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11 Phonetik
1 Einleitung
2 Phonetische Grundlagen
3 Besonderheiten des Ausspracheerwerbs im Deutschen als Zweitsprache
4 Bedeutung von Aussprache
5 Aussprachediagnose und Diagnosekriterien
6 Ziele der Aussprachediagnose
7 Aussprachediagnose bei mündlichen Sprachprüfungen
8 Diagnose für Zwecke der Ausspracheschulung
9 Diagnose des phonetischen und phonematischen Hörens
10 Selbsteinschätzung und Aussprachelernstrategien
1 Einleitung
Das Erkennen und Korrigieren von Ausspracheproblemen sowie die Bewertung von
Ausspracheleistungen und -fortschritten stellt sehr hohe Anforderungen an Lehren-
de (vgl. Hirschfeld 2016: 125). Aussprachefähigkeiten von DaZ-Lernenden werden
im Unterricht meist intuitiv eingeschätzt. Es fehlen konkrete Kriterien für das Testen
und Prüfen der Aussprache in einer L2 (Settinieri 2010: 1002). Viele Lehrkräfte un-
terrichten zudem ungern Aussprache, weil sie sich in diesem Bereich nur unzurei-
chend ausgebildet fühlen (vgl. u. a. Abel 2017, Hirschfeld und Reinke 2016, Macdon-
ald 2002).
Das vorliegende Kapitel ist diagnostischen Verfahren auf der Ebene der Phone-
tik/Phonologie gewidmet. Nach einer Einführung in die linguistischen Grundlagen
und die Besonderheiten des Ausspracheerwerbs für DaZ-Lernende unterschiedli-
chen Alters sowie einem Exkurs zur Bedeutung der Aussprache für den Spracher-
werb und die soziale Einschätzung von Sprechern wird detailliert auf die integrierte
und separate Diagnose von Aussprache, die Rolle der Aussprache in standardisier-
ten Testverfahren, auf Diagnosekriterien und -ziele eingegangen. Es folgen Ausfüh-
rungen zur Aussprachediagnose bei mündlichen Sprachprüfungen, zur Diagnose
der Sprachproduktion sowie des phonetischen und phonematischen Hörens und
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2 Phonetische Grundlagen
Im Kontext des DaZ-/DaF-Unterrichts steht der Begriff Phonetik für ‚Aussprache‘
bzw. ‚Aussprachetraining‘ und umfasst die Perzeption und Produktion gesprochener
Sprache sowie die phonologisch-phonetischen und methodisch-didaktischen Grund-
https://doi.org/10.1515/9783110418712-011
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246 Grit Mehlhorn
lagen (vgl. Hirschfeld 2016: 121). Die Aussprachekomponenten kann man in Supra-
segmentalia und Segmentalia einteilen. Daneben gehören Koartikulation und die
Phonem-Graphem-Beziehungen (bzw. Laut-Buchstaben-Beziehungen) zu den phono-
logisch-phonetischen Grundlagen.
Unter Suprasegmentalia versteht man Merkmale wie Sprechmelodie (Intonati-
on), Satzakzent, Wortakzent, Sprechspannung und Dauer, die sich über mehrere
Segmente erstrecken. Als Prosodie wird die Gesamtheit der suprasegmentalen Ei-
genschaften bezeichnet.
Segmentalia beziehen sich hingegen auf einzelne Laute bzw. Phoneme und um-
fassen die Vokale und Konsonanten. Das Deutsche gilt durch das Vorhandensein
gerundeter Vokale und das distinktive Merkmal der Vokalquantität als vokalreich.
Abweichungen in diesem Merkmal können zu Missverständnissen in der verbalen
Kommunikation führen (z. B. eine gefụ̈llte oder gefühlte Pause, ein stạttliches oder
staatliches Zertifikat).
Den Forschungsergebnissen von Fried (2009) zufolge werden die Konsonanten
(insbesondere sog. Zischlaute und Konsonantenverbindungen [s] / [z], [ʃt], [ʃ], [pf],
[bl], [bʁ], [pfl], [tsv], [ʃl], [ʃm], [ʃʁ] und [ʃv]) im Erstspracherwerb des Deutschen et-
was später von Kindern erworben und gelten als „schwieriger“ zu erwerben als an-
dere Konsonanten und Vokale. Oft werden schwer zu artikulierende Laute durch
einfachere, bereits beherrschte Laute ersetzt oder an Laute innerhalb eines Wortes
angeglichen. Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren sollten jedoch nicht mehr auf
solche Strategien angewiesen sein, sodass phonologische Vereinfachungsprozesse
dieser Art bei Kindern über vier Jahren als Abweichung im phonetisch-phonologi-
schen Spracherwerb gewertet werden (Fried 2009: 75–76).
