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BT 2016
Ioannes Philoponus
De usu astrolabii eiusque
constructione
Über die Anwendung des Astrolabs
und seine Anfertigung
DE GRUYTER
ISBN 978-3-11-040221-6
e-ISBN (PDF) 978-3-11-040276-6
e-ISBN (EPUB) 978-3-11-040281-0
ISSN 1864-399X
Printed in Germany
www.degruyter.com
Inhalt
Praefatio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII
Conspectus siglorum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X
Erklärung einiger Fachausdrücke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI
Anhang
1. Erläuterungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.1. Klärung der Begriffe (Abb. 1a‒d). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.2. Das Astrolabium des Philoponos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
1.3. Quellen des Philoponos und Frühgeschichte
des Astrolabiums. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
2. Bibliographische Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
2.1. Ältere Textausgaben, Übersetzungen und textkritische
Bemerkungen zur Schrift des Philoponos. . . . . . . . . . . . . . . 87
2.2. Zu Philoponos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
2.3. Spätere, für die Rezeptionsgeschichte bedeutsame
Astrolab-Traktate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
2.4. Zur Frühgeschichte des Astrolabs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
3. Wort-Index. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
3.1. Eigennamen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
3.2. Index der wichtigsten astronomischen Termini . . . . . . . . . 91
Praefatio
Johannes Philoponos
1. 〈Προοίμιον〉5 5
1. 〈Einleitung〉
1. Ich will versuchen, soweit ich dazu im Stande bin, die auf
dem Astrolabium veranschaulichte Planprojektion der Kugelober-
fläche 〈der Himmelskugel〉 sowie die Bedeutung der darauf be-
10 findlichen Einzeichnungen und seine Handhabung im Hinblick
auf verschiedenartige Anwendungen deutlich zu erklären. Zwar
ist dies bereits von Ammonios, unserem hochgelehrten Lehrer,1
hinlänglich besorgt worden; dennoch bedarf es noch weiterer
Erklärung, damit es auch denjenigen, die weniger mit der Sache
15 vertraut sind, verständlich wird. 2. Dies zu unternehmen haben
mich einige Bekannte bewogen. Zunächst wollen wir von den
Einzelheiten reden, die auf dem Astrolab eingezeichnet sind.
2. Über die Einzeichnungen auf der Seite, auf welcher das Diopter
20 liegt, und die Bedeutung der darauf befindlichen Eintragungen
1. Die beiden Geraden nun auf der Seite, auf welcher das
Diopter liegt, die einander in der Mitte schneiden, entsprechen
dem Meridian und dem Horizont: Die von oben – vom Ring her,
an welchem wir das Instrument aufhängen – herabkommende
25 〈Gerade〉 entspricht dem Meridian für das jeweilige Klima, die
andere 〈Gerade〉, welche die erste rechtwinklig halbiert, entspricht
2 Gemeint ist, dass der Horizont sowohl als Gerade (wie auf der Diopter-
seite) wie auch als Kreis (bei der Kugelprojektion) erscheint.
3 Der hier – nicht ganz passend – aufgegriffene Vergleich myloeides (= müh-
lenförmig) knüpft an eine bei den Vorsokratikern belegte Vorstellung
an, der gemäss sich das All ‚mühlenförmig‘ (myloeidōs) um die Himmel-
sachse dreht (vgl. VS 13 A 12).
8 ioannes philoponus
19 ἡμῶν om. C | 20 μόνην om. BCF, del. D m. sec. | 21 sic CDF, Tan.:
ἰχθύων Hase, ἀπλάνων anon. Bon. | 22 sic A, Tan.: ἄλλου C, anon. Bon.,
ἄλλως BD | 23 ἔφην Hase sec. AB
de usu astrolabii eiusqe constructione 9
vom Zenit bis zum Ende des Durchmessers des Alls, bei den
folgenden Kreisen immer 1 Grad weniger bei den eingradteiligen
Astrolabien, bzw. zwei oder drei Grad weniger bei den zwei- oder
dreigradteiligen Astrolabien.4 9. Da aber der 〈Horizontabstand〉 90
5 Grade beträgt – umfasst er doch nur die Peripherie eines
Quadranten –, ist es klar, dass die Radien der übrigen Kreise bis
zum Zenit abnehmen, und zwar um 1 Grad bei den eingradteili-
gen 〈Astrolabien〉, oder um zwei oder mehr Grade bei den
übrigen.5 10. Der Punkt in der Mitte der Kreise aber, bei welchem
10 die 90-Grad-Marke steht, entspricht dem Zenit des jeweiligen
Beobachtungsortes, so dass der Punkt dieselbe Bedeutung hat wie
auf der anderen Seite, auf welcher das Diopter liegt, der Punkt am
oberen Ende der Linie beim Aufhänger. Denn bei beiden ist die
Ziffer 90 eingetragen. 11. Diese Kreise halbiert der Meridian, dem
15 – wie gesagt – die Linie entspricht, die vom 〈Halte-〉Ring her
durch diese Kreise herabgeht, so dass – liegt das Instrument vor
den Augen – die linken Halbkreise die östlichen sind, wo auch die
Aufschrift ‚Osten/Aufgang‘ steht. Diese berührt die Sonne oder
jeder Fixstern, wenn sie sich, jeder auf seiner Bahn, vom Aufgang
20 zur Mittagshöhe bewegen. Die Halbkreise zur Rechten dagegen
sind die westlichen, wo umgekehrt die Aufschrift ‚Westen/Unter-
gang‘ steht; diese berühren 〈die Sonne bzw. die Fixsterne〉, wenn
sie sich von der Mittagshöhe zum Untergang bewegen. 12. Es ist
klar, dass wegen des beschränkten Umfangs des Instrumentes
25 nicht alle Kreise vollständig abgebildet sind, sondern die äusseren
und grösseren, die über den Umfang der Scheibe hinausgehen,
unvollständig sind. 13. Bei den Kreisen steht jeweils die entspre-
chende Zahlziffer von 1 bis 90; so viele Grade beträgt nämlich –
wie gesagt – der Abstand vom Horizont bis zum Zenit.
14. Auch das soll klargestellt sein, dass die Zählung beim
Horizont beginnt. Dabei sind bei den äusseren und unvollständi-
gen Kreisen dieselben Zahlen bei beiden Halbkreisen, den östli-
chen und den westlichen, eingetragen; bei den inneren und voll-
5 ständigen ist die Gradzählung auf der Meridianlinie angebracht.
15. Ich halte es für klar, dass bei den zweigradteiligen und
dreigradteiligen Astrolabien die Zwischenräume zwischen den
Kreisen entsprechend den weggelassenen unterteilt werden.
16. Diese Kreise haben dieselbe Bedeutung wie die auf dem
10 Quadranten auf der Rückseite, auf der das Diopter liegt, eingetra-
genen Grade, von denen wir eingangs gesprochen haben.6 17. Der
Halbkreis auf dem Tympanon, auf welchem die genannten Kreise
eingetragen sind, entspricht der Halbkugel über der Erde, der
andere dem Teil unter der Erde; dieser 〈letztere〉 ist in 12 Ab-
15 schnitte unterteilt, was der Zahl von 12 Stunden entspricht,
welche die Sonne bei ihrem Lauf auf jeder der beiden Halbkugeln
über und unter der Erde durchmisst. 18. Auch bei diesen Linien
ist die Zahl der Stunden hingeschrieben, wobei die erste Stunde
vom Westen her gezählt wird; weshalb das so ist, werden wir
20 weiter unten erklären.
19. Es sind noch drei weitere Kreise zusätzlich zu den genann-
ten Parallelkreisen eingetragen, welche diese schneiden, einander
aber umfassen: Der innere von ihnen entspricht dem Sommer-
wendekreis. Dreht man nämlich die Arachne, wirst du feststellen,
25 dass der 1. Grad des Krebses, bei dem die Sonne die Sommer-
wende eintreten lässt, diesen Kreis beschreibt. 20. Daher ist sein
Teil über der Erde grösser, d.h. der Teil, der durch die Parallel-
kreise geht; kleiner dagegen ist der Teil unter der Erde, d.h. der
Teil, der durch den übrigen Teil der Scheibe geht, auf welchem die
30 Stundenlinien eingetragen sind, der – wie gesagt – der Halbkugel
unter der Erde entspricht. 21. Der zweite, dem ersten Kreis
folgende und diesen umschliessende Kreis entspricht dem Äqua-
tor. Daher gehen 〈beim Drehen der Arachne〉 die zwei Äquinokti-
alpunkte, der Anfang des Widders und der Anfang der Waage,
35 durch diesen Kreis, und seine beiden Halbkreise sind gleich, der
Teil, der durch die Parallelkreise gezeichnet ist, d.h. der Teil über
ὅπερ τὸ ὑπὸ γῆν δηλοῖ. 22. τούτων τῶν δύο κύκλων τὰ ὑπὸ γῆν
μόνα εἰσὶν ἔν τισι τῶν ὀργάνων τετυπωμένα ἡμικύκλια, νοοῦνται
134 h. δὲ | τὰ λοιπά, διὰ τῶν παραλλήλων ὀφείλοντα φέρεσθαι, διὰ τὸ
μὴ τὰς καταγραφὰς τῶν παραλλήλων ὑπὸ τούτων τέμνεσθαι.
23. ὁ δὲ τρίτος καὶ ἀμφοτέρους περιέχων τῷ χειμερινῷ τροπικῷ 5
σύστοιχός ἐστιν·27 ὅθεν ἡ τοῦ αἰγοκέρωτος28 ἀρχή, καθ’ ἣν ἡ
χειμερινὴ τροπὴ γίνεται, τοῦτον διέρχεται, καὶ διὰ τοῦτο τὸ μὲν
ὑπὲρ γῆν τοῦ κύκλου τούτου μόριον, τουτέστι τὸ διὰ τῶν παραλ-
λήλων γεγραμμένον, ἔλαττόν ἐστι, τὸ δὲ ὑπὸ γῆν, τὸ διὰ τῶν
ὡριαίων δηλονότι γραμμῶν, μεῖζον [τῶν τριῶν κύκλων]29. 10
24. τούτων δὲ τῶν τριῶν κύκλων, τοῦ θερινοῦ τροπικοῦ φημὶ καὶ
ἰσημερινοῦ καὶ χειμερινοῦ 〈τροπικοῦ〉,30 ὁ πρῶτος τῶν παραλλή-
λων διορίζει τὸ ὑπὲρ γῆν ἑκάστου τμῆμα καὶ τὸ ὑπὸ γῆν, ἐπειδή-
περ καὶ ἀναλογεῖν αὐτὸν ἔφαμεν τῷ ὁρίζοντι.
25. [Ἀπὸ τοῦ τροπικοῦ χειμερινοῦ ἕως τοῦ θερινοῦ τροπικοῦ 15
ἐστὶ τὸ πλάτος τοῦ ζωδιακοῦ μοιρῶν μ̅ζ̅ , λεπτὰ πρῶτα μ̅η̅ καὶ
δεύτερα μ̅.]31 ἔστι δὲ τὸ ἀπὸ τοῦ χειμερινοῦ τροπικοῦ μέχρι τοῦ
θερινοῦ διάστημα μοιρῶν32 μ̅η̅, ὡς ἐκ τῆς τῶν παραλλήλων
ἐπιγραφῆς ἔστι γνῶναι. ἀφέστηκε γὰρ ἐπὶ μὲν τὰ βόρεια τοῦ
ἰσημερινοῦ ὁ θερινὸς μοίρας κ̅δ̅, ἐπὶ δὲ τὰ νότια ὁ χειμερινὸς 20
ἑτέρας μοίρας κ̅δ̅. 26. τὴν γὰρ ἀράχνην ἁρμώσας ἐφ’ὁτῳοῦν τῶν
κλιμάτων καὶ σημειωσάμενος τὸν παράλληλον, οὗ ἡ τοῦ αἰγοκέ-
ρωτος κατὰ τὸν μεσημβρινὸν ἅπτεται ἀρχή, καὶ πάλιν δεύτερον,
οὗ ἡ τοῦ κριοῦ καὶ ἡ τοῦ ζυγοῦ33 ἅπτονται ἀρχαί, καὶ τρίτον, οὗ ἡ
τοῦ καρκίνου ἅπτεται ἀρχή, καὶ ἀριθμήσας τοὺς μεταξὺ παραλλή- 25
λους, εὑρήσεις ἀπὸ μὲν αἰγοκέρωτος ἕως κριοῦ καὶ ζυγοῦ παραλ-
λήλους κ̅δ̅, ἀπὸ δὲ κριοῦ καὶ ζυγοῦ ἕως καρκίνου ἑτέρους κ̅δ̅, ὡς
εἶναι τὸ ἀπὸ αἰγοκέρωτος ἕως καρκίνου μοιρῶν μ̅η̅· ὅπερ
διάστημα ἡ τοῦ ζωδιακοῦ λόξωσις ἐπέχει.
der Erde, sowie der Teil durch die Stundenlinien, welcher den Teil
unter der Erde darstellt. 22. Von diesen zwei Kreisen sind bei
einigen Instrumenten nur die Teile unter der Erde ausgeführt, die
übrigen, die durch die Parallelkreise gehen sollten, werden nur
5 gedacht, damit die Zeichnung der Parallelkreise nicht von diesen
geschnitten wird. 23. Der dritte Kreis, der die beiden anderen
umschliesst, entspricht dem Winterwendekreis. Daher geht der
Anfang des Steinbocks, bei welchem die Wintersonnenwende
eintritt, durch diesen Kreis, und daher ist bei diesem Kreis der Teil
10 über der Erde, d.h. der durch die Parallelkreise gezeichnete Teil,
kleiner, der Teil unter der Erde, nämlich der Teil durch die
Stundenlinien, grösser. 24. Bei diesen drei Kreisen, ich meine den
Sommerwendekreis, den Äquator und den Winterwendekreis,
grenzt der erste Parallelkreis, der ja – wie gesagt – dem Horizont-
15 kreis entspricht, den Abschnitt über der Erde von dem unter der
Erde ab.
25. [Vom Winterwendekreis zum Sommerwendekreis beträgt
die Breite 47° 42′ {Hss. irrtümlich 48′} 40″].7 Der Abstand vom
Winterwendekreis zum Sommerwendekreis beträgt 48°, wie aus
20 der Beschriftung der Parallelkreise ersichtlich ist; denn der
Abstand des Sommerwendekreises vom Äquator nach Norden
beträgt 24°, derjenige des Winterwendekreises nach Süden
weitere 24°. 26. Wenn du nämlich die Arachne auf irgendeiner
Klimascheibe bewegst und dir den Parallelkreis merkst, den der
25 Anfang des Steinbocks beim Meridian berührt, und zweitens, wo
die Anfänge des Widders und der Waage 〈die Parallelkreise〉
berühren, und drittens, wo der Anfang des Krebses 〈den Parallel-
kreis〉 berührt und du die dazwischen liegenden Parallelkreise
zählst, wirst du feststellen, dass es vom Steinbock bis zum Widder
30 bzw. zur Waage 24 Parallelkreise (bzw. Grade) sind, vom Widder
und der Waage zum Krebs weitere 24, so dass es vom Widder bis
zum Krebs 48 Grade sind. Dieser Abstand 〈von 24°〉 entspricht ja
der Schiefe der Ekliptik.
7 Der präzise Wert der Ekliptik (47° 42′ 40″ : 2 = 23° 51′ 20″) ist von einem
Glossator aus Ptolemaios Syntaxis 1,15 nachgetragen; im Folgenden
wird nur mit dem runden Wert von 24° gerechnet.
14 ioannes philoponus
34 sic CDF, anon. Bon.: ἔξωθεν ἴτυος cett. | 35 sic C, Tan.: τρίτος ἀρχόμενος
DF, ἀρχόμενος Hase sec. AB | 36 om. C, del. Hase | 37 sic F: καθ’ ὃ τὸ
ζώδιον ἡγούμενον αὐτοῦ τοῦ ζωδίου ἐστίν AB, Hase; καθ’ ὃ τὸ ἡγούμενον
αὐτοῦ ζώδιον C, Tan.
de usu astrolabii eiusqe constructione 15
27. Eingetragen ist 〈auf dem Tympanon〉 auch das Klima (d. i.
die geographische Breite), für welche die Zeichnung auf der
jeweiligen Einlagescheibe gemacht ist, und wie viele Äquinoktial-
stunden der längste Tag in jenem Klima ist und wie viele Grade
5 das betreffende Klima vom Äquator entfernt ist;8 denn so viele
Grade erhebt sich nämlich auch der 〈Himmels-〉Nordpol über den
Horizont und taucht der 〈Himmels-〉Südpol unter die Erde. Wie
weit nämlich jeder Beobachtungsort vom Äquator entfernt ist, so
weit erhebt sich der 〈Himmels-〉Nordpol über den Horizont und
10 senkt sich der 〈Himmels-〉Südpol unter die Erde.
28. Bei einigen Astrolabien, und besonders bei den eingradtei-
ligen, ist auch die Seite, auf der das Diopter liegt, mit dem jeweili-
gen Klima beschriftet, und der äussere Rand ist in 360 Grade
unterteilt.
1. Soviel also über die Tympana und die Bedeutung der darauf
befindlichen Eintragungen. Die darüber liegende Arachne
(Spinne) dagegen stellt den Zodiakos (d.i. der Tierkreis) und einige
hellere Fixsterne dar. 2. Der vollständige Kreis auf ihr, der dritte
20 von aussen gezählt, ist eben dieser Zodiakos, die übrigen nur
unvollständigen Kreise9 umfassen einige Fixsterne, über die wir
zur gegebenen Zeit sprechen werden. 3. Auf dem Zodiakos sind
die 12 Tierkreiszeichen eingetragen, vom Widder bis zu den
Fischen. Jedes der Zeichen ist bei den eingradteiligen Instrumen-
25 ten in 30 Grade unterteilt, bei den zweigradteiligen in 15 und bei
den dreigradteiligen natürlich in 10, wie es sich auch bei der
Zeichnung der Parallelkreise verhielt. 4. Der Beginn der Gradzäh-
lung liegt bei jedem Tierkreiszeichen beim ersten Buchstaben des
Zeichens, oder anders gesagt, an der Stelle, an welcher das Ende
30 des ihm vorangehenden Zeichens liegt, wie z.B. dem Widder die
8 Basiert auf dem Verzeichnis der Parallelkreise und der ihnen zugeordne-
ten Dauer des längsten Tages bei Ptolemaios, Geographie 1,23.
9 Offenbar Kreissegmente, an denen die Sternspitzen angebracht sind: vgl.
Abb. 5 S. 80.
16 ioannes philoponus
ἐστι οἱ ἰχθύες. ἐκ τοῦ πρὸς τοῖς ἰχθύσιν38 οὖν μέρους ἡ ἀρχὴ τοῦ
κριοῦ,39 καὶ οὕτως ἐπὶ πάντων. 5. τῶν δὲ γραμμῶν τῶν σημαντι-
κῶν40 τῶν μοιρῶν, τῶν μὲν διόλου τοῦ πλάτους τοῦ ζωδιακοῦ
διηκουσῶν, τῶν δὲ μέχρι τῆς ἡμίσεος, ἡ ἀρχὴ ἑκάστου γίνεται
ζωδίου ἀπὸ τῆς διόλου διηκούσης γραμμῆς. αὕτη γὰρ τέλος μέν 5
ἐστι τοῦ ἡγουμένου ζωδίου, ἀρχὴ δὲ τοῦ ἑπομένου.
6. Ἡ μὲν οὖν τοῦ παντὸς ὀργάνου κατασκευή ἐστιν αὕτη.
καιρὸς δὲ λοιπὸν καὶ τὰ περὶ τῆς χρήσεως αὐτοῦ διεξελθεῖν.
136 h. 5. Περὶ τῆς ἡμερινῆς τοῦ ἡλίου διοπτείας, καὶ ὅπως ἂν αὐτὴν
ἐμμεθόδως41 μεταχειρισώμεθα. 10
1. Εἰ μὲν οὖν ἐν ἡμέρᾳ τὴν τοῦ ἡλίου διὰ τοῦ ὀργάνου λαβεῖν
ἐθέλοιμεν ὥραν, ἀρτῶμεν ἐκ τοῦ κρίκου τὸ ὄργανον οὕτως, ὥστε
τὸ τεταρτημόριον αὐτοῦ τὸ εἰς τὰς ϙ̅ κατατετμημένον μοίρας πρὸς
τὸν ἥλιον νεύειν, καὶ λοιπὸν περιάγομεν καταμικρὸν τὴν
δίοπτραν ἄνω καὶ κάτω κατὰ42 τὸ εἰρημένον ἓν καὶ τὸ αὐτὸ τοῦ 15
κύκλου43 τεταρτημόριον, μέχρις ἂν ἡ ἀκτὶς εἰσβάλλουσα διὰ τοῦ
πρὸς τῷ ἡλίῳ τῆς διόπτρας τρυπήματος εἰς θάτερον τὸ πρὸς ἡμᾶς
πέσῃ. 2. ἵνα δὲ μὴ ἄνευ λογικῆς μεθόδου κατέχοντες τὸ ὄργανον
δυσχεραίνωμεν περὶ τὴν διόπτειαν,44 εἰδέναι χρὴ ὡς τοιαύτην δεῖ
θέσιν ἔχειν τὸ ὄργανον, ὥστε τὴν ἔξωθεν ἴτυν αὐτοῦ, λέγω δὲ τὴν 20
περίμετρον, ὑπὸ τοῦ ἡλίου καταλάμπεσθαι,45 ἑκάτερον δὲ τῶν
ἐπιπέδων, ὡς οἷόν τέ ἐστι, σκιάζεσθαι. 3. ἡ δὲ αἰτία ἐστὶν αὕτη,
ὅτι46 τῷ μὲν πόλῳ τοῦ ὁρίζοντος, τουτέστι τῷ κατὰ κορυφὴν
σημείῳ, τὸ τοῦ ἀρτήματος σημεῖον ἀναλογεῖ, τῷ δὲ παραλλήλῳ,
ὃν γράφει τότε διοπτευόμενος ὁ ἥλιος, ἡ τοῦ ὀργάνου περίμετρος. 25
δεῖ οὖν αὐτὴν οὕτω κεῖσθαι, ὥστε ἐν τῷ αὐτῷ ἐπιπέδῳ εἶναι τῷ
38 sic CDF, anon. Bon.: ἔχουσιν Hase sec. AB | 39 hic καὶ ἁπλῶς εἰπεῖν,
καθ’ ὃ σημεῖον τὰ ζώδια ἀλλήλων ἅπτονται, κατὰ τοῦτο ἡ ἀρχή inserit F
40 αἵτινές εἰσιν σημαντικαί F | 41 καὶ ἐντεχνῶς add. F | 42 sic CDF, Tan.:
μετὰ AB | 43 sic CDF, Tan.: κέντρου A, Hase | 44 sic hic et infra CDF, Tan.:
δίοπτραν cett., Hase | 45 sic CDF, A in marg.: καταλαμβάνεσθαι cett. | 46
sic AB Hase: om. CF, del. D
de usu astrolabii eiusqe constructione 17
5. Über die Beobachtung der Sonne bei Tag und wie man diese
kunstgerecht durchführt
1. Wenn wir nun am Tag die Stunde der Sonne mit dem
Instrument ermitteln wollen, dann heben wir das Instrument am
15 Ring so, dass der Quadrant mit der Einteilung in 90 Grade10 gegen
die Sonne gerichtet ist; dann schieben wir sachte das Diopter auf
eben diesem genannten Quadranten des Kreises auf und ab, bis
der Strahl 〈der Sonne〉 durch das zur Sonne gerichteten Visierloch
auf das andere, gegen uns gerichtete fällt. 2. Damit wir aber nicht
20 durch unrichtiges Halten des Instrumentes bei der Beobachtung
falsch vorgehen, muss man wissen, dass das Instrument eine
solche Stellung haben muss, dass der äussere Rand, ich meine die
Peripherie, von der Sonne beschienen wird, die beiden Flächen
jedoch, soweit möglich, im Schatten bleiben. 3. Der Grund ist
25 folgender: Weil dem Pol des Horizontes, d.h. dem Zenitpunkt, der
Punkt des Aufhängers entspricht, dem Parallelkreis aber, den die
zu diesem Zeitpunkt anvisierte Sonne beschreibt, die Peripherie
des Instrumentes. Diese muss so liegen, dass sie in einer Ebene
10 S. oben 2,3.
18 ioannes philoponus
47 sic codd. plur.: καὶ ἔσται A in marg., Hase | 48 sic CDF, Tan.:
προσβάλλωσιν cett. | 49 ἢ τοῦ ἡλίου add. F | 50 om. CF, del. D m. sec. | 51
sic CDF, Tan.: ἐλάττον cett. | 52 sic FD, Tan.: ὑπεκπίπτον cett., Hase | 53
sic DF, anon. Bon.: ἀρχομένης D m. sec., cett. | 54 sic CDF, anon. Bon.: πρὸς
μεσημβρίαν AB
de usu astrolabii eiusqe constructione 19
11 Ob hier ein Irrtum des Verfassers oder der Überlieferung vorliegt, ist
nicht zu entscheiden. Gemeint ist wohl, dass auf der gegen die Sonne
gerichteten Peripherie der Grad über dem Horizont der Sonne abgelesen
werden kann, der auf dem betreffenden Parallelkreis liegt.
