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Teil AGrundmodul
A 1 Einleitung
A 1.1 Überblick
FAGUS−5 ist ein Querschnitts−Programm, welches entweder allein oder zusammen mit
anderen Cubus−Programmen verwendet werden kann.
Der Grundmodul gehört zum Lieferumfang von STATIK−5 und dient dazu, beliebig ge−
formte Querschnitte geometrisch zu erfassen und die Querschnittswerte (Ax, Iy, Iz etc.)
berechnen zu lassen. Für die Eingabe der Querschnittsgeometrie wird der von anderen
Cubus Programmen bekannte, objektorientierte Grafik−Editor verwendet. Die Quer−
schnitte können eine beliebige Form mit polygonaler oder kreisförmiger Begrenzung
haben und mit schlaffen und vorgespannten Bewehrungen versehen sein. Eine Biblio−
thek mit allen gängigen Walzprofilen steht ebenfalls zur Verfügung.
Der Programmteil für die Bewehrungsbemessung wird auch in anderen Cubus Pro−
grammen eingesetzt (CEDRUS−5, LARIX−5−Stützmauer, PYRUS). Mit Hilfe des interakti−
ven FAGUS−5 können einzelne Zwischenresultate bequem ?von Hand" nachvollzogen
werden.
Einführung in den Grundmodul: Für Benutzer, welche nur den Grundmodul ver−
wenden, genügt es, sich mit dem Teil A vertraut zu machen.
FAGUS-5 A-1
Teil A Grundmodul A 1 Einleitung
FAGUS-5
Grundmodul Analysemodul
Baustoffverwaltung
Baustoffe Baustoffklassen
Baustoffname E G ρ Baustofftyp Baust.klasse Baust.klasse fcd Ecm fctm
Querschnittsverwaltung
Querschnitte Bestehend aus Geometrie u. Baustoff Analyseparameter
Vordefinierte Listen für verschiedene Normen.
Teilquerschnitte
umfahren: Polygon Walzprofile Name Grenzdehnungen Widerstandsbeiwerte
åmax gc gs gp
Eingabe
Gebrauchstauglichkeit
Tragfähigkeit
dünnwandig:
Die Listen sind vom Benutzer erweiterbar.
å
Querschnittsvarianten
(beliebige Kombinationen von Teilquerschnitten M
N
und Bewehrungen eines Querschnitts)
Berechnung / Ausgabe
Bewehrungsbemessung
Statische Querschnittwerte Traglastanalysen
Masse pro Einheitslänge eines Stabes Spannungsanalysen
Interaktionsdiagramme
Momenten/Krümmungsdiagramme
Momenten/Steifigkeitsdiagramme
Schubflussverteilungen
A-2 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 1 Einleitung
Beschränkte Garantie − Cubus garantiert für einen Zeitraum vom einem Jahr ab Erst−
lieferdatum, dass die Software im Wesentlichen gemäss dem zugehörigen Handbuch
arbeitet und dass der die Software begleitende Hardwaremodul frei von Material− und
Verarbeitungsfehler n ist. Als Erstlieferdatum gilt das Datum der ersten Lieferung eines
neu gekauften Programms.
Ansprüche des Kunden − Die gesamte Haftung von Cubus besteht nach deren Wahl
entweder (a) in der Rückerstattung des bezahlten Preises oder (b) in der Reparatur oder
dem Ersatz der Software oder Hardware, die der beschränkten Garantie von Cubus nicht
genügen und an diese zurückgegeben werden. Diese beschränkte Garantie gilt nicht,
wenn der Ausfall der Software oder Hardware auf einen Unfall, auf Missbrauch oder
auf fehlerhafte Anwendung zurückzuführen ist.
Keine weitere Gewährleistung − Cubus schliesst für sich jede weitere Gewährleistung
bezüglich der Software, der zugehörigen Handbücher und des begleitenden Hardware−
moduls aus.
Keine Haftung für Folgeschäden − Weder Cubus noch deren Lieferanten sind für ir−
gendwelche Schäden (uneingeschränkt eingeschlossen sind Schäden aus entgangenem
Gewinn, Betriebsunterbrechung, Verlust von geschäftlichen Informationen oder Daten
oder aus anderem finanziellen Verlust) ersatzpflichtig, die auf Grund der Benutzung des
Cubus−Produktes oder der Unfähigkeit, dieses Produkt zu verwenden, entstehen. Auf
jeden Fall ist die Haftung von Cubus auf den Betrag beschränkt, die der Anwender tat−
sächlich für das Produkt bezahlt hat.
A 1.4 Normen
FAGUS-5 A-3
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
A 2 Grundlagen
Die Geometrie des Querschnittes, sowie die Lage der Bewehrungen werden in einem
rechtwinkligen, rechtshändigen y q, z q−Koordinatensystem beschrieben, welches als
Eingabekoordinatensystem bezeichnet wird. Aus Kompatibilitätsgründen mit den Pro−
gramm STATIK−5 liegt die x−Achse parallel zur Stabachse, also senkrecht zum Quer−
schnitt und zeigt in der untenstehenden Figur gegen den Leser. Die Lage des Quer−
schnitts bezüglich des Eingabekoordinatensystems kann beliebig sein.
Fig. 2 Querschnitts-Koordinatensysteme
Stab− Mz
anfang
My Vy y
S N
Zug positiv
T
Vz x
A-4 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
A 2.2 Querschnittsbeschreibung
Ein FAGUS−5−Querschnitt kann aus einem oder mehreren der unten aufgeführten
Querschnittselemente aufgebaut sein, die beliebig miteinander kombiniert werden
dürfen. Die im Programm und Handbuch verwendeten Begriffe sind untenstehend zu−
sammengestellt:
Querschnitt Querschnittselemente
Ę Umfahrene Teilquerschnitte Ein Umriss mit einer oder
Ę Dünnwandige Teilquerschnitte mehreren Aussparungen
Ę Bewehrungen
Ę Schubwände
(umfahrener) Teilquer −
schnitt mit kreisförmigem
Umriss
Linienförmige Bewehrungen
Umfahrener Ausspa−
Teilquerschnitt Umfahrener Teilquerschnitt rung
mit polygona− mit polygonalem Umriss
lem Umriss
Punktförmige Bewehrungen
Kreisförmige Bewehrungen
FAGUS-5 A-5
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
y 5, z 5 y 4, z 4 y 2, z 2 As
y 2, z 2
y 7, z 7 y 2, z 2
y 6, z 6 y 3, z 3 r
t As y, z
r
y, z y, z
As
y 1, z 1 y 1, z 1 y 1, z 1
y 8, z 8
Für linien− und ringförmige Bewehrungen stehen in FAGUS−5 neu zwei verschiedene
Berechnungsmodelle zur Verfügung:
Mit der Option ’Linienförmig ..’ wird verlangt, dass die eingegebene Gesamtfläche ent−
lang der vorgegebenen Strecke kontinuierlich verteilt werden soll. Im Gegensatz dazu
werden mit der Option ’Einzelstäbe’ diskrete punktförmige Bewehrungselemente für
die interne Berechnung eingeführt.
