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Halbleiter-Schaltungstechnik

Teil 1 – pn-Übergang und Dioden

Dr.-Ing. Sven Kuhn


(Quelle: Texas Instruments )
Gliederung

1. Halbleitermaterial und PN-Übergang


2. Halbleiterdiode
3. Bipolartransistor
4. Feldeffekttransistor
5. Operationsverstärker

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 2
Literaturvorschlag

 Standardwerk
 U. Tietze, CH. Schenk: Halbleiterschaltungstechnik, Springer,
Heidelberg 2008
 Lehrbuch
 G. Koß, W. Reinhold, F. Hoppe: Lehr und Übungsbuch Elektronik,
Fachbuchverlag Leipzig, Hanser Verlag, München 2005
 Göbel, Holger: Einführung in die Halbleiter-Schaltungstechnik, Springer,
Heidelberg 2011
 Software
 LT-Spice

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Einleitung

Klassifizierung von Festkörper Material

 Die Unterscheidung zwischen Leiter und Isolator geht auf


Stephen Gray (1727) zurück
 Ohmsches Gesetz (1821) Georg Simon Ohm
 Gleichrichtereffekt (1874) Ferdinand Braun

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Festkörperelektronik

Halbleiter

 Die Halbleiter gehören zur IV. Hauptgruppe


 Verbindungshalbleiter bestehen aus Elementen der IV., III. oder V. Hauptgruppe
 Germanium und Silizium hat die größte Bedeutung

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Bändermodell

Energiebänder

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Bändermodell – kovalente Bindungen

Temperaturabhängigkeit des Siliziumkristalls

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Leitungsmechanismen

Leitungsband Leitungsband

Valenzband Valenzband

Halbleiter bei ϑ = 0 K Halbleiter bei ϑ > 0 K

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Intrinsische Ladungsträgerdichte

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Ladungsträger durch Dotierung

 Donator Dotierung aus der V.


Hauptgruppe des Periodensystems

 das Donatoratom (hier Phosphor)


besitzt 5 Valenzelektronen auf der
äußeren Schale

 ein freies Elektron steht zur Leitung


zur Verfügung

 Donatoratom wird ionisiert

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Ladungsträger durch Dotierung

 Akzeptor Dotierung durch Element naus der III. Gruppe des Periodensystems
 Das Atom (hier Bor) hat nur 3 Valenzelektronen auf der äußeren Schale
 Das Akzeptoratom wird ionisiert wenn sich das Loch vom Atom weg bewegt

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Ladungsträger durch Dotierung

Donator Dotierung Akzeptor Dotierung

Leitungsband Leitungsband

Valenzband Valenzband

EC – ED < EG EA – EV < E
Halbleiter G ϑ = 0 K
bei

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Ladungsträgermobilität

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Temperaturabhängigkeit der Ladungsträgerkonzentration

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Temperaturabhängigkeit des spezifischen Widerstandes

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Temperaturabhängigkeit der Fermienergie

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pn-Übergang

Raumladungszone am pn-Übergang

p n p n

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pn-Übergang

Bänderschema des pn-Übergangs

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Energieniveaus am pn-Übergang

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 19
Wiederholung

Der pn-Übergang in Flusspolung

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Diode

Schaltzeichen und Definitionen

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Großsignalverhalten der Diode

Verhalten der Diode im Durchlassbereich

 Der Strom nimmt für Ud > 0 V exponentiell zu


 Bei Siliziumdioden fließt ab ca. 0,4 V ein nennenswerter Strom

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Großsignalverhalten der Diode

Verhalten der Diode im Sperrbereich

 Der Strom nimmt zunächst langsam zu


 Bei Annäherung an die Durchbruchspannung steigt der Strom schlagartig

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Großsignalverhalten der Diode

Beschreibung der Kennlinie

 mU
UD


I D (U D )  I S e T
 1 für U D  0
 
 
Sättigungssperrstrom: 10-12 A < IS < 10-6 A

Emissionskoeffizient: 1 m  2

Temperaturspannung: UT = kT/q ca. 26 mV bei Raumtemperatur

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Diodenkennlinie Beispiel 1

UD= 0,8 V
IF= 32 mA

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Großsignalverhalten der Diode

Näherungen für die Diodenkennlinie


UD
Für UD >> mUT : I D (U D )  I S e mU T
ideale Diode
Somit gilt für die Diodenspannung: reale Diode

ID
U D  mU T ln
IS
- mit Berücksichtigung des Bahnwiderstandes:

ID
U D  mU T ln  I D RB
IS

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Großsignalverhalten der Diode

Die Diode als Schalter – ideales Diodenmodell

ID = 0 für UD < UF
UD = UF für ID > 0

UD = UF + IDRB für ID > 0 mit Bahnwiderstand

 Das ideale Diodenmodell ermöglicht eine einfache und schnelle


Analyse von Schaltungen. Ein aufwendiger Ansatz über die e-Funktion
kann so vermieden werden.