20 ioannes philoponus
〈Ὑπόδειγμα〉56
12. Ἔστω τυχὸν ἐν κριῷ κατὰ τὴν κ̅ μοῖραν. δεῖ οὖν τὴν κ̅ τοῦ
κριοῦ μοῖραν ἐπὶ τοῦ ζωδιακοῦ τοῦ ἐν τῇ ἀράχνῃ σημειοῦσθαι
μέλανι ἢ κηρῷ ἢ τοιούτῳ τινί, εἶτα λοιπὸν ἐπισκοπεῖν, ἐν ποίῳ
κλίματι ὄντες διοπτεύομεν, καὶ λαμβάνειν τὸ τύμπανον, ἐν ᾧ τὸ 10
προκείμενον κλίμα καταγέγραπται, καὶ ἁρμόζειν οὕτως ἐν τῷ
παρόντι57 ὀργάνῳ, ὥστε ἐξωτέρω παντὸς εἶναι τὸ ζητούμενον
κλίμα· εἶτα τὴν ἀράχνην τούτῳ ἐπιτιθέναι. 13. καὶ εἰ μὲν οὖν πρὸ
138 h. μεσημβρίας ἡ διοπτεῖα | γένοιτο,58 λαμβάνειν χρὴ τὸν ἐν τῷ
τυμπάνῳ τοῦ προκειμένου κλίματος ἰσάριθμον τῇ διοπτευθείσῃ 15
μοίρᾳ παράλληλον κύκλον, ὡς νῦν ἐν ὑποθέσει, τὸν τριακοστόν,
τὴν ἀρχὴν τῆς ἀπαριθμήσεως ποιούμενον ἀπὸ τοῦ μέρους, ἐν ᾧ
ἐπιγέγραπται ἀνατολή, εἰ δὲ μετὰ μεσημβρίαν τὴν ἀρχὴν ποιού-
μεθα, ἐκ τοῦ ἀντικειμένου, ἐν ᾧ ἐπιγέγραπται δύσις. 14. εἶτα
μέλανι σημειοῦσθαι δεῖ τοῦτον τὸν κύκλον πλείοσι στιγμαῖς κατὰ 20
πᾶσαν σχέδον τὴν γραμμήν. εἰ δὲ μὴ εἴη59 μονομοιριαῖος ὁ ἀστρο-
λάβος,60 ἀλλὰ διμοιριαῖος ἢ τριμοιριαῖος καὶ ὁ διοπτευθεὶς τῶν
μοιρῶν ἀριθμὸς ἐν τῷ μεταξὺ τῶν κύκλων διαστήματι πίπτει, δεῖ
δῆλον ὅτι τὸ μεταξὺ διάστημα τέμνειν ἀναλόγως, καὶ τὸν τόπον,
ἔνθα πίπτει ὁ ζητούμενος ἀριθμός, ὁμοίως στιγμαῖς πλείοσιν 25
ἄνωθεν ἕως κάτω σημειοῦσθαι.
15. Τούτου δὲ γενομένου, δεῖ τὴν ἀράχνην περιάγειν μέχρις
ἂν τὸ ζώδιον καὶ ἡ ἐν αὐτῷ μοῖρα, ἣν ἐπέχει ὁ ἥλιος, ἐπιψαύσῃ
τοῦ παραλλήλου κύκλου, καθ’ ὃν61 διώπτευται62 ὑπάρχων ὁ ἥλιος,
55 sic F: διοπτεύεται cett. | 56 add. D in marg., om. cett. | 57 sic Hase sec.
AB: παντί CDF | 58 sic AB, D m. pr.: γίνοιτο D m. sec., γίνεται CF | 59 εἴη
om. Hase sec. AB | 60 sic accentum posui: ἀστρόλαβος contra usum
accentuant codd. | 61 sic CD, A in marg.: καθ’ ἣν D m. sec., cett. | 62 sic
correxi sec. 5,11; 8,6: διοπτεύεται codd.
de usu astrolabii eiusqe constructione 21
die Sonne anvisiert worden ist, wie z.B. der dreissigste, müssen
wir den Ephemeriden das Tierkreiszeichen und den Grad entneh-
men, an welchem sich die Sonne gerade an jenem Tag befindet, an
welchem wir die Stunde ermitteln wollen, oder nach der Methode
5 finden, die wir im Folgenden erklären wollen.
〈Ein Beispiel〉
12. Die Sonne stehe etwa im 20. Grad des Widders. Man muss
also den 20. Grad des Widders auf dem Zodiakos auf der Arachne
mit Tinte, Wachs oder sonst wie markieren, dann muss man
10 beachten, in welcher geographischen Breite wir die Beobachtung
durchführen, und das entsprechende Tympanon/Einlagescheibe
vornehmen, auf welchem das betreffende Klima verzeichnet ist,
und dieses so ins vorliegende Instrument einlegen, dass das
betreffende Klima zuoberst ist; dann muss man die Arachne
15 darauflegen. 13. Wenn nun die Beobachtung vor Mittag durchge-
führt wird, muss man auf dem Tympanon des betreffenden Klimas
den Parallelkreis mit demselben Gradwert wie der mit dem
Diopter ermittelte nehmen – in unserem Beispiel also den 30.
Parallelkreis12 –, indem wir auf der Seite zu zählen beginnen, auf
20 welcher ‚Osten‘ steht; wird sie aber nach Mittag durchgeführt,
beginnt die Zählung am gegenüberliegenden Ende, wo ‚Westen‘
eingetragen ist. 14. Dann muss man diesen Kreis beinahe der
ganzen Linie entlang mit mehreren Punkten mit Tinte markieren.
Wenn es sich aber nicht um ein eingradteiliges Astrolab handelt,
25 sondern um ein zwei- oder dreigradteiliges, und der ermittelte
Gradwert in den Zwischenraum der Kreise fällt, dann muss man
natürlich den Zwischenraum entsprechend unterteilen und die
Stelle, auf welche die gesuchte Zahl fällt, in gleicher Weise mit
mehreren Punkten von oben nach unten markieren.
30 15. Ist dies geschehen, muss man die Arachne drehen, bis das
Tierkreisbild und der auf ihm 〈markierte〉 Grad, den die Sonne
einnimmt, den Parallelkreis berührt, auf welchem zum betreffen-
12 S. oben 5,11.
22 ioannes philoponus
63 νῦν om. CF, del. D m. sec. | 64 sic DF, anon. Bon.: παντὸς cett. | 65 sic D
m. sec.: ἀριθμοῦντες CD, ἀριθμοῦντα F, Hase | 66 om. CF, del. D, Hase | 67
sic CD m.sec.,F, Tan.: μετασημερινῆς AB, Hase | 68 sic CDF: ἀπὸ τῆς
δύσεως add. Tan., om. AB, Hase | 69 τὴν τῶν ὡρῶν CDF, Tan.: om. AB, Hase
de usu astrolabii eiusqe constructione 23
70 del. D m. sec., Hase, om. CF | 71 sic CF, Tan.: μετρίσειεν DE, μερίσειεν
Hase sec. AB | 72 sic DEF, om. C: τὴν AB, Hase | 73 om. F, del. D m. sec.,
Tan. | 74 sic C, D m. sec.: ὑπὸ AB, Hase | 75 sic C: ὅτε cett. | 76 θέντας ...
, φυλάξαντας ... etc. corr. anon. Bon.: θέντες ... etc. codd., Hase
de usu astrolabii eiusqe constructione 25
〈Ἑτέρα μέθοδος.〉79
77 falso iterant nonnulli codd., del. Tan. | 78 sic C, Tan.: ἀποφαίνεται DF,
Hase | 79 add. D m. sec.; om. cett. | 80 del. Tan., om. C, D m. sec. : habet
Hase | 81 sic EF, Tan.: μοιριαίαν CD, Hase sec. AB | 82 sic add. D (δεῖ
λέγειν seclusi), om. cett; lacunam iam statuit Drecker | 83 add. DF, anon.
Bon. | 84 ἐν πάσῃ huc transposui: ἐν πάσῃ πόσας μοίρας τῇ codd.
de usu astrolabii eiusqe constructione 27
85 sic corr. anon. Bon.: πόσον codd. | 86 add. DF | 87 sic C, Tan.: τοῦ
μεσουρανοῦντος cett., Hase | 88 sic corr. D m. sec., Huet.: τὸ τριακοστὸν
cett. | 89 sic D m. pr., F, Huet.: αὐτοῦ cett. | 90 sic F, anon. Bon.: ταῦτα
cett. | 91 sic F: αὐτὴν ἐν τῷ D, Hase; αὐτῇ, τῷ C, Tan. | 92 sic corr. Tan.:
μεσουρανοῦντι D m. pr., μεσημβρινοῦ C, μεσουρανήματι F, D m. sec., Hase
sec. AB | 93 add. Hase
de usu astrolabii eiusqe constructione 29
94 om. C, del Tan. | 95 sic F: μεσουρανῷ cett. | 96 sic DF: om. ABC, Hase
97 sic corr. anon. Bon: πάντας codd. | 98 sic DF, A in marg.: φέρεσθαι D in
marg., cett., Hase
de usu astrolabii eiusqe constructione 31
unter der Erde; er fällt auf den Teil unter der Erde auf der dem
Meridian entsprechenden Linie.
5. Auch dies muss man wissen, dass bei den Instrumenten, bei
welchen der äussere Rand in 360 Grade eingeteilt ist, es keine
5 Rolle spielt, auf welches Tympanon wir das Diopter für die
Beobachtung einlegen, sofern sein Zeiger auf die Grade fällt. Die
übrigen Anwendungen müssen wir so machen, dass wir – wie
gesagt – die Arachne auf der jeweiligen Klimascheibe bewegen.
17 Die Zahl von 17 eingetragenen Fixsternen ist bei zahlreichen späteren Astro-
labien belegt, so bei einem gotischen Astrolabium aus Spanien aus dem
14. Jh. (London, Society of Antiquaries); sie dürfte damit zusammenhän-
gen, dass im Fixsternkatalog des Ptolemaios genau 17 Sterne erster
Grössenordnung angeführt sind.
18 Hier und gleich unten sind mit moirognomonion offenbar die Sternzeiger
bzw. Sternspitzen/Dornen gemeint, welche bei jedem Fixstern auf der
Arachne die Position angeben.
