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Terminal in Yokohama

Architekten:
Foreign Office Architects, London
Farshid Moussavi, Alejandro Zaera Polo
Mitarbeiter Ausführung:
Shokan Endo, Kazutoshi Imanaga, Kensuke
Kishikawa, Yasuhisa Kikushi, Izumi
Kobayashi, Kenichi Matsuzawa, Tomofumi
Nagayama, Xavier Ortiz, Lluis Viu Rebes,
Keisuke Tamura
Tragwerksplaner:
Structural Design Group, Tokio

Beim internationalen Wettbewerb für den zugleich ergeben sich die Eingänge als legte Raumfachwerkrahmen überspannen
Hafen Yokohamas war ein Passagiertermi- Spalten und Gräben in der Oberfläche. So- bis zu 30 m stützenfrei. Zugleich kann die-
nal für die Personenschifffahrt gefordert, wohl Innen- und Außenraum als auch die ses System seismische Kräfte, wie sie in Ja-
das neben den üblichen Funktionen auch Geschossflächen gehen fließend ineinander pan häufig auftreten, ohne Schaden aufneh-
öffentlich nutzbar sein sollte. Die Architekten über. Ein durchgängiger hölzerner Boden men. Durch Anordnung der Segmente ent-
schlugen ein Gebäude vor, dessen Dach aus unbehandeltem Ipé-Hartholz überzieht lang großmaßstäblicher kreisbogenförmiger
die vorhandenen Stadtparks ergänzt und die Flächen wie ein riesiges Schiffsdeck, »Kontrolllinien« gelang es für die komplexe
zugleich ein außergewöhnlicher Stadtein- das zugleich Aussichtsplattform und Plaza, Gesamtform Tragwerkselemente einzuset-
gang ist. Anstatt die lineare Struktur des vor- Terminalzugang und Stadteingang für die zen, die sich regelmäßig wiederholen und
handenen Piers zu verstärken, leiteten sie ankommenden Passagiere ist. die Anzahl unterschiedlicher Anschlüsse re-
die Gebäudegestalt aus einem Flussdia- Für das Tragwerk wurde nach Untersu- duzieren. Große Teile der Konstruktion wur-
gramm der Besucherströme ab. Schleifen- chung verschiedener hybrider Netz- oder den in Werften vorgefertigt und per Schiff
förmig ziehen sich die Wege durch das Ge- Honigwabenstrukturen ein Stahlfaltwerk ge- zur Baustelle befördert. Alle Sekundärele-
bäude. Durch Auffaltungen und Biegungen wählt, dessen expressive Untersicht die At- mente wie die aufgeständerten Holzdecks
der Dach- und Geschossflächen entstehen mosphäre der Haupträume bestimmt. Die oder Handläufe sind an die stählerne
unterschiedliche Raumformen im Inneren, aneinander gereihten, mit Stahlplatten be- Primärstruktur mit Verbindungsdetails

Dachaufsicht top view of roof

Obergeschoss top floor

Parkgeschoss parking floor


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Lageplan Maßstab 1:30 000 1 Haupteingang 1


Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:2500 2 Ankunftshalle 2 Arrivals hall
3 Laden 3 Offices
Site plan scale 1:30 000 4 Büros 3 Shops
Floor plans • Section scale 1:2500 5 Wartesaal 4 Waiting room
6 Parken 5 Parking

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angefügt, die sich durch leichte Variationen The international competition brief for Yokaho- The load-bearing structure is a steel folded-
an die komplexe Gebäudegeometrie anpas- ma harbour specified a passenger shipping plate structure whose expressive view from
sen. An den Längsseiten und in die Auffal- terminal that should be available for public use below determines the atmosphere of the
tung der Dachfläche sind geschosshohe as well. The architects chose to avoid rein- principal spaces. The rows of steel-plated
Verglasungen eingefügt, die ohne störende forcing the linear structure of the existing pier, space frames span up to 30 m column-free,
Profile die Durchgängigkeit zwischen Innen opting instead for an intricate pattern of path- and can also absorb seismic forces. Large
und Außen unterstützen. Ihre oberen An- ways based on visitor flow charts. The roofs parts of the structure were prefabricated and
schlüsse können Verformungen des Stahl- and different levels twist and fold to produce delivered by sea. The secondary elements like
tragwerks aufnehmen. An der Unterkante varied interior forms, with entrances like slits the timber decks or the handrails are attached
sind die Gläser der Längsseiten über Klam- and trenches in the surface. The interior and to the primary structure with connecting piec-
mern eingespannt, die Glasfassaden der the exterior and the various levels blend flu- es reflecting the geometry of the whole build-
Eingänge kommen durch ihre »gefaltete« ently. All areas are floored with untreated ing. Full glazing reinforces the sense of open-
Anordnung ohne Einspannung aus. Die hardwood like a gigantic ship‘s deck that pro- ness between the interior and the exterior.
Windfänge bestehen ebenfalls fast aus- vides a viewing platform and a plaza, terminal The porches are also almost exclusively
schließlich aus Glas – eine kaum spürbare access and an entrance to the city for pas- glazed, so do not break the flowing spatial
Zäsur im durchfließenden Raumkontinuum. sengers as they arrive. continuum.

Photo: Hisao Suzuki, Barcelona


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Querschnitt 10 Längsträger aus Stahlblechen Cross section 10 longitudinal member welded from
Maßstab 1:250 verschweißt scale 1:200 sheet steel
11 Stahlbeton 11 reinforced concrete
1 Geländer Edelstahlprofile 12 begrünter Dachbereich: 1 handrail stainless steel elements 12 planted roof area:
2 Randabschluss Edelstahlgewebe Rasen 2 edging stainless steel mesh grass
3 Verglasung ESG 19 mm Erdsubstrat 100–150 mm 3 19 mm toughened glass 100–150 mm soil substrate
4 Verglasung Laden Höhenausgleich 4 shop glazing height equalization
5 Holzdeck außen: Polystyrolhartschaum 5 exterior timber deck: rigid polystyrene foam
Ipé-Holz 30 mm Drainplatte Hartschaum 50 mm 30 mm ipé wood 50 mm rigid foam drainage slab
Kanthölzer 60/60 mm, PE-Folie 60/60 mm wood bearers polythene sheeting
Abstand 900 mm Abdichtung Polyurethanschicht 900 mm cavity sealing layer polyurethane coating
Wärmedämmung 25 mm auf Stahlbetondecke 25 mm thermal insulation on reinforced concrete floor
Abdichtung Polyurethanschicht 13 Entrauchungsklappe sealing layer polyurethane coating 13 smoke-extract flap
auf Stahlbetondecke 14 Lüftungsöffnung on reinforced concrete floor 14 ventilation aperture
6 Stahltragwerk 15 Holzdeck innen: 6 steel supporting structure 15 interior timber deck:
mit Feuerschutzbeschichtung Ipé-Holz 20 mm with fireproof coating 20 mm ipé wood
7 Stahlprofil Å 200/200 mm Kanthölzer 60/45 mm 7 200/200 mm steel Å-section 60/45 mm wood bearers
belegt mit Ipé-Dielen 30 mm Abstand 900 mm covered with 30 mm ipé boards 900 mm cavity
8 Kastenträger aus Stahlblechen Feuerschutzplatten 15 mm 8 box girder 15 mm fireproof plates
verschweißt 16 Asphaltdeckschicht 50 mm welded from sheet steel 16 50 mm asphalt covering
9 Haustechnikkanal 17 Fundamentpfahl Stahlbeton 9 services duct 17 reinforced concrete foundation pile
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Schnitte Maßstab 1:10


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1 Stahlprofil ∑ 100/100/10 mm
2 Stahlblech 2,3 mm
3 Glashalteprofil Aluminium extrudiert
4 VSG 22 mm
5 VSG 19 mm 8 8
6 Stahlblech 6 mm
7 Stahlprofil fi 260/90 mm
8 Glastüre VSG 10 mm
9 Holzdielen Ipé 105/30 mm
Kantholz 60/60 mm
Wärmedämmung 25 mm
Stahlbeton 70/120 mm
Stahltrapezblech 1,6 mm
10 Einspannung Glas 2x Stahlblech 12 mm
11 Kondensatrinne Edelstahlblech 1,5 mm

sections scale 1:10

1 100/100/10 mm steel angle


2 2.3 mm sheet steel
3 extruded aluminium glazing section
4 22 m laminated safety glass 9
5 19 mm laminated safety glass
6 6 mm sheet steel
7 260/90 mm steel fi-section
8 10 mm laminated glass door
9 105/30 mm ipé wood boards
60/60 mm wood bearers
25 mm thermal insulation
70/120 mm reinforced concrete
1.6 mm tapered sheet steel
10 2≈ 12 mm sheet steel glass fixing
11 1.5 mm stainless steel
condensation channel
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Museum in Neumarkt

Architekten:
Berschneider + Berschneider, Neumarkt
Gudrun und Johannes Berschneider
Mitarbeiter:
Claudia Zwengauer, Peter Mederer,
Brigitte Seitz
Tragwerksplaner:
Ingenieurbüro Ströber, Neumarkt

