Kleid gefällt mir nicht, jenes ist wunderschön.
4. welcher fragt nach einem Element aus einer vorgegebenen Menge:
In welcher Stadt studiert er?
welch (ein) steht in Ausrufen: Welch ein schöner Tag ist heute!
5. jeder (nur im Sing.) bezeichnet jedes Exemplar einer Menge:
Jedes Buch in diesem Geschäft kostet 10 Euro.
jedweder ist die Verstärkung von jeder und wird in der Literatur verwendet.
6. mancher bezeichnet eine beachtliche Teilmenge:
manches böse Wort (Duden 2001)
manche ältere (älteren) Bücher
7. aller bezeichnet die Gesamheit einer Menge:
mit allem Respekt; mit allen Freunden
8. einiger (meistens im Pl.) bezeichnet eine begrenzte Menge/Anzahl:
mit einiger Sicherheit; einige erfolgreiche Fachleute
9. etlicher (meistens im Pl.) hat eine ähnliche Bedeutung wie einiger:
mit etlicher Mühe; etwliche erfolgreiche Fachleute
10. mehrere (nur im Pl.) hat eine ähnliche Bedeutung wie einige:
mehrere wichtige Teile zusammenfügen
11. irgendwelcher bezeichnet eine unbestimmte Menge, auch Zustände, vor allem wenn man an
etwas zweifelt:
Hat er irgendwelche Erfahrung?
12. derselbe drückt die Identität zweier Größen aus (es handelt sich um ein Exemplar):
Sie trägt immer denselben Wintermantel
13. mein, dein, sein, ihr, unser, euer drücken ein Zugehörigkeitsverhältnis aus:
Dein Vorschlag wurde nicht angenommen.
14. dessen/deren (unveränderlich) haben eine possessive Bedeutung und beziehen sich auf die
unmittelbar vorher erwähnte Größe; im Unterschied dazu können mein, dein, ... auf mehrere
vorher erwähnte Größen verweisen:
Peter ging mit Martin in sein Büro.
Peter ging mit Martin in dessen Büro.
wessen fragt nach dem Besitzer:
Wessen Haus ist das?
15. kein verneint Substantive, die nicht verneinter Form den unbestimmten Artikel oder den
Nullartikel haben:
Das ist kein Tiger. Sie ist keine Deutschlehrerin.
Aber: Sie ist nicht die Deutschlehrerin, die ich kenne.
16. irgendein (im Pl. steht irgendwelche) bezeichnet ein unbestimmtes Element einer Menge (die
Unbestimmtheit ist stärker als beim unbest. Art.):
auf irgendeine Weise
17. solcher verweist auf Eigenschaften einer im Kontext erwähnten Größe:
Solcher Wein darf nicht verkauft werden.
ein solcher hat dieselbe Bedeutung wie solcher:
Ich möchte einen solchen Freund haben.
solch ein wird ein wie ein solcher verwendet, jedoch mit stärkerer emotiver Komponente:
Adjektiv
Nach dem Dinstributionskriterium von Helbig/Buscha (2001:19, 280) sind Adjektive Wörter, die in diesen
Substitionsrahmen eingesetzt werden können. Das ist der attributive Gebrauch.
Der grundlegende Unterschied zwischen Adjektiv und Substantiv liegt im Genus: das Adjektiv ist
genusvariabel, , das Substantiv ist genuskonstant:
Sessel (Mask.); Zeit (Fem.); Geheimnis (Neutr.)
ein neuer Sessel; eine schöne Zeit; ein militärisches Geheimnis;
Adjektive sind in der Regel nach Genus, Kasus und Numerus deklinierbar. Für das Adjektiv gibt es einen
zweiten Substitutionsrahmen. Das ist der prädikative Gebrauch:
Adjektive sind Wörter, die in einen der beiden Substitutionsrahmen oder in beide eingesetzt werden
können:
der neue Wagen; Der Wagen ist neu.
die Hamburger Zeitschriften; Die Zeitschriften sind Hamburger.
der pleite Mann; Der Mann ist pleite.
Anm.: Helbig/Buscha (2001: 286 ff.) rechnen die unflektierbaren Wörter, die nur prädikativ verwendet
werden können (quitt, pleite, ...), ebenfalls zu den Adjektiven, obwohl die attributive Verwendung und
die Genusvariabilität die wichtigsten Merkmale der Adjektive sind (s.o.).
Das Adjektiv wird grundsätzlich nach Genus (im Sing.), Kasus und Numerus dekliniert:
der Preis eines neuen Sessels (Gen.Mask.Sing.)
der Preis neuer Sessel (Gen.Pl.)
Preisgabe eines militärischen Geheimnisses (Gen.Neutr.Sing.)
sich in den neuen Sessel setzen (Akk.Mask.Sing.)
ein kleines Bild (Nom./Akk.Neutr.Sing.)
Das Adjektiv bezieht sich auf ein Substantiv (oder auf ein Pronomen) im Satz. Die Adjektive haben
grundsätzlich zwei Verwendungsweisen:
1. attributive Verwendung: das Adjektiv steht zwischen Artikelwort (Determinativ) und Substantiv
(oder nach dem Substantiv) und es wird dekliniert: es richtet sich dabei in Genus, Kasus und
Numerus nach dem Substantiv.
