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Die Arbeitswelt in Deutschland verändert sich rasanter als je zuvor. Globalisierungs- und Marktzwänge, Effizienzdruck und neue Anforderungen von Arbeit und Industrie 4.0
prägen das aktuelle Bild wirtschaftlicher Zusammenhänge. Wie können die Beschäftigten in Zukunft ihre Arbeitszeitwünsche realisieren (Seifert, Holst, Matiaske & Tobsch, 2016)?
Arbeitszeit ist ein konstituierendes Element der sozialstaatlichen Verfasstheit, bildet eine machtpolitische Arena von Arbeitgebern und Beschäftigten, bestimmt die Verfügungs-
gewalt der Arbeitskraft und ist damit die Grundlage für alle Verteilungsfragen (Hofmann & Smolenski, 2015). Dem anhaltenden Trend des Aufhebens und Aufweichens der
Trennung von Arbeitszeit und Freizeit (Maschke, Nies & Vogl, 2014) lässt sich laut Mückenberger (2011) entgegenwirken, indem die optionale Zeitgestaltung der Beschäftigten
(Arbeitszeitsouveränität) die gleiche Legitimität erhält wie unternehmensseitige Arbeitszeitflexibilität. „Die Leute wollen teilweise zwei mal zwölf Stunden arbeiten, um an
IG Metall Beschäftigtenbefragung, 2017 einer anderen Stelle mehr Freizeit, mehr Zeit für sich zu haben“ **
• Wie lässt sich mit der unterschiedlichen Arbeits- und Regelungslandschaft der Betriebe • Inwiefern muss die IG Metall bei Beteiligungsprozessen in ihrer Position zurücktreten,
des Organisationsbereiches der IG Metall Geschäftsstelle Bremen umgehen? ihre Macht infrage sowie die eigene Legitimierung auf die Probe stellen?
• Welche inneren Widersprüche und Konfliktfelder hat man als Forschender zu erwarten? • Wie gelingt die Verortung als Forschender zwischen wissenschaftlicher Distanz auf
• Wie beeinflusst die Anwesenheit von Forschenden die Betriebskulturen? der einen Seite und gewerkschaftlicher Nähe auf der einen Seite?
* Behme, 2015
** Auszug aus einer Gruppendiskussion mit Betriebsrät*innen Kontakt: niccolo.von.blanckenburg@uni-bremen.de