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Woschni G. - Die Berechnung Der Wandverluste Und Der Thermischen Belastung Der Bauteile Von Dieselmotoren PDF
Woschni G. - Die Berechnung Der Wandverluste Und Der Thermischen Belastung Der Bauteile Von Dieselmotoren PDF
12
D ezon.^er 1970
Motortechnische Zeitschrift
E ^1380 E
AR EN D ALSVAR VET
DK 621.43-222 : 539.37.001.57
Stecher, F.: Zylinderverformungen ......................................................... 505
MTZ 31 (1970) Nr. 12, S. 505-511, 25 B., 1 T.
Untersuchungen über Verformung von Zylindern in einer M odellanlage und im
laufenden M otor — Meßanlage, Versucnsergebnisse und Maßnahmen zur Ver
ringerung der Verformungen.
LD ran ge GmbH
7 Stuttgart-Zuffenhausen
Porschestraße 30
MTZ Motortechnische Zeitschrift
Vol. 31 pp. 491—532 No. 12 December 1970
poge
UDC 621.436.015.4 : 536.24.001.24
Woschni, G .: Th« Calculotion of W a ll Heat Lösses and Tharmal
Load of Diesel Engin« C o m p o n a n t s ......................................................... 691
MTZ 31 (1970) No. 12, pp. 491—499, 9 fig., 3 »obles, 23 ref.
Fundamental difference between the local and »he local-mean heat transfer
coefficient in internal combustion engines. General equations for calculating
the w all heat losses and the heat transfer in Diesel engines.
LDrange GmbH
7 Stuttgart-Zuffenhausen
Porsche Street 30
31. Jahrgang • Nr. 12 • Dezember 1970
M otortechnische Zeitschrift
Technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für das Gesamtgebiet des Verbrennungsmotors und der Gasturbine
Gegründet 1939 von Dr.-Ing. E. h. Prosper L'Orange und Prof. D r.-Ing. E. h. Heinrich Buschmann
Organ der FACHGEMEINSCHAFT KRAFTMASCHINEN im Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten e. V .
(VDMA) für die Fachgebiete Verbrennungsmotoren und Gasturbinen und der FO RSC H UN GSVER EIN IG UN G
VERBRENNUNGSKRAFTMASCHINEN E. V.
DK 621.436.016.4 : 536.24.001.24
Die Berechnung der Wandverluste und der thermischen Belastung der Bauteile
von Dieselmotoren
Herrn Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Karl Z inner zum 65. G eburtstag gew idm et
Bei der Bestimmung der Wärmeübergangsverhältnisse im Zylinder eines Verbrennungsmotors muß zwischen der örtlich mittleren
Wärmeübergangszahl über der gesamten Zylinderoberfläche und der örtlichen Wärmeübergangszahl an einer definierten Stelle un
terschieden werden. Erstere wird für die Berechnung der Wandverluste, letztere zur Bestimmung der thermischen Beaufschlagung
bestimmter Bauteile benötigt. Für die örtliche mittlere Wärmeübergangszahl wird eine Gleichung angegeben, die aufgrund von Mes
sungen aufgestellt wurde, die vom Verfasser im Rahmen seiner Tätigkeit in der Versuchsabteilung der M.A.N., Werk Augsburg,
durchgeführt wurden. Ein Vergleich der Ergebnisse dieser Gleichung mit den Meßwerten anderer Autoren bestätigt ihren allgemein
gültigen Charakter. Ober den örtlichen Wärmeübergang im M otor findet man im Schrifttum ebenfalls eine Anzahl von Meßwerten,
es fehlt jedoch bis heute eine systematische Auswertung und eine einheitliche Interpretation. Die Möglichkeiten zur mathematischen For
mulierung der örtlichen Wärmeübergangszahl werden diskutiert.
