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Immunisierung
Künstliches Herbeiführen einer Immunität durch kontrollierten
Antigenkontakt
Immunität
Fähigkeit der erfolgreichen Abwehr von Antigenen bei wiederholtem Kontakt
durch antigenspezifische Gedächtniszellen
Antimikrobielle Proteine:
= System von Plasmaproteinen gegen Mikroben und unerwünschte Stoffe
- aus inaktiven Vorstufen von Proteasen → durch Antigen-Antikörper-Komplexe
(„klassischer Weg“) oder durch Kontakt mit Oberflächenmolekülen der Mikroben
(„alternativer Weg“) in vielschrittiger Kaskade kontrolliert aktiviert
- vielfältige Wirkung: Komplementproteine kleben Fremdzellen an Blutgefäßen
gest, markieren sie für Fresszellen oder preforieren sie = Zellinhalt tritt aus
und sie sterben
Entzündung:
- typische Anzeichen: Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerzen am
Infektionsort
- bei Zellzerstörung: Austritt von Signalstoffen wie Prostaglandine und Histamin
- diese verstärken Blutzufuhr in umliegemden Blutgefäßen und erhöhen
Durchlässigkeit → führt zu Rötung, Erwärmung, Schwellung
- Zusammenspiel mit Komplementsystem
→ basophile Granulocyte + Mastzellen können Histamin ausschütten +
Entzündungsprozesse verstärken
- eine Stunde nach Verletzung: neutrophile Granulocyte, später auch Monocyte
wandern aus dem Blut in verletztes Gewebe ein
- phagocytieren eingedrungene Zelltrümmer + Keime
- bei großen Verletzungen → Entzündungsreaktion systematisch
→ Zahl der Leukocyten im Blut steigt an
- Fieber ist möglich, ausgelöst durch Giftstoffe und Krankheitserreger /
Signalstoffe der Leukocyte
→ beschleunigt Stoffwechsel und verhindert Vermehrung der Krankheitserreger
- Aktivierung von Mastzellen → Erweiterung der Blutgefäße → Blutdruck fällt ab,
Atemwege verengen sich, Kehldeckel schwillt an = lebensgefährlicher
anaphylaktischer Schock
IMMUNBIOLOGIE
Spezifische Abwehr
- durch höchste Spezifität, immunologisches Antigene:
Gedächtnis & verfeinerte Selbst-Fremd- Alle Stoffe, die - als
Unterscheidung ausgezeichnet Isolierte Substanzen
- Wirkung wird als erworbene oder adaptive oder Bestandteile
Immunität bezeichnet fremder Organismen -
- zentraler Teil der Immunantwort: Antikörper eine spezifische
reagieren spezifisch mit Antigenen Immunantwort
- Antikörper können dabei: auslösen
- Antigen-Rezeptoren-Bestandteile der
Zellmembran von B-Lymphocyten sein
- frei in Körperflüssigkeiten vorkommen
- Antigen-Antikörper-Reaktion liegen schwachen, nicht kovalente
Wechselwirkungen räumlich zueinander passender Moleküle zugrunde
- bilden sich in ähnlicher Weise zwischen Enzym und Substrat aus
Gemeinsamkeiten:
- rufen Krankheiten nicht mehr hervor
- besitzen noch Fähigkeit, als Antigen zu wirken
- können Primarreaktion einer Immunantwort stimulieren
Passive Immunität:
- Antikörper von einem Organismus in anderen übertragen → passive
Immunität
- bei Schwangerschaft natürlicher Vorgang
- Übertragung von IgG-Moleküle über Plazenta → Erstimmunisierung
Säugling (hält bis 9 Monate nach Geburt)
- kann auch künstlich erzeugt werden (Antikörper aus Serum eines aktiv
immunisierten Menschen oder Tiers verwendet)
- Emil von Behring: Heilung eines Diphterie-Erkrankten durch „Heilserum“
- aktive Immunisierung: wirkt vorbeugend
- passive Immunisierung: kommt zum Einsatz, wenn Antigenkontakt bereits
erfolgt / wahrscheinlich ist
- verleiht sofortige, aber nur wenige Wochen anhaltende Immunität.