Photo: Christine Fritzenwallner, München

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550 Kilo schwer, in kräftigem Rot und motor- Öffnungsflügel am oberen Ende, der Motor spachtelmasse versehen, geschliffen und
betrieben: Die Tür des Museums Lothar liegt versteckt im Fußboden eingelassen in lasiert, verbergen teilweise als Vorsatzscha-
Fischer im oberpfälzischen Neumarkt ist der Drehachse. Mit einem Kran wurde die le ausgebildet die notwendigen Installatio-
geschlossen ein von weitem sichtbares Er- Tür an die Baustelle transportiert, hierfür sit- nen. Auf abgehängte Decken konnte so ver-
kennungszeichen; geöffnet steht sie, Besu- zen an der Oberseite zwei Innengewinde für zichtet werden. Lüftungsschlitze tarnen sich
cher einladend, im Windfangbereich des Ringschrauben. Die Konstruktion besteht als Schattenfugen zwischen Decke und
Kunsthauses. Durch ihre Abmessungen, aus verschweißten Hohlprofilen aus Alumini- Wand. Der fugen- und schwellenlose graue
3,70 Meter hoch und 3 Meter breit, und den um, die mit dem farbigen Aluminiumblech Fuß-boden wirkt in seiner Oberfläche plas-
danebenstehenden Schaltkasten mit Klin- beplankt sind. Auch im Museum finden sich tisch, als würde er durch das Haus schwim-
gel, Lautsprecher und Briefschlitz wirkt der vereinzelt farbliche Akzente im gleichen Rot- men. Die Beschichtung auf Zementbasis
Eingang wie ein großes rotes Quadrat, das ton wieder. Was allerdings direkt mit den wurde in mehreren Lagen mit der Kelle auf-
bündig in der überwiegend geschlossenen Kunstwerken in Zusammenhang steht, gibt getragen und ist besonders pflegeleicht.
Fassade sitzt. Nur die beiden Skulpturen auf sich so nüchtern und reduziert wie nur mög- Die Vorgabe des Künstlers war für einen
dem Vorplatz und das aus der Wand hervor- lich und schafft auf diese zurückhaltende klassischen Museumsbau eher untypisch:
tretende Schaufenster deuten auf den Mu- Art ein ruhiges Ambiente für die Exponate. keine gleichmäßig ausgeleuchteten Räume,
seumsinhalt hin. Ein Hochlastanker hält den Die Wände, nur mit einer weißen Hand- sondern eine differenziert eingesetzte
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Lichtführung, die die Wirkung seiner bild- The structure is made up of hollow aluminium Lothar Fischer, 1933 geboren, verbrachte seine Kind-
heit und Schulzeit in Neumarkt in der Oberpfalz. Der
hauerischen Arbeiten unterstützt. So wurden sections covered with coloured aluminium Bildhauer verstarb nur wenige Tage vor der feierli-
am Modell mit eigens vom ihm angefertigten sheeting. There are also colour accents in the chen Museumseröffnung in diesem Sommer.
Miniaturen die Stellung der Kunstwerke, same shade of red inside the museum. But In den 60er- und 70er-Jahren gehörte Fischer zur
Künstlergruppe »Spur«. Später unterrichtete er an der
Licht- und Raumwirkung erprobt, bis der anything directly associated with the works of Hochschule der Künste in Berlin. Etwa 300 Skulpturen
Entwurf schließlich stand: ein leicht ver- art is as austere and reduced as possible, und einige eingetauschte Arbeiten von befreundeten
schachtelter Baukörper, dessen Vorder- und thus in its reticent way creating a calm atmos- Künstlern zählen zu seiner bedeutenden Sammlung,
die in halbjährlichem Turnus ausgestellt wird.
Rückfassade graue Vitrinen durchbrechen. phere for the exhibits. www.museum-lothar-fischer.de
Zusammen mit den großen seitlichen Glas- The walls are clad with a white hand paste,
flächen geben sie Ausblicke in die Umge- polished and varnished, and are built out to Lothar Fischer, born in 1933, spent his childhood and
schooldays in Neumarkt in the Upper Palatinate. The
bung wie etwa den gegenüberliegenden conceal the necessary installations. This sculptor died only a few days before the museum‘s
Schlossweiher oder den angrenzenden means that no false ceilings are needed. opening ceremony this summer. Fischer was a member
Stadtpark, erlauben aber auch Einblicke ins Ventilation slits are camouflaged as shadow of the “Spur” group of artists in the 60s and 70s. He lat-
er taught at the Hochschule der Künste in Berlin. His
Innenleben. Der klare Grundriss ermöglicht lines between wall and ceiling. The surface of important collection includes about 300 sculptures and
gute Orientierung, nicht zuletzt durch viele the grey floor, with no joints or thresholds, a few works he exchanged with artist friends. The exhi-
Sichtbeziehungen während des Rundgangs. seems three-dimensional, as though it is float- bition is changed every six months.
ing through the building. The coating was
550 kilos in weight, bright red and motor-driv- applied on a cement base in several layers Grundrisse • Schnitte Floor plans • sections
en: the door to the Lothar Fischer Museum in with a trowel, and is very easy to maintain. Maßstab 1:500 scale 1:500
Lageplan site plan
Neumarkt in the Upper Palatinate is a feature Bored piles were needed because of the Maßstab 1:3000 scale 1:3000
that can be recognized from a considerable problematical subsoil, so geothermal energy
distance when it is closed; when it is open it can be used. The artist’s requirements were 1 Sammlung Fischer 1 Fischer collection
2 Ausstellung 2 Lothar Fischer
invites visitors in the porch area of the art gal- unusual: no evenly lit rooms, but differentiated Lothar Fischer exhibition
lery. The entrance looks like a great red lighting to enhance the effect of his sculp- 3 Information 3 Information
square as a result of its dimensions, 3.7 me- tures. Work with models led to this slightly 4 Büro/Besprechung 4 Office/meetings
5 Foyer 5 Foyer
tres high and 3 metres wide, with a control encapsulated building, with grey showcases 6 Eingang 6 Entrance
box next to it containing a flush bell, loud- breaking through the front and rear façades. 7 Wechselausstellung 7 Temporary exhibition
speaker and letterbox. A power anchor holds These and the large areas of glass at the 8 Garderobe/ 8 Cloakroom/lockers
Schließfächer 9 Museum education
the door at the upper end, the motor is con- sides provide views of the surrounding area 9 Museumspädagogik service
cealed in the floor in the turning axis. The door like the palace pool or the nearby municipal 10 Archiv/Nebenräume 10 Archive/side rooms
was brought to the building site by crane, park, but also give a glimpse of life inside the 11 Stadtpark 11 Municipal park
12 Stadtbibliothek 12 Municipal library
hence two internal threads for ring bolts on museum. The clear floor plan makes it easy to 13 Museum 13 Museum
the top. get one‘s bearings. 14 Schlossweiher 14 Palace pool
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Detailschnitt Detail
Maßstab 1:20 scale 1:20

1 Außenputz armiert 3 mm 1 3 mm reinforced external rendering


Dämmplatte Mineralwolle 160 mm 160 mm mineral wool sheet insulation
Stahlbeton 300 mm 300 mm reinforced concrete
Handspachtelmasse, geschliffen und lasiert 1 mm 1 mm hand paste,
2 Gitterrost, aufgeständert 40 mm polished and varnished
Abdichtung 2 40 mm elevated grating
Gefälledämmung Polystyrol 80/10 mm polystyrene insulation
Wärmedämmung Polystyrol 140 mm 80/10 mm finished to falls heat insulation
Dampfsperre 140 mm polystyrene
Stahlbeton 280 mm 280 mm reinforced concrete vapour barrier
3 Sonnenschutz Gitterrost, aufgeständert 40 mm 3 40 mm elevated sunscreen grating
4 Oberlicht Isolierverglasung mit lichtstreuender 4 skylight insulating glass with light-dispersing
Einlage ESG 6 mm + SZR 13 mm + Float 4 mm 6 mm toughened glass + 13 mm cavity
+ SZR 8 mm Kapillarmatte mit Glasvlies + 4 mm float glass cavity 8 mm
+ VSG 10 mm with capillary mat with glass
5 Abdeckblech Edelstahl + 10 mm laminated safety glass
Abdichtung 5 stainless steel cover sheet
Gefälledämmung Polystyrol 100/180 mm 100/180 mm polystyrene insulation finished to falls
6 Hochlastanker 6 power anchor
7 Edelstahlwelle Ø 35 mm 7 Ø 35 mm stainless steel cable
8 Aluminiumblech, rot lackiert (RAL 3000), je 4 mm 8 4 mm sheet aluminium, painted red (RAL 3000)
Stöße verschweißt und geschliffen, joints welded and polished,
Aluminiumrohr ¡ 170/70 mm, verschweißt, 170/70 mm welded hollow section aluminium
im Drehbereich Aluminiumprofil massiv 300/170/60 mm
300/170/60 mm solid aluminium section in hinge area
9 Kopfplatte Flachstahl 150/150/10 mm, verschweißt 9 150/150/10 mm flat sheet head plate
mit Stahlstab massiv Ø 50 mm welded to Ø 50 mm solid steel bar
10 Antriebswelle Motor 10 motor drive cable
11 Rost 40 mm mit Teppicheinlage 11 40 mm grid with carpet inlay
Estrichbeschichtung auf Zementbasis, screed coating on cement base,
pigmentiert 5 mm 5 mm pigmented
Spachtelmasse glasfaserarmiert 5 mm 5 mm fibre-glass reinforced paste
Verbundabdichtung kunstharzvergütet 2 mm 2 mm synthetic resin 11
Zementestrich 48 mm 48 mm cement screed 9
Wärmedämmung Polyurethan 50 mm 50 mm polyurethane thermal insulation
Stahlbeton 400 mm 400 mm reinforced concrete
12 Leuchte 12 lamp
13 Tür motorisch unterstützt, 13 door motor-assisted, steel frame
Stahlrahmen mit Isolierverglasung 21 mm with 21 mm insulating glass 10
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Hauptschule in Freising

