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(Klassisch-Armenisch)
GRAMMATIK
Einführung / Unterrichtseinheit 1
Ausgewählte Literatur
Nachschlagewerke, Lehrbücher und Fachliteratur
für die Altarmenische Sprache
Lexika
Hrach Martirosyan, Etymological Dictionary of the Armenian Inherited Lexicon, Leiden 2009
Grammatiken
Lehrbücher
Unter den Sprachen und Literaturen des Christlichen Orients vom Kaukasus bis zum Horn von
Afrika nimmt das Armenische insofern eine Sonderstellung ein, als es nicht zum semitischen
und hamitischen oder kaukasischen Sprachkreis gehört (wie die anderen christlich-
orientalischen Sprachen Altsyrisch, Koptisch, Äthiopisch, Georgisch, Christlich-Arabisch),
sondern die einzige indogermanische Sprache dieser Region ist. Sprachgeschichtlich umfaßt es
drei Entwicklungsperioden: Altarmenisch, auch grabar (d.h. Schriftsprache) genannt (5.-12.
Jh.), Mittelarmenisch (12.-17. Jh.) und Neuarmenisch (ab 17. Jh.). Diesen Sprachstufen
entspricht auch die literaturgeschichtlliche chronologische Gliederung des in dieser Sprache
verfaßten Schrifttums. Alt- und Mittelarmenisch haben eine überaus umfangreiche Literatur
(sowohl Originalliteratur als auch Übersetzungsliteratur aus dem Griechischen, Lateinischen,
Syrischen, Arabischen u. a.) hervorgebracht, die gegenüber den anderen Sprachen des Oriens
Christianus weniger bekannt, ediert und übersetzt ist.
Die literarischen Gesetzmäßigkeiten, die für das gesamte Kulturareal des vorderorientalischen
und osteuropäischen sowie byzantinischen Mittelalters charakteristisch sind, bestimmen auch
die Entwicklung des Literaturprozesses in Armenien. Die Kenntnis der armenischen
literarischen Tradition ihrerseits trägt zum tieferen Verständnis des Wesens und der
Aufschlüsselung der Probleme der o.g. Literaturen bei.
Die vorchristliche mündliche Tradition (Mythologie und Folklore) wird zum Teil in den Wer-
ken der christlichen Autoren schriftlich fixiert (wie die Mythen und Sagen von Hajk und Bel;
Ara dem Schönen und Schamiram; der Liebesgöttin Astghik und dem Drachentöter Vahagn,
dessen Geburt das schönste Lied der klassisch-armenischen vorchristlichen Literatur gewidmet
ist) und begleitet die schriftliche Tradition bis zum späten Mittelalter weiter (vgl. das
armenische nationale Epos Sassuntzi David, das von X. Jh. bis heute mündlich tradiert wird).
Schriftliche Belege vorchristlicher armenischer Literatur (z..B. die Tragödien und andere
literarische Werke des Artavazdes III, 56/54-30, dem Sohn des Tigran des Großen) sind weder
in fremden noch anderen einheimischen Buchstaben überliefert.
Die neuempfangene christliche Lehre, die den Armeniern ihre Identität sichern und größere
politische Unabhängigkeit bringen sollte, wurde dem Volk durch die „neuen und wunderbaren
Schriftzeichen der armenischen Sprache“, die mit der heiligen Hand Gottes aufgezeichnet
wurden, zugänglich gemacht. Das im 5. Jh. von Mesrop Maschtotz (360-440) erfundene und
als Auftakt zu einem umfangreichen Kulturprogramm konzipierte armenische Alphabet ist
Wahrzeichen der armenischen christlichen Literatur und die Grundlage für das ganze
mittelalterliche Schrifttum.
In der armenischen Literatur wird Mesrops Mission mit der des biblischen Moses verglichen.
Mesrops Biograph Korjun (5. Jh.) hebt die Tugend der Armenier gegenüber der Israeliten
hervor, da die letzteren, als Moses mit den Gesetzestafeln und den mit göttlicher Hand
aufgeschriebenen Geboten vom Berge Sinai herabstieg, von Gott abgefallen seien. Die
dankbaren Armenier dagegen warteten im Ararat-Tal in geduldiger Treue und Freude auf
Mesrop, mit dem von Gott aufgezeichneten Alphabet. In dem Mankunk-Gesang des Kanons
auf hl. Übesetzern wird diese Parallele in poetischer Form fixiert: „Ähnlich wie Moses, heiliger
Vardapet, hast Du die Schrift des Gesetztes in das Land Armenien gebracht,// wodurch das
Volk der Söhne Thorgoms erleuchtet wurde“.