Suprasegmentalia sollten bei der Ausspracheschulung Vorrang haben, „weil sie
regulierend auf die Segmentalia einwirken, z. B. was die Spannung und Quantität
der Segmente betrifft“ (Hirschfeld 2016: 124).
Aus koartikulatorischer Sicht relevant sind Assimilationen und Reduktionen.
Reduktionen betreffen die Vokale in unbetonten Silben (für Sprecher einer silben-
zählenden Erstsprache meist ein neues Phänomen), aber auch Konsonantenverein-
fachungen (vgl. Richter 2008). Lernende, deren Erstsprache eine eher einfache Sil-
benstruktur (sog. CV-Sprache für die Struktur consonant – vowel) aufweist, haben
oft Schwierigkeiten mit Konsonantenverbindungen im Deutschen oder Konsonan-
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ten im Wortauslaut und neigen dazu, entweder Konsonanten wegzulassen oder sog.
„Sprossvokale“ einzufügen (z. B. bereit statt breit, sagte statt sagt). Unter Assimilati-
on versteht man die Angleichung der phonetischen Merkmale aufeinanderfolgender
Laute während der Artikulation. Im Deutschen verläuft die Assimilation – im Unter-
schied zu vielen anderen Sprachen – meist progressiv, das heißt, dass ein vorange-
hender Konsonant den nachfolgenden beeinflusst, z. B. in Bezug auf die Stimmbe-
teiligung. So ist in der Nominalphrase das Buch, die gleichzeitig ein phonologisches
Wort darstellt, der Konsonant [s] (orthografisch dargestellt durch den Buchsta-
ben <s>) am Wortauslaut des ersten Wortes stimmlos und beeinflusst den folgen-
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[…] auf der Basis artikulatorischer und prosodischer Interferenzen sowie einer insgesamt ab-
weichenden Artikulationsbasis zwischen Mutter- und Zielsprache […]. Hinzu kommen Unter-
schiede in Gliederungs- und Rhythmisierungsgewohnheiten sowie im Stimmgebrauch.
der und zielsprachennaher Realisierung (vgl. Marx & Mehlhorn 2016: 301). Eindeuti-
ge Aussprachefehler, z. B. die Betonung einer falschen Silbe, treten seltener auf als
graduelle Abweichungen (z. B. ein Langvokal, der nicht gespannt genug realisiert
wurde, oder ein stimmloser Plosiv, der nicht zweifelsfrei als Fortislaut erkennbar
ist).
Für die Ausspracheschulung und -diagnose ist es empfehlenswert, sich an einer
normierten Standardaussprache (Standardvarietät) zu orientieren, für die eindeuti-
ge Ausspracheregeln formuliert wurden (Hirschfeld 2016: 121) und die in Ausspra-
chewörterbüchern (z. B. Krech et al. 2010; Dudenredaktion 2015) kodifiziert ist.
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248 Grit Mehlhorn
Kindern werden sie oft relativ schnell überwunden, während sie vor allem bei er-
wachsenen Lernenden hartnäckiger sind und auch stärker zur Fossilisierung neigen.
Zu den altersbedingten Erwerbsunterschieden (zu einem Überblick über die
critical age hypothesis vgl. Molnár & Schlak 2005) kommen unterschiedliche Er-
werbsmodi beim institutionellen Sprachenlernen und beim ungesteuerten Zweit-
sprachenerwerb. Ältere DaZ-Lernende können die für eine alltagstaugliche Zweit-
sprachenkompetenz notwendige Automatisierung der rezeptiven und produktiven
Abläufe ohne gezielte Übungen kaum erreichen. Vor allem zu Erwerbsbeginn steht
ihnen zu wenig kognitive Kapazität zur Verfügung, um beim freien Sprechen be-
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Phonetik 249
wusst auf Aussprache und Intonation zu achten (zu einem Überblick zum sog.
Monitoring vgl. Aguado 2003).
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250 Grit Mehlhorn
renzierende Hören entwickelt ist, desto besser können sie auch Laute, Lautverbin-
dungen und Wörter artikulieren (vgl. Adamczak-Krysztofowicz & Limbach in diesem
Band). Auditive Prozesse wie das Wahrnehmen akustischer Signale und das Heraus-
filtern von Phonemen, Morphemen, Wörtern und Sätzen einschließlich Betonung,
Rhythmus und Intonation stellen somit auch Teilprozesse des Hörverstehens dar.
Die phonetisch-phonologischen Kompetenzen beeinflussen die Fertigkeit Spre-
chen (vgl. Webersik in diesem Band) insbesondere in Bezug auf die Sprechge-
schwindigkeit und Flüssigkeit.