k c a l/rr? h g rd
200 \ 1v
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0 - 1
K u r b e lw m k e l tp g rd
Q
kp
cm *
K u r b e lw in k e l <p g rd
Bei der schrittweisen Lösung der D ifferentialgleichungen, rissen und über die dabei gefundenen Ergebnisse zusammen
die die instationären Zustandsänderungen des Arbeitsgases fassend berichtet werden.
im Z ylin d e r eines Verbrennungsm otors beschreiben, muß die Der W ärm eü be rgan g im V erbrennungsm otor hat g ru n d
in jedem Augenblick zwischen A rbeitsgas und W a n d ausge sätzlich d re i verschiedene Ursachen, die Konvektion, die
tauschte W ä rm e m it berücksichtigt werden. Es g ilt da fü r Strahlung und den Einfluß der zeitlichen Änderung d e r G as
tem peratur. U nterstellt man, und die Berechtigung dazu g ib t
dQ w
- ^ = « F ( T 0- T W) (2) die hohe Turbulenz im Z ylin de r, daß der erstgenannte Einfluß
a lle anderen bei weitem überw iegt, so kann man fü r den
Tw ist d a b e i die örtlich und zeitlich m ittlere Tem peratur der W ärm eü be rgan g im M o to r von G l. (1) ausgehen und e rh ä lt
in fo lg e der Kolbenbewegung zeitlich veränderlichen am W ä r daraus, w ie vom Verfasser in [9] gezeigt, fü r d ie W ä rm e
m eübergang beteiligten Z ylin de ro be rfläch e F, T„ die zeitlich übergangszahl die Beziehung
veränderliche örtlich m ittlere G astem peratur und a die zeit a = C dm_1 pmT°'75_t'62 m w m (3)
lich ebenfalls veränderliche örtlich m ittlere W ärm eü be rgan gs
zahl zwischen A rbeitsgas und Z ylin de rw an d. Eine ganze Reihe C ist dabei eine Konstante, d eine charakteristische Längen
von Formeln zur Berechnung dieser W ärm eübergangszahl einheit, im speziellen Fall d ie Z ylin de rb oh run g, p und T
sind zw ar bekannt, benutzt man sie jedoch, um d a m it durch Druck und Tem peratur des Arbeitsgases im Z ylin d e r und w,
Integ ration von G l. (2) über dem K urbelw inkel die pro A r da a die örtlich m ittlere W ärm eübergangszahl bedeutet, eine
beitsspiel übertragene W ärm e zu berechnen, die durch Bilanz örtlich m ittlere G eschw indigkeit des Arbeitsgases im Z ylin d e r.
messungen am M o to r experim entell leicht zu überprüfen ist, Diese letztgenannte G röß e ist sowohl in ihrem A b so lu tw e rt
so ergeben sich Abw eichungen sowohl untereinander, w ie w ie auch in ihrem zeitlichen V e rla u f v ö llig unbekannt, und es
auch gegenüber den M eßw erten, die zum Teil m ehrere 100% muß deshalb versucht w erden, sie durch bekannte Ersatz
betragen [9]. größen auszudrücken, die dieser unbekannten m ittleren G e
D am it ist bereits das Kriterium zur Beurteilung der Z uver schw indigkeit p ro p o rtio n a l sind. Es g ib t d a fü r V o rb ild e r. Bei
lässigkeit einer G leichung fü r die örtlich m ittlere W ärm e ü b e r dem bereits erw ähnten stationären W ärm eü be rgan gsp roblem ,
gangszahl im V erbrennungsm otor genannt. Eine solche G le i dem querangeström ten Rohrbündel, bestim m t man die ö rtlich
chung muß und kann im allgem einen wegen der bereits ge m ittlere W ärm eübergangszahl nach G l. (1) und berechnet die
nannten örtlichen Unterschiede nicht den an einer bestimmten Re-Zahl m it einer w illkü rlich gew ählten Ersatzgeschw indigkeit,
Stelle der Brennraum wand m it H ilfe der O berflä che ntem p era der G eschw indigkeit im engsten Q uerschnitt zwischen den
turm ethode experim entell erm ittelten zeitlichen V e rla u f dieser Rohren, ohne w e ite r d a ra u f Rücksicht zu nehmen, daß die ö rt
örtlichen W ärm eübergangszahl richtig w iedergeben, sie liche G eschw indigkeit an der Rohroberfläche nach G röß e und"
muß jedoch, bestim m t man m it ih r über schrittweise K reispro Richtung an jeder Stelle verschieden ist. Dieses Vorgehen ist
zeßrechnungen die p ro Arbeitsspiel übertragene W ä rm e zulässig, da bei geometrisch ähnlichen Verhältnissen die un
menge, diese ab h ä n g ig von den jew eilig en Betriebsbedingun- bekannte örtlich m ittlere G eschw indigkeit de r gew ählten Er
den des M otors in Übereinstim m ung m it gemessenen B ilanz satzgeschw indigkeit stets p ro p o rtio n a l ist.