Diese Schriftzeichen waren und blieben durch die Jahrhunderte für die neugetauften Armenier
die beschützenden sakralen Zeichen des Bundes zwischen Gott und ihnen. Deswegen verehrten
die Armenier ihre Bücher, pflegten und schmückten sie liebevoll mit den leuchtenden Farben
der Miniaturmalerei, legten sie unter die Kissen der Kranken als Heilkraft und nahmen sie mit
auf die Flucht als die kostbarsten Reliquien der Familie. Diese Art der Bücherverehrung kennt
man sonst fast nur noch von den Manichäern.
Im Laufe einer kurzen Zeit, die auch das „goldene Zeitalter“ der altarmenischen Literatur
genannt wird (405-451), entstehen durch die enorme Leistung der Väter dieser Literatur Mesrop
Maschtotz und dem Katholikos Sahak Partev sowie ihrer Schüler (die mit ihren Lehrern als hl.
Übersetzer von der Kirche kanonisiert wurden) die Übersetzungen der wichtigsten
theologischen und patristischen Werke der damaligen christlichen Weltliteratur (vor allem die
Bibel) sowie der Schöpfungen der griechischen Antike, die für die reflektierte Verarbeitung des
christlichen Kulturgutes relevant waren. Mesrop und Sahak werden die bedeutsamen
liturgischen Bücher der armenischen Kirche und die ersten Texte der armenischen Original-
Literatur zugeschrieben.
Diese Übersetzungsliteratur ging mit einer Geschwindigkeit hervor, die kaum eine andere
vergleichbare christliche Literatur kennt und kam der eigenen originalarmenischen Literatur
zuvor. Die Verarbeitung der griechischen und syrischen Texte, mit ihrer Formelgut, Metaphorik
und Topik trugen erheblich der Formierung einer eigenen Literatursprache bei. Der Prozeß der
intensiven und selbstständigen Aneignung der übersetzten Literatur in der armenischen
Geisteswelt, die in der Bildung einer klassischen Basis für die geistigen Produkte Armeniens
resultierte, fand bis in das späte 17./18. Jahrhundert statt. Besonders die philosophischen und
theologischen Arbeiten der Griechen im Original und in Übersetzung inspirierten die armeni-
sche Kultur und Wissenschaft so sehr, daß die Schriften von Aristoteles, Plato, Proklos, Iam-
blichus mit ihren zahlreichen, auch einheimischen Auslegungen (vgl. David der Unbesiegbare)
von mehreren Generationen von Schreibern kopiert wurden. So ist bereits der Anfang der
armenischen Schriftsprache und Literatur ein gräkophiler Höhepunkt, dem im Laufe der
armenischen Literaturgeschichte weitere Phasen im 8. Jh. (z.B. Übersetzung des Corpus
Areopagiticum), im 12. Jh. (vgl. die Werke von Grigor Magistros, 11. Jh.; Hovhannes Sarkavag,
11./12. Jh.) oder im 18.-19. Jh. entsprechen (vgl. die im Stil griechischer Metrik entstandenen
armenischen Gedichte, Tragödien und epischen Poeme der klassizistischen Schule bei den
Mechitharisten). Auch die syrischen Autoren Aphrahat und Ephrem Syrer waren sehr beliebt
und in Armenien heimisch.
Die Bildungszentren in Athen, Kaisarea, Edessa Konstantinopel und Alexandrien waren auch
die Zentren armenischer Bildung und die größten Vorläufer der armenischen Bildungszentren
im Raum von Ostarmenien (Goltn, Ani, Tatev, Gladsor) bis Kilikien und Jerusalem. Aber auch
an den späteren armenischen Studienstätten blieben - in armenischer Übersetzung - wichtige
Werke der antiken Tradition Grundlage der Ausbildung durch die Jahrhunderte, wie etwa die
Grammatik des Dionysios Thrax (2. Jh. v. Chr.) oder das rhethorische Lehrbuch
Progymnasmata des Aphthonios (4/5 Jh.).