Der Autor hat einen neuen Roman geschrieben. (Akk.Mask.Sing.)
Im Folgenden beschränkt sich die Darstellung auf die ersten zwei Verwendungsweisen (die attributive
und prädikative Verwendung) des Adjektivs.
4. prädikatives Attribut: das ist ein unflektiertes Adjektiv, das nicht neben dem Substantiv stehen
muss und eine vorübergehende Eigenschaft ausdrückt, die zu dem Zeitpunkt zutrifft, den das
Verb ausdrückt. Oft handelt es sich um eine neue Information im Satz (Teil des Rhemas):
Das Kind kam gesund nach Hause.
Vgl. die attributive Verwendung, bei der die Eigenschaft über einen längeren Zeitraum gilt:
Die Wörter, die als Worteinheiten mit den Adjektiven übereinstimmen, aber sich auf das Verb im Satz
beziehen, werden bei Helbig/Buscha (2001: 280) Adjektivadverbien genannt und zu den Adverbien
gerechnet:
Der Mann spricht schnell.
Vgl. das formal und semantisch übereinstimmende Adjektiv:
Er hat ein schnelles Auto gekauft. (attr.Verw.)
Das Auto ist schnell. (präd.Verw.)
einteilen:
I. Bedeutung:
a. qualitative Adjektive: sie nennen Eigenschaften, Beschaffenheiten uws.: alt, jung, neu,
hoch, niedrig, schon, ... sowie die Zusammensetzung einer Größe:
eisern, hölzern, metallen, ...
b. quantitative Adjektive: sie nennen Menge oder Anzahl: Kardinalzahlen (ein-, zwei-, ...),
viel, wenig
c. situative (referentielle) Adjektive: sie nennen räumliche oder zeitliche Lage oder
Abfolge: Ordinalzahlen (der/die/das erste, zweite, ...), hiesig, dortig, obig, heutig,
gestrig, baldig;
d. klassifikative Adjektive (Bezugsadjektive): sie geben die Zugehörigkeit zu einer Klasse an:
ärztlich, medizinisch, institutionell, schulisch;
e. Herkunftsadjektive: sie nennen die Herkunft: mazedonisch, deutsch, österreichisch,
serbisch, Münschener, Hamburger.
II. Flektierbarkeit:
a. ein großer Teil der Adjektive ist nach Genus, Kasus und Numerus deklinierbar (gut,
schnell, schwanger, tot usw.). Eine Unterermenge der deklinierbaren Adjektive ist
komparierbar (gut, schnell usw.). D.h., es gibt deklinierbare Adjektive, die nicht
komparierbar sind (schwanger, tot, staatlich, sädtisch usw.)
b. nicht flektierbare Adjektive (sie können weder dekliniert noch kompariert werden):
Adjektive
Komparierbare
Adjektive
III. Verwendbarkeit
a. es gibt Adjektive, die sowohl attributiv als auch prädikativ verwendet werden können.
Das sind vor allem die qualitativen Adjektive (jedoch nicht diejenigen, die eine
Zusammensetzung ausdrücken: metallen, ...): billig, fest, gesund, klein, langsam, schön,
schnell, stark, weiß, ...;
Das ist ein billiges Haus. Dieses Haus ist billig.
b. einige Adjektive können nur attributiv verwendet werden (vor allem qualitative Adj., die
Zusammensetzung bezeichnen, quantitative, sitautive und klassifikative Adj. sowie
Herkunftsadjektive):
eine metallene Eingangstür, die hiesigen Zeitschriften, die vier finanziellen Probleme,
eine ärztliche Behandlung, die Mannheimer Fußballer.
c. einige Adjektive können nur prädikativ verwendet werden; sie sind weder deklinierbar
noch komparierbar: fit, pleite, perplex, leid, egal, quitt,...
Wir sind das Warten leid.
Es ist pleite.
Das ist mir egal.
Anm.: Diese Wörter haben nichts Gemeinsames mit den Adjektiven der ersten beiden
Subklassen.
Attributive Verwendung: Adjektivdeklination. Das Adjektiv kann man wie das Artikelwort nach den drei
Genera (Mask., Fem., Neutr.) im Sing., den zwei Numeri (Sing., Pl.) und den vierd Kasus (Nom., Gen.,
Dat., Akk.) deklinieren. In diesen Kategorien richten sich Artikelwort und Adjektiv nach dem Substantiv.
Substantiv, Artikelwort und Adjektiv stimmen in diesen Kategorien überein. Das heißt, dass sie nur
dieselben Werte für Genus, Kasus und Numerus aufweisen.
Das ist ein neues Auto.