Beim Leseverstehen (vgl. Kalkavan-Aydın in diesem Band) wird die Bedeutung
gewöhnlich über die innersprachige Umsetzung der Schreibform in die Lautform
erfasst, sodass die Aussprache auch die Lese- bzw. Verarbeitungsgeschwindigkeit
der zu rezipierenden Informationen beeinflusst. Die „phonologische Schleife“ (für
einen Überblick vgl. Schlak 2008: 11–12) ist ein Zwischenspeicher für verbales Mate-
rial, das dort für eine gewisse Zeitspanne durch subvokales Wiederholen „frisch“
gehalten werden kann.
Die Schreibkompetenz (vgl. Schäfer in diesem Band) steht über das innere Spre-
chen bei der Planung von Äußerungen, die Rechtschreibung und die Laut-Buchsta-
ben-Beziehungen mit der Aussprache in Verbindung.
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Phonetik 251
durch Ausspracheprobleme oft eine weitreichende Rolle spielt“. Wie der fremde Ak-
zent die Einschätzung einer Sprecherpersönlichkeit beeinflusst, hängt also von der
Ausgangssprache und dem Ausprägungsgrad des Akzents ab:
Jede Ausgangssprache verursacht auf der Basis der phonologischen und phonetischen Kon-
traste (besonders auch im suprasegmentalen Bereich) spezifische Interferenzen und führt so zu
typischen Ausspracheabweichungen (…), die z. T. sogar Stereotypen prägen. (Reinke 2011: 77)
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252 Grit Mehlhorn
[…] dass es nicht immer möglich ist, die Lernziele für einen bestimmten Lernenden in einem
bestimmten Lernstadium oder für einen bestimmten Typ von Lernenden in einem bestimmten
Alter unmittelbar aus den für jeden Parameter vorgeschlagenen Skalen abzuleiten. (Europarat
2001: 132)
logischen Kompetenz des GER (Arras 2011: 83) lieferte jedoch nur bedingt eine Ori-
entierung, inwieweit phonetische Besonderheiten wie Aussprache, Intonation, Satz-
und Wortakzent sowie der Redefluss bewertet werden sollen. Im Companion to the
CEFR (Europarat 2018: 136) wurde diese stark kritisierte Skala durch völlig neu
entwickelte Deskriptoren ersetzt, wobei der Fokus nun auf der Verständlichkeit als
1 Hirschfeld (2016: 123) verweist zu Recht darauf, dass es sich bei den Kenntnissen und Fertigkei-
ten in Bezug auf die Aussprache auch um „phonetische“ Kompetenz handelt.
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Phonetik 253
Deutlichkeit
In diesem Abschnitt, Deutlichkeit der Aussprache, beurteilen Sie bitte die Klarheit der Artiku-
lation von Lauten und Worten. Bitte berücksichtigen Sie bei der Bewertung, dass die Versteh-
barkeit der Äußerungen des Schülers im Vordergrund steht – bitte bewerten Sie nicht die Ak-
zentfreiheit der Aussprache, sondern ob und inwiefern die Artikulation verstehbar ist.
I II III IV
Die Aussprache des Die Aussprache Die Aussprache des Die Aussprache des
Schülers ist sehr des Schülers ist Schülers ist insgesamt Schülers ist deutlich.
undeutlich. undeutlich. hinreichend deutlich. Es kommt nur selten
Es kommt gelegentlich zu Verstehens-
zu Verstehens- problemen.
problemen.
Sprechflüssigkeit
Die Flüssigkeit des Sprechens ist unabhängig von in anderen sprachlichen Bereichen erreich-
ten Erwerbsständen als Indikator für die (Selbst-)Sicherheit, die der DaZ-Lernende beim Spre-
chen erreicht hat, zu sehen. Beurteilt werden soll hier, inwieweit Sätze und Satzteile zusam-
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I II III IV
Der Schüler spricht Der Schüler spricht Der Schüler spricht Der Schüler spricht
stockend. Er ver- überwiegend überwiegend flüssig. flüssig. Satzfolgen
wendet überwiegend stockend. Er Er kann Sätze und und Texte werden
einzelne Wörter und verwendet einzelne Satzfolgen zusam- zusammenhängend
macht längere Satzteile und kurze menhängend artiku- artikuliert, Abbrüche
Pausen. Begonnene Sätze im Zusammen- lieren. Gelegentlich und Pausen kommen
Äußerungen werden hang und legt kommt es zu Abbrü- nur selten vor.
häufig nicht beendet. häufig Pausen ein. chen und Pausen.
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C2 Can employ the full range of phonological fea- Can articulate virtually all the sounds of Can exploit prosodic features (e.g. stress, rhythm
tures in the target language with a high level the target language with clarity and and intonation) appropriately and effectively in
of control – including prosodic features such precision. order to convey finer shades of meaning (e.g. to
as word and sentence stress, rhythm and into- differentiate and emphasise).
nation – so that the finer points of his/her
Grit Mehlhorn
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other language(s).
