Sie sind auf Seite 1von 2

114 Regler tür Reiheneinspritzpumpen Sleuerung und Regelung

Regler für Reiheneinspritzpumpen

Die Diesel-Einspritzpumpe muss dem Steuerung und Regelung


Motor bei unterschiedlichen Belastungen
und unterschiedlichen Betriebsbedingun- Bei der Steuerung und Regelung beeinflus-
gen und Betriebszuständen immer die sen eine oder mehrere Eingangsgrößen
richtige Kraftstoffmenge zum richtigen (Führungsgrößen und Störgrößen) eine
Zeitpunkt zumessen. Auch bei einer festen oder mehrere Ausgangsgrößen (Bild 1).
Regelstangenstellung würde der Motor
seine Drehzahl nicht genau beibehalten. Für Steuerung
den Betrieb der Reiheneinspritzpumpe ist Bei der Steuerung (Bild la) werden die
deshalb entweder ein mechanischer Flieh- Auswirkungen der Ansteuerung nicht über-
kraftregler oder ein elektronischer Regler prüft (Steuerkette, offener Wirkungsablauf) .
erforderlich. Dieses Prinzip wird zum Beispiel für die
Bemessung der Startmenge verwendet.
Die Einspritzpumpe dosiert den Dieselkraft-
stoff und spritzt ihn unter hohem Druck in Regelung
den Brennraum des Motors ein. Das Ein- Merkmal der Regelung (Bild Ib) ist der ge-
spritzsystem muss dafür sorgen, dass die schlossene Wirkungsablauf (Regelkreis). Der
Kraftstoffeinspritzung Istwert wird dabei ständig mit dem Sollwert
• in genau bemessener Menge entsprechend verglichen. Sobald ein Unterschied erkannt
der Motorbelastung, wird, erfolgt eine Korrektur in der Ansteue-
• zum richtigen Zeitpunkt, rung der Stellglieder. Der Vorteil der Rege-
• während eines genau festgelegten Zeit- lung ist, dass störende Fremdeinflüsse (Stör-
intervalls und größen) erkannt und berücksichtigt werden
• in der für das jeweilige Verbrennungs- (z. B. die Änderung der Motorlast). Geregelt
verfahren angepassten Weise erfolgt. wird zum Beispiel die Leerlaufdrehzahl eines
Für die Einhaltung dieser Bedingungen Motors.
sorgen Einspritzpumpe und Regler.
PnRZlP der Sieuerung und Regelung

Mechanische Regler zeichnen sich durch ihre


Robustheit und Wartungsfreundlichkeit aus.
Die verschiedenen Reglervarianten und An- a
passvorrichtungen bilden den Schwerpunkt
dieses Kapitels.
Die Elektronische Dieselregelung (Elec-
tranic Diesel Contral EDC) erfüllt wesent-
lich umfangreichere Anforderungen als die
mechanische Regelung. Das elektrische Stell-
werk für die EDC wird am Ende des Kapitels
beschrieben. Der Aufbau des Systems ist in b
einem eigenständigen Kapitel dargestellt.
Früher wurden für kleinere Einspritz-
Bild 1 pumpen auch pneumatische Regler einge-
S"werkette setzt. Sie arbeiten mit dem Saugrahrdruck
b RegelkreIs
(siehe nächste Seite). Wegen der gestiegenen
" Fyhryngsgrö6e(n)
Anforderungen an Regelgüte und RegIer-
Regelgrö6e funktionen werden pneumatische Regler
.'A Steue,g,ö6e heute nicht mehr angeboten und deshalb
f Steng,öße(n) auch hier nicht beschrieben.
;, ._, StOrg,ö6en

Robert Bosch GmbH, Dieselmotor-Management


© Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden 2002
Regler für Reiheneinspritzpumpen Regler-Geschiehle(n) 115

Regler-Gesch1chle(n)

•Wer glaubt, ein Dieselmotor sei eine grobe In den NachknegsJahren setzte man ver-
Maschine, die grobe lösungen ertrage, der schiedenste, deutlich verbesserte Bauformen
irrtl" I) ein, wie z. B. Kulissenregler (1946 bis 1948),
Nur mit viel Fingerspitzengefühl und Regler mit außen liegenden Spannfedern
präziser Arbeit ist die optimale Funktion des (ab 1955) und Regler mit Schwingungs-
Dieselmotors zu erreichen und aufrechtzuer- dämpfern.
halten. Zusatzaggregate für die Angleichung
Die besondere Art der Regelung des der Volllastmenge an den gewünschten
Dieselmotors wurde anfänglich von den Drehmomentverlauf des Motors wurden
Motorherstellern selbst erledigt . Um aber den genauso angebaut wie VOrrichtungen Zur
dafür notwendigen Abtrieb am Motor zu automatischen Einstellung der Start-
sparen, forderten sie, Einspritzpumpen bereits Mehrmenge.
mit angebauten Reglern geliefert zu bekom- Heute ist die Elektronik auch auf dem
men. Gebiet der DIeselregelung von entscheiden-
Ende der 1920er Jahre stellte man sich im der Bedeutung. Geregelt von einem elektroni-
Hause Bosch dieser neuen Herausforderung, schen Regelsystem ist em bestmöglichst
und mit großartigen Ingemeurleistungen ging funktionierender Dieselmotor schon fast eine
man 1931 mit einem Fliehkraft-leerlauf- Selbstverständlichkeit.
Endregler In Serie. In abgewandelter Form
folgte diesem Regler bald ein Verstellregler,
der besonders für
Schlepper' und Pneumaltscher Regler
Abbildung aus der Druckschrift .Bosch und der Dieselmolor' des Jahres 1950
Bootsmotoren be-
nötigt wurde.
Für kleinere schnell
laufende Fahrzeug-
Dieselmotoren schien
aber ein solcher Flieh-
gewichtregler mcht
geeignet. Erst die Idee
eines pneumatischen
Reglers brachte wieder
neuen Schwung: .Dle
Regelstange ist mit
einer Ledermembrane
I) Auer, Georg ;
verbunden , und der , Der Wider-
von der Drehzahl des spensltgen
Motors abhängige Zlihmung";
Unterdruck im Saug· DleseJ-Report;
rohr verändert die Robert Boseh
GmbH ;
Stellung der Membrane
Sluligart, 1977118
und beeinflusst je nach
') Sch"dberger.
Einstellung der Regel- Fnednch;
klappe die Förder- Boseh und der
menge" (siehe Bild). 2) Dlese/molo/;
Slultgart, 1950

Das könnte Ihnen auch gefallen