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Beispiel 2

Ermitteln Sie die Arbeitspunkte für die Dioden in der


folgenden Schaltung. Treffen Sie, sofern nötig, dazu
geeignete Annahmen.

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Kleinsignalverhalten der Diode

Wechselstromwiderstand – differentieller Widerstand

U
rf  für U  0
I

I U 
U
Is
dI
dU  mU T e mU t
 mU T  gf  1
rf

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Diodenkennlinie Beispiel 3

UD= 0,8 V
IF= 32 mA

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Gehäuseformen von Dioden

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 31
Aufbau von Dioden

pn-Diode Schottky-Diode

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Siliziumdiode in Planartechnologie

 Das Substrat (Bulk) ist leicht dotiert (p-)


 p+ und n+ Zonen sind stark dotiert
 Als Kontaktmaterial wird z.B. Aluminium eingesetzt
 SiO2 dient zur Isolation

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Daten verschiedener Dioden

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 34
Daten verschiedener Dioden

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Spezielle Dioden

Z-Diode

Schaltsymbol Kennlinie

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Z-Dioden

Lawineneffekt durch Stoßionisation

 Elektronen in der Raumladungszone werden durch ein elektrisches Feld innerhalb


der Raumladungszone beschleunigt.
 Bei hinreichend großer Feldstärke reicht die Energie aus um Elektronen aus dem
Gitterverband herauszuschlagen, wodurch neue freie Ladungsträger entstehen ->
Lawinen- oder Avalanch-Effekt.
 UZ > 5 V .. 200 V; bei hohen Dotierungen von 1017 .. 1018 cm-3
 UZ hat einen positiven Temperaturkoeffizienten

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Z-Dioden

Zenereffekt durch tunneln

 Bei hohen Feldstärken (Silizium 300kV/cm) werden Valenzelektronen der Gitteratome


aus ihrem Paarbindungen herausgerissen.
 Im Bändermodell sieht man, dass diesen Elektronen freie Plätze auf gleicher
energetischer Höhe im n-Gebiet gegenüberstehen. Die Elektronen tunneln in das n-
Gebiet und rekombinieren dort mit freien Löchern.
 UZ < 6 V .. 8 V; bei sehr hohen Dotierungen von 1018 .. 1019 cm-3 und daraus
resultierender schmaler Raumladungszone.
 UZ hat einen negativen Temperaturkoeffizienten

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Anwendungen der Z-Diode

Stabilisierung einer Gleichspannung

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Anwendungen der Z-Diode

Stabilisierung einer Gleichspannung mit überlagerter Wechselspannung

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Anwendungen der Z-Diode

 Wechselstrom Ersatzschaltbild

für RL >> rZ gilt:

mit RV >> rZ erhält man:

Mit dieser Gleichung wird der Glättungs- oder Siebfaktor definiert:

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Anwendungen der Z-Diode

Verlustleistung der Z-Diode


Der Momentanwert der Verlustleistung an der Z-Diode ergibt sich aus:

PZ  U Z (t )  I Z (t )
Für die mittlere Verlustleistung gilt somit:
T T
1 1
PVZ   PZ (t ) dt   U Z (t )  I Z (t ) dt
T 0 T 0
T T

Für reinen Wechselspannungsanteil gilt: u


0
Z (t )  dt  0 und i
0
Z (t )  dt  0

Hieraus ergibt sich:


T 2
1 u Zeff
PVZ  U Z  I Z  rZ   iZ dt  U Z  I Z  rZ  iZeff  U Z  I Z 
2 2

T 0 rZ
Die Verlustleistung setzt sich somit aus Gleich- und Wechselanteil zusammen

PVZ  PV   pV ~

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Anwendungen der Z-Diode

Maximale Verlustleistung

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Anwendungen der Z-Diode

Wärmewiderstand

Allgemein: 
Rth 
Pth

Für die Verlustleistung gilt somit in Abhängigkeit der Sperrschicht-Temperatur:

 j  U
Pj 
RthU

Die Wärmewiderstände von der Sperrschicht bis zur Umgebung können addiert
werden. Für Silizium-Bauelemente liegt die maximal zulässige
Sperrschichttemperatur bei jmax = 175°C

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Kapazitätsdiode

 Bei den Kapazitätsdioden wird die spannungsabhängige


Sperrschichtkapazität genutzt.
 Die Sperrschichtkapazität lässt sich je nach Dotierungsprofil um Faktor 3
bis 30 (bei hyperabrupt) variieren.