w erten in te rpre tieren . Da sowohl die fü r den W ärm eü be r W ill man beim V erbrennungsm otor a n alog vorgehen, so
gang m aßgebende Tem peraturdifferenz T0—Tw, w ie auch die muß dabei beachtet werden, daß die G asbewegungen im Z y
O berfläche F über dem K urbelw inkel veränderlich sind, er lin d e r grundsätzlich zwei verschiedene Ursachen haben, e in
h ä lt man den richtigen In te g ra lw e rt von G l. (2) nur dann, wenn m al die K olbenbew egung und zum anderen die Verbrennung
sie auch den zeitlichen V e rla u f de r örtlich m ittleren W ä rm e selbst. Im frem dangetriebenen M o to r ist die G asbew egung
übergangszahl richtig w ie d e rg ib t. Um eine solche G leichung im Z ylin d e r nur durch d ie K olbenbew egung verursacht, als
zu finden, w urden in der Versuchsabteilung der M .A .N ., W erk charakteristische Ersatzgröße d a fü r bietet sich die m ittlere
Augsburg, systematische G rundlagenversuche angestellt. Der K olbengeschw indigkeit cm an. Beim laufenden M o to r m it V er
da be i eingeschlagene Lösungsweg soll im folg en de n kurz um- brennung ü b e rla g e rt sich dieser G rundbew egung w ährend
494 Woschni, Berechnung der Wandverluste und der thermischen Belastung von Dieselmotoren MTZ31 (1970) 12
der Verbrennungs- und Expansionsphase eine zusätzliche Tur wenigstens die w ährend einzelner Teile des Arbeitsspiels
bulenz, die durch die V erbrennung selbst hervorgerufen w ird . übertragene W ärm em enge bestimmen zu können, w urde
Eine Messung dieser G röß e ist bis heute nicht m öglich, von ihr schrittweise vorgegangen, das Arbeitsspiel selbst un terteilt
kann le dig lich angenomm en w erden, daß sie w ährend der V e r und zunächst der Ladungswechselvorgang getrennt unter
dichtungsphase N u ll ist, vom Brennbeginn ab rasch ansteigen sucht. Ein V ie rta ktm o to r w urde mit einer speziellen Steuer
w ird , etwa im Verbrennungsende ein M axim um durchlaufen w ird w e lle m it doppelt-sym m etrischen Nocken ausgerüstet, so daß
und in d e r nachfolgenden Expansionsphase in fo lg e innerer Rei er, wenn er frem d angetrieben w ird , nur ansaugt und sofort
bung rasch a b klin ge n w ird . Ihre absolute G röß e w ird einerseit w iede r ausschiebt; die Verdichtungs- und Expansionsphase ist
vom vorliegenden Verbrennungsverfahren, d. h. der Brenn dabei unterdrückt. W ird ein solcher, w ie ein V e rd rä n g e rg e
raum geom etrie, zum anderen von der pro Arbeitsspiel wäh bläse a rb eite nde r M o to r m it heißem Gas beaufschlagt, so
rend der V erbrennung freigesetzten W ärm em enge abhängen können die an die Z ylin de rw än de übertragenen W ärm em e n
Es mußte nun ein em pirischer Ansatz gefunden werden, de gen quasista tion är w ie bei einem W ärm etauscher gemessen
diese G rund forde run gen e rfü llt. Er soll anhand von B i l d werden. Der Versuchsaufbau und die Ergebnisse dieser La
e rlä u te rt werden. Ist p der D ruckverlauf im Z ylin d e r des lau dungswechseluntersuchungen sind bei Z a p f [10] näher be
fenden M otors m it V erbrennung und p0 de r Druckverlauf, de schrieben; er fan d fü r die W ärm eübergangszahl während
sich im frem dangetriebenen M o to r bei gleichem Verdichtungs des Ladungswechsels die Beziehung:
beginn ergeben würde, so ist die jeweils augenblickliche Dif
« = 460 d -0 '22 p°<74 cm°'7# T °-52 (6)
ferenz p —p0 offensichtlich nur a u f die V erbrennung zurück
zuführen. Sie hat, w ie aus Bild 4 ersichtlich, einen sinnvollen, Es zeigt sich also eine v ö llig e Ü bereinstim m ung m it G l. (5),
zeitlichen V erlau f, steigt vom Brennbeginn von N u ll rasch der Exponent m hat den vom turbulent durchström ten Rohr
an, durchläuft ein M axim um und k lin g t in der anschließenden her bekannten W ert. Das ist eine gute Bestätigung der vom
Expansionsphase w ieder ab. Bezieht man diese D ruckdiffe Verfasser bereits in [9] aus einigen vorlieg en de n M eßwerten
renz au f die Arbeitsgasmasse, ausgedrückt durch den bekann gezogenen Schlußfolgerung und g ib t d ie Berechtigung, den
ten G aszustand im Z ylin de r etwa bei Verdichtungsbeginn p i, d o rt aus der N u ß e l t - K r a u ß o l d -G le ich u n g fü r das durch
V i, T) und m u ltip liz ie rt man sie m it dem Hubvolum en V h , so ström te Rohr erm ittelten W e rt fü r C von 110 in G l. (5) zu
ist der d a m it gewonnene Ausdruck p ro p o rtio n a l der Ä nd e übernehmen, so daß sich d a m it Ci aus den Versuchen von
rung der inneren Energie des Arbeitsgases in fo lg e der V er Z apf fü r den Ladungswechsel zu 6,18 e rg ib t.
brennung. Er hat einen sinnvollen zeitlichen V e rla u f und Als zw eiter Schritt der Untersuchung w urde w ie d e r der
nim m t m it steigender p ro Arbeitsspiel freigesetzter W ä rm e gleiche M otor, diesm al ab er m it no rm ale r Steuerwelle aus
menge zu. D am it kann fü r die gesuchte örtlich m ittlere G e gerüstet, frem d angetrieben, m it heißem Gas beaufschlagt
schw indigkeit im Z ylin d e r geschrieben werden und die w ährend des Arbeitsspiels, d. h. einschließlich V er
dichtung und Expansion übertragene W ä rm e gemessen, d a
Ci cm+ C2 V h von der w ährend des Ladungswechsels übertragene A nteil
7 7 V T (p - pJ
abgezogen, d e r von Fall zu Fall durch schrittweise Ladungs
Der erste Ausdruck m it der m ittleren K olbengeschw indig wechselrechnungen unter Verw endung der von Z a p f gefun
keit cm ist da be i die bekannte Ersatzgröße fü r die unbekann denen G leichung e rm itte lt wurde, und so der w ährend der
te, durch die Kolbenbewegung erzw ungene G asbewegung Verdichtungs- und Expansionsphase vom A rbeitsgas an die
und der zw eite Ausdruck in G l. (4) ist die Ersatzgröße fü r den Z ylin de rw än de übertragene A nte il erm ittelt. Berechnet man
durch die V erbrennung selbst erzwungenen A nte il der G as nun diese W ärm em enge durch Integ ration von G l. (2) über
bewegung. Die Konstanten Ci und C 2 , die experim entell er der Verdichtungs- und Expansionsphase unter Verw endung
m ittelt werden müssen, berücksichtigen dabei jeweils die M o der fü r den Ladungswechsel gefundenen G leichung fü r die
torge om e trie, Ci im wesentlichen die Einströmverhältnisse und W ärm eübergangszahl und vergleicht man diesen berechneten
C2 die Brennraum form bzw. das V erbrennungsverfahren. W e rt Q wr m it dem jew eilig en M eßw ert Q wm , so zeigt T a f e I 1,
Durch Einsetzen von G l. (4) in G l. (3) e rh ä lt man die G ru n d daß sich jeweils ein konstantes V erhältnis von ca. 0,45 e rg ib t.