Secondary School in Freising

Architekten:
Schulz & Schulz, Leipzig 1
Mitarbeiter: 2
Lutz Schilbach, Dirk Lämmel, Matthias 3
Hönig, Peter Gaffron, Uwe Graalfs
Tragwerksplaner:
Schönbeck & Hartl, Freising
4

Am ländlich geprägten Stadtrand von Frei- Entree der Schule: Wie durch ein Stadttor ist Foyer, Verteiler und Treffpunkt, Aufent-
sing setzt die Hauptschule zwischen nied- gelangt man auf den Schulhof, der auch halts- und Ausstellungsraum, sogar Ver-
rigen Wohn- und Gewerbebauten einen als Vorplatz fungiert. Zur Linken liegt die sammlungs- und Veranstaltungsort. Eine
städtebaulichen Akzent. Das große Volumen Sporthalle; ihr unteres Geschoss ist in das einläufige Treppe führt hinauf zu den Klas-
verteilt sich auf drei orthogonale Baukörper, Gelände eingegraben, sodass sie weniger sen- und Fachräumen der 350 Schüler. Die
welche die Funktionen der Schule logisch voluminös wirkt. Rechts markiert ein Kubus Innenwand, die den Flur von den Klassen-
gliedern. Weithin sichtbar ragt der zweige- als Windfang – halb draußen, halb drinnen – zimmern trennt, ist wie ein großes Möbel in
schossige Riegel mit den Klassenräumen den Haupteingang zum Schulgebäude. Die unterschiedlichen Farben gestaltet. Außen
über die anderen beiden flachen Gebäude- Doppeltüren aus hellem Holz heben sich dienen große Nischen als Garderobe, Abla-
teile. Der Schulhof, das so genannte Forum, deutlich von dem Aluminiumrahmen und ge und Sitzgelegenheit; innen bieten Regal-
bildet den Mittelpunkt der Anlage. Er liegt den schwarzen Profilen der gläsernen Pfos- böden Stellfläche für Bücher und Bastel-
zwischen Sporthalle und Hauptgebäude, ten-Riegel-Fassade ab. Dahinter scheint material. Tiefe Laibungen mit innenbündi-
die seitlich von zwei Dächern zusammen- sich der Schulhof fortzusetzen; der Boden- gen Türen kennzeichnen die Eingänge in
gehalten werden. Diese fassen die beiden belag aus großformatigen Betonsteinen die Klassenzimmer. Wie überall im Schul-
offenen Seiten des Schulhofs optisch und zieht sich in die großzügige Pausenhalle. gebäude bestimmen auch hier Helligkeit,
räumlich ein. Das vordere Dach bildet das Diese erfüllt gleich mehrere Funktionen: Sie Offenheit und Transparenz die Atmosphäre.

Photo: Jörg Hempel, Aachen


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This secondary school on the outskirts of yard, which also functions as a forecourt. flight of steps leads up to the classrooms
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Freising makes an urban impact amidst a To the left is the sports hall, whose bottom and specialist facilities for 350 pupils. The
rag-bag of low residential and trade buildings. section is sunk into the site, to make the interior wall dividing the corridor from the
The large volume is divided between three volume less conspicuous. On the right a classrooms is finished in different colours,
right-angled sections that articulate the cube – half outside and half inside the build- almost like a large piece of furniture. Outside,
school‘s functions logically. The two-storey ing – acts as a porch at the main 7 entrance
8 to large
11 niches serve
12
13 as cloakrooms, storage
band containing the classrooms towers the school. The double adoors in light timber spaces and provide seating. Inside shelvinga
above the two other low sections of the build- stand out clearly from the aluminium cube is provided to accommodate books and
ing. The school yard forms the central point and the black metal lines of the post-and-rail craft materials. The classroom entrances
of the complex. It is between the sports hall facade. The yard seems to continue beyond are characterized by deep reveals on the
and the main building, which are held togeth- the porch; the grey concrete slab floor cov- outside with flush doors on the inside. Here
er by two lateral roofs, framing the two open ering goes on into the lavish covered
9 area as everywhere in this school building the
sides of the school yard visually and spatially. inside a multi-purpose space which is used atmosphere is defined by lightness, open-
The front roof forms the entrance to the as a foyer, distribution and meeting point, as ness and transparency, confirming the ele-
school: the effect it makes is of a town gate, a leisure and exhibition space and even as a gant and inviting impression visitors are given
inviting pupils, teachers and visitors into the venue for meetings and events. A single from the road.

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Lageplan Maßstab 1:2500 Site plan scale 1:2500


Schnitt • Grundrisse EG, 1. OG Maßstab 1:1000 15
11 Section • Ground and first floor plans scale 1:1000

1 Schule 9 Foyer/Pausenhalle 1 School 9 Foyer/break hall


2 Schulhof 10 Lehrerzimmer 2 School yard 10 Staff room
3 Sporthalle 11 Hauswirtschafts- 3 Sports hall 11 Home economics
4 Sportplatz trakt 4 Sports field section
5 Hausmeisterhaus 12 Umkleiden 5 Caretaker’s house 12 Changing rooms
6 Musikraum 13 Zuschauergalerie 6 Music room 13 Spectators’ gallery
7 Mehrzweckraum 14 Fachräume 7 Multi-purpose space 14 Specialist rooms
8 Schulverwaltung 15 Klassenräume 8 School offices 15 Classrooms
3 Hauptschule in Freising 2004 ¥ 11 ∂

Schnitt Maßstab 1:20

1 Kiesschüttung 85 mm
Trennlage diffusionsoffenes Filtervlies
1 2
Wärmedämmung extrudierter Hartschaum 160 mm
Abdichtung Bitumen
Stahlbetondecke 300 mm
2 Wärmedämmverbundsystem 120 mm
3 Parallelausstellflügel: Isolierverglasung ESG 6 mm
+ SZR 29 mm mit Lichtlenklamellen + Float 6 mm
4 Außenraffstore
5 Isolierverglasung ESG 6 mm + SZR 26 mm +
VSG 8 mm
6 Heizestrich Gussasphalt geschliffen 50 mm
Trennlage Rippenpappe
Dämmplatte 2× 35 mm
Perliteschüttung 10 mm
Stahlbetondecke 300 mm
7 Blech Aluminium pulverbeschichtet 3 mm 3
Rahmen Stahlrohr verzinkt | 60/60/4 mm
Wärmedämmung Mineralfaser 80 mm
Dampfsperre Aluminiumfolie
Dreischichtplatte Hemlock furniert 19 mm
8 Tür: Rahmen Hemlock massiv, Verglasung
ESG 10 mm + SZR 16 mm + ESG 8 mm
9 Betonplatte durchgefärbt 1190/1190/80 mm, 4
Oberfläche sandgestrahlt, Verfugung dauer-
elastisch, im Mörtelbett verlegt
10 Fußbodenaufbau Windfang: Fußmatte 25 mm
Heizestrich Zement bewehrt 155 mm
Trennlage PE-Folie
Trittschalldämmung Mineralfaser 2× 30 mm 5
Stahlbetondecke 200 mm 6
11 Betonplatte 1190/1190/160 mm,
Oberfläche sandgestrahlt
Edelsplittbett 50 mm

Section scale 1:20

1 85 mm layer of gravel
separating layer, non-vapour retardant
non-woven filtration
160 mm thermal insulation extruded rigid foam
bituminous sealing layer
300 mm reinforced concrete floor
2 210 mm composite thermal insulation system 2
3 parallel hinged casement: double glazing
6 mm toughened glass + 29 mm cavity with
light-directing louvres + 6 mm float glass
4 Venetian blind
5 double glazing: 6 mm toughened glass
+ 26 mm cavity + 8 mm laminated safety glass
6 50 mm polished mastic asphalt with integrated
underfloor heating
separating layer corrugated paper
2× 35 mm insulating board
10 mm perlite fill
300 mm reinforced concrete floor 7
7 3 mm powder-coated sheet aluminium
| 60/60/4 mm galvanized steel tubing
80 mm mineral fibre thermal insulation
aluminium foil vapour barrier
19 mm three-layer softwood laminate,
hemlock veneered
8 door: frame solid hemlock, 10 mm glazing
toughened glass + 16 mm cavity +
8 mm toughened glass 8
9 1190/1190/80 mm pigmented concrete slab,
surface sand-blasted,
permanently elastic jointing,
laid in bed of mortar
10 porch floor: 25 mm doormat
155 mm reinforced cement with underfloor
heating, separating layer PE sheet integrated
2× 30 mm mineral fibre impact-sound
insulation
200 mm reinforced concrete floor
11 1190/1190/160 mm concrete slab
surface sand-blasted,
50 mm double-crushed chip bed
9 10 11
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Vertriebszentrum in Coesfeld

