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3.1.1 Grundlagen
Synonym: Patch-Test und belichteter Patch-Test.
Prinzip: Zum Nachweis einer Sensibilisierung wird das potenzielle Allergen unter
Okklusivbedingungen in nichttoxischer Konzentration epikutan appliziert (für 24 oder 48 Std.;
3.1.2 Durchführung
Applikation des Allergens:
Die zu testende Substanz oder das zu testende Substanzgemisch wird in eine
Aluminiumkammer (7,5 mm oder 11 mm) gegeben, die auf hypoallergenem Testpflaster
angebracht ist.
Muss das fragliche Allergen verdünnt werden, verwendet man je nach chemischen
Eigenschaften der Testsubstanz Vaseline, Wasser, Alkohol, Olivenöl, Isopropylmyristat oder
Aceton.
Als Negativkontrolle werden die Verdünnungsmittel ebenfalls epikutan aufgetragen.
Testpflaster und Aluminiumkammer werden mit einem zusätzlichen, breiten Pflaster an der
Haut fixiert.
Testort: Oberer Drittel des Rückens oder im Ausnahmefall die Oberarmaußenseite.
Beurteilung der Testreaktion (▶ Tab. 3.1):
Nach 24 oder 48 Std. wird das Pflaster mit der getesteten Substanz entfernt und die Reaktion
nach 30 Min. beurteilt. Weitere Ablesungen erfolgen nach 72 und ggf. nach 96 Std. (bei
Fotopatchtest und bei unklaren Reaktionen).
Gelegentlich empfiehlt es sich, auch Spätablesungen nach mehreren Tagen vorzunehmen, da
Reaktionen – z.B. auf Kortikosteroide oder Metalle – erst sehr spät auftreten können.
Bei Verdacht einer Kontakturtikariareaktion erfolgt auch eine Ablesung nach 20 Min.
Exposition. Dabei sollten die entsprechenden Stoffe getrennt vom regulären Epikutantest
aufgetragen werden, da nach Ablösen des fixierenden Pflasters keine Okklusion mehr
garantiert ist.
nt nicht getestet
Substanz Konzentration 24 h 48 h 72 h 96 h
5 * Kolophonium 20 % Vas
7 Wollwachsalkohole 30 % Vas
14 Terpentin 10 % Vas
16 Paraben-Mix 16 % Vas
17 Cetylstearylalkohol 20 % Vas
20 Propolis 10 % Vas
21 * Bufexamac 5,0 % Vas
Die Auswahl der Testsubstanzen richtet sich nach der Anamnese und der spezifischen Exposition
(z.B. Beruf, Haushalt, Hobby). Zusätzlich zur Standardreihe (s.u.) können weitere Testblöcke, die je
nach Relevanz der einzelnen Allergene ständig ergänzt und modifiziert werden → z.B. Friseurblock,
Gummiblock, Externablock ergänzend eingesetzt werden.
Standardtestblock: Die häufigsten Allergene, d.h. mit einem Sensibilisierungsnachweis bei ≥ 1 % der
Patienten innerhalb eines Testkollektivs, werden im Standardtestblock erfasst (▶ Tab. 3.2).
Die Epikutantestung kann auch bei Kindern durchgeführt werden, hier wird eine verkürzte „Kinder-
Standardreihe“ empfohlen.
3.1.5 Fotopatchtest
Indikation: Verdacht auf fotoallergische Reaktionen.
Durchführung: Die Allergene werden simultan auf der linken und rechten Rückenseite doppelt
aufgetragen. Nach 24 h wird für eine Hälfte die Okklusion beendet und das entsprechende Hautareal
mit 5–10 J/cm2 oder ½ der minimalen Erythemdosis UVA bestrahlt. Nach weiteren 24, 48 und 72 Std.
erfolgt die Ablesung.
Beurteilung wie bei der →
→ Epikutantestung.
3.2.1 Indikationen
Allergische Soforttypreaktion: z.B. Arzneimittelreaktion, Nahrungsmittelallergie, allergische
Rhinitis, allergische Konjunktivitis, exogen allergisches Asthma bronchiale.
Besondere Fälle von verzögerten allergischen Reaktionen (Vaskulitis, Purpura), wobei hier der
Aussagewert der Testergebnisse eingeschränkt ist.
3.2.3 Auswertung
Die Kutantests werden nach 20 Min. und bei Verdacht auf verzögerte Reaktionen auch nach 6 Std. und
24 Std. abgelesen.
20-Min.-Reaktion: Erythem- und Quaddelgröße werden abgelesen. Quaddelgrößen von > 3 mm sind
als positiv zu bewerten.
Spät-Reaktion: Papel- und Erythemgröße in mm werden nach 6 h und/oder 24 h ausgemessen (z.B.
5/12).
3.3.1 Indikationen
Die klinische Relevanz eines Allergens lässt sich durch Exposition am Zielorgan objektivieren (z.B. bei
fraglichen oder widersprüchlichen Befunden in Anamnese und Diagnostik, bzw. vor Einleitung einer
spezifischen Immuntherapie). Grundsätzlich sollte ein Placebo bzw. eine Lösungsmittelkontrolle mit
untersucht werden. „Goldstandard“ bei Nahrungsmittelallergien ist der doppelblindplacebokontrollierte
Provokationstest.