form einer Beziehung fü r den konvektiven W ärm eü be rgan g
11. V e rg le ic h d e r w ä h re n d d e r V e rd ich tu n g s- un d E xp a n sio n s
im V erbrennungsm otor. phase gem essenen und m it G l. (6) berechn ete n W a n d w ä rm e
Cm Q wM PL ®w M
C d"1-1 pm T°<75—’ »42 1 C i Cm "h C 2 V h ■ .. (p — Po) (5) kp cm3
pi Vi m/s Q wR Q wR
L u f t v e r h a l t n is Va
K u r b e lw in k e l g rd
Tafel 3. Vergleich der berechneten und gemessenen Wandwärme N atürlich w ird auch hier die örtliche W ärm estrom dichte in
in °/o der zugeführten Wärme für verschiedene Motoren den A uftreffste lle n der Einspritzstrahlen höher sein, jedoch ist
mittl. ein Unterschied in der örtlich m ittleren Belastung zwischen
Verbren Boh Dreh Qw
Motortyp
Hub
zahl
Nutz Kolben und Zylinderdeckel nicht mehr festste llbar, w o hl des
nungsver rung Q zu
druck halb, w e il die Flamme den gesamten Brennraum e rfaß t, an
fahren
mm mm U/min kp/cmJ •/. den A uftreffste lle n der Einspritzstrahlen um gelenkt w ird und
gerech - gemes den Deckel erreicht, bevor die V erbrennung abgeschlossen
net sen ist. Auch bei kleineren M otoren treten bekanntlich örtlich be
0 0634 M M 108 128 1800 6,76 22,0 21,8 sonders stark beanspruchte Stellen au f, w ie z. B. die Brenn
R 1 V 16/18 Vorkammer 160 180 1200 8 25,8 25,2 flecken auf den Kolben, de r M ulde nran d und d ie de r M ulde
1500 8 25,0 24,2 gegenüberliegende Seite des Zylinderdeckels.
V 8 V 2 4 30 direkt 240 300 900 16 13,4 13,5
Zur Berechnung der W ärm ebeaufschlagung dieser Stellen
K 6 V 30/45 direkt 300 450 400 9,42 14,9 14,7
K 3 Z 1 0 2 180 direkt 1800 106 10,3 11,3 12,2
kann G l. (5a) nicht verw endet werden. Es müßten dazu andere
1020
Formeln fü r die örtliche W ärm eübergangszahl au fgestellt
werden. Voraussetzung d a fü r sind systematische Messungen
fenden Schiffsdieselm otor. T a f e l 3 zeigt den Vergleich ge
dieser örtlichen W ärm eübergangszahlen z. B. nach d e r O b e r
rechneter und gemessener W e rte fü r einige M otoren.