Bei der Eingabe eines zu analysierenden Querschnittes ist darauf zu achten, dass nur
die statisch wirksamen Querschnittsteile modelliert werden. Das Programm bietet aller−
dings die Möglichkeit, statisch unwirksame Querschnittselemente zu markieren.
Auch bei einer hohen Belastung wirken die aktiven dünnwandigen Teilquerschnitte
voll und unabhängig von der Belastung, d.h. ein allfälliges Ausbeulen wird nicht be−
trachtet.
Beim unten dargestellten Brückenträger wird der durch den Schalungsplan definierte
Umriss evtl. für die Berechnung des Eigengewichtes verwendet. Alle anderen Berech−
nungen müssen aber unter Beachtung von mitwirkenden Breiten und sonstigen Norm−
vorschriften durchgeführt werden.
Für die Untersuchung von Bauzuständen mit unterschiedlicher Querschnittsgeometrien
werden in FAGUS−5 neu auch Querschnittsvarianten unterstützt. Varianten sind vom
Grundquerschnitt abgeleitete Querschnitte (durch inaktiv setzen einzelner Querschnitt−
selemente).
Liegt ein Teilquerschnitt vollständig innerhalb eines anderen, so wird der Lverdrängte?
Flächenanteil des Grundquerschnittes automatisch abgezogen. Für eine korrekte Ein−
gabe des untenstehend auf der linken Seite abgebildeten einbetonierten Walzprofils
A-6 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
Statisch wirksam ?
Fig. 8 Brückenquerschnitt
ÕÕÕ
Überlappung = Fehler
Beton
Beton
Stahl
Stahl
ÕÕÕ
Fig. 9 Verbundquerschnitte
A 2.3.1 Einleitung
Bei einer Stabtragwerksberechnung geht man von den klassischen Annahmen der Bie−
gelehre aus. Man setzt elastisches Materialverhalten voraus und kann somit zwischen
den einzelnen Bezugsgrössen eine lineare Beziehung herstellen. Auf Querschnittse−
bene sehen die bekannten Beziehungen zwischen den kinematischen Grössen und den
Schnittkräften wie folgt aus:
du + N , d 2w + M y , d 2v + * M z , dr x
+ T
dx E·A x dx 2 E·Iy dx 2 E·I z dx G·Ix
Falls auch noch der Einfluss der Schubverformung auch berücksichtigt wird, kommen
noch folgende zwei Beziehungen hinzu:
Vy Vz
gy + , gz +
G·Ay G·A z
FAGUS-5 A-7
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
g y , gz : Schiebungen
V y , Vz : Querkräfte
A y,A z : Reduzierte Querschnittsflächen: A y + ay·A x , A z + az·A x (siehe auch B 8.1)
FAGUS−5 setzt für allgemeine Querschnitte: a y + az + 1
Die beiden Materialgrössen E und G werden in FAGUS−5 durch die Wahl eines be−
stimmten Baustoffes definiert (Kap. A 2.3.4). Die anderen oben aufgeführten Werte (Flä−
chen und Trägheitsmomente) ergeben sich aus der Querschnittsgeometrie. Für Berech−
nungen mit STATIK−5 liefert FAGUS−5 direkt die oben im Nenner aufgeführten
Steifigkeitswerte (E·A x, E·I y etc.), welche dort stabweise oder auch einzeln überschrie−
ben werden können.
Bei der Bestimmung von I x (Kap. A 2.3.3), sowie A y und A z müssen gewisse Annahmen
getroffen werden . Das Programm erlaubt daher, diese drei Werte direkt im Rahmen der
Querschnitts−/V arianteneigenschaften zu überschreiben.
Die Fläche und die Trägheitsmomente werden durch Auswertung der unten angegebe−
nen Integrale bezüglich Schwerpunkt berechnet und ausgegeben. Bei aus verschiede−
nen Materialien zusammengesetzten Querschnitten (Verbundquerschnitte) sind dies
ideelle Werte, bezogen auf einen Referenzbaustoff (Beton), der vom Programm pro
Querschnitt selbständig gewählt wird. Jeder Teilquerschnitt liefert dann seinen Beitrag,
entsprechend dem Gewicht wi. In FAGUS−5 wird dieses aus dem bei den Baustoffen
(Kap. A 2.3.4) eingegebenen E−Modul berechnet. (Die frühere Möglichkeit einer ge−
trennten Wertigkeit existiert nicht mehr).
Für den Teilquerschnitt i gilt:
Ei
Gewicht: wi +
Eref
Fläche: A xi + w i ŕŕ dA
Trägheitsmoment: I yi + w i ŕŕ z dA 2
Trägheitsmoment: I zi + w i ŕŕ y dA 2
Aus der Summation über alle Teilquerschnitte ergeben sich dann die Werte für den Ge−
samtquerschnitt:
Fläche: A x + SA xi
Trägheitsmomente: I y + SIyi , I z + SIzi
Sy siA xi Sz siA xi
Schwerpunkt: ys + , zs +
Ax Ax
Für die Berechnung der Querschnittssteifigkeiten werden diese (ideellen) Querschnitts−
werte dann mit E ref multipliziert.
A-8 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
A 2.3.3 Torsionskonstante
dr x
+ T
dx G·Ix
1 Darin wird I x als Torsionskonstante, Torsionswiderstand oder als Drillwiderstand be−
zeichnet. Kleinere Stahlbetonquerschnitte sind in der Regel ?kompakt" und die Tor−
sionskonstante wird mittels der Theorie von De Saint Venant (Seifenhautanalogie) be−
rechnet. Für beliebig geformte, kompakte Querschnitte kann der exakte Wert im
2 allgemeinen allerdings nur durch Lösung der entsprechenden Differentialgleichung
(oder mit einem FE−Programm) gefunden werden. FAGUS−5 behilft sich zur Zeit mit
einer Näherung, indem auf die für viele gebräuchliche Querschnittsformen bekannten
Formeln zurückgegriffen wird.