Die Regeln der Bildung literarischen Gattungen als Allgemeingut der Literaturtheorie mittel-
alterlicher christlicher Literaturen waren auch in den hagiographischen (vgl. Viten von
Maschtotz, Grigor Lusaworitsch, Hripsime und ihrer Gefährtinnen; Martyrologien von hl.
Schuschanik, der Tochter des armenischen Heerführers in der Avarair-Schlacht, Vardan
Mamikonjan u.a.), apologetischen (Jeznik Kolbatzi, „Wider die Sekten“, 5. Jh), homiletischen
(vgl. Hatschachapatum gennante Sammlung der Grigor Lusaworitsch zugeschriebenen Reden,
5. Jh.) Werken wirksam, die in der besten literarischen Tradition der großen Kirchenväter
Basileos von Caesarea, Gregor von Nazianz Gregor von Nyssa, Johannes Chrysostomos, Kyrill
von Alexandrien, Athanasius von Alexandrien verfaßt sind. Aber auch die nicht offizielle,
apokryphe Literatur wird zum Gegenstand der kreativen Übertragung in der armenischen
Literatur (z.B. apokryphe Evangelien oder die Liebesgeschichte von Joseph und Asanath).
Die geistliche Poesie der Armenier ist in einem der wichtigsten und ältesten sakralen Bücher
der armenischen Kirche Scharaknotz gesammelt. Diese Sammlung der armenischen
kanonischen Kirchenhymnen umfaßt hymnographische Texte aus dem 5.-15. Jahrhundert,
welche bis heute in der Armenischen Apostolischen Kirche gesungen werden. Die
Kirchengesänge werden traditionell dem Sahak, Mesrop, Hovhannes Mandakuni, Movses
Chorenatzi (5. Jh.), Anania Schirakatzi, Komitas Katholikos, Isahak Dsoraporetzi (7. Jh.),
Stepannos Sjunetzi und seiner Schwester Sanducht, Hovhannes Odsnetzi (8. Jh.), Stepannos
Siunetzi, Grigor Magistros, Petros Getadardz (11. Jh.), Nerses Schnorhali, Nerses Lambronatzi,
Grigor Pahlavuni (12. Jh.), Grigor Skevratzi Vardan Vardapet, Hovhannes Jerznkatzi Pluz (13.
Jh.) und Kirakos Jerznkatzi (13/14. Jh.) zugeschrieben. Die chronologischen Schichten des
Gesamttextes sind noch nicht endgültig identifiziert. Die vom kanonischen Hymnen-Corpus
ausgeschlossen Hymnen sind im Gandsaran und den Ergaran- Gesangbüchern tradiert.
Die in Scharakanen entwickelte poetische Kultur findet ihren Höhepunkt in der Poesie von
Grigor Narekatzi (945/950-1003), besonders in seinem „Buch der Klagelieder“.
Ein besonders produktiver Autor im Bereich der poetischen Literatur ist der vielseitig begabte
kilikische Katholikos, Nerses Klajetzi oder Schnorhali (1101/1102-1173), Vertreter der zweiten
Blütephase der mittelalterlichen armenischen Literatur (auch das „silberne Zeitalter“ genannt),
der wie die anderen universellen Gelehrten des kilikisch-armenischen Literaturkreises wie
Nerses Lambronatzi, Grigor Vkajaser, Grigor Pahlavuni u.a. in mehreren Bereichen der
Literatur (Epistolographie, Philosophie) tätig war. Neben den Scharakanen sind sein berühmtes
Poem „Das Wort des Glaubens“, die epische Elegie „Jesus der Sohn“ und die „Klage auf
Edessa“ zu erwähnen. Er ist der Autor auch der metrischen Revolution, die in den Schöpfungen
der weltlichen Poesie späterer Jahrhunderte (13.-16. Jh.: Hovhannes Jerznkatzi, Frik, Kostandin
Jerznkatzi, Hovhannes Telkurantzi, Mkrtitsch Naghasch und Grigor Achtamartzi) angewandt
und weitergepflegt wird.