flächentem peraturm ethode. Eine A nzahl von M eßwerten sind
D er Lösung einer der einleitend genannten A ufgaben, der
zw ar im Schrifttum zu finden, es fe h lt jedoch bisher noch v ö l
Berechnung der W andverluste von Dieselm otoren, stehen d a
lig an einer einheitlichen M einung über die M öglichkeiten
m it heute keine ernsten Schw ierigkeiten mehr im W ege.
einer mathematischen Form ulierung der M eßwerte. W ä hre nd
N a tü rlich könnte die Aussagekraft von G l. (5a) durch Bestim
mung w e itere r Konstanten fü r andere M otorentypen, z. B. sich die örtlich m ittlere W ärm eübergangszahl durch eine ein
W irbelkam m erm aschinen, noch verbessert werden, und auch fache Formel gem äß G l. (5) a llg e m e in g ü ltig erfassen läßt, ist
das fü r die örtliche W ärm eübergangszahl zunächst nicht zu
das vorgeschlagene Verbrennungsglied b e frie d ig t theoretisch
erw arten. Bereits bei de r W a h l der charakteristischen Längen
nicht v o ll, zum al es nicht dim ensionslos ist.
Bei der Erfassung dieses zusätzlichen Verbrennungseinflus einheit muß man Z w eife l haben, ob die Z ylin de rb oh run g, die
man fü r die örtlich m ittlere W ärm eübergangszahl verw enden
ses, dessen V orhandensein gem äß Bild 5 experim entell nach
gewiesen w erden konnte, w a r von der Hypothese ausgegan kann, fü r die örtliche W ärm eübergangszahl an je de r Stelle
eine repräsentative G röß e ist. Sie w ird w o hl nur fü r jeweils
gen w o rde n, daß es in erster Linie die durch die Verbrennung
geometrisch vollkom m en ähnliche Brennraum form en verw en
zusätzlich erzwungene Konvektion sei, die ihn verursacht, der
zw eite Term in d e r Klam m er in G l. (5) stellt ja eine Geschwin det werden können. Für die örtliche G eschw indigkeit könnte
d ig k e it dar. N a tü rlich e rfa ß t dieser Ausdruck, da die Kon man ähnliche Ersatzgrößen verw enden, w ie sie in G l. (5) be
stante C j so bestimmt wurde, daß die G leichung die gesamte nutzt werden, man müßte die Konstanten Ci und C 2 dann ent
an die Z ylin de rw än de übertragene W ärm e w ie d e rg ib t, andere sprechend bestimmen. Es ergeben sich da be i a lle rd in g s w e
Einflüsse, w ie die Strahlung und die bei der V erbrennung in sentlich mehr V ariationsm öglichkeiten, da Einflußgrößen w ie
W a nd nä he auftretenden W ärm equellen mit. Vom wissen die spezielle Brenn raum form , die Lage und W e g lä n g e der
schaftlichen S tandpunkt gesehen w äre es eine lohnende A u f Einspritzstrahlen und die Zerstäubungsgüte, die au f die ö rt
gabe zu versuchen, diese Einzeleinflüsse getrennt zu bestim lich m ittlere W ärm eübergangszahl nur von geringem Einfluß
men; ob man da m it a llerd in gs die A ussagekraft der G le i sind, sich sow ohl o u f die Position der hochbelastefen Stellen
chung wesentlich verbessern kann, erscheint dem Verfasser wie auch au f d ie Höhe der örtlichen W ärm eübergangszahlen
jedoch zw e ife lh a ft. sehr stark auswirken werden.