Querschnitt ohne Aussparungen:
Ix−Modell Nr Querschnittstyp Torsionskonstante für STATIK−5
1 Rechteck Ix=1/3bh3 (1-0.63h/b+0.052 ....)
2 Kreis Ix=0.5πr4
3 ∼ dünnwandig (t < 0.1 l) Ix=1/3 l t3 Näherung!!
4 kompakt Ix=0.5πr4 Näherung!!
5 Stahlprofil Ix=aus Stahlbau-Tabelle
Bei Querschnitten mit beliebiger polygonaler Umfahrung und ohne weitere Angaben
ordnet das Programm automatisch jedem Teilquerschnitt einen der oben dargestellten
5 Fälle zu, wobei die in den obigen Formeln benötigten Querschnittsabmessungen zum
Teil aus Fläche und Umfang abgeschätzt werden. Der von FAGUS−5 ermittelte Wert für
Ix ist zu überprüfen und evtl. durch einen eigenen besseren Wert zu ersetzen, insbeson−
dere wenn die Grösse der Torsionskonstante einen massgebenden Einfluss auf die wei−
teren Berechnungen hat.
FAGUS-5 A-9
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
A 2o A2
I xBredt + 4· ³ 4· uo
ds
t
ŏ t
u = Umfang, t = (konstant angenommene) Wanddicke des Ersatzhohlkastens
Querschnitt mit einer oder mehreren Aussparungen:
Ix−Modell Nr Querschnittstyp Torsionskonstante für STATIK−5
6 AxAussparung < 30 % Axtotal Ix = Σ Ixtotal - Σ IxAussparung Näherung
7 AxAussparung > 30 % Axtotal Ix = IxBredt Näherung
Die Parameter Ao , u, t werden aus den einzelnen Polygonflächen und Umfahrungslän−
gen vom Programm abgeschätzt.
In der tabellarischen Ausgabe der Querschnittswerte der einzelnen Teil−Querschnitte
wird die verwendete Modellnummer (1..7) ausgewiesen.
8 Dünnwandige Querschnitte
Die Saint Venant’sche Torsionskonstante von offenen, dünnwandigen Querschnitten
ergibt sich aus der Addition aller Wandelemente. Bilden die Wandelemente einen Ka−
stenquerschnitt mit einem oder mehreren Hohlzellen, so wird die Torsionskonstante im
9 wesentlichen durch die Bredt’sche Formel für die ?äusserste" Umfahrung bestimmt.
Mehr dazu ist in Kap. B 8 zu finden. Zusammenfassend kann hier erwähnt werden, dass
ein aus dünnwandigen Wandelementen aufgebauter Querschnitt korrekte Werte für Ix
liefert! Falls also die Torsionskonstante eines mehrzelligen Brückenträgers genau be−
kannt sein muss, so wird empfohlen, diesen im Rahmen einer Querschnittsvariante mit
Wandelementen entsprechend zu modellieren.
Dünnwandige Querschnitte:
Ix−Modell Nr Querschnittstyp Torsionskonstante für STATIK−5
8 offener Querschnitt Ix = IxSaint-Venant (s. Kap. B 8)
9 Kastenquerschnitt Ix = IxBredt + ( IxSaint-Venant ) (s. Kap. B 8)
In der tabellarischen Ausgabe der Querschnittswerte der einzelnen Teil−Querschnitte
wird die verwendete Modellnummer (1..9) ausgewiesen.
A 2.3.4 Baustoffverwaltung
Zu Beginn einer neuen Berechnung werden alle Baustoffe und ihre für eine STA−
TIK−5−Berechnung relevanten Eigenschaften im Rahmen der unten abgebildeten Ta−
belle definiert. Bei der Querschnittseingabe muss jedem Querschnittselement ein be−
stimmter Baustoffname zugewiesen werden (z.B. ?Beton" aus der Kolonne am linken
Rand). Ändert man nachträglich einzelne Werte in dieser Tabelle, so wirkt sich diese
Änderung automatisch auf alle Querschnitte bzw. Querschnittsteile mit der entspre−
chenden Baustoffbezeichnung aus. Wird FAGUS nur als Querschnittseingabeprogramm
zu STATIK verwendet, muss nicht unbedingt eine Baustoffklasse definiert sein (siehe
?Holz")!
Baustoff E G Baustoffklasse
[kN/mm@] [kN/mm@] [t/m#]
A-10 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
E−Modul: Wird für die Berechnung von EA x, EI y und EI z verwendet (s. Kap. A 2.3.2)
G−Modul: Wird für die Berechnung von GA y, GA z und GI x verwendet
ò wird für die Bestimmung der Eigenlasten und bei dynamischen Analysen in STATIK−5
benötigt. Die Tabelle enthält zudem einen Wärmedehnungskoeffizienten a, welcher
aber in der gegenwärtigen Version von STATIK−5 noch nicht benützt wird.
Für die in den späteren Kapiteln beschriebenen Querschnittsanalysen ist die Angabe
einer entsprechenden Baustoffklasse unbedingt nötig. Zu jeder Baustoffklasse gehört
automatisch ein entsprechender, normabhängiger Satz von Baustoffkennwerten, wie
dies untenstehend dargestellt wird.
Zum Programm wird eine Liste von Baustoffklassen entsprechend ihrer Definition in
den unterstützten Normen mitgeliefert. Diese Liste kann jederzeit mit eigenen Definitio−
nen ergänzt werden. Bei der interaktiven Eingabe liefert der Hinweis am Maus− Cursor
teilweise weiterführende Informationen zu den entsprechenden Abschnitten.
Wie bereits erwähnt, kann mit Hilfe von parametrisierten Querschnitten (PQS) schnell
eine vollständige Querschnittseingabe generiert werden. Ein weiterer Vorteil dieser Ein−
gabemethode liegt darin, dass verschiedene Querschnittsattribute, abhängig vom unten
aufgeführten Typ, vom Programm automatisch ?richtig" eingestellt werden.
In einer ersten Gruppe von PQS sind die ?massiven" Querschnitte von Fig. 10 zusam−
mengefasst. Sie sind unbewehrt und können aus einem beliebigen Baustoff bestehen.
ÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇ
ÇÇÇÇÇÇÇÇ
Ç
ÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇÇ
ÇÇÇÇÇÇÇÇ
Ç
ÇÇ ÇÇÇÇ ÇÇ ÇÇÇÇ ÇÇÇÇÇ
S−OH
S−R S−RV S−T S−TV S−TV2 S−I S−IV S−O
ÇÇ ÇÇÇÇ ÇÇ Õ ÇÇÇ ÇÇ
ÇÇ
ÇÇ ÇÇÇÇ ÇÇ ÇÇÇÇ Õ
S−L
ÇÇÇÇÇ ÇÇ
S−Z S−U S−UV S−RH S−RH2 S−C
Eine zweite Gruppe enthält eine Reihe von dünnwandigen PQS. Sie sind ebenfalls un−
bewehrt und aus beliebigem Baustoff.
