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Thema:
Die Kurzgeschichte „Tanzen gehen“ (2006) von Nils Mohl handelt von einem älteren Ehepaar,
welches durch einen kleinen Tanz aus dem monotonen Alltag entflieht.
Inhalt:
Ein älteres Ehepaar, Gus und Ella, sind im Alltagsrhythmus gefangen. Die Beziehung scheint
vertraut und von Routine bestimmt zu sein. Die Geschichte beginnt mit der Situation, in der Gus
heimlich im Badezimmer steht und seine Narben betrachtet. Ella sitzt im Wohnzimmer und liest
Zeitung, während Gus sie stumm anschaut. Kurze Zeit später betrachtet er ein altes Portrait von
sich. Gus fordert sie zum Tanz auf, wobei Ella ablehnt. Gus überredet sie und beide tanzen für
kurze Zeit. Doch aufgrund seiner Nervosität entflieht er der Situation und endet wieder im
Badezimmer beim Betrachten seiner Narben. → Kreislauf
Ella:
• Liest Annoncen, geht auf eine Annonce besonders ein → Angst vor dem Tod?
• Alter scheint ihr bewusst zu sein; Sie will darin bestätigt werden, dass auch Gus die
Gefühle, die in der Anzeige für die Tote ausgedrückt werden, nachvollziehen kann.
→ Vergänglichkeit des Lebens, will Gus darauf hinweisen
→ Fehlendes gegenseitiges Interesse
• Kennt ihren Mann gut, gibt ihm den Sportteil, weiß, dass er bei Regen nicht in den
Garten geht.
• Tanzt spontan mit ihrem Mann, wendet sich dann aber wieder ihrer Küchenarbeit zu.
Hier sehen wir die Beziehung deutlich: Sehr monoton, zu
routiniert, aber gute Kenntnisse
• Gute Kenntnisse über die Angewohnheiten und Vorlieben des Anderen:
o Als Gus ins Wohnzimmer kommt, glaubt er, Ella werde ihn fragen, „ob er wieder vor
dem Spiegel gestanden habe“, um sich seine Narben anzuschauen.
o Es scheint, als hätte sie dies schon oft getan. Stattdessen gibt sie ihm, wie
selbstverständlich, den Sportteil der Tageszeitung.
o Gus kennt (und wundert sich immer noch über) Ellas Interesse an Zeitungs- /
Todesannoncen.
o Als Gus von seinen Gartenplänen berichten will, schneidet sie ihm das Wort ab,
weil sie schon weiß, dass er sie wegen des Wetters heute nicht verwirklichen
wird.
• Schon länger ein Paar, aber wenig Kommunikation
• So eingespielt und rhythmisiert, keine Überraschungen mehr, keine spontanen Momente.
• Deshalb reagiert Ella auch sehr unbeholfen, als Gus das Tanzen vorschlägt.
• Als sich beide schließlich darauf einlassen, merken sie, wie gut es ihnen tut.
Lampe
• Auch als die Lampe kippelt, lachen beide → Störfaktoren in der „Freiheit“ nicht Ernst
genommen
Auch im Spiegel:
• „Streichholzlange, strichartige Stelle zwischen Schlüsselbein und Brustwarze“
• Zeichen des Lebens, unklar, was passiert ist (Merkmal der Kurzgeschichte, es bleibt
offen)
• Narbe am Kinn, seit über 50 Jahren
• Körper sei voll von Narben, die meisten nimmt er nicht mehr wahr
• Sieht die neue Narbe heimlich im Bad an
• seine Frau soll keinen Verdacht schöpfen
• Gedanken an altes Leben / Nachtrauern alter Zeiten, Zeit heilt viele Wunden,
Erinnerungen bleiben zurück, Verdrängung, Problematische Verbindung Ella - Gus
Orte:
Badezimmer:
• Privatsphäre
→ Beginnt und endet hier → Kommunikation nur kurz gut, dann wieder
fehlgeschlagen
Wohnzimmer:
• Leben
• Geborgenheit
• vertraute Umgebung (Alte Bilder)
Aufbau:
• Beginn im Bad
• Viele gleiche Satzanfänge → Monotonie
Offenes Ende
• Wieder im Badezimmer, immer noch kein Kommunikationsweg, Vergangenheit, immer im
Kreis, kein Vergessen, kein Vorankommen
Erzählsprache
• Alltagssprache → bessere Nähe zum Realitätsbezug bei Lesern
• Sprache des Ehepaares:
o Nüchtern (Parataktisch), wenig Kommunikation, verstehen sich scheinbar
auch ohne Worte Alltagssprache, leicht verständlich, Umgangssprache
Sprachliche Mittel:
• Parallelismen: Subjekt „Er“ Wiederholung der Satzanfänge
→ Fokus auf Gus! Zentraler Kern
Gus lebt parallel zu seiner Beziehung in seiner verschlossenen eigenen Welt, Ella ist nur „ein“
Teil davon, → Perspektive von Gus macht dies deutlich, es geht hier um sein Leben!
Monotonie:
• Viele Wiederholungen: Wunsch nach wiederholten Tänzen → Ausbrüchen aus dem Alltag
• Monotones Leben, Alltagsleben, Routine:
Fazit:
• Misslungene Kommunikation thematisiert vieles nicht, was Gus große Sorgen bereitet.
• In der Situation des Tanzes entfliehen beide den monotonen Alltag.
• Die negativen Gedanken lässt Gus jedes Mal im Bad zurück und verheimlicht ihr
weiterhin die Sorgen.
• Durch die Kommunikationsprobleme ist die Beziehung instabil.
• Beide fangen an nebeneinander zu leben statt miteinander.
• Wollen an mehreren Stellen dasselbe (Frau Vergänglichkeitshinweis – Gus Ausbruch aus
Monotonie), merken es aber nicht
• Die Aktivitäten bestreiten beide meist nur alleine und gehen sich somit weitestgehend
aus dem Weg