Bei der Berechnung der übertragenen W ärm em enge gem äß
5. Möglichkeiten zur mathematischen Formulierung des G l. (2) w ird als w irksam e T em peraturdifferenz die D ifferenz
örtlichen Wärmeüberganges an definierten Stellen des zwischen der über die Zustandsgleichung aus dem Druck be
Brennraumes rechneten örtlich m ittleren G astem peratur und der W a n d
tem peratur benutzt. Für d ie Berechnung der örtlich m ittleren
Zur Lösung der einleitend zuerst genannten A ufg abe , der übertragenen W ä rm e ist das durchous vertretb ar, die W ä rm e
Vorausbestim m ung der in den M otorb au te ile n zu erw artenden strom dichte an den Brennflecken, den A uftreffste lle n der
T em peraturfelder, kann G l. (5a) nur dann verw endet werden, Flamme, ist ab er nicht nur wegen der d o rt herrschenden ho
wenn es sich um ein Bouteil handelt, dessen W ä rm e b e a u f hen G eschw indigkeiten höher als der örtliche M itte lw e rt, son
schlagung dem örtlich m ittleren W ä rm e e in fa ll entspricht. In dern vo r allem deshalb, w eil die d o rt herrschende Flammen
vielen Fällen können da m it dem Konstrukteur bereits w e rt tem peratur erheblich über de r örtlich m ittleren G astem peratur
vo lle Hinweise fü r eine op tim a le Formgebung und eine gün liegt. Nach Messungen von U y e h a r a [21] und B e l in s-
stige K üh lkanalführung gegeben werden. H andelt es sich je k i y [22] lie g t die Flam m entem peratur in Dieselm otoren bei
doch um Bauteile m it örtlich stark unterschiedlicher W ä rm e etwa 2200 bis 2500 °K und ist w ährend der gesamten V er
beaufschlagung, und das sind meist die interessanteren Fälle, brennungsphase etwa konstant und nahezu unabhä ngig von
die dem M o to re ninge nieur Sorgen bereiten, so w ird eine der Last, d. h. dem örtlich m ittleren Luftverhältnis. Die V er
treffsichere Vorausberechnung de r Tem peraturfelder erst dann w endung der örtlich m ittleren G astem peratur zur Berechnung
m öglich, wenn die örtlichen W ärm eübergangszahlen bekannt ö rtlich e r W ärm estrom dichten w ird da m it fra g w ü rd ig , a lle r
sind. Bei großen langsam laufenden Z w eitaktschiffsm otoren dings w ird man d a ra u f angewiesen bleiben, solange keine
stellt man z. B. im m er w iede r fest, daß G l. (5a), benutzt man einfachen M ethoden zur Vorausberechnung der Flam men
sie zur Berechnung de r W andverluste, d. h. d e r insgesamt vom tem peratur vorliegen. M an w ird sich deshalb d a rü b e r kla r
Arbeitsgas an d ie Z ylin de rw än de übertragenen W ärm e, diese sein müssen, daß a lle G leichungen fü r eine scheinbare ö rt
a b h ä n g ig von den Betriebsbedingungen des M otors richtig liche W ärm eübergangszahl, die so d e fin ie rt ist, daß sie m it
w ie d e rg ib t, w ährend d ie Rechnung fü r d ie W ä rm e b e a u f der D ifferenz zwischen m ittle re r G astem peratur und W a n d
schlagung des Kolbens viel zu geringe, fü r die des Z ylin d e r tem peratur die örtliche W ärm estrom dichte e rg ib t, einen sehr
deckels dagegen zu hohe W e rte lie fe rt. Die Erklärung d a fü r stark empirischen C h ara kte r haben und nur N äherungslösun
d ü rfte d a rin zu suchen sein, daß bei diesen großen Brenn gen darstellen können.
raumabmessungen und Strahlw egen die Flamme nicht mehr Trotz a ll dieser V orb eh alte scheint dem Verfasser ein g a n g
den gesamten Brennraum au sfüllt und der Kolben, de r den b a rer W eg zur mathematischen Erfassung der örtlichen W ä r
Einspritzstrahlen d ire kt ausgesetzt ist, w e it stärker beauf m eübergangszahl zu sein, daß man auch d a fü r G l. (5a) be
schlagt ist als d e r Deckel. Bei M otoren m it Z ylinderdurchm es nutzt und d ie Konstanten Ci und C 2 experim entell bestimmt.