32 ioannes philoponus
halten wir das Auge unten an das Diopter, drehen dieses sachte
auf und ab, bis der Sehstrahl des Auges durch das Visierloch des
unteren Plättchens und durch das Visierloch des oberen
Plättchens geht und durch beide auf den 〈betreffenden〉 Stern
5 trifft.19 3. Dabei bedarf es grosser Sorgfalt, damit wir nicht das
Auge vorbei lenken und unbemerkt an den Plättchen vorbei auf
den Stern schauen statt durch diese hindurch. Daher muss man
ein Auge schliessen und nur mit dem anderen beobachten, damit
nicht der genannte Irrtum entsteht. 4. Haben wir nun den Stern
10 anvisiert, achten wir auf den Grad, auf welchen der Gradzeiger
des Diopters gefallen ist, wie weit er über dem Horizont steht,
genau gleich wie es bei der Beobachtung der Sonne geschieht,
und markieren diesen. 5. Dann nehmen wir 〈die Scheibe für〉 das
Klima, in welchem wir die Beobachtung gemacht haben, und
15 markieren darauf wieder mit Tinte den entsprechenden Parallel-
kreis mit der gleichen Zahl wie der anvisierte Grad; und zwar,
wenn der anvisierte Stern etwa im Quadrant vor dem Meridian
sich befindet, muss man den Parallelkreis von Osten her
kennzeichnen, wenn aber nach dem Meridian, dann den von
20 Westen her, ganz entsprechend, wie es bei der Sonnenbeobach-
tung geschehen ist. 6. Dann legen wir die Arachne auf die Scheibe
für das Klima, in welchem wir beobachtet haben, und suchen auf
ihr den anvisierten Stern, wie zum Beispiel den Stern der Leier
(Wega), die Spica oder einen anderen. Ist dies geschehen, drehen
25 wir die Arachne, bis die Spitze eben dieses Sternes den Parallel-
kreis berührt, auf welchem der Stern beobachtet worden ist und
den wir markiert haben. 7. Dann entnehmen wir den Ephemeri-
den den Grad der Sonne 〈auf der Ekliptik〉, den diese zu diesem
Zeitpunkt gerade einnimmt (oder nach der Methode, die wir
30 gleich vorführen werden), und werden sogleich feststellen, dass
dieser Grad sich auf dem Halbkreis der Einlagescheibe befindet,
auf welchem die Stunden〈linien〉 eingezeichnet sind. 8. Dann
markieren wir diesen mit Tinte und zählen die Stunden vom
Westen/Untergang her und machen das Übrige genau gleich wie
35 bei der Sonnenbeobachtung, und werden so die zu diesem
δύσεως καὶ τὰ λοιπὰ ποιήσαντες ὁμοίως τοῖς ἐπὶ τοῦ ἡλίου, τάς τε
διηνυσμένας τότε νυκτερινὰς ὥρας καὶ τὸ μόριον, εἰ οὕτω τύχοι,
εὑρήσομεν. ὡσαύτως δὲ καὶ τὰ τέσσαρα κέντρα αὐτόθεν ὀψόμεθα
κείμενα ἐπὶ τῶν οἰκείων τόπων.102
102 sic F: ἐπὶ τὸν οἰκεῖον τόπον cett., Hase | 103 sic DF: διοπτεύεται C:
διοπτευθεὶς ... ἐστιν AB, Hase | 104 add. anon. Bon. | 105 sic hic et infra
saepius DF: μεσουρανοῦ AB, Hase; utrumque in codd. saepius non verbo sed
signo indicatur | 106 sic corr. anon. Bon.: σημειωσάμενοι codd.
de usu astrolabii eiusqe constructione 35
107 sic C, Tan.: ὃς cett. | 108 corr. anon. Bon: ᾧ codd. | 109 corr. Huet.:
δύσεως codd.
de usu astrolabii eiusqe constructione 37
ansehen, wenn sie im 20. Grad des Widders steht. 5. Wenn nun
nach dieser Massnahme die anvisierte Sonne 〈auf der Diopter-
seite〉 bei diesem Grad gefunden wird, d.h. bei der maximalen
Erhebung, ist klar, dass sie sich gerade auf dem Meridian selbst
5 befindet; wenn die Beobachtung aber eine geringere Höhe
ergeben hat, stand sie vor oder nach dem Mittag. 6. Um auch dies
zu entscheiden, warten wir kurze Zeit ab und beobachten
nochmals; und wenn wir dann einen höheren Gradwert finden, ist
es klar, dass die vorige Beobachtung vor dem Mittag war, wenn
10 einen kleineren, dann nach dem Mittag.
7. Oder ein anderes Beispiel: Wenn wir bei der Beobachtung
feststellen, dass die Sonne beispielsweise 70 Grad über dem
Horizont steht, und wir dann auf Grund der Wahrnehmung nicht
entscheiden könnten, ob es vor Mittag ist oder nach Mittag, muss
15 man ebenfalls einen Moment abwarten und nochmals anvisieren;
wenn sie dann z.B. auf 71 Grad gestiegen ist, ist klar, dass die
Sonne vorher vor dem Mittag beobachtet wurde; wenn die Höhe
dagegen abgenommen und z.B. auf 69 Grad gesunken ist, ist klar,
dass sie vorher nach dem Mittag beobachtet wurde. 8. Um dies
20 nun zu erkennen, muss man von Westen her die Parallelkreise
zählen, über welche sie sich bei der ersten Beobachtung über den
Horizont erhoben hatte, in unserem Beispiel also der 70ste. Dann
muss man auf der Arachne den Grad des Tierkreiszeichens, auf
dem sich die Sonne zu diesem Zeitpunkt gerade befindet, auf den
25 beobachteten Parallelkreis verschieben, in unserem Beispiel auf
den 70. von Westen her. 9. Wenn nun die Beobachtung genau am
Mittag gemacht worden ist, dann wird selbstverständlich der
〈beobachtete〉 Grad der Sonne auf die Linie fallen, welche dem
Meridian entspricht, welche auch die Parallelkreise halbiert; wenn
30 aber nach Mittag, verschiebt er sich nach dem Westen hin. Soviel
zur Sonnenbeobachtung.
10. Bei der Beobachtung der Sterne dagegen werden wir in
gleicher Weise vorgehen: Wir ermitteln, wie hoch der beobachtete
Stern im Klima, in welchem beobachtet wird, sich maximal 〈über
35 den Horizont〉 erhebt. Dies erkennen wir folgendermassen: Wir
verschieben dessen Spitze auf die dem Meridian entsprechende
Linie und schauen, auf dem wievielten Parallelkreis dieser liegt;
wenn er 〈nämlich〉 genau auf der Meridianlinie liegt, muss man
38 ioannes philoponus
110 quaedam excidisse suspicor | 111 add. ACF, Tan.: om. cett., Hase
de usu astrolabii eiusqe constructione 39
21 D. h. man muss zuerst den Stern mit dem Diopter anvisieren und die
momentane Höhe über dem Horizont feststellen.
22 Offenbar eine Lücke im Text.
40 ioannes philoponus
〈Ὑπόδειγμα〉115
112 sic F: χρείαν cett., Hase | 113 hic desinit C | 114 sic D m. pr., A in
marg., Hase: ἐπιτεθεμένου D m. sec., cett. | 115 add. Hase sec. AB, om. cett.
de usu astrolabii eiusqe constructione 41
25 〈Ein Beispiel〉
23 chronoi isemerinoi = Zeitgrade, d. h. dass von den 360 Graden auf eine
Äquinoktialstunde 15 Grade (= chronoi) fallen; 1 Grad entspricht so 4
Minuten. Vgl. dazu Ptol., Hypoth. plan. 1,3.
24 docheion, später die Mater bzw. Matrix.
25 S. oben 6,9.
42 ioannes philoponus
116 sic corr. D m. sec., F: ὅσον cett. | 117 pro τὸν αὐτὸν δὲ τρόπον ...
ἕκαστον καταδύεται F brevius καὶ πόσοις αὖ καταδύεται
de usu astrolabii eiusqe constructione 43
aufgeht:26 Man muss nun 〈erstens〉 die Arachne auf diese Klima-
scheibe legen. Dann muss man den 1. Grad des Skorpions auf den
1. Parallelkreis (bzw. den Horizontkreis) von Osten her schieben.
Dann achten wir am Rand der Arachne auf die Zeigerspitze – sie
5 liegt im Halbkreis ausserhalb der Arachne, – auf welchen Grad
beim genannten Kreis sie passt, der, wie gesagt, in 360 Grade
geteilt ist, welche Äquinoktialzeiten genannt werden, und markie-
ren diesen. 6. Dann drehen wir die Arachne, bis der letzte Grad
des Skorpions, d.h. der 30., heraufkommt und auf den ersten Paral-
10 lelkreis von Osten her zu liegen kommt. Dann achten wir wieder
auf die genannte Zeigerspitze, auf welchen Grad desselben Kreises
sie fällt, und markieren auch diesen. Dann zählen wir alle Grade
von der ersten zur späteren Markierung, und wie viele von den
360 Graden nach unserem Befund die Zeigerspitze während dem
15 ganzen Aufgang des Skorpions durchlaufen hat, in so vielen
äquinoktialen Zeitgraden ist er somit aufgegangen. 7. Gleiches
gilt für alle übrigen 〈Tierkreiszeichen〉. So können wir bei jedem
Tierkreiszeichen für jedes Klima erkennen, in wie vielen äquinok-
tialen Zeitgraden es aufgeht. 8. Auf dieselbe Weise werden wir
20 auch herausfinden, in wie vielen äquinoktialen Zeitgraden jedes
untergeht, indem wir ebenfalls den ersten Grad des gesuchten
Tierkreiszeichens auf den äussersten Parallelkreis gegen Westen
verschieben und den Grad markieren, auf welchen die Zeiger-
spitze ausserhalb der Arachne fällt. Dann drehen wir 〈die
25 Arachne〉 wieder und schieben den 30. Grad 〈des betreffenden
Tierkreiszeichens〉 auf denselben westlichen Horizontkreis, d.h.
auf den äussersten Parallelkreis. Und wieder achten wir, worauf
die Zeigerspitze der Arachne fällt und zählen die äquinoktialen
Zeigrade, welche sie während dem ganzen Untergang des
30 Zeichens durchlaufen hat, und in so vielen Zeitgraden ist es,
werden wir sagen, unter die Erde getaucht.
148 h. 11. Πῶς ἑκάστης ἡμέρας καὶ νυκτὸς καιρικὴν ὥραν εὑρήσομεν·
ὁμοίως πόσων ἐστὶν ἰσημερινῶν χρόνων.118
118 aliter F: πῶς ἑκάστην ἡμέραν καὶ νύκτα πόσων ἐστὶν ὡρῶν, πῶς τε καὶ
ἑκάστην ὥραν πόσων ἐστὶν ἰσημερινῶν χρόνων εὑρήσομεν | 119 sic F:
χρόνων cett. | 120 add. F | 121 sic DF, anon. Bon.: ἀρχομένας cett. | 122
add. F | 123 sic D, Huet.: μερίσαντες cett. | 124 sic correxi sec. 11,5: τὸν
codd., Hase | 125 sic F, Huet.: ἀναλογοῦντι cett. | 126 δύσιν D m. sec., F, A
in marg. | 127 sic D m. pr., Tan.: σκοπῶμεν D m. sec., σκοπήσομεν F
de usu astrolabii eiusqe constructione 45
11. Wie wir für jeden Tag und jede Nacht die Temporalstunde
finden, und ebenso, wie viele äquinoktiale Zeitgrade sie hat
12. Πῶς ἔστιν εὑρεῖν ἐκ τοῦ ὀργάνου τὴν τοῦ ἡλίου ἐποχήν· ἐν ᾧ 5
πάλιν, πῶς ἔστι λαβεῖν τὸ καθ’ ἑκάστην ἡμέραν τοῦ ἡλίου
μέγιστον ὕψωμα.