Die Gattung der mittelalterlichen Volkslieder Hajren, die Aschughen -Poesie von Naghasch
Hovnathan und Sajat-Nova (XVIII) werden literarisch verarbeitet und nähren die traditionelle
Dichtung der konstantinopolitanischen Dichter Paltasar Dpir und Petros Ghapantzi aus Sjunik
(18. Jh.).
Der zentrale Genre der armenischen Originalliteratur ist die Historiographie, die als eine reiche
frühe Quelle auch für die Geschichte der Nachbarvölker dient. Dabei folgten die
Geschichtswerke und Chroniken der armenischen Geschichtsschreibung den literarischen
Vorbildern altgriechischer und frühchristlicher Autoren (wie die Chronik des Eusebios von
Cäsarea, die vollständig nur in der armenischen Version existiert). Das erste historiographische
Werk, das den Titel „Geschichte Armeniens“ trägt, ist unter dem Namen von Agathangelos (5.
Jh.) bekannt. Hier wird die Christianisierung Armeniens dargestellt. Diesem Text folgen die
Geschichtswerke von Pawstos Byzand, Lazar Parpetzi, Eghische und Movses Chorenatzi, die
die Ereignisse der armenischen Geschichte bis zum 5. Jh. schildern und zum Teil
Augenzeugenberichte sind. Die Frage der Zugehörigkeit dieser Texte und der Lebensdaten ihrer
Autoren zählen zu den spannendsten und noch nicht endgültig gelösten Problemen der
armenischen Philologie. Wichtige Informationen über die Araber, Tataren und Seldschuken,
die Kreuzzüge sowie über die verschwundenen alten Völkerschaften (wie kaukasische
Albaner), beinhalten die „Geschichten“ von Sebeos, Movses Kalankatwatzi (7. Jh.), Lewond
Vardapet (7./8. Jh.) Hovhannes Draschanakertzi, Stepannos Asoghik, Uchtanes, Aristakes
Lastivertzi (10./11.), Mattheos Urhajetzi, Samuel Anetzi (12. Jh.), Kirakos Gandsaketzi,
Vardan Vardapet, Smbat Sparapet, Hethum (13. Jh.), u.a. Über die einzelnen Königs- oder
Adelshäuser wie Bagratiden, Arzrunier, Rubeniden u.a. berichten Schapuh Bagratuni (8./9. Jh.),
Tovma Arzruni (10. Jh.) u.a.
Die Literaturprosa entfaltete sich in der armenischen Version von Alexander-Roman, Viten,
Visionen und anderen narrativen Schöpfungen über die berühmten Persönlichkeiten bis hin zur
Fabeldichtung von Mechithar Gosch und Vardan Ajgektzi (12./13. Jh).
Naturwissenschaften (Anania Schirakatzi, 7. Jh.), Medizin (Mecithar Heratzi, 12. Jh.), Recht
und Kirchenrecht (Hovhannes Odsnetzi, 7. Jh., Mechithar Gosch, 12. Jh., Sembat Sparapet, 13.
Jh.) bildeten von Anfang an gleichermaßen ein Zentrum für die intensive literarische
Verarbeitung. Sie sollen wie auch andere, hier aus Platzmangel fehlende Bereiche und
Probleme der mittelalterlichen armenischen Literatur, in der Folgezeit ausführlicher behandelt
werden.
Literatur: INGLISIAN, V., Die armenische Literatur. in: Hndbch der Orientalistik, VII. Bd. Armenisch und
Kaukasische Sprachen, Leiden/Köln, 1963;.HAUSSIG, H. W. Einleitung zur armenischen Mythologie, in:
Wörterbuch der Mythologie, Bd. II, Stuttgart; GREPPIN J. A. C. Studies in classical Armenian Literature, New York
1994, THOMSON, R. W. Studies in Armenian Literature and christianity (Variorum CSS 451) Gr. Britain 1994
S s s ss se 2000
V v v w vev 3000
T t t t (russ.) tiwn 4000
R r r R (engl.) re 5000
Œ œ c‘ wie Z(oo) oder c (russ.) œo 6000
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∏ π p‘ P πiwr 7000
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ARMENISCHES ALPHABET
(VERFASSER: Mesrop Maštoc‛ ,Verfassungszeit: 405
URSPRÜNGLICH: 36, HEUTE - 39 BUCHSTABEN)
PHONETIK (Lautlehre)
Unterrichtseinheit 3
(1) MEILLET, Antoinne 1913: Altarmenisches Elementarbuch. Heidelberg 1913. [Kb 27]
(2) GODEL; Robert 1975: An introduction to the study of Classical Armenian. Wiesbaden.
(3) SCHMITT, Rüdiger 1981: Grammatik des Klassisch-Armenischen. Innsbruck. [XX]
(4) AJELLO, Roberto 1993: Armeno. In: Anna Giacalone-Ramat, Paolo Ramat (edd.), Le lingue
indoeuropee. Bologna. 225-251.
(5) LAMBERTERIE, Charles 1994: L’ arménien. In: Françoise Bader (ed.), Langues indo-
européennnes. Paris. 137-163.
(6)SCHMITT, Rüdiger 1972: Empfehlungen zur Transliteration der armenischen Schrift. ZVS
86. 296-306.
Sprachgeschichte
Pänultima-Akzent Ultima-Akzent
Schwund letzter
Silben
Die Überlieferung des Armenischen beginnt im frühen 5. Jh. n. Sie beginnt mit der
Verschriftlichung des Armenischen und der Erfindung der armenischen Schrift. Am Anfang
der Literatur stehen Übersetzungen aus dem Griechischen und Syrischen und auch
eigenständige Literatur. Die ältesten Handschriften stammen aus dem 9. Jh. n..
Infolge des Sprachkontakts mit Iraniern (mind. seit dem 6. Jh. v.) ist eine große Zahl
iranischer Lehnwörter ins Armenische eingedrungen. Heute gibt es weltweit ca. 10 Millionen
Armenisch-SprecherInnen
Interpunktion
Schlußpunkt: :
Komma: ,
Doppelpunkt: .
Fragezeichen: ±
Akklamationszeichen ¯
Gedankenstrich: ª
Armenisches Lautsystem
8 Vokalphoneme
(darunter 1
Halbvokal)
a ա [a]
oո [o]
ōօ [o]
ow u [u]
ě [ə]
Frikative
Reibelaute
stimmhaft vվ xխ sս s< շ hհ
stimmhaft fֆ zզ z< ժ
Resonanten r, r# , l, –
ր, ռ, լ, ղ
Dauerlaute yյ
Ausspracheregel / Besonderheiten
Unterrichtseinheit 4
MORPHOÖOGIE/ NOMEN
• Keine Genera
Der N o m i n a t i v (u¬¬akan holov) ist Grundform des Wortes (im Singular) und zugleich die
Anredeform. Es ist Kasus des Subjekts und damit kongruierender Satzglieder wie etwa eines
Prädikatsnomens. Der Nominativ Pliural wird durch die Endung -˚ (k‘) charakterisiert.
Der G e n i t i v (se®akan holov) steht gewöhnlich als Ergänzung eines Substantivs (vgl. gen.
subiectivus, obiectivus, possesivus etc.). Beim Nomen ist der Genitiv nirgends vom Dativ
unterschieden. Eine Differenzierung findet sich dagegen bei den Personalpronomina und Sing. der
Demonstrativpronomina.
Der D a t i v (trakan holov) steht gewöhnlich bei Verben als Bezeichnung des nur indirekt
betroffenen Objekts, auf das sich das Verbalgeschehen zuwendet. Häufig wird er auch in
Verbindung mit der Kopula zum Ausdruck der Besitzverhältnissen gebraucht.
Der A k k u s a t i v (hayœakan holov) dient hauptsächlich zur Bezeichnung des direkten Objekts
eines Verbums und zur Angabe der zeitlichen Ausdehnung (adverbialer Akk.) sowie der Richtung
(Akk. der Richtung; im letzteren Fall in Verbindung mit Präpositionen). Der Akk. sing. ist
grundsätzlich (außer beim Personalpronomen) formengleich mit dem Nom. (also endungslos). Der
Akk. Plur. hat die Endung - s und bildet mit der Präposition i (im Anlaut vor dem Vokal: y ) den
Lokativ. Allerdings wird jedes irgenswie bestimmte (determinierte) nominale oder pronominale
Akk.-Objekt, das keine Präposition bei sich hat, mit der sogenannten „nota accusativi“ z- (z)
versehen.