Alle drei Wortformen stehen im Nom.Sing.Neutr. Artikelwort und Adjektiv kongruieren miteinander
und mit dem Substantiv in Genus, Kasus und Numerus. Kongruenz ist die formale Übereinstimmung in
grammatischen Kategorien. Aber, das Adjektiv kann für dieselben Werten verschiedene Flexeme tragen:
Der Deklinationstyp des Adjektivs hängt vom Artikelwort ab. Das Artikelwort steuert die
Adjektivdeklination. Artikelwort und Adjektiv kongruieren im Deklinationstyp. Das Artikelwort weist
dem Adjektiv bestimmte Endungen zu. Die Substantivdeklination hängt hingegen nicht vom Artikelwort
ab:
die guten Freunde/Menschen;
gute Freunde/Menschen;
Das Substantiv hat Einfuss auf die Werte für Genus, Kasus und Numerus, aber es hat keinen Einfluss auf
die Adjektivdeklination.
des guten Freundes/Menschen;
die guten Freunde/Menschen.
2. die Signalendung (starke Endung) muss vorkommen, jedoch nur einmal (Monoflexion):
entweder am Artikelwort oder am Adjektiv:
ein fröhliches Kind
das fröhliche Kind
3. wenn das Artikelwort die Signalendung (starke Endung) trägt, endet das Adjektiv auf –e, oder
auf –en. Diese Endungen heißen Adjektivalendungen (schwache Endungen:
Nom.Mask./Neutr.Sing.: des großen Wagens/Problems
4. wenn das Artikelwort nicht die Signalendung trägt, hat es keine Endung:
Nom./Akk.Sing.Neutr. ein großes Problem
Mask.Sing. Fem.Sin.
N. der beste Schüler die beste Lösung
G. des besten Schülers der besten Lösung
D. dem besten Schüler der besten Lösung
A. den besten Schüler die beste Lösung
Anm.: die Signalendungen sind mit fetten Buchstaben gekennzeichnet; die Adjektivalendungen sind
unterstrichen.
Beim Determinativ solcher ist der Dat.Sing.Mask. eine Ausnahme, weil zwei Deklinationstypen (nach
best.Art. und bei Nullart.) möglich sind.
solche gute Wein (Nom.Sing.)
mit solchem guten/gutem Wein (Dat.Sing.Mask.)
Die beiden Deklinationstypen sind auch im Pl. möglich. Im Gen.Pl. überwiegt die Deklination bei
Nullartikel:
solche guten Weine (Nom./Akk.Pl.)
solche gute Weine (Nom./Akk.Pl.)
solcher guter Weine (Gen.Pl.)
Anm.: die Signalendungen sind mit fetten Buchstaben gekennzeichnet; die Adjektivalendungen sind
unterstrichen.
nur im Sing.: die possessiven Artikelwörter (mein, dein, ...) und kein;
nur im Sing.: irgendein, manch ein, solch ein, welch ein:
mein guter Freund (Nom.Mask.Sing.)
kein neues Problem (Nom./Akk.Neutr.Sing.)
irgendein böser Mensch (Nom.Mask.Sing.)
Adjektivdeklination bei Nullartikel (starke Adjektivdeklination):
Mask.Sing. Fem.Sing.
N. brauner Zucker frische Milch
G. braunen Zuckers frischer Milch
D. braunem Zucker frischer Milch
A. braunen Zucker frische Milch
Anm.: die Signalendungen sind mit fetten Buchstaben gekennzeichnet; die Adjektivalendungen sind
unterstrichen.
Neutr.Sing. Plural
N. feines Salz braune Zuckersorten/feine Salzorten/frische Milchsorten
G. feinen Salz brauner Zuckersorten/feiner Salzorten/frischer Milchsorten
D. feinem Salz braunen Zuckersorten/feinen Salzorten/frischen Milchsorten
A. feines Salz braune Zuckersorten/feine Salzsorten/frische Milchsorten
Der Mask./Neutr.Gen.Sing. des Adjektivs bei Nullartikel ist eine Ausnahme von der Regel, dass die
Signalendung einmal vorkommen muss, und zwar entweder am Artikelwort oder am Adjektiv. Bei
Nullartikel trägt das Adjektiv nicht die Signalendung. Weitere Artikelwörter, die diesen Deklinationstyp
steuern, sind:
dessen, deren, wessen (nicht flektierbar)
manch, solch, welch (in unflektierter Form)
einige, etliche, mehrere (nur im Pl.; in einigen Kasus wie nach bestimmtem Artikel)
Anm.: viel und wenig sind Adjektive. Ein Adjektiv kann dem anderen keine Endungen zuweisen.
viele neue interessante Bücher
Wenn mehrere Adjektive nebeneinander stehen, werden sie parallel dekliniert. Die Deklination jedes
Adjektivs hängt vom Artikelwort ab. Lautliche Veränderungen bei der Adjektivdeklination:
Mit der Adjektivkomparation werden Gradunterschiede, d.h. verschiedene Stufen der Intensität einer
Eigenschaft ausgedrückt. Nicht alle Merkmale und somit nicht alle Adjektive sind komparierbar (hiesig,
gestrig, Berliner, staatlich usw. sind nicht komparierbar).
der Positiv,
der Komparativ und
der Superlativ
Die übliche Meinung, der Komparativ drücke einen höheren Intensitätsgrad der Eigenschaft als der
Positiv, trifft nicht immer zu.
Vgl. Eine alte Frau hat mich gestern besucht; und
Eine ältere Frau hat mich gestern besucht;
Die ältere Frau ist jünger als die alte.
Die Komparationsformen werden im attributiven Gebrauch wie die meisten Adjektive dekliniert (z.B.
Gen.Sing.Neutr.):
das schöne Haus die Lage des schönen Hauses
das schönere Haus die Lage des schöneren Hauses
das schönste Haus die Lage des schönsten Hauses
Der Positiv hat kein Komparationsmorphem. Er ist die unmarkierte Form. Der Komparativ wird durch
Anhängen der Endung –er an den Positiv gebildet. Umlautfähige Vokale werden teilweise umgelautet:
arm, ärmer; schnell, schneller; krank, kränker; hoch, höher; dumm, dümmer; schmal, schmäler/schmaler.
Bei der Bildung des Komparativs treten dieselben lautlichen Veränderungen wie bei der Deklination:
Der Superlativ wird durch Anfügen der Endung –(e)st an den Positiv gebildet. Umlautfähige Vokale
werden teilweise umgelautet:
Folgende Adjektive werden im Komp. und im Superl. umgelautet: arg, arm, alt, dumm, fromm, grob,
groß, hart, hoch, jung, kalt, klug, krank, kurz, lang, nah, scharf, schwach, schwarz, stark, warm. Bei
folgenden Adjektiven ist der Umlaut fakultatit: blass, glatt, gesund (selten ohne Umlaut), karg, krumm,
nass, rot, schmal. Die restliche Adjektive mit umlautfähigem Vokal werden nicht umgelautet.
Die Adjektive gut und viel bilden ihre Komparationsformen mit anderen Wortstämmen
(Suppletivformen):
gut, besser, der beste/am besten
viel, mehr, der meiste
Die relative Komparation umfasst potenziell die gesamte Werteskala. Der Intensitätsgrad der
Eigenschaft wird gestelegt durch
Bei der absoluten Komparation wird ein fixer Grad oder ein fixer Intensitätsbereich ohne direkten
Vergleich mit anderen Größen ausgedrückt:
Sie hat mit einem alten Mann gesprochen.
Sie hat mit einem älteren Mann gesprochen.
Sie ist alt.
Relative Komparation. Der Relative Positiv drückt den Zusammenfall zweier Werte aus. Er bezeichnet
einen Grad der Eigenschaft, der durch
Die Negation bedeutet, dass die beschriebene Größe einen niedrigeren Grad der Eigenschaft als die
Vergleichsgröße besitzt:
Sie ist nicht so alt wie er.
Der relative Komparativ drückt beim Vergleich zweier Größen oder Mengen einen höheren Grad der
Eigenschaft. Der Unterschied kann quantitativ präzisiert werden. Die Vergleichsgröße muss nicht immer
explizit ausgedrückt werden, aber sie ist immer mitgedacht. Der rel.Komp. wirt attr. und präd.
verwendet:
ein älterer Mann als meine Schwester
Mit dem relativen Komparativ kann man eine kontinuierliche Steigerung ausdrücken:
Sie wird immer besser. Sie wird schneller und schneller. Sie wird zunehmend rücksichtsloser.
Der relative Superlativ bezeichnet den höchsten Grad innerhalb einer Menge, die aus mindestens drei
Größen/Untermengen besteht, oder innerhalb eines zeitlichen oder eines räumlichen Ausschnitts. Der
Unterschied in der Intensität kann quantitativ bestimmt werden.
Die schnellste Läuferin in der Klasse ist Maria.
Sie ist (mit Abstand) die schnellste von allen.
Er ist der beste Schüler in diesem Dorf.
Der relative Superlativ kommt mit dem bestimmten Artikel oder mit der am-Phrase vor. Der
rel.Superlativ mit dem best.Art. kann attr. und präd. verwendet werden:
attr.: Peter ist der beste Mathematiker in seiner Klasse Peter kennt den besten Mathematiker in der
Klasse.
präd.: In Mathematik ist er in seiner Klasse der beste. (Vergleich der Eigenschaft innerhalb einer
Menge)
Der relative Superlativ mit der am-Phrase kann nur präd. verwendet werden. Er wird verwendet, wenn
ein Vergleich (der Grade) von Eigenschaften derselben Größe vorliegt:
In Mathematik ist er gut, in Chemie ist er besser, in Biologie ist er am besten.
Anm.: der Superlativ mit der am-Phrase wird auch von Adjektivadverbien gebildet. Dieser Superlativ
bezieht sich auf das Vollverb (nicht auf ein Kopulaverb) und ist eine modifikative Bestimmung im Satz:
Er löst die Aufgaben am schnellsten.
Absolute Komparation.
Der absolute Positiv drückt einen hohen Grad des Merkmals aus. Sein Wert hängt von der
soziokulturellen Umgebung ab. Er wird attr. und präd. verwendet:
eine ehrliche Frau
Er ist (sehr) ehrlich.
Er ist (ziemlich) alt.
Du bist bescheiden.
Der absolute Komparativ, der von wenigen Adjektiven gebildet (alt, jung, neu, groß, klein) drückt einen
geringeren Grad des Merkmals als der absolute Positiv aus. Er wird vor allem attr. verwendet und dient
zur vorisichtigen Charakterisierung:
Ein älterer Mann wartet auf Sie.
Der absolute Superlativ bezeichnet einen außerordnetlich hohen Grad der Eigenschaft. Er kommt mit
dem best.Art. oder mit dem Nullartikel vor und wird in festen Wendungen verwendet. Bei
Helbig/Buscha (2001:278) heißt er Ellativ. Er kann durch aller- verstärkt werden:
mit bestem Dank/mit dem besten Dank
beste Grüße
mit den allerherzlichten Grüßen
in höchster Eile
Das Adjektiv kann mit eingenen Begleitelementen vorkommen. Es bildet zusammen mit seinen
Begleitelementen die Adjektivalphrase:
eine 20 Jahre alte Frau
Das Adjektiv alt wird von der Substantivphrase 20 Jahre begleitet. Die Substantivphrase 20 Jahre hängt
vom Adjektiv alt ab. Wenn amn das Adjektiv alt auslassen würde, müsste auch die Substantivphrase
entfellen (eine 20 Jahre Frau).
Die Begleitelemente des Adjektivs sind Substantivphrasen und Pronomina. Sie hängen direkt oder über
eine Präposition vom Adjektiv ab:
Sie ist ihrem Freund/ihm dankbar/böse.
Sie ist sehr stolz auf ihren Sohn/auf ihn.
Auch Adverbien inkl. Präpositionaladverbien und andere (nicht flektierbare) Wortklassen (Partikeln)
können vom Adjektiv abhängen:
Er war dort anwesend.
Sie ist sehr stolz darauf.
Ebenso: unflektierte Adjektive: schrecklich nett
dankbar stolz
Subst.-Phrase im Akk.
ihren Sohn
Es folgt eine Übersicht über die Valenz (spezifische Umgebung) der Adjektive, inkl. der Partizipien I und II
(die Übersicht schließt auch Beispiele für das Zustandsreflexiv und das Passiv ein):
1. Akkusativ: alt, breit, dick, groß, hoch, müde, schwer, stark, tief, weit, wert, gewohnt u.a., leid, los
Er ist den Lärm gewohnt; eine den Lärm gewohnte Mutter; Diese Stadt ist eine Reise wert.
2. Dativ: bekannt, böse, dankbar, ergeben, gemeinsam, treu, willkommen u.a.; egal, feind
eine ihm treu/blind ergebene Freundin; Das ist uns egal.
3. Genitiv: sich (Dat.) bewusst, gewiss, kundig, ledig, mächtig, müde, (sich) (Dat.) sicher, verdächtig,
wert, würdig u.a.
Du bist dir des Problems nicht bewusst.
Sie ist des Weges/des Landes kundig.
Wir sind der deutschen Sprache mächtig.
Das ist der Mühe nicht wert. Das ist nicht der Rede wert.
4. Präpositionalphrase:
- an +Akk.: gebunden, gewöhnt
- an +Dat.: arm, reich, schuld, unerschöpflich
Sie ist an den Lärm gewöhnt.
Das Germanische ist arm an Tempora.
- auf +Akk.: angewiesen, aufmerksam, beschränkt, neidisch, stolz, wütend, zornig
Er ist neidisch auf seinen Freund.
Sie ist zornig auf ihn.
- aus +Dat.: ersichtlich
- bei +Dat.: beliebt, verhasst
- für +Akk.: angenehm, aufgeschlossen, charakteristisch, günstig, geeignet, notwendig,
verständlich
- gegen +Akk.: empfindlich, gefühllos, immun, machtlos
- gegenüber +Dat.: aufgeschlossen, kritisch
- in +Dat.: einig
Ich bin mit ihr in dieser Frage einig.
- mit +Dat.: bekannt, einverstanden, fertig, identisch, kombinierbar, unvereinbar, verheiratet,
verwandt, zufrieden
- nach +Dat.: durstig, hungrig
- über +Akk.: erfreut, erstaunt, froh, glücklich, traurig
- um +Akk.: besorgt, verlegen
- von +Dat.: abhängig, besessen, frei, müde, entfernt
- zu +Dat.: bereichtigt, entschlossen, grob, streng, höglich, ehrlich
5. Lokalbestimmung: wohnhaft, anwesend, befindlich, bekannt, erfahren, heimisch, tätig,
unbekannt
Er ist in dieser Stadt sehr bekannt.
Sie ist seit ihrer Geburt in Skopje wohnhaft.
6. Richtungsbestimmung: gebürtig, stammend, kommend, rufend
dieser aus Skopje stammende Händler
7. Graduierende Bestimmung (Mengen- und Maßbestimmung) in der Komparation
a. zum relativen Positiv gehören einige Adjektive, die den Akk. fordern (alt, breit, lang usw.
aus Pkt.1)
ein zwei Jahre alter Wagen
b. zum absoluten Positiv
ein sehr/ziemlich alter Wagen
c. zum relativen Komparativ
um + Akk.
Er ist um zwei Jahre jünger.
d. zum relativen Superlativ
bei Weitem, mit Abstand
Sie ist mit Abstand die beste Schülerin in der Klasse.
8. Vergleichende Bestimmung, welche die Verleichsgröße(n) oder die Auswahlmenge ausdrückt
a. zum relativen Positiv
mein genauso alter Wagen wie deiner
eine Auswahl mit möglichst klaren Kriterien treffen
mit möglichst wenigen Hypothesen arbeiten
Anm.: genauso ist ein Verweiselement
b. zum relativen Komparativ
als +Subst.-Phrase
ein schöneres Haus als deines
mein um zwei Jahre jüngerer Bruder als deiner
Seine Arbeit ist viel besser, als wir angenommen hatten.
c. zum relativen Superlativ
Das ist der billigste Wagen von allen.
Er ist der schnellste Läufer in der Mannschaft.
a) in einigen Fällen kann kein Superlativ hinzufügt werden (weil er die Bedeutung des Adjektivs
einschänken wprde),
b) in anderen Fällen wird das Substantiv ausgelassen, das einen Menschen benennt:
Sie hat Angst von dem Ungewissen.
Das Schicksal der Arbeitslosen bleibt ungewiss.
Der Alte trat herein.
Ich kenne die Alte nicht.
Kardinalzahlen
Rechtarten:
Die Deklination des Zahladjektivs ein- bei Nullartikel stimmt völlig mit der des unbestimmten Artikels
überein. Gegenüber dem unbestimmten Artikel ist das Zahladjektiv in der gesprochenen Sprache betont.
Sie hat ein Haus gekauft. (unbest.Art.)
Sie hat ein Haus gekauft. (Zahladjektiv)
Das Zahladj. ein- kann mit dem best.Art. vorkommen; es wird wie die übrigen Adjektive flektiert:
Das ein Haus hat sie verkauft, das andere musste sie vermieten. (Zahladjektiv)
Beim Rechnen mit Zahlen ist nur die Form eins üblich. Das Zahlwort ein- hat keine Pluralform. Den Plural
können die Derterminative einige, etliche usw. ausdrücken. Die Zahlwörter zwei und drei haben
Genitivformen beim Gebrauch mit dem Nullartikel:
die Fahrt zweier/dreier Kollegen nach Belgrad
Aber: die Fahrt der zwei/drei Kollegen nach Belgrad
Jahreszahlen
bei 1100-1999 werden statt des Tausenders die Hunderter verwendet:
1945 neunzehnhundertfünfundvierzig
Die Jahreszahl wird entweder allein oder in Verbindung mit im Jahr(e) verwendet;
Goethe wurde 1749/ im Jahr(e) 1749 geboren
Die Jahreszahlen im ersten Jahrhundert nach dem Jahre 0 erhalten öfter den Zusatz:
n.Chr.G. - nach Christi Geburt
n.Chr. - nach Christo/Christus
u.Z. - unserer Zeit(rechnung)
12-24
offiziell: Es ist dreizehn Uhr/neunzehn Uhr/...
umgangsprachlich: Es ist eins/sieben/... oder: Es ist sieben Uhr abends.
offiziell umgangsprachlich
8.01 acht Uhr eine Minute eine Minute nach acht
acht Ihr eins eins nach acht
8.05 acht Uhr fünf (Minuten) fünf (Minuten) nach acht
8.15 acht Uhr fünfzehn Viertel nach acht
(Minuten) Viertel neun
8.25 acht Uhr fünfundzwanzig fünf (Minuten) vor halb zehn
(Minuten)
8.30 acht Uhr dreißig (Minuten) halb neun
8.45 acht Uhr fünfundvierzig Viertel vor neun
(Minuten) drei Viertel neun
8.50 acht Uhr fünfzig (Minuten) zehn (Minuten) vor neun
fünf vor drei Viertel neun
Feminina: alle Kardinalzahlen werden als Feminina substantiviert, die im Singular nach dem
Deklinationstyp 3 (endungslos), im Plural nach dem Deklinationstyp 2 (mit –en/-n) dekliniert
werden:
Gleich kommt die Sieben. (Busnummer)
Sie hat heute zwei Fünfen bekommen. (Schulnote)
Der große Uhrzeiger steht auf der Sechs.
Anm.: nur die Sieben hat keine Pluralflexeme.
Maskulina werden mit dem Suffix –er gebildet. Im Singular werden sie nach dem Deklinationstyp
1 (Genitiv mit –s), im Plural nach dem Deklinationstyp 3 (endungslos, nur Dat.Pl. mit –n)
dekliniert. Die Dekaden (20, 30 usw.) dienen als Altersangaben und die Zahlen 1, 10, 100, 1000
als arithemtische Werte:
Er hat das Aussehen eines Sechzigers. (=eines Mannes zwischen 60 und 70 Jahren)
Im Deutschen spricht man die Einer (=die Zahlen 1-9) vor den Zehnern (=die Zahlen 10,20,30
usw.)
als Neutra erscheinen die Kardinalia
o hundert
o tausend
o zehn/zwanzig/... tausend
o zwahn/zwanzig/... hunderttausend.
Im Singular werden nach dem Deklinationstyp 1 (Genitiv mit –s), im Plural nach dem Deklinationstyp 1
(mit –e, nur Dat.Pl. mit –en)
Der Autobauer muss Tausende Autos wegen Produktionsfehler zurückrufen.
Viele Hunderte drängten sich in die Messehalle.
Die Ordinalzahlen werden aus den Kardinalzahlen mit Suffixen gebildet. Die Ordinalzahlen von 2 bis 19
haben das Suffix –t (fünft-), und diejenigen von 20 an bekommen das Suffix –st (zwanzigst-).
