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Patientenvorstellung: Unterricht am Krankenbett – Modul 23

Liebe Studierende,
nach der Anamnese und Untersuchung eines oder mehrerer Patienten auf einer Station soll-
ten Sie diese/n Patientin/-en der/dem zuständigen Ärztin/Arzt vorstellen.
Die Patientenvorstellung wird Sie ihr ganzes Berufsleben begleiten und man kann diese
durch wiederholtes Üben sehr gut erlernen. Damit Sie wissen, worauf Sie achten sollten,
bitten wir Sie die unten stehenden Punkte zu beachten. Die/der zuständige Ärztin/Arzt auf
Station wird Ihnen nach der Patientenvorstellung auch Rückmeldung zu Ihrer Vorstellung
geben und vorschlagen, was Sie beim nächsten Mal noch besser machen könnten.
Die Patientenvorstellung unterscheidet sich etwas von Fach zu Fach, da es unterschiedliche
Schwerpunkte gibt, die beachtet werden müssen.
Generell gilt aber:

1. Logische Struktur der Vorstellung:


Zum Beispiel:
1) Name und Alter des Patienten „Frau H.I. ist eine 68jährige Patientin“
2) Relevante Vorerkrankungen „mit bekanntem langjährigem arteriellen Hypertonus, KHK
und COPD“
3) Aktueller Aufnahmengrund / „die gestern wegen Husten mit Auswurf sowie Fieber stationär
Leitsymptom aufgenommen wurde.“
4) Kurz zusammengefasste „Die Symptomatik bestand bereits seit 2 Tagen. Bei zuneh-
Anamnese mender Dyspnoe stellte die Patientin sich ihrem Hausarzt vor,
der die stationäre Einweisung veranlasste.“
5) Pathologische Befunde in kör- „In der körperlichen Untersuchung bestanden eine Tachykar-
perlicher Untersuchung, Labor die von 100/min, eine Sauerstoffsättigung von 95% bei 2L O2
und fortführender Diagnostik sowie feuchte Rasselgeräusche im rechten Mittelfeld. Die
Entzündungswerte im Blut zeigten sich mit einem von CrP
7mg/dl und Leukozyten 13 G/l erhöht.
Im Röntgen-Thorax zeigte sich neben einer Überblähung eine
Lobärpneumonie des rechten Mittellappens.“
6) Procedere „Die Patientin wird bei exarzerbierter COPD i.v.-antibiotisch
mit Levofloxacin behandelt. Aktuell ist ihre Sauerstoffsättigung
mit 96% stabil unter 2L O2, Atem- und Inhalationstherapie
wurde begonnen.“

2. Auf die Zeit achten (2 – 4 Minuten)

3. Konzentration auf wesentliche Inhalte und Informationen


a. alle für das aktuelle Leitsymptom des Patienten / der Patientin relevanten Be-
funde nennen
b. irrelevante Befunde weglassen (beispielsweise Operationen in der Kindheit),
es sei denn, es kann ein Bezug zum aktuellen Leitsymptom hergestellt werden
(z.B. Bauchschmerzen bei Bridenileus nach Appendektomie in der Kindheit)

4. Gut verständliche Sprache mit korrekter Verwendung der medizinischen Fachbe-


griffe

5. Respektvoller, angemessener Umgang mit dem Patienten während der Vorstellung


(besonders wenn diese direkt am Krankenbett erfolgt)

6. Relevante Untersuchungstechniken sicher demonstrieren können

Wir hoffen Sie so beim Erlernen der strukturierten Patientenvorstellung zu unterstützen.


Weitere Hilfestellungen finden Sie u.a. in „Anamnese und körperliche Untersuchung“ von J.
Seiderer-Nack und A. Sternfeld (Herausgeber: F. Christ, 2009).

Ihr Modul 23 Team

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