C1 Can employ the full range of phonological fea- Can articulate virtually all of the sounds of Can produce smooth, intelligible spoken discourse
tures in the target language with sufficient the target language with a high degree of with only occasional lapses in control of stress,
control to ensure intelligibility throughout. control. He/she can usually self-correct if rhythm and/or intonation, which do not affect intel-
Can articulate virtually all the sounds of the he/she noticeably mispronounces a ligibility or effectiveness.
target language; some features of accent re- sound. Can vary intonation and place stress correctly in or-
tained from other language(s) may be notice- der to express precisely what he/she means to say.
able, but they do not affect intelligibility.
B2 Can generally use appropriate intonation, Can articulate a high proportion of the Can employ prosodic features (e.g. stress,
place stress correctly and articulate individual sounds in the target language clearly in intonation, rhythm) to support the message he/she
sounds clearly; accent tends to be influenced extended stretches of production; is intends to convey, though with some influence
by other language(s) he/she speaks, but has intelligible throughout, despite a few from other languages he/she speaks.
little or no effect on intelligibility. systematic mispronunciations.
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Can generalise from his/her repertoire to
predict the phonological features of most
unfamiliar words (e.g. word stress) with
reasonable accuracy (e.g. whilst reading).
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B1 Pronunciation is generally intelligible; can Is generally intelligible throughout, Can convey his/her message in an intelligible way
approximate intonation and stress at both despite regular mispronunciation of in spite of a strong influence on stress, intonation
utterance and word levels. However, accent is individual sounds and words he/she is and/or rhythm form other language(s) he/she
usually influenced by other language(s) less familiar with. speaks.
he/she speaks.
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pronunciation.
A1 Pronunciation of a very limited repertoire of Can reproduce sounds in the target Can use the prosodic features of a limited reper-
learnt words and phrases can be understood language if carefully guided. toire of simple words and phrases intelligibly, in
with some effort by interlocutors used to deal- Can articulate a limited number of sounds, spite of a very strong influence on stress, rhythm,
ing with speakers of the language group con- so that speech is only intelligible if the and/or intonation from other language(s) he/she
cerned. Can reproduce connectedly a limited interlocutor provides support (e.g. by speaks; his/her interlocutor needs to be
range of sounds as well as the stress on sim- repeating correctly and by eliciting collaborative.
ple, familiar words and phrases. repetition of new sounds).
Phonetik
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256 Grit Mehlhorn
Die Einstufung der Schüler/innen – hier der 3. und 4. Klasse – auf diesen vierstufi-
gen Skalen stellt ein Schätzverfahren (Rating) durch die beobachtende Lehrkraft
dar, wobei ein gewisser Grad an Subjektivität nicht ausgeschlossen werden kann
(SBI 2013: 12).
Die Verständlichkeit ist zweifellos ein wichtiges Kriterium für die Einschätzung
der kommunikativen Kompetenz von Sprechenden. Die Untersuchung von Hellwig-
Fábián (2007) konnte zeigen, dass Lernende aufgrund ihrer schlechteren Ausspra-
che auch hinsichtlich ihrer grammatischen Leistungen schlechter beurteilt wurden.
Leistungseinschätzungen sollten daher generell unter dem Aspekt der Wirkung des
fremden Akzents auf die Einschätzung der Person und Persönlichkeit hinterfragt
und ggf. modifiziert werden, „anstatt diese unterschwelligen Einflüsse zu ignorie-
ren“ (Reinke 2011: 79).
Während bei Face-to-face-Prüfungssituationen (z. B. telc-Prüfungen) die Aus-
sprache eines Testteilnehmers bzw. einer Testteilnehmerin während der Prüfung mit
eingeschätzt wird, werden beim semidirekten Testen (z. B. im Simulated Oral Profi-
ciency Interview (SOPI)) Äußerungen der Prüflinge auf einem Tonträger gespeichert,
um zu einem späteren Zeitpunkt abgehört und bewertet zu werden (vgl. Arras 2011:
81). Ein Beispiel für diesen Testtyp ist der Prüfungsteil „Mündlicher Ausdruck“ des
TestDaF. Dabei ist (zumindest theoretisch) ein mehrfaches Anhören und die Hinzu-
ziehung weiterer Hörerurteile möglich.
Beurteilungsmaßstäbe zur Messung kommunikativer Kompetenz dürfen nicht
auf Akzentfreiheit ausgerichtet sein und müssen testsatzübergreifend konzipiert
sein (Arras 2011: 81–82). Beim Testen sollte man sich bewusst machen, dass der
Akzent eines Prüflings und seine Stimme die Wahrnehmung und somit die Bewer-
tung beeinflussen können. Dennoch gibt es auch gewisse Toleranzgrenzen für Kor-
rektheit und Angemessenheit (vgl. Reinke 2011: 78). Auf jeden Fall sollte eine ver-
ständliche Aussprache bei mündlichen Präsentationen im Deutschunterricht auch
stets eines der Bewertungskriterien darstellen.