T−T T−T2 T−I T−I2 T−I3 T−I5 T−HO T−C T−C2 T−Z
FAGUS-5 A-1 1
Teil A Grundmodul A 2 Grundlagen
ÇÇ
ÇÇ ÇÇÇÇ ÇÇÇ ÇÇÇ ÇÇÇ ÇÇ
ÕÕ
ÇÇ ÇÇÇÇ
ÇÇÇÇ ÇÇÇ
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ÇÇÇ ÇÇÇ
ÇÇÇ ÇÇ
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ÇÇ
ÕÕ
Asw1 Asw1 Asw1 Asw1 Asw1 Asw1
ÇÇÇ ÇÇÇÇÇ
G−R G−T G−TV G−I G−IV G−RH
ÇÇÇ ÇÇÇÇÇ
ÇÇÇ ÇÇÇÇÇ
Asw1 Asw1 Asw1 Asw1
Für die oben dargestellten Querschnitte findet eine Bemessung für alle sechs Schnitt−
grössen (N,My,Mz,Vy,Vz,Tx) statt. Allerdings wird angenommen, dass die Hauptbela−
stungsrichtung in lokaler z−Richtung erfolgt (vgl. Bewehrungslayout) und falls der
Schubmittelpunkt sich nicht im Schwerpunkt befindet, werden auch keine Umrech−
nung für die horizontalen Belastungen Vy gemacht.
Als Stützen− und Wandquerschnitte werden zur Zeit folgende parametrisierte Quer−
ÇÇ ÇÇÇÇÇÇ ÇÇÇÇÇ ÇÇ
ÇÇÇ
ÇÇ ÇÇÇÇÇÇ ÇÇÇÇÇ ÇÇ
C−RP
ÇÇÇ
C−RL C−O C−RH C−OH
ÇÇÇ ÇÇÇÇÇÇÇ
ÇÇÇÇÇÇÇÇÇ ÇÇÇ ÇÇÇÇÇÇÇ
ÇÇÇÇÇÇÇÇÇ ÇÇÇ ÇÇÇÇÇÇÇ
W−R W−L W−Z W−U
A-12 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
A 3.1 Einleitung
Nach zwei kurzen Abschnitten betreffend das Starten des Programms und die Eröffnung
einer neuen Querschnittsbibliothek folgen einige Beispiele, die Sie in die wesentlichen
Aspekte der Programmbedienung einführen. Die Beispiele sind nach steigender Spezia−
lisierung geordnet.
Diese als Einführung gedachten Beispiele sollten Sie unbedingt durcharbeiten, bevor
Sie sich an reale Projekte heranwagen. Sie sind dann vertraut mit der Programmlogik
und können für weitergehende Einzelheiten der Programmbedienung das Hilfesystem
von FAGUS−5 anrufen, dessen intensive Verwendung wir Ihnen dringend empfehlen
möchten. Es kann auf verschiedene Arten aufgerufen werden:
S Durch Klicken auf das Menu ?Hilfe" in der Menuleiste des Programms. Es erscheint
eine Liste aller vorhandenen Hilfe−Dokumente, in die von hier aus eingesprungen
werden kann. Eines davon heisst ?Hilfe benutzen". Es liefert die Instruktionen über
die Benutzung des Hilfesystems.
S Durch Drücken der Taste <F1> erhalten Sie spezifische Hilfe zur Aktion, in der Sie
sich gerade befinden (z.B. beim Eingeben eines Punktes) oder zum Eingabeelement,
auf welches der Mauszeiger gerade zeigt.
S Viele der Dialogfenster, die während der Eingabe erscheinen, haben eine eigene
Hilfe−Schaltfläche für Informationen zum entsprechenden Dialog.
Es wird vorausgesetzt, dass Sie über Grundkenntnisse in der Bedienung Ihres Win−
dows−Betriebssystems verfügen. Dazu gehören der Umgang mit Fenstern (Verschieben,
Vergrössern, Verkleinern), mit dem Startmenu, der Taskleiste, der Zwischenablage und
mit dem Windows−Explorer.
. Wie in Windows wird im allgemeinen immer mit der linken Maustaste gearbeitet. Ein Symbol
auf dem Bildschirm anklicken resp. wählen heisst: Bewegen Sie den Mauszeiger auf das Sym-
bol und drücken Sie dann kurz auf die linke Maustaste. Die rechte Maustaste ist ausschliess-
lich dazu da, ein Kontextmenu (siehe später) in einer konkreten Situation auf den Bildschirm
zu holen.
FAGUS-5 A-13
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
FAGUS−5 meldet sich darauf mit einem leeren Fenster und folgender Menuleiste:
Dieser Einstieg ist vor allem dann zu empfehlen, wenn Sie mit einer der zuletzt bear−
beiteten Querschnittsbibliotheken (diese werden im Datei−Menu aufgelistet) weiter−
fahren wollen.
2) Über den CubusExplorer: Der CubusExplorer ist ein unabhängiges Programm zur
Verwaltung von Berechnungen der verschiedenen Cubus−Programme und wird
ebenfalls über das Startmenu von Windows aufgerufen
(bei Standard−Installation: [Start] > Programme > Cubus > CubusExplorer)
A-14 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Falls Sie dies das erste Mal tun, so könnte er sich wie in der folgenden linken Darstellung
melden. Klicken Sie auf das ’+’ neben ’Mein Computer’ und Sie erhalten die Darstellung
rechts.
Der CubusExplorer ist dem Windows−Explorer sehr ähnlich. Der Unterschied besteht
vor allem darin, dass im linken Fenster nur diejenigen Verzeichnisse dargestellt werden,
die Sie wünschen, und das sind normalerweise diejenigen, welche Berechnungsdaten
von Cubus−Programmen enthalten. Für eine detaillierte Beschreibung des CubusExplo−
rers sei auf dessen Hilfemenu verwiesen.
Für unser Beispiel möchten wir auf einer Festplatte (hier D:) einen Ordner namens
?FGDaten" erzeugen, in welchem wir dann unsere erste Querschnittsbibliothek ablegen
wollen. Grundsätzlich sind Sie völlig frei beim Anlegen einer Ordnerstruktur zur Verwal−
tung Ihrer Projekte. Sie können auch jederzeit umorganisieren und Ordner umbenen−
nen oder verschieben.