Abweichnungen gibt es bei den Zahlen:
erst-, dritt-, acht-
der erste/dritte/achte Preis
Ordinalzahlen
Datumsangaben:
der 4.9. oder der 4. September
Im Brief: Skopje, den 4.9.2013 ,Skopje, den vierten Neunten zweitausenddreizehn´
Im Lebenslauf:
Ich wurde am 15.12.1991 geboren. ,am fünfzehnten Zwölften neunzehnhunderteinundneunzig´
Distributivzahlen
a) die Gesamtmenge wird in Teilmengen gegliedert, und einzelne Elemente werden den
Teilmengen zugewiesen:
drei Packungen mit je drei Einheiten
b) einzelne Elemente werden in gleichen Intervallen ausgesondert.
Jeder dritte Schüler ist krank.
Bruchzahlen nennen gleiche Teile eines Ganzes. Der Nenner zeigt, wie viele gleiche Zeile ein Ganzes
ergeben, der Zähler gibt die Anzahl solcher gleicher Teile an.
ein Drittel ist das, was sich ergibt, wenn man ein Ganzes in drei gleiche Teile teilt.
zwei Drittel umfassen zwei solche gleichen Teile.
Bei Dezimalzahlen werden die Ziffren nach dem Komma als Einzelwerte gelesen:
53,53 m = dreiundfünfzig Komma fünf drei Meter
5,27 l = fünf Komma zwei sieben Liter
Geldwertangaben
5,30 Euro = fünf Euro dreißig (Cent)
1,53 Euro = ein Euro dreiundfünfzig (Cent)
Das Eis kostet 1,60 Euro.
Das Eis kostet einen Euro sechzig (Cent).
Wiederholungszahlen (mit dem Suffix –malig) und Vervielfäligungszahlen (mit dem Suffix –fach):
zweimalig, zweifach, fünfzehnfältig
Die Gattungszahlen geben die Anzahl verschiedener Arten von Personen oder Nicht-Personen an. Sie
werden gebildet aus der Kardinalzahlen +erlei:
dreierlei Kandidaten
Pronomina
Man unterscheidet:
Personalpronomina: ich, du, wir, ...
Demonstrativprnomina: der, die, das, ...
Possessivpronomina: meiner, deiner, unserer, ...
Relativpronomina: der, die, das
Reflexivpronomen: sich
Indefinitpronomina: alles, einer, etwas, man, ...
Negative Pronomina: keiner, niemand, ...
Interrogativprnomina: wer, was, ...
Die Pronomina werden grundsätzlich nach Genus, Kasus und Numerus dekliniert:
a) das Artikelwort begleitet Substantive, das Pronomen steht in derselben Umgebung wie
Substantivphrasen.
Ich habe das Buch gekauft. Ich habe es gekauft.
b) die unterschiedliche Flexion ist u.a. aus folgendem Beispiel zu ersehen:
Artikel Demonstr.-Pron.
Nom. der der
Gen. des dessen
Dat. dem dem
Akk. den den
Personalpronomina:
Mein [poss.Artikelwort, Nom.] Wagen kostet 20.000 Euro, seiner [Possessivpronomen, Nom.] ist billiger.
Mein Auto [Artikelwort] kostet 20.000 Euro, seines [Possessivpronomen, Nom.] ist billiger.
Wir gedenken der Opfer. [Subst.-Phrase, Gen.]
Wir gedenken ihrer. [Personalpronomen, Gen.]
Das Verb kosten fordert den Nominativ und den Akkusativ, das Verb sein fordert den Nominativ und ein
nicht dekliniertes Adjektiv, das Verb gedenken fordert den Nominativ und den Genitiv.
Vertrauliche Form: du, ihr
Distanzform: Sie (das Verb steht ind er 3.P.Pl.)
Das Pronomen wir kann sich nur auf den Sprecher beziehen:
- in (wissenschaftlichen) Texten: Wir werden folgende Fälle untersuchen: ... (Pluralis auctoris/modestiae)
- in Reden der Vertreter des Adels in der Vergangenheit (Pluralis majestetis): Wir, Wilhelm, von Gottes
Ganden deutscher Kaiser, König von Preußen, ...
Das Pronomen wir kann sich nur auf die angesprochene Person beziehen (inklusiver Plural):
- in Aufforderungen, die als Aussagesätze formuliert sind:
Jetzt müssen wir uns die Zähne putzen.
Die Verwendung des Personalpronomens für die dritte Person wirkt respektlos, wenn die Person, über
die gesprochen wird, zuhören kann. In einem solchen Fall ist der Name der Person (oder ihre amtliche
Funktion usw.) zu nennen.
anstatt: Sie interessiert sich für Physik.
Frau XY/Die Kollegin XY/Maria interessiert sich...
Das Demonstrativpronomen hat einen stark hinweisenden Charakter. Es dient der Identifizierung und
der Heraushenung bestimmter Größen und (im Neutrum) Sachverhalte.
Ich habe mit denen gesprochen.
Sing. Pl.