Der A b l a t i v (baœa®akan holov) bezeichnet (als Separativus) den Ausgangspunkt einer
Handlung aber auch (mit der Präposition i) den Teil eines Ganzen als Ersatz für Gen. partitivus.
Beim Passiv ist es Kasus des Agens einer Handlung (indirekter Subjekt). Der Ablativ, der beim
Nomen im Plural stets mit Gen.-Dat. zusammenfällt (Endung -œ), wird nur ausnahmsweise ohne
Präposition (gewöhnlich i) gebraucht.
Der I n s t r u m e n t a l (gorciakan holov) dient dem Ausdruck des Werkzeugs oder Mittels, mit
dessen Hilfe sich eine Handlung vollzieht auch die Art und Weise des Vollzugs des
Verbalgeschehens. Bei der Verwendung als Soziativus (zur Angabe der Begleitung) ist er meistens
mit postponiertem (nachgestelltem) handerj (mit) verbunden. Der Instrumental ist immer durch
dieselbe Endung -w/-b gekennzeichnet, die jedoch infolge unterschiedlicher Entwicklung in
verschiedener Entwicklung in verschiedener Lautumgebung differenziert erscheint
(-aw, -iw, -u, ov). Im Plural wird nur jeweils das Pluralzeichen -˚ angefügt.
Der L o k a t iv (nergoyakan holov) dient zur Bezeichnung des Ortes, gelegentlich auch der Zeit,
an dem, bzw. zu der sich die betreffende Handlung vollzieht. Die Form desr Lokativs ist in den
meisten Deklinationsklassen mit Gen.-Dat. und im Plur. immer mit dem Akk. (Endung -s)
identisch. In den Deklinationsklassen a- ind o- fällt der Lok. auch im Sing. mit Akk. zusammen
(zur Vermeidung der Verwechselung mit Abl.). Hervorzuheben ist, das der Lokativ niemals ohne
Präposition (meist i) gebraucht wird. Eigene Form hat der Lokativ in einer Reihe der
Pronominaladjektiven (Endung -um) und unregelmässigen Nomina (-o∆).
Deklination
nominale Pronominale
regelmäßige unregelmäßige
vokalische konsonantische
einfache Mischdekl.
-ան
-ին
-ա -ի - ա -եր
-ի -ո - ա -եղ
-ու
-ոյ
PARADIGMEN
Nominale regelmäßige vokalische Deklination
Deklinationsklasse -a
-ա-
տիտան „Titan“, Տիգրան Tigran, Ադամ „Adam“ Սմբատ „Smbat“ Մեսրոպ „Mesrop“
Singular Plural
-ի-
բան ban „Wort“, ախտ axt „Laster“/Krankheit, սիրտ sirt „Herz“, ձայն „Stimme, Ton“
Singular Plural
Deklinationsklasse -o
-o-
cer cer „Greis“, sowr sowr „Schwert“, gub gowb „Grube“, xot xot „Gras“
Singular Plural
Unterrichtseinheit 5
Deklinationsklasse -i-a
(Mischdeklination)
-i-a-
azg azg „Volk“, am am „Jahr“, vém ve+m „Felsen“, karg karg
„Ordnung“, hark hark „Tribut“
Singular Plural
Mischdeklination -o-a
o-a
Singular Plural
Singular Plural
Deklinationsklasse
in/an (in/an)
ոսկր „Knochen“, դուստր „Tochter“, կողր „Ast“, աստղ „Stern“, արկղ „Kasten“
Singular Plural
Unterrichtseinheit 6
Unregelmäßige Deklination
ør (Tag)
˚oyr (Schwester)
kin (Frau)
ayr (Mann)
Nom. Sing. ayr Plur. ar˚
Gen. a®n aranœ
Dat. a®n aranœ
Akk. (z)ayr (z)ars
Abl. (y)a®né (y)aranœ
Instr. aramb aramb˚
Lok. (y)a®n (y)ars
giw¬ (Dorf)
PRONOMEN
Personalpronomina
Von den Nomina heben sich die Personalpronomina (und ein Teil der sonstigen Pronomina)
dadurch ab, dass bei ihnen eine viel stärkere formale Differenzierung der verschiedenen
Kasus zu beobachten ist als beim Nomen. So sind bei den Personalpronomina Genitiv und
Dativ unterschieden, im Plural die beim Nomen nirgends auseinander gehaltene Trias Gen.-
Dat.-Abl., ferner durchwegs, also auch im Singular, Nominativ und Akkusativ. Für die 3.
Person der Personalpronomina wird hauptsächlich das Demonstrativpronomen նա [na], das
aber auch die Reflexivpronomina իւր [iwr] und ինքն [ink'n].
N. ես դու նա ինքն -
G. իմ քո նորա ինքեան իւր
D. ինձ քեզ նմա ինքեան իւր
Akk. (զ)իս (զ)քեզ (զ)նա (զ)ինքն
(զ)իւր
Ab. (յ)ինէս, (ի)քէն, (ի)նմանէ (յ)ինքենէ
(յ)իւրմէ
ինձէն քեզէն
Unterrichtseinheit 8
Demonstrativpronomina
sa, da, na
Das Kollektivpronomen
N.: ամենեքեան
A.: ամենեսեան
G.: ամենեցուն oder ամենեցունց
D.: ամենեցուն oder ամենեցունց
L.: ամենեսին
Abl.: ամենեցուն oder ամենեցունց
Instr.: ամենեքումբք
b) ամենայն: „jeder, ganz“ nach Klasse c= i-Deklination
N.: բոլորեքեան
A.: բոլորեսեան
G.: բոլորեցուն oder բոլորեցունց
D.: բոլորեցուն oder բոլորեցունց
L.: բոլորեսին
Abl.: բոլորեցուն oder բոլորեցունց
Instr.: բոլորեքումբ
Indefinitpronomina
omn, o˚ (irgenjemand)
imn / i˚ (irgendwas)
mi (ein)
oroß (bestimmt, gewiss)
ayl (andere/r/s)
miws
Negativpronomina
Reflexivpronomen/Reziprokpronomen
mimeanœ (einander)
Unterrichtseinheit 9
VERBUM
Präsensstamm
a-Klasse e-Klasse i-Klasse u-Klasse
Imperfekt Aktiv/Passiv
Sing. l-a-yi l-a-yi ber-é-i ber-e+-i lin-é-i lin-e+-i o¬-u-i t‘o]-ow-i
l-a-yir l-a-yir ber-é-ir ber-e+-ir lin-é-ir lin-e+-ir o¬-u-irt‘o]-ow-ir
l-a-yr l-a-yr ber-é-r ber-e+-r lin-é-r lin-e+-r
o¬-oy-r t‘o]-owy-r
Pl. l-a-ya˚ l-a-yak‘ ber-é-a˚ ber- e+-ak‘ lin-é-a˚ lin-e+-ak‘ o¬ua˚ t‘o]owak‘
l-a-yi˚ l-a-yik‘ ber-é-i˚ ber-e+-ik‘ lin-é-i˚ lin-e+-ik‘ o¬-u-i˚ t‘o]owik‘
l-a-yin l-a-yin ber-é-in ber- e+-in lin-é-in lin-e+-in o¬-u-in t‘o]owin
Pl.
layœem˚ layc‛emk‛ beriœem˚ beric‛ēmk‛liniœim˚ linic‛imk‛ o¬uœum˚t‛ołowc‛owmk‛
layœé˚ layc‛ ēk‛ ber-iœé˚ beric‛ek‛ lin-iœi˚ linic‛ik‛ o¬-uœu˚ t‛ołowc‛owk‛
layœen layc‛en ber-iœen beric‛en lin-iœin linic‛in o¬-uœun t‛ołowc‛own
Imperativ Präsens mit Negation „mi!“
Sing.
(mi´) l-a-r (mi) lar (mi´) ber ber (mi´) linir linir (mi´) o¬ur t‛ołowr
Pl.
(mi´) l-a-y˚ (mi) layk‛ (mi´) beré˚ berek‛ (mi´) lini˚ linik‛ (mi´) o¬u˚ t‛ołowk‛
Unterrichtseinheit 10
Aoriststamm
Verben mit den Endungen –anam, -enam, - im, -anim, -now/-im, -nowm/anim
koreay koreay
korear korear
koreaw koreaw
korea˚ koreak‛
koreay˚/koreru˚ koreayk‛ / korerowk‛
korean korean
koreayœ
koriœes
koriώ
koriœu˚
kori∆i˚
koriœen
Imperativ
Präsens aktiv
Unterrichtseinheit 11
PRÄPOSITIONEN
œ + Akk. = bis, zu
Unterrichtseinheit 12
ADJEKTIVA
Unterrichtseinheit 13
ADVERB
Unterrichtseinheit 14
NUMERALIA
Unterrichtseinheit 15
WORTBILDUNG
WORTBILDUNG
1) Nominalkomposita
Bindevokal „a“
I+a=„e“ (k’ahanay-a-pet / bar-e-kam= bari+a+kam)
und Bindekonsonant „n“ (jeṙntow)
Kopulativ: „u“ (ayrowji) und „ew“ (ert’ewek = ert‘+gam/ek)
Nomen+Verbalstamm (bar-e-tes)
azat-owt‘iwn
hiwand-anoc‘
ganj-aran
Hay-a-stan
Deminutivsuffixe:
naw-ak
hayr-ik
Femininform -uhi
t’ag-owhi
krm-owhi
ašakert-owhi
2) Verbalkomposita
canr-a-beṙnem
sahman-a-drem
Unterrichtseinheit 16
SYNTAX
TEXTE
Vater unser
Mt 6, 10-13
Glaubensbekenntnis
ÜBUNGEN
1. Transliterationsübungen
Griechische Lehnwörter
ադամանդ
ակադեմիա
ամբիոն
ամֆիթատրոն
անեմոն
ափսե
բաղնիք
բարբարոս
բեմ
գավաթ
դելֆին
եթեր
եկեղեցի
եպիսկոպոս
երգեհոն
զեփյուռ
թատրոն
լաբիրինթոս
լապտեր
լիմոն
լիտր
կամար
կանոն
կաթոլիկ
կաթողիկոս
կենտրոն
կետ
կիթառ
կիրակի
կլիմա
կիտրոն
կեռաս
կիպարիս
կոկորդիլոս
հերետիկոս
հերոս
հիւպատոս
հռետոր
հորիզոն
մաթեմատիկոս
մատիտ
մարտիրոս
մեղեդի
մեռոն
մետաղ
մետաքս
մեքենա
մուսա
պապ
պատրիարք
պոետ
պորփիւուր
սաղմոս
սավան
տետր
տիպ
տիտան
տոկոս
տոմար
տոմս
րոպե
փարոս
փիւնիկ
քարտ
քարտեզ
քրիստոնյա
օազիս
օրթոդոքս
օվկիանոս
Hebräische Lehnwörter
ալելուիա
ամէն
գեհեն
եդեմ
մեսիա
հոբելեան
հոբելեար
օվսաննա
Lateinische Lehnwörter
մարգարիտ
կառք
հունվար
փետրվար
մարտ
ապրիլ
մայիս
հունիս
հուլիս
օգոստոս
սեպտեմբեր
հոկտեմբեր
նոյեմբեր
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Rücktransliteration
Vahagni Cnundĕ
Erknēr erkin,
Erknēr erkir,
Erknēr ew covn cirani.
Erkn i covown unēr ew zkarmrikn ełegnik.
Verb
a®a˚em
πrkem
bekanem
gtanem
usuœanem
yißeœuœanem
hawatam
xostanam
zøranam
yagenam
er√im
haçim
usanim
sksanim
ostqim
ostnum
œasqim
œasnu
m
zenum
kizum
Pflichtvokabular (Klassisch-Armenisch)
azg
acem
akn
ah
am
ayr
anjn
aßakert
aßxatem
aßxarh
aq˚
a®nem
a®nowm
ar√
arπi
aweti˚
B
ban
ba®nam
barba®
bari
bar˚
baœ
bnakim
bnu iwn
Gebräuchliche Verben
ankanim fallen
aprem entkommen
a®a˚em senden
a®num nehmen
asem sagen
arkanim werfen
berem bringen
bnakim wohnen
gnam gehen
gorcem wirken
grem schreiben
er√im erscheinen
zarmanam staunen
o≥um lassen
imanam erfahren
xøsim sprechen
xorhim denken
kamim wollen
katarem vollenden
kardam schreien, lesen
hawatam glauben
mnam bleiben
pahem bewahren
sirem lieben
ste≥cem schaffen
πrkem retten