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Einführung
Mengentheorie ist in der Mathematik eigentlich ein neues Gebiet. Genau wurde es erst im 19. Jahrhundert
von dem deutschen Mathematiker Cantor ausgearbeitet. Damit Mengenlehre ein selbstständiger
Wissenschaftszweig wurde, musste man anerkennen, dass sich alle Gebiete der Mathematik mit
verschiedenen Mengen beschäftigen.
Definition.: Zwei Mengen sind gleich, wenn sie die gleichen Elemente enthalten.
A = B (x: xA xB ) (x: xB xA)
Teilmenge: Die Menge A wird Teilmenge der Menge H genannt, wenn jedes Element von A zugleich
Element von H ist:
Echte Teilmenge: Die Menge A heit echte Teilmenge der Menge H, wenn A Teilmenge von H ist und
es in H mindestens 1 Element gibt, das nicht zu A gehört.
Sätze ( Eigenschaften):
1. Jede Menge ist eine Teilmenge von sich selbst.
2. Die leere Menge ist eine Teilmenge jeder Menge. ØB
3. Wenn AB und BA, dann A=B
4. Wenn AB und BC, dann AC
Satz mit Beweis: Jede Menge mit n Elementen hat insgesamt 2n Teilmengen.
Beweis: Mit vollständiger Induktion:
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Der Satz gilt für n = 0, weil eine Menge mit Null Elementen (also eine leere Menge) 20 = 1 Element hat.
Induktionsannahme: Nehmen wir an, dass eine Menge mit k Elementen 2k Teilmengen hat.
Es ist zu beweisen, dass eine Menge mit k+1 Elementen 2k+1 Teilmengen hat.
Nehmen wir von den k+1 Elementen eines heraus, so entsteht eine Menge mit k Elementen, die nach der
Induktionsannahme über 2k Teilmengen verfügt. In diesem Fall haben wir alle Teilmengen der Menge mit
k+1 Elementen aufgezählt, zu denen dieses Element nicht gehört. Wir nehmen diese Teilmengen noch
einmal, und geben noch das ausgewählte Element dazu, so bekommen wir wieder 2 k Mengen, die auch
die Teilmengen der Menge mit k+1 Elementen sind. Es gibt 2 Möglichkeiten: entweder kommt das
ausgewählte Element in einer Teilmenge vor oder nicht. So hat die Menge mit k+1 Elementen insgesamt
2k+2k = =2k+1 Teilmengen. Dadurch wurde der Satz bewiesen.
(Anders: Für jedes Element kann man entscheiden, ob es in die ausgewählte Menge gehört oder nicht.
Man hat 2 Entscheidungsmöglichkeiten n-mal, also )
Grundmenge: Bei der Untersuchung von Mengen muss jene Menge angegeben werden, zu deren
Teilmengen die untersuchten Mengen gehören. Diese Menge wird als Grundmenge bezeichnet.
Man versteht unter der Vereinigung zweier Mengen die Menge der Elemente,
die mindestens einer der beiden Mengen angehören.
A B = {xxA v xB}
Man versteht unter dem Schnitt oder Durchschnitt zweier Mengen die Menge
der Elemente, die beiden Mengen angehören.
A B = {xxA xB}
Die Mengenoperation Vereinigung ist in Bezug auf die Mengenoperation Durchschnitt distributiv:
(A Ç B) ÈC=(A È C) Ç (B È C)
Die Mengenoperation Durchschnitt ist in Bezug auf die Mengenoperation Vereinigung distributiv:
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(A ÈB) Ç C=(A Ç C) È (B Ç C)
A \ B = {xxA xB}
1. Die Bildung der Differenz ist nicht kommutativ und auch nicht assoziativ!
2. A\A = Ø
3. A\ Ø=A
4. Ø\ A= Ø
Symmetrische Differenz
Die symmetrische Differenz zweier Mengen ist die Menge der Elementen, die
entweder in Menge A oder in Menge B enthalten sind.
A B = (A\B) (B\A)
Komplementärmenge:
Falls die Menge A Teilmenge einer Grundmenge H (H keine leere Menge) ist, nennt man die Menge H
ohne A die Komplementärmenge der Menge A bezüglich der Menge H.
