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1.

Mengen, Mengenoperationen, bedeutende Punktmengen in der Ebene und im Raum


(Halmazok, halmazműveletek. Nevezetes ponthalmazok a síkban és a térben)

Einführung
Mengentheorie ist in der Mathematik eigentlich ein neues Gebiet. Genau wurde es erst im 19. Jahrhundert
von dem deutschen Mathematiker Cantor ausgearbeitet. Damit Mengenlehre ein selbstständiger
Wissenschaftszweig wurde, musste man anerkennen, dass sich alle Gebiete der Mathematik mit
verschiedenen Mengen beschäftigen.

Definitionen und Begriffe:


Menge und Element einer Menge sind Grundbegriffe, wir definieren sie nicht. Eine Menge ist gegeben,
wenn man über alle Dinge entscheiden kann, ob sie zu der Menge gehören oder nicht. (eindeutige
Zuordnung; alle Elemente kommen nur einmal vor)
Zeichen: A,B,C …(große Buchstaben); ihre Elemente: a,b,c …(kleine Buchstaben)
aA : a ist Element der Menge A
Angabe:
- Aufzählung: (alle Elemente) A:= {1;2;3;4} – wenn es endlich viele Elemente gibt
- Eindeutige Anweisung/Eigenschaften: B = {Vierecke} , C= {positive ganze Zahlen bis 100}
- Vorschrift/Formel : S={ x| xN}
- Andere Methoden zB.: Venn-Diagramm, Funktion

Darstellung von Mengen:


- Venn-Diagramm (die bei Euler eingeführten Kreise hat der Mathematiker Venn verfeinert)
- Intervallschreibweise (abgeschlossenes, offenes, halboffenes Intervall)

Definition.: Zwei Mengen sind gleich, wenn sie die gleichen Elemente enthalten.
A = B  (x: xA  xB )  (x: xB  xA)

Teilmenge: Die Menge A wird Teilmenge der Menge H genannt, wenn jedes Element von A zugleich
Element von H ist:

Echte Teilmenge: Die Menge A heit echte Teilmenge der Menge H, wenn A Teilmenge von H ist und
es in H mindestens 1 Element gibt, das nicht zu A gehört.

Leere Menge: Ø = {} ist jene Menge, die keine Elemente enthält

Sätze ( Eigenschaften):
1. Jede Menge ist eine Teilmenge von sich selbst.
2. Die leere Menge ist eine Teilmenge jeder Menge. ØB
3. Wenn AB und BA, dann A=B
4. Wenn AB und BC, dann AC

Satz mit Beweis: Jede Menge mit n Elementen hat insgesamt 2n Teilmengen.
Beweis: Mit vollständiger Induktion:

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Der Satz gilt für n = 0, weil eine Menge mit Null Elementen (also eine leere Menge) 20 = 1 Element hat.

Induktionsannahme: Nehmen wir an, dass eine Menge mit k Elementen 2k Teilmengen hat.
Es ist zu beweisen, dass eine Menge mit k+1 Elementen 2k+1 Teilmengen hat.
Nehmen wir von den k+1 Elementen eines heraus, so entsteht eine Menge mit k Elementen, die nach der
Induktionsannahme über 2k Teilmengen verfügt. In diesem Fall haben wir alle Teilmengen der Menge mit
k+1 Elementen aufgezählt, zu denen dieses Element nicht gehört. Wir nehmen diese Teilmengen noch
einmal, und geben noch das ausgewählte Element dazu, so bekommen wir wieder 2 k Mengen, die auch
die Teilmengen der Menge mit k+1 Elementen sind. Es gibt 2 Möglichkeiten: entweder kommt das
ausgewählte Element in einer Teilmenge vor oder nicht. So hat die Menge mit k+1 Elementen insgesamt
2k+2k = =2k+1 Teilmengen. Dadurch wurde der Satz bewiesen.

(Anders: Für jedes Element kann man entscheiden, ob es in die ausgewählte Menge gehört oder nicht.
Man hat 2 Entscheidungsmöglichkeiten n-mal, also )

Grundmenge: Bei der Untersuchung von Mengen muss jene Menge angegeben werden, zu deren
Teilmengen die untersuchten Mengen gehören. Diese Menge wird als Grundmenge bezeichnet.

Vereinigungsmenge (A vereinigt B):

Man versteht unter der Vereinigung zweier Mengen die Menge der Elemente,
die mindestens einer der beiden Mengen angehören.
A  B = {xxA v xB}

Die Eigenschaften der Vereinigung der Mengen:


1. kommutativ A  B=B  A
2. assoziativ (A  B)  C=A  (B  C)
3. AA =A
4. ØA =A

Schnittmenge (A geschnitten B):

Man versteht unter dem Schnitt oder Durchschnitt zweier Mengen die Menge
der Elemente, die beiden Mengen angehören.
A  B = {xxA  xB}

Die Eigenschaften der Bildung der Schnittmenge:


1. kommutativ A  B=B  A
2. assoziativ (A  B)  C=A  (B  C)
3. AA=A
4. ØA= Ø
Disjunkte Menge:
Die Mengen A und B sind disjunkte Mengen, wenn ihr Durchschnitt die leere Menge ist, also wenn sie
keine gemeinsamen Elemente haben: A  B = Ø

Die Mengenoperation Vereinigung ist in Bezug auf die Mengenoperation Durchschnitt distributiv:

(A Ç B) ÈC=(A È C) Ç (B È C)

Die Mengenoperation Durchschnitt ist in Bezug auf die Mengenoperation Vereinigung distributiv:
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(A ÈB) Ç C=(A Ç C) È (B Ç C)

Differenz (A ohne B): (oder A minus B)

Zur Differenz A ohne B gehören alle Elemente, die zu A aber nicht zu B


gehören.

A \ B = {xxA  xB}

Die Eigenschaften der Differenz:

1. Die Bildung der Differenz ist nicht kommutativ und auch nicht assoziativ!
2. A\A = Ø
3. A\ Ø=A
4. Ø\ A= Ø

Symmetrische Differenz

Die symmetrische Differenz zweier Mengen ist die Menge der Elementen, die
entweder in Menge A oder in Menge B enthalten sind.

A  B = (A\B)  (B\A)

Die Eigenschaften der symmetrischen Differenz:


1. kommutativ: A Δ B = B Δ A
2. assoziativ (A Δ B) Δ C = A Δ (B Δ C)=A Δ B ΔC
3. A Δ Ø = Ø Δ A = A
4. A Δ A = Ø

Komplementärmenge:
Falls die Menge A Teilmenge einer Grundmenge H (H keine leere Menge) ist, nennt man die Menge H
ohne A die Komplementärmenge der Menge A bezüglich der Menge H.
Zeichen: =H\A
Es gilt: H
1.
2. Ø A
3.

Die De Morgan-Identitäten:

Descartsches Produkt = Kreuzprodukt:


Das Kreuzprodukt der Menge A und B ist die Menge aller geordneten Paare, deren erstes Glied Element
der Menge A und deren zweites Glied Element der Menge B ist.

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A x B = {(a;b) |aA; bÎB} (A kreuz B)

Eigenschaften:
1. nicht kommutativ
2. A= Ø oder B= Ø  B x A= Ø

Die Mächtigkeit der Menge ist gleich dem Produkt der einzelnen Mächtigkeiten der
Mengen.

Bedeutende Punktmengen in der Ebene:

Die Menge aller Punkte einer Ebene, die von einem festen Punkt O einen gegebenen Abstand r haben,
heißen Kreislinie.

Die Menge aller Punkte einer Ebene, die von einer gegebenen Gerade einen gegebenen Abstand r haben,
sind zwei, zur gerade parallele Geraden.

Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleich weit von zwei gegebenen Punkten A und B entfernt sind, ist
die Mittelsenkrechte der Strecke AB.

Die Menge aller Punkte der Ebene, die von 3 gegebenen, nicht kollinearen Punkten gleich weit entfernt
sind, ist ein Punkt.

Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleich weit von zwei gegebenen, einander schneidenden Geraden
sind, bilden die zwei Winkelhalbierenden.

Die Menge aller Punkte der Ebene, die gleichen Abstand von 2 gegebenen, miteinander parallelen
Geraden haben, ist die Mittelparallele der beiden gegebenen Parallelen. Sie ist parallel mit den beiden
Geraden und halbiert ihren Abstand.

Sehwinkel: Die Punkte der Ebene, aus denen eine gegebene Strecke unter
einem gegebenen Winkel α zu sehen ist, liegen auf zwei, zur Strecke
symmetrisch liegenden Kreislinien.

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Kegelschnitte:

Wenn man einen Drehkegel mit einer solchen Ebene schneidet, die…

Kreislinie (oben schon erwähnt)

Parabel:
Die Parabel ist die Menge jener Punkte der Ebene, die von einem gegebenen Punkt F und von einer
gegebenen Geraden d (F  d) den gleichen Abstand haben.

Parabel = {P  E d (P ; F)=d (P ; d)}

Der feste Punkt F ist der Brennpunkt (Fokuspunkt). Die


Gerade d heit Leitlinie. Der Abstand von der Leitlinie
und dem Brennpunkt heit der Parameter der Parabel
und wird üblicherweise mit p bezeichnet.

d(F ; d) = p

Die Gerade t ist die Symmetrieachse der Parabel (Parabelachse), die die Parabel im Scheitel (S) schneidet.
Der Scheitel hat von der Leitlinie und dem Brennpunkt den Abstand .

Ellipse:
Die Menge aller Punkte der Ebene, für die die Summe der Abstände von zwei festen Punkten (F1 und F2)
konstant ist, heit Ellipse.

Die festen Punkte F1 und F2 heien Brennpunkte. Die


Konstante ist 2a ( > F1F2).

a heißt große Halbachse der Ellipse

Ellipse :=

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Hyperbel:
Die Menge aller Punkte der Ebene, für die der absolute Betrag der Differenz der Abstände von zwei
festen Punkten konstant ist, heit Hyperbel.
Die festen Punkte heißen Brennpunkte. Die
Konstante ist 2a ( < F1F2).

Hyperbel:=

Bedeutende Punktmengen im Raum:

Die Menge aller Punkte des Raumes, die sich von einem gegebenen Punkt O in einem gegebenen Abstand
r befinden, wird Kugelfläche genannt.

Die Menge aller Punkte des Raumes, die gleich weit von zwei gegebenen Punkten
A und B entfernt sind, ist die Ebene, die senkrecht auf der Geraden AB steht und
durch die Mitte der Strecke AB geht.

Die Menge aller Punkte des Raumes, die von einer gegebenen Gerade einen
gegebenen Abstand haben, wird Zylinderfläche genannt.

Verwendung:

In der Mathematik:
 Algebra: Zahlenmengen (N, Z, Q, R, C), Primzahlen, Lösungsmenge der Gleichungen, Teiler
 Analysis: Definitionsbereich, Wertevorrat (eindeutige Abbildung)
 Geometrie: Punktmengen (z.B.: Mittelsenkrechte, Kreis)
 Wahrscheinlichkeit: Menge der günstigen Fälle, Menge aller Ereignisse
 Statistik: Datenmengen und Durchschnitt, Modus, Median, mittlere Abweichung usw.

Im alltäglichen Leben:
 Kegelschnitte: Keplersche Gesetze
 Parabelförmige Antenne
 Biologie: Einteilung des Tierreichs / Pflanzenreichs
 Chemie: Periodensystem

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