(vgl. Molnár & Schlak 2005) die Aussprache von Lernenden im Fokus. Aber auch
in der Bilingualismus- und Herkunftssprachenforschung kommen Sprachstands-
erhebungsinstrumente zum Einsatz, bei denen u. a. Aussprache analysiert wird bzw.
die gezielt zur Aussprachediagnose verwendet werden. Neben den bereits erwähn-
ten Schätzverfahren (Ratings) mit mehrstufigen Skalen (vgl. auch Abschnitt 5.2.2)
lassen sich dabei die folgenden Verfahrensgruppen unterscheiden: 1. Elizitierung
von (Quasi-)Spontansprache, 2. Vorlesen, 3. Benenntests, 4. Imitationstests:
1. Spontan produzierte Äußerungen mit wenigen Vorgaben werden z. B. anhand
einer Bildergeschichte elizitiert. Solche mündlichen Narrationen können nicht
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2 Interventionsstudien mit Test- und Kontrollgruppen wie die von Rymarczyk (2016) zum Schrift-
spracherwerb mit TING-Stiften und Bildwörterbüchern lassen konkrete Vergleiche zu. So waren die
getesteten Grundschüler/innen in der Lage, die Lautform der Wörter mit dem TING-Stift in Erfah-
rung zu bringen, anstatt sich auf ihre eigenen Hypothesen bezüglich der Aussprache verlassen zu
müssen, und konnten sie auch nach einem längeren Zeitraum (12 Wochen) noch abrufen.
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258 Grit Mehlhorn
Für die auditive Einschätzung phonetischer Merkmale bietet sich ein Rating an –
ein Verfahren, das Experteneinschätzungen heranzieht. Dabei werden mindestens
3 VOT ist nur bedingt relevant für die Beurteilung von Verständlichkeit und kann nicht allein audi-
tiv analysiert werden.
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Phonetik 259
zwei Experten (in der Regel geschulte Muttersprachler mit phonetischem Hinter-
grundwissen) darum gebeten, Äußerungen auf einer bestimmten Skala nach ihrer
Korrektheit, Verständlichkeit und Angemessenheit einzuschätzen. Bei einer Analyse
der phonetischen Ebene von Lernersprache ist somit neben akustischen Analysen
im digitalen Sprachsignal auch eine perzeptive Bewertung durch trainierte Exper-
tenhörer, die Abweichungen einschätzen, möglich. In Praat kann eine Rating-Skala
hinzugefügt werden, um die akustischen Stimuli auch auditiv zu bewerten. Die Tri-
angulierung beider Methoden schafft eine Balance zwischen der inhärenten Subjek-
tivität perzeptiver Bewertung und der Einseitigkeit von akustischen Analysen als
einzigem Auswertungsinstrument (vgl. Mehlhorn 2012: 206).
Für eine gezielte Diagnose von Ausspracheleistungen für Forschungszwecke
werden die transkribierten Aufnahmen von mehreren „Ohrenphonetikern“ abge-
hört, die unabhängig voneinander ihre Bewertungen vornehmen. Wird dieselbe
Aufnahme von unterschiedlichen Personen oder von derselben Person zu verschie-
denen Zeitpunkten unterschiedlich bewertet, liegt eine schwache Interrater- bzw.
Intrarater-Reliabilität vor (Arras 2011: 82). Je höher die Interrater-Reliabilität, desto
zuverlässiger ist die auditive Analyse. Die sichere Diagnose von Ausspracheschwie-
rigkeiten bedarf einiger Übung. Hilfreich dafür ist das mehrfache Abhören von Auf-
nahmen von Deutschlernenden verschiedener Ausgangssprachen. Dennoch hängt
die konkrete Bewertung bis zu einem gewissen Grad von den Personen ab, die sie
vornehmen, denn bezüglich der Verständlichkeit gibt es keine absolute Überein-
stimmung zwischen verschiedenen Beurteilenden (Hirschfeld & Reinke 2016: 151).
Korpusanalysen bieten die Möglichkeit der quantitativen Analyse von Lerner-
sprache, z. B. durch den statistischen Vergleich von Lernerdaten mit muttersprachli-
chen Vergleichsdaten (Marx & Mehlhorn 2016: 304). Um Lernfortschritte und Fossili-
sierungen zu diagnostizieren, sind grundsätzlich mehrere Erhebungszeitpunkte mit
längeren zeitlichen Abständen notwendig.