Klicken Sie zuerst auf das Symbol der gewünschten Festplatte und dann auf das abge−
bildete Symbol zum Erzeugen bzw. Sichtbarmachen von Ordnern.
Das darauf eingeblendete Fenster zeigt
die Ordnerstruktur der gewählten Fest−
platte. Sie könnten nun einen der abgebil−
deten Ordner oder Unterordner wählen
und diesen mit der Schaltfläche [Wählen]
im CubusExplorer zur Darstellung brin−
gen.
Wir möchten jedoch einen neuen Ordner
erzeugen und wählen dafür zuerst das
Objekt (Festplatte oder Ordner), wo der
neue Ordner angesiedelt werden soll − in
unserem Fall also das Festplattensymbol
D:. Zum Erzeugen eines neuen Ordners
klicken wir auf die nebenstehend abge−
bildete Schaltfläche.
Darauf erscheint ein neuer Ordner auf der gewünschten Ebene, den wir zu ?FG5Daten"
umbenennen und anschliessend mit der Schaltfläche [Wählen] im CubusExplorer ein−
führen.
Zurück im CubusExplorer sollten Sie sich vergewissern, dass im unten abgebildeten An−
zeigefilter die Schaltfläche für FAGUS−5−Querschnittsbibliotheken einschaltet ist (es
werden nur die Berechnungsordner der im Filter aktivierten Programme angezeigt).
FAGUS-5 A-15
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Damit haben Sie die gewünschte Querschnittsbibliothek erstellt, und Sie könnten FA−
GUS−5 mit der Schaltfläche [Bearbeiten] unten rechts im CubusExplorer starten. Wir wol−
len dies aber erst im ersten Beispiel tun und verlassen deshalb hier den CubusExplorer.
A-16 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
A 3.4.1 Aufgabenstellung
180
Masse in cm
Baustoffe:
72 Beton und
6 Betonstahl
gemäss Vorgabe
6
33
27
As = 26 cm2
zq
36
57
27
8
yq
5 * ∅ 22
12 30
120
Wird FAGUS−5 mit einer noch leeren Querschnittsbibliothek gestartet, so wird gleich ein
erster Querschnitt erzeugt. Ist dies nicht der Fall, so tun Sie dies nun von Hand:
" Klicken Sie auf diese Schaltfläche, falls der Dialog ’Neuer
Querschnitt’ noch nicht angezeigt wird, um einen neuen
Querschnitt zu erzeugen
FAGUS-5 A-17
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Das FAGUS−5−Fenster, das Sie nun vor sich haben, meldet sich mit einem Programm−
fenster, das wie folgt aussieht:
Querschnitts−
verwaltung
Grafikeditor−
funktionen und
−werkzeuge: Steuerregister
Zeichnen
Selektieren
Bildausschnitt Layerschalter
(Zoom...)
Eingabe−
optionen Koordinatenein−
gabefelder Überhöhung Zustandsinformationen
A 3.4.3 Einheiten
A-18 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
bestehender FAGUS−Querschnitt
Walzprofil
parametrisierter Querschnitt
dünnwandiger Teilquerschnitt
Umwandeln in normalen Quer−
Aussparung schnitt (nur sichtbar für parame−
umfahrener Teilquerschnitt trisierte Querschnitte)
Am häufigsten wird man in der Stahlbeton−Praxis wohl mit Rechteck−, T− und Kreisquer−
schnitten arbeiten. FAGUS bietet für eine schnelle Eingabe dieser und einer Reihe weite−
rer Querschnittsformen parametrisierte Querschnitte an, die zum Teil auch mit Be−
wehrungen und Schubwänden versehen sind. Das Register ’Geometrie’ enthält eine
Schaltfläche zur Eingabe parametrisierter Querschnitte (siehe oben).
Querschnitte, für die kein parametrisierter Typ existiert, werden konstruiert. Sie können
aus einem oder mehreren Teilquerschnitten mit eigenen Baustoffen aufgebaut sein, wo−
bei ein bestimmter Teilquerschnitt definiert werden kann durch
S Eingabe der polygonalen Umfahrung, wobei auch ein oder mehrere Aussparungen
darin enthalten sein können, die vollständig im betreffenden Teilquerschnitt liegen
müssen.
S Einfügen eines Profils aus der vorhandenen Walzprofilbibliothek
S Eingabe eines dünnwandigen Teilquerschnittes (Linie oder Polygon mit Angabe der
Wandstärke)
Unser Beispiel wird durch die Eingabe eines Umfahrungspolygons und einer Ausspa−
rung konstruiert:
" Klicken Sie auf diese Schaltfläche im Geometrieregister
zur Einführung eines neuen umfahrenen Teilquerschnit−
tes
Es wird der abgebildete Dialog angezeigt, in welchem Sie den Namen des Teilquer−
schnitts eingeben und das gewünschte Material wählen können.
" Wählen Sie im Listenfeld unter Baustoff den vorhande−
nen Beton aus
Das Listenfeld für die Baustoffe enthält alle aktuell definierten Baustoffe. Mit der Schalt−
fläche rechts vom Listenfeld können die vorhandenen Baustoffe modifiziert und auch
neue definiert werden. Darauf wird im Beispiel ’Verbundquerschnitt’ noch näher einge−
gangen.
FAGUS-5 A-19
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Nun muss die Geometrie des Umrisses eingegeben werden. Am linken Rand des FA−
GUS−5−Fensters werden die hierfür zur Verfügung stehenden Werkzeuge angezeigt. Es
sind dies Linien, Rechtecke, Polygone und Kreise. Sie können das geeignete Werkzeug
anklicken oder mit [Einführen] im Dialog automatisch das Polygonwerkzeug starten.
" Wählen Sie diese Schaltfläche zum Starten des Polygon−
werkzeugs.
Damit (oder mit jedem anderen Zeichnungswerkzeug) starten Sie den Geometrie−Bear−
beitungsmodus, was mit dem Erscheinen des nebenstehenden Dialogs ’Geometrie be−
arbeiten’ quittiert wird.
Solange dieser Dialog angezeigt wird, befindet man sich im Bearbeitungsmodus eines
Umrisses oder einer Aussparung und kann mit den vom Grafikeditor angebotenen
Zeichnungswerkzeugen beliebig zeichnen.