Zeichen: =H\A
Es gilt: H
1.
2. Ø A
3.
Die De Morgan-Identitäten:
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A x B = {(a;b) |aA; bÎB} (A kreuz B)
Eigenschaften:
1. nicht kommutativ
2. A= Ø oder B= Ø B x A= Ø
Die Mächtigkeit der Menge ist gleich dem Produkt der einzelnen Mächtigkeiten der
Mengen.
Die Menge aller Punkte einer Ebene, die von einem festen Punkt O einen gegebenen Abstand r haben,
heißen Kreislinie.
Die Menge aller Punkte einer Ebene, die von einer gegebenen Gerade einen gegebenen Abstand r haben,
sind zwei, zur gerade parallele Geraden.
Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleich weit von zwei gegebenen Punkten A und B entfernt sind, ist
die Mittelsenkrechte der Strecke AB.
Die Menge aller Punkte der Ebene, die von 3 gegebenen, nicht kollinearen Punkten gleich weit entfernt
sind, ist ein Punkt.
Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleich weit von zwei gegebenen, einander schneidenden Geraden
sind, bilden die zwei Winkelhalbierenden.
Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleichen Abstand von 2 gegebenen, miteinander parallelen
Geraden haben, ist die Mittelparallele der beiden gegebenen Parallelen. Sie ist parallel mit den beiden
Geraden und halbiert ihren Abstand.
Sehwinkel: Die Punkte der Ebene, aus denen eine gegebene Strecke unter
einem gegebenen Winkel α zu sehen ist, liegen auf zwei, zur Strecke
symmetrisch liegenden Kreislinien.
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Kegelschnitte:
Wenn man einen Drehkegel mit einer solchen Ebene schneidet, die…
Parabel:
Die Parabel ist die Menge jener Punkte der Ebene, die von einem gegebenen Punkt F und von einer
gegebenen Geraden d (F d) den gleichen Abstand haben.
d(F ; d) = p
Die Gerade t ist die Symmetrieachse der Parabel (Parabelachse), die die Parabel im Scheitel (S) schneidet.
Der Scheitel hat von der Leitlinie und dem Brennpunkt den Abstand .
Ellipse:
Die Menge aller Punkte der Ebene, für die die Summe der Abstände von zwei festen Punkten (F1 und F2)
konstant ist, heit Ellipse.
Ellipse :=
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Hyperbel:
Die Menge aller Punkte der Ebene, für die der absolute Betrag der Differenz der Abstände von zwei
festen Punkten konstant ist, heit Hyperbel.
Die festen Punkte heißen Brennpunkte. Die
Konstante ist 2a ( < F1F2).
Hyperbel:=
Die Menge aller Punkte des Raumes, die sich von einem gegebenen Punkt O in einem gegebenen Abstand
r befinden, wird Kugelfläche genannt.
Die Menge aller Punkte des Raumes, die gleich weit von zwei gegebenen Punkten
A und B entfernt sind, ist die Ebene, die senkrecht auf der Geraden AB steht und
durch die Mitte der Strecke AB geht.
Die Menge aller Punkte des Raumes, die von einer gegebenen Gerade einen
gegebenen Abstand haben, wird Zylinderfläche genannt.
Verwendung:
In der Mathematik:
Algebra: Zahlenmengen (N, Z, Q, R, C), Primzahlen, Lösungsmenge der Gleichungen, Teiler
Analysis: Definitionsbereich, Wertevorrat (eindeutige Abbildung)
Geometrie: Punktmengen (z.B.: Mittelsenkrechte, Kreis)
Wahrscheinlichkeit: Menge der günstigen Fälle, Menge aller Ereignisse
Statistik: Datenmengen und Durchschnitt, Modus, Median, mittlere Abweichung usw.
Im alltäglichen Leben:
Kegelschnitte: Keplersche Gesetze
Parabelförmige Antenne
Biologie: Einteilung des Tierreichs / Pflanzenreichs
Chemie: Periodensystem
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