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260 Grit Mehlhorn
Ehlich (2007: 49) verweist auf eine Gefahr der sprachdiagnostischen Modellierung
von Zweisprachigkeit: Wird die Zweisprachigkeit des Kindes nicht beachtet, bestehe
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Phonetik 261
Personen, die sich in Deutschland integrieren wollen, werden mehr Energie auf den Erwerb
einer normgerechten Standardaussprache des Deutschen verwenden als jene, die sich viel-
leicht nur einmal oder gelegentlich als Touristen in Deutschland aufhalten wollen. (Reinke
2011: 78)
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262 Grit Mehlhorn
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Phonetik 263
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264 Grit Mehlhorn
weitere Aufnahme dieses Textes anfertigen. Anhand desselben Textes können Lern-
fortschritte besser sichtbar gemacht werden, da hier ein Vergleich der Ausspracheab-
weichungen zu verschiedenen Zeitpunkten möglich ist. Für die Lehrperson soll
durch den Bogen die Längsschnittdiagnose der Aussprache individueller Lernender
und entsprechendes Feedback erleichtert werden. Eine solche Übersicht ermöglicht
Lehrenden eine erste Orientierung zu aneignungsschwierigen Aussprachekompo-
nenten und für die Festlegung der nächsten inhaltlichen Schwerpunkte der Ausspra-
cheschulung, auch im Sinne einer interaktionistischen dynamischen Evaluation (vgl.
Grotjahn & Kleppin 2015: 129–139).
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Phonetik 265
Tab. 2: Auszug aus dem Diagnosebogen einer chinesischen Deutschlernerin (vgl. Mehlhorn 2007:
217–218).
Intonation
– Intonation der Gesamtäußerung X
– Intonation an Satzgrenzen (an Interpunktions- X
zeichen)
Akzentuierung
– Position der Wortbetonung X
– Position der Phrasen- und Satzakzente X
Akzentuierungsmittel
– Dauer betonter Silben X
– Lautheit betonter Silben X
– Tonhöhenveränderung betonter Silben X
Hörens
Wenn sich ein bestimmtes Aussprachephänomen beim Sprechen als problematisch
herausstellt, ist es zunächst angezeigt zu überprüfen, ob es von den jeweili-
gen Deutschlernenden auditiv überhaupt wahrgenommen bzw. unterschieden wer-
den kann, denn „[r]ichtiges Hören ist Voraussetzung für richtiges (Aus-)Sprechen“
(Hirschfeld 2016: 124). Eine sinnvolle Diagnose zum Zwecke der Ausspracheschu-
lung bedeutet daher auch immer eine Diagnose der Hörwahrnehmung. Generell
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266 Grit Mehlhorn
können alle kontrollierbaren Hörübungen auch als Tests zur Hörwahrnehmung ein-
gesetzt werden. Das phonematische Hören kann mit Minimalpaaren überprüft wer-
den – Wortpaaren, die sich in einem Laut(merkmal) unterscheiden, z. B. die Wort-
paare in (1.a–b) in der Länge bzw. Gespanntheit des Vokals, die Wortpaare in (1.c–
d) durch den Grad der Zungenhebung bzw. die Kieferöffnung (mittlere vs. hohe Vo-
kale).
(1) Hören Sie und unterstreichen Sie in jedem Wortpaar das gehörte Wort.
a. [o:] – [ɔ] Ofen – ọffen / Sohlen – sọllen
b. [u:] – [ʊ] Ruhm – Rụ m / (Herr) Kruhl – (Herr) Krụ ll
c. [o:] – [u:] Chor – Kur / groß – Gruß / Ohr – Uhr / Zoo – zu
d. [ɔ] – [ʊ] Bọss – Bụ s / Schlọss – Schlụ ss (Reinke 2012: 37)
Das phonetische Hören bezieht sich auf die Unterschiede zwischen Allophonen, die
nicht bedeutungsunterscheidend sind, z. B. ob ein Plosiv /p, t, k/ aspiriert [pʰ, tʰ,
kʰ] oder nicht aspiriert ist [p, t, k]. Die Wahrnehmung der Behauchung ermöglicht,
dass die Lernenden selbst aspirierte Plosive artikulieren können und somit insge-
samt verständlicher werden. Bei Diskriminationstests müssen Lautmerkmale bzw.
ähnliche Laute voneinander unterschieden werden. So könnte mit dem Wortmate-
rial aus (1) auch eine Übung entwickelt werden, bei der den Lernenden zum Teil
Minimalpaare (z. B. Ofen – offen) und zum Teil dieselben Wörter zweimal präsentiert
werden (z. B. Ofen – Ofen) und sie heraushören müssen, welche Wortpaare gleich
bzw. unterschiedlich sind. Um einen Identifizierungstest zum Erkennen reduzierter
bzw. elidierter Vokale handelt es sich in (2):
(2) Hören Sie die Wörter. Welches e in -en hören Sie nicht? Streichen Sie durch.
anfangen / aufpassen / zuhören / lernen / üben / nachdenken / fragen / verste-
hen / zeigen / buchstabieren / markieren / schreiben / spielen / arbeiten / wie-
derholen / aufhören (Reinke 2012: 55)
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Phonetik 267
(3) Hören Sie und kreuzen Sie an, welche Silbe betont wird.