Sales Centre in Coesfeld


1
Architekt:
Johannes Schilling, Köln
Mitarbeiter: 2 6

Jochem Vieren, Daniel Gatzlik,


Norbert Meis, Tobias Palm, Anita Schepp,
Edith Simandi, Klaus Simandi, Bernd Tovar,
Thomas Werner, Dirk Wirwahn 3
Tragwerksplaner:
Lothar Finck, Köln
5 4

Tore, die sich fischmaulartig öffnen, um die


andockenden LKWs zu schlucken und spä-
ter wieder auszuspucken – so könnte man
die Entwurfsidee für die Auslieferung des
Vetriebszentrums eines Kleiderherstellers
bezeichnen. Tatsächlich hat das langsame
Öffnen und Schließen etwas Körperhaftes
und ist Teil des Entwurfsgedankens: Das
Ereignis, der Prozess von Anlieferung und
Abholung soll im Vordergrund stehen, der
Rest, die Warenverarbeitung, liegt im Ge-
bäudeinneren verborgen.
Die Tore der neuen Lagerhalle, als Anbau
an das 1984 von Calatrava und Reinhard &
Reichlin errichtete Gebäude geplant, bilden
dabei den räumlichen und logistischen Ab- Photo: Jens Willebrand, Köln
schluss des Vertriebszentrums: Während
die LKWs am bestehenden vorderen Bauteil
ankommen, um dort die fertig produzierten
Kleidungsstücke an drei Hebetoren anzulie-
fern, wandert die importierte Ware zunächst
grob vorsortiert in die nächste Halle zum
Auszeichnen, Kommissionieren und Verpa-
cken. Im abschließenden Bauteil werden sie
aa
zwischengelagert und wieder ausgeliefert.
Hierfür klappen die drei in der Dachschräge
versteckten Tore nach oben. So entsteht ein
Vordach, dass eine freie Fläche von über 3
tausend Quadratmeter schafft. Zwölf Lkw 3
a
finden darunter Platz und können die Ware a
witterungsgeschützt zur Weiterfahrt in die a
Verkaufsläden einladen. a

Im geschlossenen Zustand soll das lange 5 4


5 4
abgeschrägte Dach der Lagerhalle »weiter- b
fließen« in die Umgebung, und in der fla- b
b
chen münsterländischen Ackerlandschaft b
auslaufen. Zum Öffnen ziehen Hubarme die
Tore unabhängig voneinander nach oben c
c
und erzeugen so immer wieder ein unter-
c
schiedliches Erscheinungsbild der Fassade. c
Lageplan Maßstab 1:5000 Site plan Scale 1: 5000
Gelagert sind die beweglichen Elemente auf Schnitt • Grundriss Erdgeschoss Maßstab 1:1000 Section • Ground floor plan Scale 1:1000
vier Stahlstützen, die den Platz in drei Berei-
che zu je vier Stellplätzen gliedern. Die Ent- 1 Wareneingang (Bestand, Architekten: 1 Goods entrance (existing building,
Santiago Calatrava, Reinhard & Reichlin) Santiago Calatrava with Reinhard & Reichlin
wässerung der Tore erfolgt im geschlosse- 2 Vorsortierung (Bestand, Architekten: wie 1) 2 Pre-sorting area (existing building)
nen Zustand über eine Rinne im Boden. Auf 3 Auszeichung und Kommissionierung 3 Labelling and order picking
dieser liegt ein Rost, der – mit einem Seilme- 4 Zwischenlager / Versand 4 Intermediate storage area / despatch
5 Warenauslierung 5 Goods out
chanismus nach unten gezogen – beim Öff- 6 Verwaltungsgebäude 6 Administrative building
nen im Boden versinkt. Stehen die Tore (Architekt: David Chipperfield, 2004) (David Chipperfield, 2004)
∂ 2004 ¥ 11 Vertriebszentrum in Coesfeld 2

Querschnitt Maßstab 1:200


Detailschnitte Maßstab 1:20
1
1 Aluminiumblech 3 mm
Trapezblech 40/1,8 mm
Stahlrohr | 40/40/4 mm
Abdichtung
Wärmedämmung Mineralwolle 80 mm
Dampfsperre
Stahlbeton 260 mm
2 Regenrinne Aluminiumblech 4 mm, mit
Gitterrost Aluminium 20 mm abgedeckt
3 Holzbohle 625/80 mm
4 Stahlbeton 200 mm 8
5 Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm
6 Fallrohr Ø 125 mm
7 Aluminiumblech 3 mm 2
Unterkonstruktion Flachstahl 70/10 mm
8 Aluminiumblech 3 mm 4 3
Aluminiumrohr | 40/40 mm, dazw.
Trapezblech Aluminium 40/1,8 mm 5
Kastenprofil aus Flachstahl,
verschweißt, im Randbereich Stahlrohre
| 40/40/4 mm, Trapezblech Alu 40/1,8 mm
Aluminiumblech 3 mm 6 7
9 Z-Profil Aluminium 40/40/40/6 mm 9
10 Sprinkleranlage, Wasserzufuhr über Stütze 10
11 Elementschiebetor, manuell betrieben
12 Regenrinne Aluminiumblech 4 mm
13 Flachstahl 60 mm
14 Stahlprofil fi 72/160 mm, vor Kastenprofil
geschraubt
15 Edelstahlprofil massiv ¡ 30/60 mm
16 Motor mit Seilrolle
17 Zugseil Ø 16 mm
18 Welle mit Umlenkrolle
19 Rost Edelstahlrohre ¡ 110/60/5 mm
20 Hubarm
21 Schwert Flachstahl
22 Radkasten Aluminiumblech
23 Gelenk Ø 80 mm
24 Lager
25 Stütze 300 mm aus Flachstahl 10 mm,
verschweißt
26 Verkleidung Lamellen Aluminium

Cross section scale 1:200


Details scale 1:20

1 3 mm sheet aluminium
40/1.8 mm ribbed sheet metal
| 40/40/4 mm steel tube
sealing layer
80 mm mineral wool thermal insulation
11
vapour barrier
260 mm reinforced concrete
2 4 mm sheet aluminium covered gutter
with 20 mm aluminium grating
3 625/80 mm wooden plank
4 200 mm reinforced concrete 12
5 100 mm mineral wool thermal insulation
6 Ø 125 mm drainpipe
7 3 mm sheet aluminium
70/10 mm flat steel supporting structure
8 3 mm sheet aluminium
40/1.8 mm ribbed sheet metal
box section made of flat steel,
welded edge area: 40/40/4 mm steel tubes
40/1.8 mm ribbed sheet metal
3 mm sheet aluminium
9 40/40/40/6 mm aluminium Z-section
10 sprinkler device, water supply via column
11 sliding door, manually operated b
12 4 mm sheet aluminium gutter c
13 60 mm flat steel
14 fi 72/160 mm steel section,
screwed in front of box section
15 30/60 mm solid stainless steel section
b
16 motor with pulley
17 cable Ø 16 mm c
18 shaft with pulley
19 ¡ 110/60/5 mm stainless steel tube grid
20 lift arm
21 flat steel bracing
22 sheet aluminium wheel housing
23 Ø 80 mm joint
24 bearing
25 300 mm column made of 10 mm welded flat steel
26 aluminium louvre cladding
3 Vertriebszentrum in Coesfeld 2004 ¥ 11 ∂

bb 8 cc

22

21
23

26
25

20 24

15
13 14

19

16
18

17

offen, dient eine Kastenrinne an der eigentli- Gates opening like fishes’ mouths to swallow gates open, creating a porch covering over a
chen, rückwärtigen Fassade der Entwässe- up the lorries as they arrive and spit them out thousand square metres, meaning that up to
rung. Aufgebaut sind die drei Dachelemente again later – that’s the basis of the design twelve lorries can be loaded while protected
aus zu Kastenprofilen verschweißtem Flach- idea for deliveries at a clothes manufacturer‘s from the weather. When closed, the long,
stahl; auf der Unterkonstruktion aus Stahl- sales centre, providing a physical image for bevelled roof of the warehouse “flows on” into
bzw. Aluminiumhohlprofilen und Trapez- the process of goods movement, while other the surrounding area. The gates can be
blech liegt die dünne Aluminiumhaut. activities are concealed inside. opened independently of each other, which
Bündig in ihre Unterseite eingelassen sitzen The new doors were added to the existing means that the facade constantly looks differ-
Sprinkleranlage, Beleuchtung aus kleinen building, built by Calatrava and Reinhard & ent. The moving elements rest on four steel
punktuellen Spots und Blinkwarnsystem an Reichlin in 1984, and complete the sales cen- columns that divide the square into three
der Torspitze. Die Montage fand innerhalb tre spatially and logistically. The imported areas each with four parking spaces. The
zweier Monate vor Ort statt. Nur die innere goods are delivered to the existing front sec- gates are drained via a gutter when closed.
Tragkonstruktion wurde vorgefertigt und zu- tion of the building, roughly sorted, then la- This is covered with a grating that sinks into
nächst, ohne Aufbau und Motorantrieb, auf belled, allotted and packed in the next hall, the floor when the doors open. They are then
den Stützen angebracht und in ihrer Bewe- then stored in the adjacent section and sent drained via a trough gutter on the back. The
gung und Ausrichtung geprüft und justiert. out from there. To do this, three concealed complex doors were fitted within two months.
1 2004 ¥ 11 ∂

Produktionshalle in Hettenshausen

Production Hall in Hettenshausen

Architekt:
Peter Heilmaier, München 6
Tragwerksplaner:
CIP Ingenieure, München

9 10
6
11
7 8

9 10

11
7 8

Die neue Produktionshalle am Ortsrand von Die Produktion findet von außen einsehbar seitig in den Raum, erscheint wie »durchge-
Hettenshausen, fünf Kilometer südlich von im Erdgeschoss statt, die Büros und der steckt«. Der Kubus durchbricht die formale
Pfaffenhofen, sollte das Aufgabenfeld des Empfang sind entlang der Südfassade in Geschlossenheit der Fassade und definiert
Unternehmens – Herstellung und Montage einer eingezogenen Zwischenebene ange- den Eingang nicht nur als funktionale Öff-
von Glasfassaden, Metallbau und Innenaus- ordnet. Eine Glastrennwand zur Halle er- nung oder flache Tür, sondern weist ihm ei-
bau – sichtbar machen und eine möglichst möglicht direkten Sichtkontakt und unein- nen festgelegten Raum zu. Die verwendeten
große Eigenleistung des Bauherrn zulassen. geschränkte Kommunikation zwischen Pla- Profile sind nur unwesentlich breiter als die
Unter diesen Vorgaben entwarf der Archi- nungsabteilung und Fertigung. horizontalen Fassadenriegel, ensprechen
tekt eine zweigeschossige, flach gedeckte Ein modulares Raster aus liegenden Forma- diesen in Material und Oberfläche und fü-
Halle in Stahlskelettbauweise mit einem ten prägt das äußere Erscheinungsbild. Der gen sich so in die Gesamtstruktur ein. Eine
Stahlbetonkern zur Aussteifung. Eine zwei- Eingang im Osten ist dieser Fassadenstruk- gläserne Schiebetür verschließt den Ein-
schalige Stahlbetonwand im Westen unter- tur angepasst: In quadratischem Quer- gang – eine Dualität von materieller Offen-
stützt die Steifigkeit des Gebäudes und fun- schnitt nimmt er die Höhe von zwei Glasfel- heit und funktionaler Abgrenzung. Die not-
giert gleichzeitig als Speichermasse. Die dern auf und ist mittig zwischen den beiden wendige Technik bleibt dezent hinter der
Halle ist auf drei Seiten raumhoch verglast südlichen Fassadenfeldern plaziert. Als vor- Metallverkleidung der schmalen Rahmen-
und signalisiert Offenheit und Transparenz. springendes, metallenes »U« ragt er beid- konstruktion verborgen.
1

1 3
a a
2 4 5

3
a a
2 4 5

Photo: Florian Holzherr, München


6

10 Grundrisse • Schnitt Floor plans • Section


9 scale 1:500
Maßstab 1:500
11
7 8 1 Montagehalle 1 Assembly hall
2 Werkstatt 2 Workshop
3 Personalraum mit 3 Staff room with
Umkleide und WC changing-room and
4 Lager WC
5 Foyer 4 Store
6 Luftraum über Halle 5 Foyer
7 Büro 6 Airspace above hall
8 Empfang 7 Office
9 Flur 8 Reception
10 Besprechung 9 Corridor
11 Luftraum 10 Conference room
aa über Foyer 11 Airspace above foyer
18
∂ 2004 ¥ 11 Produktionshalle in Hettenshausen 2
12
17

13

18

12
17

13

bb

15 16 17

12 13 14 12

18

15 16 17

12 13 14 12

b b

18

19

b b

The new production hall on the outskirts of es and reception are arranged along the Detailschnitte Maßstab 1:20
Hettenhausen was intended to show what south façade on an intermediate level. A 12 Stahlrohr | 60/60 mm
the company does – manufacturing and as- glass dividing wall allows visual contact with 13 Aluminiumblech 3 mm
sembling glass façades, metal construction the hall and unrestricted communication 14 Stahlprofil fi 140 mm
15 Antrieb Schiebetür
and interior finishing – while allowing the between the planning and manufacturing de- 16 Fassadenabhängung Stahl Ø 16 mm
19
clients to construct as much as possible partments. The exterior is characterized by a 17 Isolierverglasung U= 1,1 W/m2K
themselves. Hence the architect designed modular grid of horizontal formats. The en- 18 Glasschiebetür
19 Gitterrost 30/30 mm, Gefälleestrich
a two-storey, flat-roofed hall using steel trance on the east side conforms with this: its
skeleton-frame construction with a rein- square cross-section rises through two glass Detailed sections scale 1:20
forced concrete core. A double reinforced fields and it is placed centrally between the
concrete wall on the west side strengthens two south façade fields. It is a protruding, 12 | 60/60 mm steel tube
13 3 mm sheet aluminium
the building further and functions additionally metal “U” thrusting into the space on both 14 fi 140 mm steel section
as thermal mass. The hall is glazed to the full sides. The cube breaks up the formal, closed 15 sliding door drive box
height of the building on three sides, signal- quality of the façade and defines the entrance 16 Ø 16 mm facade suspension steel
17 double glazing U= 1.1 W/m2K
ling openness and transparency. Production not just as a functional opening or flat door 18 glass sliding door
is open and visible on the ground floor, offic- but allocates a fixed space to it. 19 30/30 mm grating on sloping screed floor
1 2004 ¥ 11 ∂

Sozialer Wohnungsbau in Ingolstadt

Social Housing in Ingolstadt

Architekten:
Beyer + Dier, Ingolstadt
Mitarbeiterin: Rosmarie Probeck
Tragwerksplaner:
Grad Ingenieurplanungen, Ingolstadt

Das zentrumsnahe Wohngebiet mit Bestand als symbolhafter gemeinschaftlicher Zugang New three-storey sections have been added
aus den 20er-Jahren wurde mit dreige- zum Gebäude. Auch optisch zeichnet sich to this 20s estate near the town centre. A
schossigen Zeilenbauten nachverdichtet. die Halle nur leicht von der Umgebung ab. long section diagonal to an existing timber
Als Abschluss des neuen Wohnblocks fun- Der Plattenbelag des Hofs zieht sich structure concludes the new block. Access to
giert ein langgestreckter Baukörper, der schwellenfrei weiter ins Innere des Ein- the 30 dwellings in this building is via open
über Eck direkt an einen bestehenden Holz- gangsbereichs. Die vertikalen Fugen der walkways or directly from the courtyard.
wohnbau anschließt. Die 30 Wohneinheiten raumhohen Verglasung stehen ohne Rah- The glazed foyer serves as a communal ac-
des Gebäudes sind über Laubengänge men oder Verfugung offen. cess point, containing stairs, lift, door bells
oder – im Erdgeschoss – direkt vom Von den Laubengängen zurückgesetzt lie- and letterboxes. The courtyard slabs run into
begrünten Wohnhof aus erschlossen. gen die Wohnungseingänge. Vor jeweils it without a threshold; the room-high glazing is
Unter einem weit auskragenden Vordach zwei Wohnungen zusammengefasst ergibt unframed. The apartment entrances are set
gelangt man in das zum Hof hin aufgeglaste sich so ein großzügiger Aufenthaltsbereich. back from the open walkways, producing a
Foyer. Im Bereich des aufgeständerten Erd- Geplant ist, diesen mit einer Sitzbank auszu- generous communal area outside each pair of
geschosses dient diese ungedämmte Ein- statten und den Bewohnern der Sozialwoh- dwellings. The plan is to provide benches, so
gangshalle mit Treppe und Aufzug, einem nungen eine individuelle »Bank vor dem that the social housing residents have the tra-
zentralen Klingelschild und den Briefkästen Haus« zu ermöglichen. ditional “seat outside the front door”.

Grundrisse
Maßstab 1:500

1 Eingangshalle 2
2 Wohnungseingang 3
3 Küche
4 Wohnen 4
5 Schlafzimmer
5
6 Loggia
6

2
3

4
5
6

Ground plans
scale 1:500

1 Entrance hall
2 Apartment entrance
3 Kitchen
4 Living room
5 Bedroom
6 Loggia

1
a

2
3

4
5
6
a 1
a
∂ 2004 ¥ 11 Sozialer Wohnungsbau in Ingolstadt 2

Details Eingang
Maßstab 1:20
Entrance details
scale 1:20
2 2

3
5 4 5 4
11 12
6 6

13

7 7

14

bb cc
8 10 8 10 10

9 9 9

15
b
16

13 14

b 3
11
Sozialer Wohnungsbau in Ingolstadt 3 2004 ¥ 11 ∂

aa

Querschnitt Maßstab 1:500


Cross section scale 1:20

Photo: Uwe Lukas Schneider, München

1 Brüstungselement Holzzementplatte 12 Fertigteil Stahlbeton 180 mm 8 grating


gelb gestrichen 32 mm 13 Briefkastenelement Edelstahlblech, 9 metal cover plate
Abdeckwinkel Stahlprofil ∑ 40/40/4 mm Faserzementplatte unbehandelt 8 mm 10 50 mm pavement slabs
2 Stahlprofil fi 50/38 mm 14 Außenwand ungedämmt: 50 mm gravel bed
3 Vordach: Faserzementplatte unbehandelt 8 mm separating layer
Rahmen aus Stahlprofilen | 60/60/6,5 mm Holzständerwand 90 mm impact noise insulation
beidseitig verschweißt mit Faserzementplatte unbehandelt 8 mm 180 mm reinforced concrete
Stahlblech 3 mm 15 Verglasung VSG 10 mm, vertikale Fugen offen 11 8 mm laminated safety glass
4 Stahlprofil | 60/60/6,5 mm 16 Stütze Vordach Stahlprofil | 50/50/5 mm 12 180 mm precast reinforced concrete unit
5 Stahlprofil ¡ 50/20 mm 13 letter box element stainless sheet
6 Stahlrohr | 50/50/5 mm auf Fußplatte 1 32 mm cement-fibre board yellow painted balus- 8 mm untreated cement-bonded compressed
7 Haustür: Holzkonstruktion 90 mm beidseitig be- trade, ∑ 40/40/4 mm steel section masking angle board
plankt mit Faserzementplatte unbehandelt 8 mm 2 fi 50/38 mm steel profile 14 outside wall uninsulated:
8 Gitterrost 3 porch: | 60/60/6.5 steel framing 8 mm untreated cement-bonded compressed
9 Abdeckblech 3 mm sheet steel welded on both sides board
10 Gehwegplatten 50 mm 4 | 60/60/6.5 mm steel section 90 mm timber frame wall
Splittschüttung 50 mm 5 ¡ 50/20 mm steel section 8 mm untreated cement-bonded compressed
Trennlage 6 | 50/50/5 mm steel section on bed plate board
Wärmedämmung druckfest 120 mm 7 front door: 90 mm timber structure covered on 15 10 mm laminated safety glass,
Stahlbeton 180 mm both sides with 8 mm untreated cement-bonded vertical joints open
11 Verglasung VSG 10 mm compressed board 16 | 50/50/5 mm steel section porch column
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2004 ¥ 11 ∂

Bank in Innsbruck

Architekt:
Peter Lorenz_Architekten, Innsbruck
Mitarbeiter:
Ursula Faix, Christoph Grimm,
Johannes Varges
Tragwerksplaner:
Alfred Brunnsteiner, Natters

Photo: Thomas Jantscher, CH–Colombier

Die Privatbank wählte ein sechsgeschos- Veränderungen eine Verschiebung der Ein- The private bank chose a six-storey 19th cen-
siges historisches Gebäude aus dem gangssituation mit sich: Der Haupteingang tury building in central Innsbruck as its new
19. Jahrhundert im Zentrum Innsbrucks als an der Schauseite der straßenbegleitenden headquarters. The ground floor provides im-
neuen Hauptsitz. Die notwendigen Räume Bebauung war bisher den Mietern des Erd- posing reception and events facilities, and the
erstrecken sich über die unteren beiden geschosses vorbehalten, während den Nut- rooms for costumer advisory services are on
Ebenen, wobei das Erdgeschoss mit zern der oberen Stockwerke der Nebenein- the first floor. The remaining storeys contain
5
Empfang und Veranstaltungsbereich als gang im Hof zugedacht war. Ein wichtiger other offices and apartments. The two lower
weitläufiges, repräsentatives Entrée fungiert, Teil der Umbauplanung war die Formulie- floors 1and the facade were converted appro-
während im Obergeschoss die Räume für rung eines straßenseitigen Eingangs, der für priately for use by the bank. The historic groin
die Kundenbetreuung angeordnet sind. In alle Mieter und Bewohner des Hauses sowie vaulting and monolithic stone columns were
den darüberliegenden Etagen befinden sich Publikumsverkehr und private Besucher5 revealed
6 and became
5 a 6key feature of 5the new
weitere Geschäftsräume und Wohnungen. nutzbar sein sollte. Eingang und Verbindung spatial concept, with the aim of linking the his-
Im Zuge des Umzugs wurden die unteren zum Treppenhaus durften keine Risiken für torical building section with modern, reduced
beiden Ebenen inklusive der Fassade ent- die Bank darstellen, sollten jedoch gleich- architectural forms.
sprechend den räumlichen und repräsenta- zeitig den historischen Raum im Erdge- The entrance concept was also changed in
tiven Anforderungen der Bank umgebaut: schoss als Ganzes erlebbar lassen. Der Ar- the conversion. The main entrance on the
Das historische Kreuzgratgewölbe im Erd- chitekt löst dies mittels eines eingestellten street side is now available to all users: resi-
geschoss sowie monolithische Steinsäulen Glastunnels, der Eingang und Treppenhaus dents, clients and staff. This makes it possible
wurden freigelegt und zum prägenden Be- röhrenartig verbindet und von einer Stahltür to experience the historical ground floor and
standteil des Raumkonzepts. Ziel war, die zum Treppenhaus abgeschlossen wird. Be- the new facilities as a whole. The architects
historische Bausubstanz weitgehend zu er- wegungsmelder entlang der Glastüren si- achieved this with a glass tunnel connecting
halten, sie von überladenem Schmuck zu chern die Zugänge zur Bank. Alle Gläser the entrance and stairs like a tube, and closed
befreien und mit modernen, reduzierten Ar- sind ohne Halteprofile gestoßen und geklebt. with a steel door at the staircase end. All the
chitekturformen zu verbinden. Der Glastunnel wird Tag und Nacht durch ei- panes are jointed and glued without framing.
Der Umbau brachte neben den räumlichen ne blaue Beleuchtung inszeniert. The glass tunnel is lit in blue day and night.

5
5
1
1 1

a a
5 6 5 6 5 2 3 4
5 6 5 6 5

Grundrisse Erdgeschoss, Floor plans ground floor,


1. Obergeschoss • Schnitt first floor • section
Maßstab 1:400 scale 1:400

1 Aufzug 1 Lift
2 Empfang 2 Reception
3 Glastunnel 3 Glass tunnel
4 Veranstaltungsbereich 4 Events area
5 Büro 5 Office
aa 6 Besprechungsraum 6 Meeting room
∂ 2004 ¥ 11 Bank in Innsbruck 2

14

13

12 11

10
8
7
9

b
7 Glastunnel
Horizontalschnitt • Vertikalschnitt
Maßstab 1:20

7 Wärme- und Schallschutzverglasung, geklebt


ESG 8 + SZR 16 + VSG 10 mm
U= 1,0 W/m2K,
8 Edelstahlprofil fi 50/50/3 mm
9 Gitterrost Edelstahl 33/30/9 mm
10 Trittstufe:
Aluminium Trägerelemente mit profilierter
Oberfläche
11 Geländer Stahlprofil T 45/45 mm
12 Glastunnel:
VSG aus ESG 12 + TVG blau 8 mm
13 Eingangstür zweiflüglig:
16 ESG 10 mm, Klarglas
15
7 12 Griffstange Edelstahl schwarz lackiert, Ø 25 mm
14 Türelement:
Blech brüniert, 3 mm
14 15 Leuchtstoffröhre blau
16 Flachstahl verzinkt 2≈ 60/4 mm
17 Bodenaufbau:
Gummigranulat mit Aluminiumspänen 6,5 mm
zementgebundene Flachpressplatte 36 mm
13 Hohlraum 160 mm
Estrich 50 mm
Trittschalldämmung 30 mm
Ausgleichsschicht Splittschüttung 20–80 mm

Glass tunnel
Horizontal section • Vertical section
scale 1:20

7 glued low-E sound-insulating glazing:


11 8 toughened glass + 16 cavity
+ 10 mm laminated safety glass
U= 1.0 W/m2K
8 50/50/3 mm stainless steel section
9 33/30/9 mm stainless steel grating
17 10 step:
aluminium supports with grooved surface
11 T 45/45 mm handrail steel section
12 laminated safety glass tunnel:
12 mm toughened glass + 8 mm blue partially
toughened glass
13 two-leaf door:
10 mm toughened glass, Ø 25 mm clear glass
stainless steel handle
14 door element:
10
bronzed sheet metal, 3 mm
15 blue fluorescent tube
16 2≈ 60/4 mm galvanized flat steel
17 floor structure:
6.5 mm rubber granulate with aluminium swarf
36 mm cement-bonded compressed board
9 160 mm cavity
50 mm screed
30 mm impact sound insulation
bb 20–80 mm gravel levelling course
1 2004 ¥ 11 ∂

Ferienhaus in Kalifornien

Holiday Home in California

Architekten:
Daly Genik Architects, Santa Monica
Mitarbeiter:
Jackilin Hah, John Dimmel, Daniel Huh,
Sebastian Stave, Michael Vanderhoof,
Cherry Lietz, David Montalba
Tragwerksplaner:
Armando Paez, San Diego

