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Wohnanlage »Wohnen 500« in

Mäder (AT)

Architekten: Johannes Kaufmann Archi­


tektur, Dornbirn / Wien
Mitarbeiter: Isabelle Groll (Projektleitung)
Tragwerksplaner: merz kley partner, Dornbirn
Holzbauunternehmen: Kaufmann Bausysteme,
Reuthe
Fertigstellung: 2016
alle Bilder © RADON photograpy / Norman Radon

Für eine gemeinnützige Vorarlberger Schnitt • Grundriss Obergeschoss


Maßstab 1:200
Wohnungsbaugesellschaft ist es gelun-
gen, kostengünstigen mit ökologisch
hochwertigem und gut gestaltetem Woh-
nungsbau zu vereinen. Der Entwurf ist
eine Variante aus einem differenzierten
Raummodulbau-Katalog der Architekten.
Der Name »Wohnen 500« bezieht sich
auf die Warmmiete (in Euro) für eine
65 m2 große Wohnung. Neben der modu-
laren Bauweise ermöglichte auch eine
Reduktion auf das Wesentliche eine Ver-
ringerung der Baukosten. So wird auf Kel-
ler und Aufzug verzichtet. Der kompakte
Baukörper beeinflusst auch den Energie-
verbrauch; der Heizwärmebedarf beträgt
aa
nur 34 kWh/m2 im Jahr. Aus je drei paral-
lel angeordneten Modulen wurde eine
Wohnung zusammengesetzt, je vier L-för-
mige Wohnungen formen den annähernd
quadratischen Gesamtgrundriss (siehe
auch Abb. 8 b, Seite 18). Im Erdgeschoss
befinden sich anstelle zweier Wohnungen
der Eingangsbereich sowie die Haustech-
nik- und Abstellräume. Die Module selbst
übernehmen die Gebäudeaussteifung.
Die Stahlbetonfertigteile der Treppenläufe
und Decken liegen linear auf einer Brett­
perrholzschale auf. Ihr zu den Wonungen
hin doppelschaliger Wandaufbau sichert
gute Schallschutzwerte. Flurseitig sind
die Installationsschächte angeordnet und
in Trockenbauweise REI 60 geschlossen.
Die Brettsperrholzplatten der Wohnungs- a a
trennwände wurden aus Schallschutz-
gründen am Modulstoß mit Gipskarton-
platten beplankt. Raumseitig ist das Holz
sichtbar und weiß lasiert.
Die Modulwände sind auf Abbrand feuer-
hemmend REI 30 bemessen. Die verti-
kale, naturbelassene Bretterschalung
der Fassade ist nachträglich montiert.
Die Bretter laufen dabei über eineinhalb
Geschosse durch und erzeugen ein von
den Modulstößen unabhängiges Fassa-
denbild. Das Gebäudekonzept wurde in
der Region bereits mehrfach eingesetzt.

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Wohnanlage »Wohnen 500« in Mäder

Horizontalschnitte:
Modul Wohnungstrennwand
Modul Innenwand
Vertikalschnitt
Maßstab 1:20

1 2

3 4
6
7

  1 F  assadenbekleidung:
Wechselfalzschalung Weißtanne sägerau 24 mm
Lattung horizontal 40/60 mm
Lattung vertikal 40/60 mm / Hinterlüftung
  2 Wandaufbau Modul:
Windpapier
KVH horizontal 60/80 mm, dazw. Dämmung Mineralwolle
KVH vertikal 60/80 mm, dazw. Dämmung Mineralwolle 8 9
Brettsperrholz fünflagig 100 mm, raumseitig weiß pigmen-
tiert, Stöße verklebt als Dampfbremse
  3 Modulstoß Wohnungstrennwand:
Brettsperrholz fünflagig 100 mm, weiß pigmentiert
Gipskarton 15 mm 11
Dämmung 30 mm
Luftschicht 20 mm
Dämmung 30 mm
Gipskarton 15 mm
Brettsperrholz fünflagig 100 mm, weiß pigmentiert
  4 Modulstoß Innenwand:
2≈ Brettsperrholz fünflagig 100 mm weiß pigmentiert
  5 Dachaufbau: 6 10
Kies 60 mm, Schutzvlies, Folienabdichtung 1,8 mm
Dämmung Steinwolle 40 –160 mm Gefälle 2 %
Dämmung Steinwolle 160 mm
Aluminium Bitumenschweißbahn
Brettsperrholz dreilagig 100 mm
  6 Träger Stahlprofil verzinkt 100/60/6,3 mm
  7 Stütze Stahlprofil verzinkt 70/70/4 mm
  8 Holzfenster grau lackiert mit Dreifachverglasung
  9 Absturzsicherung: Lattung Weißtanne 40/50 mm auf
Stahlwinkel verzinkt 75/50/6 mm
10 Betonfertigteil 140 –160 mm, Gefälle 20 mm
11 Bodenaufbau OG:
Parkett Eiche 10 mm
Spanplatte 2≈ 19 mm
Trittschalldämmung 30 mm, PE-Folie 12
Splittschüttung 80 mm
Brettsperrholz dreilagig 100 mm
Dämmung Mineralwolle 72 mm
Brettsperrholz dreilagig 60 mm
12 Bodenaufbau EG:
Parkett Eiche 10 mm
Spanplatte 2≈ 19 mm
Trittschalldämmung 30 mm, PE-Folie
Splittschüttung 80 mm
Brettsperrholz dreilagig10 mm
Luftraum 92 mm
Abdichtung Bitumenbahn
Fundamentplatte Stahlbeton 220 mm
Perimeterdämmung 100 mm

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