128 sic F, anon. Bon. : ταύτας cett. | 129 sic DF: εὑρίσκομεν cett., Hase
de usu astrolabii eiusqe constructione 47
12. Wie mit dem Instrument die 〈ekliptikale〉 Länge der Sonne zu
finden ist, und wie mit ihm für jeden Tag die maximale Höhe der
Sonne zu ermitteln ist
28 epoche, hier = Standort der Sonne auf ihrer Bahn durch die Ekliptik
(= ekliptikale Länge)
29 psephophoria (vgl. Ptol. Synt.4,9): in der Astronomie eine besondere Art
der Rechenoperation.
30 Die Südrichtung und die Mittagszeit, die mit jedem Gnomon bequem
abzulesen wäre, wird als nicht genau bekannt vorausgesetzt, sonst wür-
de eine Messung zur Mittagszeit genügen.
48 ioannes philoponus
130 sic DF: μεσουρανῷ cett., Hase | 131 sic Tan.: μεσημβρινῷ καὶ τὴν
γενομένην, ὅση D; μεσουρανῷ καὶ τὴν γενομένην, ὅση Hase | 132 vide
supra ad 3,23 | 133 παλαιοί D m. pr., F | 134 delevi: om. DF, add. in marg.
D m. sec., habent cett., Hase | 135 add. DF
de usu astrolabii eiusqe constructione 49
αὐτοῦ· ὅθεν οὐδὲ ὑπὸ τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον οὔτε ἀλλήλαις136
οὔτε ἄλλῃ τινὶ τῶν ἐν τῷ ζωδιακῷ μοίρᾳ.
5. Τὰ δὲ ἴσην ἀφεστηκότα διάστασιν τούτων τινὸς παρ’
ἑκάτερα ὑφ’ ἕνα τε καὶ τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον, καὶ διὰ τοῦτο
τὸ αὐτὸ ὕψωμα ἀπὸ τῆς γῆς ὑψοῦνται· οἷον ἀφέστηκε παρ’ 5
ἑκάτερα τῆς ἀρχῆς τοῦ καρκίνου ἴσην διάστασιν ἡ ἀρχὴ τοῦ
λέοντος καὶ ἡ τῶν διδύμων ἀρχή· λ̅ γὰρ μοῖραί εἰσι παρ’ ἑκάτερα.
151 h. 6. αὗται | μὲν οὖν αἱ δύο μοῖραι, ἥτε τοῦ λέοντος ἀρχὴ καὶ ἡ τῶν
διδύμων πάλιν ἀρχή, ὑπό τε τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον, καὶ διὰ
τοῦτο τὸ αὐτὸ μέγιστον ὕψωμα ὑψοῦνται ἀπὸ γῆς. 7. ἵνα δὲ σαφὲς 10
γένηται τὸ λεγόμενον, δεῖ εἰς τὰ δύο πέρατα τοῦ ὑπὲρ γῆν
ἡμισφαιρίου ἁρμόσαι τὰ δύο ἰσημερινὰ ζώδια, εἰς τὸ ἀνατολικὸν
μὲν φέρε τὴν ἀρχὴν τοῦ ζυγοῦ, εἰς τὸ δυτικὸν δὲ τὴν ἀρχὴν τοῦ
κριοῦ. ταῦτα γὰρ ὄψει ἕνα καὶ τὸν αὐτὸν ἔχοντα παράλληλον, τὸν
πρώτιστον, δι’ οὗ ὁρίζεται τό τε τῷ ὑπὲρ γῆν ἡμισφαιρίῳ ἀναλο- 15
γοῦν τοῦ τυμπάνου μέρος καὶ τὸ ὑπὸ γῆν. 8. τούτων δὲ οὕτω
κειμένων, ὄψει καὶ τὴν πρώτην τοῦ καρκίνου μοῖραν ἐφαρμόζου-
σαν [καὶ]137 τῇ τοῦ μεσημβρινοῦ γραμμῇ καὶ τὴν τοῦ αἰγοκέρω-
τος πρώτην, καὶ ἐπεὶ138 τὰ ἰσημερινὰ ἴσον διέστηκε τοῦ θερινοῦ,
λέγω δὴ τῆς τοῦ καρκίνου πρώτης μοίρας,139 διὰ τοῦτο ὑπό τε τὸν 20
αὐτόν εἰσι παράλληλον, ὡς εἶπον,140 καὶ τὸ αὐτὸ ὕψωμα ἀπὸ τῆς
γῆς ὑψοῦνται.
9. Εἶτα ὁμοίως καὶ τὰς λοιπὰς ἑκατέρωθεν ἴσον διεστηκυίας
μοίρας ἀπὸ τῆς πρώτης τοῦ καρκίνου πάλιν ὄψει τοῦ αὐτοῦ
ἐφαπτομένας παραλλήλου καὶ τὸ αὐτὸ μέγιστον ὑψουμένας 25
διάστημα. 10. τὰς αὐτὰς δὲ ταύτας ὄψει καὶ ἐκ τῶν δύο ἰσημερι-
νῶν σημείων ἴσον διεστηκυίας. τὰ γὰρ τῶν τροπικῶν τινὸς ἴσον
διεστηκότα, ταῦτα καὶ τῶν ἰσημερινῶν ἀμφοτέρων ἴσον διέστηκε
θάτερον θατέρου, ἀλλὰ τοῦ μὲν ἐπὶ τὰ ἡγούμενα, τοῦ δὲ ἐπὶ τὰ
136 sic DF: ἀλλήλοις cett., Hase | 137 om. DF, del. Huet. | 138 sic F, Tan.:
ἐπὶ cett. | 139 hic lacunam non necessariam statuit Hase | 140 sic corr.
anon. Bon.: εἰπεῖν codd., Tan.
de usu astrolabii eiusqe constructione 51
ἑπόμενα· 11. οἷον, ὅσον διέστηκεν ἡ ἀρχὴ τῶν διδύμων τῆς ἀρχῆς
τοῦ κριοῦ ἐπὶ τὰ ἑπόμενα,141 τοσοῦτον ἡ ἀρχὴ τοῦ λέοντος τῆς
ἀρχῆς τοῦ ζυγοῦ ἐπὶ τὰ ἡγούμενα · καὶ πάλιν ὅσον διέστηκε ἐπὶ
τὰ ἡγούμενα ἡ ἀρχὴ τῶν διδύμων τῆς ἀρχῆς τοῦ καρκίνου, τοσοῦ-
152 h. τον ἐπὶ τὰ ἑπόμενα ἡ ἀρχὴ τοῦ λέοντος τῆς | ἀρχῆς τοῦ καρκίνου. 5
12. ἀλλ’ οὐχ ὅτι ἐκ τῶν ἰσημερινῶν ἴσον διεστήκασι, διὰ τοῦτο
ὑπὸ τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον, ἀλλ’ ὅτι ἐκ τῶν τροπικῶν. τῆς
γοῦν ἀρχῆς τοῦ κριοῦ ἴσον διεστήκασιν ἥ τε τῶν ἰχθύων ἀρχὴ καὶ
ἡ τοῦ ταύρου, ἀλλ’ οὔτε ὑπὸ τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον, οὔτε τὸ
αὐτὸ μέγιστον ὕψωμα ὑψοῦνται ἄμφω. οἱ μὲν γὰρ ἰχθύες εἰσὶ 10
νοτιώτεροι, ὁ δὲ ταῦρος βορειότερος· 13. ἀλλὰ μὴν καὶ ὅσον
διέστηκεν ἐπὶ τὰ ἡγούμενα τῆς ἀρχῆς τοῦ κριοῦ ἡ τῶν ἰχθύων
ἀρχή, τοσοῦτον πάλιν διέστηκεν ἐπὶ τὰ ἡγούμενα ἡ ἀρχὴ τῆς
παρθένου τῆς ἀρχῆς τοῦ ζυγοῦ. ἀλλ’ οὔκ εἰσιν ὑπὸ τὸν αὐτὸν
παράλληλον, ἐπείπερ βορεία μέν ἐστιν ἡ πάρθενος, νότιοι δὲ οἱ 15
ἰχθύες.
14. Ἐπεὶ οὖν τὰ παρ’ ἑκάτερα τῶν τροπικῶν τινὸς ἴσον
διεστῶτα ὑπὸ τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον, ἄμφω δὲ τὰ ἰσημερινὰ
τῶν τροπικῶν ἴσον διέστηκε καὶ ὑπὸ τὸν αὐτόν εἰσι παράλληλον,
διὰ τοῦτο καὶ τὰ ἑκατέρωθεν τῶν δύο ἰσημερινῶν ἴσον διεστῶτα 20
θάτερον θατέρου, τοῦ μὲν ἐπὶ τὰ ἡγούμενα, τοῦ δὲ ἐπὶ τὰ
ἑπόμενα, ἐν 〈τῷ〉142 αὐτῷ εἰσὶ παραλλήλῳ. 15. οὐδὲν δὲ διοίσει143
κἂν τὴν μὲν ἀρχὴν τοῦ κριοῦ κατὰ τὸν ἀνατολικὸν θείης ὁρίζοντα,
144 om. F, del. Hase | 145 sic Hase sec. AB: εὑρήσκομεν D m. sec., Tan., εἶτα
εὕρωμεν D m. pr., F | 146 sic D, Tan.: ὁ cett. | 147 sic correxi sec. F: καὶ
ἐπεὶ ... ὦμεν cett., Hase | 148 sic FD: κριοῦ cett.
de usu astrolabii eiusqe constructione 55
dann logischer Weise der Anfang des Steinbocks auf die Himmels-
mitte fällt; du wirst wieder dieselben Ergebnisse feststellen.
τες χρόνον μηδὲν εἰδείημεν ὅλως τὸν μῆνα, ἢ παρ’ ἔθνει διαφόρως
καὶ οὐ καθ’ ἡμᾶς ἀριθμοῦντι τοὺς μῆνας ἢ μηδόλως ἀριθμοῦντι.
20. πάλιν μίαν ἢ δύο ἡμέρας διαλείποντες καὶ διοπτεύσαντες
ὁμοίως, εἰ μὲν προσθέντα εὕρωμεν τὸν ἥλιον τῷ ὑψώματι, δῆλον
ὅτι πρὸ θερινῶν τροπῶν πρότερον ἦν, εἰ δὲ ἀφελόντα, μετὰ 5
θερινάς. καὶ οὕτω μὲν οὖν, εἰ πλησίον εἴη ἢ τῶν θερινῶν ἢ τῶν
χειμερινῶν τροπῶν ὁ ἥλιος. 21. εἰ μέντοι πολὺ ἀφεστηκὼς εἴη ὁ
ἥλιος τῶν θερινῶν ἢ τῶν χειμερινῶν τροπῶν ἐπὶ τάδε ἢ ἐπὶ τάδε,
μία ἔσται λοιπὸν ἀμφισβήτησις, ποίου τεταρτημορίου δεῖ ζητεῖν
μοῖραν τοσοῦτον ὑψουμένην τὸ μέγιστον, ὅσον διώπτευται149 ἡμῖν 10
ὁ ὑψούμενος ἥλιος. 22. εἰ μὲν γὰρ πρὸ θερινῶν τροπῶν ἡ ζήτησις
εἴη, ἀπὸ κριοῦ μέχρι τῆς λ̅ τῶν διδύμων μοίρας, ταὐτὸν δὲ εἰπεῖν
πρώτης καρκίνου, ζητεῖν δεῖ ποία τούτων μοῖρα τοσοῦτον τοῦ
ὁρίζοντος τὸ μέγιστον ὑψοῦται, ὅσον150 ὑψούμενος διοπτεύεται
τότε ὁ ἥλιος· εἰ δὲ μετὰ θερινὰς τροπάς, ἀπὸ τῆς ἀρχῆς τοῦ καρκί- 15
νου μέχρι τῆς λ̅ μοίρας τῆς παρθένου, ταὐτὸν δὲ εἰπεῖν ἀρχῆς τοῦ
ζυγοῦ. 23. ὁμοίως εἰ μὲν πρὸ χειμερινῶν τροπῶν ἀπ’ ἀρχῆς τοῦ
ζυγοῦ μέχρι τριακοστῆς τοῦ τοξότου, ταὐτὸν δὲ εἰπεῖν, ἀρχῆς
αἰγοκέρωτος· εἰ δὲ μετὰ χειμερινὰς τροπάς, ἀπ’ ἀρχῆς αἰγοκέρω-
τος μέχρι τριακοστῆς ἰχθύων, ταὐτὸν δὲ εἰπεῖν, ἀρχῆς κριοῦ. 20
149 sic DF: διοπτεύεται cett., Hase | 150 sic corr. D m. sec., Tan.: ὅπερ cett.,
Hase | 151 add. F
de usu astrolabii eiusqe constructione 57
14. Wie man auch die 〈ekliptikale〉 Länge eines jeden Planeten
findet
34 Dies die Rechfertigung für das überaus umständlich erklärte Problem der
Feststellung des Sonnenortes um die Zeit der Sonnenwende, das sich in
einer zivilisierten Gegend mit einem Blick auf den Kalender leicht lösen
liesse.