Photo: Undine Pröhl, USA–Santa Monica

Kalifornien ist geprägt durch seine heißen


und trockenen Sommer. Immer wieder
kommt es zu verheerenden Waldbränden,
die auch vor der gebauten Umwelt nicht
Halt machen. 1996 zerstörte solch ein Brand
die Farm eines Orangenplantagenbesitzers.
An deren Stelle ließ er nun ein Ferienhaus
für seine beiden erwachsenen Töchter und
deren Familien errichten. Die Mischkon-
struktion aus Holz und Stahl sollte möglichst aa
optimale Bedingungen gegen Feuer und
starke Sonneneinstrahlung bieten. So ist
der größtenteils verglaste Bungalow in ge-
schlossenem Zustand mit einer zweiten
Hülle aus Aluminiumelementen umschlos-
sen. Nach außen wirkt das Gebäude regel-
recht abgeriegelt; es ist nur über einen ge- 6
schützten, seitlich angeordneten Eingang zu 6 5
betreten. Zum großzügigen Innenhof öffnet
b
sich der U-förmige Bau dagegen über seine
gesamte Länge, der Zugang zum privaten b a
a 2
Außenraum wird von jeder Stelle möglich.
Die großen Schiebetüren, die mit feinem
Lochblech verkleidet sind, lassen sich an
den Fronten der sich gegenüberliegenden 3
Schlaftrakte gänzlich auffalten. Vor dem ge- 7
meinschaftlichen Wohn- und Essbereich c
c
können die Läden nach oben geschoben 2
werden. Weit auskragend schirmen sie die
Innenräume vor Sonne und Wetter ab,
erweitern den Wohnraum nach außen und
ermöglichen eine Nutzung der Terrasse 8 1
4
auch bei starker Sonneneinstrahlung.
5
California is known for its hot, dry summers 6
and forest fires. An orange farmer built this
house for his two daughters and their families
after the farm had been destroyed by such a
6
fire. It has a mixed wood and steel structure
to protect it from both fire and sun. Hence the
largely glazed bungalow is surrounded by a
second, aluminium skin, making it look closed Schnitt • Grundriss Section • Ground plan
Maßstab 1:250 scale 1:250
from the outside, from which it is entered
through a side entrance only. But the U- 1 Straßenzugang 1 Entrance from street
shaped building opens on to the inner court- 2 gemeinschaftlicher 2 Shared living and
Wohn-/Essbereich eating area
yard along its whole length, with access to 3 Kamin 3 Fireplace
the private exterior space at every point. 4 Küche 4 Kitchen
Much of the façade can be opened up; shut- 5 Bad 5 Bathroom
6 Schlafzimmer 6 Bedrooms
ters are fitted where needed, projecting to 7 Terrasse 7 Terrace
screen the interiors even in hot sunshine. 8 Swimmingpool 8 Swimming pool
∂ 2004 ¥ 11 Ferienhaus in Kalifornien 2

Hebe-/Klappladen 1 Dachdichtung Bitumenbahn


Horizontalschnitt 2 Sparren 50/250 mm
Vertikalschnitte Kantholz 90/40 mm
Maßstab 1:20 3 Stahlblech verzinkt
4 Stahlprofil Å 100/350 mm, im Außenbereich
6 Lifting/folding shutters verstärkt durch zusätzliche Stege
Horizontal section 5 Antriebsmotor/Flaschenzug
6 16 Vertical sections 6 Führungsschiene
scale 1:20 7 Diagonalaussteifung Stahlprofile
16 8 Pfosten-Riegelkonstruktion Holz 100/150 mm
9 Stütze Stahlprofil Å 100/150 mm
10 Schiebefenster in Aluminiumrahmen
11 Zugseil Ø 6 mm
10 12 Klapp- bzw. Hebeladen/Sonnendach:
Aluminiumblech perforiert, gekantet 2 mm
10 12 vernietet mit Rahmen aus
14 Aluminiumrohren ¡ 50/100/3 mm
12 13 Laufrolle Kunststoff kugelgelagert
14 14 Stütze Stahlrohr ¡ 50/200 mm
15 Laufrolle Kunststoff drehbar gelagert
dd 16 Scharnier Stahl
1

2 3
7

1 4 6
6
1 6

3
3 1 bituminous roof sealing layer
12 2 50/250 mm rafter
90/40 mm timber bearer
12
3 galvanized sheet steel
8 4 Å 100/350 mm steel section,
reinforced outside with additional webs
5 drive motor/block and tackle
6 guide rail
10 9 7 steel sections for diagonal bracing
8 100/150 mm timber post-and-rail construction
9 Å 100/150 mm steel column
10 sliding window in aluminium frame
11
11 Ø 6 mm tension cable
12 folding and lifting shutter/sun roof:
2 mm perforated and edged sheet
aluminium riveted to
¡ 50/100/3 mm aluminium frame
13 plastic roller with ball bearings
d d 14 ¡ 50/200 mm steel column
12 15 hinge-mounted plastic roller
d d
16 steel hinge

10
10
14
14

13
15
15

bb cc
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2004 ¥ 11 ∂

Wohnhaus in Overijse, Belgien Grundrisse


Schnitte
Maßstab 1:400
House in Overijse, Belgien
Floor plans
Sections
Architekten: scale 1:400
Buelens Vanderlinden Architects, Overijse
Tragwerksplaner:
OG aa
Ney & Partners, Brüssel a

b b

a EG bb

Auf einem bewaldeten Hang der flämischen cher gelangt zu einer doppelwandigen, ge- The architects have built a house for them-
Ortschaft Overijse südöstlich von Brüssel dämmten Stahlfalttür mit drei Flügeln, wie selves on a wooded slope in the small Flemish
haben sich die Architekten ihr eigenes sie üblicherweise im Industriebau Verwen- town of Overijse, south-east of Brussels. The
Wohnhaus errichtet. Der einfache, kubische dung findet. Der rechte Öffnungsflügel im simple, cubic structure has a façade made up
Baukörper basiert auf einem Stahlrahmen- Bereich der Brücke übernimmt die Funktion of a large number of equal fields with fixed
tragwerk und scheint knapp über dem ab- der Haustür. Sind alle Flügel aufgefaltet, ver- glazing and wood veneer panels with built-in
fallenden Gelände zu schweben. Die ele- wandelt sich das Entree im oberen Stock- opening leaves. Access is from above, to the
mentierte Fassade besteht aus einer Viel- werk zu einer einladenden Loggia, die sich closed narrow side of the building. A walkway
zahl gleichgroßer Felder mit Festverglasung zur Umgebung öffnet. Der Gitterroststeg links the path with the façade, which is set a
sowie Furnierholzpaneelen mit integrierten setzt sich im Innenraum fort und leitet über little back from the slope. Visitors come to a
Öffnungsflügeln. Die Erschließung führt von eine offene Stahltreppe hinunter in den double-walled, industrial-type folding steel
oben zur geschlossenen Schmalseite des Wohnbereich. Der Blick schweift dabei door with three leaves. The right-hand leaf in
Hauses. Ein Steg aus verzinkten Stahlprofi- durch die Festverglasung in das umgeben- the bridge area serves as the front door. If all
len und einer Lauffläche aus Gitterrostele- de Blätterdach der Bäume. Der gleiche Falt- the leaves are opened, the entrance area on
menten verbindet den Weg mit der etwas mechanismus findet sich auch bei der the upper floor is transformed into an inviting
vom Hang abgerückten Fassade. Der Besu- Terrassentür im Wohnzimmer wieder. loggia.
∂ 2004 ¥ 11 Wohnhaus in Overijse 2

4
2

3 5 8

c c

4 6

Vertikalschnitt • Horizontalschnitt 6 Gitterrostelement 270/1100/40 mm


Maßstab 1:20 Träger Flachstahl 160/20 mm
1 Dachdichtung 2-lagig 7 Stahlprofil fi 160
Gefälledämmung, Dichtungsbahn, 8 Stahlprofil fi 65/42 mm
9 Trapezblech 100 mm 9 Furniersperrholz Okume 12 mm
2 Träger Flachstahl 200/20 mm 10 Naturstein 20 mm, Estrich 60 mm
3 Stütze Flachstahl 150/30 mm Trittschalldämmung 2≈ 25 mm
4 Tragrahmen Flachstahl 110/25 mm Beton-Trapezblech-Verbunddecke
5 Falttor 3-flügelig 55 mm Wärmedämmung 100 mm
Stahlblech, Mineralwolle Stahlprofil Å 180 mm

Vertical section • Horizontal section 6 270/1100/40 mm grating


scale 1:20 160/20 mm flat steel girder
1 two layer roof sealing membrane, 7 fi 160 steel section
thermal insulation finished to falls, 8 fi 65/42 mm steel section
100 mm ribbed steel sheeting 9 12 mm Okume veneer plywood
2 200/20 mm flat steel girder 10 20 mm stone, 60 mm screed
3 150/30 mm flat steel column 2≈ 25 mm impact sound insulation
4 110/25 mm flat steel support frame concrete on ribbed steel composite
5 55 mm 3-leaf folding door floor panel, 100 mm thermal insulation
steel sheet, mineral wool 180 mm Å-section
10

3 3 4

8 9
5

cc
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2004 ¥ 11 ∂

Servicezentrum in München

Service Centre in Munich

Architekten:
Staab Architekten, Berlin
Volker Staab, Alfred Nieuwenhuizen
Mitarbeiter:
Alexander Böhme, Madina von Arnim,
Birgit Knicker, Helga Blocksdorf
Bauleitung:
Architekturbüro Aichner-Kazzer, München
Martin Aichner, Hans Kazzer, Dorle Hahne
Tragwerksplaner: 1 2 3
CBP, München