• • •
1. Silbe betont
•
• •
2. Silbe betont
• •
•
3. Silbe betont
a. an-tri-lüm X
b. fa-rol-nin
c. la-be-mo
10 Selbsteinschätzung und
Aussprachelernstrategien
Hahn (2006: 142) zufolge soll die kognitive Selbstverantwortung der Lernenden in
die Analyse der Ausspracheprobleme mit einbezogen werden, um so systematisch
„self-monitoring skills and awareness strategies“ zu entwickeln. Für fortgeschrittene-
re Lernende ist daher die Dokumentation der individuellen Aussprachefortschritte
zur Selbstanalyse auf einem Tonträger empfehlenswert. Solche Tondokumente kön-
nen auch in ein „Aussprache-Dossier“ integriert und mit strategischen Hinweisen
für das weitere Vorgehen durch die Lehrkraft versehen werden (vgl. Aßbeck &
Hilgart 2011: 14). Eine regelmäßige Selbstevaluation soll das bewusste Erkennen der
eigenen Unzulänglichkeiten im Hören und Aussprechen jugendlicher und erwach-
sener L2-Lernender ermöglichen (vgl. auch Grotjahn & Kleppin 2015: 140–144).
Seit Mitte der 1990er Jahre wird vor allem die Bedeutung der phonologischen
Bewusstheit für den Erwerb weiterer Sprachen hervorgehoben (vgl. u. a. Osburne
2003, Mehlhorn 2012). Hardison (2004) konnte in einer Studie mit erwachsenen eng-
lischsprachigen Französischlernenden zeigen, dass die Visualisierung von Lerner-
äußerungen als Intonationskontur in Echtzeit und der Vergleich mit muttersprachli-
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268 Grit Mehlhorn
greifen, damit die Lernenden ihre Ergebnisse reflektieren können, in der Anwen-
dung hilfreicher Strategien bestärkt werden und die Möglichkeit erhalten, bereits
erfolgreich verwendete Strategien weiter zu verfeinern. Auf diese Weise sollen die
Lernenden sukzessiv in die Lage versetzt werden, selbstständig an ihrer Aussprache
zu arbeiten, beim Deutschsprechen mehr Sicherheit zu gewinnen und somit auch
in Bezug auf ihr Lernen unabhängiger von der Lehrkraft werden.
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Um mein Lernen zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren, habe ich habe ich nicht ist für mich werde ich
gemacht gemacht nicht relevant ausprobieren
– überlege ich mir vor dem Üben, welche Ausspracheschwierigkeiten ich habe und
– höre ich die zu den Lehrwerken verfügbaren CDs (Lektionstexte, Hör- und
Sprechübungen)
– nehme ich mich selbst auf und vergleiche meine Aufnahme mit dem Originalsprecher
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– bitte ich meine Lehrerin/einen Muttersprachler, Aussprachefehler im Text zu
markieren
– nehme ich nach einiger Zeit (z. B. nach 3 Wochen) den Text erneut auf
– vergleiche ich mit der älteren Version und halte meine Fortschritte fest
(z. B. im Sprachenportfolio oder meinem Lernertagebuch)
–…
– wähle ich Texte aus, deren Inhalt mir bereits vertraut ist
– arbeite ich mit Übungen, in denen mir die Bedeutung der Wörter bekannt ist (um mich nur auf die Aussprache konzentrieren zu können)
– versuche ich mit Hörtexten zu arbeiten, zu denen eine schriftliche Vorlage existiert
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–…
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Tab. 3 (fortgesetzt)
270
– arbeite ich gezielt mit Diskriminations- (etwas unterscheiden) und Identifikationsübungen (etwas heraushören) bei Lauten, die mir Schwierigkeiten
bereiten
– überprüfe ich meine Hörergebnisse (mit Hilfe der schriftlichen Vorlage, im Lösungsschlüssel, im Aussprachewörterbuch, durch nochmaliges Hören, …)
–…
Um meine Aussprache durch Aufmerksamkeitslenkung zu verbessern,
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– achte ich während des Hörens auf Wortakzente, Satzakzente, Pausen, Melodieführung u. ä. und markiere diese im Text
– singe oder spreche ich den Text mit dem Original mit
– nehme ich mich selbst auf und bitte einen Muttersprachler den aufgenommenen Text zu korrigieren
– markiere ich im Übungstext (z. B. Gedicht, Liedtext) diejenigen Laute, bei deren Aussprache ich noch Schwierigkeiten habe bzw. bitte einen
Muttersprachler darum
– mache ich mir eine Liste mit meinen persönlichen Ausspracheproblemen (ggf. mit Hilfe eines Muttersprachlers, vgl. Diagnosebogen)
– höre ich genau hin, wie meine „Problemlaute“ im Originaltext ausgesprochen werden
– konzentriere ich mich beim Sprechen bzw. Singen gezielt auf die Aussprache der schwierigen Laute
– versuche ich beim Sprechen bewusst auf die Artikulation dieser „Problemlaute“ zu achten, wenn sie mir im Übungstext keine Schwierigkeiten mehr
bereiten
– mache ich mir eine kleine Liste mit Wörtern zu einer Ausspracheschwierigkeit und versuche in den nächsten Wochen, diese Wörter korrekt
auszusprechen/zu betonen
–…
Um meine Aussprache durch Imitation zu verbessern,
– höre ich mir Wörter, die schwierig auszusprechen sind, mehrmals an und spreche sie nach, bis ich das Gefühl habe, dass meine Aussprache der des
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Originals ähnelt
– höre ich mir Sätze mit einer für mich schwierigen Intonation mehrmals an, „brumme“ oder „summe“ die Sprechmelodie mit und spreche die Sätze nach,
bis ich das Gefühl habe, dass meine Intonation dem Original ähnelt
– höre ich einen Audiotext stückchenweise, lese gleichzeitig in der schriftlichen Vorlage mit, halte die Aufnahme an und spreche bestimmte Sätze nach
– gehe ich im Text noch einmal zurück, höre mir den Abschnitt wieder an und spreche abermals nach, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin
– nehme ich mir das nächste Stückchen Text vor, wenn ich das Gefühl habe, dem Original nahe zu sein
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– lese ich zum Abschluss den ganzen Text laut vor und versuche dabei die Sprecher/innen nachzuahmen
– nehme ich einen kurzen Text von einem Muttersprachler auf, höre mir diesen Text an und versuche einzelne Sätze nachzusprechen
– schaue ich meinem Lernpartner genau auf den Mund, wenn er einen bestimmten „Problemlaut“ ausspricht und versuche das nachzuahmen (→ diese
„Mundraub-Strategie“ funktioniert aber nur bei einigen Lauten!)
– spreche ich Texte, die ich schon oft von der CD gehört habe, synchron mit
– spreche ich einfache Dialogteile während des Hörens der CD nach (Shadowing) und versuche die Intonation nachzuahmen (für Fortgeschrittene ohne
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– spreche ich die neuen Wörter mehrmals laut
– spreche ich die neuen Wörter im Kontext (Wortgruppen, Sätze, Texte)
– merke ich mir den Kontext (z. B. den Satz), in dem das neue Wort vorkam
– versuche ich die gelernten Vokabeln häufig zu gebrauchen
–…
Um mir die deutsche Aussprache bewusst zu machen,
– achte ich beim Mitlesen in der schriftlichen Vorlage besonders auf meine „Problemlaute“ bzw. Besonderheiten in der Intonation
– achte ich beim Mitlesen und Mithören auf die Wortbetonung
– versuche ich beim Hören Assoziationen zu ähnlich klingenden Lauten in meiner Muttersprache oder einer anderen Fremdsprache zu finden
– schaue ich mir (z. B. in einem Phonetikbuch, auf einer CD-ROM, im Internet) an, wie bestimmte Laute gebildet werden und probiere es selbst aus
– versuche ich, für mich schwierige Laute mit bestimmten Gesten zu unterstützen, die mir bei der Artikulation helfen
– wiederhole ich die Aussprache eines Lautes, der mir gelungen ist, möglichst oft, um mir einzuprägen, wie sich der Laut / die Lautverbindung „anfühlt“
– verwende ich bestimmte Hilfsmittel oder „Eselsbrücken“, um die richtige Artikulationsstelle später wieder zu „finden“
Phonetik
– versuche ich, mir bei neuen Vokabeln Lautbild und Schriftbild gemeinsam einzuprägen
– markiere ich beim Hören von Texten bestimmte Stellen in der Textvorlage (z. B. Pausen, Intonationspfeile), auf die ich beim Nachsprechen achten will
– versuche ich, die Aussprache- und Intonationsregeln zu verstehen
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– suche ich nach eigenen Wortbeispielen für die Ausspracheregeln (und überprüfe meine Hypothesen ggf. mit einem Aussprachewörterbuch)
–…
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Tab. 3 (fortgesetzt)
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– nutze ich jede Gelegenheit zur Kommunikation auf Deutsch und achte dabei nach Möglichkeit auf meine Aussprache
–…
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