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2.

Physikalische
Grundlagen
Medizinische Gerätetechnik
4. Jahrgang
DI Thomas Steininger

1
Inhalt

 Elementarladung
 Elementarteilchen
 Kernkennzahlen
 Isotope, Isotone, Isobare
 Nuklidkarte
 Zerfallsarten und Zerfallsgesetz
 Zerfallskette
 Radioaktives Gleichgewicht

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e2/Stylised_Lithium_Atom.png
Elementarladung

 Kleinste frei existierende elektrische Ladungsmenge


 Naturkonstante
 Symbol: e
 Wert: 1,6021766208  10-19 C
 Die Ladung freier Teilchen beträgt entweder Null oder
ein ganzzahliges (positives oder negatives) Vielfaches
von e

Quelle: http://www.cnc-lehrgang.de/elektrotechnik-berechnungen/
Energie: das Elektronenvolt

 Elektronenvolt (Elektronvolt) ist eine Einheit der


Energie, die in der Atom-, Kern- und Teilchenphysik
häufig benutzt wird
 Ein Elektronenvolt ist die Energie, die ein Teilchen mit
der Elementarladung (e) erhält, wenn es im Vakuum die
Spannung von 1V durchläuft. Dabei wird es beschleunigt
und gewinnt somit kinetische Energie
 Wert: 1,6021766208  10-19 J = 1 eV

Quelle: http://de.slideshare.net/JosePabloQuirosA/energie-und-masse
Elementarteilchen

 Atom aus Elementarteilchen aufgebaut


 Kern:
 Positiv geladene Protonen
 Neutral geladene Neutronen
 Hülle:
 Negativ geladene Elektronen
 Diese Teilchen sind nicht weiter teilbar („elementar“)
 Detail: Proton und Neutron bestehen aus Quarks

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Elementarteilchen: Proton

 Kurzschreibweise: p+ p+
 Ladung: +1e (positiv)
 Masse: 1,672621898 · 10−27 kg
 Durchmesser: 1,7 · 10−15 m = 1,7 fm

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Elementarteilchen: Neutron

 Kurzschreibweise: n n
 Ladung: 0e (neutral)
 Masse: 1,674927471 · 10−27 kg
 Durchmesser: 1,7 · 10−15 m = 1,7 fm

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Elementarteilchen: Elektron

 Kurzschreibweise: e- e-
 Ladung: -1e (negativ)
 Masse: 9,10938356 · 10−31 kg
 Durchmesser: wird als punktförmig angesehen
 In Experimenten max. 1  10−19 m

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Elementarteilchen

Quelle: http://de.toonpool.com/cartoons/Nerd-cartoon_113542
Kernkennzahlen

10

Quelle: http://chemie-im-netz.de/inhalte/content/periodensystem.php
Kernkennzahlen

 Um einen Atomkern zu beschreiben gibt es drei


Kenngrößen

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Quelle: http://www2.chemie.uni-erlangen.de/projects/vsc/chemie-mediziner-neu/atombau/isotope.html
Kernkennzahlen

 Um einen Atomkern zu beschreiben gibt es drei


Kenngrößen
 Ordnungszahl (Z)
 Neutronenzahl (N)
 Massenzahl (A)
 Im Prinzip reichen zwei dieser Zahlen aus, um das Atom
eindeutig zu beschreiben
 Typische Schreibweise

 Beispiel:
14
6𝐶
12

Quelle: http://www2.chemie.uni-erlangen.de/projects/vsc/chemie-mediziner-neu/atombau/isotope.html
Kernkennzahlen:
Ordnungszahl
 Die Ordnungszahl (Z) beschreibt die Anzahl der
Protonen in dem Atomkern des Elements
 Andere Bezeichnungen sind Kernladungszahl,
Atomnummer oder Protonenzahl
 Die Ordnungszahl ist gleichwertig mit dem Namen des
chemischen Elements. Alle Atome mit gleicher
Ordnungszahl gehören zum selben Element

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Kernkennzahlen:
Neutronenzahl
 Die Neutronenzahl (N) gibt die Anzahl der Neutronen in
einem Atomkern an
 Üblicherweise wird die Neutronenzahl nicht im
Periodensystem angegeben

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Kernkennzahlen: Massenzahl

 Die Massenzahl ist die Anzahl der Nukleonen, die den


Atomkern eines Elements bilden
 Nukleonen sind Teilchen, die sich im Atomkern befinden
(Protonen und Neutronen)
 Andere Bezeichnungen sind Nukleonenzahl und
Kerngröße
 Die Nukleonen des Atomkerns sind viel massereicher als
die leichten Elektronen der Atomhülle
 Die Massenzahl entspricht daher ca. dem Zahlenwert der
Atommasse

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Kernkennzahlen: Beispiel

 Zusammenhang zu Z und N

𝐴=𝑍+𝑁

 Beispiel: Wie viele Neutronen befinden sich im


Atomkern von 127I?