Nom. meiner meine meines meine
Gen. - meiner - meiner
Dat. meinem meiner meinem meinen
Akk. meinen meine meines meine
Die Relativpronomina: der, die, das leiten Nebensätze ein, die sich meistens auf ein Substantiv oder ein
Pronomen beziehen. Sie werden wie das Demonstrativpronomen der, die, das dekliniert. Das
Relativpronomen verweist die finite Verbform ans Ende des Nebensatzes und die infinite Verbform an
die vorletzte Stelle:
Das ist das Buch, das mir geschenkt wurde.
Anstelle des Relativpronomens kann das Determinativ welcher oder das Interrogativpronomen was
stehen:
die (Kollegin), welche (anstatt: die) die Arbeiten korrigiert hat (notwendige Verdeutlichung der
Relationen zwischen den Elementen)
Das interrogative Pron. bezieht sich auf eine unbestimmte Größe/Menge, das Relativpronomen auf eine
bekannte Größe/Menge oder auf etwas Konkretes.
Das Reflexivpronomen: sich wird nur in der 3.Person verwendet. In der 1. und der 2. Person wird als
Ersatz das Personalpronomen verwendet:
Das Reflexivpronomen und seine Ersatzformen stehen bei den echten reflexiven Verben und bei den
reflexiv gebrauchten Verben (s. das Kapitel über die Bildung der Vergangenheitsformen mit haben, unter
„reflexiven Verben“)
- echte refl.Verben:
Er hat sich geschämt. (Akk.)
Er hat sich das bloß eingebildet. (Dat.)
- refl.gebrauchte Verben:
Er hat sich gekämmt. (Akk.)
Er hat sich geschadet. (Dat.)
Indefinitpronomina:
Negative Pronomina:
- keiner wird wie einer flektiert. Es besitzt jedoch auch Pluralformen: Nom.Pl.: keine; Gen.Pl.:keiner;
Dat.Pl.: keinen; Akk.Pl.: keine.
Die Aussage gilt nicht für die Größe, die mit keiner negiert wird:
Keinre kann sich damit abfinden.
- nichts hebt die Geltung der Aussage für eine bestimmte Menge von Gegenständen und
Sachverhalten auf; es ist unveränderlich.
Wir haben nichts verstanden.
- niemand drückt aus, dass die Aussage auf die durch niemand bezeichneten Personen nicht gilt; es
wird wie jemand flektiert:
Niemand hat mich gesehen.
Interrogativpronomina:
Pronominalphrasen sind Wortgruppen, deren übergeordnetes Element (Kopf) ein Pronomen ist. Das
Pronomen bildet zusammen mit seinen Begleitelementen eine Pronominalphrase:
Präposition
Präpositionen sind unflektiertbare Wörter, die ein Substantiv/eine Substantivphrase oder ein
Pronomen/eine Pronominalphrase in einem bestimmten Kasus bei sich fordern.
Die Substantiv- und die Pronominalphrase hängen von der Präposition ab. Sie sind ihre Begleitelemente.
Neben Substantiv- und Pronominalphrasen kommen auch Adjektive/Adjektivalphrase und
Adverbien/Adverbialphrasen als Begleitelemente der Präposition vor:
Mit Adverbien können ab, bis, nach, seit, von vorstehen. Mit Adjektivaladverbien im Superlativ kommen
an und auf vor. Die Adjektivadverbien beziehen sich auf das Verb:
Die Präposition kommt nicht allein vor. Sie bildet zusammen mit ihren Begleitelementen die
Präpositionalphrase.
Adjektivadverb
herzlichste
Die dargestellten Präpositionalphrasen lauten: für ihren Freund, für ihn, von dort, aufs herzlichste.Auch
die Präpositionalphrase kommt nicht allein vor. Sie hängt von ihrem übergeordneten Element (Wort) ab.
Das kann der Präposition übergeordnete Element (Wort)
a) ein Verb
b) ein Substantiv
c) ein Adjektiv oder
d) ein Adjektivadverb sein
a) Verb
Wir rechnen mit ihrer Unterstützung
b) Substantiv
Er hat große Ähnlichkeit mit seinem Bruder.
c) Adjektiv
Sie ist eifersüchtig auf seinen Bruder.
d) Adjektivadverb
Er lernt neue Wörter am schnellsten von allen.
Verb
verlassen...uns
Pronomen Präp.
wir auf
Subst.-Phrase im Akk.
ihre Unterstützung
Die Präposition begründet ein adverbiales Verhältnis oder ein Objektsverhältnis zum übergeordneten
Wort. Im ersten Fall hat die Präposition eine beschreibbare Bedeutung, im zweiten Fall lässt sich ihre
Bedeutung oft nicht beschreiben.
1. Verb als übergeordnetes Wort: adverbiales Verhältnis. Die Präposition hat eine beschreibbare
Bedeutung z.B. in:
a. der Richtungsbestimmung (wohin, woher): Die Präp. hat eine räumliche Bed. und ist
austauschbar.
Sie gehen auf den Markt. (Ziel der Beweg.)
Sie fahren ans (=an das) Meer. (Ziel der Beweg.)
Sie fahren durch die Stadt. (Ziel der Beweg.)
Sie kommen aus Berlin. (Ausgangspunkt der Beweg.) oder Herkunft)