Die Indikation zum Epikutantest sollte nur bei hinreichendem Verdacht auf ein allergisches
Kontaktekzem (Morphe, Lokalisation, in der Anamnese potenzielle Kontaktallergene) gestellt werden.
Die Bewertung der Ergebnisse muss kritisch die insgesamt festgestellten Sensibilisierungen von aktuell
relevanten Sensibilisierungen unterscheiden.
Cave: Alle Provokationstests sind für die Patienten potenziell gefährdend und müssen in
Notfallbereitschaft durchgeführt werden.
Leukotrienantagonisten,
Kortikosteroide:
systemisch ↓↓ ↓↓↓ ↓↓ ↓↓
β-Mimetika ∅ ∅ ↓↓↓2 ∅
Theophyllin ∅ ∅ ↓↓2 ∅
Indometacin (NSAID) ∅ ∅ ∅ ↓
Cromoglicinsäure ∅ ∅ ↓↓↓1, 2 ∅
Tranquilizer, ↓ ∅ (↓) ∅
tricyclische
Antidepressiva,
Neuroleptika
Retinoide ∅ ↓ ∅ ↓
3.6 Lichttestung
Ulrike Blume-Peytavi, Hae-Hyuk Lee, Ina Hadshiew
3.6.1 Grundlagen
Hauttypen: Ursprünglich wurden die Hauttypen anhand der Reaktion auf das erste halbstündige
Sonnenbad im Frühsommer in Boston, Massachusetts, von Fitzpatrick erstmals definiert (▶ Tab. 3.4).
Indikationen zur Lichttestung: Bei Verdacht auf eine durch Licht ausgelöste oder aggravierte
Erkrankung. Zur Dosisfindung vor UV-Therapie. Zur Beurteilung der individuellen UV-
Empfindlichkeit.
3.6.3 Fotoprovokationstestung
Prinzip: Bei einigen Hautkrankheiten (Lupus erythematodes, polymorphe Lichtdermatose) können
deren typische Morphen durch repetitive UV-Anwendung zu diagnostischen Zwecken reproduziert
werden. Auch sichtbares Licht kann in seltenen Fällen Hautveränderungen auslösen (z.B.
Lichturtikaria).
Praktische Durchführung:
Bei der Fotoprovokationstestung sollten die Provokationsfelder mind. 5 × 5 cm groß sein.
Sichtbares Licht (400–800 nm): Exposition 10 min, Ablesung sofort und nach 30 Min.
UVA (320–400 nm): Exposition an 4 aufeinander folgenden Tagen (bzw. an weniger Tagen,
falls Hautveränderungen auftreten): Hauttyp I/II: 60 J/cm2; Hauttyp III/IV: 100 J/cm2.
Ablesung sofort und nach 24 h, ggf. auch Spätablesung nach 48 h, 72 h, 1 Woche (z.B. bei
Lupus erythematodes).
UVB (280–320 nm): Selten Fotoprovokationstestungen notwendig: z.B. Exposition an 3
aufeinanderfolgenden Tagen mit 1–1,5-facher MED-Dosis.
Cave: Gefahr der Blasenbildung.
Bei fotoallergischer oder fototoxischer Dermatitis infolge peroraler Aufnahme oder topischer
Exposition der auslösenden Substanz kann durch vergleichende MED-Bestimmungen oder
Fotoprovokation der Verlauf der Lichtempfindlichkeit verfolgt und damit die auslösende
Substanz identifiziert werden.
Beurteilung Befund
0 kein Erythem
3.7.1 Grundlagen
In der Medizin werden heute je nach Einsatzbereich Ultraschallfrequenzen von 1 bis 20 (bis 50) MHz
zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken routinemäßig angewendet. Die Sonografie der Haut
und hautnaher Lymphknoten einschließlich der Doppler- bzw. Duplex-Sonografie peripherer Gefäße ist
3.7.2 Hochfrequenzsonografie
Prinzip: ≥ 22-MHz-Linearschallkopf mit integrierter Wasservorlaufstrecke zur Differenzierung der
Hautschichten, Wand- und Binnenstrukturen von Gefäßen und soliden Geweben zu Flüssigkeiten.
Anwendung:
Hautdickenbestimmung, Therapieverlaufskontrollen und Studienmonitoring bei Sklerodermie,
Psoriasis.
Präoperative Planung bei Hauttumoren durch näherungsweise Bestimmung der zu erwartenden
Tumordicke (z.B. Melanom, Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom).
Kosmetische Anwendungen (Hautdichtemessung).
Abb. 3.14 Serom (a-c) und Residuum eines gerade abgesaugten Seroms (d).
Abb. 3.18 FNAC einer MM-Filia in transit (heller Reflex entspricht der Nadelspitze innerhalb der
Filia).
Merke: