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Zimmermansmäßige Verbindungen
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Zimmermansmäßige Verbindungen
Versätze
Versätze werden auch heute noch sehr häufig angewendet. Sie dienen zur Übertragung
von Druckkräften bei Streben und Kopfbändern. Versätze eignen sich besonders für
Anschlüsse ab ca. 25°.
Die Kraftübertragung von Hirnholz auf Hirnholz ist besonders gut. Deswegen muss für
den Einschnitt die Winkelhalbierende gebildet werden.
Die Vorholzlänge:
Eigentlich versteht man unter der Vorholzlänge die Länge zwischen Balkenende und
Strebenansatz. Für die Berechnung bzw. die Tragfähigkeit ist jedoch die rechnerische
Vorholzlänge entscheidend. Deswegen ist sie auch in den Zeichnungen eingetragen.
Holz kann parallel zur Faser relativ leicht abgeschert werden. Die Druckkräfte werden
hauptsächlich über die Hirnholzflächen eingeleitet. Da diese Flächen auf Druck 8 bis 10
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mal mehr aushalten als Holz auf Abscherung ergibt sich die Formel: Vorholzlänge = 8 x
Versatztiefe t.
Gesichert wurden die Versätze früher durch Klammern und Holznägel. Heute verwendet
man Schraubenbolzen oder seitliche Laschen.
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Der Kopfbandzapfen
Der Kopfbandzapfen ist eine sehr
häufig verwendete Verbindungsform.
Er entspricht dem schrägen Zapfen.
Normalerweise wird das Kopfband in
die Mitte der Stuhlsäule gesetzt.
Wird der Bereich Säule - Pfette
verkleidet wegen eines
Dachgeschoßausbaus, so kann das
Kopfband auf der Schalungsseite
angebracht und mit verschraubt
werden. Dies bringt eine verbesserte
Aussteifung.
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Der Versatz
Diese Kopfbandverbindung
entspricht dem einfachen Versatz.
Vorteil: Sie bietet eine gute
Lastübertragung (Hirnholz -
Hirnholz).
Nachteil: Das Aufstellen der
Dachstühle ist schwieriger, die
Verbindung löst sich leicht und muss
durch Schraubenbolzen gesichert
werden.
Variante: Versatz mit Zapfen
Die schwalbenschwanzförmige
Einblattung
Die schwalbenschwanzförmige
Einblattung besteht aus einem
halben Schwalbenschwanz.
Vorteil: Diese Verbindung ist recht
stabil beim Aufstellen.
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Sonderformen:
Der Jagdzapfen:
Als einzigen Unterschied zum
Kopfbandzapfen wird beim
Jagdzapfen die Zapfenbrust wie bei
den Versätzen in der
Winkelhalbierenden ausgebildet. Das
bringt Vorteile beim Einbau und
außerdem ist die Kraftübertragung
im Zapfenbereich besser.
Nachteil: Er ist schwieriger
passgenau auszuarbeiten.
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Ingenieurmäßige Holzverbindungen:
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Das Bild zeigt eine Auswahl gängiger „Mettall-Verbinder“. Im Ingenieur-Bau, also Hallen,
Binderkonstruktionen etc. finden Sie einen breiten Einsatz. Ein Zimmermann würde damit kein
Carport oder ähnliches bauen: Die Verbindungsmittel sind optisch störend und eine
Handwerkskunst bedarf es dieser Bauteile auch nicht.