Beim Verlassen des Bearbeitungsmodus mit [OK] versucht das Programm, aus den
Zeichnungselementen eine gültige Querschnittsumfahrung zu finden, welche eine zu−
sammenhängende Fläche ohne Löcher umschliesst. Dies ist in folgenden Fällen mög−
lich:
1) Das einzige Zeichnungselement ist ein geschlossenes Polygon.
2) Es sind mehrere Linien und/oder Polygonteile aneinandergehängt, so dass diese vi−
suell eine einzige gültige Umfahrung darstellen.
3) Als Zeichnungselemente wurden nur Vierecke und geschlossene Polygone verwen−
det; bei mehreren solchen Elementen müssen diese eine zusammenhängende Flä−
che ohne Löcher bedecken. Sie dürfen sich überschneiden.
Wir haben mit [Einführen] das Polygonwerkzeug gestartet und geben den Umriss als
geschlossenes Polygon ein. Dies geschieht durch Tippen seiner Eckpunktkoordinaten.
Anfangspunkt und Umlaufsinn des Polygons sind vom Programm nicht vorgeschrieben.
" Tippen Sie
−60 <o> 0 <o>
60 <o> 0 <o>
Ein <R> vor einem eingegebenen Koordi− <R> 30 <o> 57 <o>
natenpaar steht für Relativeingabe, d.h.
die Koordinaten beziehen sich auf den <R> 0 <o> 33 <o>
zuletzt eingegebenen Punkt, den Relativ− <R> −180 <o> 0 <o>
punkt <R> 0 <o> −33 <o>
. Nebst dem Tippen der absoluten und relativen Koordinaten gibt es auch andere Methoden der
Punkteingabe. Konsultieren Sie hierzu, wie auch zur Polygoneingabe und -modifikation die
Hilfe zum Grafikeditor.
Sie können den Umriss später modifizieren, indem Sie diesen selektieren (=anklicken),
und dann mit der <RMT> (rechte Maustaste) sein Kontextmenu holen und dort ’Geome−
trie bearbeiten’ wählen. Sie sind dann wieder im oben erwähnten Bearbeitungsmodus.
" Klicken Sie auf diese Schaltfläche im Dialog ’Geometrie
bearbeiten’, um die Eingabe des Querschnittsteils zu be−
enden
" Klicken Sie auf die abgebildete Schaltfläche (Grafikeditor−
Werkzeuge am linken Bildschirmrand), um die Darstel−
lung am Bildschirm zu zentrieren
A-20 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Eine Aussparung ist dasselbe wie ein umfahrener Querschnittsteil, ausser dass sie kein
Baustoffattribut besitzt. Sie wird auch auf dieselbe Weise eingegeben. Als Alternative
zu oben, wo wir mit [Einführen] die Polygoneingabe gestartet haben, wollen wir jetzt
das Reckteckwerkzeug des Grafikeditors verwenden.
Der Querschnitt wird nun korrekt dargestellt, und wir wollen noch die verlangte Be−
wehrung eingeben. Überspringen Sie diesen Abschnitt, wenn Sie nie mit Stahlbeton−
querschnitten zu arbeiten gedenken.
FAGUS-5 A-21
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
. Bewehrungen haben standardmässig keinen Einfluss auf die Querschnittswerte und bräuch-
ten deshalb, wenn keine Analysen geplant sind, auch nicht eingegeben zu werden. Will man
ihren Einfluss jedoch berücksichtigen, so muss man dies bei den Varianteneigenschaften
(siehe später in diesem Beispiel) einstellen.
Wir führen zuerst die Punktbewehrungen ein. Diese haben einen allseitigen Randab−
stand von 80 mm, weshalb wir die bequeme Einrichtung des Hilfspolygons benutzen
werden:
" Stellen Sie auf 80mm ein. Sie sehen nun um 8cm versetzte
Polygone bezüglich des Umrisses und der Aussparung,
deren Eckpunkte abgegriffen werden können.
. Die Eingabe der verlangten fünf unteren Eisen könnte auch - und schneller - als Linienbeweh-
rung eingegeben werden. Zum einen wären die Eisen dann aber nachher nicht einzeln modifi-
zierbar, und zum andern wollen wir hier mit beiden Arten einmal arbeiten.
" Klicken Sie auf [Einführen] und schnappen Sie mit der
<LMT> den linken unteren Eckpunkt des Hilfspolygons.
A-22 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
" Drücken Sie die <RMT> und wählen Sie aus dem Kon−
textmenu ’Duplizieren’
" Stellen Sie den Dialog wie abgebildet ein. (Am Anfangs−
punkt der Linie (=Duplizieren−Lineal), entlang der zu füllen
ist, haben wir schon ein Objekt, weshalb das Kontrollfeld ’Du−
plikat beim Anfangspunkt’ ausgeschaltet ist)
Die eben durchgeführte Duplizieraktion ist ein typisches Beispiel von objektorientier−
tem Arbeiten. Der Grafikeditor von FAGUS−5 funktioniert durchwegs nach diesem Prin−
zip, das in folgendem Einschub allgemein formuliert wird.
Sie selektieren das oder die gewünschten Objekte, drücken dann die rechte Maustaste und erhalten ein Kontext−
menu mit den Funktionen, welche mit all den selektierten Objekten möglich sind.
. Vermissen Sie eine Funktion im Kontextmenu, so kann es sein, dass Sie
Objekte mitselektiert haben, welche diese Funktion nicht kennen!
Das Selektieren von Objekten spielt also eine zentrale Rolle. Nebst dem Anklicken mit der Maus oder dem Aufziehen
eines Fensters gibt es noch eine Reihe weiterer, sehr nützlicher Selektionsmethoden, resp. Informationen zum Selektie−
ren, die Sie unbedingt kennen sollten. Lesen Sie deshalb jetzt bitte das Kapitel B5.2.
Ein typischer Fall für das objektorientierte Arbeiten ist auch das Ändern der Eigenschaf−
ten von Objekten. Um dies einmal zu üben, wollen wir die Beschriftung der Punktbe−
wehrungen so einstellen, dass nur die Durchmesser beschriftet werden.
FAGUS-5 A-23
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
" Holen Sie mit der <RMT> das Kontextmenu zu den se−
lektierten Objekten und wählen Sie daraus ’Eigenschaf−
ten’ . Diese Menuzeile ist nur aktiv, wenn Sie ausschliesslich
gleichartige Objekte selektiert haben!
" Wählen Sie als Anfangspunkt der Linie den linken oberen
Eckpunkt des Hilfspolygons und als Endpunkt den rech−
ten oberen Eckpunkt
A-24 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Variantenverwaltung
ÔÔÔÔÔ
ÓÓÓ
ÓÓÓ
Ein Querschnitt kann mehrere Varianten haben, die sich bezüglich der Auswahl von
Teilquerschnitten und Bewehrungen sowie in zusätzlichen Eigenschaften unterschei−
den können. Im Normalfall, wie auch in unserem Beispiel, wird man nicht mit mehreren
eingegebene zwei Varianten arbeiten. Es ist deshalb stets eine Variante ’Standard’ vordefiniert, die immer
Teilquerschnitte =
Variante ’Standard’ alle eingegebenen Teilquerschnitte und Bewehrungen umfasst.
ÓÓÓ
Was hingegen in diesem Registerblatt immer interessiert, sind die Varianteneigenschaf −
ÓÓÓ
ten − auch jene der Standard−Variante − und die Schaltfläche zur tabellarischen Doku−
mentation des Querschnitts.
Variante ’Trog’
" Klicken Sie darauf, um den Eigenschaftsdialog der ak−
tuellen Variante ’Standard’ anzuzeigen.
Das erste Registerblatt des Dialogs dient zur Festlegung der Teilquerschnitte und Be−
wehrungen, die zu einer Variante gehören. Da die Standard−Variante immer all diese
Elemente umfasst, kann hier nichts verändert werden. Ein weiteres Registerblatt hinge−
gen enthält Einstellungen zu den an STATIK−5 übergebenen Querschnittswerten und
muss beachtet werden:
Die weiteren Registerblätter im Dialog sind erst im Zusammenhang mit den Querschnitt−
sanalysen von Interesse und werden später beschrieben.
FAGUS-5 A-25
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Für unser Beispiel wollen wir hier folgende Schritte zur Dokumentation des Quer−
schnitts durchführen:
S Ergänzen der Querschnitts durch eine Vermassung ca. wie in der Aufgabestellung
S Den gewünschten Bildinhalt mit Hilfe der Layerschalter einstellen
S Ein Bild der Struktur in die Druckliste eintragen
S Eine Text−Legende mit allen Querschnittsdaten und Querschnittswerten erzeugen
und in die Druckliste eintragen
S Den CubusViewer aufrufen zur Druckvorschau, zur Einstellung möglicher Darstel−
lungsparameter und zum Drucken
Um einen Querschnitt zu dokumentieren, wechselt man ins Variantenregister und wählt
die zu dokumentierende Variante, falls mehrere solche existieren.
Einschub: Undo/Redo
. Das Erzeugen allfälliger weiterer User-Layer erfolgt im Kontextmenu zur Gruppenschaltflä-
che ’User’
A-26 FAGUS-5
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Sollten Sie einmal eine falsche Eingabe oder gar mehrere solche hintereinander gemacht haben, so ist das kein
Problem:
Mit der Undo−Funktion (am linken Fensterrand) können beliebig viele (solange die Schaltfläche aktiv ist) Änderun−
gen an Grafikobjekten schrittweise wieder rückgängig gemacht werden. Tastenkombination: <Ctrl>+<Z>
Mit der Redo−Funktion können Änderungen, die durch die Undo−Funktion gemacht wurden, schrittweise rückgän−
gig gemacht werden. Tastenkombination: <Ctrl>+<Y>
Wie oben erwähnt, kann der Bildinhalt durch Ein− oder Ausschalten der entsprechen−
den Layerschalter wunschgemäss eingestellt werden. Spielen Sie etwas mit den Einstel−
lungen und
Der Inhalt der Grafikfläche kann jederzeit direkt zum Drucker geschickt (linke Schaltflä−
che) oder, mit der rechten Schaltfläche, für späteres Drucken in die Ausgabeliste einge−
tragen werden. Klickt man auf eine dieser Schaltflächen, so erscheint ein Dialog, der
unter anderem die Wahl erlaubt, ob ein Bild mit dem gesamten Inhalt der Grafikfläche
oder nur mit einem Ausschnitt davon erzeugt werden soll. Für Details zum Eintragsdia−
log sei auf dessen Hilfe−Schaltfläche verwiesen.
Hier wollen wir ein Bild von der gesamten Struktur eintragen:
FAGUS-5 A-27
Teil A Grundmodul A 3 Arbeiten mit FAGUS-5
Der CubusViewer erscheint in einem separaten Fenster und sollte etwa so aussehen,
wie in folgender Abbildung, aus welcher Sie auch seine wichtigsten Funktionen ent−
nehmen können. Eine ausführliche Beschreibung des CubusViewers finden Sie in des−
sen Hilfe−Menu.
Die Bearbeitung der Einträge im Fenster mit der Liste erfolgt über das Menu ’Einträge’
aus der Menuleiste oder über das unten abgebildete Kontextmenu zu den Einträgen.
" Selektieren Sie den Eintrag mit dem Bild und ändern Sie
den Massstab auf 1 : 20
" Drucken Sie die zwei Einträge und schliessen Sie dann
den CubusViewer
A-28 FAGUS-5
Im Menu ’Datei’ können Sie
u.A. den Drucker wählen
Aktivieren / Desaktivieren
von Einträgen (Darstellung
und Drucken)
Vorschaufenster
FAGUS-5 A-29
A 3.5 Beispiel 2 - Verbundquerschnitt mit Varianten
A 3.5.1 Aufgabenstellung
150 Masse in cm
zq
Beton
8
yq
4
Platte
IPE240 S275
Profil Profilblech in Quer−
richtung (statisch
unwirksam für die−
sen Querschnitt)
−LBaustof fe: Name Klasse E−Modul
Jedem Teil eines FAGUS−5−Querschnitts wird ein Baustoff aus einer vom Benutzer unter−
haltenen Baustoffliste zugewiesen. Ein solcher Baustoff besitzt einen frei wählbaren Na−
men, evtl. eine Baustoffklasse und Parameter, die z.B. für die Ermittlung der Quer−
schnittssteifigkeiten erforderlich sind. Auf diese Weise werden alle benötigten
Eigenschaften eines Baustoffs unter einem Namen zusammengefasst. Siehe dazu auch
Kap. A 2.3.4 .
Bei den weiteren Baustoffeigenschaften, die durch die Baustoffklassen aus den Normen
nicht definiert werden, handelt es sich um
− die E− und G−Moduli, die für die Ermittlung der von STATIK−5 benötigten Quer−
schnittssteifigkeiten benutzt werden; die E−Moduli können zudem, bei Querschnitt−
steilen mit unterschiedlichen Baustoffen, einen Einfluss auf die Lage des Schwer−
punktes des Querschnitts haben
− die, von STATIK−5 (z.B. für das Eigengewicht) benötigte spezifische Masse
A-30 FAGUS-5
Die Baustoffverwaltung wird aus dem Hauptmenu von FAGUS−5 aufgerufen.
" Wählen Sie aus dem Menu: Einstellungen > Baustoffe
Der entsprechende Dialog zeigt eine Liste der bereits definierten resp. vorgegebenen
Baustoffe, die beliebig modifiziert und erweitert werden kann. Es folgt eine Erläuterung
zu den Schaltflächen des Dialogs:
Definition neuer Baustoffe
Über einen zusätzlichen Dialog kann sowohl auf die Grundeinstellungen (bei der Aus−
lieferung) als auch auf die Firmeneinstellungen zurückgegriffen werden. Ebenso kön−
nen die aktuellen Werte als Firmeneinstellungen gespeichert werden.
Firmeneinstellung: alle Arbeitsstationen, die mit derselben Programminstallation
(gleicher Ordner ’CubusShared’) arbeiten, haben dieselben Firmeneinstellungen.
In dieser Liste wollen wir nun dem schon vorhandenen Baustoff ’Beton’ die verlangten
Eigenschaften geben und den zusätzlich benötigten Beton mit abgemindertem Elastizi−
tätsmodul definieren.
" Wählen Sie die Zeile mit dem Baustoff ’Beton’
" Klicken Sie auf die Schaltfläche für den Eigenschaftsdia−
log zum gewählten Baustoff:
" Stellen Sie den Dialog wie folgt ein, dann [OK]:
FAGUS-5 A-31
. Beim Erzeugen einen neuen Baustoffes wird der Dialog mit den Werten des vorher gewählten
Baustoffes initialisiert
" Stellen Sie den Dialog wie folgt ein, dann [OK]:
" Wählen Sie IPE und 240 im abgebildeten Dialog und stel−
len SIe, falls nötig, auf den abgebildeten Baustahl
A-32 FAGUS-5
Das gewählte Profil wird nun angezeigt, zusammen mit den möglichen Einfügepunk−
ten, die Sie zum Platzieren des Profils verwenden können. Hier eignet sich der Punkt
oben in der Mitte am besten.
" Klicken Sie auf den Einfügepunkt oben Mitte (wird rot)
Je nach Typ, können Profile in gedrehter Lage eingeführt werden. Die entsprechenden
Drehwinkel werden im Dialog als Schaltflächen angeboten, und das Profil wird entspre−
chend der gewählten Drehung dargestellt.
" Vergewissern Sie sich, dass die Drehung auf [0] einge−
stellt ist
Neben der Standard−Variante, welche alle eingegebene Teilquerschnitte mit den zuge−
wiesenen Baustoffen umfasst, benötigen wir gemäss Aufgabestellung zwei zusätzliche
Varianten des Querschnitts:
− nur das Stahlprofil
− Stahlprofil und Platte, letztere jedoch mit dem Baustoff ’Beton langzeitig’
" Wechseln Sie ins Register ’Varianten’
" Erzeugen Sie eine neue Variante und stellen Sie den Dia−
log ein, wie abgebildet:
FAGUS-5 A-33
" Erzeugen Sie eine zweite Variante und stellen Sie den
Dialog wie abgebildet ein, dann [OK]
Wird ein Achspunkt eingegeben, so gilt dieser auch für alle Varianten. Die Eingabe eines
Achspunktes ist nur in Sonderfällen erforderlich. Seine Existenz hat folgende Konse−
quenzen
− STATIK−5: nicht der Schwerpunkt des Querschnitts resp. der Querschnittsvariante,
sondern der Achspunkt kommt auf die Stabachse zu liegen (siehe STATIK−5−Hand−
buch). Da in STATIK−5 die Lage einer Stabachse im Rahmen von Bauzuständen un−
veränderbar ist, kann nur ein eingegebener Achspunkt garantieren, dass jede Quer−
schnittsvariante bezüglich der Stabachse richtig zu liegen kommt.
Die Verwendung von Querschnitten mit Achspunkten ist in STATIK−5 nur bei lizen−
zierter Option ’Spezialitäten’ möglich.
− FAGUS−5: Die im Analysemodul benötigte Belastung des Querschnitts bezieht sich
nicht auf den Schwerpunkt sondern auf den Achspunkt.
In unserem Beispiel soll ein Achspunkt bei (0,0) eingegeben werden.
" Wechseln Sie wieder ins Geometrie−Register und klicken
Sie auf diese Schaltfläche, um einen Achspunkt einzufüh−
ren
" Klicken Sie auf [Einführen] im Achspunkt−Dialog
A 3.5.7 Haltepunkte
Haltepunkte sind nur im Zusammenhang mit STATIK−5 von Bedeutung und dienen dort
zur bequemen Platzierung von Querschnitten bezüglich eingegebener Stablinien (siehe
Handbuch zu STATIK−5).
A-34 FAGUS-5
Es gibt vordefinierte Haltepunkte, die gleich definiert sind, wie die vorgegebenen Resul−
tatpunkte (siehe nächsten Abschnitt).
Alternativ dazu kann in FAGUS−5 mit nebenstehender Schaltfläche ein Haltepunkt an
einem beliebigen Ort definiert werden.
Resultatpunkte sind für die Verwendung in STATIK−5 gedacht. STATIK−5 bietet die Mög−
lichkeit, am homogenen Querschnitt gerechnete Spannungen (z.B. Randspannungen)
und Dehnungen in bestimmten Querschnittspunkten, den sogenannten Resultatpunk−
ten, auszugeben. Diese Resultatpunkte haben einen Bezeichner, über den die Resultate
in STATIK−5 abgerufen werden.
FAGUS−5 liefert vordefinierte Resultatpunkte nach folgendem Schema, so dass diese im
Normalfall nicht definiert werden müssen:
zu den Eingabeachsen paral−
lele Linien durch Schwer− resp.
TL AT TR Achspunkt
AL AA AR
Umschliessendes Rechteck
parallel zu den Eingabeachsen
BL AB BR
Schwerpunkt
resp. Achspunkt
. Da es Fälle gibt, bei denen es nicht eindeutig klar ist, zu welchem Querschnittsteil ein Resul-
tatpunkt gehört (z.B. auf der Grenze zwischen zwei Teilquerschnitten), muss der zum Resultat-
punkt gehörende Querschnittsteil grundsätzlich eingegeben werden.
FAGUS-5 A-35
" Klicken Sie auf [Einführen] im Resultatpunkt−Dialog
A-36 FAGUS-5