n
 UD 
cS  cS 0  
UD UR 
 n ist abhängig vom Dotierungsprofil (in PSPICE m Grading)

n = 1/2 n = 1/3 n = 1,5 … 2

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Kapazitätsdiode

Frequenzabstimmung mit einer Kapazitätsdiode

 Die Resonanzfrequenz des Schwingkreises LC wird durch UA


beeinflusst
 Die Induktivität LB kann auch durch einen hochohmigen Widerstand
ersetzt werden

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Kapazitätsdiode

Kennlinien verschiedener Kapazitätsdioden

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Aufgabe 1

In vielen Fällen kann man die Funktion einer Diode in einer Schaltung
ausreichend beurteilen, in dem man die nicht lineare (z.B. exponentielle)
Kennlinie einer Diode durch eine lineare Näherung ersetzt.
Analysiere mit dieser Vorgehensweise die Einzelschaltungen und
ermittle jeweils die eingezeichneten Spannungen und Ströme.

UF = 0,7 V
UZ = 8,2 V

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 48
Lösung 1
- Zur Beurteilung der Schaltungen ermittelt man zunächst, welche Spannung sich am Ausgang
ergeben würde, wenn die Dioden nicht vorhanden wären.

- Als nächstes prüft man, ob und wie die vorhandenen Dioden diese Spannung beeinflussen (je
nachdem, ob sie in Sperrrichtung, in Durchlassrichtung oder im Durchbruch betrieben werden).

- Schließlich ermittelt man aus den dann an den Widerständen anliegenden Spannungen die dort
fließenden Ströme.

- Die Ströme durch die Dioden ergeben sich dann unmittelbar daraus oder über eine
Knotengleichung.

U1 = 0,7V I1 = 14,3mA I8 = 0 I15 = 12,2mA


U2 = 8,2V I2 = 6,8mA I9 = 0 I16 = 13,6mA
U3 = 6,1V I3 = 4,45 mA I10 = 14,3mA
U4 = 6,8V I4 = 1,65mA I11 = 13,6mA
U5 = 0,7V I5 = 6,1mA I12 = 0,7mA
U6 = 6,8V I6 = 6,8mA I13 = 6,8mA
U7 = 13,6V I7 = 6,8mA I14 = 1,4mA

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Netzgleichrichter

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Netzgleichrichter

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 51
Netzgleichrichter

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 52
Netzgleichrichter

Glättung der Ausgangsspannung

Leistung Glättung durch Welligkeit sinkt Welligkeit steigt


für für
klein (< 1kW) Kondensator IL -> 0 IL > 0

mittel Spule IL > 0 IL -> 0

groß Drehstromgleich Welligkeit fast


richter lastunabhängig

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Aufgabe 2

Skizzieren Sie den Verlauf der Spannung V0 für die folgenden


Schaltungen:

1 2 3

4
6
5

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 54
Halbleiter-Schaltungstechnik
Teil 2 – Transistoren

Dr.-Ing. Sven Kuhn


(Quelle: Texas Instruments )
Bipolar Transistor

Aufbau von bipolaren Transistoren

E - Emitter
B – Basis
C - Kollektor

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 56
Bipolar Transistor

 Technologien zur Herstellung von Transistoren


 Diffusionstechnik
 Diffusionstransistor, ICs, FET

 bei hoher Temperatur diffundieren Atome der Dotierungselemente


aus einer Dampfatmosphäre in eine Halbleiterscheibe ein
 Ionenimplantation
 ICs, FET

 Donator- bzw. Akzeptorionen werden im elektrischen Feld


beschleunigt und in den Halbleiterkristall hineingeschossen
 Epitaxie
 Epitaxialtransistor, ICs

 auf eine Halbleiterscheibe wächst bei hoher Temperatur eine


dotierte Halbleiterschicht aus der Dampfphase auf

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Bipolar Transistor

Prinzipieller Aufbau eines Einzeltransistors in Epitaxialtechnik

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 58
Bipolar Transistor

Prinzipieller Aufbau eines Transistors in planarer Epitaxialtechnik

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 59
Bipolar Transistor

Funktionsweise
1. Sperrspannung am Kollektor-Basis pn-Übergang

 Minoritätsträgerstrom über den Kollektor-Basis-Übergang


 Durch niedrige Dotierung des Kollektors wird eine hohe Kollektor-
Basis-Sperrspannung erreicht

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 60
Bipolar Transistor

Funktionsweise
2. Flussspannung am Emitter-Basis pn-Übergang

 Majoritätsträgerstrom über den Emitter-Basis-Übergang

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 61
Bipolar Transistor

Funktionsweise
3. Flussspannung am Emitter-Basis pn-Übergang und
Sperrspannung am Kollektor-Basis pn-Übergang