- vor allem als Notfallmaßnahme Fällen, wenn kein Impfschutz besteht
- auch bei Blutvergiftungen & Schlangenbissen
- bei Tetanus und Tollwut meist durch Simultanimpfung aktive und passive
Immunisierung kombiniert
Autoimmunkrankheiten
- Immunsystem toleriert körpereigene Substanzen (Autoantigene) nicht
- kann nicht mehr zwischen selbst" und fremd" unterscheiden kann
→ Autoimmunerkrankungen
- vielfältige Ursachen
- können einzelnes Organ oder viele Organe gleichzeitig betreffen
- Beispiele:
Lupus erythematodes:
- Immunreaktionen gegen Komponenten eigener Zellen, besonders
Nucleinsäuren, die beim Abbau von Hautzellen und anderen Gewebezellen
freigesetzt werden
Gelenkrheuma:
- Schädigung von Knorpel und Knochen der Gelenke,
- durch permanente Entzündungsreaktionen hervorgerufen
Diabetes mellitus Typ I (Lugenddiabetes):
- Insulinmangel durch verminderte / erloschene Hormonproduktion in
Bauchspeicheldrüse
- Antikörper, die gegen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gerichtet
Multiple Sklerose:
- entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems
- noch ungeklärt, ob Autoimmunerkrankung oder viraler Infekt Ursache
Allergien
- Allergene:
- Antigene aus Umwelt (Pollen / Tierhaare), die normalerweise keine
Krankheit hervorrufen, aber bei einigen Personen zu
Überempfindlichkeitsreaktionen führen
- bei meisten Allergien: Antikörper der Klasse Igt beteiligt, weil Antigene
häufig zuerst mit Schleimhautzellen in Kontakt kommen
- bei Allergikern steigt IgE-Konzentration um das 1000- bis 10000-Fache an
- Allergene an igE-Moleküle an Mastzellen gebunden: Mastzellen schütten aus
ihren Granula Mediatoren (zB: Histamin) aus
- Symptome wie (Schwellung, Rötung der Haut, Niesen, Asthma)
- hauptsächlich Permeabilitätserhöhung der Blutgefäße für
höhermolekulare Stoffe führt zum Ausströmen von Serumsflüssigkeit
- Zeichen der anaphylaktischen Reaktion
- Degranulation der Mastzellen erweitert abrupt periphere Blutgefäße
- steiler Abfall des Blutdrucks, dadurch anaphylaktischer Schock (Tod in
wenigen Minuten kann eintreten)
- starke Allergiker: Spritze mit Hormon Adrenalin (neutralisiert allergische
Reaktion)
- bei Allergien, die durch Kontakt eines Allergens (Kosmetika, Kunstfasern)
mit Haut auftreten: andere Art der Immunreaktion vor
- Reaktion frühestens nach einem Tag, meist erst Wochen nach Kontakt
(Spättyp) - gehören zur zellvermittelten Immunabwehr
- vor allem T-Lymphocyten und Makrophagen beteiligt
- Folge der zellulären Überempfindlichkeitsreaktion: Schädigung
körpereigenes Gewebe (Ekzembildung)
- Allergien in den letzten Jahren vor allem in Industrieländern stark
zugenommen
- Hypothese zur stammesgeschichtlichen Entstehung: Allergien als
Reaktionen auf
Wurmparasiten
- Mechanismus zur Abwehr der Parasiten ähnelt allergischer Reaktion bei
Heuschnupfen / Asthma
- Beibehaltung & Anpassung von Abwehrmechanismen gegen Eindringlinge: in
Evolution unverzichtbar, wurde mit Neigung zu Allergien erkauft
-bei Allergieverdacht: infrage kommende Allergene auf Haut aufgetragen
- Rötung / Quaddelbildung identifizieren Allergen
- Medikamente mit Mastzellenstabilisatoren verhindern Ausschüttung der
Granula
- keine allergischen Reaktionen
- Antihistaminika binden bereits freigesetztes Histamin, dämpfen allerg.
Reaktion
- Medikamente wirken nur begrenzte Zeit, müssen im akuten Zustand immer
wieder eingenommen werden
- Desensibilisierung (Injektion des Allergens mit Steigender Dosis über 3
Jahre)
- Immunsystem zur Bildung von IgG-Antikörpern angeregt werden
- hohe IgG-Antikörperkonzentration: Konkurrenz IgE-Antikörpern
- seltener Bindung des Antigens an lgt-Immunglobuline
- allergische Reaktion entfällt / wird vermindert, Patient =
hyposensibilisiert