sern unter 400 mm tritt diese Diskrepanz nicht mehr auf. M an muß d o b e i von Fall zu Fall prüfen, o b es die durch die
MTZ 31 (1970)12 Zapf, Einfluß der Kühlung auf Leistung und Wirkungsgrad von Dieselmotoren 499
Einfluß der Kühlmittel- und Zylinderraumoberflächentemperatur auf die Leistung und den
Wirkungsgrad von Dieselmotoren
Herrn Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Karl Z inner zum 65. G eburtstag gew idm et
Der Wärmeverlust an die Wandungen des Verbrennungsmotors macht je nach Größe und Betriebsbedingungen des Motors etwa 10
bis 25% der mit dem Brennstoff zugeführten Wärme aus. Es hat deshalb immer wieder Versuche und Vorschläge gegeben, diesen
Verlustanteil durch konstruktive Maßnahmen oder durch Veränderung der thermischen Randbedingungen zu verringern. Dies ge
lingt scheinbar auf einfache Weise, wenn man die Kühlmitteltemperatur und damit auch die Zylinderraumwandtemperatur erhöht.
In W irklichkeit resultiert der dabei beobachtete Leistungs- und Wirkungsgradgewinn, der vornehmlich im unteren Lastbereich auf-
tritt, in erster Linie aus der Verbesserung der Reibungsverhältnisse infolge höherer Schmierfilmtemperatur durch die Anhebung der
Wandtemperatur. Messungen an verschiedenen Motoren und eine rechnerische Analyse der Verlustanteile bei veränderten Kühl
mittel- bzw. Zylinderraumwandtemperaturen bestätigen diese Ver mutung1).
1. Einleitung K ühlm ittelw ärm e sichtbar gew orden ist. D abei stützt man sich
auf die W ärm eübertragungsgleichung
Die K ühlm itteltem peratur beeinflußt, w ie aus einer V ielzahl
von Messungen bekannt ist, bei sonst unveränderten Betriebs
Qw * <x*F* (tß (1)
bedingungen nicht nur die Tem peratur de r Z ylin d e rra u m w a n
dungen, sondern auch d ie im Kühlm ittel und A bgas a b g e fü h r und fo lg e rt, der W ärm estrom Q w vom Gas an die Z y lin d e r
te W ä rm e und in bestimmten Lastbereichen auch den Brenn raum w ände ist bei sonst unveränderten Betriebsbedingungen
stoffverbrauch und d a m it den W irku n g sg ra d des M otors. um so kleiner, je höher die m ittlere Z ylin de rra um w and tem pe
H äufig w ird bei rein äußerlicher Betrachtung d e ra rtig e r M eß ra tu r &m ist. Dies g ilt fü r kontinuierlich ström ende M edien bei
ergebnisse die in fo lg e erhöhter K ühlm itteltem peratur beobach annähernd tem peraturunabhängigen S toffw erten und kon
tete Leistungs- und W irkungsgradverbesserung auf den g e stanter G astem peratur to.
ringeren W an d ve rlu st zurückgeführt, der in der verm inderten
Im M o to r m it innerer Verbrennung steigt m it der K üh lm ittel
') Dieser Aufsatz basiert auf einem Vortrag, den der Verfasser 1967 auf tem peratur ab er nicht nur die W and un gstem p eratur # m, sondern
der 23. Forschungstagung
‘ ‘ der M .A .N . in Augsburg gehalten hat. Auszüge
........................................
daraus sind in einer Veröffentlichung von Prof. Z i n n e r [1] gebracht auch die T em peratur to der Frischfüllung w ährend des Saug-
worden. und Kompressionshubes an. Das hat zur Folge, daß die Tem-