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Kernkennzahlen: Beispiel

 Zusammenhang zu Z und N

𝐴=𝑍+𝑁

 Beispiel: Wie viele Neutronen befinden sich im


Atomkern von 127I?
 Die Massenzahl von 127I beträgt 127u
 Das Element I hat immer 53 Protonen

𝑁 =𝐴−𝑍
 Es befinden sich 127 – 53 = 74 Neutronen im Kern 17
Isotope

 Elemente werden durch ihre Protonenzahl bestimmt


 Bei einem Element mit 1 Proton handelt es sich immer
um Wasserstoff

 Die Anzahl der Neutronen kann sich aber


unterscheiden! 18

Quelle: http://128537.webhosting38.1blu.de/JuceWmrY/?p=768
Isotope

 Isotope sind Atome, deren Atomkerne gleich viele


Protonen (Z), aber verschieden viele Neutronen
enthalten (N)
 Die Massenzahlen (A) unterscheiden sich dadurch
 Sie stellen aber das gleiche Element dar
 Beispiel: Wasserstoff Isotope

Element Isotop Vorkommen (%) instabil


1H
99.985 3H,
Wasserstoff 2H
0.015 Tritium

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Quelle: http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/chemkurs/cs11-5.htm
Isotope

 Die Isotope eines Elements verhalten sich chemisch fast


identisch
 Die physikalischen Eigenschaften können sich aber
deutlich unterscheiden!
 Beispielsweise radioaktives Jod in der Medizin!

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Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18265400
Isotone und Isobare

 Isotone (isotone Kerne) sind Atomkerne mit der gleiche


Anzahl an Neutronen (N), jedoch einer
unterschiedlichen Anzahl Protonen (Z)
 Isobare (isobare Kerne) sind Atomkerne mit gleicher
Massenzahl (A) aber einer unterschiedlichen Anzahl an
Neutronen bzw. Protonen
 In der Nuklidkarte sind Isobare jeweils auf einer 45°-
Geraden von links oben nach rechts unten angeordnet

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Nuklidkarte

 Eine Nuklidkarte ist eine grafische Darstellung aller


bekannten Nuklide
 Andere Bezeichnungen: Isotopenkarte, Isotopentafel
 Am häufigsten wird die Form nach Segrè verwendet
 Es wird die Anzahl der Protonen nach oben zunehmend,
die der Neutronen nach rechts zunehmend aufgetragen
 Die Nuklidkarte bietet eine sehr übersichtliche
Darstellung über Stabilität und Zerfallsarten der Nuklide
 Meistens werden die verschiedenen Zerfallsarten farblich
markiert

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Nuklidkarte

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Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/db/Isotopentabelle_Segre.svg/440px-Isotopentabelle_Segre.svg.png
Radioaktivität

 1896 untersuchte Antoine Henri Becquerel die gerade


gefundene Röntgenstrahlung um diese als
Fluoreszenzerscheinung zu erklären
 Er entdeckte dabei, dass Uransalze auch ohne vorherige
Belichtung fotografische Platten schwärzten
 Er stellte später fest, dass diese neue Strahlung
lichtundurchlässige Stoffe durchdringen und Luft
ionisieren konnte

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Radioaktivität

 1898 entdeckten Marie und Pierre Curie die


Radioaktivität von Thoriumoxid und isolierten zwei bis
dahin unbekannte weitaus stärker strahlende
Substanzen, die sie Radium und Polonium tauften

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Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6c/Pierre_and_Marie_Curie.jpg
Radioaktivität

 Radioaktivität ist die Eigenschaft instabiler Atomkerne,


spontan ionisierende Strahlung auszusenden
 Der Kern wandelt sich dabei unter Aussendung von
Teilchen in einen anderen Kern um oder ändert unter
Energieabgabe seinen Zustand
 Verschiedene Teilchen sind möglich
 Andere Bezeichnungen: radioaktiver Zerfall oder
Kernzerfall
 Atomsorten mit instabilen Kernen werden Radionuklide
genannt

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Radioaktivität

 Radioaktivität kommt auch in der Natur vor


 „Strahlenbelastung durch natürliche Quellen“
 Beispielweise kosmische Strahlung aus dem Weltall,
natürlichen Radionuklide in den Böden (Granit) sowie
Radon
 Es gibt auch vom Menschen „erzeugte“ Radioaktivität
 „Strahlenbelastung durch künstliche / zivilisatorische
Quellen“
 Hauptursache sind medizinische Anwendungen