 Der Majoritätsträgerstrom über den Emitter-Basis-Übergang


überwindet die räumlich schmale Basiszone und fließt zum Kollektor

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 62
Bipolar Transistor

Schaltzeichen und Definitionen

Hieraus ergibt sich:


 Knotengleichung: I B + IC + IE = 0
 Maschengleichung: UCE = UCB + UBE

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 63
Bipolar Transistor

Ströme und Spannungen im Normalbetrieb

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 64
Bipolar Transistor

Basisschaltung

Eingangskennlinie

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 65
Bipolar Transistor

Ausgangskennlinie der Basisschaltung

 Der Kollektorstrom ist eine Funktion des Emitterstromes


 Mit IE als Parameter verlaufen die Ausgangskennlinien im 1.
Quadranten nahezu horizontal

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 66
Bipolar Transistor

Übertragungskennlinie der Basisschaltung

 IC und IE unterscheiden sich nur um den Basisstrom

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 67
Bipolar Transistor

Stromverstärkung der Basisschaltung

 Der Emitterstrom teilt sich auf in:


 Hauptstrom zum Kollektor: A I E

 Nebenstrom zur Basis: 1  A  I 
E

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 68
Bipolar Transistor

Emitterschaltung

Eingangskennlinie

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 69
Bipolar Transistor

Ausgangskennlinie der Emitterschaltung

 Die Ausgangskennlinie stellt die Abhängigkeit des Kollektorstromes von der


Kollektor-Emitter-Spannung dar
 Der Kollektorstrom ist eine Funktion des Basisstromes
 Mit IB als Parameter verlaufen die Ausgangskennlinien im 1. Quadranten
nahezu horizontal

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 70
Bipolar Transistor

Early Effect

UA

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 71
Bipolar Transistor

Übertragungskennlinie der Emitterschaltung

 Die Übertragungskennlinie IC = f(IB) ist näherungsweise eine vom


Ursprung ausgehende Gerade.
 Die Steigung ist von der Stromverstärkung B und der Kollektor-
Emitter-Spannung abhängig

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 72
Bipolar Transistor

Stromverstärkung der Emitterschaltung


 Das Verhältnis der steuerbaren Anteile von
Kollektorstrom und Basisstrom wird als
Stromverstärkung B des Transistors in
Emitterschaltung bezeichnet:

I C  I CB 0 I C
B 
I B  I CB 0 I B

 Werte der Stromverstärkung liegen im


Bereich: (20) … 100 < B < 500 … (1000)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 73
Bipolar Transistor

Kollektorschaltung

Äquivalente Schaltung

 Es werden die Kennlinien der


Emitterschaltung verwendet

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 74
Bipolar Transistor

Kollektorschaltung

 Stromverstärkung:
 I E  I C  I B  B  I B  I B  ( B  1) I B

Die Stromverstärkung der Kollektorschaltung entspricht somit B+1


 Spannungsverstärkung:

U Q  U I  U BE
Die Spannungsverstärkung beträgt somit AU = 1

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 75
Bipolar Transistor

Darlington Schaltung

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 76
Bipolar Transistor

Einstellen des Arbeitspunktes durch Einprägung des Basisstromes

 Basiswiderstand:
U S  U BE
RB 
IB

 Kollektorstrom:
U S  U BE
IC  B  I B  B
RB
Der Kollektorstrom und damit der Arbeitspunkt ist stark von der
Stromverstärkung B abhängig.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 77
Bipolar Transistor

Einstellen des Arbeitspunktes durch Einprägung einer Basis-Emitter-Spannung

 Basis-Emitter-Spannung:
R2 R R
U BE  U S  IB  1 2
R1  R2 R1  R2
 Kollektorstrom:
Der Kollektorstrom ergibt sich aus der Spannungssteuerkennlinie IC = f(UBE).
U BE

IC  B  I B  I S  e UT

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 78
Bipolar Transistor

Stabilisierung des Arbeitspunktes

 Einprägung des Basisstromes durch


Spannungsgegenkopplung U CE  U BE
RB 
IB
U S  U CE
RC 
IC  I B

Mit IC  B  I B
U CE  U BE  I B  RB
U S  U CE  ( I C  I B ) RC

(U S  U BE ) B
Ergibt sich: IC 
RB  ( B  1) RC
U S  U BE
Für B 1  B gilt: IC  B 
RB  B  RC
Diese Näherung kann für B > 100 angewendet werden

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 79
Bipolar Transistor

Stabilisierung des Arbeitspunktes

 Einprägung der Basis-Emitter-Spannung durch


Stromgegenkopplung

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 80
Bipolar Transistor

Stabilisierung des Arbeitspunktes


S
 Der Eingangsspannungsteiler wird durch Ug und
Rg ersetzt

Mit IC  B  I B
U g  I B  Rg  U BE  ( I B  I C ) RE

(U g  U BE ) B
Ergibt sich: IC 
Rg  ( B  1) RE

(U g  U BE ) B
Für B 1  B gilt: IC 
Rg  B  RE

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 81
Bipolar Transistor

Stabilisierung des Arbeitspunktes


S
Abweichung des Arbeitspunktes durch Änderung von UBE

 Für kleine Änderungen von UBE gilt:

I C
I C  U BE
U BE
Durch Differenzieren der Hauptgleichung erhält man:
B
I C  U BE
Rg  B  RE

UBE ist von der Temperatur ϑ abhängig. Für Siliziumtransistoren


gilt : DUBE  2 mV K
mit U BE  DUBE   ergibt sich:

B 2 mV K  
I C  DUBE   für RG  B  RE folgt: I C 
Rg  B  RE RE

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 82
Bipolar Transistor

Stabilisierung des Arbeitspunktes


S
Abweichung des Arbeitspunktes durch Änderung von B

 Für kleine Änderungen von B gilt:


I C R (U  U BE )
I C  B  G G B
B ( RG  RE  B) 2

Nach Dividieren durch die Hauptgleichung wird


daraus: I C RG
 B
IC ( RG  RE  B) B

Mit RG  B  RE erhält man

I C RG B
 
IC RE B 2

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 83
Bipolar Transistor

Stabilisierung des Arbeitspunktes


S
Abweichung des Arbeitspunktes durch Änderung von US
 UG muss zunächst ersetzt werden durch

R2
Ug  US
R1  R2

 Für kleine Änderungen von US gilt:

R2 B
I C   U S
R1  R2 RG  RE  B

Mit RG  B  RE erhält man

R2 U S
I C  
R1  R2 RE

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 84
Bipolar Transistor

Dimensionierung der Emitterschaltung


S
Emitterwiderstand
 Zunächst muss der Temperaturbereich definiert
werden – z.B. ϑ = 40 K.

Mit 2 mV K  
I C 
RE

gilt für den Emitterwiderstand:


2 mV K  
RE 
I C

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 85
Bipolar Transistor

Dimensionierung der Emitterschaltung


S
Basisspannungsteiler
 Mit dem Basisspannungsteiler wird der Einfluss
des Verstärkungsfaktors B des Transistors auf
den Arbeitspunkt eingestellt.

Mit I C RG B
 
IC RE B 2

gilt für den Basisspannungsteiler:


I C  RE  B 2
RG 
I C  B

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 86
Bipolar Transistor

Aufgabe 3

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 87
Feldeffekttransistor

Aufbau

 unipolares Bauelement
 stromlose Ansteuerung durch elektrisch isoliertes Gate
 Isolation durch:
 Metalloxid (MOSFET)
 pn Übergang (junction Fet, JFET)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 88
Feldeffekttransistor

Funktionsweise des JFETs


Beispiel n-Kanal JFET

 Bildung eines N-Kanals zwischen


Source und Drain
 Die Kanalbreite ist über die Breite
der Raumladungszone einstellbar.
Hierzu muß die Spannung am Gate
0 oder negativ gegenüber Source
und Drain sein – der pn-Übergang
wird in Sperrrichtung betrieben.
 in diesem Bereich Funktion als
steuerbarer Widerstand

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 89
Feldeffekttransistor

Funktionsweise des JFETs

 Durch Anlegen von Spannungen kleiner 0 an die Gate-Source-Strecke verbreitert


sich die Raumladungszone und verringert dadurch den Kanalquerschnitt
 Die Spannung zwischen Drain und Source führt ebenfalls zu einer breiteren
Raumladungszone. Hierdurch kommt es bei ausreichend hoher Drain-Source-
Spannung zur Abschnürung in Drain-Nähe

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 90
Feldeffekttransistor

Kennlinien des JFETs


 Ausgangskennlinie
 Darstellung in Abhängigkeit der
Abschnürspannung UP
(Up wird als pinch-off bzw.
Abschnürspannung Spannung bei
JFETs verwendet. Beim MOSFET
wird diese Spannung auch als Uth
(threshold) bezeichnet).

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 91
Feldeffekttransistor

Kennlinien des JFETs


 Ausgangskennlinie für kleine
Spannungen UDS
 der JFET lässt sich als steuerbarer
Widerstand einsetzen

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 92
Feldeffekttransistor

Kennlinien des JFETs


Spannungssteuerkennlinie

 Ausgangskennlinie für Betrieb an niederohmiger Last


(senkrechte Arbeitsgerade, in diesem Beispiel bei 5 V)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 93
Feldeffekttransistor

Kennlinien des JFETs


Arbeits-
Spannungssteuerkennlinie
für Last RD + RS

 Ausgangskennlinie für Betrieb an realer Last RD + RS


 bei hoher Aussteuerung (hier UGS > - 0,5 V) wird der Sättigungsbereich
verlassen – die Schaltung wird nichtlinear

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 94
Feldeffekttransistor

Klassifizierung

FET

JFET MOSFET

n-Kanal p-Kanal selbstsperrend selbstleitend

n-Kanal p-Kanal n-Kanal p-Kanal

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 95
Feldeffekttransistor

Funktionsweise des MOSFETs

Anreicherungstyp (enhancement MOSFET)


 Durch Anlegen einer positiven Spannung an das elektrisch isolierte Gate bildet
sich unmittelbar unter der Gate Elektrode eine Raumladungszone mit Elektronen,
die einen leitfähigen n-Kanal bilden.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 96
Feldeffekttransistor

Kennlinien des MOSFETs (Anreicherungstyp)

Steuerkennlinie Ausgangskennlinie

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 97
Feldeffekttransistor

FET als Analogschalter


 Mit dem Steuersignal ust kann die
Verbindung zwischen dem Signal
ui und der Last RL unterbrochen
werden

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 98
Feldeffekttransistor

FET als Stromquelle (Variante 1)

 Die Schaltung weist eine geringe Stabilität des Arbeitspunktes auf

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 99
Feldeffekttransistor

FET als Stromquelle (Variante 2)

 Im Vergleich zu Variante 1 wurde die Stabilität des Arbeitspunktes


erheblich verbessert.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 100


Feldeffekttransistor

FET in Source-Schaltung mit Stromgegenkopplung

 Durch den größeren Widerstand RS wird eine höhere Stabilität des Arbeitspunktes
erzielt. Die Arbeitskennlinie von RS wird um die Spannung UG0 nach rechts
verschoben, um den gleichen Arbeitspunkt wie in Variante 2 zu erhalten. UG0 wird
durch den Spannungsteiler R1 ,R2 erzeugt.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 101


Feldeffekttransistor

Gleichungen der Kennlinien

Sperrbereich

ohmscher Bereich

Abschnürbereich

 Der Steilheitskoeffizient K ist ein Maß für die Steigung der Übertragungskennlinie

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 102


Feldeffekttransistor

Gleichungen der Kennlinien

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 103


Aufgabe 4

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 104


CMOS-Technik

CMOS-Inverter

UI n-Kanal-FET p-Kanal-FET UQ
0 V  low sperrt leitet US  high
US  high leitet sperrt 0 V  low

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 105


CMOS-Technik

CMOS-NOR-Gatter

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 106


Halbleiter-Schaltungstechnik
Teil 3 – Operationsverstärker

Dr.-Ing. Sven Kuhn


(Quelle: Texas Instruments )
Operationsverstärker

 Der Operationsverstärker verstärkt die an den Eingängen anliegende


Differenzspannung UID = UIP – UIN und gibt eine entsprechende Spannung
am Ausgang ab.
 Ep ist der „nicht invertierende“ Eingang des Operationsverstärkers
 En ist „invertierende“ Eingang des Operationsverstärkers

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 108


Operationsverstärker - Aufbau

 Grundlegende Struktur

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 109


Operationsverstärker - Grundschaltungen

 Komparator

 Die Schaltung stellt einen invertierenden Komparator dar


 Die Ausgangsspannung UQM entspricht in etwa der Betriebsspannung des
Operationsverstärkers
 Der Komparator vergleicht die Eingangsspannung mit einer Referenzspannung

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 110


Operationsverstärker - Grundschaltungen

 Komparator

 für kleine Änderungen der Eingangsspannung um URef ist der Verlauf der
Übertragungskennlinie nicht mehr senkrecht. Die Steigung wird durch die open-
loop-Verstärkung des Operationsverstärkers bestimmt.
 Um dennoch ein digitales Verhalten des Ausgangs zu erzielen muss ein Schmitt-
Trigger realisiert werden.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 111


Operationsverstärker - Grundschaltungen

 Komparator mit Schutzbeschaltung

 Um die Eingänge des Operationsverstärkers vor zu hohen Spannungen zu


schützen, können zwei antiparallele Dioden zwischen die Eingänge des
Operationsvertärkers geschaltet werden.
 Durch diese Beschaltung wird auch verhindert, dass die interne Schaltung des
Operationsverstärkers in einen Sättigungszustand gerät und sich dadurch das
Zeitverhalten der Schaltung stark verlangsamt.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 112


Operationsverstärker - Grundschaltungen

 Schmitt-Trigger

 Der Schmitt-Trigger verhält sich wie ein Komparator mit Hysterese


 Die Ausgangsspannung wird über R1 und R2 auf den nicht invertierenden
Eingang gekoppelt (Mitkopplung). Hierdurch ergibt sich in jedem Falle ein
sprunghaftes Umschalten des Ausgangs.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 113


Operationsverstärker - Grundschaltungen

 Spannungen am Schmitt-Trigger bei sich langsam änderndem


Eingangssignal

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 114


Operationsverstärker - Grundschaltungen

 Astabiler Multivibrator

 Der astabile Multivibrator besteht aus einem Schmitt-Trigger mit einer


Gegenkopplung über ein RC-Glied (RF, C).
 Die Periodendauer entspricht:
2 R1
T  2  C  RF  ln(1  )
R2
16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 115
Operationsverstärker - Grundschaltungen
 Spannungsverläufe am astabilen Multivibrator

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 116


Einleitung

Wo werden Operationsverstärker benötigt ?

Spezielle Anwendungen
 Audio
 Messtechnik
 Treiber für Analog-Digital-Wandler
 DSL-Transmitter und Receiver

Vorteile gegenüber diskret aufgebauten Verstärkern


 weniger Parameterstreuungen der Halbleitereigenschaften
 geringere Temperaturabhängigkeit der Parameter
 universelle Schaltungsentwürfe möglich
 kurze Entwicklungszeiten

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 117


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Verstärkerschaltungen mit Gegenkopplung


 Durch Gegenkopplung können Verstärkerschaltungen realisiert werden, die einen
größeren linearen Bereich aufweisen als der nicht gegengekoppelte
Operationsverstärker mit seiner sehr großen Leelaufverstärkung.
 Zur Gegenkopplung wird das Ausgangssignal auf den invertierenden Eingang
zurückgekoppelt.
 Der Operationsverstärker kompensiert über die Gegenkopplung die an den
Eingängen anliegende Differenzspannung so dass sich eine dem Ausgangssignal
proportionale Eingangsdifferenzspanung einstellt.

U ID  (U Q / VU 0 )  0

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 118


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Invertierender Verstärker
 Der Operationsverstärker stellt die Ausgangsspannung so ein, dass der aus UI über
R1 fließende Strom IF über den Rückkopplungswiderstand RF abgeleitet wird.

RF
U Q  U I
R1

UQ RF
VUF  
UI R1

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 119


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Nicht-invertierender Verstärker

RF
U Q  U I  (1  )
R1

UQ RF
VUF   1
UI R1

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 120


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Sonderfall Spannungsfolger (oder Impedanzwandler)

UQ  U I

UQ 0
VUF   1  1
UI 

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 121


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Addierer (mit Inversion)

RF R R
U Q  (U1   U2  F  U3  F )
R1 R2 R3

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 122


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Subtrahierer (Differenzverstärker)

R1  R3 R4 R
UQ  U2    U1  3
R2  R4 R1 R1

 mit R1 = R2 = RI und R3 = R4 = RF
erhält man:

RF
U Q  (U 2  U1 ) 
RI

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 123


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Integrierer

1
uQ  
R C  u I dt

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 124


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Differenzierer

d (u I )
uQ   R  C
dt

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 125


Operationsverstärker - Grundschaltungen

Tiefpass

RF 1 R 1  j
U Q  U I   U I F 
R1 1  j R1 1   2

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Operationsverstärker - Grundschaltungen

Hochpass

RF 1
U Q  U I 
R1 1  j (1 / )

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 127


Eigenschaften von Operationsverstärkern

Vergleich idealer / realer Operationsverstärker


Idealer Op-Amp Realer Op-Amp

Spannungsverstärkung ∞ 105 .. 108 100 … 160 dB

Eingangsimpedanz ∞ 106 .. 109 (1013)

Ausgangsimpedanz 0 60  .. 1000 

Eingangsoffsetspannung 0V 10 µV … 10 mV

Gleichtaktunterdrückung ∞ 105 .. 107 100 … 140 dB

Transitfrequenz ∞ Hz 500 kHz .. 1 GHz

Rauschen 0V 1,4 nV/√ Hz .. 1 µV/√ Hz

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 128


Beispiel Mikrofonverstärker

Eigenschaften:

Mikrofon:
- Übertragungsfaktor: 84 dB SPL -> Uq = 1 mV
- Impedanz: Rq = 300 
- Frequenzgang: 50 Hz … 15 kHz