Pünktlich zu Beginn des Oktoberfests öffne- enhöhe auch nach dem Fest nur unauffällig Höfe in den Kubus eingeschnitten. Im Inne-
te das neue Servicezentrum zu Füßen der in Erscheinung treten. Die hermetisch ge- ren ist der Bau überraschend gut belichtet,
Bavaria buchstäblich seine Tore: Drei ge- schlossene Fassade ist Resultat der hohen da die Verkleidung aus grobmaschigem
bäudehohe Hubtore markieren die Eingän- Sicherheitsanforderungen, die nicht nur Streckmetall zwar vor unerwünschten Einbli-
ge zu Polizei, Erste Hilfe und Festleitung. während der »Wiesn« zum Schutz vor Van- cken schützt, aber Tageslicht in die dahinter
Dahinter verbergen sich außerdem: das dalismus nötig sind, sondern vor allem in liegenden Räume eindringen lässt. Wo eine
Bayerische Rote Kreuz, die Stadtwerke, das der langen Zeit, in der das Gebäude vorwie- Belichtung über die Fassade oder die Gar-
Kreisverwaltungsreferat, die Feuerwehr, gend leer stehen wird. Dann wird sich die tenhöfe nicht möglich war, sind Oberlichter
TÜV/LBK, ein Fundbüro sowie das Jugend- Fassade in eine glatte, gänzlich geschlosse- in das Flachdach über den Fluren einge-
amt. Das Gebäude ersetzt ein »dauerhaftes ne Hülle verwandeln. Doch der Schein trügt: bracht. Die rund 400 Mitarbeiter des Ser-
Provisorium« an der gleichen Stelle der Hinter Faltläden an den Stirnseiten verste- vicezen-trums haben sich bereits häuslich
sonst frei gehaltenen Theresienwiese. Dank cken sich Fensterbänder, im Süden öffnen eingerichtet. Die Höfe sind begrünt und mit
der unbehandelten Kupferhaut, die sich im sich die Hubtore zu großzügig verglasten Bierbänken und Sonnenschirmen ausgestat-
Lauf der Zeit grün färben wird, und der ge- Eingangsbereichen, Tapetentüren sind tet und laden zum Entspannen ein. Sie stel-
ringen Gebäudehöhe wird der einzige per- kaum sichtbar in die Fassade integriert, im len einen willkommenen Ausgleich zu den
manente Baukörper am Rand der Theresi- Westen sind zum Hang hin vier vollverglaste lärmenden Bierzelten dar.

7
aa bb 16
15 6
b b
13 6 5
8 8 8 19 13 8
6 a
14
C
Lageplan 9 Technik 15 16 17 18 20 21
Maßstab 1:2000 10 Lager 7
Schnitte • Grundrisse 11 Aufenthalt 7
16
Maßstab 1:750 12 Fundbüro
13 Arzt 15 6
b b
1 Polizei 14 Zelle 1 2 a 3
13 6 5
2 Rotes Kreuz 15 Vernehmung 8 8 8 19 13 8
6 B
3 Festleitung 16 Einsatzzentrale 14
4 Umkleide 17 Notruf
5 Pressestelle 18 Überwachung/Video 15 16 17 18 20 21
6 Büro 19 Behandlungsraum 7
7 Teeküche 20 Medienzentrum
8 Hof 21 Jugendamt

1 2 a 3 A

Site plan 9 Technical services 6


scale 1:2000 9 9
10 Store 4
6
Sections • Floor plans 11 Common room 6
scale 1:750 12 Lost property office 5 8 8 6 8 8
13 Doctor 6 7
1 Police 14 Cell 11
2 Red Cross 15 Interview room
3 Festival offices 16 Operations centre 7
4 Changing rooms 17 Emergency calls 9
5 Press office 18 Surveillance/video 4 7
6 4 6 9
10 9 12
6 Office 19 Treatment room 10 4
6
7 Kitchen 20 Media centre 6
8 Courtyard 21 Youth services 5 8 8 6 8 8
6 7
11

7
9
∂ 2004 ¥ 11 Servicezentrum in München 2

A Hubtor Vertical-lift gate

3 8

6 7

1 Photo: Werner Huthmacher, Berlin

Horizontalschnitte • Vertikalschnitte The new service centre at the foot of the


Maßstab 1:20
enormous statue of the allegorical figure of
Horizontal sections • Vertical sections Bavaria literally opened its doors punctually
scale 1:20 for the beginning of the Oktoberfest, Mu-
2 nich’s famous annual beer festival. Three
vertical-lift gates, each the full height of the
building, rise to give access to the police, first
aid and the festival offices, and also the Ba-
3 varian Red Cross, the fire brigade, technical
standards, a lost property office and youth
services. The building replaces a tenacious
temporary structure in the same site, the
Theresienwiese, the large open space in
which the beer festival takes place, which has
no other buildings on it. The new service cen-
tre is now the only permanent structure there,
situated near the embankment to the west of
1 Lochblech Kupfer 1,5 mm the festival ground, but it is low, and its un-
3 Rahmen Edelstahl fi 50/40 mm treated copper skin will turn green, which will
Kies 60 mm, Trennlage also help to keep it inconspicuous. The her-
Wärmedämmung 200 mm
Abdichtung Bitumenbahn 2-lagig metically sealed façade is the result of the
Stahlbeton 250 mm high security demands needed to protect
2 Schriftzug Plexiglas 4 mm against vandalism all the year round, particu-
3 Aluminiumrahmen mit Isolierverglasung:
VSG 2≈ 4 + SZR 18 + VSG 2≈ 4 mm larly during the long periods when the build-
4 Rahmen Stahlrohr ¡ 140/80/6 mm ing will stand empty for most of the time. The
5 Seilantrieb façade will then change into a smooth, entire-
6 Führungsschiene ∑ 70/80 mm
7 Stahlrohr ¡ 200/100/8 mm ly closed envelope, resisting unwanted visi-
8 Stütze Stahlbeton 180/180 mm tors. But appearances are deceptive: bands
9 Kupferblech 1,5 mm of windows are concealed behind folding
Trapezblech Aluminium,
geklebt 25 mm shutters at the front, on the south side the
Befestigungsschiene Aluminium 30 mm vertical-lift gates open on to lavishly glazed
Aluminiumrohr ¡ 45/55 mm lobbies, concealed doors are built into the
Aluminiumschuh fi 56/120 mm
Dämmung Steinwolle 120 mm façade, and fully-glazed courtyards are cut in-
4 10 Streckmetall Kupfer 1,5 mm to the cube facing the slope on the west side.
Aluminiumrohr | 40/40/2 mm The interior is surprising well lit, as the
11 Streckmetall Kupfer 1,5 mm
Aluminiumrohr ¡ 45/50 mm coarse-meshed expanded metal cladding
5
Aluminiumrohr ¡ 45/55 mm provides protection against people peering in
Aluminiumschuh fi 56/120 mm from the outside, but admits daylight into the
Dämmung Steinwolle 120 mm
12 Stahltür, Bänder mit verlängertem rooms behind. When it was not possible to
Bandlappen, Isolierverglasung: provide illumination from the façade or the
Float 4 + SZR 18 + VSG 2≈ 4 mm garden courts, skylights have been set in the
13 Kupferblech 1,5 mm
Aluminiumrohr ¡ 50/15/5 mm flat roof. The service centre has approximate-
4 Aluminiumblech beidseitig 2 mm ly 400 employees, who have already made
Wärmedämmung 47 mm themselves very much at home. The inviting
14 Streckmetall Kupfer 3 mm
Edelstahlrahmen fi 50/40 mm courtyards are planted and furnished with
Stelzlager höhenverstellbar beer-drinking benches and sun umbrellas
5 15 Betonwerkstein 35 mm, and suggest relaxation. They provide a wel-
Mörtelbett 10 mm, Estrich 55 mm
Trennlage, Dämmung 20 mm come contrast with the racket from the beer
Stahlbeton 250 mm tents.
3 Servicezentrum in München 2004 ¥ 11 ∂

Horizontalschnitte • Vertikalschnitte Horizontal sections • Vertical sections


Maßstab 1:20 scale 1:20

B Faltladen Folding shutter C Tapetentür Secret door

1 14

9
9 11 12
10

1 14

9
11

10 3
11

12

1 1.5 mm perforated copper


10 3 fi 50/40 mm stainless steel frame
60 mm gravel, separating layer
200 mm thermal insulation
two-layer bituminous sealing membrane
reinforced concrete 250 mm
2 ¡ 4 mm perspex lettering
3 aluminium door with double glazing:
laminated safety glass 2≈ 4 + cavity 18
12 + laminated safety glass 2≈ 4 mm
4 ¡ 140/80/6 mm steel frame
5 cable drive
6 ∑ 70/80 mm steel angle guide rail
7 200/100/180 mm steel tubing
8 180/180 mm reinforced concrete column
9 1.5 mm sheet copper
25 mm ribbed aluminium sheeting
30 mm aluminium hook section
¡ 45/55 mm aluminium tube
fi 56/120 mm aluminium shoe
120 mm rock wool insulation
10 1.5 mm expanded copper
| 40/40/2 mm aluminium tubing
11 1.5 mm expanded copper
45/50 mm aluminium tubing
45/55 mm aluminium tubing
13 fi 56/120 mm aluminium shoe
120 mm rock wool insulation
9 12 steel door with double glazing:
float 4 + cavity 18 +
laminated safety glass 2≈ 4 mm
13 1.5 mm sheet copper
¡ 50/15/5 mm aluminium tubing
15 2 mm sheet aluminium both sides
47 mm thermal insulation
14 3 mm expanded copper
fi 50/40 mm stainless steel frame
height-adjustable stilt bearing
13 15 35 mm concrete stone,
9 10 mm mortar bed, 55 mm screed,
separating layer,
250 mm reinforced concrete

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