27
Radioaktivität

28

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Strahlenbelastungen.png
Radioaktivität:
Zerfallsgesetz
 Durch Beobachtungen und Messungen radioaktiver
Proben hat man erkannt, dass der radioaktive Zerfall
mit der Zeit exponentiell abnimmt
 Das Zerfallsgesetz gibt die Anzahl N der zu einem
Zeitpunkt t noch nicht zerfallenen Atomkerne einer
radioaktiven Substanzprobe an

𝑁 𝑡 = 𝑁0 ∙ 𝑒 −𝜆𝑡
 N0 … Anzahl der Kerne Ausgangskerne (t=0)
 N(t) … Anzahl der noch übrigen Kerne zum Zeitpunkt t
  … Zerfallskonstante (1/mittlere Lebensdauer)
 t … Zeit in s 29
Radioaktivität:
Zerfallsgesetz
𝑁 𝑡 = 𝑁0 ∙ 𝑒 −𝜆𝑡

30

Quelle: http://www.osa.fu-berlin.de/geologie/beispielaufgaben/04_radioaktiver_zerfall/index.html
Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Als Aktivität bezeichnet man die Anzahl der
Zerfallsereignisse pro Zeiteinheit, die in einer Probe
eines radioaktiven Stoffes auftritt
 Angegeben wird die Aktivität üblicherweise in der SI-
Einheit Becquerel (Bq)
 1 Becquerel entspricht einem Zerfall pro Sekunde
 Eine alte Einheit ist das Curie (Ci)
 Entspricht der Aktivität von 1 g 226Ra

 1 Ci = 3,7  1010 Bq bzw. 1 mCi = 37 MBq


 In Amerika noch in Gebrauch

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Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Die Halbwertszeit ist die Zeitspanne, in der die Menge
(damit auch die Aktivität) eines gegebenen
Radionuklids durch den Zerfall auf die Hälfte gesunken
ist
 Beispiel nachrechnen:
𝑁 𝑡 = 𝑁0 ∙ 𝑒 −𝜆𝑡

𝑇1/2 =?

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Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Die Halbwertszeit ist die Zeitspanne, in der die Menge
(damit auch die Aktivität) eines gegebenen
Radionuklids durch den Zerfall auf die Hälfte gesunken
ist
 Beispiel nachrechnen:
𝑁 𝑡 = 𝑁0 ∙ 𝑒 −𝜆𝑡

ln 2
𝑇1/2 =
𝜆
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Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Nach der Halbwertszeit haben sich 50 % der Atomkerne
unter Aussendung ionisierender Strahlung in ein anderes
Nuklid umgewandelt
 Dieses kann seinerseits ebenfalls radioaktiv sein oder
nicht
 Für jedes Nuklid ist die Halbwertszeit eine feste Größe,
die sich nicht beeinflussen lässt
 Der Zerfallszeitpunkt jedes einzelnen Atomkerns ist aber
zufällig
 Sie ändert sich auch nicht mit Abnahme der Aktivität

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Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Um die Aktivität eines Radionuklids zu einem
bestimmten Zeitpunkt berechnen zu können, gilt
folgende Formel (analog zum Zerfallsgesetz):

𝐴 𝑡 = 𝐴0 ∙ 𝑒 −𝜆𝑡

 A0 … Anzahl der Kerne Ausgangskerne (t=0)


 A=*N
 A(t) … Aktivität zum Zeitpunkt t
  … Zerfallskonstante (1/mittlere Lebensdauer)
 t … Zeit in s
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Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Die Aktivität einer Halbwertszeiten Relative Aktivität
bestimmten (%)
Strahlenquelle wird oft 0 100
nach 10 Halbwertszeiten 1 50
als vernachlässigbar 2 25
angesehen
3 12,5
4 6,25
5 3,13*
6 1,56*
7 0,78*
8 0,39*
9 0,2*
10 0,1*36

* gerundet
Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Beispiel: Einem Patienten wird für eine
Schilddrüsenuntersuchung Technetium-99m verabreicht
 Die Halbwertszeit beträgt ca. 6h
 Die applizierte Aktivität beträgt ca. 100 MBq
 Welche Aktivität ist nach 2h, 4h, 6h und 9h vorhanden?

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Radioaktivität:
Wichtige Einheiten
 Beispiel: Einem Patienten wird für eine
Schilddrüsenuntersuchung Technetium-99m verabreicht
 Die Halbwertszeit beträgt ca. 6h
 Die applizierte Aktivität beträgt ca. 100 MBq
 Welche Aktivität ist nach 2h, 4h, 6h und 9h vorhanden?