Ausgangssignal:
- Ausgangsspannung: Ua = 1 V
- SNR > 60 dB

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 129


Beispiel Mikrofonverstärker

Datenblatt LM324 (1)

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Beispiel Mikrofonverstärker

Datenblatt LM324 (2)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 131


Beispiel Mikrofonverstärker
Datenblatt LMV721 (1)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 132


Beispiel Mikrofonverstärker
Datenblatt LMV721 (2)

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Beispiel Mikrofonverstärker

Datenblatt OPA 27 (1)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 134


Beispiel Mikrofonverstärker

Datenblatt OPA 27 (2)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 135


Beispiel Mikrofonverstärker

Datenblatt OPA 27 (3)

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 136


Beispiel Mikrofonverstärker

Schaltplan

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 137


Beispiel Mikrofonverstärker

Simulationsergebnis

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 138


Zusammenfassung

Dimensionierung von Operationsverstärker-Schaltungen


 Die Anforderungen an die Schaltung müssen bekannt sein
 Auswahl eines Operationsverstärkers in geeigneter Technologie
 Abschätzung der wesentlichen Parameter der Schaltung
 Nach Möglichkeit Simulation der Schaltung

Wesentliche Parameter
 Eingangsoffsetspannung / -strom
 Transitfrequenz
 Rauschen

 Spannungsverstärkung (open loop gain)


 Eingangsimpedanz
 Ausgangsimpedanz

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 139


Operationsverstärker - Fehlerrechnung

Eingangs-Offset-Spannung
 Durch Unsymmetrien in der Eingangsschaltung des Operationsverstärkers tritt die
Ausgangsspannung UQ = 0 nicht exakt bei UID = 0 auf. Die Eingangsspannung UID bei
der sich die Ausgangsspannung UQ = 0 einstellt nennt man Eingangs-
Offsetspannung UI0. Für den Fehleranteil der Ausgangsspannung UQF ergibt sich :

RF
U QF  U I 0 (1  )
R1

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 140


Operationsverstärker - Fehlerrechnung

Eingangsströme (Bias-Ströme)
 Die Ströme IIp und IIn verursachen Spannungsabfälle am äußeren
Widerstandsnetzwerk und führen damit zu einem Fehler der Ausgangsspannung.

U QF   I In RF

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 141


Operationsverstärker - Fehlerrechnung

Kompensation der Eingangsströme (Bias-Ströme)


 Der Einfluss der Bias-Ströme kann kompensiert werden, indem man eine
Kompensationsspannung addiert, die den Ausgangsspannungsfehler gerade aufhebt.
Dies wird mit einem weiteren Widerstand am nicht invertierenden Eingang des
Operationsverstärkers erreicht. R+ muss so gewählt werden, dass die
Innenwiderstände der an die Operationsverstärkereingänge angeschlossenen
Netzwerke gleich groß sind.
R1  RF
R 
R1  RF

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 142


Operationsverstärker - Stabilitätsprobleme

Schwingneigung durch Mitkopplung

 Durch die Phasenverschiebung in


den einzelnen Stufen des
Operationsverstärkers kann aus der
Gegenkopplung eine Mitkopplung
werden. Die Schaltung schwingt.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 143


Operationsverstärker - Stabilitätsprobleme

Analyse der Stabilität durch Ermittlung der Schleifenverstärkung


 Ist der Betrag der Schleifenverstärkung VS bei der Frequenz bei der die
Mitkopplung auftritt ( φ(VS)= -360°) größer als 1, so beginnt die Schaltung zu
schwingen.

uS Z1
VS  VU0 
u ID Z1  Z F

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 144


Operationsverstärker - Stabilitätsprobleme

Beispiel

 Stabilität in Abhängigkeit von


der Schleifenverstärkung VS

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 145


Operationsverstärker - Stabilitätsprobleme

Korrektur des Frequenzgangs

 Durch eine interne Kapazität


wird die Transitfrequenz des
Operationsverstärkers soweit
reduziert, dass auch bei VUF =
1 noch eine ausreichend
große Phasenreserve
vorhanden ist.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 146


Operationsverstärker - Aufgaben

Aufgabe 4
Gegeben ist rechts abgebildete Schaltung
mit folgenden Parametern:
 UQM = +/- 15 V
 UP = 15 V

1. welche Funktion hat die Schaltung ?


2. Berechnen Sie die für die Funktion
wichtigen Daten.
3. Zeichnen Sie den Verlauf der
Ausgangsspannung uQ in
Abhängigkeit von ui.

16.04.2019 Halbleiter-Schaltungstechnik 147

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