58 ioannes philoponus
152 add. DF | 153 sic DEF, τοῦτο cett. | 154 om. DF, del. Tan. | 155
addendum putavi | 156 sic DEF: χρόνων cett., Hase | 157 sic D m. pr., E:
αὐτῶν cett.
de usu astrolabii eiusqe constructione 59
linie) befinden, etwas weniger genau, wenn sie davon auf die eine
oder andere Seite abweichen, und zwar auf folgende Weise:
2. Man muss zuerst einen auf der Arachne angebrachten Fixstern
anvisieren, nach der bereits vorgeführten Methode.35 Haben wir
5 festgestellt, über wie viele Parallelkreise dieser sich über den
östlichen oder westlichen Horizont zu diesem Zeitpunkt erhoben
hat, dann bringen wir die Arachne auf der zum Beobachtungsort
passenden Klimascheibe in die zu diesem Zeitpunkt der Lage des
Alls entsprechende Stellung, d.h. wir schieben den Dorn des
10 beobachteten Fixsterns auf den Parallelkreis, auf welchem er
beobachtet wurde. 3. Dann muss man wiederum den gesuchten
Planeten anvisieren und vermerken, über wie viele Parallelkreise
dieser sich über den westlichen oder östlichen Horizont erhoben
hat, und auf der betreffenden Klimascheibe den gleichzahligen
15 Parallelkreis suchen und von diesem den westlichen oder
östlichen Abschnitt, in welchem der Planet beobachtet worden ist.
Dann suchen wir, mit welchem Grad des Zodiakos der Abschnitt
dieses Parallelkreises zusammenfällt, und sagen, diese Länge habe
der zu diesem Zeitpunkt beobachtete Planet inne.
20 4. Da nun die Sonne sich immer auf der Mittellinie des Zodia-
kos (d.i. auf der Ekliptik) bewegt, ergibt sich logischerweise, dass
wir ihre Länge durch die Beobachtung genau feststellen können,
da sie sich immer auf dieser Linie bewegt, auf der wir auch die
Längen der Sterne messen.36 5. Da nun aber die übrigen Planeten
25 sich nicht immer auf dieser Linie bewegen, sondern ihr gegenüber
eine geneigte Bewegung ausführen, so dass sie sich bald nördli-
cher, bald südlicher von ihr befinden,37 werden sie bei der
Anvisierung von dieser Linie abweichen: Wenn wir die von
unserem Auge zu ihnen führende Gerade zum Zodiakos weiter-
30 führen, fällt sie zwangsläufig nicht auf die Mittellinie, sondern
35 S. oben 8,1ff.
36 Spätestens seit dem Fixsternkatalog des Ptolemaios werden in der
Antike die Örter der Himmelskörper in einem ekliptikalen Koordinaten-
system angegeben; d. h. die Deklination wird nicht – wie heute – vom
Himmelsäquator aus gemessen, sondern von der Ekliptik aus.
37 Die Bahnneigungen der 5 grossen Planeten gegenüber der Ekliptik
liegen zwischen 7,0° (Merkur) und 1,3° (Jupiter).
60 ioannes philoponus
ἐπὶ τὰ νοτιώτερα, καὶ διὰ τοῦτο μηδὲ τὴν ἐποχὴν αὐτῶν ἀκριβῶς
155 h. καταλαμ|βάνεσθαι, ἐπειδήπερ, ὡς εἶπον, κατὰ μόνην τὴν διὰ
μέσων ἡ τῶν ἐποχῶν γίνεται κρίσις.
15. Πῶς ἔστιν εὑρεῖν ἑκάστην μοῖραν τοῦ ζωδιακοῦ, πόσον τοῦ
ἰσημερινοῦ παραλλάσσει ἐπὶ βοῤῥᾶν ἢ158 ἐπὶ νότον· ὁμοίως δὲ καὶ 5
τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην καὶ159 τῶν πλανωμένων ἕκαστον.
158 sic D corr., F: καὶ cett. | 159 sic DF: ἢ cett. | 160 sic DF: τῶν cett. | 161
add. F | 162 sic DF: μεσουρανῷ cett., Hase; cf. supra ad 9,1
de usu astrolabii eiusqe constructione 61
5 15. Wie man für jeden Grad des Zodiakos herausfinden kann, wie
weit er nach Norden oder Süden vom Äquator entfernt ist, und
ebenso bei der Sonne, dem Mond und den einzelnen Planeten
163 πέπτωκεν D m. sec., F | 164 sic DEF: ὃ cett. | 165 sic DE, Tan.: τοῦ
αἰγοκερέως cett., Hase | 166 sic DF: μεσουρανοῦ cett., Hase | 167 sic D m.
pr., anon. Bon.: ἡλίου ... σελήνης cett. | 168 add. F | 169 sic anon. Bon.:
ἑκάστου codd. | 170 sic F: νοτιώτερος ἢ βορειότερος D, Hase | 171 hic
addunt A et alii codd. quaedam addidamenta (cf. supra praef.)
de usu astrolabii eiusqe constructione 63
kreis er fällt;39 dann muss man den gesuchten Grad des Zodiakos
auf dieselbe Mittagslinie verschieben und sich merken, auf wel-
chen Parallelkreis er fällt. Ist dies geschehen, sagen wir, dass, wie
viele Parallelkreise es sind vom Äquator bis zum gesuchten Grad,
5 dieser so viele Grade vom Äquator entfernt ist; ob er nun nach
Norden oder nach Süden absteht, erfahren wir direkt beim Blick
〈auf das Instrument〉. 7. Denn wenn der gesuchte Grad 〈in den
Teil〉 ausserhalb des Äquators fällt, in Richtung zum Winterwen-
dekreis hin, wie er auf dem Tympanon eingetragen ist, ist es klar,
10 dass er nach Süden vom Äquator entfernt ist; wenn er aber 〈in
den Teil〉 innerhalb des Äquators fällt, in Richtung zum Sommer-
wendekreis, der wie gesagt vom Äquator umfasst wird, ist es
wiederum klar, dass der gesuchte Grad des Zodiakos nach Norden
abweicht. 8. Dies wird auch klar aus der Lage der Tierkreiszei-
15 chen selbst: Wenn wir nämlich Grade vom Anfang des Widders
bis zum 29. Grad der Jungfrau suchen, ist es klar, dass sie nach
Norden vom Äquator abweichen; wenn wir aber Grade vom
Anfang der Waage bis zum 29. Grad der Fische suchen, werden sie
nach Süden vom Äquator abweichen.
20 9. Jedem ist klar, dass wir auf diese Weise jederzeit bei der
Sonne, dem Mond und jedem einzelnen Planeten feststellen
können, indem wir auf dem Zodiakos den betreffenen Grad
nehmen, wie weit sie gegen Norden oder Süden vom Äquator
abweichen. 10. Wenn wir nämlich den Grad nehmen, welchen die
25 Sonne, der Mond oder jeder einzelne Planet 〈auf dem Zodiakos〉
einnimmt, und alles nach der oben erklärten Weise ausführen,
werden wir das Gesuchte herausfinden. Denn wie weit der betref-
fende Grad des Zodiakos vom Äquator nach Norden oder Süden
abweicht, so gross ist die Abweichung des auf ihm befindlichen
30 Gestirns. 11. Mit derselben Methode werden wir auch bei jedem
auf der Arachne angebrachten Fixstern erkennen, ob er der Breite
nach nördlicher oder südlicher vom Äquator absteht, und wie
viele Grade er auf diese oder jene Seite abweicht.
[Ende].
39 D. h.: man stellt fest, auf welchem Höhen-Parallelkreis der Äquator (auf
welchem sich der Äquinoktialpunkt befindet) im betr. Klima liegt.
Anhang
Abb. 1 Begriffe: der Astrolab(os), die Armillarsphäre, das Planisphärium, das Astrolab(ium)
a) Astrolabos b) Armillarsphäre
nach Ptolemaios Synt. 5,1 rekonstruiert von von Johann Wagner, Nürnberg, um 1540
A. Stückelberger / H. Rohner
c) Planisphärium d) Astrolabium
aus dem Cod. Bernensis 88, fol. 11v (10. Jh.) Spanien, um 1260
1. Erläuterungen
a) Der Astrolab(os)
Beim Astrolab(os) (ho astrolabos = ‚der Sternerfasser‘) handelt es
sich um ein von Hipparch erfundenes, dreidimensionales Visier-
bzw. Peilgerät, das aus sieben ineinander gefügten, um die Him-
melsachse und die Ekliptikachse drehbaren Ringen besteht, mit
welchen die einzelnen Himmelskörper anvisiert und deren Posi-
tionen in einem ekliptikalen Koordinatensystem bestimmt werden
können. Das Gerät, das wohl auf Hipparch zurückgeht, wird von
Ptolemaios, Syntaxis/Almagest 5,1 so ausführlich beschrieben, dass
es sich rekonstruieren liess; vgl. dazu A. Stückelberger, Der Astro-
lab des Ptolemaios. Ein antikes astronomisches Messgerät, in: ANTIKE
WELT 29 (1998) 377‒383.
b) Die Armillarsphäre
Die Armillarsphäre (krikote sphaira) sieht auf den ersten Blick ganz
ähnlich aus wie der Astrolab, hat aber eine vollkommen andere
Funktion: Es handelt sich um ein mit verschiedenen Ringen dar-
gestelltes Modell des Sonnensystems, in der Antike mit der Erde in
der Mitte, umgeben vom deutlich hervorgehobenen Zodiakalband
und den Planetensphären (nach Kopernikus treten auch heliozent-
rische Modelle auf). Es soll vor allem das Konzept des Weltsystems
veranschaulichen und eignet sich nicht für Messungen; es unter-
scheidet sich vom Astrolab wie ein Geländemodell von einem Kom-
pass. – Um eine solche Armillarsphäre dürfte es sich beim kunstvoll
ausgeklügelten Gerät des Archimedes handeln, das die Römer an-
lässlich der Eroberung von Syrakus erbeutet haben und das Cicero
voll Bewunderung beschreibt (Rep. 1,22f.). Beim Entwurf der dritten
Projektionsmethode für eine Weltkarte denkt sich Ptolemaios die
Erde innerhalb einer solchen krikote sphaira (Geogr.7,6).
68 Anhang
c) Das Planisphärium
Beim Planisphärium handelt es sich um eine nordpolzentrierte
Sternkarte, auf welcher gewöhnlich allerdings keine einzelnen
Sterne, sondern nur die kanonischen Sternbilder – in der Antike
48 – positionsgerecht eingetragen sind. Eine detaillierte Anleitung
zur Konstruktion einer solchen Himmelsscheibe mit den entspre-
chenden konzentrischen Kreisen (Polarkreis, Sommerwendekreis,
Himmelsäquator, Winterwendekreis) gibt Ptolemaios in seiner nur
in lateinischer Übersetzung aus dem Arabischen erhaltenen Schrift
De planisphaerio. Solche planisphärische Darstellungen sind in
zahlreichen mittelalterlichen Handschriften erhalten, eine beson-
ders schöne im Cod. Bernensis 88, fol. 11v. (10. Jh.); vgl. dazu A.
Stückelberger, Der gestirnte Himmel: Zum ptolemäischen Weltbild
[zum Berner Planisphärium], in: Ch. Markschies u. A., Atlas der
Weltbilder (Berlin 2011) 42‒52.
d) Das Astrolabium
Wiederum ganz anderer Art ist das Gerät, das Philoponos in der
vorliegenden Schrift beschreibt und das er zweifellos gegenständ-
lich zur Hand hat. Er nennt es – was Anlass zur Verwirrung geben
kann – ebenfalls astrolabos, aber man tut gut daran, dieses – im
Unterschied zum oben besprochenen dreidimensionalen Gerät –
mit dem latinisierten Begriff Astrolabium zu bezeichnen, der sich
seit dem Mittelalter durchgesetzt hat; ursprünglich wurde es auch
– entsprechend seiner hauptsächlichen Verwendung – horoscopium
instrumentum genannt (s.u. S. 81f.). Es handelt sich um ein zwei-
dimensionales Gerät, welches die Struktur des Planisphäriums mit
den konzentrischen Kreisen übernimmt, aber mit beweglichen Ele-
menten, der drehbaren, den Fixsternhimmel andeutenden Arachne/
Spinne auf der Vorderseite und dem Diopter/Visierlineal auf der
Rückseite, verbindet. Das Astrolabium eignet sich u.a. dazu, die
Höhe von Himmelskörpern über dem Horizont zu bestimmen und
daraus die Tages- bzw. Nachtzeit abzuleiten, oder Auf- und Un-
tergang von Sternbildern, insbesondere der Tierkreiszeichen, zu
ermitteln; Sternpositionen in einem Koordinatennetz können da-
gegen damit nicht bestimmt werden.
1. Erläuterungen 69
a) allgemeine Charakterisierung
Dass der bekannte Aristoteles-Kommentator, Johannes Philopo-
nos von Alexandria (ca. 470 – ca. 540), Schüler und Nachfolger des
Ammonios (gest. um 520) als Lehrer in der Platonischen Schule
von Alexandria, selber aber ein Christ, neben seinen theologisch-
philosophischen Werken auch einen ganz pragmatischen Traktat
über ein zu seiner Zeit offenbar bereits verbreitetes astronomisches
Gerät verfasst hat, ist erstaunlich, zeugt aber für sein breitgefä-
chertes Interesse.1 Allerdings handelt es sich bei seiner Schrift Peri
tes tou astrolabou chreseos kai kataskeues / De usu astrolabii eius-
que constructione (kurz: De astrolabio) nicht um eine hoch wissen-
schaftliche Abhandlung, sondern um eine gut lesbare Schulschrift,
die sich an Schüler richtet, die über keine sehr hohen Fachkennt-
nisse verfügen. Ihre Bedeutung liegt vor allem darin, dass sie die
älteste erhaltene Schrift ist, welche das Astrolabium bereits mit all
den Details beschreibt, welche später bei den zahlreichen im ara-
bischen und hernach auch im abendländischen Raum verbreiteten
Geräten belegt sind.
Dass der Traktat als Gebrauchsanleitung für einen recht uner-
fahrenen Schüler gedacht ist, zeigt sich in zahlreichen umständli-
chen Erklärungen und für einen Kenner unnötigen Anweisungen,
etwa in der wiederholten Mahnung, dass man die richtige Einlage
scheibe mit dem für den Beobachtungsort passenden Klima ein-
legen soll (5,12; 8,5f.; 9,10.13 u.a. St.), oder dass beim Anvisieren
eines Sternes nicht an den Visierlöchern vorbei geguckt werden
darf (8,3), oder dass auf dem Zodiakosring der Arachne der Anfang
eines Sternzeichens dort ist, wo das vorangehende endet (4,4). Um-
gekehrt sind keinerlei Erläuterungen zu mathematisch anspruchs-
vollen Problemen zu finden, wie etwa zur Projektionsmethode, mit
welcher die Höhenkreise konstruiert werden (vgl. Abb. 4b), oder
2 Das sog. spanisch-gotische Astrolabium aus dem 14. Jh. (Gunther, The
Astrolabes of the World Nr. 162) hat einen Durchmesser von 120 mm.
1. Erläuterungen 71
kos) (3,19ff.).4 Ferner ist auf dem Tympanon das Klima (klima), bzw.
die geographische Breite angegeben, für welche die Eintragungen
gelten (3,27), so zum Beispiel nach 10,5 das 3. Klima mit dem Re-
ferenzort Alexandria (31° N), der Wirkungsstätte des Philoponos.5
Schliesslich sind auf dem Tympanon auch die 12 Stundenlini-
en (horiaiai grammai: 6 tit.) eingetragen (5,18ff.), welche für die
Zeitbestimmung benötigt werden; sie sind auf der unteren Seite
des Tympanons angebracht, nach der Vorgabe des Ptolemaios, wie
ausdrücklich angemerkt wird (6,1), um ein Durcheinander der Li-
nien zu vermeiden.
Über dem darunter liegenden Tympanon wird die A r a c h n e /
Spinne bzw. Rete (arachne: 4,1‒5; 8,1) eingelegt (vgl. Abb. 5). Es
handelt sich dabei um ein ganz unterschiedlich gestaltetes, drehba-
res Gebilde, das den Fixsternhimmel veranschaulicht und dank sei-
ner netzartigen Struktur möglichst viel von der darunter liegenden
Tympanonscheibe erkennen lässt. Es weist einen exzentrischen
Ring (zodiakos) mit den im Gegenuhrzeigersinn angeordneten
12 Tierkreiszeichen (zodia) auf6 sowie eine Anzahl von Fixstern-
Dornen (moirognomonion: 8,1; 9,10), welche einige helle Fixsterne
positionsgerecht markieren.7 In unserem Fall sind es 17 (8,1), von
welchen die Wega (lyraios) und der Arkturus (arkturos: 8,1) sowie
die Spica (stachys: 8,6) ausdrücklich genannt werden. Dass hier ge-
rade von 17 Fixsternen die Rede ist, hängt wohl damit zusammen,
dass Ptolemaios in seinem Fixsternkatalog genau 17 Sterne erster
4 Die Konstruktion von Äquator und Wendekreisen basiert auf der Anlei-
tung in der Schrift des Ptolemaios De planisphaerio. In einer in den Text
hineingerutschten Randbemerkung in 3,25 ist sogar – mit einer kleinen
Korruptel – der präzise Wert der Ekliptik von 23° 51’ 20’’nach Ptol. Syn-
taxis 1,15 erhalten; vgl. app. crit. ad loc .
5 Vorausgesetzt ist die verbreitete Einteilung in 7 Klimata; vgl. die Klima-
tabelle bei Ptol. Geogr. 1,23.
6 Anders als die heute üblichen Sternscheiben, welche den Himmel so ab-
bilden, wie wir ihn von unten sehen (Kartentyp), sind hier die Tierkreis-
bilder und die übrigen Sterne spiegelbildlich so angeordnet, wie sie bei
einem von oben betrachteten Himmelsglobus erscheinen (Globustyp);
vgl. dazu A. Stückelberger, Sterngloben und Sternkarten, in: Museum Hel-
veticum 47 (1990) bes. 74ff.
7 Die Positionierung der Fixsterne basiert auf der Konstruktion des Plani-
sphäriums (vgl. oben S. 68).
1. Erläuterungen 73
8 Vgl. oben 6,6 die wenig praktikable Methode, wie bei der Zeitbestimmung
mit Tintenstrichen und Faden der Bruchteil einer Stunde ermittelt wird,
wo angesichts der geringen Dimensionen des Gerätes eine Abschätzung
wohl genauer wäre.
74 Anhang
tung schon zur Zeit des Ptolemaios (2. Jh. n. Chr.) schliessen. Noch
deutlicher ist die Aussage in De planisphaerio 14, wo beim horosco-
pium instrumentum ausdrücklich eine aranea genannt wird.16
Die weitere Vorgeschichte des Astrolabiums ist ungewiss, doch
liegt die Vermutung nahe, dass auch hier der grosse Astronom Hip-
parch aus Alexandria (2. Jh. v. Chr.) Vorarbeiten geleistet hat, der
– so berichtet Plinius in der Naturalis historia 2,95 – verschiedene
astronomische Instrumente (organa) geschaffen hat und auf den ja
auch die Konstruktion des dreidimensionalen Astrolabs bei Ptole-
maios zurückgeht. Dass die planisphärische Darstellung des Him-
mels längst vor Ptolemaios bekannt war, beweist die Beschreibung
einer metallenen Himmelsscheibe für eine Wasseruhr bei Vitruv
9,8,8.17 Die Rückführung des Ursprungs des Instrumentes auf Hipp-
arch wird gestützt durch eine Briefstelle des Synesios (Bischof von
Kyrene, um 400 n. Chr.) Ad Paeonium 5,1 (ed. Lamoureux/Aujoulat,
Opuscels 3,181), dass Hipparch an seinem Instrument (organon),
einem nykterinon horoskopeion, 16 Fixsterne angebracht habe (bei
Philoponos sind es 17 Fixsterne).18
Zwischen Ptolemaios und Philoponos sind verschiedene
Schriften bezeugt, die sich mit dem Astrolabium befassen: Neben
dem Testimonium des Synesios und neben der genannten Schrift
des Ammonios hat nach dem Zeugnis des byzantinischen Lexikons
Suda auch der Mathematiker Theon von Alexandria (2. Hälfte 4. Jh.
n. Chr., Vater der Hypatia) einen ‚Kommentar zum kleinen Astro-
lab‘ (eis ton mikron astrolabon hypomnema) verfasst. Da nun aber
all diese Schriften verloren sind, besteht die besondere Bedeutung
des Traktates des Philoponos darin, dass er die älteste erhaltene
Schrift zu diesem Thema darstellt.
Über Spanien ist dann das Instrument, zusammen mit den ersten
Beschreibungen, im abendländischen Bereich bekannt geworden
und hat auch dort grosse Beliebtheit erlangt. Die ältesten von den
etwa 700 noch erhaltenen europäischen Astrolabien stammen aus
dem 10./11. Jahrhundert,31 so das sog. ‚Karolingische Astrolabium‘
mit der Tympanon-Beschriftung ‚Roma et Francia‘ ( # 3042),32 oder
das einzige erhaltene byzantinische Astrolabium (# 2), das auf 1062
datiert ist. In dieser kaum übersehbaren Fülle von Instrumenten,
die zu den Prunkstücken wissenschaftsgeschichtlich orientierter
Museen gehören, endet die Erfolgsgeschichte des planisphärischen
Astrolabiums, das letztlich auf Hipparch und Ptolemaios zurück-
geht und dessen älteste Beschreibung hier in der Schrift des Philo-
ponos vorliegt.
2.2. Zu Philoponos
Arno Borst, Wie kam die arabische Sternkunde ins Kloster Reichenau? (Kons-
tanz 1988).
2. Bibliographische Angaben 89
3.1. Eigennamen
Bei Wörtern, die sehr häufig vorkommen (passim), sind nur die erste
Belegstelle und einige weitere einschlägige Stellen angeführt.
αἰγοκέρως (Steinbock/Capricornus): 3,23.26; 13,2ff.; 13,15.23
ἀνατολή/ἀνατολικός (Aufgang/Osten, östlich): 2,3ff.; 3,11.14; 5,10.13.19; 6,3f.;
7,2; 8,5; 9,2; 10,1; 11,1.4; 13,7.15; 14,2f.
ἀράχνη (Arachne/Spinne/Rete): 3,19.26; 4 tit., 4,1; 5,12.15; 6,6f.9; 7,5; 8,1f. 6;
9,4.8.13; 10,2.4ff. 8; 11,1f.4f.;12,4; 13,18; 14,2; 15,11
ἀρκτοῦρος (Arkturus): 8,1
ἄρτημα (Aufhänger): 3,3.10; 5,3; 8,2
ἀστὴρ 〈ἀπλανής〉 (Fixstern): 2,3; 3,11; 4,1f.; 5,4; ἀστέρες ἀπλανεῖς 8 tit., 8,1ff.
(17 Fixsterne auf der Arachne); 9 tit., 9,1ff. 10ff.; 14,2 .4; 15,9f.
ἀστρολάβος (sic; Astrolabium):1tit., 1,1; 2,5; ἀστρολάβοι μονομοιριαῖοι/διμοι-
ριαῖοι/τριμοιριαῖοι 3,3.6.8f. 15.28; 5,14
βορρᾶς/βόρειος (Norden, nördlich): 3,27 (β. πόλος); 13,2.13; 14,5; 15 tit.,
15,1ff.
γνωμόνιον (Zeiger): 7,5 (vgl. μοιρογνωμόνιον)
διάμετρος f. (Durchmesser): 2,2; 3,8: 5,17f.; 6,2ff.; 7,1.3
δίδυμοι (Gemini/Zwillinge): 13,5f. 11.17ff.
δίοπτρα (Diopter/Visierlineal): 2 tit., 2,1ff.; 3,1.2.10.16.28; 5,1.5ff.; 7,5; 8,2.4
δοχεῖον (Behälter, Mater): 6,9; 10,2.4
δύσις/δυτικός (Untergang/Westen, westlich): 2,3ff.; 3,11.14.18; 5,10.13.18f.; 6
tit., 6,3.5; 7,1.3; 8,5.8; 9,2.8f. 11; 10,8; 11,2.4; 13,7.15; 14,2f.
ἔξαρμα (Höhe sc. Über dem Horizont): 2,3
ἐποχή (ekliptikale Länge der Sonne oder eines anderen Gestirns): 12 tit.,
12,1; 13,16f.; 14 tit., 14,1.4f.
ἐφημερίς (Ephemeriden-Tabelle): 5,11; 8,7
ζυγός (Waage/Libra): 3,21.26; 5,17; 6,2; 13,7.11.13.15.22f.; 15,4.6.8
ζωδιακός (Zodiakos/Tierkreis): 3 tit., 3,25f.; 4,1ff.; 5,12; 6,7; 7,2; 9 tit., 12,4; 13
tit., 13,1ff.; 14,3.5; 15 tit., 15,1.5ff.
ζώδιον (Tierkreisbild): 12 Tierkreisbilder 4,3ff; 5,11.15; 7,2ff.; 9,4.8.13; 10 tit.,
10,1.7f.; 13,3.7; 14,1; 15,8
92 Anhang
ἥλιος (Sonne; s. auch ἐποχή): 2,3.5; 3,11,17,19; 5 tit., 5,1ff.; 6,2ff.; 7,2; 8,4ff.; 9
tit., 9,1ff.; 11,1f. 4; 12 tit., 12,1ff.; 13 tit., 13,2.17ff.; 14,4; 15 tit., 15,3f. 9f.
ἡμέρα καιρική: s. καιρικός
ἡμικύκλιον (Halbkreis): 2,2; 3,11.14.17.21f.; 5,5; 6,1; 8,7; 15,3ff.
ἡμισφαίριον (Halbkugel, ὑπὲρ γῆν und ὑπὸ γῆν): 2,2; 3,5ff. 17.20; 6,1.4f.; 7,4;
11,2; 13,7
θερινὸς τροπικός (Sommerwendekreis): s. τροπικός
ἰσημερία (ἐαρινή bzw. μετοπωρινή: Frühlings- bzw. Herbstäquinoktium):12,3
ἰσημερινὸς (sc. κύκλος: Äquator): 3,21.24f. 27; 10,2; 12,3; 15 tit., 15,1ff.
ἰσημερινὰ (sc. σημεῖα: Äquinoktialpunkte): 3,21; 13,10ff.; 15,6
ἰσημερινὰ ζώδια (äquinoktiale Tierkreiszeichen: Widder und Waage): 13,3.7f.
ἰσημεριναὶ ὧραι (Äquinoktialstuden): s. ὥρα
ἰσημερινοὶ χρόνοι: s. χρόνος
ἴτυς (Rand des Instrumentes): 3,28; 5,2.4; 6,9; 7,5; 11,4
ἰχθύες (Fische/Pisces): 4,3f.; 13,12f. 23; 15,8
καιρικός: καιρικὴ ἡμέρα/bzw. νύξ (Temporaltag bzw. –nacht: = Zeit von Son-
nenaufgang bis Sonnenuntergang bzw. vice versa): 11,1.4f.; s. auch ὥρα
κανόνιον (Visierlineal): 5,9
καρκίνος (Krebs/Cancer): 3,19.26; 13,2ff. 8f. 11.17f. 22
κέντρον (Zentrum): 3,8; τέσσαρα κέντρα (vier Kardinalpunkte): 7 tit., 7,1.3f.;
8,8; ὡροσκοποῦν κ. und μεσουρανοῦν κ. 7 tit., 7,1ff.; δυτικὸν κ. 7,1.3
κλίμα (geographische Breitenzone): 2,1; 3 tit., 3,1, 26ff.; 5,12f.; 7,5; 8,5f.;
9,10.13; 10,1.5.7; 12,4; 14,2f.
κορυφή (Zenit): 2,4; 3,8ff. 13; 5,3
κρίκος (Aufhängering): 2,1f.; 3,2.11; 5,1
κριός (Widder/Aries): 3,21.26; 4,3f.; 5,12; 6,2; 7,2; 9,4; 13,7.11ff. 22f.; 15,4.6.8
κύκλος (Kreis): 3,3ff. passim; 4,2; 5,1.13ff.; 6,1f.; 8,6; 9,1; 10,5f.; 15.3.6; s. auch
ἰσημερινός, παράλληλος, τροπικός
λέων (Löwe/Leo): 13,5f.11
λοξὴ κίνησις (gegenüber der Ekliptik geneigte Bewegung): 14,5
λόξωσις (sc. τοῦ ζωδιακοῦ: Schiefe der Ekliptik): 3 tit., 3,26; 13,4; 15,2
λυραῖος (sc. ἀστήρ: Wega): 8,1.6
μεσημβρία (Mittag): 3,11; 5,9.13.18; 8,5; 9,1f. 5ff.; 12,2; 13,19
μεσημβρινός (Meridian): 2,1ff.; 3,1.11.14.26; 7,4; 8,5; 9 tit., 9,1.3ff. 9ff.; 12,4;
13,8; 15,6
μεσουρανοῦν: s. κέντρον
μοῖρα (Grad): passim: 2,3; 3 tit., 3,8ff.; 5,10ff.; 6,2ff.; Einteilung des Kreises in
360 Grade: 3,28; 6,9; 7,5; 10,2.4ff.; Einteilung des Quadranten in 90 Gra-
de: 2,3ff.; 3,13; 5,1; 8,2
μοιρογνωμόνιον (Gradzeiger beim Visierlineal und Sternspitze auf der
Arachne): 2,3; 5,9; 6,7ff.; 8,1.4.6; 9,10ff.; 10,4ff.; 11,1f. 4.f.; 14,2
μυλοειδὴς τοῦ παντὸς θέσις (‚mühlenförmige‘ Lage des Alls): 3,6
νότος/νότιος (Süden, südlich): 3,25.27 (πόλος); 13,2.13; 14,5; 15 tit., 15,1ff.
οἴκησις (Beobachtungsort): 2,4; 3,8.10.27
ὀπή (Visierloch): 5,8; 8,2
3. Wort-Index 93
ὄργανον (Instrument): 2,1.4; 3,8.11f. 22; 4,3.6; 5,1.3ff. 12; 6,1.9; 7 tit.; 8,2;
10,1ff.; 11,4; 12 tit., 12,1; 14,1
ὁρίζων (Horizont): 2,1ff.; 3,2ff. passim; 5,3.10; 6,3f.; 7,2f.; 8,4; 9,2.7f; 10,1.8;
11,4; 13,15.22; 14,2f.
παραλλάττειν (abweichen, von der Ekliptik oder dem Äquator) 14,1.5; 15 tit.,
15,7ff.
παράλληλοι (sc. κύκλοι: Parallelkreise = Höhenkreise über dem Horizont):
3,6f. 19ff. passim; 5, 3.15ff.; 6,1.7f.; 7,2f.; 8,5f.; 9,1ff. passim; 10,5ff.; 11,1ff.;
12,4; 13 tit., 13,1ff. passim; 14,2ff.; 15,6
παρθένος (Jungfrau/Virgo): 13,13.22; 15,8
πλανώμενοι (sc. ἀστέρες: Planeten): 14 tit., 14,1ff.; 15 tit., 15,9f.
πλάτος (Breite, nördl./südl. der Ekliptik): 3,25; 4,5; 15,1.11
πόλος, νότιος bzw. βόρειος (Süd- bzw. Nordpol des Himmels): 3,27; πόλος τοῦ
ὁρίζοντος (= κορυφή/Zenit): 5,3
σελήνη (Mond): 15 tit., 15,9f.
σκορπίος (Skorpion): 10,5f.
σφαῖρα (Kugel): 1,1; 3,5.8
στάχυς (Spica): 8,6
συστημάτιον (Plättchen des Diopters): 5,5ff.; 8,2f.
ταῦρος (Stier/Taurus):13,12
τεταρτημόριον (Quadrant): 2,3.5; 3,9.16; 5,1.5; 8,5; 12,3ff.; 13 tit., 13,1.16.18.21
τοξότης (Schütze/Sagittarius): 13,23
τροπαί (θεριναί bzw. χειμεριναί: Sommer- bzw. Wintersonnenwende) bzw.
τροπή: 3,23; 12,3; 13,3; 13,18ff.
τροπικὰ σημεῖα (θερινά bzw. χειμερινά bzw. ἰσημερινά: Wendepunkte): 13
tit., 13,1ff.10ff.
τροπικός (sc. κύκλος: θερινός bzw. χειμερινός: Sommer- bzw. Winterwende-
kreis): 3,19ff.; 12,3ff; 15,2f. 7; s. auch τροπικὰ σημεῖα
τρύπημα (Visierloch): 5,5ff.
τύμπανον (Einlagescheibe): 3 tit., 3,1ff. 10ff.; 4,1; 5,12f.17; 6,6.9; 7 tit., 7,4ff.;
8,7; 9,13; 10,2ff.; 11,4; 13,7; 15,7
ὕψωμα (Höhe sc. über dem Horizont): μέγιστον ὕψωμα (Maximalhöhe). 5,10;
9 tit., 9,4.10.13; 12 tit., 12,2ff.; τὸ αὐτὸ ὕψωμα 13 tit; 13,1ff.
χειμερινὸς τροπικός (Winterwendekreis): s. τροπικός
χρόνος (Zeit): 12,3; 13,19; ἰσημερινοὶ χρόνοι (Zeitgrade: d.h. 360 Grade ent-
sprechen 24 Stunden): 10 tit., 10,1ff.; 10,4ff.; 11 tit., 11,1ff.5
ψηφοφορία (Rechenoperation): 12,1
ὥρα (Stunde, allg.): 2,3; 3,17f.; 5,1.11.16ff.; 6 tit., 6,1.4ff.; 8,1f. 7f; – ὥρα και-
ρική (Temporalstunde = 1/12 der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnen-
untergang): 11 tit., 11,1ff. – ὥρα ἰσημερινή (Äquinoktialstunde): 3,27;
11,1.5; – ὥρα (Jahreszeit) 13,3
ὡριαῖαι γραμμαί (Stundenlinien): 3,20ff.; 5,18; 6 tit., 6,6f.; vgl. 6,1 γραμμαὶ
τῶν ὡρῶν
ὡροσκοποῦν κέντρον: s. κέντρον