𝐴 𝑡 = 𝐴0 ∙ 𝑒 −𝜆𝑡
−𝑡∗ln(2)
𝑇1/2
𝐴 𝑡 = 𝐴0 ∙ 𝑒
−6ℎ∗ln(2)
𝐴 6ℎ = 𝐴0 ∙ 𝑒 6ℎ
𝐴 6ℎ = 𝐴0 ∙ 𝑒 −ln(2)
38
1
ln(2)
𝐴 6ℎ = 𝐴0 ∙ 𝑒 = 𝐴0 ∙ 0,5 = 50MBq
Zerfallsreihen

 Wird auch Zerfallskette genannt


 Ist die Abfolge der nacheinander entstehenden Produkte
eines radioaktiven Zerfalls
 Das zuerst entstehende Nuklid
wird Tochternuklid genannt, das dem Tochternuklid
folgende Enkelnuklid usw
 Die Nuklide folgen der Zerfallsreihe bis das Endnuklid
erreicht wird

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Quelle: http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/1/pc/pc_12/pc_12_05/media/zerfallsreihe.png
Zerfallsreihen

 Die drei wichtigsten Zerfallsreihen sind?


 Wie heißen diese und wodurch unterscheiden sie sich?
 Was ist das Start- und was das Endnuklid?
 Gesamten Verlauf aufzeichnen!
 Was bedeutet radioaktives Gleichgewicht?
 Bitte mit Handy oder Laptop herausfinden
 Zweier- Teams
 Zeit: 15 Minuten
 Abgabe auf Papier
 Bitte Namen nicht vergessen
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Zerfallsreihen

 Die drei wichtigsten Zerfallsreihen sind


 Uran-238 die Uran-Radium-Reihe, Endnuklid Blei-206
 Uran-235 die Uran-Actinium-Reihe, Endnuklid Blei-207
 Thorium-232 oder Thorium-Reihe, Endnuklid Blei-208
 Diese sind so wichtig, da sie „primordial“ sind, d.h. sie
waren schon bei der Entstehung der Erde vorhanden

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Zerfallsarten

 Bei Radioaktivem Zerfall sind vor allem drei Arten


wichtig

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Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6e/Wechselwirkung_ionisierender_Strahlung.svg/2000px-Wechselwirkung_
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Beim - Zerfall wird - Strahlung aus dem Atomkern
ausgesendet („Alpha- Strahler“)
 Es handelt sich um hierbei um ionisierende Strahlung
 Bei dem - Teilchen handelt sich um einen Helium- Kern
 Dieser besteht aus zwei Protonen (p+) und zwei Neutronen
(n0)

43

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/79/Alpha_Decay.svg/640px-Alpha_Decay.svg.png
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Der - Zerfall kann nun beschrieben werden mit

𝐴 𝐴−4
𝑍𝑋 → 𝑍−2𝑌 + 42𝐻𝑒 + ∆𝐸

 X … das ursprüngliche Nuklid


 Y … das entstandene („Tochter-“) Nuklid
 He … ein Heliumkern
 E … beim Zerfall frei werdende Energie

44

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/79/Alpha_Decay.svg/640px-Alpha_Decay.svg.png
Zerfallsarten:
- Zerfall

45

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktivit%C3%A4t
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Das - Teilchen
 Die Austrittsgeschwindigkeit des beträgt zwischen
10.000 km/s und 20.000 km/s (Entspricht einer Energie
von einigen MeV)
 Ist doppelt positiv geladen (zwei p+, keine e-)
 Sehr hohe Masse („schwer“, ca. 7500 Elektronenmassen)
 hohe Ionisierungsdichte (hohe Gefahr)
 geringe Reichweite in Luft (einige mm)
 kann durch Blatt Papier abgeschirmt werden (kann Haut
nicht durchdringen) → von außen kaum Gefahr
 Hohe Gefahr bei verschlucken oder einatmen
(„Inkorporation“)
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Zerfallsarten:
- Zerfall
 Beim - Zerfall unterscheidet man zwischen zwei
Varianten
 - Zerfall (bei Neutronenüberschuss)
 + Zerfall (bei Protonenüberschuss)
 Diese Teilchenstrahlung besteht bei der häufigeren β−
Strahlung aus Elektronen, bei der selteneren β+
Strahlung dagegen aus Positronen

48

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Das Radionuklid wandelt sich dabei in ein Isotop eines
der beiden direkt benachbarten Elemente um
 Oft bleibt der Kern nach der Emission angeregt
 Es folgt eine Aussendung von - Strahlung (- Zerfall)

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall: -
 Häufigere Variante

𝐴 𝐴
𝑍𝑋 → 𝑍+1𝑌 + 𝑒 − + 𝜐ഥ𝑒
 X … das ursprüngliche Nuklid
 Y … das entstandene („Tochter-“) Nuklid
 e- … Elektron
 𝑒 … Elektronen- Antineutrino

50

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall: -
 Ein Neutron des Kerns wandelt sich in ein Proton um und
sendet dabei ein Elektron sowie ein Elektronen-
Antineutrino aus
 Elektron und Antineutrino verlassen den Atomkern
 Nach dem Zerfallsprozess befindet sich im Kern ein
Neutron weniger, aber ein Proton mehr
 Die Massenzahl A bleibt unverändert
 Die Ordnungszahl wird um 1 erhöht
 Das Element geht also in seinen Nachfolger
im Periodensystem über

51
Zerfallsarten:
- Zerfall: -

52

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktivit%C3%A4t
Zerfallsarten:
- Zerfall: +

𝐴 𝐴
𝑍𝑋 → 𝑍−1𝑌 + 𝑒 + + 𝜐𝑒

 X … das ursprüngliche Nuklid


 Y … das entstandene („Tochter-“) Nuklid
 e+ … Positron (Elektron- Antiteilchen)
 𝑒 … Elektronen- Neutrino

53

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall: +
 Ein Proton des Kerns wandelt sich in ein Neutron um und
sendet dabei ein Positron sowie ein Elektronen-Neutrino
aus
 Positron und Neutrino verlassen den Atomkern
 Nach dem Zerfallsprozess befindet sich im Kern ein
Proton weniger, aber ein Neutron mehr
 Die Massenzahl A bleibt unverändert
 Die Ordnungszahl wird um 1 reduziert
 Das Element geht also in seinen Vorgänger
im Periodensystem über

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Zerfallsarten:
- Zerfall: +

55

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Radioaktivit%C3%A4t
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Die  Teilchen
 Sind positiv (e+) bzw. negativ (e-) geladen
 Geringe Masse
 mittlere Ionisierungsdichte (mittlere Gefahr)
 mittlere Reichweite in Luft (einige m)
 kann durch einen einige Millimeter dicken Absorber aus
z.B. Aluminium abgeschirmt werden
 Dabei wird Bremsstrahlung (Röntgenstrahlung) erzeugt

56

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Wenn ein Positron (e+) in Materie (Körper) mit dem
Antiteilchen zusammenstößt folgt die „Annihilation“ (=
Zunichtemachen)
 Dabei werden zwei Photonen im Winkel von 180°
ausgesendet und die beiden AntiTeilchen
„verschwinden“

57

Quelle: http://tech.snmjournals.org/content/29/1/4/F1.large.jpg
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Das Neutrino / Antineutrino
 Sind elektrisch neutral
 Besitzen eine geringe Masse
 Wechselwirkung mit Materie nur über schwache
Wechselwirkung
 Daher sehr selten

 Strahl von Neutrinos geht auch durch große Schichtdicke,


beispielsweise durch die ganze Erde, fast ungeschwächt
hindurch
 Nachweis entsprechend schwer

 Für Lebewesen ungefährlich!

58

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Betastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Besteht aus besonders durchdringender
elektromagnetischer Strahlung (Photonen)
 Elektrisch ungeladen
 Energien von ca. 200keV bis GeV
 Unter 200keV spricht man von Röntgenstrahlung

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gammastrahlung
Zerfallsarten:
- Zerfall

60

Quelle: http://www.gerd-pfeffer.de/images/wellen.jpg
Zerfallsarten:
- Zerfall
 Wellenlängen (=Energien) der Gammastrahlen sind
diskret und charakteristisch für das jeweilige
Radionuklid
 geringe Ionisierungsdichte
 Keine bestimmte Reichweite
 Kann nur geschwächt, nicht vollständig abgeschirmt
werden!
 sehr hohe Durchdringungsfähigkeit
 Halbwertsdicke hängt von der Wellenlänge und der
Ordnungszahl des abschirmenden Materials ab (daher oft
Blei)
 kann ab etwa 8MeV in Atomkern eindringen und
aktivieren 61
Zusammenfassung
Strahlungsarten
 Bis ca. 9:50

62

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=aFtfsFnxc3g
Zusammenfassung
Strahlungsarten

63

Quelle: http://www.jameda.de/gesundheits-lexikon/bilder/big/506695.jpg
Ausblick

 Aufbau und Funktionsweise einer Röntgenröhre


 Beispielbilder
 Aufbau und Funktionsweise CT

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